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REGIOBOTE Herbst 2018

Regionalmagazin für den Raum um Ottersberg, Oyten, Achim und Rotenburg.

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<strong>REGIOBOTE</strong><br />

Magazin für Kultur, Natur und Freizeit<br />

Magazin für Kultur, Natur und Freizeit<br />

Flagge zeigen<br />

Vom Glück gemeinsam...<br />

Beschauliches<br />

Dötlingen<br />

Das Künstlerdorf<br />

<strong>Herbst</strong>liche<br />

Tradition<br />

Das Erntedankfest<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />

KOSTENLOS


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und suchen etwas schönes für Ihren Liebling ?<br />

Dann kommen Sie zu uns !<br />

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und Größen<br />

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ist die Ernährung bei Problemfällen.<br />

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Wünschen oder dem Standard<br />

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Unser Pflegesalon steht Ihnen nach<br />

Terminabsprache gerne zur Verfügung.<br />

Inhaltsverzeichnis <strong>Herbst</strong>ausgabe<br />

Flagge zeigen 4-5<br />

Vom Glück, gemeinsam offen durch das Leben gehen zu dürfen<br />

„Hinter dem Grünen Tor“ 21<br />

Buchrezension<br />

Wirksame Therapie bei<br />

chronischen Krankheiten 6-7<br />

Die regenerative Mitochondrienmedizin<br />

Autostadt, Freiheitsstatue<br />

und Mandelhörnchen 8-9<br />

Olaf Heins schickt regelmäßig Backwaren auf die große Reise<br />

Malte, Ritterhude und die Music Hall 10-11<br />

Hausbesuch beim Sänger von Versengold<br />

Beschauliches Dötlingen 12-13<br />

Das Künstlerdorf bei Oldenburg<br />

<strong>Herbst</strong>liche Rezepte 14-15<br />

Bitcoins: Euphorie und Stress<br />

um eine virtuelle Währung 16-18<br />

Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Rotenburg<br />

erläutert, warum er seine Bitcoins verkaufte<br />

Apothekenverzeichnis 19<br />

Musik in St. Matthias 20<br />

Kirchenkonzert mit dem Projektkammerorchester der<br />

Elbe-Weser-Marsch<br />

Ahauser <strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong> 22-23<br />

25. Oktober bis 28. Oktober <strong>2018</strong><br />

<strong>Herbst</strong>liche Tradition 24-25<br />

Das Erntedankfest<br />

Nachtaktive Flatterwesen mit<br />

sensiblen Ohren 26-27<br />

Fledermäuse<br />

„Culture-Creating-Confidence“:<br />

Russland zu Gast in Worpswede 28-29<br />

Kultur schafft Vertrauen<br />

Sportregionen auf dem Prüfstand 30<br />

„Sascha“ – Bis hierhin und nicht weiter!“ 31<br />

Baukindergeld 32<br />

als lohnenswerte Unterstützung<br />

Ein Schatten auf der Lunge -<br />

was muss ich tun? 33<br />

Diakonieklinikum<br />

Fest der Dinge 34-35<br />

Ausstellung Hans Meyboden in Fischerhude<br />

Impressum<br />

Druckerpresse-Verlag UG (haftungsbeschränkt) • Scheeren 12 • 28865 Lilienthal • Tel. 04298 / 46 99 09 • Fax 04298/3 04 67 • E-Mail: info@druckerpresse.de<br />

Geschäftsführer: Jürgen Langenbruch M.A. • HRB: Amtsgericht Walsrode 202140 • USt-IDNr. DE268140261<br />

Redaktion: Claudia Kalusky • Fotos: Claudia Kalusky, pixabay.com, djd, txn • Titelbild: pixabay.com • Texte: Claudia Kalusky, djd deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG, txn.de - TextNetz KG<br />

Foto Titelseite: Maren Arndt • © beim Verlag • Nachdruck und Kopieren nicht gestattet.<br />

