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Burkhardt

Editorial - Elternzeitung Luftballon

Editorial - Elternzeitung Luftballon

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16 Elternzeitung Luftballon Kinderbetreuung<br />

Oktober 2012<br />

AUSNAHMEZUSTAND?<br />

Probleme bei der Spätbetreuung<br />

Berufstätige Eltern sind in der Bredouille<br />

Für<br />

Stuttgarter<br />

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3. Oktober 2012<br />

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Ergotherapie & Logopädie im Scharnhauser Park<br />

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Bärbel Diehl<br />

Kinderkrankengymnastik, Ergotherapie, u. Heilpädagogik<br />

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© GRAFIKDESIGNTEAM<br />

Cademario 9/2012<br />

© Jim Martin<br />

Auf den Heimweg gehts jetzt eine halbe Stunde früher.<br />

Stuttgart - Viele Kitas in Stuttgart können<br />

aufgrund des Fachkräftemangels an<br />

Erzieherinnen und Erziehern in Zukunft keine<br />

Spätbetreuung nach 16 Uhr mehr garantieren.<br />

Grund ist die neue Kita-Verordnung, die<br />

seit August dieses Jahres gilt.<br />

Die neue Verordnung des Landes Baden-Württemberg<br />

besagt, dass die in der Kernzeit beschäftigten<br />

Kräfte nicht mehr in den Spätdienst<br />

verschoben werden können. Zudem gibt es einen<br />

neuen Mindestpersonalschlüssel: Zukünftig<br />

müssen mindestens zwei Fachkräfte auch in der<br />

Spätbetreuung anwesend sein. Parallel dazu beschloss<br />

der Gemeinderat, die Regelbetreuung<br />

um eine halbe Stunde von achteinhalb auf acht<br />

Stunden zu kürzen.<br />

Der Fachkräftemangel erschwert eine<br />

Zusage für die Spätbetreuung<br />

„Zusammen genommen haben diese Regelungen<br />

zur Folge, dass viele Kitas die Spätdienstbetreuung<br />

nach 16:00 Uhr nicht mehr<br />

garantieren können“, so Michael Piwonski,<br />

Vorsitzender des städtischen Gesamtelternbeirats<br />

der Kindertagesstätten. Zwar gibt es für Eltern<br />

bei städtischen und auch bei vielen freien<br />

Trägern theoretisch die Möglichkeit, eine Stunde<br />

Spätbetreuung dazu zu buchen. „Doch laut der<br />

neuen Mindestpersonalverordnung können viele<br />

Kitas nicht garantieren, diese auch anbieten<br />

zu können“, so der Vorsitzende. Denn ob genügend<br />

Kräfte bereit sind, ihre Arbeitszeit aufzustocken<br />

und der Arbeitsmarkt aufgrund des<br />

Fachkräftemangels genug Erzieherinnen hergibt,<br />

ist unklar.<br />

Das Jugendamt war bisher kulant<br />

Das Thema sei äußerst komplex, so der stellvertretende<br />

Leiter des Jugendamtes in Stuttgart,<br />

Heinrich Korn: „Früher gab es zwar eine<br />

Öffnungszeit von achteinhalb Stunden, die von<br />

den Eltern bezahlte Betreuungszeit betrug aber<br />

nur acht Stunden. Die Stadt Stuttgart räumte<br />

den Eltern jedoch eine halbe Stunde Kulanz<br />

ein, was bedeutete, dass sie ihre Kinder auch erst<br />

um 16:30 Uhr abholen konnten.“ Diese halbe<br />

Stunde wurde dann flexibel von der Einrichtung<br />

je nach Bedarf abgedeckt und musste von den<br />

Eltern nicht offiziell gebucht und bezahlt werden.<br />

„Aus finanziellen Gründen hat der Gemeinderat<br />

jetzt den Beschluss gefasst, die Öffnungszeiten<br />

auf acht Stunden zu reduzieren, da wir sowieso<br />

schon 100 neue Stellen finanzieren mussten“,<br />

so Korn. Zudem wurden die Schließtage von 20<br />

auf 23 erhöht.<br />

Fehler in der Kommunikation<br />

Es verwundert nicht, dass der städtische Gesamtelternbeirat<br />

hier Protest einlegte – wenn auch<br />

ohne Erfolg. „Für die Eltern hat dies einige<br />

Nachteile, zum einen finanzieller Art, zum anderen<br />

können sie ihren Job nicht planen, da die<br />

Spätbetreuung nicht garantiert ist“, so Michael<br />

Piwonski. Der Familienvater ist selbst von der<br />

Neuregelung betroffen und ärgert sich vor allem<br />

über die schlechte Kommunikation seitens<br />

des Jugendamtes. „Viele Eltern haben von ihrer<br />

Kitaleitung nichts erfahren, kehrten aus dem<br />

Urlaub zurück und standen vor diesem Problem“.<br />

Das Jugendamt räumt Fehler ein: „Tatsächlich<br />

war uns nicht klar, wie viele Einrichtungen<br />

betroffen sind, zudem haben wir die Eltern<br />

zu spät darüber informiert, dass es eine<br />

Übergangsregelung gibt“, so Heinrich Korn.<br />

Jugendamt gewährt<br />

Übergangsregelung<br />

In einem Schreiben an die Eltern bietet das Jugendamt<br />

jetzt eine Übergangsregelung an und<br />

gewährt den betroffenen Eltern für ein Jahr einen<br />

sogenannten Besitzstandsschutz. Dabei handelt<br />

es sich um eine „Abholbetreuung“ bis 16.30 Uhr,<br />

allerdings ab jetzt kostenpflichtig. Sie zahlen den<br />

vollen Betrag für die halbe Stunde, die sie bisher<br />

umsonst bekommen haben. Zudem wird aktuell<br />

bei den Kitas der Bedarf an Spätbetreuung ermittelt.<br />

Um das Problem zu lösen, arbeite man<br />

derzeit mit Hochdruck daran, Personal zu gewinnen:<br />

„Wir versuchen, Teilzeitverträge aufzustocken<br />

und wenden uns an Mitarbeiterinnen<br />

aus der Elternzeit oder dem Sonderurlaub“, erklärt<br />

Heinrich Korn. Ob aber die Spätbetreuung<br />

nach dem Übergangsjahr garantiert werden kann,<br />

bleibt weiter fraglich.<br />

Eigentlich hätte mit dem neuen Gesetz die<br />

Qualität in den Kindertagesstätten verbessert<br />

werden sollen - dabei hat man jedoch nicht an<br />

den Fachkräftemangel gedacht. Es stellt sich<br />

einmal mehr die Frage, wie viel Wert unsere<br />

Politik und die Gesellschaft der Bildungs- und<br />

Erziehungsarbeit beimessen.<br />

Irene von Aderkas

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