Eifel„Kunst und Gewissen gehören zusammen“Die Welt des Monschauer Künstlers Peter SußnerMonschau.Es sind gerade die Künstler, die unerschrockenihren eigenen Weg gehen,sich nicht an Konventionen halten undirgendwie in keine vorgefertigte Kritiker-Schublade passen, die der Kunst neue Impulse verleihen.Wer auf der B 258 an Monschau in RichtungKalterherberg und Höfen vorbeifährt, dem ist das„merkwürdige Treiben“ auf dem Gelände des altenFabrikgeländes, des ehemaligen Kesselhauses derTuchmacherfabrik Scheibler, nicht entgangen. Dort,wo früher der Ruhm Monschaus Tuchmacherzeitbegründet wurde und anschließend lange dasGebäude und Areal vernachlässigt wurde undanfing zu verfallen, lebt und arbeitet seit 12 Jahrender freischaffende Künstler, Metallgestalter undRestaurator Peter Sußner. Mit ihm zog seine inspirierende,unorthodoxe und überbordende Kunst ein,die auch auf dem Außengelände unübersehbareund meist großformatige Schatten wirft, die er sinnhaft„Begehbare Skulpturen“ nennt. „Arte-Scienza-Kunstfabrik“ taufte der Künstler seinen 600 qmWohn-, Arbeits- und Ausstellungsort, der seitdemfür experimentelle wie auch hochinteressante undhandwerklich erstaunliche Kunst steht.Seine Philosophie verdeutlicht mit einem Satz, dassder gebürtige Nürnberger lieber handelt und macht,statt sich in einem Elfenbeinturm einzumauern.„Kunst ist was verkauft ist“, zitiert er sein Leitmotiv,frei nach dem großen Popart-Künstler Andy Warhol.„Kunst mache ich aus allem, was ich finde, wasandere wegwerfen“, schafft Sußner auch gleich denÜbergang zu der Kunst, die augenblicklich intensiv inseinem Fokus steht. Denn in diesem Statement stecktder ihm so wichtige Umweltschutzgedanke. „Es istunglaublich, was mir die Wegwerfgesellschaft allesins Atelier spült. Ich sehe und finde Dinge und weißgleich, was ich daraus machen kann.“ Erst wenn sichein Kunde für den Ankauf eines Exponates entschiedenhat, hat es für Sußner einen Wert. „Ich lebe dasLeben, das ich leben möchte“, so der Freigeist undwenn man sich in seiner „Arte-Scienza-Kunstfabrik“umschaut, glaubt man ihm. Alles, aber auch wirklichalles, lebt durch seinen persönlichen Stempel, den erunübersehbar den Dingen aufdrückt, ein völlig neues,kunstvolles Dasein.Peter Sußner, der zwei Meisterbriefe sein eigennennt und an der Akademie für GestaltendeHandwerke seine Examensarbeit zum Thema Formund Gegenform des Wassers absolvierte, gesteht,dass das Element Wasser für ihn bis heute einegroße Rolle spielt. Wasserspeier, Wasserskulpturen,Wasserfassaden oder Brunnen – alles was dasWasser besser ins Bewusstsein der Menschenbringt, liegt ihm sehr am Herzen. „Es ist längstüberfällig, dass wir alle über unsere natürlichenRessourcen nachdenken und unsere verschwenderischeEinsstellung dazu ändern.“ Aber auchseine Windspiele, Hauswächter, die schlechteSchwingungen oder „böse Geister“ fernhaltensollen und vor allem seine meist großformatigeMalerei sind weit mehr, als nur entdeckungswürdig.Nachdem Peter Sußner seine Heimat, dasFrankenland verließ, siedelte er 1993 als freierKünstler in die Stolberger Region. Seit 2000 lebt ernun in Monschau. „Zu meinem 40. Geburtstag imJahre 2002 habe ich mir das Kesselhaus in Monschaugeschenkt“, erzählt Sußner in seiner ihm eignen Art.Seither restauriert er Stück für Stück sein riesigesLebensumfeld, macht um sich herum alles zu Kunstund vergisst darüber hinaus nicht, sein sensiblesGewissen auch den Menschen um sich herumweiterzuleiten. Verständnis schaffen für den Umgangder Menschen mit der Natur, die allenthalben eineneher selbstzerstörerischen Eindruck hinterlässt.So wundert es auch nicht, dass er zusammenmit der Kalterherberger Firma mk Plast auf dieglobalen Umweltprobleme im Umgang mitPlastik und Kunststoffen ausdrucksstark hinweist.Anlässlich des 40-jährigen Betriebsjubiläums vonmk Plast legte Peter Sußner den Grundstein füreine gemeinsame, kritische Auseinandersetzung.Trotz eines nicht zu verleugnenden persönlichenRisikos, ob eine Aktion mit diesem Hintergrundnicht kontraproduktiv für mk Plast ist, kamen dieVerantwortlichen zu dem Schluss: Ja, die Zeit istreif! Für sie war klar: „Wir können und möchtenuns kritisch mit der Verschmutzung der Weltmeereauseinandersetzen. Wir möchten hinterfragen, obwir mit unserem Unternehmen dazu beitragenund ob wir Verantwortung übernehmen können.“Das künstlerische Ergebnis und die dazugehörigeBotschaft sind beispielhaft und großartig. PeterSußner kreierte aus Plastikfolien Fischskulpturen,die ihre Message stumm aber effizient an dieBetrachter weitergeben. Aber das KalterherbergerUnternehmen geht noch einen Schritt weiter, denn12
Eifelsie unterstützt darüber hinaus das NABU Projekt„Meere ohne Plastik“ – „Fishing for Litter“. MitFishing for Litter hilft der NABU Fischereihäfen,eine effektive Abfallwirtschaft aufzubauen. Fischererhalten kostenlose Big Bags, in denen sie gefischteAbfälle sammeln und an Land bringen können.Abfälle, die ansonsten wieder im Meer landenwürden. Die Fischer können den Müll einfachund kostenlos in den Häfen entsorgen. WeitereInformationen finden sich unter nabu.de.Die Welt braucht in Zeiten des Ausverkaufs natürlicherRessourcen Idealisten wie Peter Sußner unddie Firma mk Plast. Und wenn Kunst dazu beitragenkann, die Dinge zu verändern, dann lebt Kunst undist mehr als nur museale Dekoration. Interessierte,die die Welt des Peter Sußner entdecken möchte,können unter Tel.: 0172 - 24 233 99 oder per Mail:kontakt@arte-scienza-kunstfabrik.de einen Besichtigungsterminvereinbaren. Weitere Informationenunter: www.arte-scienza-kunstfabrik.de.13