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Leaf colour patterns, vegetative and sexual reproduction of Episcia ...

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Bestäubungsexperimente. Mit sogenannten Bagging-Experimenten wurde untersucht, ob<br />

spontane Selbstbestäubung vorkommt bzw. ob manuelle Selbstbestäubung möglich ist. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass Selbstbestäubung bei <strong>Episcia</strong> lilacina zwar möglich ist, jedoch durch 2<br />

Mechanismen in der Natur erfolgreich vermieden wird. Die erste der beiden ist das Einrollen der<br />

Filamente, sodass die Antheren im hinteren Bereich der Blüten zu liegen kommen. Da während<br />

dieses Wegklappens die Antheren nahe der Narbe vorbeibewegt werden, kann es theoretisch zu<br />

einer Selbstbestäubung kommen. Doch der zweite Mechanismus verhindert diese: Der Griffel<br />

mit der unreifen Narbe wächst erst nach dem Einrollen der Filamente in die Länge. Während<br />

dieses Längenwachstums beginnt die Narbe zu reifen. Somit ist gewährleistet, dass der eigene<br />

Pollen niemals in Kontakt mit der rezeptiven Narbe kommen kann.<br />

Da das Verhindern der Selbstbestäubung erfolgreich funktioniert, ist unbedingt ein Vektor,<br />

der den Pollen auf die Narbe einer <strong>and</strong>eren Pflanze überträgt, nötig, um eine Fruchtbildung zu<br />

ermöglichen.<br />

Pollen/Ovula Verhältnis. Die Erhebung des Verhältnisses von Pollenkörnern zu<br />

Samenanlagen lassen Aussagen über das Fortpflanzungssystem zu. Die P/O Rate von <strong>Episcia</strong><br />

lilacina liegt durchschnittlich bei 36,34 : 1. Dies bedeutet, dass ca. 36 Pollenkörner auf 1<br />

Samenanlage kommen. Da Autogamie bei <strong>Episcia</strong> lilacina ausgeschlossen werden kann, erscheint<br />

diese P/O Rate sehr niedrig. Sieht man sich allerdings die Anzahl an Pollenkörner und<br />

Samenanlagen genauer an, bemerkt man, dass sich sehr viele Samenanlagen in einem<br />

Fruchtknoten befinden. Dadurch lässt sich das niedrige P/O Verhältnis besser verstehen.<br />

Auch bei <strong>and</strong>eren Gesneriaceae-Arten konnten ähnlich niedrige P/O Raten beobachtet<br />

werden. Vermutlich spielt das Verkleben der Pollenkörner, das den Pollen klumpiger und somit<br />

die Übertragung effizienter macht, ebenfalls eine wichtige Rolle. <strong>Episcia</strong> lilacina wurde daraufhin<br />

nicht näher untersucht, aber verklumpter Pollen konnte beobachtet werden.<br />

Nektarsekretion. Die Blüte von <strong>Episcia</strong> lilacina beginnt bereits mehrere Stunden vor dem<br />

Öffnen Nektar zu produzieren. Es konnte bereits um 23 Uhr des vorangegangenen Tages Nektar<br />

im Sporn der Knospe beobachtet werden. Die durchschnittlich produzierte Nektarmenge in zwei<br />

Stunden beträgt 0,5 µl (± 0,2µl St<strong>and</strong>ardabweichung). Die maximale Menge an Nektar, die von<br />

einer Blüte produziert worden ist, beträgt 5,4µl. Der durchschnittliche Wert liegt allerdings bei<br />

2µl (±1,37µl Stabw). Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Nektarproduktion während<br />

der männlichen und weiblichen Phase nachgewiesen werden. Die Nektarmenge deutet auf<br />

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