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44<br />

malerweise schon zur Hälfte unten sein<br />

wollten, mussten wir notgedrungen Wilfried<br />

und Uwe Bescheid geben, dass sie alleine<br />

mit einem Auto nach Hause fahren müssten,<br />

da wir für den Abstieg ca. sechs Stunden einplanten.<br />

Nach kurzem Telefonat und einem<br />

Blick die Nordwand hinunter machten wir uns<br />

an den berühmt-berüchtigten Abstieg des<br />

Eigers über die Westflanke. Dieser Abstieg ist<br />

von seiner Steilheit und Ausgesetztheit wohl<br />

schwer zu übertreffen. Die Wegfindung und<br />

die steilabfallende Nordwand des Eigers<br />

rechts neben einem machen diesen Abstieg<br />

umso schwerer. Es gilt sicherlich 25<br />

Seillängen abzuseilen und endlos über einzelne<br />

Felsstufen in steilem Gelände abzusteigen.<br />

Die ständige Hoffnung, dass dies die<br />

letzte Seillänge sein wird, zieht sich über die<br />

ganzen 2000 Höhenmeter. Dass man dann<br />

noch die ganze Zeit den Tourismus in<br />

Kleinscheidegg sehen und hören kann, hilft<br />

keine Spur. Nach ca. sechs Stunden Abstieg<br />

und 15 Stunden auf den Beinen kam uns ein<br />

einsamer Bergführer in einem Affenzahn entgegen,<br />

der die Westwand hoch rannte. Diese<br />

Tour, die wir machten, nur umgekehrt, gehörte<br />

zu seinem Abendprogramm und er benötigt<br />

dafür ohne jegliche Sicherung ca. 3 1 /2<br />

Stunden, meinte er. Dies interessierte uns allerdings<br />

wenig, wir wollten einfach nur runter.<br />

Als wir dann in Kleinscheidegg nach 17<br />

Stunden einliefen, waren wir heilfroh an dem<br />

kleinen Bahnhofhotel und der netten<br />

Bedienung, die uns sofort, trotz geschlossener<br />

Küche, mit Bier und Wurstsalat versorgte.<br />

Da die Tour nun einen Tag länger dauerte und<br />

zu allem Übel Rainer und Ingo am nächsten<br />

Tag in den Familienurlaub fahren wollten, war<br />

es höchste Zeit, den Liebsten zu Hause<br />

Bescheid zu geben, was dann nach längerer<br />

Zeit zwecks Akkuproblemen geschah.<br />

Am Tag danach konnten wir ausgeschlafen<br />

und mit einem guten Frühstück endlich nach<br />

Hause fahren.

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