04/18<br />

3


Hinrich Pape unterwegs im Tuk Tuk<br />

Annegret & Hinrich Pape<br />

FLAGGE ZEIGEN!<br />

Vom Glück, gemeinsam offen durch das Leben gehen zu dürfen<br />

Text / Fotos:<br />

Ralf G. Poppe<br />

http://www.gaestehauskiekmolrin.de<br />

Annegret Pape ist ein Rotenburger Original,<br />

eine waschechte Waffensennerin. Mittlerweile<br />

71 Jahre alt, hat sie nicht nur mit Ehemann<br />

Hinrich eine Deutschland-Tour im TukTuk hinter<br />

sich, sondern im eigenen Haus stets ein Bett<br />

frei für Menschen aus aller Welt!<br />

Annegret und Hinrich Pape sind ein zeitloses<br />

Paar. Und das nicht nur, weil in ihren Gästezimmern<br />

anfangs Uhren fehlten. Man merkt ihnen<br />

weder ihr Alter an, noch haben sie antiquierte<br />

Ansichten. Das Paar geht offen auf neue Mitbürger<br />

zu, engagiert sich, fährt bevorzugt mit<br />

einem TukTuk durch die Region, und liebt den<br />

jährlichen Urlaub in Sri Lanka. Im Gespräch<br />

mit dem Regioboten kamen einige Anekdoten<br />

aus einem erfüllten Leben zum Vorschein …<br />

Sehr geehrte Frau Pape, Sie sind in Rotenburg<br />

geboren und aufgewachsen?<br />

„Geboren bin ich in Waffensen auf „Kösters<br />

Hof“. Als zweites von fünf Geschwisterkindern.<br />

Außerdem lebten dort neben meinen Eltern<br />

zudem die Großeltern. Es war also ein<br />

Neun-Personen-Haushalt. Zuhause haben wir<br />

nur plattdeutsch gesprochen. Zeit zum Spielen<br />

war nicht viel, denn wir hatten eine kleine<br />

Landwirtschaft. Alle mussten mit anpacken,<br />

um z. B. Schweine, Kühe, Hühner usw. zu verpflegen.<br />

Gegessen wurde, was wir selbst hatten<br />

Hausschlachtung und Gemüse aus dem Garten.<br />

Unsere Mutter verkaufte auch Gemüse auf<br />

dem Wochenmarkt in Rotenburg. Das Waschen<br />

der Kleidung war ebenfalls mühsam, denn wir<br />

hatten weder eine Waschmaschine noch eine<br />

Schleuder, in der heutigen Zeit undenkbar. Irgendwann<br />

bekamen unsere Nachbarn dann<br />

eine Wäscheschleuder. Es war eine Sensation.<br />

Fortan durfte ich dann mit zwei Eimern Wäsche<br />

zum Schleudern hingehen. Auf dem Hinweg<br />

ganz schön schwer, zurück dann etwas<br />

leichter.“<br />

Und eben dort, in Waffensen, haben Sie auch geheiratet,<br />

nachdem Sie ihren Ehemann Hinrich in<br />

Sottrum kennengelernt hatten…<br />

„Unsere Familie gehört zur SELK in Sottrum.<br />

Meine Freundin nahm mich eines Tages mit zu<br />

einem Jugendtreffen der SELK im Missionshaus<br />

in Bleckmar bei Hermannsburg. Etwa 150 junge<br />

Leute hatten sich dort eingefunden. Plötzlich<br />

ging die Tür auf und Hinrich (mein zukünftiger<br />

Mann) kam mit seinem Freund Helmut herein.<br />

Die Beiden waren extra gekommen, um eine<br />

Frau kennenzulernen, erzählte mein Mann später.<br />

Bei mir funkte es sofort, aber wie sollte ich<br />

eben diesen Mann in der Menge wiederfinden?<br />

Irgendwie hat es nach vielem Hin und Her doch<br />

geklappt. Meine Freundin hat sich in Hinrichs<br />

Freund verliebt. Die Zwei haben ebenfalls geheiratet<br />

und sind sieben Jahre später nach Kanada<br />

ausgewandert.“<br />

Die Heimfahrt von der eigenen Hochzeit in den<br />

neuen Wohnort Gnarrenburg gestaltete sich sicher<br />

sehr aufregend…<br />

„Ein Jahr nach dem Kennerlernen, im August,<br />

haben wir unsere Hochzeit gefeiert. Natürlich<br />

in Waffensen auf unserer Diele. Morgens um<br />

4.00 Uhr sind wir dann mit unserem Fiat 770<br />

in unsere kleine Wohnung nach Gnarrenburg<br />

gefahren. Als wir durch Rhade fuhren, merkte<br />

ich, dass ich einen Hasen überfahren hatte.<br />

Was nun? Natürlich konnten wir den Hasen<br />

nicht einfach liegen lassen. Auch wusste ich,<br />

dass das Blut raus muss aus dem Tier. Aber wie?<br />

Schließlich fanden wir eine Lösung. In unserer<br />

Wohnung angekommen, habe ich den Hasen in<br />

die Dusche gehängt. So konnte er ausbluten.<br />

Doch wie sah mein schönes Brautkleid danach<br />

aus? Das habe ich noch in der Nacht dann erst<br />

einmal intensiv gewaschen... Als wir später von<br />

unserer Hochzeitsreise (im Zelt) zurückkamen,<br />

hatte unser Opa dem Hasen das Fell über die<br />

Ohren gezogen. So hatten wir einen wunderbaren<br />

Hasenbraten. Heute undenkbar!“<br />

4 04/18


04/18<br />

Zur Goldenen Hochzeit kauften Sie sich ein Tuk<br />

Tuk, um damit durch Deutschland zu reisen…<br />

„Seit 2004 machen wir jährlich vier Wochen<br />

Urlaub in Sri Lanka. Wir können dort nur im<br />

Winter Urlaub machen, da wir die Wärme lieben.<br />

Und dann ist es dort warm. Aus Sri Lanka<br />

kam auch die Idee mit dem Tuk Tuk. In den<br />

ersten Jahren hielten wir es für eine verrückte<br />

Idee, doch vor sechs Jahren haben wir uns<br />

hier einmal umgesehen. Ein Bekannter half uns<br />

bei der Suche. In Lachendorf bei Celle fand er<br />

dann unser Tuk Tuk. Eigentlich ist es ein Ape<br />

Calessino, in Italien gebaut. Im vorigen Jahr<br />

haben wir aus Anlass unserer Goldenen Hochzeit<br />

damit eine Tour durch Deutschland unternommen.<br />

Wir sind in 16 Tagen 1600 Kilometer<br />

gefahren, stets an den Flüssen entlang. Die Reise<br />

ging durch vier Bundesländer, sowie durch<br />

einen Teil von Holland. Morgens wussten wir<br />

nicht, wo wir abends sein werden. Unterwegs<br />

haben wir viel erlebt.“<br />

Eine Fahrt mit dem Tuk Tuk ist sicher nicht nur<br />

luftig, sondern auch zeitintensiv. Wurden Sie<br />

mit dem Fahrzeug schon einmal geblitzt?<br />

„Natürlich ist es Im Sommer am schönsten mit<br />

dem Tuk Tuk. Doch wir fahren auch im Winter<br />

damit. Nur eben schön warm angezogen.<br />

Wir sind in gut fünf Jahren mittlerweile fast<br />

40 000 km TukTuk gefahren. Nur müssen wir<br />

etwas mehr Zeit einplanen. Einmal wurden wir<br />

in einer 70er Zone geblitzt. Da gab es helle Aufregung,<br />

da wir nur 40 km/h gefahren sind....<br />

Die Auflösung: Ein schnelles Auto hatte uns<br />

überholt.“<br />

Im Landkreis Rotenburg haben Sie mit eben jenem<br />

Tuk Tuk sämtliche zwölf Melkhüs / Milchraststätten<br />

besucht…<br />

„Gleich in den ersten Jahren haben wir mit dem<br />

TUK TUK sämtliche Melkhüs im Landkreis besucht.<br />

Das haben wir viele Jahre wiederholt.<br />

Auch unsere Gäste sind von den Melkhüs begeistert.“<br />

Obwohl Sie seit 51 Jahren nicht mehr in Waffensen<br />

leben, sind Sie in Rotenburg immer noch<br />

sehr bekannt. Weshalb?<br />

„Sicher auch deshalb, weil ich zwanzig Jahre<br />

in der Touristik in Gnarrenburg ehrenamtlich<br />

mitgearbeitet habe. Es hat mir sehr viel Spaß<br />

gemacht. Dadurch war ich auch im TouROW<br />

auf vielen Versammlungen dabei. Dort habe ich<br />

viel gehört, konnte aber auch meine eigenen Erfahrungen<br />

weitergeben.“<br />

Seit fast 30 Jahren bieten Sie in ihrem Zuhause<br />

Gästezimmer an. Und für jeden Besucher haben<br />

Sie zur Begrüßung die Landesflagge parat,<br />

die vorab gehisst wird. Selbst Franken bekommen<br />

die eigene Flagge, nicht jene aus Bayern…<br />

Wie viele Flaggen besitzen Sie bereits? Welche<br />

fehlen noch?<br />

„Vor 29 Jahren bin ich mit einem Gästezimmer<br />

angefangen. Jetzt sind es drei Zimmer sowie<br />

ein Ferienhaus. Der Umgang mit den Gästen<br />

macht sehr viel Spaß - es kommen nur nette<br />

Leute zu uns! Es war Hinrichs Idee, jeden Gast<br />

mit (s)einer Flagge zu begrüßen. Zuerst sammelten<br />

wir die Flaggen aller Bundesländer.<br />

Dann kamen jene aus Europa dazu. Anschließend<br />

folgten die Fahnen von Singapur, Australien,<br />

Neuseeland, Japan usw. Insgesamt haben<br />

wir 148 Flaggen. Einmal hissten wir die<br />

bayrische Flagge. Da haben die Gäste gestreikt.<br />

Denn sie waren Franken... Die Flagge haben sie<br />

uns dann geschickt. Ein andermal standen drei<br />

Radfahrer vor der Tür. Sie kamen aus Taiwan.<br />

Deren Flagge hatten wir nicht, bzw. eine Woche<br />

später hatten wir sie dann doch! Manche Gäste<br />

kennen unseren Tick und bringen die eigene<br />

Stadtflagge mit. So ist schon so einiges an Flaggen<br />

zusammengekommen.“<br />

Gab es auch einmal Beschwerden von Gästen?<br />

„Uns liegt sehr viel daran, dass unsere Gäste<br />

zufrieden sind. Ich frage oft, ob irgendetwas<br />

im Zimmer fehlt. Einmal sagte mir ein Gast,<br />

er könne sich schlecht bücken, deshalb hätte<br />

er gern einen langen Schuhanzieher. Natürlich<br />

habe ich in allen Zimmern und im Blockhaus<br />

jetzt lange Schuhanzieher. Ein andermal<br />

bemerkte jemand, dass es schön wäre, wenn im<br />

Zimmer eine Uhr hängen würde. Natürlich befindet<br />

sich jetzt überall eine Uhr in jedem Zimmer.<br />

So habe ich in all den Jahren die Wünsche<br />

der Gäste berücksichtigt.“<br />

Sie selbst urlauben stets in Sri Lanka. Was fasziniert<br />

Sie an dem Land?<br />

„Wie bereits erwähnt, machen wir seit 2004 Urlaub<br />

in Sri Lanka. Wir fahren immer in dasselbe<br />

Hotel, bekommen dort auch immer das gleiche<br />

Zimmer. Wir haben auch `unseren´ TukTuk-<br />

Fahrer, der gut deutsch spricht, uns sein Land<br />

zeigt. Er stellt uns auch Orte vor, die unter den<br />

Touristen nicht so bekannt sind. Sri Lanka ist<br />

ein wunderschönes Land! Zwar sehr arm, wohl<br />

aber mit sehr zufriedenen Menschen. Das ganze<br />

Jahr über sammeln wir bei uns Verbandsmaterial<br />

und Brillen, um die Sachen dann bei<br />

einem Doktor im Urwald, in einer Klinik für<br />

besonders arme Leute verteilen zu lassen. Die<br />

Brillen gibt es in einer Augenklinik. Ich glaube,<br />

wir wissen gar nicht, wie gut wir es hier in<br />

Deutschland haben.“<br />

Im ihrem Garten haben Sie „Morgen neu“, ihre<br />

Freunde sind die „Uhus“. Wie viele Sprachen<br />

sprechen Sie, welche eigenen Wortschöpfungen<br />

gibt es noch?<br />

„Wir haben einen wirklich großen Garten mit<br />

reichlich Blumen und Sträuchern zu pflegen.<br />

Alle zwei Wochen haben wir eine Probe im<br />

UHU-Chor unserer Gemeinde in Farven (von<br />

dort kommt Hinrich). Wir nennen den Chor<br />

UHU, weil wir alle unter hundert Jahre alt sind.<br />

Die Jüngsten sind 14, wir sind die Ältesten.<br />

Hinrich ist 80, ich bin 71.“<br />

Annegret Pape mit der<br />

Fahne von Sri Lanka<br />

5


Wirksame Therapie<br />

bei chronischen<br />

Krankheiten<br />

Die regenerative Mitochondrienmedizin<br />

www.naturheilpraxisalbat.de<br />

„Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben,<br />

meine Schmerzen jemals loszuwerden. Alles<br />

fing mit Missempfindungen an den Beinen<br />

an, bald darauf folgte ein Taubheitsgefühl und<br />

schließlich kamen starke Schmerzen hinzu,<br />

die kein Schmerzmittel unterdrücken konnte“,<br />

schildert Herr P. seinen damaligen Zustand.<br />

Polyneuropathie lautete die Diagnose seiner<br />

Ärztin; das bedeutet die Erkrankung mehrerer<br />

Nerven.<br />

Aus seinem Bekanntenkreis bekam Herr P. den<br />

Hinweis, doch einmal eine Heilpraktiker-Praxis<br />

aufzusuchen, in der die regenerative Mitochondrienmedizin<br />

angewendet wird. Die Mitochondrienmedizin<br />

ist ein noch junges Therapiekonzept<br />

in der alternativen Medizin, welches die Ursache<br />

von Krankheiten in den Zellen begründet<br />

sieht. Die Therapie umfasst drei Schwerpunkte:<br />

Die Zellen werden dazu angeregt, ihre Kraftwerke,<br />

also die Mitochondrien, zu optimieren.<br />

Leistungsgeschwächte Mitochondrien werden<br />

abgebaut, die gesunden werden zur Teilung angeregt.<br />

Somit wird die Energieversorgung der<br />

Zellen deutlich gesteigert. Gleichzeitig werden<br />

die bei allen Stoffwechselprozessen frei werdenden,<br />

im Gewebe eingelagerten, umweltbedingten<br />

Gifte, wie Schwermetalle und Umwelttoxine<br />

mobilisiert und ausgeschieden.<br />

Dieser Prozess fördert ebenfalls die Arbeit unserer<br />

Körperzellen, denn diese können durch<br />

Stoffwechselmüll in ihren Funktionen eingeschränkt<br />

sein. Durch die gezielte Eingabe per<br />

Infusion von orthomolekularen Baustoffen, wie<br />

6 04/18


die Voraussetzung für einen gesunden Körper.<br />

Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen,<br />

dass bei chronischen Krankheiten zunächst die<br />

Zellen, beispielsweise eines bestimmten Organes<br />

krank sind und erst im späteren Verlauf die<br />

Symptome auftreten. Dort setzt die spezielle regenerative<br />

Mitochondrienmedizin an, welche Patienten<br />

hilft, die zum Beispiel unter Polyneuropathie,<br />

Allergien, Rheuma, Neurodermitis,<br />

ADHS, Arthritis und Arthrose, Diabetes,<br />

Herzkrankheiten, Parkinson, Multiple Sklerose,<br />

Burn-out-Syndrom und anderen chronischen<br />

