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Ausgabe 03/11 - Oberthal

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Liebe <strong>Oberthal</strong>-Aktuell-Leserinnen und Leser<br />

Seit 28 Jahren hängt diese Zeichnung still und bescheiden<br />

in unserer Küche und erinnert mich täglich an meine Zeit<br />

im <strong>Oberthal</strong>. Ich war nämlich von 1972 - 1982 im Schulhaus<br />

Känelthal als Lehrer tätig. Aufgewachsen bin ich auf<br />

einem Bauernhof im Eriz. Gemeinsam mit meiner Familie<br />

lebte unser Onkel Jakob, ein 100% gehörloser Bruder<br />

unseres Vaters, den wir alle Kobi nannten. Kobi lebte von<br />

1899 bis 1983. Von 1907 bis 1915 besuchte er die damals<br />

sogenannte Sprachheilschule Münchenbuchsee, wo er<br />

sprechen, schreiben und lesen lernte. Und wohl auch ein<br />

bisschen zeichnen. Ohne eine weitere Ausbildung griff er<br />

dann, ins Eriz zurückgekehrt, ein Leben lang in jedem<br />

freien Augenblick zu Pinsel oder Stift und malte oder<br />

zeichnete ihm liebgewordene Häuser und Landschaften.<br />

Sein Nachlass besteht aus unzähligen Öl- und Wasserfarbbildern<br />

sowie aus Farbstift- und Bleistiftzeichnungen.<br />

1981 besuchte er mich ein letztes Mal im <strong>Oberthal</strong>. Er war<br />

bereits sehr schwach und zählte ja immerhin auch bereits<br />

82 Jahre. Trotz seiner Schwäche und seines Alters konnte<br />

ich ihn dazu bringen, von „meinem“ Schulhaus eine Zeichnung<br />

zu machen. Ich stellte ihm an die gewünschte Stelle<br />

einen Stuhl und er begann zu skizzieren. Auf dem Feld<br />

machte er stets bloss eine Skizze, das Bild selber entstand<br />

dann in seiner einfachen Stube am „Schärme“. Als ich ihn<br />

kurze Zeit später zuhause besuchte, überreichte er mir das<br />

besagte Bild. Er entschuldigte sich, dass wohl mit den Bäumen<br />

nicht alles ganz der Wirklichkeit entspreche.<br />

20<br />

Mai 20<strong>11</strong> | Vermischtes<br />

Dieses Andenken erfreut mich immer wieder; es ist ein<br />

Andenken ans Oberthu wie auch an meinen Onkel.<br />

Bei einem Besuch kürzlich von Urs und Barbara Schürch<br />

meinte Urs beim Betrachten dieses Bildchens, dass sich<br />

dieses als Illustration für das <strong>Oberthal</strong> Blatt eignen würde.<br />

Wenn ich Euch <strong>Oberthal</strong>erinnen und <strong>Oberthal</strong>ern mit dieser<br />

Zeichnung meines Onkels eine kleine Freude machen<br />

kann, so soll dies auch mich sehr freuen!<br />

Mit lieben Grüssen an alle, die sich noch an mich erinnern.<br />

Daniel Aeschlimann

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