Herzrhythmus- störungen heute - Bagso
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Nebenwirkungen<br />
Antiarrhythmika haben Nebenwirkungen wie<br />
alle wirksamen Medikamente. Da sie die Besonderheit<br />
haben, dass sie in seltenen Fällen paradoxerweise<br />
das Vorhofflimmern verstärken oder sogar<br />
zu anderen bedrohlichen <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong><br />
führen, müssen vor Einleitung der Therapie<br />
die Voraussetzungen gründlich abgeklärt<br />
werden. Bei jedem Patient muss sorgfältig der Nutzen<br />
der Therapie gegen ihr Risiko abgewogen<br />
werden.<br />
Bei Patienten mit Herzerkrankungen sollte die<br />
Behandlung mit <strong>Herzrhythmus</strong>medikamenten –<br />
Ausnahme Betablocker – in der Klinik eingeleitet<br />
und überwacht werden, damit lebensbedrohliche<br />
<strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong>, die unter Umständen<br />
auftreten, mit einem Elektroschock beendet<br />
werden können. Bei Patienten ohne begleitende<br />
Herzerkrankung ist die Einleitung der<br />
Therapie Sache des Kardiologen. Die regelmäßige<br />
Verlaufskontrolle kann auch beim Internisten<br />
oder Hausarzt erfolgen.<br />
Der Organismus muss genug Kalium und Magnesium<br />
aufweisen, weil das Herz sonst für Rhythmus<strong>störungen</strong><br />
anfällig wird. Während einer<br />
Behandlung mit <strong>Herzrhythmus</strong>mitteln sollten<br />
Kalium und Magnesium regelmäßig überprüft<br />
werden, am besten im Abstand von zwei bis drei<br />
Monaten.<br />
Vorhofflimmern:<br />
Oberflächen-EKG (oben)<br />
EKG aus dem rechten Vorhof (unten)<br />
Auf die Schilddrüsenfunktion, die Funktion der<br />
Nieren und die Leistungsfähigkeit des Herzens<br />
muss geachtet werden, um nicht Nebenwirkungen<br />
der Antiarrhythmika zu provozieren.<br />
Für die Wahl des Medikamentes ist die Sicherheit<br />
des Patienten ausschlaggebend. Besonders gut<br />
verträglich sind Betablocker, aber oft reichen sie<br />
nicht aus, um Vorhofflimmern zu unterdrücken.<br />
Sotalol nimmt eine Sonderstellung ein. Es ist effektiver<br />
als die reinen Betablocker, aber das wird<br />
erkauft mit der typischen Eigenschaft der Antiarrhythmika,<br />
in seltenen Fällen erhebliche <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong><br />
hervorzurufen. Flecainid und<br />
Propafenon sind wirkungsvoll, setzen aber voraus,<br />
dass der Patient nicht an einer Pumpschwäche<br />
des Herzens oder an einer koronaren Herzkrankheit<br />
leidet. Amiodaron ist besonders effektiv<br />
und kann auch bei Patienten mit schweren<br />
Herzkrankheiten eingesetzt werden, ohne dem<br />
Herzen zu schaden. Aber auf lange Sicht und vor<br />
allem in höheren Dosierungen hat es gelegentlich<br />
schwerwiegende Nebenwirkungen, die es<br />
nötig machen, den Patienten sorgfältig zu überwachen:<br />
z. B. Funktionsstörung der Schilddrüse<br />
und Leber, Lichtempfindlichkeit der Haut und Ablagerungen<br />
in der Hornhaut. Deshalb sind engmaschige<br />
Kontrolluntersuchungen in dreimonatigen<br />
Abständen notwendig.<br />
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