Erkrankungen leiden. Krankheiten, deren<br />

Ursache in einem oder in mehreren dieser<br />

Systeme liegen, können mit der Mitochondrienmedizin<br />

positiv beeinflusst werden, im besten<br />

Falle heilt die Krankheit sogar aus.<br />

Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen,<br />

wird sichergestellt, dass gesunde Mitochondrien<br />

entstehen können; somit ist eine erhöhte<br />

bzw. eine gesunde und normale Zellleistung<br />

wieder möglich.<br />

Das Spektrum der Zellfunktionen, die von den<br />

Mitochondrien abhängen, reicht von Muskelleistung,<br />

Nervenfunktion, Hormonproduktion,<br />

Entzündungshemmung, Abwehr gegen Viren,<br />

Pilze und Bakterien bis hin zu Stoffwechselstörungen<br />

und Übergewicht. Gesunde Zellen sind<br />

Somit ist diese Therapie nicht nur für Menschen<br />

mit chronischen Erkrankungen erfolgsversprechend,<br />

sie kann beispielsweise auch bei<br />

Sportlern sinnvoll zum Einsatz kommen, um<br />

deren Leistung zu verbessern. Zudem kann sie<br />

präventiv helfen, indem manche Krankheiten<br />

erst gar nicht ausbrechen. Ein Organ dessen<br />

Zellen optimal arbeiten können, weil ausreichend<br />

Energie zur Verfügung gestellt wird und<br />

alle notwendigen Baustoffe vorhanden sind, erkrankt<br />

nicht.<br />

Da bei diesem Ansatz ausschließlich mit natürlichen<br />

Substanzen gearbeitet wird, die nicht<br />

chemisch verändert wurden, treten Nebenwirkungen<br />

nur selten auf. Deutschlandweit gibt es<br />

erst wenige Heilpraktiker und Ärzte, die diese<br />

Methode anwenden. „Für mich bedeutete<br />

diese Therapie große Erleichterung und es war<br />

tatsächlich der Beginn eines neuen Lebensgefühls,<br />

denn meine Schmerzen sind nun Vergangenheit“,<br />

freut sich Herr P. nach seinen erfolgreichen<br />

Behandlungen.<br />

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Ihre Spezialisten für:<br />

• Erschöpfungssyndrom<br />

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• Morbus Crohn<br />

• Colitis ulcerosa<br />

• Rheumatische Erkrankungen<br />

• Migräne<br />

• Stresserkrankungen<br />

• Allergien<br />

• Arthrose/Arthritis<br />

• Angst-/Panikattacken<br />

04/18<br />

7


Firmeninhaber Olaf Heins & Partnerin Elena Sperling<br />

Autostadt, Freiheitsstatue<br />

und Mandelhörnchen<br />

Olaf Heins schickt regelmäßig Backwaren auf die große Reise<br />

Text/Fotos:<br />

Ralf G. Poppe<br />

ROTENBURG. Eine Reise ohne Wiederkehr<br />

ist eigentlich nicht das, was sich ein Mensch<br />

wünscht. Mandelhörnchen aus dem Landkreis<br />

Rotenburg jedoch treten diese Reise permanent<br />

an. Denn ein Bäckermeister verkauft die vegetarischen<br />

Leckereien regelmäßig in viele von<br />

hier aus entlegene Orte des Erdballs.<br />

Herr Heins. Ihre Bäckerei hat mehrere Filialen<br />

im Landkreis Rotenburg. Wo hat die Bäckerei ihren<br />

Ursprung?<br />

Olaf Heins: „1949 haben meine Großeltern<br />

Anna & August Heins die Firma in der Alten<br />

Straße in Bremervörde gegründet, später dann<br />

in der Gnarrenburger Str. 33 mit einem zusätzlichen<br />

Saalbetrieb neu eröffnet. In dieser Konstellation<br />

lief das Geschäft bis 1993. Ab dem<br />

01. Mai 1993 zog die Backstube nach Selsingen,<br />

der Saalbetrieb wurde eingestellt.“<br />

Ihre Bäckerei ist scheinbar die einzige im Landkreis<br />

Rotenburg, die regelmäßig frisch gebackene<br />

Mandelhörnchen in die USA liefert. Wie oft<br />

werden Mandelhörnchen an welche Stadt in den<br />

USA geliefert?<br />

Olaf Heins: „Die Familie Pütz aus Bremervörde<br />

fährt regelmäßig in die USA zu ihrer Tochter<br />

nach Detroit. Sie ist dort mit einem Amerikaner<br />

verheiratet. Der Ehemann und der gemeinsame<br />

Sohn essen die Mandelhörnchen besonders<br />

gerne. Außerdem wohnt noch ein Bruder<br />

der Familie, der diese Mandelhörnchen ebenfalls<br />

liebt, in New York. Anlässlich des Geburtstags<br />

des Bruders und der Silberhochzeit der<br />

Tochter war die Familie gerade im Mai wieder<br />

vier Wochen in den Staaten. Selbstverständlich<br />

nicht ohne die Mandelhörnchen.<br />

Erinnern Sie noch, wie der Kontakt zum US-<br />

Kunden zustande kam?<br />

Olaf Heins: „Der amerikanische Schwiegersohn<br />

hat drei Jahre in Deutschland gearbeitet. Dabei<br />

ist er auf den Geschmack gekommen. Seither<br />

verschickt Familie Pütz regelmäßig unsere<br />

Mandelhörnchen in die USA. Oder sie nimmt<br />

sie bei Ihren Besuchen mit.“<br />

US-Präsident Donald Trump erhebt neuerdings<br />

Strafzölle auf Importe auch aus Deutschland.<br />

Sind ihre Mandelhörnchen davon betroffen?<br />

Olaf Heins: „Hahaha... bisher zum Glück nicht!“<br />

8 04/18


Was würden Sie sagen, wo liegt der größte Unterschied<br />

zwischen der Bäckerei Heins und<br />

Groß-Bäckereien von Discountern? Olaf Heins:<br />

„Beim Discounter oder in einer Großbäckerei<br />

sieht jedes Gebäck aus wie das andere. `Maschinenproduktion´<br />

halt. Das ist bei uns natürlich<br />

anders, hier zählt noch richtige `Handarbeit´.<br />

Bei uns werden z. B. die Mandelhörnchen<br />

auch mit Marzipan gemacht (Anmerkung des<br />

Verfassers: Nicht mit Marzipan-Ersatzstoffen,<br />

wie vielerorts leider heutzutage üblich). Wenn<br />

ein Brot länger als eine Woche haltbar ist, dann<br />

ist das leider sicherlich nicht ganz ohne Zusatzstoffe<br />

zu realisieren. Da lohnt sich auf jeden Fall<br />

einmal ein Blick auf die Inhaltstoffe... Wenn ein<br />

Brot mal schimmelt, ist das sicherlich ärgerlich.<br />

Aber man weiß dann wenigstens, das Leben in<br />

dem Brot ist (Anmerkung des Verfassers: Das<br />

Magazin Focus berichtete am 09.02.2016 davon,<br />

dass ein Amerikaner im Jahre 2013 einen<br />

14 Jahre alten Burger komplett unverändert<br />

erhalten hat. Und das in einem Hostel in<br />

Reykjavik Burger und Pommes aus dem Jahr<br />

2009 ausgestellt wären. Über eine Live-Kamera<br />

konnte man beobachten, dass sich das Essen<br />

nicht veränderte).<br />

Das Geschmacksempfinden ist leider bereits<br />

derart beeinflusst worden, das wir die Zusätze<br />

gar noch als `lecker´ empfinden. Was natürlich<br />

schmeckt, wird oft nicht mehr als so geschmackvoll<br />

empfunden. Auf Dauer, so glaube<br />

ich, ist das für die Gesundheit nicht wirklich<br />

gut, siehe Allergien und Unverträglichkeiten.<br />

Das ist wie beim Rauchen. Eine Zigarette macht<br />

ja auch nicht krank...“<br />

Liefern Sie auch Backwaren in andere (Bundes-)<br />

Länder?<br />

Olaf Heins: „Ja. Ein Fahrer nimmt vier Mal<br />

im Jahr Mandelhörnchen, Butterkuchen und<br />

Schwarzbrot mit nach Warschau in Polen. Wir<br />

beliefern regelmäßig Kunden in Bad Essen in<br />

Nordrhein-Westfalen, hauptsächlich mit unserem<br />

traditionellen `Husmoker Swattbrod´ (Anmerkung<br />

des Verfassers: Schwarzbrot ohne Zusätze).<br />

Sie erhalten bereits seit Jahren alle zwei<br />

Monate zehn Schwarzbrote per Post. Selbst<br />

nach Bayern sowie in die Fränkische Schweiz<br />

liefern wir alle drei Monate 10x unser `Husmoker<br />

Swattbrod´ . Plattdeutsch versteht man<br />

auch in Bayern!“<br />

Nach nunmehr ziemlich genau 25 Jahren verlegen<br />

sie ihre Backstube nun wieder zurück nach<br />

Bremervörde. Warum?<br />

Olaf Heins: „Ganz einfach, weil die Produktionsstätte<br />

in Selsingen für meine Bedürfnisse<br />

zu groß geworden ist. Ganz davon abgesehen,<br />

war die dortige Backstube in einem sehr alten<br />

Gebäude ansässig. Um zukünftigen Standards<br />

entsprechen zu können, hätten unverhältnismäßig<br />

viel renovieren müssen. Des weiteren<br />

steht das traditionelle Grundgerüst für die<br />

Mandelhörnchen mit Herz<br />

Backstube in Bremervörde noch, so das die Kosten<br />

sich dort vertretbaren Grenzen halten. Weiterhin<br />

bin ich jeden Tag stets zwei, dreimal zwischen<br />

Selsingen und Bremervörde gependelt.<br />

Was nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostete<br />

und die Umwelt belastete. In Bremervörde bin<br />

ich flexibler. (Heins lächelt). Wenn einmal etwas<br />

fehlt, gehe ich einfach nach hinten in die<br />

Backstube, und backe das fehlende Produkt<br />

frisch nach. Ich bin nun wieder permanent vor<br />

Ort. Büro und Produktion in einem Gebäude.“<br />

Zur Person: Olaf Heins wuchs in Bremervörde<br />

auf. Nach einer Konditorlehre von 1988-91 legte<br />

er am 29.07.1998 erfolgreich seine Prüfung<br />

zum Bäckermeister ab. Im Jahr 2007 übernahm<br />

Olaf Heins den väterlichen Betrieb. Mittlerweile<br />

führt er die Firma mit drei Verkaufsstellen<br />

im Landkreis Rotenburg und circa 35<br />

Mitarbeiter(inne)n gemeinsam mit seiner Partnerin<br />

Elena Sperling. Am 01.09.2019 wird das<br />

70. Firmenjubiläum des Familienbetriebes mit<br />

großer Tradition gefeiert.<br />

Anzeige<br />

04/18<br />

9


Malte Hoyer - Versengold<br />

Malte, Ritterhude<br />

und die Music Hall<br />

Hausbesuch beim Sänger von Versengold<br />

Text/Fotos:<br />

Ralf G. Poppe<br />

Endlich ist es soweit: Nachdem das Sextett Versengold<br />

im letzten Jahr mit der aktuellen CD<br />

„Funkenflug“ den zweiten Platz in den deutschen<br />

Albumcharts erobern konnte, und zuvor<br />

jahrelang im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum herumgetourt ist, lädt es am 15. September<br />

erstmals zu einem offiziellen Heimspiel<br />

in die Worpsweder Music Hall ein. Warum<br />

in besagter legendärer Location aber bereits<br />

Versengold-Konzerte stattfanden, erläuterte<br />

Malte Hoyer Autor Ralf G. Poppe im Rahmen<br />

eines intensiven Hamme-Spaziergangs an der<br />

Ortsgrenze von Ritterhude, wohin der Sänger<br />

regiobote zu einem exklusiven Haus- &<br />

Heimatbesuch eingeladen hatte.<br />

Regiobote: „Geht mit dem Heimspiel in<br />

der Music Hall ein besonderer Wunsch in<br />

Erfüllung?<br />

Hoyer: „Die Music Hall war in unserem Leben<br />

stets präsent. Zwei Mitglieder von Versengold<br />

kommen aus dem Nachbarort Lilienthal, drei<br />

aus Osterholz-Scharmbeck. Dementsprechend<br />

sind wir als Jugendliche oft dorthin gegangen.<br />

Neben vielen Konzerten meines Bruders (mit<br />

Afterburner) habe ich dort z. B. Ougenweide gesehen.<br />

Katzenjammer hätte ich dort gerne gesehen<br />

(spielte am 21.08.2012; Anm. d. Red.). Es<br />

gibt eine Verbindung – letztendlich haben wir<br />

ja auch bereits mehrmals in der Music Hall ge-<br />

10 04/18


spielt. Es weiß nur niemand! Wir organisieren<br />

dort seit Jahren unsere Tourproben. Da bauen<br />

wir dann dort unser gesamtes Set auf, üben und<br />

feiern einige Tage. Fast ohne Zuschauer, nur im<br />

Familienkreis. Deshalb nennen wir das Konzert<br />

auf unserer Webseite auch Heimspiel. Wir<br />

haben in dieser Besetzung bisher nie in der Gegend<br />

gespielt. Weder im Teufelsmoor, in Lilienthal,<br />

OHZ, oder sonstwo. Es gab in der Heimat<br />

bisher keinen größeren Gig! Als es `Stagges´ in<br />

OHZ noch gab, war ich Jugendlicher, und eben<br />

dort eher feiern. Würde es das heute noch geben,<br />

wäre das aber auch zu klein. Ein ganz frühes<br />

LineUp von Versengold hat einmal im Kulturzentrum<br />

in OHZ gespielt. Doch da gab es die<br />

Band noch gar nicht so richtig. Eigentlich waren<br />

dort nur ich und eine Gitarristin auf der<br />

Bühne. Das waren damals noch gar keine richtigen<br />

Konzerte, sondern eher ein fröhliches Beisammensein<br />

mit ein bisschen Klampfen auf der<br />

Gitarre. Jetzt kommt das erste richtige Konzert<br />

in der Heimat, und das ist etwas Besonderes!“<br />

regiobote: Versengold ist eine durch historische<br />

Begebenheiten inspirierte Band.<br />

Haben die Bildnisse im malerischen Künstlerort<br />

Worpswede die Musik irgendwie inspiriert?<br />

Hoyer: „Meinst du die Bilder von Paula Modersohn-Becker?<br />

Ich bin kein großer Kunsthistoriker,<br />

wenn es um Gemälde geht. Natürlich habe<br />

ich im Laufe meines Lebens etwas davon mitbekommen.<br />

Vor allem aber habe ich viel Zeit<br />

im Kulturzentrum in OHZ verbracht. Und genau<br />

dieses KuZ, der ehemalige Kleinbahnhof,<br />

wurde von einem Worpsweder Künstler, von<br />

Heinrich Vogeler, eingerichtet. Die Farbe an<br />

den Wänden, der Kamin wurden u. a. von ihm<br />

gestaltet. Dadurch hat mich schon immer ein<br />

Stückchen Worpswede in meinem Leben begleitet.<br />

Ganz davon abgesehen, haben sich die Mitglieder<br />

von Versengold in eben jenem KuZ kennengelernt,<br />

und so quasi am Kamin von Vogeler<br />

die Gruppe gegründet.“<br />

Oktober_<strong>2018</strong>_Layout 1 22.09.<strong>2018</strong> 11:59 Seite 1<br />

