audimax Na.Wi 5/2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler
Loslegen Fremde Lebensräume, unentdeckte Organismen und spannende Entwicklungsgebiete im Check***Arbeitsmarktreport: Infos rund um den Berufseinstieg***Safety first: Trends in der IT-Sicherheit***Vom Visionär zum Millionär: Unternehmer Frank Thelen im Mensagespräch***Es geht auch ohne: Zero Waste***Zweifel am Studium: Abbrechen oder weitermachen?***Frauen MINT-Award: 140 Teilnehmerinnen hoffen auf den Sieg
Loslegen Fremde Lebensräume, unentdeckte Organismen und spannende Entwicklungsgebiete im Check***Arbeitsmarktreport: Infos rund um den Berufseinstieg***Safety first: Trends in der IT-Sicherheit***Vom Visionär zum Millionär: Unternehmer Frank Thelen im Mensagespräch***Es geht auch ohne: Zero Waste***Zweifel am Studium: Abbrechen oder weitermachen?***Frauen MINT-Award: 140 Teilnehmerinnen hoffen auf den Sieg
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5 - <strong>2019</strong> · Mai - Oktober <strong>2019</strong> · 11. Jahrgang<br />
FORSCHEN | Von der <strong>Na</strong>tur bis zu Pharmaprodukten<br />
ARBEITEN | Stellen, Gehälter & Skills im Check<br />
ABSICHERN | <strong>Na</strong>wis in der IT-Sicherheit<br />
ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong>
Werde<br />
Werkstudent (m/w/d)<br />
mit mind. 12,50€<br />
Stundenlohn.<br />
Andere Arbeitgeber<br />
machen sich nur gut<br />
im Lebenslauf.<br />
Lidl auch im Leben.<br />
Jetzt bewerben auf jobs.lidl.de
INHALT<br />
EINTAUCHEN IN ANDERE WELTEN …<br />
… kannst du ganz einfach mit dieser Ausgabe,<br />
vor allem ab Seite 8. Denn ab dort konzentrieren<br />
wir uns voll und ganz auf das hochspannende<br />
Thema ›Forschung & Entwicklung‹. Unsere<br />
Redakteure Felix und Alicia haben sich<br />
begeistert dieser Aufgabe gewidmet und dabei<br />
zum Beispiel herausgefunden, dass Forscher<br />
nicht nur im Labor sitzen, sondern auch aufregende<br />
Expeditionen unter nahezu militärischen<br />
Bedingungen durchführen. Alicia würde selbst<br />
am liebsten das Weltall erforschen, Felix dagegen<br />
möchte unbedingt noch mehr über Gentechnik<br />
erfahren. +++ Den einen oder anderen<br />
mag eine ganz andere Frage beschäftigen: <strong>Wi</strong>e<br />
geht es nach dem Studium weiter? Antworten<br />
darauf hält dir unser großer Arbeitsmarktreport<br />
ab Seite 14 bereit. Darin hat Redakteurin<br />
Kirsten nicht nur den aktuellen Stellenmarkt<br />
beleuchtet, sondern auch Einschätzungen von<br />
Personalverantwortlichen zusammengetragen.<br />
+++ Wusstest du eigentlich, dass deine Expertise<br />
nicht nur in klassischen <strong>Na</strong>wi-Bereichen gefragt<br />
ist? Auch die IT-Sicherheitsbranche zählt auf<br />
dich! Glaubst du nicht? Dann blätter doch mal<br />
auf Seite 20. +++ Unglaublich fand Redakteur<br />
Steffen übrigens die Tatsache, dass er <strong>für</strong> unsere<br />
Rubrik ›<strong>audimax</strong> probiert's aus‹ wirklich als<br />
einziger Mann zwischen acht Ballerinas seine<br />
erste Ballettstunde absolvieren musste. <strong>Wi</strong>e es<br />
ihm erging, steht auf Seite 40.<br />
Viele neue Erfahrungen und eine Menge Spaß<br />
bei allem, was du tust,<br />
wünschen<br />
KARRIERE<br />
06 | MENSAGESPRÄCH<br />
Unternehmer Frank Thelen erzählt seine Erfolgsstory<br />
und hat wertvolle Tipps <strong>für</strong> Gründer parat.<br />
08 | FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
Fremde Lebensräume, unentdeckte Organismen und<br />
spannende Entwicklungsgebiete erwarten dich.<br />
14 | ARBEITSMARKTREPORT<br />
Die wichtigsten Informationen rund um deinen<br />
Berufseinstieg – Stellen, Gehälter, Skills.<br />
20 | IT-SICHERHEIT<br />
Safety first: Welche Trends die Branche bewegt und<br />
wie du dabei Karriere machen kannst.<br />
24 | DIREKTEINSTIEG<br />
Mach dein Ding: Infos rund um den direkten Start ins<br />
Berufsleben.<br />
26 | HANDEL, SALES & VERTRIEB<br />
Handel im Wandel: Deine Karriereaussichten von<br />
stationärem Handel bis E-Commerce sowie in Sales<br />
und Vertrieb.<br />
45 | FRAUEN MINT-AWARD<br />
Die Spannung steigt: 140 Teilnehmerinnen weltweit<br />
hoffen auf den Award von <strong>audimax</strong> und der<br />
Deutschen Telekom.<br />
STUDIUM<br />
19 | MASTERFORUM<br />
Masterstudiengänge im Kurzporträt.<br />
32 | INTERNATIONAL<br />
Alicia verlor ihr Herz an Irlands Hauptstadt Dublin.<br />
34 | STUDIENHILFE<br />
Abbrechen oder weitermachen? <strong>Wi</strong>e du den Entscheidungsprozess<br />
bei Zweifeln am Studium strukturierst.<br />
LEBEN<br />
38 | SPORT & FITNESS<br />
Let's get sporty: verrückte Sportarten, unglaubliche<br />
Rekorde und ein Selbstversuch im Ballett.<br />
42 | WILL ICH<br />
Nützliche Gadgets <strong>für</strong> Sportbegeisterte.<br />
44 | ZERO WASTE<br />
Es geht auch ohne: Aline verrät, was es bedeutet,<br />
nach dem Zero-Waste-Prinzip zu leben.<br />
46 | KENN ICH<br />
Typische Situationen, die einfach jeder kennt: von<br />
Wetterlagen bis Badezimmer-Wahrheiten.<br />
50 | MUT ZUR LÜCKE<br />
Diesmal kommt die Band Giant Rooks über Alicia<br />
Keys ins Schwärmen und verrät, wie es war, die erste<br />
eigene Platte in den Händen zu halten.<br />
WIE IMMER<br />
04 <strong>Na</strong>no-News<br />
22 Karriere News<br />
30 Studium News<br />
36 Leben News<br />
48 Rätsel & Impressum<br />
49 Inserentenverzeichnis<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 03
NANO NEWS<br />
FORSCHUNG, FAKTEN, FANTASTISCHES:<br />
WISSENSSCHNIPSEL FÜR NEUGIERIGE NAWIS<br />
SUPERKRISTALL<br />
US-Forschern des Fachmagazins ›<strong>Na</strong>ture Materials‹<br />
ist es gelungen, durch raffinierte Schichtung des<br />
Ausgangsmaterials und einen gezielten Laserpuls<br />
eine neuartige Kristallstruktur zu erschaffen. Dieser<br />
Superkristall bleibt bei Raumtemperatur stabil<br />
und stellt einen ganz neuen Materialzustand dar.<br />
MÄNNERDOMÄNE?<br />
Der Forscher Alessandro Strumia sagte bei einer<br />
Konferenz im Forschungszentrum Cern, die<br />
Physik sei »von Männern erfunden und aufgebaut«<br />
worden. Unqualifizerte Frauen würden heute aus<br />
politischen Gründen Posten in den <strong>Na</strong>turwissenschaften<br />
einfordern. Das Cern beendete daraufhin<br />
die Zusammenarbeit mit ihm.<br />
GEBURT DER DOPPELSTERNE<br />
Doppelsterne gibt es im Kosmos einige. Bislang war aber unklar,<br />
wie sie entstehen. Jetzt ist es Astronomen gelungen,<br />
ein Sternenpaar kurz nach seiner Geburt zu beobachten.<br />
Sie erkundeten eine dichte Staub- und Gaswolke, in der<br />
zwei leuchtende Flecken die Entstehung zweier Sterne anzeigen.<br />
Das spricht da<strong>für</strong>, dass massereiche Doppelsterne<br />
durch Fragmentierung einer dichten Materiewolke gebildet<br />
