Konzeption Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal

Konzept
Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Konzeption
Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Stand: 22. Juni 2012
Stand: 22. Juni 2012 Seite 1 (33)

Konzept
Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Wir wünschen jedem Kind, dass es Erfahrungen in einem Waldkindergarten machen kann.
Darum gilt auch unser vorrangiges Dankeschön allen Frechdachsen und Schlaufüchsen, ohne die
unsere Arbeit nicht denkbar wäre und die jeden Tag den Wald mit Frohsinn und Entdeckungsgeist
füllen.
Ebenso danken wir allen Eltern, dass sie uns ihr Vertrauen entgegenbringen und ihre Kinder in
den Waldkindergarten geben.
Weiterhin möchten wir die Gelegenheit nützen, ein ganz herzliches Dankeschön an die Menschen
und Institutionen zu richten, ohne die unsere Arbeit gar nicht möglich wäre wie unter anderen:
• Familie v. Aretin für die zur Verfügungsstellung des Waldes
• Familie Mareis
• Förster und Waldarbeiter
• Landesverband der Wald- und Naturkindergärten in Bayern e.V.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 2 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................... 3
1 Vorwort .................................................................................................................................... 5
2 Allgemeines ............................................................................................................................. 6
2.1 Die Einrichtung allgemein – Entstehungsgeschichte der Waldkindergärten ...................... 6
2.2 Warum ein Waldkindergarten - Intention, Philosophie ....................................................... 6
2.3 Entstehungsgeschichte des Wald- und Naturkindergartens Mangfalltal ............................ 7
2.4 Gesetzliche Grundlagen ................................................................................................... 8
2.5 Die Zielgruppe (Beschreibung, Aufnahme) ....................................................................... 8
3 Bildungs- und Erziehungsbereiche ........................................................................................... 9
3.1 Pädagogische Zielsetzung im Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal ........................... 9
3.2 Allgemeine Grundlagen .................................................................................................. 10
3.3 Die pädagogischen Grundlagen des Natur- und Waldkindergartens ............................... 11
3.3.1 Das Urspiel .............................................................................................................. 11
3.3.2 Der lebensbezogene Ansatz .................................................................................... 11
3.3.3 Partizipation ............................................................................................................. 11
3.4 Bildungs- und Erziehungsbereiche .................................................................................. 12
3.4.1 Persönlichkeits- und Sozialerziehung ...................................................................... 12
3.4.2 Ästhetik, Kunst und Kultur ........................................................................................ 13
3.4.3 Kognition und Sprache............................................................................................. 14
3.4.4 Motorik ..................................................................................................................... 15
3.4.5 Wertorientierung und Religion .................................................................................. 16
3.4.6 Medienbildung ......................................................................................................... 16
3.4.7 Gesundheit .............................................................................................................. 17
3.4.8 Schulfähigkeit .......................................................................................................... 18
3.4.9 Basiskompetenzen und ihre Umsetzung .................................................................. 18
Stand: 22. Juni 2012 Seite 3 (33)

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3.5 Das Bild des pädagogischen Teams ............................................................................... 20
4 Rahmenbedingungen ............................................................................................................. 22
4.1 Personelle Besetzung und Betreuung ............................................................................. 22
4.2 Betreuungszeiten ............................................................................................................ 22
4.3 Räumlichkeiten ............................................................................................................... 23
4.4 Tagesablauf .................................................................................................................... 23
4.5 Waldregeln ..................................................................................................................... 25
4.6 Wichtige Utensilien ......................................................................................................... 25
4.7 Kindergartenbeitrag ........................................................................................................ 26
4.8 Kündigung ...................................................................................................................... 26
4.9 Versicherungen ............................................................................................................... 27
4.10 Regelung in Krankheitsfällen .......................................................................................... 27
5 Organisation des Wald- und Naturkindergartens Mangfalltal .................................................. 29
5.1 Team, Träger und Mitglieder ........................................................................................... 29
5.2 Zusammenarbeit mit den Eltern / Elternpartnerschaft ..................................................... 29
5.3 Zusammenarbeit mit Fachdiensten ................................................................................. 30
5.4 Zusammenarbeit mit anderen Kindergärten .................................................................... 30
5.5 Zusammenarbeit mit den Grundschulen und weiterführenden Schulen .......................... 30
6 Qualitätssichernde Maßnahmen ............................................................................................ 31
6.1 Strukturqualität................................................................................................................ 31
6.2 Prozessqualität ............................................................................................................... 31
7 Quellenangaben und Literaturverzeichnis: ............................................................................. 32
8 Kontakt .................................................................................................................................. 33
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1 Vorwort
Wenn die Kinder mutig werden sollen brauchen sie den mutigsten Spielplatz, den es gibt -
Die Natur - (Zeit Magazin Nr.12/95)
Zunehmend werden Kindergarten, Jugendeinrichtungen und Schulen auf die Bedeutung des
Spielens in der Natur aufmerksam und beziehen es in ihre Konzepte mit ein. So gibt es inzwischen
Waldtage, Wandergruppen, Wochenendseminare und auch feste Waldgruppen in Kindertagesstätten.
In der nun vorliegenden Konzeption des Wald- und Naturkindergartens Mangfalltal wird
zunächst der Waldkindergarten in seinen Ursprüngen dargestellt. Die grundsätzliche Philosophie
und die Entwicklung des Waldkindergartens Mangfalltal erfolgt in anschließender Beschreibung.
Die gesetzliche Basis bildet das Bayerische Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz mit
seinen Bildungs- und Erziehungszielen, welche für das individuelle Kind gedacht sind. Die pädagogischen
Grundlagen und die Umsetzung der pädagogischen Hauptziele stellen das Kernstück
der Konzeption dar. Doch auch die Rahmenbedingungen sowie der organisatorische Aufbau von
Verein und Kindergarten sind von allgemeinem Interesse. Es ist darüber hinaus auch selbstverständlich
und erwünscht, dass diese Konzeption ständig verbessert und erweitert wird.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 5 (33)