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11


Beschauliches Dötlingen<br />

Das Künstlerdorf bei Oldenburg<br />

Die mittelalterliche Feldsteinkirche<br />

Text: Claudia Kalusky<br />

Fotos:<br />

Claudia Kalusky,<br />

Gemeinde Dötlingen<br />

Nicht so bekannt wie Worpswede, Fischerhude,<br />

Ahrenshoop an der Ostsee oder Dangast an<br />

der Nordsee und dennoch ebenfalls sehr reizvoll,<br />

präsentiert sich der kleine niedersächsische<br />

Künstlerort Dötlingen im Landkreis Oldenburg.<br />

Die Samtgemeinde besteht aus rund 20 Dörfern<br />

und Bauernschaften mitten im Herzen der Wildeshauser<br />

Geest. Die Landschaft ist leicht hügelig,<br />

mit Heideflächen, Kiefernwäldern, kleine<br />

Seen und der Hunte, die sich ihren Weg durch<br />

Felder und Wiesen bahnt.<br />

In früheren Zeiten führte das Kirchdorf Dötlingen<br />

ein eher kümmerliches Dasein; die Böden<br />

waren schwer zu bewirtschaften und Handel<br />

gab es kaum.<br />

Ein Schild neben der 1000jährigen Eiche, in der<br />

Nähe der mittelalterlichen Feldsteinkirche im<br />

Ort, weist heute daraufhin, dass sich hier im<br />

18. Jahrhundert die so genannten Hollandgänger<br />

getroffen haben: „Das waren Einheimische,<br />

Arbeiter, Heuerleute die sich getroffen haben,<br />

um gemeinsam Richtung Holland zu wandern<br />

und sich dort Arbeit zu suchen. Die Frauen sind<br />

mit ihren Kindern und ihrer Kleinwirtschaft<br />

hier geblieben und haben Knochenarbeit geleistet“,<br />

weiß Gästeführerin Marianne Mennen. So<br />

war Dötlingen ein stilles und ärmliches Heidedorf,<br />

bis Künstler zur Jahrhundertwende den<br />

Ort aus seinem Dornröschenschlaf erweckten<br />

und sich gerade für diese Bescheidenheit, das<br />

einfache Leben und die Geestlandschaft begeisterten.<br />

„Es gibt eine Aussage, als sich die ersten<br />

Künstler hier niedergelassen haben, dass<br />

die Alteingesessenen, die Bauern, ihren Töchtern<br />

gesagt haben, sie möchten sich doch nicht<br />

mit diesen leichtsinnigen Künstlervolk bemengen.<br />

Das muss schon eine sehr spannende Zeit<br />

gewesen sein.“<br />

Einer der überregional bekanntesten Vertreter<br />

der Künstlerkolonie war der Maler und Grafiker<br />

Otto Pankok, der 1893 in Mülheim an der Ruhr<br />

als Sohn eines Arztes geboren wurde. Nach seinem<br />

Bruch mit den Kunstakademien, kam er<br />

1913 in das beschauliche Dorf, um dort eine<br />

Weile zu leben und zu arbeiten. Ab Ende des 19.<br />

Jahrhunderts entdeckten viele seiner Künstlerkollegen<br />

abgelegene Orte Deutschlands, um<br />

sich inspirieren zu lassen und sich sogar zum<br />

Teil dort niederzulassen. „Otto Pankok war<br />

ein Maler, der im Dritten Reich verboten war,<br />

weil er die Wirklichkeit malte. Er ist auch viel<br />

in Osteuropa unterwegs gewesen. Dort hatte er<br />

vor allem das Leben der Roma und Sinti bildnerisch<br />

festgehalten. Nur wenige Künstler stellten<br />

damals ohne falsches Pathos Armut und<br />

Not dar.“ Als Gründer der Dötlinger Künstlerkolonie<br />

gilt der Landschaftsmaler Georg Müller<br />

vom Siel. 1865 in Butjadingen geboren und aus<br />

wohlhabender Kaufmannsfamilie stammend,<br />

zog es ihn bereits in jungen Jahren nach New<br />

York, wo er unter anderem zeichnen lernte. Er<br />

bereiste Europa, bis er 1889 Dötlingen entdeckte.<br />

„Plötzlich stellte man fest, dass es in der näheren<br />

Umgebung auch schöne Sachen gibt und so<br />

12 04/18


04/18<br />

ist Müller vom Siel eines Tages hierher gewandert<br />

und hat auch den weiten Blick ins Huntetal<br />

entdeckt. Den finden sie auf vielen seiner<br />

Bilder, die sie im Museum in Oldenburg sehen,<br />

große monumentale Bilder. Müller vom Siel<br />

hatte in Dötlingen eine kleine Kunstschule eingerichtet,<br />

die vor allem von wohlhabenden Damen<br />

besucht wurde.“<br />

In der jüngst sanierten Kate befindet sich jetzt<br />

eine Galerie mit Dachgeschosswohnung. Hier<br />

können auswärtige Künstler eine Zeitlang arbeiten,<br />

wohnen und ausstellen. „Zunächst<br />

meinte man hier im Ort; schiebt das Ding um<br />

und macht was Neues, aber wir haben dieses<br />

Gebäude ganz entkernt, nur das Fachwerk ist<br />

stehen geblieben.<br />

Es ist immer schön, wenn sich weitere Künstler<br />

bei uns ansiedeln. Die werden alle wohlwollend,<br />

wenn sie sich ins Dorf mit einbringen, absolut<br />

wohlwollend aufgenommen. Das Dorf muss ja<br />

belebt werden und insofern ist das immer gut.“<br />

Vorausgesetzt, man findet Wohnraum…<br />

Walter Ulrich von der Kunststiftung Dötlingen<br />

hat bereits viele Projekte begleitet. An Förderung<br />

von Kunst und der Sanierung von historischen<br />

Gebäuden ist die Stiftung oft maßgeblich<br />

beteiligt; sie setzt sich zusammen aus Privatpersonen,<br />

der Gemeinde und dem Bürger- und<br />

Heimatverein. Ihr Traumhaus gefunden hat die<br />

Malerin und Galeristin Julia Neulinger-Kahl.<br />

Ursprünglich aus dem Weserbergland, landete<br />

sie mit einem Umweg über Bremen in Dötlingen.<br />

2013 kauften sie und ihr Mann einen ehemaligen<br />

Kolonialwarenladen und bauten ihn<br />

zum Wohnhaus mit Atelier und Galerieraum<br />

um. Die quirlige 43-jährige arbeitete früher als<br />

Hebamme und Heilpraktikerin, bis sie sich zur<br />

Kunst bekannte.<br />

„Ich habe immer den Wunsch gehabt: da soll´s<br />

sein und hiermit habe ich mir einen Traum verwirklichen<br />

dürfen und ich darf das jetzt leben,<br />

ich darf arbeiten, ich darf Kurse geben und anderen<br />

Künstlern einen Platz bieten. Wir haben<br />

heute eine ganz andere Fülle von Möglichkeiten<br />

Kunst zu vertreiben, uns bekannt zu machen.<br />

Ich glaube wir haben in Dötlingen auch<br />

einen Ort gefunden, in dem man solche Sachen<br />

gut bekannt machen kann, indem das Interesse<br />

da ist. Aber es ist eben wirklich der Weg<br />

des Internets, den man heute gehen muss, um<br />

sich in Sachen Kunst verbreiten und aufstellen<br />

zu können. Das geht nicht mehr, dass man<br />

einen Laden aufmacht und sagt Hallo hier bin<br />

ich, jetzt müsst ihr alle bei mir kaufen, das ist<br />

ganz großartig, nee, nee. Ich habe eine Galerie<br />

im Weserbergland mit der ich zusammen arbeite.<br />

Ich habe mir vorgenommen immer namhafte<br />

Künstler hier zu zeigen.<br />

So haben wir Armin Müller Stahl und eine Chagall-Ausstellung<br />

hier gehabt und im letzten<br />

Jahr Dali. Alle anderen Künstler sind tatsächlich<br />

oft Begegnungen, das ist oft eher Zufall,<br />

ich gehe einfach mit offenen Augen durch die<br />

Welt.“<br />

Wer mit offenen Augen durch Dötlingen spaziert,<br />

entdeckt neben liebevoll sanierten Fachwerk-<br />

und Reetdachhäusern, auch das so genannte<br />

Paradies. Hier genießt man den Blick<br />

auf das Pfarrhaus und den Meyerhof mit seinen<br />

Fischteichen und hier führt der Wanderweg<br />

Huntepadd direkt ans Flussufer. Aktuell<br />

leben und arbeiten in der Samtgemeinde rund<br />

30 Künstler, unter ihnen Maler, Grafiker und<br />

Bildhauer, doch allein von der Kunst zu leben<br />

ist schwierig geworden.<br />

Vorsicht vor Kultur-Gestalten!<br />

Da schadet es nicht, dass Dötlingen ein beliebtes<br />

Ausflugsziel ist und viele Tagesgäste aus<br />

dem Umkreis von bis zu 150 Kilometern anreisen<br />

und - nicht zu jedermanns Plaisier -Reisebusse<br />

den Ort ansteuern. Es gibt Galerien,<br />

Cafes, Restaurants und Hotels, einen Tante<br />

Emma- und Hofladen; alles im überschaubaren<br />

Rahmen, aber für ein Dorf mit rund 1.600<br />

Einwohnern sicherlich außergewöhnlich. Der<br />

Dorfgarten lädt zum Verweilen ein, wer möchte,<br />

spielt eine Partie Boule, es gibt ein Jugendhaus,<br />

einen Kindergarten und eine Grundschule.<br />

Viele junge Erwachsene kehren in den Ort<br />

ihrer Kindheit zurück. Dötlingen liegt seinen<br />

Bewohnern am Herzen und hat Zukunft.<br />

Ein typisch schön<br />

restauriertes Haus<br />

in Dötlingen<br />

13


<strong>Herbst</strong>liche Rezepte<br />

Dr. Oetker Deutschland<br />

Rezepte und Tipps aus der<br />

Dr. Oetker Versuchsküche<br />

Fotohinweis: © Dr. Oetker<br />

Versuchsküche, März / September 2016<br />

Mini-Kürbisse<br />

etwa 24 Stück<br />

Zutaten:<br />

Für die Muffinform<br />

(Mini 24er):<br />

24 Mini-Papierbackförmchen<br />

All-in-Teig:<br />

150 g Weizenmehl<br />

2 gestr. TL Dr. Oetker<br />

Original Backin<br />

75 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Finesse<br />

Natürliches Bourbon-<br />

Vanille-Aroma<br />

100 g weiche Butter<br />

oder Margarine<br />

2 Eier (Größe M)<br />

3 EL Milch<br />

100 g Dr. Oetker<br />

gehackte Mandeln<br />

Zum Verzieren:<br />

200 g Dr. Oetker Dekor-<br />

Fondant Weiß<br />

3 EL Puderzucker<br />

Dr. Oetker Lebensmittelfarben<br />

, orange<br />

Dr. Oetker Back- und<br />

Speisefarbe , grün<br />

Dr. Oetker Zuckerschrift<br />

Schwarz<br />

Vorbereiten:<br />

Mini-Papierbackförmchen in die Muffinform setzen.<br />

Backofen vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze: etwa 180°C<br />

Heißluft: etwa 160°C<br />

All-in-Teig:<br />

Mehl mit Backin in einer Rührsschüssel mischen. Übrige<br />

Zutaten hinzufügen und alles mit einem Mixer<br />

(Rührstäbe) kurz auf niedrigster, dann auf höchster<br />

Stufe etwa 2 Min. zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />

Teig mit Hilfe von 2 Teelöffeln in die Papierbackförmchen<br />

verteilen. Form auf dem Rost in den Backofen<br />

schieben.<br />

Einschub: Mitte<br />

Backzeit: etwa 20 Min.<br />

Verzieren:<br />

Fondant mit gesiebtem Puderzucker verkneten und<br />

180 g mit oranger Lebensmittelfarbe färben. Eingefärbten<br />

Fondant zwischen einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel<br />

dünn ausrollen. 24 Taler (Ø etwa 5,5 cm)<br />

ausstechen. Taler auf die Muffins legen und leicht andrücken.<br />

Mit einem Messerrücken Rillen in die Kürbisse<br />

drücken (Abb. 1). Restlichen Fondant mit Speisefarbe<br />

grün einfärben. Daraus Stiele und Blätter formen<br />

und mit etwas Zuckerschrift festkleben. Für die Kürbisgesichter<br />

die Kürbisse mit der schwarzen Zuckerschrift<br />

dekorieren.<br />

Muffins aus der Form lösen und auf einem Kuchenrost<br />

erkalten lassen.<br />

Aus der Versuchsküche:<br />

Für „Muffins am Stiel“ einfach Holz- oder Lolliespieße<br />

einstechen.<br />

14 04/18


Schoko-Bananen-Kuchen mit Halloween-Hexe<br />

Etwa 16 Stück<br />

Zubereitung:<br />

Vorbereiten:<br />

Backblech fetten und mit Backpapier belegen. Backrahmen<br />

(etwa 25 x 25 cm) daraufstellen. Bananen in kleine<br />

Stücke schneiden. Backofen vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze: etwa 180°C<br />

Heißluft: etwa 160°C<br />

Teig:<br />

Backmischung in eine Rührschüssel geben, Margarine<br />

oder Butter, Eier, Milch hinzufügen. Alles mit einem<br />

Mixer (Rührstäbe) kurz auf niedrigster, dann auf<br />

höchster Stufe etwa 3 Min. zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />

