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Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs- u ...

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Nr. 71.<br />

diese Dresdner, und daß<br />

vor allem Professor<br />

Dr.-Ing. Gehler, Regierungsbaumeister<br />

Arnos<br />

und dem gescMftfUhren -<br />

den Direktor des Landesvereins<br />

Sächsischer<br />

Hetroatsohutz Werner<br />

Schmidt als den unermüdlichen<br />

und verdienstvollen<br />

Leitern <strong>der</strong>selben<br />

Anerkennung und<br />

Dank gebührt.<br />

Wie bereits angedeutet<br />

, nehmen die Hohlbauweisen<br />

in dem Gelände<br />

<strong>der</strong> Ausstellung<br />

den breitesten Raun* ein.<br />

Allen gemeinsam ist die<br />

Verwendung porigen<br />

Schlackenbetons als<br />

eines schlechten Wärmeleiters<br />

, alle zeigen<br />

schützende Lufthohlräume,<br />

die zur Er-<br />

höhung <strong>der</strong> Wärme-<br />

Abb. 5. Schofer - Kamine,<br />

dichte mit Sand o<strong>der</strong> Schlacken gefüllt werden können. Die Schut/.wirkung<br />

<strong>der</strong> Lufträume ist um so größer, je kleiner die einzelnen<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennten Luftzellen sind, je weniger durchgehende<br />

Abb. ü. Normenmäßige Dachrinne mit Abfallrohranschluß<br />

beim Modellhaus-<br />

Steine und Betonrahmen Kälte und Feuchtigkeit von außen nach<br />

innen zu leiten vermögen. Ersparnisse an Herstellungsaufwand auf<br />

Kosten dieser grundsätzlichen For<strong>der</strong>ungen sind daher mit Vorsicht<br />

aufzunehmen.<br />

Nur hinsichtlich einiger<br />

heim Bau des Modellhauses<br />

dargestellter Einzelheiten sei<br />

ausnahmsweise bemerkt, da.3<br />

die hier angewendete Hohlhauweise<br />

bei 30 cm Gesamtstarke<br />

<strong>der</strong> Umfassungen Lufträume<br />

eine Breite von nur<br />

10 m aufweist und durchgehende,<br />

die Gefu.hr <strong>der</strong><br />

Schwitzwasserbildung zeitigende<br />

Steine vollständig vermeidet.<br />

Auf die gleichfalls beim<br />

Modellbaus verwendete raumund<br />

kostenersparende Ausführung<br />

<strong>der</strong> Schofer - Verbund-,<br />

Rauch- und Lüftungskamine<br />

(Abb. 5), die eine Im<br />

Kleinwobnungsbau sehr erwünschte,<br />

zwangsweise eingerichtete<br />

und selbsttätige<br />

Raum ablüfhing gewährleisten,<br />

sei hierbei gleichfalls<br />

beson<strong>der</strong>s hingewiesen, eine<br />

Abb. 7. Baugerüst »ach System Einrichtung, die sich bereits<br />

Taylor - Gilbrecht (Hofzimtnermeister bei dem Bau <strong>der</strong> Deutschen<br />

Ernst Noack in Dresden). , Bücherei in Leipzig vorzüg-<br />

<strong>Zentralblatt</strong> <strong>der</strong> Bauver^waltung,<br />

lieh bewährt hat.<br />

Nicht min<strong>der</strong> beachtlich<br />

sind die<br />

am Modellhaus ausgeführtennormenmäßigenBestandteile<br />

einer Zink-<br />

Dachrinnen- und<br />

Dachabfallrohrlei.tung<br />

(Abb. G|, die<br />

alle jene Mängel zu<br />

vermeiden bestrebt<br />

sind, welche erfahrungsgemäß<br />

so oft<br />

auftreten.<br />

Eine sehr vorteilhafte<br />

Neuerung<br />

auf dem Gebiet des<br />

Hüstwesens bietet<br />

im übrigen die nach<br />

dem System Taylor-<br />

Gilbrecht von Hofzimmermeister<br />

Ernst Noack in<br />

Dresden aufgestellte<br />

\ Abb. 8. VereinfachterKehlbalkenverband.<br />

Rüstung (Abb. 7). die dem Maurer dadurch, daß er sich nicht zu<br />

bücken braucht, ein leichteres und ungestörtes Arbeiten ermöglicht-<br />

Mörtel- und Ziegelträger können gleichfalls ungehin<strong>der</strong>t ihren Weg verfolgen<br />

und ihre Lasten ablegen. Die Unfallgefahr wird, da die Rüstboden<br />

immer unverän<strong>der</strong>t, insbeson<strong>der</strong>e geschlossen bleiben, wesentlich<br />

vermin<strong>der</strong>t, ebenso <strong>der</strong> Holzverbrauch, da die Ersparnis gegenüber<br />

den bisher üblichen Rüstungen ungefähr Vs des Holzbedarfa beträgt.<br />

Der Längenverband <strong>der</strong> Rüstbäume und <strong>der</strong>en Sicherung in<br />