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2 Allgemeines
2.1 Die Einrichtung allgemein – Entstehungsgeschichte der Waldkindergärten
„Ein Kindergarten ohne Türen und Wände“ – Die Idee des Waldkindergartens kommt aus
Dänemark. Der erste organisierte Waldkindergarten wurde von einer Tagesmutter auf Drängen der
Eltern vor 45 Jahren gegründet. Anfang der 90er Jahre wurde dann in einer Fachzeitschrift über
diese skandinavische Naturpädagogik berichtet. Daraufhin entstand der erste deutsche
Waldkindergarten in Flensburg. Mittlerweile existiert dieses Angebot der naturnahen Betreuung
fast überall mit weit über 400 Kindergärten. Auch das bayrische Sozialministerium unterstützt das
Konzept. Eine Gruppe von ca.15 Kindern im Alter von 3 - 6 Jahren ist mit ihren Betreuerinnen
täglich einige Stunden draußen in “ihrem“ Waldstück.
Dort findet die pädagogische Arbeit statt, ergänzt durch die natürliche Umgebung des Waldes und
der Jahreszeiten. Als Basis, Treff und Rückzugsraum dient ein Bauwagen bzw. eine Hütte oder
Unterstand.
2.2 Warum ein Waldkindergarten - Intention, Philosophie
Der Wald ist ein faszinierender naturreicher Lebensraum, der für die Kinder unermessliche Spiel-
und Erfahrungswelten bietet. Er regt durch seine natürliche Einfachheit und Schönheit die Fantasie
der Kinder an. In unserer urbanisierten und technisierten Welt werden leider immer mehr Kindern
Reizüberflutung, Bewegungsmangel und daraus resultierende sowohl körperliche als auch soziale
und psychische Entwicklungsschwierigkeiten bescheinigt. Es wird bei Zunahme von ungenügend
bespielbaren Flächen immer schwieriger unseren Kindern eine natürliche Entwicklung zu
ermöglichen.
Im Wald verbringen die Kinder täglich vier bis fünf Stunden an der frischen Luft und bewegen sich
viel, leben dadurch gesünder und werden abgehärtet und gestärkt. Die Kinder erleben den Wald
mit all ihren Sinnen. Die natürliche Umgebung regt zum Erproben der eigenen Grenzen an und
bietet genügend Raum für Ruhe, Gemeinsamkeit und Freiheit. Die Kinder lernen im Wald sich
gegenseitig zu unterstützen, zu respektieren und erlangen so ein ausgereiftes Sozialverhalten.
Im Vordergrund steht die Wald- und Naturpädagogik, die sich am Bayerischen Bildungs- und
Erziehungsplan orientiert. Der Unterschied zu den Hauskindergärten besteht lediglich in der Art
und Weise, wie die Bildungs- und Erziehungsziele erreicht werden. Mittels der Naturerfahrung wird
auf einzigartige und nachhaltige Weise die Entwicklung von Kindern gefördert. Der
verantwortungsvolle Umgang mit der Natur, die Beziehung zu lebenden Tieren und Pflanzen
integriert sich im Laufe der Zeit wie selbstverständlich in die bestehende geistige und seelische
Welt der Kinder. Die Elterninitiative Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal e.V. will das
bestehende Angebot der Elementarpädagogik erweitern und eine Bereicherung für die Gemeinden
darstellen.
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2.3 Entstehungsgeschichte des Wald- und Naturkindergartens Mangfalltal
Im Juli 2002 gründeten sechs in Naturpädagogik engagierte und interessierte Eltern den Verein
Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal e.V. Dieser Verein ist alleiniger Träger des Kindergartens.
Der Natur- und Waldkindergarten Mangfalltal ist ein reiner Waldkindergarten.
Gestartet wurde im Waldstück Mareis (Feldkirchen) zunächst mit einer Spielgruppe, die sich im
September 2002 zur ersten Kindergartengruppe bestehend aus sieben Kindern entwickelte. Sie
wurde von einer Erzieherin und einem wechselnden Elternteil betreut. Als Ausrüstung stand zur
Verfügung: Ein Bollerwagen gefüllt mit Ersatzkleidung, Erste-Hilfe-Tasche, Werkzeug, Wasser,
Handtuch, Seife, Handy und Bestimmungsbüchern. Jedes Kind trug einen Rucksack mit Brotzeit,
Sitzkissen und bei Bedarf Ersatzkleidung. Durch den Flohmarkt des Bayrischen Rundfunks wurde
dem Kindergarten ein Bauwagen geschenkt, der von den Eltern liebevoll hergerichtet wurde.
Im Herbst 2004 schloss sich eine 2. Kindergartengruppe mit einer zweiten Erzieherin und einer
Kinderpflegerin an. So wurde das Waldstück in Feldkirchen zu klein und die zwei Gruppen zogen
in den Bergtierpark nach Blindham. Dort blieben sie ein Jahr.
Im April 2005 entstand aus einer Spielgruppe komplett mit Erzieherin die 3. Kindergartengruppe,
welche nach Vagen an den Goldbach ging - ein abwechslungsreiches Waldstück mit
Feuersalamandern, Molchen und Kletterbäumen.
Im September 2005 folgten dann die anderen beiden Gruppen nach Vagen in den
Siebengiebelwald. In dieser Zeit bekam der Kindergarten einen vorläufigen
Anerkennungsbescheid. Sodann wurde daraufhin ein Kindergartenjahr lang eine
Nachmittagsbetreuung durchgeführt.
Seit September 2007 gibt es 2 Gruppen. In diesem Jahr folgte auch die Betriebserlaubnis.
Für einige Kinder gibt es die Mittagsbetreuung im Vagener Pfarrkindergarten.
Bauwagen heute Bauwagen zu Beginn
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2.4 Gesetzliche Grundlagen
Die Grundsätze in der Bildungs- und Erziehungsarbeit basieren auf der Grundlage des
Bayerischen Kindergarten und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und sind somit wichtige Pfeiler der
Konzeption.
2.5 Die Zielgruppe (Beschreibung, Aufnahme)
In den Waldkindergarten können Kinder vom dritten Lebensjahr an bis zum Beginn der Schulpflicht
aufgenommen werden.
Die Aufnahme von Kindern, die körperlich, geistig oder seelisch behindert sind, muss individuell
mit Fachkräften und viel zeitlichem Vorlauf geprüft werden.
Sollte ein Kind besondere medizinische Betreuung (z.B. bei Diabetes) während der
Kindergartenöffnungszeit benötigen, steht es den Eltern natürlich offen, ihr Kind selbst medizinisch
zu versorgen.
Der Träger (Verein) legt mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen die Grundsätze für die Aufnahme
der Kinder in die Einrichtung fest.
Die Eltern verpflichten sich, Änderungen in der Personensorge sowie Änderungen der Anschrift,
der privaten und geschäftlichen Telefonnummern der Leiterin unverzüglich mitzuteilen, um bei
plötzlicher Krankheit des Kindes oder anderen Notfällen erreichbar zu sein.
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3 Bildungs- und Erziehungsbereiche
3.1 Pädagogische Zielsetzung im Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
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3.2 Allgemeine Grundlagen
Im neuen Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan wird das grundlegende Menschenbild wie folgt
beschrieben:
„Das Kind ist ein Wesen, das auf Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit hin angelegt ist. Mit
Neugier und Kompetenz ausgestattet erkundet und erforscht es – mit Unterstützung der
erwachsenen Bezugspersonen - eigenaktiv sich selbst und die Welt um sich herum und
eignet sich dabei Wissen an.“
Der Wald und die in ihm möglichen Aktivitäten entsprechen den Bedürfnissen von Kindern. Er
bietet genügend Raum für zahlreiche Erlebnisse und Erfahrungen. Die damit verbundenen
Erkenntnisse ermöglichen eine Weiterentwicklung der Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit.
Dies betrifft unter anderem den emotionalen, sozialen, psychomotorischen und kognitiven
Entwicklungsbereich. Der Wald nimmt für Kinder in unserer heutigen, veränderten Umwelt einen
besonderen Stellenwert ein.
Kinder brauchen Zeit. Kindliche Tätigkeiten sind oft geprägt von Muße, Versunkenheit und
Langsamkeit. In unserer durch terminierten Welt kann oft keine Rücksicht genommen werden, die
Kinder müssen oft gegen ihren eigenen Rhythmus handeln.
Der Wald kann den folgenden Bedürfnissen von Kindern gerecht werden:
• Freiheit, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Verantwortung,
• Erlebnisse, Spannung, Abenteuer,
• vielfältige Nutzung der Sinne,
• Verbundenheit mit der Natur,
• Bewegung und
• Phantasie
Die Waldpädagogik möchte durch Freude an und Respekt gegenüber der Natur den Kindern eine
positive Lebenseinstellung vermitteln und die verfremdete Beziehung zwischen Mensch und
Umwelt wieder herstellen.
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3.3 Die pädagogischen Grundlagen des Natur- und Waldkindergartens
3.3.1 Das Urspiel
Das Spiel ohne Vorgabe mit unbearbeitetem Naturmaterialien wie Äste, Steine, Erde, Lehm,
Wasser, Lebensräume, Jahreszeiten und Rhythmen wird als Urspiel bezeichnet.
Urspiel ist das Spielen um und mit der Natur und deshalb in Räumen nicht möglich. Die Kinder
beziehen viele Werte, ihr Bewusstsein, ihre Erfahrungen und ihre Verantwortung gegenüber der
Natur aus diesem Spiel.
3.3.2 Der lebensbezogene Ansatz
Die pädagogische Grundlage der ganzheitlichen Elementarpädagogik stellt der „lebensbezogene
Ansatz“ dar (Hupperts). Im Zentrum dieser Pädagogik steht das Leben des Kindes, und zwar
bezogen auf alles Leben in der Welt. Werte stehen im lebensbezogenen Ansatz an oberster Stelle.
Somit wollen wir im Waldkindergarten nicht nur die Wertigkeit von Umwelt und Natur in den
Vordergrund rücken, sondern auch Werte wie vorurteilslose Toleranz, Akzeptanz und
Friedensfähigkeit nahebringen. In der Praxis sind das freie Spiel, das gezielte Aktivitätsangebot,
sowie die Projektarbeit wichtige methodische Grundlagen.
Dieser Ansatz geht mit dem heutigen Verständnis von Bildung des neuen Bildungs- und
Erziehungsplans (BEPs) konform. Er versteht Bildung als sozialen Prozess, an dem sich Kinder
und Erwachsene aktiv beteiligen. Ein Grundprinzip des BEPs ist die Vorstellung, dass Kinder ihre
Bildung bzw. Entwicklung von Geburt an aktiv mit gestalten. Dabei liegt die Betonung auf
Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit des Kindes, sowie Individualität des Einzelnen. Die Kinder
haben ein Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung ihrer Welt.
Der Natur- und Waldkindergarten will die anerkannten Ziele des BEPs erreichen. Mittel und Wege
führen soweit wie möglich über die Naturerfahrung.
3.3.3 Partizipation
Partizipation bedeutet: teilnehmen, Anteil haben, mit bestimmen, mit wirken.
„Partizipation heißt, Entscheidungen die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft
betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.“ (Richard Schröder)
Wie schon im BEP aufgeführt, verstehen wir unseren Bildungsauftrag darin, die Kinder soweit wie
möglich an sozialen Prozessen aktiv zu beteiligen. Jedes Kind hat ein Recht auf – universell
verankert in der UN-Kinderrechtskonvention – Wertschätzung der individuellen Persönlichkeit und
das Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung bei ihrer Bildung und allem weiteren sie betreffenden
Entscheidungen.
Dies findet bei uns durch
• Mitgestaltung des Morgen- und Abschlusskreises
• Kinderkonferenz
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statt.
• Platzwahl
• selbstständige Auswahl des Spielmaterials
• Interessengruppen und gruppenübergreifende Aktionen
Auch im Team und der Elternpartnerschaft versuchen wir das Prinzip der Partizipation zu leben.
Im Team finden regelmäßige Teambesprechungen statt. Bei Konflikten werden gemeinsam
Lösungen erarbeitet. Ferner gehört der gegenseitiger Austausch, gemeinsame Entscheidungen
und die gemeinsame Verteilung der Aufgaben zum Alltag. Supervision und gruppenübergreifende
Aktionen fördern die Zusammengehörigkeit.
Entsprechend Art und Zielsetzung einer Elterninitiative engagieren sich die Waldeltern
überdurchschnittlich (siehe 5.2 Zusammenarbeit mit den Eltern / Elternpartnerschaft). Darüber
hinaus strebt das Team durch Gespräche, Hospitationen, gemeinsame Aktivitäten, Gestaltung von
Elternabenden, Entwicklung von Themen, Mitgestaltung der Dokumentation und Mitgehdienste
(bei Krankheit) eine enge Zusammenarbeit an.
Mit dieser Arbeitsgrundlage finden die Kinder eher zu ihrer eigenen positiven Identität. In der
heutigen, schnelllebigen Zeit brauchen Kinder ein gutes Fundament, d.h. eine stabile
Persönlichkeit, emotionale Stärke, die Fähigkeit zur Kommunikation, aber auch die motorische
Basis und die Fähigkeit zum achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen.
3.4 Bildungs- und Erziehungsbereiche
3.4.1 Persönlichkeits- und Sozialerziehung
Die Grundlage für emotionale und soziale Entwicklung stellt die Vertrauensbasis zwischen Kind
und Pädagogen dar. Die Natur erleichtert die Kontaktaufnahme sowohl zu dem Erzieher als auch
zum Kind.
Die Vermittlung sozialer Kompetenzen ist von großer Bedeutung in der Wald- und Naturpädagogik.
Die Grundlage von emotionaler und sozialer Entwicklung stellt die Vertrauensbasis zwischen Kind
Pädagoge dar. Die Natur erleichtert die Kontaktaufnahme sowohl zu dem Erzieher als auch zum
Kind. In der Auseinandersetzung mit anderen sollen die Kinder lernen, Strategien zur
Konfliktlösung zu finden. Am Modell der „gewaltfreien Kommunikation“ lernen die Kinder kreative
Vorschläge zum gewaltfreien Miteinander einzubringen und zu entwickeln.
Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen sind in einer kleinen Gruppe und dem größeren
Personalschlüssel besser zu kompensieren.
Stille, Zeit, Muße und selbstvergessenes Spiel lassen die Kinder ein inneres Gleichgewicht finden.
Ebenso bewirken die Umgebung und das Eingebunden sein in die Natur eine Harmonisierung von
Körper, Geist und Seele.
Aufkommende kindliche Ängste, z.B. Dunkelheit, „eklige“ Tiere usw. werden durch unmittelbare
Auseinandersetzung überwunden.
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Beim Spiel in der freien Natur wird soziales Verhalten auf natürliche Art und Weise gefördert.
Kinder helfen einander in schwierigen Situationen, akzeptieren Gruppenregeln, die gemeinsam
erstellt wurden – z.B. Verhalten bei Witterungswechsel, Gefahren im Wald – und erfahren
elementare Zusammengehörigkeit.
Das Spiel im Wald fordert von den Kindern eine Menge von Sozialkompetenz z.B. müssen
schnellere Kinder auf langsamere Kinder an verabredeten Stellen warten, sich nach
demokratischer Abstimmung auf einen Anlaufplatz einigen, aufeinander achten und helfen. Gerade
in der Freispielzeit entwickeln sich immer wieder Projekte bei denen mehrere Kinder zusammen
helfen müssen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, z.B. der Bau eines Lagers, einer Brücke,
usw.
3.4.2 Ästhetik, Kunst und Kultur
In der Natur erleben die Kinder die Phänomene Matsch, Wasser usw. mit allen Sinnen, können
individuelle Erfahrungen sammeln und einen persönlichen Zugang zu diesem Lebensraum
aufbauen.
„Nur was man greift, kann man auch begreifen“. Sie lernen unsere Natur als unseren ureigensten
Lebensraum kennen und schätzen.
In ihr kann eine Ruhe erfahren werden, wie sie Kinder in ihrem Alltag heute kaum noch erleben.
Diese Ruhe und der Umgang mit Naturmaterialien bieten einen vollständigen Gegenpol zu
Reizüberflutung, Konsumzwang und Animationsverhalten. Es ist also in dieser Pädagogik schon
ein Stück Suchtprävention auf ganz natürliche Weise enthalten.
Im Wald gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug. Die Kinder entwickeln im Spiel mit den
Naturmaterialien ihre Kreativität und Phantasie; ihre Wahrnehmungsempfindung wird immens
sensibilisiert. Die Kinder handeln schöpferisch und erwerben neue Fertigkeiten. Natur-Hand-
Werken ist ein Urausdruck des Menschen. Das Begreifen von Naturmaterialien (Äste, Steine,
Rinde) und deren Bearbeitung mit den Ur-Werkzeugen (Messer, Säge, Bohrer) gehört zum
Waldalltag. Diese Tätigkeiten sind nicht an Jahreszeiten gebunden. Sie sind der Anfang echten
Werkens. Die Kinder entdecken dadurch ihre eigene Kreativität.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 13 (33)