Bananenstücke unterrühren. Teig in dem Backrahmen<br />

glatt streichen und backen.<br />

Einschub: unteres Drittel<br />

Backzeit: etwa 35 Min.<br />

Kuchen auf dem Blech auf einem Kuchenrost erkalten<br />

lassen. Dann den Rahmen lösen und entfernen. Den<br />

Kuchen z. B. auf ein großes Brett stürzen, mitgebackenes<br />

Backpapier abziehen und zurückstürzen.<br />

Verzieren:<br />

Glasur (liegt der Backm. bei) nach Anleitung schmelzen,<br />

auf dem Kuchen verstreichen und fest werden lassen.<br />

Schablone vorbereiten. Wenn die Glasur fest ist,<br />

Schablone auflegen und Kuchen mit Puderzucker bestreuen.<br />

Schablone vorsichtig abziehen.<br />

Versuchsküche:<br />

Den Kuchen kann man ohne Guss gut einfrieren.<br />

Zutaten:<br />

Für das Backblech:<br />

etwas Fett<br />

Backpapier<br />

Backrahmen Teig:<br />

1 reife Banane (etwa 220<br />

g vorbereitet gewogen)<br />

1 Backm. Dr. Oetker<br />

Schoko-Kuchen<br />

150 g weiche Margarine<br />

oder Butter<br />

3 Eier (Größe M)<br />

75 ml Milch<br />

Zum Verzieren:<br />

etwas Puderzucker<br />

<strong>Herbst</strong>licher Salat<br />

etwa 4 Portionen<br />

Vorbereiten:<br />

Knabberecken:<br />

Butter in einem kleinen Topf zerlassen, Zucker, Honig<br />

und die Pinienkerne hinzufügen. Alles unter Rühren<br />

so lange erhitzen, bis die Masse karamellisiert und<br />

hellbraun ist. Die Masse sofort auf ein Stück Backpapier<br />

geben und mit einem Löffel zu einem Taler (Ø etwa<br />

12 cm) flach drücken, dann etwas abkühlen lassen. Das<br />

Gebäck in 8 „Tortenstücke“ schneiden.<br />

04/18<br />

Salat:<br />

Feldsalat verlesen, waschen und abtropfen lassen. Lollo<br />

Rosso waschen, abtropfen lassen und in mundgerechte<br />

Stücke zupfen. Eier pellen und fein hacken. Rote<br />

Bete in kleine Streifen schneiden.<br />

Dressing:<br />

Essig mit Salz, Basilikum, Orangensaft, Öl und Honig<br />

in einen Rührbecher geben und pürieren.<br />

Blattsalat kurz vor dem Servieren mit der Soße vermengen.<br />

Rote Bete und Ei darüberstreuen, die Knabberecken<br />

aufsetzen. und Senf abschmecken. Frühlingszwiebeln<br />

waschen, in Ringe schneiden und unterrühren.<br />

Aus der Versuchsküche:<br />

Den Feldsalat als Vorspeise oder Beilage zu Honig-Kartoffeln<br />

mit Dip servieren.<br />

Zutaten:<br />

Knabberecken:<br />

1 TL Butter<br />

1 EL Zucker<br />

1 EL Honig<br />

100 g Pinienkerne<br />

Salat:<br />

150 g Feldsalat<br />

1 kleiner Kopf Lollo Rosso<br />

2 hart gekochte<br />

Eier (Größe M)<br />

100 g Rote-Bete-<br />

Kugeln (aus dem Gl.)<br />

Dressing:<br />

2 EL Kräuteressig<br />

Salz<br />

2 EL gehackte<br />

Basilikumblätter<br />

2 EL Orangensaft<br />

3 EL Speiseöl, z. B.<br />

Sonnenblumenöl<br />

oder Zitronenöl<br />

1 ½ EL Honig<br />

1 TL<br />

mittelscharfer Senf<br />

15


Bitcoins: Euphorie<br />

und Stress um eine<br />

virtuelle Währung<br />

Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses<br />

Rotenburg erläutert, warum er seine Bitcoins<br />

verkaufte<br />

Text: Ralf G. Poppe<br />

Foto: Thomas / hfr.<br />

ROTENBURG. Der Bitcoin ist aktuell auf den<br />

tiefsten Stand seit dem großen Hype 2017 gefallen.<br />

Es stellt sich die Frage, ob der Tiefpunkt<br />

erreicht ist. Eine verspätete Entwicklung könnte<br />

den Kurs wieder steigen lassen. Derzeit redet<br />

kaum jemand vom digitalen Geld. Das hat<br />

einen Grund: Die Talfahrt setzte sich zuletzt,<br />

unterbrochen von leichten Gegenbewegungen,<br />

fort. Die Während fiel erstmals wieder unter<br />

dem Stand, den sie im Oktober 2017 innehatte.<br />

Zu Jahresbeginn sorgte ein ungewöhnlicher<br />

Kriminalfall aus Island noch weltweit für<br />

Schlagzeilen - Ungefähr 600 Computer im Wert<br />

von circa zwei Millionen Dollar waren dort seit<br />

Dezember aus Rechenzentren gestohlen worden.<br />

Die PCs waren fürs Mining gedacht, also<br />

zum Errechnen von Kryptowährungen wie<br />

dem Bitcoin. Bereits im <strong>Herbst</strong> letzten Jahres<br />

machte der ehemalige Bitcoiner James Howell<br />

Schlagzeilen. Er hatte im Jahre 2009 mit seinem<br />

Laptop 7500 Bitcoins abgebaut. Die Kryptowährung<br />

war damals leicht abzuschürfen,<br />

weil sie seinerzeit nichts wert war. 2010 verschüttete<br />

er versehentlich Limonade auf seinen<br />

Rechner. Nach drei Jahren warf er die Festplatte<br />

weg. Nunmehr suchen etliche Personen auf<br />

einer Mülldeponie in Newport danach – besagte<br />

Bitcoins hatten zwischenzeitlich einen Wert<br />

von 72 Millionen Dollar erreicht! Nach der Euphorie<br />

über spektakuläre Kursgewinne und einem<br />

anschließenden Kursverfall dürfte jetzt<br />

laut WirtschaftsWoche die vierte Phase begonnen<br />

haben: Der Finanzstress, und die Zeit der<br />

antizyklischen Käufe.<br />

Doch wer im Landkreis Rotenburg kennt sich<br />

überhaupt richtig aus in Sachen „Bitcoins“? Wir<br />

diskutierten das Thema mit dem Vorsitzenden<br />

des IHK-Regionalausschusses Rotenburg, Boris<br />

Thomas.<br />

Herr Thomas, bei einer Diskussion im Regionalausschuss<br />

der IHK hatten Sie sich als Einziger<br />

auf die Frage „Wer besitzt einen Bitcoin“ zu<br />

Wort gemeldet.<br />

Boris Thomas: „Gerade im Bereich der Technologie<br />

bin ich überzeugt, das man weniger über<br />

Workshops oder Seminare lernt, als wenn man<br />

eine Sache selbst ausprobiert. Daher springe<br />

ich immer auf solche Züge auf. Eine theoretische<br />

Diskussion über WhatsApp, Facebook oder<br />

eben Bitcoins führt zu nichts. Menschen sagen<br />

bis zu dem Zeitpunkt, in dem sie einen Eigenversuch<br />

gestartet haben, sie brauchen das alles<br />

nicht. Erst dann können sie wirklich entscheiden,<br />

ob `es´ etwas für sie ist. Entweder du beschäftigst<br />

dich damit und probierst es aus, oder<br />

eben nicht. Zu viele Leute, auch gerade in der<br />

Politik, reden über Technologien, die sie selbst<br />

gar nicht nutzen. Man muss schon selbst einmal<br />

Bitcoins besessen, oder eine Börse mitgemacht<br />

haben, um zu verstehen, wie eine Blockchain-Technologie<br />

aufgebaut ist, wie eine<br />

Kryptowährung entsteht. Es gibt z.B. eine Umfrage<br />

von Sony aus den `1970er Jahren´, als sie<br />

die Idee hatten, einen tragbaren Kassettenrekorder<br />

zu bauen, der batteriebetrieben unterwegs<br />

das Musikhören ermöglicht. Über 90%<br />

der Konsumenten sagten damals, dass das niemand<br />

benötigt. Deshalb braucht es immer eigene<br />

Erfahrungen, um etwas beurteilen zu können.<br />

Mit Google Maps z.B. in Hamburg eine<br />

Straße zu finden, ist auch nicht schlecht. Daher<br />

ist es meine Lebensphilosophie, Dinge selbst<br />

auszuprobieren. Meinen Online-Blog habe ich<br />

16 04/18


auch selber aufgebaut, ohne eine Agentur zu<br />

beauftragen. Ich wollte es einfach selbst versuchen.<br />

Also habe mich mit WordPress auseinandergesetzt.<br />

Mir ein Buch besorgt. Seit dem weiß<br />

ich wie ein Blog funktioniert. Ich beurteile nun<br />

einen Blog nicht als Zuschauer, sondern weiß,<br />

wie er funktioniert. Ich habe noch nie einen<br />

Unternehmer erlebt, der über einen Workshop<br />

weitergekommen ist. Unternehmen kommen<br />

weiter, wenn Sie selbst handeln. Es bedeutet natürlich<br />

nicht unmittelbar, dass man erfolgreich<br />

ist. Es bedeutet jedoch, dass man lernt und beurteilen<br />

kann.“<br />

Über Bitcoins wird viel gesprochen, ohne zu wissen,<br />

wie die Währung überhaupt funktioniert.<br />

Das Konzept für diese digitale Währung wurde<br />

im Jahre 2008 veröffentlicht, 2009 umgesetzt.<br />

Der Erfinder des Konzeptes ist lediglich unter<br />

dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt.<br />

Seine wahre Identität bleibt ungewiss. Wie viele<br />

BitCoins gibt es denn nun im Hause Thomas?<br />

Boris Thomas: „Nicht viele. Ich habe meine bereits<br />

alle wieder verkauft. Ich wollte lediglich<br />

ausprobieren. Durch einen Artikel aus dem<br />

`Spiegel´ um 2011 herum bin ich darauf aufmerksam<br />

geworden. Auf einem Workshop hörte<br />

ich dann etwas über Blockchain, Bitcoin, Kryptowährungen.<br />

Ich habe damals nichts verstanden.<br />

Das machte mich neugierig. Ich glaube, der<br />

Bereich Blockchain wird unterschätzt. Es handelt<br />

sich um ein Zertifizierungsverfahren ohne<br />

Zertifizierer. Die Funktion einer Bank ist die eines<br />

Treuhändlers. Banken geben Geld, weil sie<br />

Treuhänder sind. Banken sorgen dafür, dass<br />

Geld (per Überweisung) von A nach B wechselt.<br />

In einem weiteren Zukunftsseminar in Wolfsburg<br />

ging es um Blockchain, Bitcoin ecetera. Ich<br />

verstand zwar nur ca. 10% von allem, doch war<br />

mir klar, hier passiert etwas sehr spannendes.<br />

Also fing ich an, mich damit zu beschäftigen.<br />

Heute habe ich es größtenteils verstanden.“<br />

Der Japaner, der den Bitcoin als Kryptowährung<br />

ins Leben rief, war Mathematiker. Er hatte<br />

sich die Frage gestellt, wie eine ideale Währung<br />

aussehen müsste.<br />

Boris Thomas: „Er hat dafür sehr technisch Bedingungen<br />

definiert. Er war der Meinung, wir<br />

brauchen eine Währung, die frei vom Einfluss<br />

des Staates ist. Er sagte, dass Politiker eine<br />

Währung immer für die eigenen Interessen<br />

missbrauchen. Die Währung dient dann nicht<br />

der Wirtschaft oder dem Wohlhaben der Menschen.<br />

Dieses Procedere fing bereits unter dem US-Präsidenten<br />

Richard Nixon an, als er mehr Geld in<br />

Umlauf brachte, als es (im Gegenwert) an Goldreserven<br />

gab, um den Vietnamkrieg zu finanzieren.<br />

Boris Thomas: „Auch deshalb benötigen wir<br />

eine Währung, die frei von Wertschöpfung ist.<br />

Das Problem, welches wir insgesamt haben, ist,<br />

04/18<br />

dass wir über die Währungspresse Geld schöpfen.<br />

Der Vorteil von Gold ist, das es limitiert<br />

ist. Das macht es wertvoll. Daher wird gesagt,<br />

das BitCoin wie virtuelles Gold ist. Die Idee eines<br />

BitCoin ist ja jene, dass es keine Möglichkeit<br />

gibt, mehr Geld zu schöpfen. Die Anzahl<br />

der Bitcoins ist auf exakt 21 Millionen fixiert.<br />

Es handelt sich um einen mathematischen Algorhythmus.<br />

Somit spekulationsfrei. Wenn<br />

man Bitcoins vermehren könnte, wäre sie nicht<br />

wertvoll. So aber bleibt der Reiz / Wert bestehen.<br />

Es gibt so einige Details, die ich sehr gut<br />

finde. Ich verstehe aber, dass die Politik und<br />

Zentralbanken das anders sehen. Der Bitcoin<br />

entzieht sich der kompletten staatlichen Kontrolle,<br />

der politischen Kontrolle der Zentralbanken.<br />

Mich interessiert die allerdings primär die<br />

Technologie. Ich bin kein Spekulant. Jeder sollte<br />

sich einmal mit dem Bitcoin beschäftigen.<br />

Ich sehe es als wichtig an, dass man sich mit<br />

Technik auseinander setzt. Als Anlage / Spekulationsobjekt<br />

sollte man jedoch die Finger davon<br />

lassen. Die Sache ist unberechenbar. Dazu<br />

passt ein Zitat vom Börsenfachmann André<br />

Kostolany - `Wenn die Hausfrauen zur Börse<br />

laufen, dann renne ihnen entgegen. Und zwar<br />

ganz schnell´ . Will sagen, immer dann, wenn<br />

Menschen nicht verstehen, was sie tun, sich<br />

aber mit der treibenden Kraft der Gier in etwas<br />

stürzen, Laufe weg. Denn es wird explodieren.<br />

Kaufe nur, wo Du genau weißt, was du tust.<br />

Anzeige<br />

17


Das gilt für alle Finanzprodukte. Vieles entwickelt<br />

sich zu einer Blase - siehe Telekom-Aktie,<br />

Dotcom-Aktien usw. Jeder, der sich für Bitcoins<br />

interessiert, sollte ruhig einen entbehrlichen<br />

Betrag X investieren, um das ein Produkt (z.B.<br />

einen BitCoin) kennenzulernen. Wenn der Verlust<br />

kalkulierbar und entbehrlich ist. Dabei<br />

geht es dann um den Lerneffekt.<br />

Sie haben also nunmehr Ihre Bitcoins verkauft,<br />

weil Sie das System verstanden haben?<br />

Boris Thomas: „Ja. Ich bin, wie gesagt, kein Spekulant.<br />

Daran habe ich kein Interesse. Ich habe<br />

auch keine Aktien. Ich will die Technologie verstehen,<br />

die da hinter steckt. Das ist mir wichtig.<br />

Denn die Technologien bestimmen immer mehr<br />

unsere Welt. Vorletztes Jahr war ich drei Wochen<br />

im Silicon Valley und habe dort u.a. neben<br />

dem Besuch von Startup-Unternehmen im Headoffice<br />

von Facebook einen Termin beim Vizepräsidenten<br />

gehabt. Weil ich lernen wollte, wie<br />

das Silicon Valley denkt. Das Leistungsschutzrecht<br />

wurde von Menschen ins Leben gerufen,<br />

die keine Ahnung vom Internet haben. Das ist<br />

der größte Quatsch, den es gibt. Denn Google<br />

nutzt die Firmen nicht aus, sondern hilft ihnen<br />

zu überleben. Denn die Reichweiten brechen<br />

weg, wenn Google die Firmen aus Ihrem<br />

Suchportal löscht (siehe Spanien, Dänemark).<br />

Nehmen wir als Beispiel unseren EU-Kommissar,<br />

Günther Oettinger (wikipedia: Verantwortlich<br />

für Personal und Haushalt und somit auch<br />

für den Bereich Digitalisierung). Herr Oettinger<br />

hat subjektiv keine Ahnung vom Internet.<br />

Er bewegt sich auf Kindergartenniveau. Der ist<br />

im Bällebad zuhause. Er hat keine Ahnung, was<br />

gespielt wird. Der Untergang der britischen Autoindustrie<br />

begann z.B. bereits zum Ende des<br />

vorletzten Jahrhunderts mit dem sogenannten<br />

`Red Flag Signal´ (Gesetz von 1865-1896).<br />

Damals musste jeder Autobesitzer jemanden<br />

vorwegschicken, der mit einer roter Flagge wedelnd<br />

`Achtung hier kommt ein Automobil´ rief.<br />

Das sollte die Sicherheit der Londoner Bevölkerung<br />

gewährleisten. Außerdem war man der<br />

Meinung, `Wir müssen vor diesem Unheil Automobil<br />

warnen, denn die Autos nehmen unseren<br />

Droschkenfahrern den Verdienst weg. Deshalb<br />

müssen wir was unternehmen´. Das Ergebnis<br />

dessen war, dass dieses Gesetz die Entwicklung<br />

der britischen Automobilindustrie nahezu zum<br />

Erliegen gebracht hatte. Während im restlichen<br />

Europa der erste Autoboom herrschte, brauchte<br />

jeder Automobilkäufer in England gleichzeitig<br />

jemanden mit einer roten Flagge...“<br />

Es gibt nur ein ewig bestehendes Gesetz: „Das<br />

einzig beständige ist der Wechsel“!<br />

Boris Thomas: „Ja. Auch `Red Flag´ konnte<br />

die Veränderung nicht aufhalten. Es gibt heute<br />

weniger Droschken in London als damals!<br />

Ich gehe mit der Entwicklung. Ich mag es, Neues<br />

zu lernen, um es auch beurteilen zu können.<br />

Die meisten Menschen in meinem Umfeld beurteilen<br />

Technologie, obwohl sie diese nur Ansatzweise<br />

verstehen - Es wird über facebook geredet,<br />

ohne in facebook zu sein! Es wird über<br />

Technologie geredet, so als wenn man das Kamasutra<br />

in und auswendig kennt, jedoch keine<br />

einzige Frau. Wir leben in einem Wohlstandszeitalter.<br />

Heute ist die Bedrohung durch zuckerhaltige<br />

Softdrinks höher, als durch Terrorismus,<br />

Hunger und Kriege. Jedes Leben ist<br />

kostbar und jeder Krieg ist einer zu viel. Jedoch<br />

leben wir (lt. Peter Schupp) derzeit in einer der<br />

besten und glücklichsten Zeiten des Universums!<br />

Wir haben zugelassen, dass neue Dinge<br />

alte Dinge immer mehr verdrängen. Indem<br />

Maße, wie wir eine alternde Gesellschaft werden.<br />

Soziologisch ist es so, dass, je älter wir werden,<br />

desto mehr werden wir zu Bewahrern, und<br />

wir haben Panik vor der schöpferischen Zerstörung.<br />

Evolution geht immer von 20jährigen<br />

aus und nicht von 60jährigen. Das Internet ist<br />

eine schöpferische Zerstörung. Es wird uns unendlich<br />

Wohlstand bringen, wenn wir es richtig<br />

einsetzen. Ja, es bringt Probleme. Letztendlich<br />

wird es rückblickend richtig sein.“<br />

Kann man die Dotcom-Kurve auch auf den Bit-<br />

Coin anwenden?<br />

Boris Thomas: „Ja. Das Problem bei den Bitcoins<br />

ist ja, dass sie keine Substanz haben. Bei Dotcom<br />

gab es ja (siehe facebook) auch Überlebende.<br />

Es wurde herausgefiltert, was Blase war. Der<br />

Rest hatte Substanz. Wenn die Kurve der Bitcoins<br />

jetzt so bleibt, müsste es bei 4-5000 Euro<br />

eine Bodenbildung geben. Es ist jedoch schwer<br />

einzuschätzen, da nur einige wenige eine hohe<br />

Menge an Bitcoins besitzen. Der Kurvenverlauf<br />

bei `Blasen´ bisher stets gleich. Sie sind getragen<br />

von der menschlichen Psyche und Gier.<br />

Ein untrügliches Zeichen für `Blasen´ ist, wenn<br />

sich Amateure auf dem Spielfeld befinden. Es<br />

ist einfach so, dass Bitcoins substanzlos sind.<br />

Bei Gold kann man zumindest sagen, das es rar<br />

ist. Wenn morgen eine neue Goldmine gefunden<br />

wird, und man mit einem Löffel das Gold<br />

abkratzen kann, wird der Goldkurs fallen. Aber<br />

Bitcoins? Man muss wissen was man tut.“<br />

Zur Person: Boris Thomas wurde am 9. Juli<br />

1964 in Bremervörde geboren. Er ist Vorsitzender<br />

des Regionalausschusses Rotenburg<br />

bei der IHK Stade und der Bremervörder Wirtschaftsgilde.<br />

Seit 1992 ist der Wirschaftsingenieur<br />

Geschäftsführer bei Lattoflex. Lattoflex<br />

ist eine Marke der Thomas GmbH & Co. Sitzund<br />

Liegemöbel KG, unter der das Unternehmen<br />

Matratzen und Bettsysteme verkauft. Das<br />

Familienunternehmen ist ein Teil der Thomas<br />

Unternehmensgruppe in Bremervörde. Dort<br />

sind circa 180 Mitarbeiter(innen) beschäftigt.<br />

18 04/18


Apothekenverzeichnis<br />

Alte Apotheke Obernstr. 5, 28832 Achim Tel: 04202 / 89 99<br />

Apotheke im Hufeisen Uesener Feldstr. 5, 28832 Achim Tel: 04202 / 95 55 95<br />

Apotheke in der Vahr Friedrichstr. 17, 28832 Achim Tel: 04202 / 88 89 88<br />

Hansa Apotheke Obernstr. 92, 28832 Achim Tel: 04202 / 49 00<br />

Paulsberg Apotheke am Markt Obernstr. 47, 28832 Achim Tel: 04202 / 6 11 33<br />

Rats Apotheke Obernstr. 22, 28832 Achim Tel: 04202 / 80 16<br />

Sonnen Apotheke Obernstr. 58, 28832 Achim Tel: 04202 / 36 16<br />

Storchen Apotheke Uphuser Heerstr. 35, 28832 Achim Tel: 04202 / 91 01 50<br />

Weser Apotheke Verdener Str. 157, 28832 Achim Tel: 04202 / 97 91 97<br />

Apotheke bei Dodenhof Posthausen 11, 28870 Ottersberg Tel: 04297 / 81 68 16<br />

Christophorus-Apotheke Grüne Straße 9, 28870 Ottersberg Tel: 04205 / 31 92 82<br />

Neue Apotheke Am Damm 8g, 28870 Ottersberg Tel: 04293 / 3 96 59 90<br />

Wümme-Apotheke Landstr. 22, 28870 Ottersberg Tel: 04293 / 4 35<br />

Eichen Apotheke Hauptstr. 99, 28876 Oyten Tel: 04207 / 12 51<br />

Flora Apotheke Hauptstr. 52, 28876 Oyten Tel: 04207 / 30 03<br />

Alte Apotheke Goethestr. 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 22 54<br />

Apoblist GmbH & Co. KG Tobagostr. 6, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 6 72 49 17<br />

Burg-Apotheke Matthias Grube Bahnhofstr. 9, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 9 38 90 0<br />

Die Markt Apotheke Am Neuen Markt 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 36 35<br />

Die Stadt-Apotheke Harburger Str. 12, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 96 08 60<br />

Mühlen Apotheke Große Str. 4, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 29 04<br />

Sonnen-Apotheke Große Str. 56, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 33 30<br />

Wümme Apotheke Verdener Str. 5, 27356 Rotenburg Tel: 04261 / 96 60 66<br />

Sonnen-Apotheke Bahnhofstr. 4, 27383 Scheeßel Tel: 04263 / 12 14<br />

Meyerhof-Apotheke Am Meyerhof 7, 27383 Scheeßel Tel: 04263 / 9 31 90<br />

Pinguin Apotheke Lienworth 1, 27367 Sottrum Tel: 04264 / 8 74 44<br />

St. Georg Apotheke Kirchenstraße 8-10, 27367 Sottrum Tel: 04264 / 8 32 30<br />

04/18<br />

19


Musik in St. Matthias<br />

Kirchenkonzert mit dem<br />

Projektkammerorchester der<br />

Elbe-Weser-Marsch<br />

Im Rahmen der Musikreihe MUSIK IN<br />

ST. MATTHIAS findet am Sonntag, dem<br />

14. Oktober um 17.00 Uhr in der katholischen<br />

Kirche St. Matthias, Meislahnstr. 10 - Achim<br />

unter der Leitung von Raimund Limpinsel ein<br />

Kirchenkonzert mit dem Projektkammerorchester<br />

der Elbe-Weser-Marsch statt.<br />

Neben der Sinfonia Concertante für Solo-Violine<br />

und Solo-Viola in Es-Dur von W. A. Mozart,<br />

Werken von E. Elgar und B. Bartok steht auch<br />

u. a. auch eine Dance-Suite von dem malayischen<br />

Komponisten und Entertainer P. RAMLEE<br />

in der Bearbeitung von Julian Wong auf dem<br />

Programm. Diese Programmwahl ist natürlich<br />

kein Zufall, wenn beide Solisten wesentlich<br />

das klassische Musikleben der Hauptstadt Malaysias<br />

mitprägen: Mustafa Fuzer Nawi als Violonist<br />

und Generalmusikdirektor des National<br />

Symphony Orchestra Kuala Lumpur, seine<br />

Ehefrau Veronika Thöne als Solo-Bratschistin<br />

im selben Orchester. Sie lernten sich während<br />

ihres Musikstudiums an der Musikhochschule<br />

Hannover kennen und leben seit 1995 in Kuala<br />

Lumpur. Anlässlich ihres Deutschlandbesuches<br />

haben sich Mitglieder verschiedener Orchesterformationen<br />

aus dem Bremerhavener bzw. Verdener<br />

Umland für dieses einmalige und besondere<br />

Konzertprojekt zusammengefunden. Sie<br />

spielen sonst z. B. in der Bremerhavener Camerata<br />

oder der Sinfonietta Aller-Weser, Verden.<br />

Der Dirigent des Projektkammerorchesters der<br />

Elbe-Weser Marsch, Raimund Limpinsel, wurde<br />

1949 in Essen geboren. Er studierte Kirchenmusik<br />

an der bischöflichen Musikschule<br />

in Essen und nahm Gesangsunterricht bei verschiedenen<br />

Opernsängern. Er war bis zu seinem<br />

Ruhestand als Kantor tätig und hat in dieser<br />

Zeit große Erfahrung als Chorleiter und<br />

Dirigent gesammelt. Seit 2012 leitet er den<br />

Schubertchor in Achim.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Rüdiger Dürr<br />

Wir machen Sie fit !<br />

Wir machen Sie fit !<br />

Medizinische Trainingstherapie: Bauch-Rückenmuskelanalyse, Physiotherapeutischer Check,<br />

Vibrationstherapie.<br />

Medizinische Wellness: Klassische Massage, Aroma Massage, Hot Stone, Fußreflexzonenmassage,<br />

Meersalz-Aromamassage. Sauna. Pilates. Faszien-Pilates.<br />

Rehasport: Wirbelsäulengymnastik, Lungensport, Diabetessport, Rehasport in der Krebsnachsorge.<br />

Funktionstraining: Trocken- und Wassergymnastik.<br />

Service: Sportbar, Eigener Parkplatz. Unser Personal besteht aus kompetenten,<br />

freundlichen Physiotherapeuten, Sportlehrern und Masseuren.<br />

Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin ist im Haus.<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 07:00-20:00 Uhr, Samstag 07:00-13:00 Uhr.<br />

