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blickpunkt Dezember 2015

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Lebens auf der Wasserburg Anholt.<br />

Aus Kindheitstagen habe ich Vorstellungen<br />

von rauschenden Bällen<br />

vor Augen, doch der Fürst wiegelt<br />

ab. Zu klein sei er damals gewesen,<br />

um sich daran noch erinnern<br />

zu können. »Dass große Bälle<br />

hier stattgefunden haben in dem<br />

Sinne, dass Deutschland darüber<br />

gesprochen hat, das war nicht der<br />

Fall. Ich glaube, dass wir hier bescheiden<br />

waren«, blickt der Fürst<br />

zurück.<br />

Das Jahr 1945 war ein schweres<br />

Schicksalsjahr. »Wir waren insgesamt<br />

fünf Kinder. Ich war Nummer<br />

drei. Nummer eins war eine Tochter<br />

[Konstanze Prinzessin zu Salm-<br />

Salm, C.D.]. Nummer zwei war<br />

mein älterer Bruder Alfred, Erbprinz<br />

zu Salm-Salm, der im Alter von<br />

vierzehn Jahren bei einem Fliegerangriff<br />

ums Leben kam.«<br />

Durch den Tod des älteren Bruders<br />

fiel die Rolle des Erbprinzen<br />

und späteren Oberhauptes der<br />

Familie Salm-Salm nun an den<br />

damals zwölfjährigen Carl Philipp.<br />

»Man machte sich dann natürlich<br />

Gedanken darüber, dass die Repräsentation<br />

der Familie nun die eigene<br />

zukünftige Aufgabe sein würde«,<br />

erinnert sich Fürst Carl Philipp,<br />

»aber ich bin in keiner Form vorbereitet<br />

worden. Ich wurde auf ein<br />

Internat der Jesuiten geschickt, wo<br />

ich neun Jahre lang blieb. In dieser<br />

ganzen Zeit hat man über diese<br />

spätere Rolle nicht wirklich gespro-<br />

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