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Schlussbericht

Schlussbericht - Expertengruppe Weiterbildung Sucht EWS

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3. Zielsetzungen und Konzeptder Sommerakademie Sucht3.1 Zweck und Hintergrund der nationalenSommerakademie Sucht 2006Erstmals in der Schweiz wird Suchtpolitik und Suchtarbeit in einem gemeinsamenProzess substanzen- und felderübergreifend von den Akteurenund Akteurinnen diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussionen werden ander Sommerakademie Sucht selbst auf die konkreten Umsetzungsmöglichkeitenbei Bund, Kantonen, Städten und Suchthilfeinstitutionen überprüft.Dies vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, die sich wie folgtbeschreiben lassen: Im Suchtbereich zeigen sich neue Konsumformen,Konsummuster und Risikogruppen. Junge Frauen und junge Männerbeginnen immer früher mit dem Konsumieren, Experimentieren und Abhängigwerdenvon psychoaktiven Substanzen. Neueinstiege und Abhängigkeitzeigen sich zunehmend auch bei Personen im mittleren und im hohen Alter.Mischkonsum und Mehrfachabhängigkeiten sind heute vor allem bei denRisikogruppen gängige Konsummuster. Früher geltende soziale undgeschlechterbezogene Unterschiede in den Konsummustern beginnensich aufzuweichen oder sind bereits (z.B. im Tabakkonsum) teilweiseverschwunden. Suchtarbeit und Suchtpolitik stehen vor neuen Aufgabenund Herausforderungen. Nehmen sie diese wahr? Und wie reagieren siedarauf? – Es stellt sich die Frage, ob Suchtarbeit und Suchtpolitik nichtgerade dort zu sehr differenziert, wo Differenzierung wenig notwendig wäreund umgekehrt dort keine Unterscheidungen vornimmt, wo solche angebrachtwären. Konkret: Die Segmentierung der Suchtarbeit in einzelnepsychoaktive Substanzen (Alkohol, Tabak, Cannabis, Kokain usw.) unddie Differenzierung der Suchtpolitik in legale und illegale Substanzen entsprechennicht den aktuellen Konsumentwicklungen. Umgekehrt gehenKonzepte und Strategien in der Suchtarbeit noch immer von «Gefährdetenund Abhängigen» aus, ohne zentrale Faktoren wie Alter, Geschlecht,Migrationshintergrund und sozioökonomischer Status in den verschiedenenGruppen von Konsumierenden adäquat zu berücksichtigen. Auch in deröffentlichen Diskussion wird häufig segmentiert wahrgenommen: EinzelneSubstanzen, die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogenbestimmen politische und professionelle Sicht- und Handlungsweisen imSuchtbereich.Die EKDF hat mit der Publikation des Berichts ‹psychoaktiv.ch› 4 auf derBasis des 4-Säulen-Modells ein erweitertes Würfelmodell zur Analyse vonProblemlagen und zur Planung von Massnahmen in der Suchtpolitik undin der praktischen Suchtarbeit vorgeschlagen. Ausgehend von diesemWürfelmodell und von den aktuellen Herausforderungen in Suchtarbeit undSuchtpolitik will die Sommerakademie Sucht eine Plattform für diesen übergreifendenDialog bieten. Expertinnen und Experten aus der praktischen4 Eidgenössische Kommission für Drogenfragen (EKDF): Von der Politik der illegalen Drogen zur Politikder psychoaktiven Substanzen. Huber, Bern 20068<strong>Schlussbericht</strong> Sommerakademie Sucht

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