Reha Sportgemeinschaft e.V. * Lindenstr.18 * 27356 Rotenburg-Wümme<br />

Tel.: 04261-77 2506 * Fax 04261-77 2503<br />

info@rsg-diako.de * www.rsg-diako.de<br />

20 04/18


„Hinter dem<br />

Grünen Tor“<br />

Buchrezension<br />

Das gut recherchierte Buch „Hinter dem Grünen<br />

Tor“ aus dem Verlag für Regionalgeschichte<br />

in Bielefeld beinhaltet mehrere Artikel zu<br />

verschiedenen Themen der historischen Entwicklung<br />

der heutigen Rotenburger Werke.<br />

Das Vorwort der Vorstandsvorsitzenden, Jutta<br />

Wendland-Park und des Vorstandes Finanzen,<br />

Thorsten Tillner, begründet die Notwendigkeit<br />

des kritischen Blicks zurück in die Vergangenheit<br />

und die Aufarbeitung der Entwicklungen<br />

im Faschismus und die fragwürdigen Praktiken<br />

der Nachkriegszeit.<br />

Karsten Wilke beschreibt die Gründung und<br />

den Aufbau der Anstalten, aber auch die verhängnisvolle<br />

Gleichschaltung durch die Nazis<br />

und die Praxis von Zwangssterilisation und<br />

Mord in Gefolge der Aktion T4, benannt nach<br />

einem Treffen von „Verantwortlichen“ in der<br />

Berliner Tiergartenstraße 4 im Jahr 1939. Insgesamt<br />

sind diesem Treiben ca. 300.000 Menschen<br />

im Machtgebiet des Nationalsozialismus<br />

zum Opfer gefallen.<br />

Ein weiteren Beitrag dieses Autors beschäftigt<br />

sich mit der weiteren Entwicklung in den Jahren<br />

1950 bis 1975 - den pharmakologischen Experimenten<br />

und stereotaktischen Operationen<br />

am Hirn, von denen noch heute betroffene Patienten<br />

berichten können.<br />

Ulrike Winkler beschreibt die Anstalten und<br />

die Stadt Rotenburg als Sozialräume, geht auf<br />

die örtliche und räumliche Entwicklung im weitesten<br />

Sinne ein – bis zum letzten Raum, dem<br />

Friedhof.<br />

Hans-Walter Schmühl beschreibt die alltägliche<br />

Situation der Behinderten; Essen und Trinken,<br />

Freizeit, Schule und Arbeit, Gewalt und<br />

Leiden.<br />

Der letzte Teil des Werkes wird von Sylvia Wagner<br />

beigesteuert, sie geht anhand von Fallbeispielen<br />

auf den Einsatz von Medikamenten zur<br />

Ruhigstellung einerseits und zu pharmakologischen<br />

Versuchszwecken andererseits ein. Reale<br />

Formulare und persönliche Schicksale.<br />

Die Rotenburger Werke sind in der Geschichte<br />

der deutschen Behindertenwerkstätten kein<br />

Sonderfall – ähnliche Entwicklungen waren<br />

an vielen Einrichtungen gang und gäbe. Dies<br />

ist allerdings keine Entschuldigung, sondern<br />

ein Hinweis auf die unter bestimmten politischen<br />

und sozialen Verhältnissen mögliche unmenschliche<br />

und grausame Struktur.<br />

An dieser Stelle sei dem Rezensenten eine aktuelle<br />

Abweichung gestattet:<br />

In der Zeitschrift „Weltsichten – Magazin für<br />

globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit“,<br />

Nr. 9-<strong>2018</strong> findet sich ein Artikel<br />

über „Streit um das Recht auf Leben“, das die<br />

Praxis indigener Stämme in Brasilien, behinderte<br />

Kinder zu töten, problematisiert. Daselbst<br />

wird diskutiert, ob der brasilianische<br />

Staat zugunsten dieser Kinder eingreifen darf<br />

oder nicht (siehe auch: www.weltsichten.org).<br />

Das Buch „Hinter dem Grünen Tor“ ist uneingeschränkt<br />

zu empfehlen. Aber denken Sie<br />

nicht, dass die Behandlung mit dem Thema<br />

nicht mehr notwendig ist – die Problematik hat<br />

sich verschoben: nachdem die pränatale Untersuchungslogistik<br />

und die damit begründeten<br />

Abtreibungen die Geburt behinderter Kinder,<br />

insbesondere solcher mit Down-Syndrom,<br />

erheblich reduziert hat, wird heute in vielen<br />

Laboratorien in aller Welt an der genetischen<br />

Manipulation mittels z. B. der CRISPR/CAS-<br />

Technik zum Zwecke der Optimierung menschlicher<br />

körperlicher und geistiger Fähigkeiten<br />

gearbeitet. Welchen ökonomischen und globalen<br />

Machtinteressen dies wohl dienen wird…<br />

Jürgen Langenbruch M. A.<br />

Karsten Wilke/Hans-Walter Schmuhl/<br />

Sylvia Wagner/Ulrike Winkler: Hinter dem<br />

Grünen Tor, Verlag für Regionalgeschichte<br />

Bielefeld <strong>2018</strong>. ISBN: 987-3-7395-1142-9.<br />

04/18<br />

21


Einsatz auf der Weser<br />

Ahauser <strong>Herbst</strong><br />

25. bis 28.Oktober <strong>2018</strong><br />

Weiter Informationen<br />

unter<br />

www.ahauser-herbst.de<br />

Foto links: J. Caspers<br />

Foto rechts:<br />

Glasblumen von<br />

Cholewinski<br />

Vor 20 Jahren fand der erste Kunsthandwerkermarkt<br />

im Ahauser Hof statt. Gerit Janßen<br />

und Sabine Stahlschus-Gehling legten damit<br />

den Grundstein für den heutigen Ahauser<br />

<strong>Herbst</strong>. Inzwischen ist daraus ein viertägiges<br />

Event geworden. Den Auftakt gestaltet in diesem<br />

Jahr Jutta Michels, die am Donnerstagabend<br />

den 25.10.<strong>2018</strong> ab 18:30 Uhr im Ahauser<br />

Hof aus ihrem neuen Ahausen-Krimi „Fahrendes<br />

Volk“ liest. Der Ahauser Hof bietet dazu ein<br />

leckeres Menü an, ein Reservierung ist notwendig<br />

(Tel. 04269-5208).<br />

Am Freitagabend den 26.10.<strong>2018</strong> um 19:30 Uhr<br />

geht es dann mit KRAMER & Friends im Kulturhof<br />

Ahausen weiter. Fünf gestandene Männer<br />

aus dem hohen Norden, die eng verbunden<br />

durch wahre Freundschaft mit genau der richtigen<br />

Prise Humor voller Leidenschaft und erst<br />

recht immenser Erfahrung im Rucksack handgemachte<br />

und ehrliche Musik auf jede Bühne<br />

bringen. Durch den typischen KRAMER-Folk-<br />

Pop-Country-Style zieht sich als prägendes Element<br />

die Pedal Steel Guitar, das Bindeglied<br />

zu KRAMERS warmen Bassbariton, veredelt<br />

22 04/18


werden die Auftritte mit feinen Soli und dreistimmigem<br />

Gesang.<br />

Am Samstag den 27.10.<strong>2018</strong> (14-18 Uhr) und<br />

Sonntag (11-18 Uhr) erwartet die Besucher bei<br />

einem Rundgang durch Ahausen, spannende<br />

Ausstellungsorte mit einem vielfältigen, kreativem<br />

Angebot an Kunst, Kultur und Kunsthandwerk.<br />

Blasmusik rockt heißt es dann ab 15 Uhr am<br />

Sonntagnachmittag am Kulturhof Ahausen.<br />

Wildes Blech aus Sottrum spielen unter der Leitung<br />

von Benjamin Faber ein Open Air Konzert.<br />

Die einzigartigen Arrangements von Rock- und<br />

Metal-Songs von Bands wie Deep Purple, Metallica,<br />

Rammstein und anderen schreibt Faber<br />

exklusiv für dieses Ensemble – und versetzen<br />

Zuhörer immer wieder in Begeisterung zwischen<br />

Wiedererkennung und gleichzeitig unerwartet<br />

neuem Hörerlebnis.<br />

Lichtspiele stehen in diesem Jahr im Blickfeld<br />

der kreativen Dorf-Mitmach-Aktion. Ob entlang<br />

des Weges oder auch etwas abseits. Dabei<br />

sind die Bewohner Ahausens aufgerufen,<br />

sich kreativ auszuleben. „Für uns ist es in jedem<br />

Jahr auch wieder eine Überraschung, wie<br />

unser Motto aufgeriffen wird und wo sich die<br />

unterschiedlichsten Installationen befinden,<br />

da wir vorher nie genau wissen, wer sich daran<br />

beteiligt.“ so Carsten Kaßburg vom Organisationsteam<br />

des Ahauser <strong>Herbst</strong>.<br />

Der Zugang zu allen Veranstaltungen ist frei!<br />

Die Künstler und der Heimatverein Ahausen<br />

freuen sich jedoch, wenn Sie mit einem Beitrag<br />

„im Hut“ unterstüzt werden.<br />

Weiter Informationen unter www.ahauserherbst.de<br />

KRAMER+FRIENDS<br />

Bettina Diercks<br />

<strong>REGIOBOTE</strong><br />

Wir brauchen Sie!<br />

Für unsere Magazin „Regiobote“ suchen wir für die<br />

Orte Achim, Fischerhude, Ottersberg, Oyten,<br />

Rotenburg/Wümme, Sottrum und Umgebung Verstärkung<br />

für die Anzeigenakquise. Wenn Sie kontaktfreudig sind und<br />

mit Menschen umgehen können, bieten wir Ihnen sehr gute<br />

Provisionen bei freier Zeiteinteilung.<br />

Wenn Sie Interesse an einem Zuverdienst haben, melden Sie<br />

sich doch bitte bei Frau Lange oder Herrn Neuke, Telefon<br />

04298/1665 oder per E-Mail an „info@druckerpresse.de“.<br />

Wir freuen uns auf eine Rückmeldung!<br />

Simon Hühne<br />

04/18<br />

23


Originelles Erntepaar<br />

<strong>Herbst</strong>liche Tradition<br />

Das Erntedankfest<br />

Text und Fotos:<br />

Claudia Kalusky<br />

Des einen Freud, des anderen Leid: vor allem in<br />

Nord- und Ostdeutschland hatten Landwirte,<br />

bzw. ihre Erträge unter der extremen Hitze dieses<br />

Sommers zu leiden. Manch einer sieht sich<br />

als Folge der Dürre und damit verbundenen<br />

Missernten sogar in seiner Existenz bedroht.<br />

Das Wetter scheint immer unberechenbarer zu<br />

werden und darauf muss sich der Mensch in Zukunft<br />

einstellen, doch umso mehr sollten wir<br />

uns bewusst werden, dass unsere Lebensmittel<br />

nicht im Supermarkt wachsen, sondern einem<br />

Prozess unterliegen, der unter anderem trotz<br />

moderner Technik noch viel Arbeit und Einsatz<br />

fordert.<br />

Bei unseren Vorfahren war das Dankeschön an<br />

die Natur und ihre Erträgnisse selbstverständlich.<br />

Wenn die Ernten eingefahren, die Kornspeicher<br />

voll und die <strong>Herbst</strong>früchte, Pilze und<br />

Nüsse reif waren, dann war für die Kelten und<br />

Germanen die Zeit gekommen, den Göttern für<br />

die Ernte zu danken und den Sommer endgültig<br />

zu verabschieden und sich auf die dunkle Jahreszeit<br />

vorzubereiten. Zudem war es auch ein<br />

guter Zeitpunkt zurückzuschauen und Bilanz,<br />

das Vergangene betreffend, zu ziehen.<br />

Die Menschen dankten unter anderem Freya,<br />

der nordischen Göttin der Fruchtbarkeit und<br />

als Dank an die Natur wurden einige Früchte<br />

oder Ähren auf dem Feld zurückgelassen; diese<br />

waren für die Erde und die Tiere bestimmt und<br />

aus dem letzten Kornschnitt wurde ein Kranz<br />

geflochten.<br />

Getreide und das daraus gebackene weiße Brot<br />

galt viele Jahrhunderte lang als sehr kostbares<br />

Gut und diente den Reichen als Statussymbol.<br />

Mit Getreide konnte man außerdem äußerst lukrative<br />

Geschäfte machen.<br />

Das uns bekannte Erntedankfest geht vermutlich<br />

auf altes römisches Brauchtum seit dem<br />

3. Jahrhundert nach Christi zurück. Später<br />

wurde Erntedank außerdem von der christlichen<br />

Kirche geprägt. Im Christentum ist das<br />

Erntedankfest eine traditionelle Feier, die in<br />

der katholischen Kirche kein festes Datum hat<br />

und in evangelischen Gemeinden nach der Ernte<br />

im <strong>Herbst</strong> meistens am ersten Sonntag im<br />

Oktober gefeiert wird.<br />

Nicht nur für die entsprechenden Gottesdienste<br />

sind die Kirchen im Bereich des Altarraumes<br />

üppig dekoriert; mit herbstlichen heimischen<br />

Früchten und Pflanzen oder phantasievollen,<br />

farbenfrohen Gestecken. Die Gaben haben<br />

natürlich keinen Opfercharakter mehr,<br />

sondern sollen in Erinnerung rufen, welche<br />

Vielfalt an Nahrungsmitteln die Erde für die<br />

24 04/18


Menschen bereitstellt und dass die Früchte des<br />

Bodens nicht selbstverständlich existieren,<br />

sondern Teil göttlicher Schöpfung sind. Bei diesem<br />

herbstlichen Fest soll einerseits die Freude<br />

über eine möglichst erfolgreiche Ernte zum<br />

Ausdruck gebracht werden, was den weltlichen<br />

Charakter widerspiegelt, andererseits steht im<br />

christlich geprägten Europa nicht das Feiern,<br />

sondern der Dank an Gott für die Ernteerträge<br />

im Mittelpunkt. Immer mehr Gemeinden veranlassen<br />

auch Spendenaktionen für hungernde<br />

oder arme Menschen.<br />

Viele Bräuche aus der vorchristlichen Zeit finden<br />

sich im heutigen Erntedankfest wieder.<br />

So existiert die aus Getreidehalmen gebundene<br />

und mit Blumen und Bändern bestückte Erntekrone<br />

weiter. Die Vielzahl der gebundenen Ähren,<br />

die die Krone bilden, erinnerten die Menschen<br />

an ihre Abhängigkeit und ihr gebunden<br />

sein an die Natur.<br />

Ohne eine gute Ernte, ohne die unter harter Arbeit<br />

eingefahrenen Naturgüter, war kein Überleben<br />

im Winter möglich. So wurde die Macht<br />

der Natur im Symbol der Erntekrone dargestellt.<br />

In manchen Orten wird sie heute noch<br />

gemeinsam mit den Nachbarn gebunden,<br />

oftmals sind die Landfrauen dafür zuständig.<br />

In unseren Regionen werden bereits Anfang<br />

September zahlreiche Erntefeste gefeiert.<br />

Diese sind oft mit kleinen Umzügen verbunden,<br />

bei denen reichlich geschmückte Motivwagen<br />

durch die Dörfer fahren. Angeführt werden<br />

die Umzüge meist vom Ernte-Brautpaar<br />

aus dem jeweiligen Dorf. Das Paar wird mancherorts<br />

noch standesgemäß in einer Kutsche<br />

chauffiert und muss einen Ehrentanz tanzen<br />

sowie ein Erntegedicht vortragen.<br />

An vielen Ortseingängen stehen originelle riesige<br />

Strohpuppen, zumeist aus Strohballen<br />

konstruiert, die ein Erntepaar darstellen oder<br />

einem bestimmten Thema zugeordnet sind und<br />

auf eine Veranstaltung hinweisen. Oft richtet<br />

die Landjugend die Feste aus, manche professionellen<br />

Veranstalter locken mit Musik und<br />

günstigen Getränken. Diese Ereignisse mögen<br />

Spaß machen, mit alter Tradition haben sie zumeist<br />

nur noch wenig zu tun.<br />

Cooles Erntepaar<br />

04/18<br />

25