werden.<br />
EISZEIT<br />
Die Antarktis-Station Neumayer III<br />
des Alfred-Wegener-Instituts feiert<br />
Jubiläum: Seit zehn Jahren liegt sie<br />
auf einem 200 Meter dicken Eispanzer<br />
im ewigen Weiß. Das Team <strong>für</strong> die<br />
nächste Überwinterung besteht aus<br />
zwei Geophysikerinnen, einem Meteorologen,<br />
einem IT-Spezialisten, einem<br />
Stations- Ingenieur, einem Luftchemiker,<br />
einem Elektrotechniker,<br />
einer Köchin und einer Chirurgin.<br />
NÜTZLICHES GIFT<br />
Bisher war kein Lebewesen bekannt,<br />
das Stickstoffmonoxid <strong>für</strong><br />
seinen Stoffwechsel nutzen kann.<br />
Das hat sich nun geändert: Forscher<br />
haben entdeckt, dass das Molekül<br />
<strong>für</strong> bestimmte Bakterien ein Nährstoff<br />
sein kann. Sie nutzen es bei einem<br />
speziellen Stoffwechselweg zur<br />
Energiegewinnung.<br />
MENSCHLICHER MAGNETSINN<br />
Hat der Mensch einen eingebauten<br />
Magnetkompass? <strong>Wi</strong>e Untersuchungen<br />
per Elektroenzephalografie<br />
zeigen, reagiert das Gehirn zumindest<br />
bei manchen Individuen auf Veränderungen<br />
erdähnlicher Magnetfelder.<br />
Es zeigen sich dann charakteristische<br />
Veränderungen der Hirnaktivität.<br />
KNALLEFFEKT ZUR PLASMAERZEUGUNG<br />
Knallkrebse sind das Vorbild <strong>für</strong> einen Plasma-<br />
Generator. Texanische Forscher scannten die<br />
Struktur ihrer Scheren. Aus diesen Daten errechneten<br />
sie ein dreidimensionales Modell, das Dampfblasen<br />
erzeugen kann, in denen bei der Implosion<br />
heißes Plasma aus geladenen Teilchen entsteht.<br />
ENERGIESPARENDES TRINKWASSER<br />
Trinkwasser soll aus der Atmosphäre gewonnen werden<br />
können: Israelische Forscher berichten von ihrer Methode,<br />
Kondenswasser aus reinem Wasserdampf statt wie bisher<br />
aus feuchter Luft zu gewinnen. Erste Berechnungen zeigen,<br />
dass <strong>für</strong> dieses Verfahren bis zu 65 Prozent weniger Energie<br />
benötigt wird.<br />
IMPFUNG GEGEN DIABETES<br />
Aktuelle Daten aus Australien deuten<br />
darauf hin, dass eine Rotaviren-Impfung<br />
Diabetesfälle des Typ-1 verhindern kann.<br />
Einen Zusammenhang zwischen den<br />
Rotaviren und der Typ-1-Diabetes wird<br />
von <strong>Wi</strong>ssenschaftlern schon seit längerer<br />
Zeit vermutet.<br />
QUEREINSTEIGER<br />
<strong>Na</strong>wis arbeiten nicht immer<br />
im Labor. Sie finden auch in<br />
untypischen Tätigkeitsfeldern einen<br />
Platz, wie etwa in der Beratung<br />
oder im Management. Vor allem<br />
in Lehrberufen sind <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
gefragt, denn hier ist<br />
der Fachkräftemangel groß. Diese<br />
Tätigkeitsfelder bilden eine gute<br />
Alternative zum Laboralltag.<br />
Text: Alicia Reimann | Foto: Paige Weber/unsplash.com | Illustrationen: vecteezy.com<br />
04 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Novartis Pharma<br />
Novartis kann uns mal<br />
dabei unterstützen, die Welt ein wenig besser zu machen.<br />
Bei Novartis kommt es nicht darauf an, woher Du kommst, sondern was Du kannst! Bei<br />
uns arbeiten weltweit rund 130.000 Menschen aus 147 <strong>Na</strong>tionen. <strong>Wi</strong>r schätzen diese<br />
Vielfalt als wertvollen Faktor unserer Unternehmenskultur. Durch spezielle interne<br />
Initiativen und Projekte wird Diversity & Inclusion aktiv gefördert und gelebt. So entsteht<br />
aus Chancengleichheit das Chancenpotenzial, Menschen zu einem besseren und<br />
längeren Leben zu verhelfen.<br />
Novartis Pharma aus Nürnberg bietet Lösungen im Bereich innovativer verschreibungspflichtiger<br />
Arzneimittel <strong>für</strong> „Volkskrankheiten” ebenso wie <strong>für</strong> schwere Erkrankungen an.<br />
Mehr Informationen zu Diversity & Inclusion und Deinen Karrierechancen bei Novartis<br />
findest Du auf<br />
karriere.novartis.de
MENSAGESPRÄCH<br />
VOM VISIONÄR<br />
ZUM MILLIONÄR<br />
FRANK THELEN VERRÄT DAS REZEPT FÜR<br />
SEINEN ERFOLG, TIPPS FÜR JUNGE GRÜNDER<br />
UND SEINE ZUKUNFTSPLÄNE<br />
Interview: Viktoria Feifer<br />
Frank, du bist Unternehmer, Investor, Mentor und<br />
TV-Star. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?<br />
Ich brenne <strong>für</strong> das, was ich tue. In erster Linie<br />
bin ich Technologie-Investor, darin gehe ich auf.<br />
<strong>Wi</strong>e genau ich im Fernsehen gelandet bin, kann<br />
ich mir selbst manchmal nicht erklären, aber<br />
natürlich freut mich der Erfolg von ›Die Höhle<br />
der Löwen‹ sehr.<br />
Erfolg kommt aber nicht von ungefähr. Gerade zu<br />
Beginn deines Gründerdaseins hattest du zu kämpfen.<br />
Was ist damals passiert?<br />
Ich habe einen Linux-Router gebaut, der lokale<br />
Netzwerke mit dem Internet verbinden konnte.<br />
Das Produkt war gar nicht schlecht. Deshalb<br />
haben wir – zu einer Zeit, in der man bei Banken<br />
noch sehr leicht Geld bekam – 1,4 Million<br />
Deutsche Mark Wagniskapital eingesammelt.<br />
Leider hatte ich aus jugendlichem Leichtsinn<br />
privat da<strong>für</strong> gebürgt, dann platzte die Dotcom-<br />
Blase. <strong>Wi</strong>r hatten uns zu sehr auf die Entwicklung<br />
konzentriert und dabei den Vertrieb vernachlässigt.<br />
Als die Banken uns den Geldhahn<br />
zudrehten, hatten wir nicht genügend Produkte<br />
verkauft, um vom Cashflow zu leben. So sah ich<br />
mich mit Anfang 20 mit der privaten Insolvenz<br />
konfrontiert. Das war eine wirklich unschöne<br />
Zeit.<br />
Dr. Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer<br />
des High-Tech Gründerfonds, hat über deine<br />
Autobiografie ›Startup-DNA‹ gesagt: »Er hat alles<br />
riskiert, alles verloren und doch gewonnen.« <strong>Wi</strong>e<br />
hast du das geschafft?<br />
Indem ich einfach weitergemacht habe. Obwohl<br />
ich mit meiner ersten Firma so böse gescheitert<br />
bin, habe ich mich auf das nächste Produkt<br />
gestürzt, eine Fotoservice-Software, die zu<br />
einem riesigen Erfolg wurde. Diesmal wuchsen<br />
wir aus dem Cashflow heraus – Geld hätte mir<br />
sowieso nie wieder irgendjemand gegeben. <strong>Wi</strong>r<br />
bauten mit ip.labs einen Marktführer in einer<br />
Nische auf und verkauften ihn an Fujifilm. Seitdem<br />
muss ich mir um Geld keine Sorgen mehr<br />
machen.<br />
<strong>Wi</strong>e hat dich diese Erfahrung geprägt und was hast<br />
du dadurch gelernt?<br />
Immer wieder aufzustehen, egal wie aussichtslos<br />
die Situation erscheint. Ich möchte nicht<br />
wissen, wo ich heute stehen würde, wenn ich<br />
nach der ersten Pleite nicht wieder aufgestanden<br />
wäre. Ich habe gelernt, dass es sich immer<br />
lohnt, weiterzukämpfen. Geprägt hat mich hier<br />