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Die Fähigkeit der Kinder die Schönheit der Natur zu erkennen, Formen zu entdecken, Farben zu
unterscheiden, Gestalt in Gegenstände zu interpretieren ist die Grundlage für ihr gestaltendes Tun.
Das Erfinden von Gedichten und Singen von Liedern gehört zum Kindergartenalltag. Es werden
mit Hölzern Instrumente gebaut, der Wald regt mit all seinen Geräuschen und Tierstimmen zum
Horchen an, so dass auch das Gehör besonders geschult wird. Die Kulisse des Waldes regt
besonders an zu Rollenspiel, Theaterspiel und Nacherzählungen von Geschichten. Angebote zur
Meditation sowie Theaterbesuche runden dieses pädagogische Ziel ab.
3.4.3 Kognition und Sprache
Der wichtigsten Bausteine für eine gesunde Sprachentwicklung sind Bewegung und die eigene
Körperwahrnehmung. Sie sorgen für das vernetzte Denken, dies belegen neueste Studien aus der
Hinforschung.
Das tägliche sinnenhafte Spiel fördert die Konzentration und Ausdauer des Kindes, die
Grundvoraussetzung für jegliches Lernen. Mit Naturmaterialien können ebenso didaktische Spiele
stattfinden. Formen, Farben und Mengen werden spielerisch begriffen. Das logische und
konstruktive Denken wird durch das Experimentieren mit verschiedenen Materialien angeregt. So
fordert z.B. das Bauen eines Turmes mit Steinen eine Auseinandersetzung mit der Schwerkraft
heraus. Durch Fragen der Kinder – „Wieso, warum ist dies so?“ – wird ihre natürliche Neugier
geweckt und ihr Allgemeinwissen ausgebaut. Die Kinder legen im Wald selbstständig Wege
zurück. – „Wo geht welcher Weg hin? Wie komme ich zurück?“ – Dadurch wird der
Orientierungssinn gefördert.
Durch das tägliche Entdecken und die vielfältigen Erlebnisse wird automatisch das
Sprechverhalten angeregt. Im Waldkindergarten ist die Gruppenstärke auf ca.15 Kinder reduziert,
so dass für jedes Kind genügend Zeit bleibt, intensiv zu erzählen.
Die Sprachentwicklung wird zusätzlich durch Bilderbücher, Märchen, Geschichten, Rätsel und
Reime gefördert. Aber auch Klatsch- und Wortspiele bereiten den Waldkindern Freude.
Auch werden erste mathematische Kenntnisse vermittelt. Schon beim Konstruieren verschiedener
Bauten werden erste Kontakte mit Geometrie und Zahlenvorstellung angebahnt. So werden z.B.
Höhen gemessen, gezählt, Dinge miteinander verbunden. Viel Spaß bereitet den Kindern das
Abzählen, Benennen, Einordnen nach Größenverhältnissen von verschiedensten Naturmaterialien.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 14 (33)