Holzfledermaus<br />

Nachtaktive Flatterwesen mit<br />

sensiblen Ohren<br />

Fledermäuse<br />

Text/Interview:<br />

Claudia Kalusky<br />

Fotos:<br />

Stefan Schnitter,<br />

Claudia Kalusky<br />

Viele von uns finden sie abschreckend und immer<br />

noch hält sich bei manchen das Gerücht,<br />

das Fledermäuse Menschenblut trinken würden.<br />

Das ist definitiv nicht der Fall und wer sich<br />

die Tiere einmal genauer betrachtet, der kann<br />

in ihren Gesichtern sogar etwas Niedliches entdecken.<br />

Fledermäuse sind fliegende Säugetiere und<br />

existieren seit rund 50 Millionen Jahren. Weltweit<br />

gibt es mehr als 1.200 Fledermausarten,<br />

in Deutschland sind rund 25 Fledermausarten<br />

heimisch. Alle der in Deutschland vorkommenden<br />

Fledermausarten stehen auf der Roten Liste<br />

und sind teilweise vom Aussterben bedroht.<br />

Fledermäuse fliegen quasi mit ihren Händen<br />

und sie sind die einzigen Säugetiere, die sich<br />

in die Lüfte schwingen können. Zwischen ihren<br />

verlängerten Fingerknochen spannt sich<br />

die sogenannte Flughaut bis zum Hals und zu<br />

den Hinterbeinen und darüber hinaus bis zum<br />

Schwanz, nur der Daumen, den die Fledermaus<br />

zum Festhalten an unebenen Oberflächen benutzt,<br />

ist nicht in die Flughaut eingespannt.<br />

Die Tiere haben kaum natürliche Feinde, aber<br />

sie kämpfen mit den negativen Folgen einer intensiven<br />

Landwirtschaft sowie der Vernichtung<br />

ihrer natürlichen Lebensräume durch den<br />

Menschen. Viele ihrer Quartiere wurden bereits<br />

zerstört und ihre Nahrungsquellen reduziert.<br />

Die Tiere sind hervorragende Jäger; eine<br />

Fledermaus vertilgt pro Nacht mehrere tausend<br />

Insekten, unter anderem die für uns lästigen<br />

Mücken.<br />

Fledermäuse haben extrem sensible Ohren.<br />

Dank ihrer Fähigkeit zur Ultraschallortung<br />

können sie sich in der Dunkelheit hervorragend<br />

orientieren. Über die Nase oder das Maul<br />

stoßen die Säugetiere Töne im Hochfrequenzbereich<br />

aus; die so ausgesandten Schallwellen<br />

treffen auf den Körper der Beute, verändern<br />

beim Aufprall ihre Frequenz und wandern in<br />

der veränderten Frequenz zurück ins Fledermausohr.<br />

Aus dem schwachen zurück kommenden<br />

Echo dieser Ultraschall-Laute beziehen die<br />

Tiere alle erforderlichen Rauminformationen.<br />

Sie stellen dabei Entfernungen zu Hindernissen<br />

fest und peilen Beutetiere an und aufgrund<br />

des so zurückgeworfenen Echos kann die Fledermaus<br />

zudem die exakte Position und Größe<br />

ihrer Beute erkennen. So schafft sie es, im<br />

Stockdunklen zielgenau zuzuschnappen. Sehen<br />

können Fledermäuse übrigens nicht einmal<br />

halb so gut. Da in den kühler werdenden Nächten<br />

im <strong>Herbst</strong> kaum noch Insekten fliegen, suchen<br />

sich die Flattertiere ein Winterquartier in<br />

einer Höhle, in Kirchtürmen, Hausruinen oder<br />

Kellern. Diese Quartiere sind kühl, aber oft<br />

frostfrei. Vor dem Winterschlaf fressen sich die<br />

Fledermäuse jede Menge Fettreserven an, dabei<br />

nehmen sie täglich 20 bis 30 Prozent ihres<br />

Körpergewichtes zu sich. Die kopfüber hängenden<br />

Säugetiere hüllen sich während des tiefen<br />

Schlafes in ihre Flughaut ein – wie in eine Decke<br />

- um so wenig wie möglich Wärme zu verlieren.<br />

Ihr Herz schlägt dann nur noch langsam,<br />

während die Körpertemperatur kaum sinkt.<br />

26 04/18


Eine ähnliche Winterruhe halten auch Marder<br />

und Eichhörnchen.<br />

Im Frühjahr erwachen die Tiere wieder. Die Paarung<br />

erfolgt meist im <strong>Herbst</strong>. Treue ist bei Fledermäusen<br />

ein Fremdwort, denn ein Weibchen<br />

paart sich zumeist mit mehreren Verehrern<br />

und manche Männchen halten sich für eine<br />

Weile einen ganzen Harem. Bis zu 70 Muttertiere<br />

finden sich zur Aufzucht des Nachwuchses<br />

in sogenannten Wochenstuben zusammen.<br />

Stefan Schnitter aus Verden beschäftigt sich in<br />

seiner Freizeit mit Fledermäusen, setzt sich für<br />

deren Schutz ein und ist aktives Mitglied beim<br />

NABU Verden.<br />

Wo leben Fledermäuse in unseren Regionen bevorzugt?<br />

Das ist je nach Art ganz unterschiedlich. Sie leben<br />

in Wäldern, an Hecken und Waldrändern<br />

in Parks und Gärten. Sie haben Hangplätze in<br />

Baumhöhlen, unter Holzverkleidungen und in<br />

Haus- oder Scheunendächern. Außerdem verkriechen<br />

sie sich in Mauernischen oder wohnen<br />

in Kellern und unter Dachvorsprüngen. Im Mittelgebirge<br />

leben manche von ihnen in Höhlen.<br />

Welche Fledermausarten gibt es bei uns?<br />

Sehr viele verschiedene. Da wären die Bart-,<br />

Bechstein-, Wimper-, Fransen-, Wasser-, Teich-,<br />

Langohr-, Mausohr-, Breitflügel-, Zwerg- und<br />

Rauhautfledermaus und der Große Abendsegler.<br />

Sie machen auch Fledermauszählungen, zum<br />

Beispiel im Kirchturm in Kirchlinteln.<br />

Zu welchem Zweck?<br />

Das gehört zur Bestandserfassung, um an bestimmten<br />

Arten die Bestandsentwicklung und<br />

die Verbreitung zu beobachten. Beim Großen<br />

Mausohr geschieht dies europaweit. Durch die<br />

uns bekannten Quartiere lässt sich diese Art<br />

besonders gut beobachten und analysieren.<br />

Was sind ihre Aufgaben als Fledermauskenner<br />

und Naturschützer?<br />

Ich berate Behörden, aber vor allem Privatpersonen,<br />

die ihr Haus umbauen oder renovieren<br />

wollen und dabei den Schutz der Tiere berücksichtigen<br />

möchten, bzw. ihnen Lebensräume<br />

schaffen möchten. Außerdem bin ich Anlaufstelle<br />

für gefundene Fledermäuse.<br />

Was finden sie besonders faszinierend an diesen<br />

Tieren?<br />

Eine Tierart zu beobachten, die mit so viel biologischen<br />

Besonderheiten ausgestattet ist.<br />

Dazu gehört die Ultraschallortung, aber auch<br />

die Wanderung über viele 100 Kilometer dieser<br />

Tiere, das heißt ihre Orientierungsfähigkeit<br />

über lange Strecken ist bewundernswert.<br />

Dazu kommen ihre besondere Flugfähigkeit<br />

und ihr Körperbau. Die Fledermaus ist für mich<br />

wirklich ein sehr faszinierendes Tier, aber das<br />

sind eigentlich alle Tiere, wenn man sich näher<br />

mit ihnen beschäftigt.<br />

Die Tiere sind vom Aussterben bedroht, was<br />

kann jeder persönlich leisten, dies zu verhindern?<br />

Am besten im Garten einheimische Pflanzen<br />

beheimaten, damit sich möglichst zahlreich<br />

Insekten entwickeln können, dies ist ja<br />

die Nahrung der Fledermäuse. In vorhandenen<br />

Mauern können Kästen für Fledermäuse eingerichtet<br />

werden oder man kann die Fledermauskästen<br />

auch aufhängen. Die Tiere zu tolerieren<br />

oder auch schätzen zu lernen ist natürlich<br />

Grundvoraussetzung.<br />

Sorgenfrei!<br />

Mit der VGH<br />

Vorsorgeplanung.<br />

Jetzt aktuelle<br />

Vorteile nutzen!<br />

VGH Vertretung<br />

Michael Haltermann<br />

Lange Straße 16 A • 28870 Ottersberg<br />

Tel. 04205 461 • Fax 04205 2505<br />

www.vgh.de/michael.haltermann<br />

michael.haltermann@vgh.de<br />

Fledermäuse sind<br />

faszinierende Tiere<br />

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04/18<br />

27


© Inna Artemova,<br />

Utopia 02 a, 2017,<br />

Öl auf Leinwand,<br />

185 x 190 cm<br />

„Culture-Creating-Confidence“:<br />

Russland zu Gast in Worpswede<br />

Unter dem Motto „Kultur schafft Vertrauen“ findet vom 25. bis 28. Oktober<br />

die V. Kunst- und Filmbiennale in Worpswede statt: Eine Begegnung zwischen<br />

Ost und West mit Kunst, Film und Literatur an drei Ausstellungsorten –<br />

Galerie Art 99, Museum am Modersohn-Haus und Galerie Altes Rathaus.<br />

Vier Tage lang wird Worpswede zum Treffpunkt<br />

des kulturellen Austausches für international<br />

bekannte Künstler, Regisseure und Autoren<br />

aus Russland mit Kunstschaffenden aus Norddeutschland.<br />

Dann findet in Deutschlands wohl<br />

bedeutendster Künstlerkolonie die V. Kunstund<br />

Filmbiennale Worpswede unter dem Titel<br />

„Culture – Creating – Confidence“ statt. „Mit<br />

dem deutsch-russischen Kulturaustausch wollen<br />

wir auch ein Zeichen setzen gegen die politischen<br />

Spannungen zwischen Deutschland<br />

und Russland“, sagt der Veranstalter, Prof.<br />

Jürgen Haase, vom gemeinnützigen Wilhelm<br />

Fraenger-Institut in Berlin, das Gründer und<br />

Ausrichter dieser Begegnung und der vorangegangenen<br />

Biennalen ist. Für die diesjährige<br />

Veranstaltung wurden namhafte russische<br />

Künstler gewonnen, darunter die Maler Evgenyi<br />

Dybsky und Inna Artemova sowie die renommierte<br />

Fotografin des russischen Alltagslebens,<br />

Anastasia Khoroshilova. Gemeinsam<br />

mit fünf weiteren Künstlern zeigen sie rund 40<br />

Werke aus den Genres Malerei, Bildhauerei, Installation,<br />

Fotografie und Digitale Medien, die<br />

die kulturelle und politische Entwicklung ihres<br />

Heimatlandes in den Jahren von 1990 bis <strong>2018</strong><br />

reflektieren. „Unsere Bilder von Russland stammen<br />

meist aus Nachrichtensendungen. Daraus<br />

entstehen häufig Urteile, aber auch Vorurteile,<br />

die sich in den Köpfen verfestigen. Diese aufzu-<br />

28 04/18


© Ralph Kull, ohne Titel (letzte Worte), 2016/15; Acryl auf<br />

Nessel, Holzrahmen, Kreppband, Triptychon, 3, 190 x 95 cm<br />

© Neue Visionen, Filmstill zu „Der Die Zeichen liest“,<br />

Hauptdarsteller Petr Skvortsov<br />

brechen durch den Dialog miteinander, ist eines<br />

der Ziele der Biennale“, erklärt Prof. Jürgen<br />

Haase. Den russischen Arbeiten stehen an<br />

drei Ausstellungsorten – in der Galerie Art 99,<br />

im Museum am Modersohn-Haus und der Galerie<br />

Altes Rathaus – weitere rund 40 Werke<br />

von norddeutschen Kunstschaffenden aus dem<br />

Raum Niedersachsen und Bremen gegenüber.<br />

So zum Beispiel Arbeiten des international ausstellenden<br />

Malers Ralph Kull und des vielseitigen<br />

Bremer Künstlers Tom Gefken.<br />

Ein Brückenschlag von Ost nach West<br />

Auch Cineasten und Literaturliebhaber kommen<br />

bei der Kunst- und Filmbiennale Worpswede<br />

auf ihre Kosten und erhalten über ein ausgewähltes<br />

Rahmenprogramm Einblick in die viel<br />

beschriebene „russische Seele“. Gezeigt wird<br />

zum Beispiel der Film „Der die Zeichen liest“<br />

von dem bekannten Regisseur Kirill Serebrennikow.<br />

Er handelt von einem Schüler, der in<br />

christlichen Fundamentalismus abgleitet, und<br />

thematisiert damit das Verhältnis Russlands zu<br />

Staat und Kirche. Zudem wird der Schriftsteller<br />

und Journalist Nik Afanasjew nach Worpswede<br />

kommen, um aus seinem Buch „König, Krim<br />

und Kasatschok“ zu lesen. Für dieses Werk bereiste<br />

der Autor das Russland seines Vaters und<br />

erlebte zum Teil skurrile Begegnungen, die er<br />

im Anschluss an die Lesung mit dem Publikum<br />

diskutiert.<br />

„Die Kunst- und Filmbiennale ermöglicht einen<br />

neuen Blick auf Russland. Die Künstler<br />

schlagen eine Brücke wie einst Gorbatschow<br />

mit Glasnost und Perestroika“, betont der Veranstalter.<br />

Dass das Konzept aufgeht, hat die<br />

Vergangenheit gezeigt: 2016 besuchten ukrainische<br />

Künstler Worpswede. Sie knüpften Kontakte<br />

zu Kultur- und Kunstschaffenden vor<br />

Ort, die ein Jahr später den Gegenbesuch antraten.<br />

Nun soll mit der Kunst- und Filmbiennale<br />

<strong>2018</strong> eine neue Verbindung von Ost nach<br />

West entstehen.<br />

Weshalb gerade Russland in Worpswede? Darauf<br />

hat der Bürgermeister des Künstlerdorfes<br />

bei Bremen, Stefan Schwenke, eine Antwort:<br />

04/18<br />

„Worpswede und Russland sind historisch wie<br />

künstlerisch unter anderem durch das Wirken<br />

von Rainer Maria Rilke verbunden. Deshalb<br />

freue ich mich schon sehr auf unsere Gäste<br />

und auf einen spannenden Austausch.“ Der<br />

Dichter Rilke, dessen Name eng mit Worpswede<br />

verknüpft ist, reiste begeistert in die bei<br />

Moskau gelegene Künstlerkolonie Abramzewo<br />

– auch bekannt als „russisches Worpswede“.<br />

Rilkes Russland-Reisen gingen als eine seiner<br />

prägendsten Auslandserfahrungen in die Geschichte<br />

der deutschsprachigen Literatur ein.<br />

Jürgen Haase: „Vor diesem Hintergrund wird<br />

auch die Worpsweder Leidenschaft für Russland<br />

auf der Biennale <strong>2018</strong> beleuchtet.“<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.<br />

biennale-worpswede.de. Dort ist ab 30. August<br />

das Biennale-Programm abrufbar.<br />

Sandra Wagner<br />

V. Kunst- und Filmbiennale Worpswede<br />

25. – 28. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kosten: Galerie Art 99: 3 EUR, Museum am Modersohn-Haus: 5 EUR,<br />

Galerie Altes Rathaus: 3 EUR. Kombi-Ticket für alle Ausstellungshäuser: 9 EUR<br />

Karten: Tourist-Information Worpswede, Bergstraße 13, 27726 Worpswede,<br />

Telefon: 04792-935820; Fax: 04792-935823, E-Mail: info@worpswede.de<br />

29


Die Abordnung der Sportregion Osterholz-Rotenburg-Verden (von links): Gerhard Behling<br />

(KSB Verden), Jürgen Linke (KSB Osterholz), Jörn Leiding (KSB Rotenburg), Anne Surborg,<br />

Edith Hünecken (KSB Osterholz), Konrad Roll und Bettina Matschuck (KSB Verden)<br />

