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Endovaskuläre Brachytherapie mit Rhenium-188 zur Prophylaxe ...

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4. Diskussion 46<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

und zu einer inhomogenen Dosisverteilung führen können, so dass eine effektive Therapie<br />

erschwert wird [Jani 1999]. Rainzner et al. [2000] zeigten jedoch, dass trotz implantiertem<br />

Metallstent eine effektive Inhibition der Neointimahyperplasie bei einer ß-Radiotherapie<br />

möglich ist.<br />

Auch bieten die unterschiedlichen Halbwertszeiten der Quellen, bei Strontium-90 28 Jahre<br />

und bei <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong> 16,9 Stunden Vor- und Nachteile. Eine kurze Halbwertszeit macht für<br />

jede Anwendung eine neue Generierung und Kalibrierung notwendig, kann aber bei einer<br />

akzidentellen Inkorporation auch von Vorteil sein [Jani 1999].<br />

Gerade bei flüssigen Strahlungsquellen, wie beispielsweise dem in unserer Studie<br />

verwendeten <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong>, besteht die potentielle Gefahr einer Ballonruptur und da<strong>mit</strong> einer<br />

akzidentellen Inkorporation. Auch wenn im Regelfall <strong>zur</strong> Füllung des Ballons 1-3 atm<br />

ausreichen, und die Wahrscheinlichkeit einer Ruptur sogar unter hohem Druck bei < 1/10000<br />

liegt [Knapp et al. 1999], muss trotzdem eine solche Möglichkeit in Betracht gezogen werden.<br />

Der im Rahmen unserer Studie verwendete Ballondruck hat den Wert von 3 atm nicht<br />

überschritten. Ein Unterschied des Füllungsdrucks ist zwar <strong>mit</strong> einem variierenden<br />

Ballondurchmesser und -volumen verbunden, Berechnungen haben jedoch ergeben, dass<br />

hierbei die Oberflächendosis nur einer geringen Variation von 1%/atm Druckänderung<br />

unterliegt [Kotzerke et al. 1998a].<br />

Bei den drei handelsüblichen Formen des <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong>, dem von uns verwendeten <strong>Rhenium</strong>-<br />

<strong>188</strong> Perrhenat, dem <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong> Mercaptoacetyltriglycine (MAG3) und dem <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong><br />

Diethylenetriamine pentaacetic acid (DPTA), zeigte die Biodistribution nach akzidenteller<br />

Inkorporation keine skelettale Aufnahme [Knapp et al. 2001] und nur eine geringe<br />

Konzentration in Lunge, Leber oder Muskelgewebe [Lin et al. 2000]. Dagegen war die<br />

Konzentration von <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong> Perrhenat im Gastrointestinaltrakt (0,127 mGy/MBq) und in<br />

der Thyroidea (0,163 mGy/MBq) hoch, während die anderen <strong>Rhenium</strong>zusammensetzungen<br />

niedrige Konzentrationen aufwiesen [Lin et al. 2000]. Durch eine vorangehende Gabe von<br />

Perchlorat oder Iod kann allerdings die thyroidale Aufnahme von <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong> Perrhenat<br />

blockiert werden, so dass hier keine untragbare Gefährdung für den Patienten besteht<br />

[Kotzerke et al. 1998b, Knapp et al. 1999, Hausleiter et al. 2001], da durch die Verwendung<br />

von Perchlorat die geschätzte Exposition bei Inkorporation von <strong>Rhenium</strong>-<strong>188</strong> von 0,42<br />

mSv/MBq auf 0,16 mSv/MBq gesenkt werden kann und so<strong>mit</strong> die verabreichte<br />

Ganzkörperdosis bei 83 mSv liegt [Kotzerke et al.1998b, Wohlfrom et al. 2001]. Dadurch

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