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3.4.4 Motorik
Bewegung ist ein elementares Ausdrucksmittel des Kindes. Im Kindergartenalter sind die Kinder
sehr agil und unternehmungslustig. Sie lernen ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten kennen und
stoßen auch an Grenzen, z.B. durch das Tragen eines schweren Steins. Kondition, Ausdauer und
Muskeltätigkeit werden aufgebaut und sind Grundlage eines gesunden Lebens.
Durch das Bewegen auf unterschiedlichem Untergrund wird der Gleichgewichtssinn gefördert,
ebenso die Tiefenwahrnehmung und der Bewegungssinn. Die Kinder lernen Bewegungsabläufe zu
koordinieren, erleben Schnelligkeit und Kraft.
Wenn die Kinder genügend grob motorische Erfahrungen gesammelt haben, beginnen sie von
selbst ihre fein motorischen Fähigkeiten zu verfeinern. Natürlich bieten sich auch im Wald viele
Möglichkeiten hierzu, wie z.B.: das Legen von Bildern oder Mandalas mit Naturmaterialien. Um
Tannennadeln, kleine Steine oder Blätter genau platzieren zu können wenden die Kinder den
Pinzettengriff an. Je ausgeprägter die Feinmotorik ist, umso genauer und detailgetreuer wird
gearbeitet. Die bestehenden Ressourcen werden durch mitgeführte Materialien wie Werkzeug,
Stifte, Papier, Scheren, Schnüre, usw. gezielt unterstützt.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 15 (33)

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3.4.5 Wertorientierung und Religion
Im „Kindergarten ohne Türen und Wände“ setzen sich die Kinder täglich mit den Elementen Feuer,
Erde, Luft und Wasser auseinander. Sie spüren, dass die Erde matschig oder trocken sein kann, je
nach Wetterlage, die Luft warm und kalt sein kann und dass Wasser nass ist. Die Kinder erleben
die Jahreszeiten intensiv, entdecken den Kreislauf der Natur und spüren die Kraft in all diesen
Dingen. So wird der Prozess des Vergehens (Herbst), Ruhens (Winter) und des Wiedererwachens
(Frühling) in den kleinsten Schritten mit allen Sinnen miterlebt.
Durch den täglichen Aufenthalt im Freien entsteht bei den Kindern eine tiefe Verbundenheit mit der
Natur. Dies macht es den Kindern möglich, die Grundhaltung des Staunen, Danken, und Bitten auf
natürliche Weise zu erfahren. Ob darüber hinausgehend religiöse Werte im engeren Sinne
vermittelt werden, liegt im Ermessen des Erzieherteams. In unserem Kindergarten gehört aber das
Vorbereiten und Feiern von religiösen Festen wie Erntedank, Weihnachten und Ostern zum festen,
gar nahe liegenden Ablauf. Biblische Geschichten und Erzählungen aus anderen religiösen
Kulturkreisen oder Dankgebete zur Brotzeit können das Angebot ergänzen
3.4.6 Medienbildung
Dieser Bereich ist im Waldkindergarten kein Schwerpunkt, da ja bewusst die Natur und der Wald
als Umwelt der Kinder gewählt werden, um in einer technisierten Welt einen Gegenpol zu bilden.
Medien wie z.B. Computer, Kassetten, elektronische Spiele wollen wir bewusst vermeiden, um den
Wald als technikfreien Raum zu bewahren. Natürlich begegnen die Kinder außerhalb des
Kindergartens verschiedenen Medien. Unsere Aufgabe sehen wir darin, die Kinder bei der
Verarbeitung dieser Erfahrungen zu unterstützen.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 16 (33)

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3.4.7 Gesundheit
Durch den ganz jährigen Aufenthalt im Freien wird das Immunsystem der Kinder gestärkt. Im
Gruppenalltag erfahren sie Grundzüge der Hygiene wie z.B. das Hände waschen vor dem Essen
und nach dem Toilettengang. Als Toilette wird ein bestimmtes Gebiet im Wald ausgewiesen. Mit
der Schaufel in der Hand erledigen die Kinder „ihr Geschäft“, graben die Stelle wieder zu und
markieren sie mit gekreuzten Stöcken, so dass kein anderes Kind denselben Platz benützt.
Durch die gemeinsame Brotzeit erfahren die Kinder eine naturnahe Tischkultur. Sie essen keine
Früchte des Waldes, da diese erst gereinigt und gekocht werden müssen. Es wird Wert gelegt auf
eine gesunde Brotzeit, z.B. Obst- und Gemüsesticks, ungesüßten Tee (Insektengefahr),
Vollwertbackwaren usw.
Die Kinder sollen ein Gespür für wettergemäße Kleidung entwickeln. Im Laufe der Zeit stellt sich
dieses auf ganz natürliche Weise ein: „Wenn es regnet werde ich nass, also brauche ich einen
Regenschutz – sprich, eine Regenjacke!“
Die Erzieherinnen legen Wert darauf, dass die Eltern ihre Kinder nach dem Kindergartenbesuch
auf Zecken hin untersuchen.
Um Unfälle zu vermeiden werden Regeln erstellt, z.B. Kletterregeln, Balanciereregeln,
Schnitzregeln.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 17 (33)