das Skateboardfahren. Du fällst ständig hin und<br />
musst immer wieder aufstehen. Diese Eigenschaft,<br />
das <strong>Wi</strong>ederaufstehen, zieht sich durch<br />
mein gesamtes Leben.<br />
Deine Story ist <strong>für</strong> viele junge Gründer sicher eine<br />
enorme Inspiration. Welchen Rat hast du neben<br />
dem Aufstehen und Weiterkämpfen <strong>für</strong> sie parat?<br />
Behaltet immer die Kunden beziehungsweise<br />
Technologie im Fokus. Im Markt gilt: Substanz<br />
vor Hype. Das kann gerade am Anfang<br />
sehr schwierig sein, weshalb es auch wichtig ist,<br />
möglichst schnell ein gutes und verlässliches<br />
Team aufzubauen. Allerdings bedeutet jeder<br />
Mitarbeiter auch noch mehr Verantwortung,<br />
das darf nicht vergessen werden – und Teamführung<br />
ist eine Herausforderung <strong>für</strong> sich.<br />
Mit deiner Risikokapital-Firma ›Freigeist Capital‹<br />
finanzierst und unterstützt du Jungunternehmer.<br />
Warum hast du deinen Fokus insbesondere auf<br />
technologiefokussierte Start-ups gelegt?<br />
Technologie ist und bleibt meine Passion. Da<strong>für</strong><br />
brenne ich. Es begeistert mich, was wir mit<br />
neuen Technologien erreichen können und wie<br />
schnell diese sich weiterentwickeln. Ich glaube<br />
daran, dass technologische Durchbrüche unsere<br />
einzige Chance sind, globale Herausforderungen<br />
wie den Klimawandel zu bewältigen.<br />
An welche Start-ups denkst du dabei konkret?<br />
Zum Beispiel an Lilium und Kraftblock. Lilium<br />
baut gerade ein Flugtaxi, das mit Null Emission<br />
komplett elektrisch fliegen kann. Kraftblock<br />
hat den ersten ökologisch und ökonomisch<br />
sinnvollen Energiespeicher entwickelt, indem<br />
es ein neues und besonderes Granulat entdeckt<br />
hat. Das sind Start-ups, die in meinen Augen<br />
unsere Welt nachhaltig verbessern können. Unser<br />
Traum: Eines unserer Start-ups soll mal ein<br />
bedeutender Weltmarktführer werden.<br />
Gestatte uns einen Blick hinter die Kulissen der<br />
beliebten TV-Show ›Die Höhle der Löwen‹: <strong>Wi</strong>e eng<br />
ist dein Verhältnis zu den anderen Investoren?<br />
Es ist ja kein Geheimnis, dass Judith und ich<br />
inzwischen sehr gut befreundet sind und ich<br />
sie sehr schätze. <strong>Wi</strong>r sind beide von Anfang<br />
an dabei und kennen uns somit nun schon seit<br />
fast sechs Jahren. Aber auch mit Ralf verstehe<br />
ich mich sehr gut und es macht mir Spaß, mit<br />
ihm zusammenzuarbeiten. Das Verhältnis<br />
zwischen den Investoren am Set ist gut und<br />
freundschaftlich.<br />
Gab es wegen eines Deals schon mal Streit?<br />
<strong>Wi</strong>e die TV-Zuschauer in der fünften Staffel verfolgen<br />
konnten, gab es tatsächlich schon mal<br />
wegen eines Deals Krach am Set. Das war beim<br />
Goleygo-Deal, dem ersten gemeinsamen Deal<br />
von Ralf und mir. Die Gründer waren auf unser<br />
Angebot eingegangen, ohne sich das Angebot<br />
der anderen Löwen anzuhören. Da wurde<br />
Foto: Joseph Ruben | Illustration: vecteezy.com<br />
06 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MENSAGESPRÄCH<br />
kurz mal rumgefaucht, wir haben uns aber alle<br />
schnell wieder eingekriegt.<br />
Zurück zu den Gründern: Welche Kriterien entscheiden<br />
eigentlich darüber, ob du ein Start-up als<br />
Investor unterstützt?<br />
Ich muss spüren, dass die Gründer und ich die<br />
gleiche Sprache sprechen, dass wir die gleichen<br />
Ziele verfolgen. Am liebsten sind mir Gründerteams,<br />
die sich gegenseitig ergänzen und alle<br />
entscheidenden Kompetenzen untereinander<br />
verteilt mitbringen. Sie müssen <strong>für</strong> ihr Startup<br />
brennen und auf das Produkt fokussiert<br />
sein anstatt auf den großen, schnellen Gewinn.<br />
Wenn das alles passt und meine Partner und ich<br />
Potenzial sehen, investieren wir.<br />
Du hast gesagt, die Gründer müssen sich gegenseitig<br />
ergänzen. Welche Kompetenzen braucht ein<br />
erfolgreiches Team?<br />
Gerade am Anfang, wenn es noch kein richtiges<br />
Team gibt, müssen die Gründer alle anfallenden<br />
Aufgaben und Herausforderungen gut untereinander<br />
aufteilen. Bei einem Food-Start-up<br />
gibt es im Idealfall einen Produkt-Experten, der<br />
sich zu 100 Prozent auf das Produkt konzentriert,<br />
einen unaufhaltbaren Vertriebler, der das<br />
Produkt mit aller Kraft in den Markt bringt und<br />
einen Marketingstar, der die Geschichte zum<br />
Produkt erzählt und damit potenzielle Kunden<br />
begeistert.<br />
Welchen Tipp hast du außerdem <strong>für</strong> junge Gründer?<br />
Seid wissbegierig und versucht, immer am Puls<br />
der Zeit zu bleiben und euch so viele Skills wie<br />
möglich selbst anzueignen. Unsere Welt befindet<br />
sich ständig im Wandel, gerade die IT-Bereiche<br />
entwickeln sich so schnell weiter, dass<br />
die Unis überhaupt nicht hinterher kommen.<br />
Aber es gibt herausragende Angebote, die es jedem<br />
ermöglichen, sich beinahe alles anzueignen.<br />
Gründer müssen nur genug Eigeninitiative<br />
mitbringen.<br />
Welche Branchen brauchen deiner Meinung nach<br />
aktuell die Unterstützung von Start-ups?<br />
Beinahe jede Branche kann von mutigen<br />
Gründern profitieren. Besonderen Bedarf sehe<br />
ich aber in der Automobilbranche, da hier die<br />
Großkonzerne zu eingerostet sind und Themen<br />
wie E-Mobilität und Autonomes Fahren<br />
schlicht und einfach verpennt haben.<br />
Neues Jahr, neue Ziele: Welche Projekte wirst du<br />
<strong>2019</strong> anpacken?<br />
Ich habe diesmal keine Vorsätze speziell <strong>für</strong> das<br />
Jahr <strong>2019</strong>. Ich verfolge eine größere Mission, die<br />
länger als ein Jahr dauern wird: Ich möchte in<br />
den nächsten zehn Jahren einen Technologie-<br />
Marktführer in Europa aufbauen und konzentriere<br />
mich da<strong>für</strong> mit Freigeist ab jetzt auf disruptive<br />
Tech-Start-ups. <strong>Wi</strong>r haben Großes mit<br />
Lilium, Kraftblock und Neufund geplant, unsere<br />
Food-Family wird sicher auch wachsen.<br />
Lieblingsessen in der Mensa?<br />
Nudeln mit Gemüse<br />
<strong>Wi</strong>e viele Semester studiert?<br />
Zwei bis drei, dann habe ich es nicht<br />
mehr ausgehalten. Aber bitte nicht<br />
nachmachen<br />
Nebenjob als …<br />
Zeitungsverteiler und Tischtennis<br />
Trainer<br />
WG oder allein?<br />
WG<br />
Früher Vogel oder Langschläfer?<br />
Langschläfer<br />
Bier oder Wein?<br />
Wein<br />
Rucksack oder Koffer?<br />
Rucksack<br />
Sie wissen, wie wichtig<br />
Atmosphäre ist?<br />
<strong>Wi</strong>r auch. Als weltweiter Rückversicherer übernehmen wir Risiken<br />
anderer Versicherungen, entwickeln gemeinsam mit ihnen innovative<br />