<strong>der</strong> Querrichtung wird durch Streben und Schwerter hergestellt und<br />

muß. wie das auch bei den gewöhnlichen Rüstungen, nötig ist, mit dem<br />

Fortschreiten <strong>der</strong> Bauausführung nach Bedarf verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Eine hervorragende bauliche und wirtschaftliche Bedeutung<br />

haben weiter die von demselben Sachverständigen bearbeiteten Vereinfachungen<br />

in dem Zimmerwerk <strong>der</strong> Dachverbände und Balkendecken<br />

unserer Kleinwohnungsbauten. Was bisher hierin an überflüssigem<br />

Holzverbrauch und Arbeitaufwand geleistet wurde, ist hinlänglich<br />

bekannt und umso dankbarer muß daher das Eintreten des<br />

in <strong>der</strong> Zimmerkunst hervorragenden Fachmannes zur Verbilligung und<br />

Verbesserung <strong>der</strong> betreffenden Bauteile begrüßt werden. Abb. 8 zeigt<br />

einen solchen vereinfachten Kehlbalkenverband, <strong>der</strong> gegenüber dem<br />

seit Jahrzehnten angewendeten Pfettendach in die Augen springende<br />

Vorzüge, dabei durchaus nichts Neues, aufweist.<br />

Um nun den in <strong>der</strong> Ausstellung vorgeführten zeitgemäßen Bauweisen<br />

zu einem Bekanntwerden in weiteren Kreisen zu verhelfen und<br />

die zwingende Notwendigkeit ihrer Anwendung in allen geeigneten<br />

Fällen noch beson<strong>der</strong>s hervorzuheben, ist durch die Ausstellung»leitung<br />

ein vom Landeswohnungsamt herausgegebenes „Merkblatt"<br />

für die Verwendung sparsamer Bauweisen und Baustoffe verteilt<br />

worden.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Dachpappe, die in dieser Veröffentlichung<br />

nicht beson<strong>der</strong>s erwähnt ist, sei darauf hingewiesen, daß<br />

die Dachpappe wegen ihrer Billigkeit und sonstigen Vorzüge die grüßte<br />

Beachtung gerade in <strong>der</strong> Jetztzeit als sparsamer Baustoff verdient.<br />

Bei dem gegenwärtigen Teermangel wird allerdings die Haltbarkeit<br />

<strong>der</strong> Pappdächer z, Zt. vermin<strong>der</strong>t. Auch wäre zu bemerken, daß<br />

es bisher noch nicht gelungen ist, den Erzeugnissen des Dachpappgewerbes<br />

eine künstlerische Oberflächen Wirkung abzugewinnen, ohne<br />

welche eine Bevorzugung <strong>der</strong> Dachpappe gegenüber den übrigen und<br />

bewährten Steinbedachungen schwerlich erhofft werden kann. Was<br />

<strong>der</strong> Industrie für Zementbeton, einen ausgesprochenen Ersatzbaustoff,<br />

in zunehmendem Maße gelungen ist, ihren Erzeugnissen eine künstlerische<br />

Oberflächonwirkung abzugewinnen und mit Aussicht auf Erfolg<br />

sogar eine <strong>der</strong> Denkmalpflege wie dem fleimatschutz willkommene<br />

Paünierung zu erreichen, das wird für die Dachpappe vorerst noch<br />

anzustreben sein. Als eine für Sachsen noch unbekannte Neuerung<br />

darf die Einführung von Kalksandsteinen und die dadurch namentlich<br />

für das Eibtal in Aussicht gestellte wesentliche Verbilligung des Ziegelmauerwerks<br />

begrüßt werden.<br />

Mit Ende August d. J. werden die Pforten <strong>der</strong> Ausstellung und<br />

mit ihnen die Verunstaltungen lehrreicher Vorträge und Führungen<br />

auf dem Gelände <strong>der</strong> neuen Technischen Hochschule geschlossen<br />

werden, während die wissenschaftlichen Untersuchungen über die<br />

Bewährung neuzeitlicher Baustoffe — wie von Anfang an beabsichtigt<br />

— weiter ihren Fortgang nehmen sollen. Eine Veröffentlichung<br />

<strong>der</strong> hier gehaltenen Vorträge, wie solche mit zahlreichen<br />

Abbildungen gelegentlich <strong>der</strong> Tagung für Wohmingsbauwesen bereits

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