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PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Nach den Rechnungen mit der nominellen chemischen Zusammensetzung der Legierung<br />

DT 750 bei 900 °C sollten im Gefüge M 23 C 6 -Auscheidungen auftreten, jedoch wurden sie<br />

nicht an den Korngrenzen oder in der Matrix beobachtet. Ursache dafür sind abweichende<br />

C- und N-Gehalte in der Legierung DT 750-Charge 844 ( Tabelle 4.4: niedrigerer C- und<br />

höherer N-Gehalt). Im Zusammenhang mit der hohen Nb-Affinität zum C (sehe<br />

Kapitell 4.2.9) führt der niedrige C-Gehalt zur gänzlichen Bildung von Monocarbiden bzw.<br />

Monocarbonitriden, was wohl durch den höheren N-Gehalt noch begünstigt wird. Zur<br />

M 23 C 6 -Auscheidung reicht dann wahrscheinlich der C-Gehalt nicht mehr aus.<br />

Untersuchungen an allen Stauchproben mittels TEM zeigten keine Anwesenheit der<br />

γ’-Phase, die für den Anstieg der Fließspannung in Waspaloy (höhere γ’-Solvustemperatur<br />

und –Anteil im Vergleich mit DT 750) verantwortlich sein sollte.<br />

4.2.8 Bruchflächenuntersuchungen<br />

Die Proben aus Warmzug-, Kriech- und Kriechrisswachstumsversuchen des Werkstoffs<br />

DT 750 zeigten in makroskopischen Beobachtungen auffällig unterschiedliche<br />

Bruchflächenfärbungen. Die Proben wurden bei Temperaturen im Intervall von 600-800 °C<br />

mechanisch getestet und anschließend LM-, REM- Untersuchungen, EDX- und<br />

RTG-Messungen zur Oxididentifizierung unterzogen.<br />

Eine CT-Probe hatte nach einem Kriechrisswachstumsversuch bei 700 °C an ihrer<br />

Bruchfläche mehrfache Färbung in unterschiedlichen Zonen (Abbildung 4.44). Die<br />

Bruchfläche der CT-Probe der Legierung DT 750 aus einem Kriechrisswachstumsversuch bei<br />

700 °C unter zwei Belastungsbedingungen (Bereich 1: hoher K I -Wert und Bereich 2:<br />

niedrigerer K I -Wert) zeigt, dass sich die Bruchmorphologie vom transkristallinen Verlauf im<br />

angeschwungenen Bereich zum interkristallinen Verlauf (Bereich-1 und Bereich-2) ändert. Im<br />

Bereich des Restbruchs wurde eine Wabenstruktur auf der Bruchoberfläche beobachtet.<br />

Auch REM-Beobachtungen der Querschnitte mit EDX-Messungen und die XRD-Analyse<br />

haben die Anwesenheit von unterschiedlichen Oxiden nicht nachweisen können<br />

(Abbildung 4.45). Es handelt sich demnach um sehr dünne Cr-Oxidschichten, deren Farbe<br />

über die Wellenlänge des reflektierten Lichtes der Schichtdicke zugeordnet werden kann.<br />

Um dieses Ergebnis zu bestätigen, wurde noch zusätzlich ein Satz von Warmzugproben, die<br />

bei verschieden Temperaturen von 600 bis 800 °C getestet wurden, untersucht. Abhängig von<br />

der Prüftemperatur zeigten die Proben an den Bruchflächen verschiedene Färbung<br />

(Abbildung 4.46).<br />

Die Bruchmorphologie von Proben aus Zugversuchen (Abbildung 4.47) ändert sich mit<br />

steigender Testtemperatur von transkristallinem (bei 600 °C) zu interkristallinem<br />

Bruchverlauf (bei 800 °C). Auch hier wurde keine detektierbare Oxidschicht beobachtet, und<br />

die Bruchfarbe hängt von der Wellenlänge des reflektierten Lichtes ab.<br />

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