Produkte und suchen nach <strong>Wi</strong>n-<strong>Wi</strong>n-Lösungen. Eine auf<br />
Vertrauen basierende Zusammenarbeit ist da<strong>für</strong> besonders wichtig.<br />
Dieses Vertrauen setzen wir auch in unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Große Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />
werden Ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu tragen<br />
und sich zu entwickeln. Bei uns erleben Sie Erfolge und werden<br />
mit Sicherheit anders arbeiten.<br />
Die Erdatmosphäre können leider auch wir nicht rückversichern.<br />
Risiken aus der Luft- und Raumfahrt übernehmen wir aber tatsächlich.<br />
jobs.hannover-rueck.de
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
IN ANDEREN WELTEN<br />
DIE FORSCHUNG ÖFFNET UNS TÜREN IN FREMDE LEBENSRÄUME,<br />
UNENTDECKTE ORGANISMEN UND SPANNENDE ENTWICKLUNGSGEBIETE.<br />
TAUCH MIT UNS IN GRENZENLOSE MÖGLICHKEITEN EIN<br />
2050<br />
61<br />
430<br />
18,3<br />
Milliarden Euro beträgt der Etat des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF) <strong>für</strong> das Jahr <strong>2019</strong>.<br />
muss das Energiesystem in Deutschland treibhausgasneutral<br />
sein, um die Klimaerwärmung auf unter zwei<br />
Grad Celsius zu begrenzen.<br />
Millionen Euro stellt das BMBF im Rahmen der<br />
›<strong>Na</strong>tionalen Dekade gegen Krebs‹ <strong>für</strong> praxisverändernde<br />
klinische Studien zur Prävention, Diagnose und<br />
Therapie von Krebserkrankungen bereit.<br />
463<br />
30<br />
Millionen Euro stehen bis 2028 zur Gewinnung und<br />
Förderung von professoralem Personal <strong>für</strong> Fachhochschulen<br />
zur Verfügung.<br />
Prozent höher soll die Gesamtrohstoffproduktivität,<br />
im Einklang mit den UN-<strong>Na</strong>chhaltigkeitszielen, bis 2030<br />
sein.<br />
Millionen Euro stehen <strong>für</strong> die Förderung der Forschung<br />
<strong>für</strong> <strong>Na</strong>chhaltigkeit, Klima und Energie bereit.<br />
Text: Felix Schmidt | Quellen: HTS, BMBF; DLR, FONA | Foto: artegorov3@gmail, peshkova/Fotolia.de<br />
08 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
WO STEHT DEUTSCHLAND<br />
IN DER FORSCHUNGSLANDSCHAFT?<br />
FÜNF DER ZEHN<br />
INNOVATIVSTEN UNTERNEHMEN EUROPAS<br />
12 PROZENT ANTEIL<br />
AM WELTHANDEL MIT FORSCHUNGSINTENSIVEN WAREN<br />
ERSTER PLATZ<br />
AUSGABEN FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN EUROPA<br />
BIS ZU 12,3<br />
MILLIONEN MEN-<br />
SCHEN WERDEN 2040<br />
AN TYP-2-DIABETES<br />
ERKRANKT SEIN.<br />
LAUT EINER STUDIE<br />
DES DEUTSCHEN<br />
DIABETES-ZENTRUMS<br />
MIT DEM ROBERT<br />
KOCH- INSTITUT<br />
ENTSPRICHT DIES<br />
EINEM ANSTIEG VON<br />
BIS ZU 77 PROZENT.<br />
50 JAHRE LANG<br />
SUCHTEN FORSCHER<br />
NACH DEM HIGGS-<br />
BOSON. 2012 WURDE<br />
DAS ELEMENTARTEIL-<br />
CHEN IM FORSCHUNGS-<br />
ZENTRUM CERN<br />
ENTDECKT. GRÖSSTER<br />
BEITRAGSZAHLER DER<br />
INTERNATIONALEN<br />
FINANZIERUNG DES<br />
LHC? DEUTSCHLAND.<br />
Der Aufschrei war groß, als<br />
He Jiankui, Biophysiker der<br />
Southern University of Science<br />
and Technology, verkündete,<br />
dass mit <strong>Na</strong>na und<br />
Lulu die ersten beiden genmanipulierten<br />
Babys geboren<br />
worden waren. Der<br />
Forscher will das Erbgut<br />
der künstlich befruchteten<br />
Zwillingsschwestern verändert<br />
haben. Laut eigener<br />
Aussage hat er via CRISPR/<br />
Cas9 einen Rezeptor ›ausgeschaltet‹<br />
und die Kinder damit<br />
gegen HIV resistent gemacht.<br />
Behilflich dabei war<br />
ihm ein Protein, dass er nach<br />
der Befruchtung der Eizelle<br />
eingeschleust haben will.<br />
He Jiankui ist damit der erste<br />
Mensch, der in die menschliche<br />
Evolution eingegriffen<br />
hat.<br />
Mitentdeckerin der Genschere,<br />
Emmanuelle Charpentier,<br />
verurteilte die<br />
<strong>Na</strong>chricht und erklärte, dass<br />
der chinesische Forscher<br />
eine rote Linie überschritten<br />
habe. Gleichzeitig setzt<br />
sie sich da<strong>für</strong> ein, dass die<br />
Erforschung menschlicher<br />
embryonaler Zellen zur Optimierung<br />
des Menschen<br />
stark reguliert wird.<br />
DER PERFEKTE MENSCH?<br />
He Jiankui ist seit der Veröffentlichung<br />
seiner Resultate<br />
nicht mehr öffentlich<br />
aufgetreten und soll das<br />
Gelände seiner Universität<br />
nicht mehr verlassen dürfen.<br />
Dazu muss er sich einem<br />
Ermittlungsverfahren<br />
stellen und ein lebenslanges<br />
Berufsverbot <strong>für</strong>chten.<br />
Die Fragen, die das Thema<br />
aufwirft, sind vielfältig und<br />
nicht einfach zu beantworten:<br />
Was darf Genforschung,<br />
wo müssen ihr Grenzen gesetzt<br />
werden? Darf zur Heilung<br />
von Krankheiten auch<br />
beim Menschen eingegriffen<br />
werden? Sind sämtliche<br />
Eingriffe in die menschliche<br />
Keimbahn, also weitervererbbare<br />
Veränderungen, zu<br />
verurteilen?<br />
Mit diesen und vielen weiteren,<br />
schwierigen Fragen<br />
müssen wir uns dringend<br />
auseinandersetzen, denn:<br />
Laut des ›CRISPR Market-<br />
Forecasts from 2018 to<br />
2023‹ soll der Markt von 551<br />
Millionen US-Dollar 2017<br />
auf drei Milliarden US-Dollar<br />
2023 anwachsen, was einem<br />
Wachstum von etwa 33<br />
Prozent entspricht.<br />
EINBLICKE<br />
IN DIE<br />
GENFORSCHUNG<br />
CRISPR/CAS9<br />
So heißt die Genschere, mit der<br />
Forscher in der DNA Gene ›ausschalten‹<br />
oder an der Schnittstelle<br />
neue einfügen können. Die Funktionsweise<br />
ist allerdings selbst nach<br />
30 Jahren Forschung noch nicht<br />
völlig verstanden.<br />
AXOLOTL<br />
Forscher der University of<br />
Kentucky haben eigenen Angaben<br />
zufolge große Teile des Genoms eines<br />
Axolotls entschlüsselt. Die Tiere<br />
aus der Gruppe der Salamander<br />
können fast sämtliche Körperteile<br />
nachwachsen lassen …<br />
INFRAROTSICHT<br />
Eine Forschergruppe der University<br />
of Science and Technology of China<br />
hat im Zuge eines Experiments<br />
Mäusen <strong>Na</strong>nopartikel injiziert,<br />
um ihr Sehvermögen zu verbessern.<br />
Die Mäuse waren damit<br />
wochenlang in der Lage, Licht im<br />
Infrarotbereich als grüne Farbe<br />
wahrzunehmen.<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 09
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
FUTURE FORSCHUNG<br />
HENNING EGGERT ÜBER DEN ARBEITSMARKT, TRENDS UND GEFRAGTE SKILLS<br />
Interview: Alicia Reimann, Felix Schmidt<br />
Welche Trends gibt es zurzeit in den <strong>Na</strong>turwissenschaften?<br />
<strong>Wi</strong>r nehmen eine immer intensivere Vernetzung der unterschiedlichen<br />
naturwissenschaftlichen Disziplinen wahr.<br />
