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Herzrhythmus- störungen heute - Bagso

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Rhythmuskontrolle: Rhythmuskontrolle ist vor allem<br />

bei Patienten sinnvoll, bei denen die Rhythmusstörung<br />

neu aufgetreten ist, und bei Patienten,<br />

die durch den chaotischen <strong>Herzrhythmus</strong> ausgeprägte<br />

Beschwerden haben. Eine ganze Reihe von<br />

Medikamenten steht dafür zur Verfügung. Sie haben<br />

verschiedene Wirkprofile und verschiedene<br />

Nebenwirkungen. Eine genaue Diagnose, auch aller<br />

Begleiterkrankungen, ist Voraussetzung der Therapie.<br />

Jedes Rhythmusmittel – Ausnahme Betablocker –<br />

bringt ein großes Problem mit sich. Es kann selten<br />

– im Bereich weniger Prozente – die Rhythmusstörung<br />

verstärken und lebensbedrohliche <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong><br />

hervorrufen – am häufigsten zu Beginn<br />

einer Therapie. Deshalb wird die Therapie<br />

mit <strong>Herzrhythmus</strong>medikamenten mit besonderen<br />

Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet (s. Nebenwirkungen<br />

S. 45).<br />

Zunächst werden fast immer Betablocker (Metoprolol,<br />

Bisoprolol) eingesetzt, weil sie keine <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong><br />

auslösen. Sie sind die Grundlage<br />

der Therapie. Reicht ihre Wirksamkeit nicht<br />

42<br />

aus, werden zusätzlich andere Medikamente empfohlen.<br />

Um bestimmte Nebenwirkungen der anderen<br />

Rhythmusmedikamente abzumildern, werden<br />

oft die Betablocker – meist in niedriger Dosierung<br />

– weitergegeben. Die Tabelle gibt modifiziert<br />

die Empfehlungen der neuen Leitlinien zu<br />

Vorhofflimmern 2006 der American Heart Association<br />

und European Society of Cardiology wieder.<br />

Die Entscheidung, welches Rhythmusmedikament<br />

gewählt wird, hängt von der begleitenden<br />

Herzkrankheit ab, vor allem von der Leistungsfähigkeit<br />

des Herzens.<br />

Liegt keine oder nur eine minimale Herzerkrankung<br />

vor, wird Flecainid oder Propafenon empfohlen. Ist<br />

damit kein Erfolg zu erzielen, kommt Amiodaron<br />

in Betracht. Bei koronarer Herzerkrankung empfehlen<br />

die Leitlinien Sotalol, obwohl Sotalol wegen<br />

seines Potentials <strong>Herzrhythmus</strong><strong>störungen</strong> auszulösen<br />

von vielen Herzspezialisten kritisch beurteilt<br />

wird. Für Patienten mit schwerer Pumpschwäche<br />

kommt als Medikament nur Amiodaron in Frage.<br />

Vereinzelt werden in Deutschland noch Klasse IA-<br />

Antiarrhythmika verordnet (Chinidin, Cordichin).<br />

Empfehlungen zur medikamentösen Therapie bei Vorhofflimmern,<br />

wenn ein regelmäßiger <strong>Herzrhythmus</strong> erreicht werden soll<br />

Zunächst werden fast immer Betablocker eingesetzt. Sind sie unwirksam, werden die folgenden<br />

Medikamente empfohlen:<br />

1. Wahl 2. Wahl<br />

keine oder minimale Flecainid Amiodaron<br />

Herzerkrankung Propafenon oder Katheterablation<br />

Bluthochdruck ohne deutliche Flecainid Amiodaron<br />

Vergrößerung der linken Herzkammer Propafenon oder Katheterablation<br />

Sotalol<br />

Bluthochdruck mit deutlicher Amiodaron Katheterablation<br />

Vergrößerung der linken Herzkammer<br />

koronare Herzerkrankung Sotalol Amiodaron<br />

oder Katheterablation<br />

schwere Pumpschwäche Amiodaron Katheterablation

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