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3.4.8 Schulfähigkeit
Verschiedene empirische Untersuchungen bestätigen, dass die Kinder von einem
Waldkindergarten mindestens genau so gut, wenn nicht besser auf die Schule vorbereitet werden.
Dennoch sollte noch einmal erwähnt werden, dass die Ziele der Schulfähigkeit immer über die
unmittelbare Naturerfahrung erreicht werden sollte. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der
pädagogischen Arbeit liegt im Suchen und Finden alternativer Wege zur Erreichung der Ziele.
Peter Häfner hat im Rahmen seiner Dissertation eine Untersuchung über Natur- und
Waldkindergärten in Deutschland durchgeführt. Lehrerinnen des ersten Schuljahres haben auf
einem umfangreichen Fragebogen Verhaltensweisen und Leistungen von 240 Kindern aus
Waldkindergärten und 114 Kindern aus Regelkindergärten auf einer sechsstufigen Skala analog zu
den Schulnoten bewertet. Häfners Resümee lautet wie folgt:
„Grundsätzlich werden die Kinder, die als vor schulische Einrichtung einen Waldkindergarten
besucht haben, als besser auf die Schule vorbereitet angesehen als die Kinder aus dem
Regelkindergarten. Im Durchschnitt arbeiten die Waldkindergartenkinder im Unterricht besser mit,
sind motivierter und konzentrierter in der Schule und sie verfügen ... über ein höheres Maß an
sozialen Kompetenzen, die sie im Klassenverband anwenden können. Des Weiteren schneiden sie
im musischen und im Allgemeinen körperlichen Bereich besser ab als ihre Mitschülerinnen und
Mitschüler“ (Häfner, 2002, S. 167; mobile 05/2003)
Portfolio Kisten der Vorschulkinder
3.4.9 Basiskompetenzen und ihre Umsetzung
Folgende Basiskompetenzen werden im Waldkindergarten gefördert:
• Personale
• Kognitive
• Physische Kompetenz
• Soziale
• Lernmethodische
Stand: 22. Juni 2012 Seite 18 (33)

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Konkretes Beispiel für die geförderten Basiskompetenzen
Anhand folgenden Projektes werden die geförderten Basiskompetenzen näher erläutert:
Ausgangspunkt:
Rohstoff „Holz“
Durchforstung des Waldgebietes im Januar 2006
Was haben die Kinder zusammen mit den Erzieherinnen gemacht?
Sie haben beispielsweise …
... mit dem Förster die Erntebäume ausgezeichnet,
... die Spuren nach dem Holzeinschlag wahrgenommen,
... Umfänge, Durchmesser, Länge der lebenden und gefällten Bäume gemessen und
Jahresringe gezählt, Baumarten bestimmt,
... die Baumreste bzw. den Ausschuss zum Bauwagen mit vereinten Leibeskräften
transportiert,
... eine Holzwerkstatt eingerichtet und das Holz verarbeitet, verbaut und bemalt,
... die Beschaffenheit des Holzes mit allen Sinnen wahrgenommen,
... Lieder, Gedichte, Spiele gehört und gesungen,
... geklettert, balanciert, geschoben, gezogen, gehüpft,
... das ortsansässige Sägewerk besucht,
... und den Weg des Holzes beim Schreiner weiter verfolgt.
Was haben die Kinder erfahren bzw. was haben sie gelernt?
Sie haben …
... ihre Selbstkompetenz erlebt, indem sie selbstständig das Holz bearbeitet haben. Diese
Erfolgserlebnisse haben ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gefördert.
... ihrem Forscherdrang freien Lauf gegeben und haben naturwissenschaftliche Vorgänge
„begriffen“.
... sich mathematische Grundkenntnisse angeeignet z.B. markierendes Zählen,
Unterscheiden/Ordnen von Größe, Gewicht, Formen, Zahlen.
... mehrfach ihre Denkfähigkeit bei verschiedenen Problemlösungen entwickelt und
konzentriert, aufmerksam Aufgaben bewältigt.
... ihre Grobmotorik, Koordination, Geschicklichkeit, Gleichgewicht, Kraft und Ausdauer bzw.
physische Belastbarkeit verbessert.
... ihre Feinmotorik, Fingerbeweglichkeit, Auge-Hand-Koordination geschult.
... ihre differenzierte Wahrnehmung gefördert (taktil, kinästhetisch, visuell, olfaktorisch…)
Stand: 22. Juni 2012 Seite 19 (33)

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... gelernt miteinander zu kommunizieren, zu kooperieren, Regeln zu beachten, solidarisch,
tolerant zu handeln und einander zu helfen.
... gemeinsam viel Spaß und Freude erlebt.
... ihren aufkommenden Emotionen freien Lauf gelassen, z.B. aufkommende Wut, Trauer beim
Fällen der Bäume
... sich für ökologische Zusammenhänge und Vernetzungen sensibilisiert, die
Lebensgemeinschaft Wald achten gelernt, um Verantwortung für die Umwelt und Natur zu
übernehmen.
... in ganzheitlichen Lernangeboten versucht, sich ihr Gelerntes bewusst zu machen und es
auf andere Bereiche zu transportieren sowie in Wiederholungen zu reflektieren.
Die Eltern waren während des Projektes wesentlich bei der Planung, Organisation und
Durchführung eingebunden.
3.5 Das Bild des pädagogischen Teams
Die tägliche Arbeit erfordert von den Erzieherinnen Flexibilität und Ideenreichtum, Toleranz und
regelmäßigen Austausch. Mehr noch als in anderen pädagogischen Einrichtungen verlangt die
Arbeit im Wald nach einer guten Teamarbeit. Idealerweise bringt hierzu jeder im Team seine
Kreativität und Stärken ein.
Das Team entscheidet und plant selbständig. Der Erzieher sieht sich als „Wertevorbild“ für die
Kinder.
Von Waldkindern wird außer Zapfen, Steinen, Ästen oft wenig nach Hause gebracht. Um
interessierten Eltern dennoch einen Einblick zu ermöglichen, was gerade im Kindergarten aktuell
ist, wird der Tagesablauf vom Team z.B. in Form eines Tagebuchs oder eines Wochenrückblickes
als Email an die Eltern weitergegeben.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 20 (33)