Neben der fach- wird auch die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
immer wichtiger. Die Teams werden zunehmend<br />
international und die Perspektive wandelt sich von regional<br />
oder national zu global.<br />
Auch die Digitalisierung ist ein großes Trendthema. Welchen<br />
Einfluss hat sie auf die Forschung?<br />
Die Digitalisierung findet sich bei uns in nahezu allen Bereichen.<br />
Insbesondere die Simulationswissenschaften finden in<br />
den unterschiedlichsten Forschungsgebieten Verwendung,<br />
etwa in der Klimaforschung oder den Neurowissenschaften.<br />
Auch Themen wie Super- und Quantencomputing sowie Big<br />
Data kommt eine hohe Relevanz zu.<br />
Henning Eggert arbeitet seit 2007 im Forschungszentrum Jülich. Dort<br />
betreut er insbesondere die Bereiche Recruiting und Personalmarketing.<br />
Herr Eggert, wie ist die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />
<strong>für</strong> <strong>Na</strong>turwissenschaftler?<br />
Die Situation ist aus Bewerberperspektive günstig: Arbeitgeber<br />
haben einen hohen Personalbedarf. Gleichzeitig gibt es<br />
wenige Arbeitssuchende. Das führt zu einem starken Wettbewerb<br />
um qualifizierte Bewerber. Dennoch bestehen weiterhin<br />
hohe Erwartungen an die Kandidaten.<br />
Bachelor, Master oder Doktor – welcher Titel ist relevant?<br />
In der <strong>Wi</strong>ssenschaft ist ein direkter Berufseinstieg mit einem<br />
Masterabschluss möglich. Wer allerdings eine wissenschaftliche<br />
Karriere anstrebt und zum Beispiel im Rahmen<br />
einer Führungsposition Verantwortung übernehmen und<br />
eigene Themen und Projekte voranbringen möchte, sollte<br />
promovieren.<br />
Welche Berufsfelder bieten sich da<strong>für</strong> an, eher in der Forschung<br />
als in einem Unternehmen zu arbeiten?<br />
Es finden sich sicher ähnliche Berufsfelder in beiden Bereichen.<br />
Daher kommt es mehr auf die persönlichen Präferenzen<br />
an: Wer mittel- bis langfristig an gesellschaftlich relevanten<br />
Themen arbeiten möchte oder eine akademische<br />
Karriere anstrebt, sollte sich nach Einstiegsmöglichkeiten<br />
an Forschungseinrichtungen oder Hochschulen umschauen.<br />
Welche persönlichen und fachlichen Kompetenzen sollten<br />
Berufseinsteiger haben?<br />
Die erforderlichen Kompetenzen, insbesondere fachlicher<br />
<strong>Na</strong>tur, hängen stets von der angestrebten Position ab. Grundsätzlich<br />
sollten Bewerber im wissenschaftlichen Umfeld<br />
Neugier an der Lösung herausfordernder Fragestellungen<br />
mitbringen und an der Arbeit in internationalen und interdisziplinären<br />
Teams interessiert sein.<br />
Ihr Tipp <strong>für</strong> einen Berufseinsteiger, der noch am Anfang seiner<br />
Karriere steht?<br />
Nutze die Gelegenheit, verschiedene Arbeitgeber näher kennenzulernen<br />
– etwa bei Veranstaltungen oder durch Praktika<br />
– und dich mit Mitarbeitern auszutauschen. So kannst<br />
du ein umfassendes Bild von den Möglichkeiten bekommen,<br />
die sich nach dem Studium bieten und eine bewusste Entscheidung<br />
<strong>für</strong> deinen Berufseinstieg treffen.<br />
»THEMEN WIE SUPER- UND QUANTEN-<br />
COMPUTING SOWIE BIG DATA KOMMT<br />
EINE HOHE RELEVANZ ZU.«<br />
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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
PRAXISCHECK<br />
FORSCHERLEBEN<br />
RADIOASTRONOMIE VS. PHARMAFORSCHUNG –<br />
EINBLICKE AUS ERSTER HAND<br />
DR. LAURA SPITLER IST ASTROPHYSIKERIN<br />
UND LEITERIN EINER FORSCHUNGS-<br />
GRUPPE AM MAX-PLANCK-INSTITUT<br />
FÜR RADIOASTRONOMIE IN BONN.<br />
CLARA DIEZ HAT BIOCHEMIE UND GESUND-<br />
HEITSÖKONOMIE STUDIERT UND ARBEITET<br />
NUN ALS GLOBAL PRICING & REIMBURSE MENT<br />
SENIOR MANAGER BEI AMGEN.<br />
Fotos: privat, Amgen, artegorov3@gmail/Fotolia.de<br />
Frau Dr. Spitler, welche Aufgaben übernehmen Sie?<br />
Bei der Arbeit als Astrophysikerin ist das Problemlösen die Hauptaufgabe.<br />
Kreativität spielt eine wichtigere Rolle dabei, als man<br />
denkt. In der Praxis gehört viel Computerarbeit zum Job, denn Programmierung<br />
und Datendarstellung sind <strong>für</strong> die astronomische<br />
Forschung sehr wichtig. Ich lese Veröffentlichungen, um auf dem<br />
neuesten Stand zu bleiben und schreibe eigene, um meine Erkenntnisse<br />
zu präsentieren. Heutzutage ist <strong>Wi</strong>ssenschaft keine einsame<br />
Tätigkeit mehr. Ich bin immer mit Kollegen in Kontakt und reise zu<br />
Tagungen, um mich über neue Ergebnisse auszutauschen.<br />
Was war Ihr bisher spannendstes Projekt?<br />
Die Radioblitze, die wir erforschen, sind Astronomen erst seit<br />
zwölf Jahren bekannt. Ihre Herkunft ist immer noch völlig unklar.<br />
Im Jahr 2014 habe ich eine besondere Art von Radioblitz entdeckt,<br />
und wir konnten zeigen, dass diese Quelle drei Milliarden Lichtjahre<br />
von der Erde entfernt liegt und in einer sehr kleinen, unauffälligen<br />
Galaxie zu Hause ist. Es war das erste Mal, dass die Heimatgalaxie<br />
eines solchen Radioblitzes bestimmt werden konnte.<br />
Was ist besonders herausfordernd an Ihrer Arbeit?<br />
Eine Herausforderung ist das Zeitmanagement. Das Problem ist,<br />
dass ich immer mehr Ideen oder Daten habe, als ich Zeit finde, sie<br />
alle richtig durchzuarbeiten. Zudem ist <strong>Wi</strong>ssenschaft oft ein Wettbewerb.<br />
Zum Beispiel muss ich mit anderen Astronomen konkurrieren,<br />
um Beobachtungszeit an einem Teleskop zu bekommen.<br />
Das bleibt immer professionell, aber jeder muss beweisen können,<br />
dass seine Idee gut genug ist.<br />
Was ist das Beste an Ihrem Job?<br />
Dass ich immer neue Sachen lerne. Um die Forschung voranzutreiben,<br />
muss ich die Daten auf neue Art und Weise betrachten und<br />
neue Verknüpfungen machen. In meinem Fall erweitere ich meine<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten, um den <strong>Wi</strong>ssensstand über unser Universum<br />
zu verbessern. Das ist die schönste Motivation, die ich mir<br />
vorstellen kann.<br />
Frau Diez, welche Aufgaben fallen bei Ihrer Arbeit typischerweise an?<br />
Bisher war ich in Deutschland <strong>für</strong> die Sicherstellung des Zugangs<br />
und der Erstattung unserer bestehenden und neuen Produkte im<br />
Bereich Hämatologie/Onkologie <strong>für</strong> Patienten zuständig und Projektleiterin<br />
<strong>für</strong> nationale Verhandlungen sowie ein Teammitglied<br />
bei der Einreichung mehrerer Dossiers. Jetzt arbeite ich auf globaler<br />
Ebene in größeren und multinationalen Teams.<br />
Stichwort Projekt: Welches war Ihr spannendstes bisher?<br />
In den letzten sechs Jahren gab es bei Amgen viele spannende Projekte,<br />
