Konzeption Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Konzeption Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
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Konzept<br />
<strong>Wald</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> <strong>Mangfalltal</strong><br />
2 Allgemeines<br />
2.1 Die Einrichtung allgemein – Entstehungsgeschichte der <strong>Wald</strong>kindergärten<br />
„Ein Kindergarten ohne Türen <strong>und</strong> Wände“ – Die Idee des <strong>Wald</strong>kindergartens kommt aus<br />
Dänemark. Der erste organisierte <strong>Wald</strong>kindergarten wurde von einer Tagesmutter auf Drängen der<br />
Eltern vor 45 Jahren gegründet. Anfang der 90er Jahre wurde dann in einer Fachzeitschrift über<br />
diese skandinavische Naturpädagogik berichtet. Daraufhin entstand der erste deutsche<br />
<strong>Wald</strong>kindergarten in Flensburg. Mittlerweile existiert dieses Angebot der naturnahen Betreuung<br />
fast überall mit weit über 400 Kindergärten. Auch das bayrische Sozialministerium unterstützt das<br />
Konzept. Eine Gruppe von ca.15 Kindern im Alter von 3 - 6 Jahren ist mit ihren Betreuerinnen<br />
täglich einige St<strong>und</strong>en draußen in “ihrem“ <strong>Wald</strong>stück.<br />
Dort findet die pädagogische Arbeit statt, ergänzt durch die natürliche Umgebung des <strong>Wald</strong>es <strong>und</strong><br />
der Jahreszeiten. Als Basis, Treff <strong>und</strong> Rückzugsraum dient ein Bauwagen bzw. eine Hütte oder<br />
Unterstand.<br />
2.2 Warum ein <strong>Wald</strong>kindergarten - Intention, Philosophie<br />
Der <strong>Wald</strong> ist ein faszinierender naturreicher Lebensraum, der für die Kinder unermessliche Spiel-<br />
<strong>und</strong> Erfahrungswelten bietet. Er regt durch seine natürliche Einfachheit <strong>und</strong> Schönheit die Fantasie<br />
der Kinder an. In unserer urbanisierten <strong>und</strong> technisierten Welt werden leider immer mehr Kindern<br />
Reizüberflutung, Bewegungsmangel <strong>und</strong> daraus resultierende sowohl körperliche als auch soziale<br />
<strong>und</strong> psychische Entwicklungsschwierigkeiten bescheinigt. Es wird bei Zunahme von ungenügend<br />
bespielbaren Flächen immer schwieriger unseren Kindern eine natürliche Entwicklung zu<br />
ermöglichen.<br />
Im <strong>Wald</strong> verbringen die Kinder täglich vier bis fünf St<strong>und</strong>en an der frischen Luft <strong>und</strong> bewegen sich<br />
viel, leben dadurch gesünder <strong>und</strong> werden abgehärtet <strong>und</strong> gestärkt. Die Kinder erleben den <strong>Wald</strong><br />
mit all ihren Sinnen. Die natürliche Umgebung regt zum Erproben der eigenen Grenzen an <strong>und</strong><br />
bietet genügend Raum für Ruhe, Gemeinsamkeit <strong>und</strong> Freiheit. Die Kinder lernen im <strong>Wald</strong> sich<br />
gegenseitig zu unterstützen, zu respektieren <strong>und</strong> erlangen so ein ausgereiftes Sozialverhalten.<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> steht die <strong>Wald</strong>- <strong>und</strong> Naturpädagogik, die sich am Bayerischen Bildungs- <strong>und</strong><br />
Erziehungsplan orientiert. Der Unterschied zu den Hauskindergärten besteht lediglich in der Art<br />
<strong>und</strong> Weise, wie die Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsziele erreicht werden. Mittels der Naturerfahrung wird<br />
auf einzigartige <strong>und</strong> nachhaltige Weise die Entwicklung von Kindern gefördert. Der<br />
verantwortungsvolle Umgang mit der Natur, die Beziehung zu lebenden Tieren <strong>und</strong> Pflanzen<br />
integriert sich im Laufe der Zeit wie selbstverständlich in die bestehende geistige <strong>und</strong> seelische<br />
Welt der Kinder. Die Elterninitiative <strong>Wald</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> <strong>Mangfalltal</strong> e.V. will das<br />
bestehende Angebot der Elementarpädagogik erweitern <strong>und</strong> eine Bereicherung für die Gemeinden<br />
darstellen.<br />
Stand: 22. Juni 2012 Seite 6 (33)