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PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich

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Literaturübersicht<br />

der übersättigten Matrix (γ’ und γ’’-Phasen in Ni-Fe-Legierungen) hinsichtlich ihrer<br />

Morphologie, Größe und Verteilung. Parameter dafür sind u.a. Abkühlungsgeschwindigkeit<br />

von der Lösungstemperatur, die Anzahl der Wärmebehandlungsschritte,<br />

Ausscheidungstemperatur(en) und -zeiten [2.3.8,2.3.9].<br />

Der Anteil an γ’-Phase dient häufig als ein Ordnungsparameter für die Klassifizierung von<br />

Superlegierungen. Die nachfolgende exemplarische Einteilung der Superlegierungen ist eine<br />

typische Klassifizierung der γ’-Anteile:<br />

1. Legierungen mit γ’-Anteil unter 20% (Nimonic 80A, DT750...)<br />

2. Legierungen mit γ’-Anteil zwischen 20-40% (Waspaloy, Udimet 520...)<br />

3. Legierungen mit γ’-Anteil zwischen 40-60% (Udimet 720, Udimet 720Li, IN 100...)<br />

Für die Legierungen der ersten Gruppe wird ein einstufiger Ausscheidungszyklus und für die<br />

zweite und dritte Gruppe eine zweistufige Ausscheidungsglühung durchgeführt. Bei der<br />

Lösungsglühung oberhalb der γ’-Solvustemperatur liegen die γ’-Bildner (Al, Ti, ...) in Lösung<br />

a<br />

c<br />

b<br />

d<br />

Abbildung 2.9: Schema der einstufigen Ausscheidungsglühung a) und der zweistufigen<br />

Ausscheidungsglühung b) mit dem dazugehörigen monomodalen c) und<br />

bimodalen d) Mikrogefüge [2.3.10, 2.3.11]<br />

vor. Während des Abkühlens von der Lösungsglühungstemperatur wird die<br />

γ’-Solvustemperatur unterschritten, und es kommt zur Ausscheidung der γ’-Phase aus der<br />

übersättigten Matrix, wobei Teilchengröße und -morphologie über die<br />

Abkühlungsgeschwindigkeit, Ausscheidungstemperatur und Dauer bei dieser Temperatur<br />

gesteuert werden kann. Die Elemente, die γ’-Phase bilden, diffundieren aus der Matrix, die<br />

Übersättigung der Matrix nimmt mit der Ausscheidungsdauer ab, dadurch nimmt auch die<br />

Ausscheidungsrate ab. Um einen optimalen γ’-Anteil im Gefüge der Legierung nach der<br />

Wärmebehandlung zu bekommen, sind lange Ausscheidungszeiten erforderlich. Deshalb wird<br />

für die Superlegierungen der zweiten und dritten Kategorie mit höherem γ’-Anteil ein zweiter<br />

Ausscheidungszyklus mit einer niedrigeren Temperatur als in der ersten Stufe eingesetzt und<br />

durch den Temperaturunterschied wird die Übersättigung der Matrix und Ausscheidungsrate<br />

erhöht, damit die Ausscheidungsdauer sich abgekürzt. So entstehen sekundäre bzw. tertiäre<br />

(im Gefüge der Legierungen mit γ’-Anteil 40-60%, wo die primären γ’-Teilchen während der<br />

Abkühlung von Umformungsverfahren an den Korngrenzen ausgeschieden worden sind)<br />

γ’-Ausscheidungen in der Mikrostruktur (Abbildung 2.9).<br />

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