sodass ich keines wirklich hervorheben kann. Definitiv fand<br />
ich es immer sehr spannend, wenn ich Teil eines Teams sein durfte,<br />
das die Verfügbarkeit neuer Arzneimittel <strong>für</strong> Patienten ermöglicht<br />
hat.<br />
Vor welche Herausforderungen werden Sie bei der Arbeit gestellt?<br />
Ich war mit den jeweiligen produktspezifischen Herausforderungen<br />
mehrerer Amgen-Produkte konfrontiert. In meiner neuen globalen<br />
Rolle habe ich die Freude, neben meinen Erfahrungen aus<br />
dem deutschen Gesundheitssystem, Einblicke in die Gesundheitssysteme<br />
anderer Länder zu erhalten und eng mit den Kollegen weltweit<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?<br />
Es macht mir große Freude, dass ich in engem Austausch mit vielen<br />
Kollegen aus verschiedensten Abteilungen und Ländern zusammenarbeite.<br />
›Working in Teams‹ ist ein Wert, der bei Amgen wirklich<br />
gelebt wird.<br />
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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
WER FORSCHT WAS?<br />
OB IN DER WÜSTE, AUF DEM VULKAN,<br />
ODER IM OZEAN – WIR SIND FÜR DICH ›VOR ORT‹<br />
Text: Alicia Reimann, Felix Schmidt<br />
IN DEN WEITEN DER SAHARA<br />
»Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, die letzten ›weißen Flecken‹ auf den Kontinenten zu erkunden – und das sind vor allem die Wüsten.<br />
Gerade in der östlichen Sahara gibt es Gebiete, die selbst heute noch längst nicht erforscht sind, denn die größte Wüste der Erde war vor rund 10.000<br />
bis 5.000 Jahren vor heute grün und überall besiedelt. Manche Wurzeln der Kulturentwicklung sind bis tief in die Sahara hinein zurückzuverfolgen.<br />
Langweilig wird es deshalb auch <strong>für</strong> die nachfolgenden Forschergenerationen nicht. Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die monatelangen Expeditionen erfordern<br />
einen hohen logistischen Aufwand: Steht die Finanzierung, müssen Wasser, <strong>Na</strong>hrungsmittel, Treibstoff, Forschungsmaterialien und vieles mehr eingepackt<br />
werden – <strong>Na</strong>chschub holen geht dann nicht mehr. Meist bleiben wir nicht lange an einem Ort, sondern<br />
brechen nach ein, zwei Tagen zum nächsten Ziel auf. Das Expeditionsleben ist hart – die Teilnehmer<br />
werden aber damit belohnt, dass sie in spektakulären Landschaften unerforschtes Neuland betreten, das<br />
oft niemand vor ihnen zu Gesicht bekommen hat. Absolventen brauchen vor allem Begeisterung, wissenschaftliche<br />
Neugier und müssen bereit sein, sehr enthaltsam unter fast schon militärischen Bedingungen<br />
zu arbeiten.<br />
Die Wüste ist auch <strong>für</strong> andere Forschungsdisziplinen interessant: Aufgrund der teils marsähnlichen Verhältnisse<br />
werden dort Vorbereitungen und Tests <strong>für</strong> künftige Marsmissionen durchgeführt. Darüber hinaus<br />
ist die Sahara <strong>für</strong> die Überprüfung von prognostischen Klimamodellen wichtig, da sie durch ›Zurückrechnung‹<br />
getestet werden können. Unser Forschungsprojekt im Yoa-See im Norden des Tschad ist<br />
diesbezüglich eines meiner wichtigsten Projekte. Dort haben wir seit 1999 mehrere Bohrkerne entnommen.<br />
Diese stellen in meinen Augen nicht nur <strong>für</strong> die Sahara, sondern <strong>für</strong> ganz Afrika und sogar die ganze<br />
Erde, das beste Klimaarchiv der letzten 10.500 Jahre dar. Denn dort können wir <strong>für</strong> jedes Jahr mindestens zwei Schichten untersuchen – das gibt es<br />
weltweit nur sehr selten.«<br />
Dr. rer. nat. Stefan Kröpelin, Geo- und Klimaforscher an der Universität zu Köln<br />
VON MAGMA UND MAULTIEREN<br />
»Der Vulkanismus spielt in der Entwicklung der Erde, ihrer Kontinente und als Ausdruck dieser inneren Kräfte eine besondere Rolle. Vulkanforschung<br />
ist Forschung am Puls der Erde und es ist <strong>für</strong> mich ungeheuer spannend, die Zusammenhänge zwischen den Prozessen und Kräften zu erforschen und<br />
besser zu verstehen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, Vulkane zu erforschen: Ich interessiere mich hauptsächlich <strong>für</strong> die langzeitliche Entwicklung<br />
über die gesamte Lebensdauer eines Vulkans, besonders <strong>für</strong> die Ursache da<strong>für</strong>, warum Vulkane so unterschiedlich sind. Dazu erforsche ich, woher das<br />
Magma kommt, wie lange der Aufstieg aus dem Erdmantel dauert und wie und warum sich die Zusammensetzung des Magmas auf dem langen Weg<br />
verändert. Außerdem versuche ich, das mögliche zukünftige Verhalten eines Vulkans aus dessen früherer Aktivitätsgeschichte abzuleiten. Besonderes<br />
interessant ist, was in der Zeit vor einem Ausbruch in der Magmakammer passiert. Im Zuge dessen bin ich viel in der Welt herumgereist: Zunächst in<br />
Deutschland am Laacher Seevulkan, dann habe ich Vulkane in der Antarktis, auf der russischen Halbinsel Kamchatka, in Mittelamerika und vor allem<br />
in den Südamerikanischen Anden erforscht. <strong>Wi</strong>r haben mit Hubschraubern und Geländefahrzeugen gearbeitet, aber auch mit Maultieren und in einem<br />
Fall in Panama sogar mit <strong>Wi</strong>ldwasser-Kayaks. Im Andenhochland haben wir viele kalte Nächte über 4.000 Meter Höhe<br />
verbracht und immer wieder unseren Geländewagen ausgraben, reparieren und über Flüsse bringen müssen.<br />
Die wichtigste Herausforderung ist, die aktuellen, brennenden wissenschaftlichen Fragen zu definieren und die Wege und<br />
analytischen Methoden zu deren Lösung zu finden. Ein großer und entscheidender Anteil daran ist die Arbeit im Labor.<br />
Grundlage sind Physik, Chemie und die Datenkorrektur und -aufbereitung sowie <strong>für</strong> die Fehlerabschätzung aufwendige Methoden<br />
der Mathematik. Das <strong>Wi</strong>chtigste an der Forschung ist die Leidenschaft <strong>für</strong> das, was man tut. Dies fällt einem Vulkanforscher<br />
natürlich leicht, denn die Forschung an Vulkanen gehört wohl zum Spannendsten überhaupt. Da die Herangehensweisen<br />
an die Vulkanforschung so unterschiedlich sind, muss, wer sich <strong>für</strong> Vulkane als Forschungsobjekt interessiert, einen<br />
eigenen, nach Interessen, Fähigkeiten und von Zukunftsperspektiven geleiteten Weg suchen. Interessierte sollten sportlich,<br />
mathematisch begabt, wetterfest, belastbar, im Labor technisch versiert und in jedem Fall mit den Grundlagen der Physik,<br />
Chemie und Mathematik ausgestattet sein.«<br />
Gerhard Wörner, Professor <strong>für</strong> Geochemie an der Universität Göttingen<br />
Foto: artegorov3@gmail/Fotolia.de, privat<br />
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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
SECRETS UNDER THE SEA<br />
