e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e ... - Extra

Die Bombe von Bali machte in Kuta mehrere Gebäude dem Erdboden gleich. An der Stelle der
Explosion steht heute ein Denkmal mit den Namen der 202 Menschen und Flaggen der 22
Nationen, die opfer des islamistischen terrors wurden. Zufällig zeigen hier gerade manche
Besucher moslemischen Glaubens nicht viel Respekt vor den toten.
Fortsetzung von Seite 4
Überall klirrte das Glas, dann hörte
ich Schreie von der Straße, und dann
sah ich die Menschen vom Sari fliehen,
die Haut am ganzen Körper verbrannt.“
Ein Brechreiz quält ihn, als er
an diese Nacht zurückdenkt.
Es sterben unter anderem 88 Australier,
38 Indonesier, sechs Deutsche,
drei Schweizer. Von einigen Opfern
lässt sich die Identität bis heute nicht
feststellen.
Der US-Nachrichtensender CNN hat
die Terroristen in ihrer Haft interviewt.
Sie waren bei bester Laune und
freuten sich über das immense Ausmaß
des Schreckens, den sie verursacht
hatten. Wer genug Nervenkraft
besitzt, kann sich die Sendung auf
youtube.com (direkter Link: http://
is.gd/sVMU) ansehen.
Am Ort des Schreckens, dem balinesischen
Ground Zero, steht nun ein
beeindruckend schönes Denkmal, mit
den Namen der 202 Toten eingraviert
und einem Fahnenmasten für jede
der 22 Nationen, die Opfer zu beklagen
hat.
Ich lese die Namen, sehe die vielen
Opfergaben auf dem Altar, denke an
das Leben dieser jungen Menschen. Es
ist schwer, nicht die Fassung zu verlieren.
Neben mir steht eine Gruppe
moslemischer Mädchen mit Kopftüchern.
Sie machen vor dem Denkmal
voneinander Fotos, lachen lauthals.
Einige andere posieren sogar mit
einem „Victory“-Zeichen vor der Kamera.
Die Mädels mit dem Kopftuch
kommen zu mir, haben eine Riesenhetz,
und bitten mich, ein Foto von
ihnen allen zu machen. Ich antworte,
dass das auf keinen Fall tun werde,
wenn sie nicht aufhören zu lachen.
Die Szene bedrückt mich zutiefst,
auch wenn es sich bei diesem Benehmen
sicher mehr um einen Ausdruck
von Ignoranz handelt als um
Triumphgehabe.
WAS tuN MIt DEN
MöRDERN?
Genau an dem Wochenende, das ich
in Kuta verbringe, berichtet CNN,
dass die Drahtzieher des Anschlags in
den frühen Morgenstunden in Jakarta
hingerichtet wurden, ohne dass die
Öffentlichkeit vorher informiert worden
war. Die australische Regierung
gibt die höchste Terrorwarnstufe für
Bali aus, und aus Angst vor Vergeltungstaten
noch lebender Terroristen
bleiben die Straßen menschenleer,
die Clubs sowieso.
Leider wurden die Mörder hingerichtet.
Für sie, die das Leben so abgrundtief
hassen, kann der Tod keine Strafe
sein. Es ist letztendlich eine Todesideologie,
von der sie getrieben sind, eine
absurde Vorstellung eines Gottes,
der gerade das Schöne, das von ihm
geschaffen wurde, verabscheut. Diese
Männer hätten die Chance bekommen
sollen, zu sehen, dass wir
besser sind als sie, dass uns aus ihrem
Tod keine Befriedigung erfolgt.
Zu leben und mit ansehen zu müssen,
dass uns ihr Morden nicht zu schlechteren
Menschen werden lässt und wir
weiterhin am Guten festhalten, wäre
wohl die schlimmste Strafe für sie
gewesen.
http://hannesweltweit.blogspot.com
extra Mai 2009
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