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EifelDas ultimative Unikat„Menschen, die dem Künstler Marcel Ferrand begegnen,betreten ihre Träume.“Kreuzau-Thum.„Stellen Sie sich vor, Sie gehen über einen Sandstrand. Ohne sich weiterGedanken über die Milliarden von Sandkörnern zu machen, über die Sie geradehinweglaufen. Genießen Sie den Salzgeruch des Meeres und schauen auf denweiten, offenen Horizont. Auf einmal kommt ein leiser Windhauch auf, dereinige Sandkörner in die Luft wirbelt. Eines fliegt in Ihr Auge und wird lästig. Siehaben nun zwei Möglichkeiten: Entweder Sie machen sich Gedanken über daskleine Sandkorn, auch wenn der Effekt im ersten Moment unangenehm ist oderSie reiben sich, wütend über die Störung dieses Sandkorn aus den Augen. – Ichsehe mich als ein Sandkorn unter vielen und alles was ich machen kann, istdass Sie für einen Moment über die kleinen Dinge nachdenken, die meist eineunbekannte Größe haben. Für diesen Moment bin ich da. Danach bin ich nurnoch Vergangenheit.“Der Maler und Literat Marcel Ferrand weiß genau, was er mitseiner vielschichtigen Kunst erreichen will und wo genau seineGrenzen sind. „Es ist einfach toll, wenn Besucher anders ausmeiner Ausstellung hinausgehen, als sie hineingegangen sind“,erklärt der Künstler, der schon seit Jahren seinen Lebensmittelpunkt in Kreuzau-Thum gefunden hat. In dem wundervoll restaurierten Bauernhof findet nichtnur sein Atelier Platz, sondern auch seit 2005 seine Galerie Thokat und einAufnahmestudio für Hörbücher. Der in Kempen am Niederrhein aufgewachseneKünstler, der bereits 1992 das Pseudonym „Marcel Ferrand“ annahm, um nichtmit seinem damaligen Hauptberuf (Management) in Kollision zu geraten, willdie Menschen mit seiner Kunst zum Nachdenken anregen. „Ich habe natürlichnicht immer Recht, aber ich stelle mit meinen Werken immer erst mal Thesen aufund lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen. Beratungsresistentbin ich nicht“, so Ferrand. „Wenn man die Welt ein Stück verändern will, beginntdas nicht am Hindukusch, sondern immer vor der eigenen Haustür. MeineKunst ist immer auch politisch motiviert. Damit meine ich keine Beeinflussung,sondern dass ich zum Denken anregen möchte.“In seiner Malerei ist es ihm wichtig, Realitäten über die Abstraktion darzustellen.Neben seinen vielen, meist kleinformatigen Kohle- und Bleistiftzeichnungen,überzeugt Ferrand vor allem mit seiner Ölmalerei auf handgeformten Aluminium,bei der er nur hochwertige holländische Ölfarben in klassischer Form verwendet.Seine sichere Hand, auch bei der Farbauswahl, machen seine „Wandskulpturen“zu einem ganz besonderen Erlebnis. „Im Zeitalter der Medien, wo jeder Zipfeldieser Welt unsere Wohnzimmer erreicht, im Zeitalter von Digitalfotografie, wodas kleinste Pixel die wahre Realität vorgaukelt und in einem Zeitalter, wo sichEltern Sorgen machen, dass ihre Kinder in der virtuellen Welt verloren gehen,jedoch bei einem Film kaum noch selber entscheiden können, was real undwas Computer gesteuerte Virtualität ist, empfinde ich die Notwendigkeit derAbstraktion so wichtig, wie selten zuvor.“ Ein weiteres Stilmittel – nicht nur beider Malerei – ist für ihn die Provokation. Denn jede direkt erzeugte Provokationerzeugt eine spontane Gegenprovokation. Streiten um die Sache, ist für MarcelFerrand absolut in Ordnung. 1989 war der Beginn seines zweiten, künstlerischenLebens. Seither bestückte er mit seiner Kunst zahlreiche Ausstellungenund unternahm inspirierende Studienreisen ins Ausland.Literatur undKunstveranstaltungenAuch als Schriftsteller konnte er durchaus überzeugen. Sei es in Buchform,oder als Hörbuch. Neben einem Lyrikband „Die Macht der Worte / Ich sehe4

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