Sportregionen auf dem<br />

Prüfstand<br />

Der KreisSportBund Rotenburg (Wümme) informiert<br />

Peter Bergstermann<br />

Vorstandsmitglied f.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

KreisSportBund<br />

Rotenburg (Wümme)<br />

Molkereistraße 30<br />

27404 Zeven<br />

Tel. 04281 1811<br />

Fax 04281 2693<br />

E-Mail:info@ksbrotenburg.de<br />

www.ksb-rotenburg.de<br />

Zwei Jahre nach der Premiere versammelten<br />

sich unter dem Dach der Akademie des Sports<br />

vom 31. August bis 01. September erneut Vertreter/innen<br />

ehrenamtliche und hauptberufliche<br />

Vertreter/innen der Sportbünde, um sich<br />

über den aktuellen Stand der Kooperation in<br />

Regionen auszutauschen. Die zwei Tage in Hannover<br />

zeigten, dass nicht alles Gold ist, was<br />

glänzt. Allerdings befinden sich bereits einige<br />

Schmuckstücke darunter.<br />

Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des<br />

LandesSportBundes Niedersachsen, warb in<br />

seinem Eröffnungswort für die Sportregionen.<br />

Ähnlich überzeugt, zeigte sich der LSB-Vorstand,<br />

welcher noch einmal die Ziele der Strukturreform<br />

in den Vordergrund rückte. Im Kern<br />

geht es darum, die Kluft zwischen den einzelnen<br />

Sportbünden zu schließen und den Vereinen<br />

überall im Land gute Servicemöglichkeiten<br />

zu bieten. Aus Sicht der Anwesenden ist das<br />

zum heutigen Tage auch teilweise gelungen, jedoch<br />

scheiden sich gerade an der Ausgestaltung<br />

der Kooperation häufig noch die Geister.<br />

So war es kaum verwunderlich, dass die Struktur<br />

der Sportregionen, deren Rechtsform und<br />

das Miteinander darin als einige der Top-Themen<br />

diskutiert wurden. Gleichzeitig dürfen<br />

aber die Vereine nicht aus den Augen verloren<br />

werden. Erste Priorität ist es, eine größere<br />

Nähe herzustellen. Die Delegation aus der<br />

Sportregion Osterholz-Rotenburg-Verden fand<br />

sich in dieser Einschätzung wieder und nahm<br />

zudem die zukünftige Gestaltung der Jugendarbeit<br />

mit auf den Weg in die Heimat.<br />

Abgerundet wurde der Kongress durch einen<br />

Impulsvortrag von Florian Conradi, der lebhaft<br />

die Anpassung von Führungsverhalten in einer<br />

sprunghaften, unsicheren, komplexen und<br />

mehrdeutigen Welt am Beispiel von EnBW verdeutlichte.<br />

Es bleibt abzuwarten, wie das „organisationale<br />

next level“ im Sport aussieht.<br />

© KSB Verden - rok​<br />

30 04/18


Der KreisSportBund Rotenburg (Wümme) informiert<br />

„Sascha“ – Bis hierhin<br />

und nicht weiter!“ und<br />

„Schweigen schützt die<br />

Falschen“<br />

Unter dem Motto „Sascha“ – Bis hierhin und<br />

nicht weiter!“ des Präventionstheaterstückes<br />

des Holzwurmtheaters bietet die Sportjugend<br />

des KreisSportBundes Rotenburg (Wümme) in<br />

Kooperation mit dem Jugendamt Rotenburg<br />

(Wümme) eine Fortbildung für Jugendleitende,<br />

Übungsleitende und Vertreter/innen der<br />

Vereine gegen sexualisierte Gewalt am 3. November<br />

in der Jugendherberge Rotenburg an.<br />

Die Sportjugend und das Jugendamt möchten<br />

den Teilnehmenden aufzeigen, wie wichtig und<br />

wertvoll die Prävention gegen sexualisierte Gewalt<br />

von Kindern und Jugendlichen ist. - Mit<br />

einem Theaterstück, das für Kinder und alle Erwachsenen,<br />

die ihnen nahestehen, konzipiert<br />

ist, sollen die Teilnehmenden in „Saschas“ Welt<br />

mitgenommen werden und sie mitfühlen lassen.<br />

Das Stück wird als Figurentheater inszeniert<br />

und vom Erzähler begleitet. In einer Podiumsdiskussion<br />

können die Teilnehmenden<br />

direkt mit den Autoren in Kontakt treten. Referenten<br />

der Veranstaltung, die um 9 Uhr beginnt,<br />

sind Birgit Martens (Jugendamt Rotenburg W.)<br />

und Amadeus Schwone (Sportjugend Rotenburg).<br />

Das Stück des Holzwurmtheater´s wird<br />

von Jens Heitmann und Petra Erlemann aufgeführt.<br />

Nach dem Mittagessen beginnt Teil 2<br />

der Veranstaltung:„Schweigen schützt die Falschen“<br />

. Dies ist eine Tandemveranstaltung der<br />

Sportjugend und der Beratungsstelle Wildwasser<br />

Rotenburg (Wümme) zur Fortbildung für<br />

Jugendleitende, Übungsleitende und Vertreter/innen<br />

der Vereine gegen sexualisierte Gewalt.<br />

Mit diesem Lehrgang sollen die Teilnehmenden<br />

für die Prävention gegen sexualisierte<br />

Gewalt sensibilisiert und Hintergrundwissen<br />

vermittelt werden. Dazu gehören: Kinder und<br />

Jugendliche haben ein Recht auf Schutz. - Was<br />

ist sexualisierte Gewalt? - Was können Verantwortliche<br />

der Sportvereine tun? - Angebote<br />

der Tandems - Angebote des Landessportbundes<br />

Niedersachsen. Die Referenten des zweiten<br />

Teils sind Edeltraud Struckmeyer (Wildwasser<br />

Rotenburg) und Amadeus Schwone (Sportjugend<br />

Rotenburg). Durch die Kombination<br />

der Veranstaltung ist das Mittagessen inklusive.<br />

Die Ausschreibungs- und Anmeldeunterlagen<br />

liegen bei den Mitgliedsvereinen des Kreis-<br />

SportBundes Rotenburg (Wümme) vor. Ebenso<br />

wurden die Unterlagen bereits auf www.ksbrotenburg.de<br />

sowie in der KSB-App im Terminkalender<br />

veröffentlicht.<br />

www.ksb-rotenburg.de<br />

Veranstaltungen - Termine<br />

des Seniorenbeirats Sottrum <strong>2018</strong><br />

Sitzungen:<br />

18. Oktober, 15. November, 20. Dezember jeweils um 10:30 Uhr, Rathaus Sottrum<br />

*<br />

Erste Hilfe Kurs für Senioren:<br />

30. Oktober 14:00 Uhr, DRK-Haus, Große Straße in Sottrum<br />

Anmeldung: Telefon 04264-406111 oder seniorenbeirat@sottrum.de<br />

04/18<br />

31


Baukindergeld als<br />

lohnenswerte Unterstützung<br />

Willkommene Förderung bei Neubau oder Kauf<br />

Anzeige<br />

Für ein<br />

besseres<br />

Leben.<br />

Für Mensch<br />

und Tier.<br />

(djd). Noch sind nicht alle Details klar - aber<br />

das Baukindergeld wird noch im Jahr <strong>2018</strong><br />

kommen. Familien mit mindestens einem Kind<br />

erhalten diese geplante Unterstützung bei einem<br />

steuerpflichtigen Einkommen von bis zu<br />

75.000 Euro plus 15.000 Euro Freibetrag pro<br />

Kind. Lebt der minderjährige Nachwuchs in einer<br />

Familie mit Kindergeldanspruch, zahlt der<br />

Staat über zehn Jahre pro Kind und pro Jahr<br />

1.200 Euro, und zwar bis zum 25. Lebensjahr<br />

des Kindes. Stichtag für den Anspruch ist der<br />

1. Januar <strong>2018</strong>. Fest steht schon jetzt, dass der<br />

vorerst letztmögliche Termin zur Antragstellung<br />

der 31. Dezember 2020 sein wird. Allerdings<br />

nur, wenn zum ersten Mal eine Immobilie<br />

zur Eigennutzung erworben wird. Im Gegensatz<br />

zur früheren Eigenheimzulage stockt das<br />

Baukindergeld das Eigenkapital nicht auf. Der<br />

noch nicht feststehende Auszahlungsrhythmus<br />

- ob monatlich oder jährlich - kann aber in jedem<br />

Fall den finanziellen Spielraum für die<br />

Zinstilgung erhöhen.<br />

www.provieh.de<br />

KfW bleibt erste Adresse<br />

Nach wie vor bleibt das KfW-Programm für<br />

energieeffizientes Bauen, etwa für ein Ziegelhaus,<br />

günstig für eine Finanzierung. Bis zu<br />

100.000 Euro Kreditbetrag fördert die Bank<br />

mit einem effektiven Zinssatz von derzeit 1,36<br />

Prozent pro Jahr (Stand August <strong>2018</strong>). Mit bis<br />

zu fünf tilgungsfreien Anlaufjahren bei 30 Jahren<br />

Laufzeit zum Satz von 1,71 Prozent pro<br />

Jahr ist dies sehr bauherrenfreundlich. Ein Tilgungszuschuss<br />

reduziert den Kredit - bei einem<br />

KfW-Effizienzhaus 40 Plus etwa sind das<br />

bis zu 15.000 Euro. Außerdem übernimmt die<br />

KfW teilweise das Honorar der verpflichtenden<br />

Energieeffizienz-Experten. Allerdings zeigt die<br />

Erfahrung der letzten Jahre, dass der Bauherr<br />

mit sehr hohem finanziellen Aufwand nur wenige<br />

hundert Euro Heizkosten pro Jahr spart.<br />

Das ebenfalls geförderte Effizienzhaus 55 stellt<br />

deshalb wirtschaftlich die sinnvollste Lösung<br />

dar. Es benötigt etwa die Hälfte des Mindeststandards<br />

an Energie und ist deutlich kostengünstiger<br />

als ein Haus nach KfW-40-Standard.<br />

Um den KfW-55-Standard zu erfüllen, genügt<br />

dank sehr guter Wärmedämmung eine monolithische<br />

Ziegelbauweise ab 36,5 Zentimeter<br />

Wandstärke. Eine zusätzliche, kostenintensive<br />

Dämmschicht an der Fassade erübrigt sich.<br />

Diese Lösung reduziert Bau- und langfristige<br />

Instandhaltungskosten.<br />

Ratgeber zeigt weitere Fördermöglichkeiten auf<br />

Experten gehen davon aus, dass die KfW für<br />

die Bearbeitung des Baukindergeldes zuständig<br />

sein wird. Vor Baubeginn sollte man im Übrigen<br />

alle vorhandenen Fördertöpfe ausloten: Regional<br />

unterschiedlich können diese beim Land<br />

und sogar beim Bürgermeister oder der Kirche<br />

stehen. Ein Ratgeber unter www.lebensraumziegel.de<br />

zeigt weitere Fördermöglichkeiten mit<br />

aktuellen Konditionen auf.<br />

32 04/18


Ein Schatten auf der<br />

Lunge – was muss ich<br />

tun?<br />

Wenn Ihr Arzt Sie informiert, dass auf einem<br />

gemachten Röntgenbild Ihrer Lunge ein Schatten<br />

zu sehen ist, müssen Sie das auf jeden Fall<br />

ernst nehmen. Es muss nun herausgefunden<br />

werden, was diesen Schatten verursacht.<br />

Schatten bedeuten nicht immer Tumore: Mit<br />

ca. 100 qm ist die Lunge das Organ mit dem<br />

größten Kontakt zur Außenwelt. Daher kommen<br />

eingeatmete Bestandteile der Luft mit der<br />

Lunge in Kontakt. Die Lunge reagiert darauf<br />

zum Beispiel mit Entzündungen, die auf dem<br />

Röntgenbild als Schatten sichtbar werden.<br />

Aber auch gutartige und bösartige Tumore können<br />

Ursachen sein.<br />

Um die Ursache einzugrenzen, wird als nächster<br />

Schritt eine Computertomografie der Lunge<br />

gemacht. Je nach Vorgeschichte des Patienten<br />

und Sitz des Herdes sollte zudem eine Gewebeprobe<br />

entnommen werden, die entsprechend<br />

untersucht wird.<br />

Mit Hilfe dieser Befunde können der Lungenfacharzt<br />

und/oder der Thoraxchirurg über die<br />

weiteren Behandlungsmethoden entscheiden.<br />

Das können medikamentöse Therapien sein,<br />

operative oder auch die Empfehlung der Beobachtung<br />

und Kontrolle nach einer bestimmten<br />

Zeit.<br />

Abteilungsleiter der Thoraxchirurgie, Dr. med.<br />

Tim Strauss, informiert am 10. November beim<br />

Patienteninfotag zum Thema „Schatten auf der<br />

Lunge – was muss ich tun?“.<br />

Der Patienteninfotag kann kostenlos besucht<br />

werden.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf:<br />

www.diako-online.de<br />

www.diako-online.de<br />

Anzeige<br />

Patienteninfotag<br />

Krebs und Lebensqualität<br />

Chancen der ganzheitlichen Medizin<br />

Vorträge und Diskussionen über die Möglichkeiten der modernsten Krebstherapien<br />

Samstag, 10. November <strong>2018</strong>, 10 bis 13 Uhr<br />

Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.<br />

Veranstaltungsort: Buhrfeindsaal, Mutterhausgelände, Haus-Nr. 10<br />

Elise-Averdieck-Str. 17, Rotenburg<br />

Samstag<br />

10.11.<strong>2018</strong><br />

10 bis 13 Uhr<br />

Mehr Informationen: www.diako-online.de<br />

04/18<br />

33


Fest der Dinge<br />

Ausstellung Hans Meyboden in Fischerhude<br />

Text und Fotos:<br />

Claudia Kalusky<br />

Der Maler Hans Meyboden, der 1901 in Verden<br />

geboren wurde und in Bremen aufwuchs, zählt<br />

zu den vielleicht weniger bekannten, aber dennoch<br />

wichtigen Künstlern Fischerhudes. Bereits<br />

als Schüler besuchte er die Bremer Kunsthalle<br />

und sein Talent wurde dort quasi von dem<br />

damaligen Direktor entdeckt.<br />

Der damalige Direktor Waldmann war ein vorzüglicher<br />

Kenner der jugendlichen Sehnsüchte von Hans<br />

und forderte ihn auf, er solle doch mal selber anfangen<br />

zu malen.<br />

Da er heimlich in seinem Zimmer malte – der Vater<br />

durfte es nicht wissen – versteckte er abends das<br />

angefangene Werk in seinem Kleiderschrank…<br />

(Gretlies Meyboden)<br />

Emil Waldmann war es auch, der das junge Talent<br />

dem vielseitigen, aus Österreich stammenden<br />

Künstler Oskar Kokoschka empfahl. Von<br />

1919 bis 1923 studierte Hans Meyboden bei<br />

ihm an der Dresdner Akademie. 1925 zog er<br />

nach einem Amerika-Aufenthalt nach Berlin.<br />

Recht schnell konnte er dort seine Bilder ausstellen<br />

und verkaufen. Der aufstrebende Künstler<br />

beteiligte sich an den bedeutenden Berliner<br />

Akademie-Ausstellungen und bezog ein eigenes<br />

Atelier.<br />

Ich kann mich nur mit den Dingen der Welt<br />

ausdrücken, in die ich hinein geboren bin und<br />

meine Mitmenschen auch… Es geht immer<br />

über mein Herz, meine Seele, mein Gemüt.<br />

Das drücke ich aus.<br />

(Hans Meyboden)<br />

„In Berlin hatte er mehr und mehr unter der<br />

Machtübernahme der Nationalsozialisten gelitten<br />

und es bewegte und beunruhigte ihn<br />

sehr, was da geschah. Ein Freund aus Fischerhude<br />

besuchte ihn und bemerkte dass er perspektivlos<br />

und depressiv war. Daraufhin überredete<br />

er ihn, doch ganz nach Fischerhude zu kommen.<br />

Dort konnte mein Vater dann glücklicherweise<br />

das Atelier des verstorbenen Künstlers<br />

Wilhelm Rohmeyer übernehmen. Außerdem<br />

lernte er dessen Tochter Gretlies, also meine<br />

Mutter, kennen“ Mein Vater war liebenswert<br />

und sehr humorvoll, aber er zog sich auch oft<br />

zurück. Er war überhaupt kein Mensch, der im<br />

Rampenlicht stehen wollte und wenn er malte,<br />

war er auch für uns nicht vorhanden. Ich hätte<br />

manchmal gerne mehr von ihm gehabt, aber<br />

er hatte ja auch immer unter seinen Krankheiten<br />

zu leiden. Als junger Mann verunglückte er<br />

beim Skispringen im Harz und hatte eine Kopf-<br />

34 04/18


Hans Meyboden liebte kräftige Farben<br />

verletzung. Die Folge war ein lebenslanges Nervenleiden.<br />

Zudem hatte er Tuberkulose“, erinnert<br />

sich sein Sohn Lorenz, der in Fischerhude<br />

als freischaffender Künstler lebt.<br />

Ab 1935 zog sich Hans Meyboden immer mehr<br />

in seine zweite Heimat Fischerhude zurück<br />

und blieb wegen seiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

vom Kriegsdienst verschont.<br />

Das Berliner Atelier überließ er seinem Schicksal,<br />

1942 wurde es zerstört. „Das Frühwerk<br />

meines Vaters ist deshalb leider verschollen.“<br />

1955 bekam Meyboden den erstmalig vergebenen<br />

Kunstpreis der Böttcherstraße. 1956<br />

übernahm er an der Karlsruher Akademie eine<br />

Lehrtätigkeit in der Außenstelle Freiburg. Es<br />

war seine Frau Gretlies, die ihn dazu brachte.<br />

„Meine Mutter sagte oft zu ihm: du kannst so<br />

gut vermitteln, du hast so gute pädagogische<br />

Fähigkeiten, nutz die Gelegenheit, wenn sie<br />

sich bietet. Sie hatte sich immer sehr stark meinem<br />

Vater gewidmet und ihn unterstützt.“ Der<br />

Wechsel nach Süddeutschland und wiederholte<br />

Reisen in die Provence ließen ihn eine neue<br />

kreative Phase erleben, doch in seinen Arbeitsprozessen<br />

war er eher bedächtig und äußerst<br />

selbstkritisch; immer wieder verwarf er viele<br />

seine Arbeiten. An seinen Bruder Kurt schrieb<br />

er 1958:<br />

Ich bin immer froh, wenn die Arbeit mich förmlich<br />

verschlingt. Im Bann dieser Arbeit bin ich auch heute<br />

gleich ins Atelier gegangen, um zu sehen, ob das,<br />

was ich gestern noch malte auch heute noch standhält.<br />

Der erste Blick auf das Bild nach dem Abstand<br />

der Nacht zeigt mir meist sofort unbarmherzig die<br />

Fehler und was nicht geht und dann beginnt das<br />

ewige Suchen nach einer Lösung …<br />

1965 verstarb Hans Meyboden an einem Hirnschlag.<br />

Alles hatte eine starke Aussage der Stille,<br />

manchmal der Vergänglichkeit. Die Dinge<br />

sind alle in einen kosmischen Raum gestellt.<br />

Seine Bilder sind alle ein bisschen an den Abgrund<br />

gebaut, er weiß um die Vergänglichkeit…<br />

(Gretlies Meyboden)<br />

Die aktuelle Ausstellung zeigt Exponate aus allen<br />

Schaffensphasen des Künstlers: Landschaften<br />

am Wasser aus den Jahren 1928 bis 1938,<br />

die in Fischerhude in den Nachkriegsjahren<br />

entstandenen farbenprächtigen Stillleben mit<br />

den teilweise so typischen sichtbaren Pinselführungen<br />

sowie die in Freiburg und in der Provence<br />

gemalten Landschaften und Figurenbilder.<br />

Zu Meyboden´s künstlerischen Vorbildern<br />

zählten neben Kokoschka, Cézanne, Matisse,<br />

auch Paula Modersohn-Becker, deren Stil lleben<br />

ihn sehr inspirierten und in späteren Jahren<br />

auch Max Beckmann mit seinen intensiven<br />

und teils verstörenden Bildern. Lorenz Meyboden<br />

und die Modersohn-Stiftung suchen seit<br />

geraumer Zeit ein festes Domizil für das Werk<br />

Hans Meyboden, das momentan im Depot des<br />

Modersohn-Museums gelagert wird.<br />

Die Ausstellung „Fest der Dinge“<br />

läuft noch bis zum<br />

28. Oktober <strong>2018</strong>,<br />

Buthmanns Hof,<br />

Im Krummen Ort 2, Fischerhude<br />

Mittwoch bis Samstag 14.30 – 17.30 Uhr,<br />

Sonntag 11.30 Uhr – 17.30 Uhr<br />

Spätwerk Meyboden, in der Provence inspiriert<br />

04/18<br />

35


Weihnachtsbuffet<br />

1. und 2. Weihnachtstag<br />

von 11:30 - 15:00 uhr<br />

32,50 € pro Person<br />

Um Voranmeldung wird gebeten!<br />

Genießen Sie die Weihnachtstage mit Ihrer Familie und Ihren Freunden bei unserem schönen und<br />

reichhaltigen Weihnachtsbuffet. Viele verschiedene Köstlichkeiten erwarten Sie.<br />

Vorspeisen<br />

Salat Variationen<br />

Räucherlachsplatte<br />

Auswahl an Antipasti<br />

Hausgebackene Brötchen<br />

Tomate Mozzarella<br />

suppe<br />

Brokkolicremesuppe mit<br />

Mandelsplittern<br />

hauptgericht<br />

Entenbrust und -keule in<br />

Sauce à la Mario<br />

Schweinelendenbraten in<br />

Waldpilzrahmsauce<br />

Zanderfilet mit marinierten<br />

Tomaten<br />

beilagen<br />

Rotkohl, Rosenkohl<br />

Kroketten<br />

Rosmarinkartoffeln<br />

Weihnachtsrisotto<br />

nachspeisen<br />

Lebkuchenmousse<br />

Rote Grütze<br />

Apfel-Zimt-Panacotta<br />

Wärmen Sie sich auf bei<br />

kaffee und kuchen<br />

15:00 - 18:00 Uhr<br />

Am Nachmittag erwartet Sie bei uns<br />

eine leckere Auswahl an Kuchen.<br />

Abendkarte<br />

Ab 17:00 Uhr<br />

Am 1. und 2. Weihnachtstag begrüßen wir Sie<br />

abends mit einer kleinen Speisekarte<br />

unserer Spezialitäten.<br />

Silvester 5-Gänge-Menü<br />

19:00 uhr - open end<br />

mit dJ und Tanz<br />

Feiern Sie mit uns ins Neue Jahr<br />

mit unserem großartigen 5-Gänge-Menü!<br />

Zur Begrüßung wird ein Glas Prosecco gereicht.<br />

1. Gang<br />

Ziegenkäsemousse und Parmaschinken<br />

mit hausgebackenen Brötchen<br />

2. Gang<br />

Wildravioli<br />

mit Babyspinat und gehobeltem Granapadano<br />

4. Gang<br />

Gegrilltes Rinderfiletmedaillon<br />

mit Polenta und Gewürzjus<br />

5. Gang<br />

Hausgemachter Brownie<br />

mit Frangelicosahne<br />

65,00 € pro Person<br />

Um Voranmeldung wird gebeten!<br />

3. Gang<br />

Gegrilltes Schwertfischfilet<br />

mit grünem Spargel und Pesto<br />

Restaurant WESERTERRASSEN<br />

am BADENER BERG<br />

Weserblick 6 · 28832 Achim-bAden<br />

Tel. 042 02 - 7 10 67 WWW.resTAurAnT-WeserTerrAssen.de<br />

Am 1. Januar<br />

ab 18 uhr geöffnet !

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