blickpunkt Dezember 2015
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Aus der Vielzahl an kunstvollen<br />
Höhepunkten, die zur Salm’schen<br />
Sammlung gehören, hat es vor<br />
allem ein Bild dem Fürsten angetan:<br />
»Das ist von dem ›Meister der<br />
weiblichen Halbfigur‹«, erklärt er<br />
und gerät sofort ins Schwärmen.<br />
Welcher Künstler sich hinter dieser<br />
mysteriösen Bezeichnung verbirgt,<br />
ist bis heute unbekannt. Es handelt<br />
sich hierbei um das Bild der<br />
»Heiligen Maria Magdalena mit<br />
dem Salbgefäß«.<br />
Die Leidenschaft des Fürsten<br />
für die Kunst zeigt sich, als er dieses<br />
Bild betrachtet und beschreibt:<br />
»Dies ist ein Bild von außerordentlich<br />
hoher Qualität. Wenn Sie sich<br />
den Gesichtsausdruck dieser Frau<br />
anschauen, dann ist das so, als ob<br />
sie sich mit ihr unterhalten können.<br />
Sie ist ja nicht steif, sondern<br />
sie hat Charisma, es sieht aus, als<br />
könne sie sprechen. Dann schauen<br />
Sie sich einmal die Hände an –<br />
wie sauber diese gemalt sind. Und<br />
dann der Ton der Haut. Und nicht<br />
zuletzt ist es die Person der Maria<br />
Magdalena selbst, die mysteriös<br />
ist. Wer sie wirklich war, weiß ja<br />
niemand.«<br />
»Heilige Maria Magdalena<br />
mit dem Salbgefäß«<br />
Mit Inkrafttreten der Weimarer Verfassung<br />
verlor der Adel seine politische<br />
Bedeutung. Er musste sich<br />
neue Aufgaben suchen, seine Rolle<br />
neu definieren. Der Fürst sieht seine<br />
Aufgabe vorrangig darin, seine<br />
Linie und den dazugehörigen Besitz<br />
zu erhalten und nach Möglichkeiten<br />
zu verbessern. »Es gibt natürlich<br />
noch heute große Persönlichkeiten<br />
des Adels in der Politik –<br />
nehmen Sie einen Graf Lambsdorff<br />
–, aber ich muss sagen, ich<br />
bin dafür ungeeignet. Ich kann zum<br />
Beispiel gar nicht streiten. Und in<br />
der Demokratie muss man dauernd<br />
streiten«, so der Fürst.<br />
Schließt er ein politisches<br />
Engagement aus, so ist ihm das<br />
Gesellschaftliche in seiner Heimat<br />
umso wichtiger: »Ich fühle mich<br />
in Anholt zu Hause. Geografisch<br />
sind wir Niederrheiner, politisch<br />
aber Westfalen. Ich bin ein echter<br />
Westfale und fühle mich innerhalb<br />
Westfalens als Münsterländer, als<br />
Teil einer ziemlich bedeutenden<br />
Region.«<br />
Der persönliche Kontakt zu den<br />
Anholtern und zu den zahlreichen<br />
Besuchern, die mehrheitlich aus<br />
dem Rheinland, Westfalen und den<br />
Niederlanden zur Wasserburg kommen,<br />
ist ihm wichtig. Dort sucht<br />
er dann auch – oft unerkannt – das<br />
Gespräch mit den Besuchern.<br />
»Mich interessiert sehr, was wir<br />
falsch machen und verbessern können.<br />
Das Schöne aber ist, dass<br />
man zu neunzig Prozent nur Positives<br />
hört. Die Besucher erholen<br />
Wasserburg Anholt<br />
Besuchen Sie die wunderschöne<br />
Wasserburg<br />
Anholt mit ihrem<br />
international bedeutenden<br />
Museum! Die<br />
ausgestellte Bildersammlung<br />
mit über 700<br />
Gemälden gilt als die größte historisch<br />
gewachsene private Bildersammlung<br />
Nordrhein-Westfalens. Herausragende<br />
Arbeiten niederländischer Maler des<br />
17. Jahrhunderts (z.B. Rembrandt, Jan<br />
van Goyen u.a.) sowie deutscher, spanischer<br />
und italienischer Meister sind<br />
auf der Wasserburg Anholt zu finden.<br />
Wasserburg Anholt<br />
Schloß 1 · 46419 Isselburg-Anholt<br />
Telefon (0 28 74) 4 53 53<br />
www.wasserburg-anholt.de<br />
6179 a <strong>blickpunkt</strong><br />
sich hier, erfreuen sich an der Parkanlage,<br />
am Gezwitscher der Vögel.<br />
Sie nehmen Eindrücke auf, die für<br />
uns hier selbstverständlich geworden<br />
sind«, beschreibt Carl Philipp<br />
zu Salm-Salm seine Eindrücke der<br />
Besucher.<br />
Wir danken dem Fürsten für<br />
das Gespräch.<br />
Foto: F. Nowakewitz<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
MUSEUM<br />
Winter<br />
1. Oktober bis 30. April<br />
sonntags 13–16 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Sommer<br />
1. Mai bis 30. September<br />
täglich, außer montags<br />
11–16 Uhr<br />
Das Museum ist nur<br />
mit einer Führung zu<br />
besichtigen.<br />
PARK<br />
Der Park ist das ganze<br />
Jahr täglich geöffnet.<br />
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