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Tagebuch der Schlaufüchse Kinder gestalten das Tagebuch mit
Stand: 22. Juni 2012 Seite 21 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
4 Rahmenbedingungen
4.1 Personelle Besetzung und Betreuung
Eine Waldgruppe besteht meist aus 15 Kindern. Im Waldkindergarten Mangfalltal gibt es zurzeit
zwei Gruppen: die Frechdachse und die Schlaufüchse. Jede Gruppe wird von 2 pädagogischen
Fachkräften betreut. Die Erstkraft ist eine Erzieherin, die Zweitkraft z.B. eine Kinderpflegerin. Meist
wird das Team durch Praktikanten verstärkt.
Die pädagogisch tätigen Mitarbeiterinnen sind während der vereinbarten Betreuungszeit der
Einrichtung für die ihnen anvertrauten Kinder verantwortlich. Auf dem Weg zur und von der
Einrichtung sind die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. Insbesondere tragen die Eltern Sorge
dafür, dass ihr Kind wieder ordnungsgemäß von der Einrichtung abgeholt wird. Sollte das Kind
ausnahmsweise nicht von einem Elternteil bzw. einer Begleitperson abgeholt werden, ist eine
gesonderte Benachrichtigung erforderlich.
Die Aufsichtspflicht der Personenberechtigten endet in der Regel mit der Übergabe des Kindes an
die pädagogisch tätigen Mitarbeiterinnen und beginnt wieder mit der Übernahme des Kindes in die
Obhut eines Elternteils bzw. einer der Personen, die mit der Abholung beauftragt sind.
Bei gemeinsamen Veranstaltungen (z.B. Feste, Ausflüge) sind die Eltern aufsichtspflichtig, sofern
vorher keine andere Absprache über die Wahrnehmung der Aufsicht getroffen wurde.
4.2 Betreuungszeiten
Der Waldkindergarten ist in der Regel Montag bis Freitag - mit Ausnahme der gesetzlichen
Feiertage und der Ferien - wie folgt geöffnet:
Regelung für das Kindergartenjahr 2007/2008:
• Bringzeit: 8:15 Uhr bis 8:30 Uhr
• Abholzeit: 12:30 Uhr bis 12:45 Uhr
• Mindestbuchungszeit: 4 Stunden
Der Besuch des Waldkindergartens regelt sich nach der vereinbarten Betreuungszeit. Eine
Betreuung außerhalb der Betreuungszeit ist durch das Personal nicht gewährleistet.
Die Ferien werden vom Träger der Einrichtung in Abstimmung mit den Erzieherinnen festgelegt.
Dies sind jährlich 30 feste Schließungstage. Zusätzlich kann der Kindergarten 5 weitere Tage für
Konzeptionsarbeit und Fortbildungen geschlossen werden.
Bei Krankheit oder sonstiger Verhinderung einer Erzieherin kann nach Absprache eine Drittkraft
anstelle der Erzieherin eingesetzt werden.
Im Interesse des Kindes und der Gruppe soll der Waldkindergarten regelmäßig besucht werden.
Fehlt ein Kind, ist die Gruppenleitung morgens bis 8 Uhr zu benachrichtigen.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 22 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Im Anschluss an den Waldkindergarten besteht die Möglichkeit, die Mittags- und
Nachmittagsbetreuung im Vagener Kindergarten zu buchen. Die genauen Zeiten der Mittags- und
Nachmittagsbetreuung erfolgen in Absprache mit den Eltern.
4.3 Räumlichkeiten
Da der Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal ein reiner Waldkindergarten ist, stehen ihm
lediglich Schutzunterkünfte in Waldnähe zur Verfügung. Diese werden nur bei sehr ungünstiger
Witterung oder im Winter zum Aufwärmen benützt.
Ab Sturmstärke 6 oder Schneebruchgefahr findet im Wald kein Kindergarten statt. Es steht ein
Raum der Arbeiterwohlfahrt in Feldkirchen zur Verfügung oder es finden Ersatzprogramme wie
z.B. der Besuch eines Museums (Holztechnisches Museum oder Lokschuppenausstellungen in
Rosenheim) oder eines Bauernhofes statt.
4.4 Tagesablauf
Die Kinder werden am Ausgangspunkt den Erzieherinnen übergeben und können bis zum Beginn
des Morgenkreises frei spielen.
Morgenkreis:
Der Tag mit den Kindern wird mit einem Morgenkreis begonnen. Jede Gruppe hat einen
Unterstand in dem sie den Morgenkreis größtenteils abhält. Nach einem festen Ritual, welches zu
Ruhe und Konzentration führt, werden z.B. Lieder gesungen, Sprachspiele gemacht. Der weitere
Tagesablauf wird besprochen und über den weiteren Aufenthaltsort wird abgestimmt.
Je nach Wetter und Abstimmung der Kinder beginnt der Waldgang zu den verschiedenen
Brotzeitplätzen. Auf dem Weg dorthin gibt es immer wieder Neues zu entdecken, Pflanzen und
Tiere werden betrachtet und mit Namen benannt. Die ersten Gespräche unter den Kindern über
gemeinsame Vorhaben finden statt. Hier und da wird verweilt. Der Weg ist das Ziel. Es stehen
zurzeit das Waldsofa, der Balancierebalken, der Zwergenwald, die Kletterbäume, das Rabennest,
das Nimmerland und das Tippiland als Brotzeit- und Spielstellen zur Verfügung.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 23 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
Freispielzeit:
Am Platz angekommen, haben die Kinder die Möglichkeit in der Freispielzeit vor und nach der
gemeinsamen Brotzeit ihre Erfahrungen zu sammeln. Das Gelände lädt zum Klettern, Rutschen
und Balancieren ein. Immer wieder werden neue Tippis, Lager und Zwergenhäuser gebaut,
Erdlöcher gegraben und erforscht, Wurzelstöcke zerlegt und Staudämme gebaut.
Je nach Situation findet sich auch Zeit für offene und gezielte Angebote sowie für Projektarbeit.
Abschlusskreis:
Zirka eine halbe Stunde vor dem Ende des Kindergartens findet der Abschlusskreis statt. Die
Kinder versammeln sich noch mal um einer Geschichte oder einem Gedicht zu lauschen, Rätsel zu
erraten, Reime zu erfinden, die Kinderkonferenz abzuhalten oder ein Gruppenspiel zu spielen.
Zum Schluss wird ein Abschlusslied gesungen.
Bevor die Gruppe den Platz gemeinsam verlässt wird noch mal nachgeschaut ob alles wieder
eingepackt wurde und auch kein Müll herumliegt.
Abholzeit:
Die Kinder dürfen solange am Ausgangspunkt frei spielen, bis sie abgeholt werden.
Zusatzangebote:
Zusatzangebote werden von den Eltern organisiert und finden außerhalb der Kindergartenzeit
statt. Dies können z.B. sein:
• Englisch
• Musikalische Früherziehung
• Skikurs
• Schwimmkurs
Stand: 22. Juni 2012 Seite 24 (33)

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Die Angebote können von Jahr zu Jahr wechseln.
4.5 Waldregeln
Im Wald gelten folgende Regeln:
• Die Kinder halten sich in Sicht- und Rufweite der Erzieherinnen auf (aus
Sicherheitsgründen).
• Mit Stöcken und Steinen darf nur in eine Richtung geworfen werden, in der niemand steht
(Verletzungsgefahr).
• Sie spielen nicht unter Baumwurzeln. Diese könnten zurück kippen und die Kinder
einklemmen.
• Sie klettern nicht auf aufgestapelte Baumstämme. Diese könnten ins Rutschen kommen und
die Kinder unter sich begraben.
• Die Kinder streicheln keine Waldtiere (Verletzungs- und Ansteckungsgefahr).
• Sie verzehren keine Waldfrüchte (Infektionsgefahr durch den Fuchsbandwurm).
• Die Kinder waschen sich vor der Brotzeit und nach dem Toilettengang die Hände.
• Sie nehmen keine Blätter oder andere Pflanzenteile in den Mund (Infektionsgefahr durch den
Fuchsbandwurm, Vergiftungsgefahr).
• Sie halten gebührenden Abstand zu Waldteichen, da sie nicht wissen, wie tief das Wasser
ist.
Um für Notfälle gerüstet zu sein, werden von den Erzieherinnen ein Handy, in dem die
Notfalltelefonnummern gespeichert sind, und eine Erste-Hilfe-Tasche mitgeführt. Die Erzieherinnen
sind mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut.
4.6 Wichtige Utensilien
Rucksack
Die Kinder haben einen Rucksack, den sie gut selbst tragen können. Wichtig dabei ist, dass die
Träger gut sitzen und auch beim Laufen nicht von den Schultern rutschen.
Frischhaltebox und verschließbare Trinkflasche sowie ein Sitzkissen für die Brotzeit befinden sich
im bzw. am Rucksack.
Kleidung
Sommer Winter
• dünne, lange, bequeme Hose
• langärmeliges T-Shirt (Zeckenschutz,
Brennnesselschutz)
• Sonnenhut mit Nackenschutz
• festes Schuhwerk
• „Zwiebellook“ = mehrere Schichten,
Kleidung übereinander
• dicke, bequeme Hosen
• Schneeanzug, ggf. Regensachen darüber
• Stulpen-Handschuhe
Stand: 22. Juni 2012 Seite 25 (33)

