PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Literaturübersicht<br />
2.4 Phasenstabilität<br />
Das im Ausgangszustand (nach Wärmebehandlung) eingestellte Mikrogefüge einer Legierung<br />
ist in der Regel thermodynamisch nicht stabil. Obgleich die Ni- und Ni-Fe-<br />
Basissuperlegierungen für die Anwendung im Hochtemperaturbereich entwickelt wurden,<br />
lassen sich diffusionsgesteuerte Vorgänge nicht unterbinden. In Abhängigkeit von der<br />
Temperatur und Zeit kommt es zur Neubildung unerwünschter Phasen, zu Vergröberungen<br />
und Morphologieänderungen der anwesenden Phasen, was eine Änderung, meist<br />
Verschlechterung der zunächst optimal eingestellten mechanischen Eigenschaften bewirken<br />
kann [2.4.1, 2.4.2, 2.4.3].<br />
Mögliche unerwünschte Phasen sind Carbide und/oder Boride, die sich vornehmlich an den<br />
Korngrenzen als Film ausgeschieden haben, sowie die nadelförmigen TCP-Phasen. Die<br />
intermetallischen TCP-Phasen sind spröde und hart und durch ihre ungünstige Form (Nadel<br />
oder Platten) mögliche Ausgangspunkte für Risse bei thermo-mechanischer Belastung.<br />
ZTA-(Zeit-Temperatur-Ausscheidung)-Diagramme können diese Vorgänge beschreiben und<br />
geben zugleich wichtige Informationen auch über „gefährliche“ Temperaturbereiche, die<br />
vermieden werden sollen. In Abbildung 2.10 sind die ZTA- Diagramme, von Inconel 706 und<br />
Waspaloy, der in der Arbeit untersuchten Superlegierungen dargestellt [2.4.4, 2.4.5].<br />
a)<br />
b)<br />
Abbildung 2.10: Zeit - Temperatur- Ausscheidung- Diagramm von a) Inconel 706<br />
[2.4.4] und b) Waspaloy [2.4.5]<br />
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