»In der Meeresforschung existieren immer noch viele Phänomene und Zusammenhänge, die bisher nur teilweise oder gar nicht verstanden sind. Auch<br />
neue Arten, die eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, werden immer wieder entdeckt. Gleichzeitig ist das Zusammenspiel des Lebens im Ozean<br />
durch menschliche Aktivitäten in hohem Maße gefährdet. Daraus ergeben sich viele spannende Forschungsfelder. <strong>Wi</strong>ssenschaftler versuchen, ständig<br />
an die Grenzen zu gehen und das Unerforschte, das nicht Verstandene zu ergründen. Das erfordert sehr viel Kreativität, Überblick, Ausdauer und<br />
Teamgeist, denn viele der Fragestellungen sind nur im interdisziplinären Zusammenhang zu verstehen. Grundsätzlich<br />
muss wohl jeder Biologe, der sich mit Meeresforschung beschäftigt, Fähigkeiten mitbringen, die nicht unbedingt im<br />
Studium erlernt werden, wie etwa das Handling großer Datensätze oder technisches <strong>Wi</strong>ssen zu komplexen Geräten.<br />
Ein Grundverständnis <strong>für</strong> physikalische Zusammenhänge und chemische Prozesse ist ein Muss. Aber es schadet auch<br />
nicht, Erfahrung auf Booten und Schiffen oder je nach Forschungsgebiet Taucherfahrung zu haben.<br />
Jedes Schiff, jede Reise und jedes Experiment hat spannende und einzigartige<br />
Seiten. Dabei ist es egal, ob wir auf einem russischen Forschungsschiff<br />
in der Arktis, einer dänischen Expedition über den Indischen Ozean<br />
oder in einem deutschen Forschungsschiff auf einer Ausbildungsreise in<br />
der Ostsee sind. Es gibt überall viel zu entdecken und so viele ungelöste<br />
Rätsel. <strong>Wi</strong>r hoffen, dass unsere Erkenntnisse zu einer nachhaltigeren Nutzung<br />
des Meeres beitragen, und dass die Kommunikation über die Schönheit<br />
und Verletzlichkeit der Lebensräume an der Küste und im Ozean das<br />
öffentliche Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>Na</strong>turschutz abseits der Landmassen stärkt.«<br />
Dr. Helena Hauss, Biologische Ozeanographin am Geomar und Dr. Cornelia Jaspers, Biologische<br />
Ozeanographin am Geomar und an der Technischen Universität von Dänemark<br />
Lernen Sie<br />
uns kennen:<br />
www.fz-juelich.de/<br />
gp/MeetFZ<br />
IHRE KARRIERE IM FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH!<br />
„ICH FORSCHE AN DER ENERGIESPEICHERUNG DER ZUKUNFT!“<br />
Im Forschungszentrum Jülich bin ich in der Arbeitsgruppe ‚Festkörper batterien‘ beschäftigt.<br />
Unser Ziel ist eine Optimierung der Sicherheit sowie der Energie- und Leistungsdichte von<br />
Batterien. Hierdurch ließe sich die Laufzeit mobiler Geräte und die Reichweite von<br />
Elektroautos deutlich verlängern. Die Forschung und Entwicklung erstreckt sich dabei von<br />
neuartigen Werkstoffen über die Herstellung von Komponenten bis zum Aufbau kompletter<br />
Batterien.<br />
Yulia Arinicheva, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut <strong>für</strong> Energie- und<br />
Klimaforschung (IEK-1)<br />
Das Forschungszentrum Jülich leistet als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
wirksame Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in<br />
den Bereichen Information, Energie und Bioökonomie. Es bearbeitet vielfältige<br />
Aufgaben im Forschungsmanagement und nutzt große, oft einzigartige wissenschaftliche<br />
Infrastrukturen. Arbeiten Sie zusammen mit rund 6.100 Kolleginnen<br />
und Kollegen themen- und disziplinenübergreifend an einem der größten<br />
Forschungszentren Europas.<br />
karriere@fz-juelich.de | www.fz-juelich.de/karriere
ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong><br />
ARBEITS<br />
MARKTREPORT<br />
BITTE EINSTEIGEN<br />
WIR HABEN EXPERTEN GEFRAGT, WIE ES UM DEN NAWI-ARBEITSMARKT UND<br />
AKTUELLE CHANCEN IM BEREICH MATHE, CHEMIE, PHYSIK, BIO UND GEO STEHT<br />
A<br />
lles andere als Stillstand: soviel ist sicher in den<br />
naturwissenschaftlichen Berufen. Für Studenten<br />
entsprechender Fächer tun sich derzeit spannende neue Tätigkeitsfelder<br />
auf. Doch welcher <strong>Na</strong>wi kann in welche Branche<br />
einsteigen und wie stehen die Chancen, mit deinem<br />
fachlichen Hintergrund einen entspannten Berufseinstieg<br />
hinzulegen? Fünf Experten geben einen Einblick in Aufgaben,<br />
Herausforderungen und Möglichkeiten.<br />
MATHEMATIK<br />
Bereits im Studium eine bestimmte Spezialisierung zu entwickeln,<br />
die dir eine berufliche Richtung vorgibt, ist immer<br />
ratsam – auch im Bereich Mathematik. Alleine die Wahl des<br />
Studiengangs legt von vornherein einen Bereich fest. Doch<br />
auch praktische Arbeitserfahrung zu sammeln, wird sich<br />
positiv auf den Berufseinstieg auswirken. So rät Thomas<br />
Vogt von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV):<br />
»Wer in <strong>Wi</strong>rtschaft und Industrie arbeiten möchte, <strong>für</strong> den<br />
ist es sehr hilfreich, die Bachelor- oder Masterarbeit schon in<br />
einem Unternehmen zu machen, auch um einen Einblick in<br />
die jeweilige Branche zu erhalten.« Zusätzlich seien neben einer<br />
soliden Grundausbildung in Mathematik auch Programmier-<br />
und Sprachkenntnisse sowie Auslandserfahrungen<br />
von Vorteil. Dich interessiert der Bereich Forschung? Das<br />
passt, denn hier werden Mathe-Asse gebraucht – Stichwort<br />
Simulation: »Jeder neue Fahrzeug-, jeder neue Flugzeugtyp<br />
entsteht heute und in Zukunft zunächst am PC und wird im<br />
virtuellen Raum getestet. Dabei kommen hochkomplexe<br />
Programme und Virtual Reality zum Einsatz, immer wieder<br />
gibt es Überschneidungen mit KI – auch das ist ein wachsendes<br />
Gebiet, in dem mathematische Methoden zur Anwendung<br />
kommen«, weiß Thomas Vogt von der DMV.<br />
PHYSIK<br />
Auch <strong>für</strong> Physiker gibt es gute <strong>Na</strong>chrichten: Sie sind in vielen<br />
Branchen aktuell sehr gefragt. Die Zahl der offenen Stellen<br />
ist in klassischen Berufen wie zum Beispiel in Forschung<br />
und Entwicklung von Tech-Unternehmen in den letzten<br />
drei Jahren um 30 Prozent gestiegen. Doch auch außerhalb<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
der klassischen Physikerberufe tun sich interessante Tätigkeitsfelder<br />
auf, weiß Alexander Heinrich, Vorstandsmitglied<br />
›Junge Mitglieder und Berufsfragen‹ der Deutschen Physikalischen<br />
Gesellschaft (DPG), zu berichten: »Mehr als drei Viertel<br />
aller Physikabsolventen arbeiten außerhalb der klassischen<br />
Physikberufe, beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, im<br />
Vertrieb, im Management, in der Beratung oder in der (Hochschul-)Lehre.<br />
Oftmals bekleiden sie dabei verantwortungsvolle<br />
Positionen: Rund ein Drittel ist als Aufsichtsrat oder<br />
