Burkhardt
Editorial - Elternzeitung Luftballon
Editorial - Elternzeitung Luftballon
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28 Elternzeitung Luftballon Medienwelt<br />
Oktober 2012<br />
Logo-2-Go e.K.<br />
Rösrather Straße 655<br />
51107 Köln<br />
Tel: 0221 - 719 1683<br />
www.logo-2-go.de<br />
info@logo-2-go.de<br />
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„Familienzeit ist Medienzeit“<br />
Wie verändern Medien den Familienalltag?<br />
© pixelio / streeckie<br />
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Raus zum „Spielen!“<br />
Segen für die einen, Fluch für die anderen.<br />
Tatsache ist, dass die neuen Medien das<br />
Familienleben verändern. Ob Medien im<br />
Familienalltag als bereichernd oder konfliktauslösend<br />
empfunden werden, hängt von vielen<br />
Faktoren ab.<br />
„Dann google doch mal“, war der Vorschlag<br />
der fünfjährigen Tochter einer Kollegin, die auf<br />
ihre Frage, wo denn im Sommer das Christkind<br />
wäre, keine Antwort wusste. Medien bestimmen<br />
unseren Familienalltag, ob man es gut findet<br />
oder nicht. Die deutschen Familien sind<br />
nämlich gut ausgestattet mit Medien. In jedem<br />
vierten Haushalt mit Vorschulkindern findet<br />
sich zum Beispiel ein Tablet-Computer. Diese<br />
und Smartphones gehören zur heutigen Medienkindheit,<br />
könnte man als ein Fazit der FIM-<br />
Studie (Familie, Interaktion&Medien) ziehen,<br />
die der Medienpädagogische Forschungsverbund<br />
Südwest gemeinsam mit dem Südwestrundfunk<br />
in diesem Jahr veröffentlicht hat.<br />
In der Studie wurden auch Eltern befragt, wie<br />
sie die Auswirkungen der Medienentwicklung auf<br />
das Familienleben empfinden. Immerhin finden<br />
ein Viertel der Eltern, die Medienentwicklung<br />
habe positive Auswirkungen; 14 Prozent finden<br />
sie negativ. Der Großteil der Eltern sieht darin sowohl<br />
positive als auch negative Aspekte.<br />
TV-Zeit ist oft Familienzeit<br />
Welche Rolle spielen die Medien in den<br />
Familien? Sie verbrauchen einerseits unsere<br />
Zeit und unser Geld und oft driften in puncto<br />
Mediennutzung die Generationen auseinander.<br />
Andererseits nutzen wir Medien zur Information,<br />
Unterhaltung und oft auch zur Erleichterung<br />
unseres Alltags. Und gerade soziale Netzwerke<br />
ermöglichen uns, räumliche Entfernungen zu<br />
überwinden und eine neue Nähe zwischen<br />
Menschen zu schaffen.<br />
Jutta Röser, Professorin für Kommunikationswissenschaft<br />
an der Uni Münster, forscht darüber,<br />
wie neue Medien das häusliche Zusammenleben<br />
verändern und ob sie Kommunikation fördern<br />
oder verhindern. „Medien können Gespräche verhindern,<br />
sie können aber genauso anregend sein<br />
für das Familienleben. Denn Inhalte der Medien<br />
bieten auch Gesprächsstoff und damit Zugang zu<br />
den anderen Familienmitgliedern. Durch das gemeinsame<br />
Fernsehen beispielsweise kann man<br />
Meinungen, Geschmacksvorlieben und sogar<br />
Befindlichkeiten austauschen. Familienzeit ist<br />
sehr oft auch Medienzeit.“ Das scheinen Eltern<br />
auch so zu empfinden. Bei der Befragung gaben<br />
zwei Drittel an, mehrmals in der Woche mit dem<br />
Nachwuchs fernzusehen.<br />
Smartphone als Rückzugsort<br />
Das Fernsehen kann also ein Familien- oder<br />
Beziehungsmedium sein, sagt Röser. Aber wie<br />
sieht es mit digitalen Medien wie Internet, Handy<br />
und vor allem Smartphones aus? Sie sind viel stärker<br />
auf individuelle Nutzung ausgelegt. Nach der<br />
FIM-Studie haben 86 Prozent der Kinder zwischen<br />
zwölf und 19 Jahren ein solches Gerät. Unbestritten<br />
machen diese Medien den Rückzug innerhalb<br />
der Familie leichter möglich, das beobachtet<br />
auch Röser in ihren Forschungen: „Den Wunsch<br />
nach Abgrenzung haben unabhängig von den<br />
Medien sicher die meisten Kinder ab einem gewissen<br />
Alter. Mit den neuen Medien sichern sie auf<br />
diese Weise ihre Intimsphäre.“ Eltern finden das<br />
meist nicht gut. Sie erleben das Handy dafür aus<br />
anderen Gründen positiv: Es erleichtert die Organisation<br />
und Abstimmung innerhalb der Familie.<br />
Und in Zukunft?<br />
Unser Medienverhalten wird sich in der Zukunft<br />
noch deutlicher verändern. Sogenannte Smart-<br />
TVs vereinen Fernsehen, Computer und Internet<br />
in einem Gerät und machen es zur interaktiven<br />
Mitmach-Box. Damit kann man im Internet surfen,<br />
Filme on demand abrufen, Video-, Musikund<br />
Bilddateien bearbeiten und Videotelefonate<br />
führen. Was das für unser Familienleben bedeutet,<br />
wird sich zeigen.<br />
Wer nach Tipps für ein positives Beziehungsleben<br />
in der Familie sucht, dem rät die Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung, sich für<br />
das zu interessieren, was die Kinder in und mit<br />
den Medien tun. Den Medienkonsum altersgerecht<br />
zu steuern und zu begrenzen, gemeinsame<br />
Aktivitäten außerhalb der Medien zu unternehmen.<br />
Das klingt banal, ist es aber nicht, das kann<br />
jede Familie bestätigen.<br />
Christina Stefanou<br />
INFO<br />
Broschüre „Gut hinsehen und zuhören – Tipps für<br />
Eltern zum Thema Mediennutzung in der Familie“,<br />
kostenlos zu bestellen bei der Bundeszentrale für<br />
gesundheitliche Aufklärung. www.bzga.de<br />
Kongress des Landesmedienzentrum Baden-<br />
Württemberg „Medienkompetenz macht Bildung“,<br />
15. Oktober 2012, Haus der Wirtschaft,<br />
Anmeldung und Informationen www.lmz-bw.de