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• bei Regen: Gummistiefel, Regenhose,
Regenjacke
• Eincremen mit Sonnenschutzmittel, evtl.
Mückenschutzmittel
Brotzeit
• wetterfeste Überziehhandschuhe
Auf gesunde Brotzeit (wie Obst, Gemüse, Brot) in Brotzeitboxen o.ä. wird besonderer Wert gelegt.
Getränke (Wasser, ungesüßter Tee) wird in Trinkflaschen mitgenommen. Auf Süßigkeiten wird
wegen der Insektenstichgefahr verzichtet.
Alles, wie z.B. Trinkflaschen, Boxen, Schuhe, Jacken, Matschhosen, sollte mit dem Namen
beschriftet werden
4.7 Kindergartenbeitrag
Für den Besuch der Einrichtung werden Kindergartenbeiträge erhoben, die sich grundsätzlich an
den Sätzen für die gemeindlichen Kindergärten orientieren. Für die Beiträge ist eine
Abbuchungsermächtigung zu erteilen. Die Beiträge werden jeweils im Voraus am Beginn des
Monats abgebucht. Eine Änderung des Elternbeitrages durch den Träger bleibt vorbehalten.
Die aktuellen monatlichen Kindergartenbeiträge finden Sie auf der Homepage (www.waldkiga.com
� Kindergarten � Beiträge). Die Höhe der jährlichen Vereinsmitgliedschaft finden Sie ebenfalls
auf der Homepage (www.waldkiga.com � Über uns � Beitrag, Bei-/Austritt).
Der Elternbeitrag ist eine Beteiligung an den gesamten Betriebskosten der Einrichtung und ist
deshalb auch während der Ferien, bei vorübergehender Schließung, bei längerem Fehlen des
Kindes und bis zur Wirksamkeit einer Kündigung zu bezahlen.
Für Schulanfänger ist der Elternbeitrag bis zum Ende des Kindergartenjahres (einschließlich
August) zu bezahlen.
Das Kindergartenjahr beginnt und endet mit dem Ende der Sommerferien der Einrichtung (Anfang
September).
Sollte es Eltern trotz öffentlicher Hilfen (Übernahme des Elternbeitrages durch das
Jugendamt/Sozialamt/Bürgermeisteramt gemäß dem Kinder- und Jugendhilfegesetz/Bundessozialhilfegesetz)
nicht möglich sein, die Elternbeiträge zu leisten, kann der Beitrag in begründeten
Ausnahmefällen vom Träger ermäßigt werden.
4.8 Kündigung
Die Eltern können das Vertragsverhältnis zum 31. Januar und 31. Juli mit einer Frist von sechs
Wochen zum Monatsende schriftlich kündigen. Einer Kündigung bedarf es nicht, wenn das Kind
zum Ende des Kindergartenjahres in die Schule überwechselt.
Der Träger der Einrichtung kann das Vertragsverhältnis mit einer Frist von sechs Wochen zum
Monatsende unter Angabe des Grundes schriftlich kündigen. Kündigungsgründe können u.a. sein:
Stand: 22. Juni 2012 Seite 26 (33)

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• das unentschuldigte Fehlen eines Kindes über einen zusammenhängenden Zeitraum von
mehr als vier Wochen,
• die wiederholte Nichtbeachtung der in dieser Konzeption aufgeführten Pflichten der Eltern,
• ein Zahlungsrückstand des Kindergartenbeitrages über drei Monate, trotz schriftlicher
Mahnung,
Das Recht zur Kündigung aus wichtigem Grund (außerordentliche Kündigung) bleibt hiervon
unberührt.
4.9 Versicherungen
Die Kinder sind bei Unfällen im Waldkindergarten durch eine Unfallversicherung versichert. Diese
umschließt Unfälle
• auf dem direkten Weg zum und vom Kindergarten.
• während des Aufenthalts im Waldkindergarten.
• während Veranstaltungen (Feste, Ausflüge usw.) im Rahmen des Kindergartens.
Alle Unfälle, die auf dem Weg zum und vom Kindergarten geschehen, auch wenn keine ärztliche
Behandlung erfolgt, sind der Kindergartenleitung unverzüglich zu melden!
4.10 Regelung in Krankheitsfällen
Für Regelungen in Krankheitsfällen, insbesondere bei der Wiederaufnahme des Kindes in die
Einrichtung nach Krankheit, sind das Bundesseuchengesetz und seine nach Abschnitt 6
erlassenen Richtlinien für die Wiederaufnahme maßgebend.
Kinder, die an ansteckender Borkenflechte, Cholera, Diphtherie, Enteritis infectiosa, Keuchhusten,
Krätze, Masern, Meningitis/Encephalitis, Milzbrand, Mumps, Ornithose, Paratyphus, Pest, Pocken,
Poliomyelitis, Q-Fieber, Röteln, Scharlach, Shigellenruhr, ansteckungsfähiger Tuberkulose der
Atmungsorgane, Tularämie, Typhusabdominalis, virusbedingtem hämorrhagischem Fieber,
Virushepatitis oder Windpocken erkranken, dessen verdächtig sind oder die verlaust sind, dürfen
den Waldkindergarten nicht besuchen und an Veranstaltungen nicht teilnehmen, bis nach dem
Urteil des behandelnden Arztes oder des Gesundheitsamtes eine Weiterverbreitung der Krankheit
oder der Verlausung durch sie nicht mehr zu befürchten ist. Dies gilt auch für die Eltern, das
Personal und sonstige Personen.
Ausscheider, z.B. von Salmonellen und Ruhrbakterien, dürfen nur mit Zustimmung des
Gesundheitsamtes und unter Beachtung der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen in den
Waldkindergarten kommen oder an Veranstaltungen teilnehmen.
Der Leiterin muss sofort über diese Erkrankungen Mitteilung gemacht werden.
Zur Wiederaufnahme des Kindes kann der Träger eine Bescheinigung des Arztes verlangen.
Bei fiebrigen Erkältungskrankheiten, Erbrechen oder Durchfall sind die Kinder zu Hause zu
behalten.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 27 (33)

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In besonderen Fällen werden ärztlich verordnete Medikamente, die eine Einnahme im
Waldkindergarten während der Betreuungszeit notwendig machen, nur nach schriftlicher
Vereinbarung zwischen Eltern und den pädagogisch tätigen Mitarbeiterinnen verabreicht.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 28 (33)

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5 Organisation des Wald- und Naturkindergartens
Mangfalltal
5.1 Team, Träger und Mitglieder
Das Team setzt sich zusammen aus an Naturpädagogik interessierten Erzieherinnen und
Kinderpflegerinnen.
Leitung: Kerstin Rathjen-Gröschel (Wald- und Naturpädagogin), stellvertr. Leitung: Susanne
Singer.
Der Träger ist der Verein Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal e.V.
Informationen zum Verein und Vorstand finden Sie auf unserer Homepage (www.waldkiga.com �
Über uns � Kontaktdaten).
Die Mitglieder des Vereins sind Eltern, die ihre Kinder im Kindergarten oder in den Spielgruppen
des Waldkindergartens haben sowie so genannte „stille“ Mitglieder (Fördermitglieder), die weder
im Kindergarten noch in den Spielgruppen Kinder haben, sich aber dennoch dem Konzept des
Wald- und Naturkindergartens Mangfalltal e.V. verbunden fühlen.
5.2 Zusammenarbeit mit den Eltern / Elternpartnerschaft
Entsprechend der Art und Zielsetzung der Elterninitiative bzw. des daraus hervorgegangenen
Vereins Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal e.V. ist der engagierte Einsatz der Eltern
erforderlich. Die Aufgaben im Verein und Waldkindergarten sind in verschiedene Ressorts
aufgeteilt. Es ist notwendig, dass sich die Eltern in mindestens einem Ressort (Arbeitskreis = AK)
aktiv engagieren.
Die Anzahl und Art der AKs kann von Jahr zu Jahr variieren. Sie wird immer den aktuellen
Bedürfnissen angepasst. Hier einige Beispiele.
• AK Veranstaltungen
• AK Öffentlichkeitsarbeit
• AK Hausmeister
• AK allgemeine Unterstützung
Über die organisatorische und materielle Hilfe hinaus ist es ebenso wichtig, sich mit den Eltern
über pädagogische Inhalte auszutauschen. In jeder Gruppe gibt es einen Elternsprecher im Sinne
eines Elternbeirates. Er trifft sich zusammen mit dem Träger (Vorstand) und den Erzieherinnen in
regelmäßigen (dreimonatigen) Abständen zu Sitzungen. Es werden aktuelle Belange sowie
mittelfristig und längerfristig zu planende Ereignisse besprochen. Eine offene und ehrliche
Kommunikationsbasis ist dafür unerlässlich. Die gesamte Elternschaft wird regelmäßig auf
Mitgliederversammlungen, bei Elternabenden, durch Briefe in elektronischer bzw. Papierform
sowie durch Anschläge an den Schutzunterkünften informiert. Somit wird eine Transparenz der
Entscheidungen durch den Träger und durch die Erzieherinnen gewährleistet.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 29 (33)

