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Nr. 17 In Mitteldeutschland: Parks, Gärten und Natur erleben

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oulevard<br />

In Deutschland gibt es sehr<br />

viele Feste und Bräuche, die<br />

zwar gefeiert werden, aber<br />

deren Ursprung nicht mehr<br />

jedem bekannt ist. Deshalb<br />

stellen wir gern eine Auswahl<br />

vor.<br />

Feste und Bräuche –<br />

Folge 1<br />

Halloween<br />

In vorchristlicher Zeit teilten<br />

die Kelten das Jahr in zwei<br />

Hälften, den Sommer und<br />

den Winter. In der Nacht<br />

vom 31.10. zum 1.11.<br />

verabschiedeten sich die<br />

Menschen vom Sommer<br />

(Sinnbild des Lebens) und<br />

hießen den Winter (Sinnbild<br />

des Todes) willkommen. In<br />

Adventszeit in Leipzig: Der Weihnachtsmarkt<br />

lockt mit süßen Leckereien<br />

dieser Nacht, so glaubten die<br />

Menschen bis ins Mittelalter,<br />

war die Trennwand zwischen<br />

dem Reich der Lebenden<br />

und dem Totenreich durchlässig,<br />

so dass die Toten, bzw.<br />

ihre Seelen, noch einmal aus<br />

dem Fegefeuer zurückkehren<br />

konnten, in die Häuser<br />

ihrer Angehörigen. Diese<br />

sollten Fürbitte für die Verstorbenen<br />

halten, damit deren<br />

Seelen aus dem Fegefeuer<br />

errettet würden. Im<br />

Jahr 837 bestimmte Papst<br />

Gregor IV. den 1.11. als<br />

Feiertag „Allerheiligen“, den<br />

Folgetag als „Allerseelen“.<br />

Der Begriff „Halloween“<br />

wurde erst im 16. Jh. eingeführt.<br />

Die Bezeichnung erklärt<br />

sich aus den englischen<br />

Wörtern „hallow“ (altengl.<br />

„heilig“) und „eve“ (engl.<br />

„der Vorabend“), also: der<br />

Abend vor „Allerheiligen“.<br />

Irische Auswanderer brachten<br />

die Halloween-Bräuche<br />

mit in die USA. Dort verbreitete<br />

sich die Tradition<br />

des Halloween-Feierns sehr<br />

rasch. Besonderer Beliebtheit<br />

bei den Kindern erfreut sich<br />

das sogenannte „trick or<br />

treat“ (Süßes oder Saures).<br />

Hierbei gehen Kinder, in<br />

schaurige Kostüme als<br />

Hexen, Feen oder Teufel verkleidet<br />

und maskiert, von<br />

Haus zu Haus und bitten um<br />

Süßigkeiten, ansonsten drohen<br />

sie mit Streichen<br />

(„trick“). An den Haustüren<br />

sieht man am Abend vor<br />

Halloween einen ausgehöhlten<br />

Kürbis mit einem eingeschnittenen<br />

Ge sicht, der von<br />

innen her durch eine brennende<br />

Kerze erleuchtet wird.<br />

Der erleuchtete Kürbis soll<br />

die bösen Geister abschrecken.<br />

Advent<br />

Der lateinische Ausdruck<br />

„adventus“ bedeutet Ankunft.<br />

Die Christen bereiten<br />

sich in dieser Zeit auf die<br />

Ankunft des Messias vor. Die<br />

Adventszeit ist von zentraler<br />

Bedeutung für das christliche<br />

Kirchenjahr und wird diesem<br />

vorangestellt. Mit dem<br />

Martinstag, dem 11.11., begann<br />

der Advent als eine Zeit<br />

des Fastens, aber vorher<br />

wurde nochmals gut und<br />

reichlich gegessen. Zum<br />

Martinstag gab es neben einer<br />

gebratenen Gans – die<br />

zu dieser Zeit am fettesten<br />

war – Martinshörnchen und<br />

Hefeteig mit Mandeln,<br />

Rosinen und Korinthen sowie<br />

Schmalz ge bäck, einen<br />

Hefezopf, Weiß brot oder einen<br />

Kartoffel kuchen.<br />

Besinnung auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt:<br />

Die Krippe mit lebenden Schafen<br />

der am 6.12. begangen wird,<br />

ist der Todestag des Bischofs<br />

Nikolaus von Myra in<br />

Kleinasien im Jahr 342. Um<br />

seine Person gibt es viele<br />

Legenden. Im 17. Jh. entstand<br />

der Brauch, dass der<br />

Nikolaus in die Wohnungen<br />

kam und die Kinder besuchte.<br />

Die Kinder mussten<br />

Gebete und Bibeltexte aufsagen<br />

und bekamen kleine<br />

Geschenke. Später wurde<br />

der Nikolaus von Knecht<br />

Ruprecht begleitet, der eine<br />

Rute mit sich führte. Der<br />

„strafende“ Nikolaus hatte<br />

mit seinem historischen<br />

Vorbild nichts mehr gemein,<br />

aber er diente genervten<br />

Eltern oft als „Erziehungshilfe“.<br />

Aus dem Nikolaus<br />

wurde im Laufe der Zeit in<br />

Deutschland der Weihnachtsmann<br />

und in Amerika „Santa<br />

Claus“ oder „Father Christmas“,<br />

in Russland „Väterchen<br />

Frost“. Er ist also ein auf<br />

Weihnachten „verlegter“ Nikolaus.<br />

In Deutschland bringt<br />

der Weihnachtsmann am<br />

24.12., dem „Heiligen<br />

Abend“, den Kindern Geschenke,<br />

die er unter den<br />

Weihnachtsbaum legt.<br />

Quellen: Wikipedia; www.<br />

delernen.de; Deutsche Unsitten,<br />

Feste und Bräuche;<br />

Der Weg<br />

Nikolaus<br />

Der heutige „Nikolaustag“,<br />

Weihnachtsbaum auf dem<br />

Marktplatz in Leipzig<br />

32 NÄHER><strong>dran</strong> Nr. 17/September – November´07

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