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GZD_Kunst_Stein_03_2015.pdf

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Das fertige Werk auf demKinderspielplatz Schulhaus Hebelin St. Gallen: «Schlangenportal»mit QR-Code-Tafel. (Fotos: zvg.)und weniger formelles Gesprächzu ermöglichen, einigenwir uns darauf, uns gegenseitigalle beim Vornamen zunennen.«<strong>Kunst</strong>+<strong>Stein</strong>» (K+S) : Zunächsteinmal: Wie seid Ihrüberhaupt auf dieses Projektgekommen?Angelika: Der Vorschlag kamvon Ingrid Tekenbroek, die unsin der Schule in den FächernZwei- und DreidimensionalesGestalten unterrichtet. Sie hattevorher selber einen der Märchen-<strong>Stein</strong>egeschaffen undsich dann beim GartenbauamtSt. Gallen dafür eingesetzt,dass ein letzter <strong>Stein</strong> durch unsLernende im vierten Lehrjahrgestaltet und ausgeführt werdenkann. Wir vier haben unsdann entschlossen, gemeinsammitzumachen und das Projektvon A bis Z durchzuziehen.Das war weniger einfach, alswir uns das zu Beginn gedachthatten. Schon bald kam es zuersten Meinungsverschiedenheiten...(lacht)Marco: Ja, schon in der erstenPhase prallten unterschiedlicheAnsichten aufeinander.Unsere erste Aufgabe bestanddarin, die gestalterischenMöglichkeiten, die uns derzur Verfügung stehende <strong>Stein</strong>bot, zu beurteilen und danneinen zeichnerischen Entwurfzu machen. Jeder und jede vonuns machte das für sich alleinzuhause, anschliessend habenwir die Vorschläge in derSchule diskutiert. Dass dabeiDifferenzen sichtbar werden,war eigentlich zu erwarten.Silvan: Die Meinungen gingennatürlich auseinander, klar.Relativ schnell einig waren wiruns aber doch mit der grundsätzlichenIdee, den vorgegebenen<strong>Stein</strong> zu durchlöchern.Über das Wie wurde dann ausgiebigdiskutiert. Der Grundgedankedes Durchbruchs aberblieb bis zum Schluss.Marco: Wie gesagt, die <strong>Stein</strong>formwar vorgegeben, es warfür uns also grundlegend, sichdieser unterzuordnen. Jemandvon uns, ich glaube es warMartin, brachte dann einenVorschlag, der ein bisschen soaussah wie ein Stück Käse mitLöchern.Martin: Mein Grundgedankewar, dass ein Märchen eineeigene Welt repräsentiert, indie sich ein Kind begibt, oderdie man sich als Kind selbsterschafft. Dem Kind solltemit dem Loch die Möglichkeitgegeben werden, durchden <strong>Stein</strong> hindurchkriechenoder zumindest seine Armehindurchstrecken zu könnenund dabei zu entdecken, dasses noch andere Wege gibt... SoAuf erster Ideensuche mitHandskizzen (Auswahl).haben sich für mich Form undInhalt ergeben. In der Gruppegab es aber noch andere Ideen,beispielsweise eine Burg,ein Drachen, eine Schlange...Silvan: Den – etwas blöd gesagt– Käse haben wir insofernbeibehalten, als die Idee derDurchlöcherung uns allen gefallenhat. Bis zur endgültigenForm war aber noch ein langerWeg. Er ergab sich erst übermehrere Schritte.Martin: Bei der Entwicklungder Form spielte auch dieÜberlegung mit, dass wir dasWerk ja gemeinsam ausführenwollten. Bei einem Drachenmit seinen vielen Einzelteilenwäre das wohl etwas schwieriggeworden. Mit der Schlangehatten wir schliesslich eineForm, an der alle gemeinsammitarbeiten konnten, auchnahm sie Elemente von anderenVorschlägen auf – auchdas ergab sich aus der Idee derGemeinschaftsarbeit.K+S: Die Schlange war letztlichalso auch eine Form vonKompromiss, hinter dem allestehen konnten?Stefan: Ja, zumindest fand aufdiese Art eine formale Reduktionstatt. Dass das Loch als IdeeBestand hatte bis zum fertigenWerk, das empfand auch ichals Lehrer und Projektbegleitereine spannende Erfahrung.Auch mich hat der dahinterstehende Grundgedanke sehrfasziniert: Ein Durchbruch alsSymbol für den Eintritt in diemystische Welt der Märchen.Marco: Zudem war es ja eineVorgabe des Projekts, dass dasWerk nicht einfach nur dasteht,sondern von den Kindernauch genutzt werden kann,letztlich also einen Zweckerfüllen sollte. Das gewünschteHindurchkriechenkönnen hatsich dann aber als nicht ganzunproblematisch erwiesen.Stefan: Ja, aus Gründen derUnfallgefahr musste die DurchbruchgrösseentsprechendenVorgaben genügen.3/2015 9

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