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Das über allem stehende Ziel ist jedoch die Begleitung des Kindes auf seinem Weg zur
selbstständigen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeit. Dafür gibt es regelmäßige Gespräche
zwischen Erzieherinnen und Eltern. Die Erzieherinnen beobachten und dokumentieren die
einzelnen Entwicklungsverläufe und geben von Zeit zu Zeit den Eltern Rückmeldungen über den
Entwicklungsstand ihrer Kinder. Diese Dokumentation findet nach der Methode M. Carr, in Form
von sogenannten „Lerngeschichten“ statt. Ergänzend werden Bögen zur Sprachentwicklung
(Sysmic) geführt. Diese Entwicklungsgespräche sind für eine gemeinsame Begleitung des Kindes -
sowohl zu Hause wie auch im Waldkindergarten - notwendig, um Stärken, Schwächen und
Möglichkeiten in der Entwicklung des Kindes im Blick zu haben und evtl. rechtzeitig nötige
unterstützende Schritte einleiten zu können.
5.3 Zusammenarbeit mit Fachdiensten
Der Waldkindergarten steht im Informationsaustausch mit Erziehungsberatungsstellen,
Familienbildungsstätten, Ämtern (Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt), Allgemeinen
Sozialdiensten, Ausländer-Sozialdiensten, Kinderschutzbund, Familienzentren, schulvorbereitende
Einrichtungen, Förderzentren, integrativen Einrichtungen sowie Suchtberatungsstellen und
Notrufstellen.
Die Erzieherinnen halten darüber hinaus Kontakte zu Kinderärzten und Zahnärzten (regelmäßige
Besuche), Frühförderstellen, Logopäden und Ergotherapeuten.
5.4 Zusammenarbeit mit anderen Kindergärten
Sei September 2007 gibt es eine Kooperation mit dem Vagener Pfarrkindergarten. Diese
übernimmt für einige unserer Kinder die Mittagsbetreuung. Die Anzahl der Plätze wird ja nach
Bedarf jährlich neu abgestimmt. Den Transport organisieren die Eltern der betroffenen Kinder
selbstständig.
5.5 Zusammenarbeit mit den Grundschulen und weiterführenden Schulen
Für den Übergang vom Kindergarten zur Schule ist es unerlässlich, sich um guten Kontakt zu den
jeweiligen Schulen vor Ort zu bemühen. Es bestehen Kooperationen zwischen dem
Waldkindergarten und verschiedenen Grundschulen. Somit bekommen die Kinder bereits im
Vorschulalter einen Einblick in die Schule, die sie mal später besuchen werden. Dies erfolgt durch
gegenseitige Besuche der Klassen und Kindergartengruppen. Die Kontakte zu den Direktoren
sowie Erst- und Zweitklasslehrern werden regelmäßig gepflegt. Es finden
Kooperationsnachmittage zwischen Waldkindergarten, Gemeindekindergarten und Schulen statt.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 30 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
6 Qualitätssichernde Maßnahmen
Folgende QM-Ziele stehen im Vordergrund: Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität.
Dazu einige Ausführungen:
6.1 Strukturqualität
Strukturqualität wird im Waldkindergarten unter anderem durch die Konzeption, den
Betreuungsvertrag (der bei Anmeldung verschickt wird), Elterninformationen wie Infoabende,
Elternabende, regelmäßige Gespräche der Gruppenleitung mit den Eltern zur Entwicklung des
Kindes sowie die Pinnwand (schwarzes Brett) gewährleistet.
6.2 Prozessqualität
Die einzelnen Ziele für die Prozessqualität werden zu Beginn des Kindergartenjahres zwischen
Vorstand und Erzieherinnen abgestimmt. Es finden regelmäßige Treffen zwischen Vorstand und
Erzieherinnen statt, in denen die Zielerreichung überprüft wird.
Folgende Punkte unterstützen die Prozessqualität:
• Team- und Fallbesprechungen
• VEE-Sitzung (VEE: Vorstand, Erzieher, Elternsprecher)
• Konzept zur Anleitung von Praktikanten
• Tägliche Dokumentation des Kindergartenablaufes (Tagebuch, Wochenbericht)
• Lesen von Fachliteratur (Weitergabe, Empfehlungen)
• Teilnahme an Konferenzen und Foren
• Weiterentwicklung der Konzeption
• betreuende Supervision
• regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse
• Aufnahmeverfahren (Auswahl der aufzunehmenden Kinder)
• Elternbefragungen (mittels Fragebögen wird die Elternzufriedenheit in Kernbereichen
abgefragt)
• Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungsschritten der Kinder
• Hospitationen der Eltern, Praktikanten, Fachkräften, Lehrer und Interessierten
• regelmäßige Fortbildungen des Personals.
Stand: 22. Juni 2012 Seite 31 (33)

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7 Quellenangaben und Literaturverzeichnis:
Folgende Fachliteratur und Links geben einen weiteren Überblick:
• Bayerische Konzeption des Landesverbandes Wald- und Naturkindergärten in Bayern e.V.
• Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan
• Renate Zimmer, „Bewegung und Sprache“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend
• H. Jung, S. Lehner, „Bayerisches Kinderbildungs- und -Betreuungsgesetz“, Richard
Boorberg Verlag, 2007.
• H.-G. Schede, „Der Waldkindergarten auf einem Blick“, Herder Verlag
• Norbert Huppertz: Der Lebensbezogene Ansatz im Kindergarten, Herder, Freiburg, 2003
(ISBN-13: 978-3451281440)
• Norbert Neuß, Pädagogische Ansätze: Bildung und Lerngeschichten im Kindergarten:
Konzepte - Methoden – Beispiele, Cornelsen Verlag Scriptor, Januar 2007 (ISBN-13: 978-
3589245192)
• „Vom Waldzwerg zum ABC-Schützen“, (Ergebnisse einer bundesweit angelegten Studie),
mobile 05/2003
• „Waldkindergärten, die grüne Alternative“ Natur erleben, 02/2003
Links:
• www.lv-waldkindergarten-bayern.de Landesverband Wald- und Naturkindergärten in
Bayern e.V.
• www.bvnw.de Bundesverband Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V.
• www.sdw.de Bundesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
• Kindergartenpädagogik, Online-Handbuch
http://www.kindergartenpaedagogik.de/1087.html
Stand: 22. Juni 2012 Seite 32 (33)

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Wald- und Naturkindergarten Mangfalltal
8 Kontakt
Die aktuellen Kontaktdaten finden Sie auf unserer Homepage.
Kindergarten www.waldkiga.com � Kindergarten � An-/Abmeldung
Spielgruppen www.waldkiga.com � Spielgruppen � An-/Abmeldung
Verein (Träger) www.waldkiga.com � Über uns � Kontaktdaten
Stand: 22. Juni 2012 Seite 33 (33)