Führungskraft tätig.« Zukünftig werden Physiker sowohl in<br />
der Forschung als auch in der <strong>Wi</strong>rtschaft mit den expandierenden<br />
Bereichen KI, Medizintechnik sowie Klima- und Umwelttechnik<br />
in Kontakt kommen. Für die erfolgreiche Auseinandersetzung<br />
mit diesen Themen sind sie allerdings auch<br />
gut gerüstet, erklärt Alexander Heinrich von der DPG: »Physiker<br />
lernen während ihres Studiums, komplexe Probleme<br />
zu analysieren, sie zutreffend zu beschreiben und Lösungen<br />
zu finden, daher sind sie in vielen Branchen sehr willkommen.«<br />
Tagungen, Seminare und Besichtigungen von Instituten<br />
als weiterbildende Maßnahmen wahrzunehmen, sei<br />
trotz allem <strong>für</strong> die Berufsfindung empfehlenswert.<br />
BIOLOGIE<br />
Nicht ganz so rosig sieht es auf dem Arbeitsmarkt <strong>für</strong> Biologen<br />
aus. Relativ unverändert bleib das Verhältnis von Angebot<br />
und <strong>Na</strong>chfrage unausgeglichen, das heißt, Biologen sind<br />
meist länger als beispielweise Chemiker und Physiker auf der<br />
Suche nach einem Berufseinstieg. »Jedes Jahr drängen etwa<br />
7.000 Biologie-Absolventen neu auf den Arbeitsmarkt, der<br />
ganz sicher kein ›Bewerbermarkt‹ ist«, weiß Dr. Kerstin Elbing<br />
vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin<br />
(VBIO). Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Zuletzt hat<br />
sich die Anzahl der stellensuchenden Biologen etwas verringert<br />
und die bei der Arbeitsagentur gemeldeten offenen<br />
Stellen erhöht. Allerdings ergänzt Kerstin Elbing vom VBIO:<br />
»Generell ist es mit der Statistik so eine Sache – Biologen arbeiten<br />
in vielen Tätigkeiten, <strong>für</strong> deren Ausübung biologischer<br />
Sachverstand nötig ist, die aber nicht unbedingt der<br />
Biologie zugeordnet werden.« So sind sie etwa vermehrt in<br />
Illustration: vecteezy.com<br />
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Unternehmen tätig, die eher der Chemischen Industrie zugeordnet<br />
werden. Wer sich frühzeitig ein Netzwerk aufbaut<br />
und auch <strong>für</strong> Einstiegshilfen wie Praktika, Traineeprogrammen<br />
und Volontariate offen ist, sollte auch als Biologe fündig<br />
werden.<br />
CHEMIE<br />
Gute Berufsaussichten hast du<br />
auch im Bereich der Chemie,<br />
wobei der Wettbewerb aktuell<br />
wegen steigender Absolventenzahlen<br />
größer wird. Dabei<br />
sind unter anderem die neuen<br />
Felder innerhalb der Chemie<br />
gefragt: »Schlüsselthemen sind<br />
hierbei die Digitalisierung und<br />
die Herausforderungen der zirkulären<br />
<strong>Wi</strong>rtschaft sowie deren<br />
Zusammenspiel«, sagt Dr. Gerd<br />
Romanowski, Geschäftsführer<br />
<strong>Wi</strong>ssenschaft, Technik und Umwelt im Verband der Chemischen<br />
Industrie (VCI). Laut ihm solltest du <strong>für</strong> den Chemiker-<br />
Arbeitsmarkt Eigenverantwortung und Selbstmanagement,<br />
die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und sehr gute<br />
Fremdsprachenkenntnisse mitbringen. Außerdem wirst du<br />
höchstwahrscheinlich interdisziplinär mit Experten aus der<br />
IT, Biologie, Physik und Materialwissenschaft zusammenarbeiten.<br />
<strong>Wi</strong>chtiger wird zudem, der Digitalisierung und zirkulären<br />
<strong>Wi</strong>rtschaft kompetent zu begegnen: »Die Umsetzung<br />
»AUF JEDEN FALL GILT:<br />
SICH VON ETWAIGEN ABSAGEN<br />
NICHT ENTMUTIGEN LASSEN UND<br />
IMMER WIEDER BEWERBEN.«<br />
Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer des VCI<br />
dieser Megatrends erfordert eine grundlegende Weiterentwicklung<br />
der Chemieunternehmen vom reinen Werkstofflieferanten<br />
zum Anbieter umfassender und nachhaltiger<br />
Lösungen <strong>für</strong> Kunden und Umwelt.« Im Zuge dessen werden<br />
Chemiker einen besonderen Fokus auf den Umgang mit<br />
Rohstoffen und <strong>Na</strong>chhaltigkeit legen müssen.<br />
GEOWISSENSCHAFTEN<br />
Dr. Peter Müller, Geschäftsführer<br />
des Bundesverbands Deutscher<br />
Geowissenschaftler, sieht<br />
die aktuelle Arbeitsmarktlage<br />
positiv: »Sowohl die gute Konjunktur<br />
als auch der anhaltende<br />
Bauboom sorgen <strong>für</strong> volle Auftragsbücher<br />
und eine hohe Beschäftigungsrate<br />
von Geowissenschaftlern<br />
in Ingenieur- und<br />
Geo-Büros.« Ein breit angelegtes,<br />
zügiges Studium mit hohem<br />
Praxisanteil bildet laut Müller eine solide Basis <strong>für</strong> die<br />
vielfältigen Betätigungsfelder in den Geowissenschaften.<br />
»Insbesondere angewandte Vertiefungsrichtungen können<br />
den Berufseinstieg erleichtern, da auch in Zukunft ein Großteil<br />
der Absolventen in Bereichen wie der Ingenieur- und<br />
Hydrogeologie unterkommt.« Die Gestaltung der Energiewende<br />
und die Bewältigung des Klimawandels werden klassische<br />
Felder wie Bauvorhaben, Grundwasserschutz und Altlastensanierung<br />
weiterhin ergänzen.<br />
ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong><br />
<strong>audimax</strong>_Anzeige_192x127mm_Satzspiegel.pdf 1 20.03.<strong>2019</strong> 10:06:21<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
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CY<br />
CMY<br />
K<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 15
ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong><br />
WARUM LOHNT ES SICH, IN IHRER BRANCHE<br />
EINZUSTEIGEN?<br />
»Die Energiewende ist eines der spannendsten und gleich zeitig<br />
relevantesten Themen unserer Zeit. <strong>Wi</strong>r engagieren uns jeden<br />
Tag <strong>für</strong> ein nachhaltiges Energiesystem – und das nicht nur auf<br />
nationaler Ebene, sondern auch im internationalen Kontext.<br />
Wenn Absolventen innovative und anspruchsvolle<br />
Projekte mit wechselnden Herausforderungen<br />
im Bereich Energiepolitik voranbringen möchten,<br />
sind sie in unserer Branche genau richtig.«<br />
Matthias Oberstebrink, Recruiting & Employer Branding<br />
bei der Deutschen Energie-Agentur<br />
WORAUF ACHTEN SIE BEI BEWERBERN BE-<br />
SONDERS UND WELCHE ROLLE SPIELT DABEI<br />
DIE AUSLANDSERFAHRUNG?<br />
»Besonderen Wert legen wir auf aussagekräftige<br />
Bewerbungsunterlagen, die uns einen Überblick<br />
über die fachlichen und persönlichen Qualifikationen<br />
der Bewerber geben. Dabei sollten uns die Bewerber<br />
insbesondere von ihrer Affinität <strong>für</strong> den Bereich der<br />
instrumentellen Analytik von pflanzlichen Produkten<br />
überzeugen. Gerade im Laborbereich ist die Auslandserfahrung<br />
keine zwingende Voraussetzung.«<br />
Janine Soysev, Personalreferentin bei PhytoLab<br />
DAS ERWARTET DICH<br />
ARBEITSMARKT FÜR NAWIS: PERSONALER GEBEN EINEN EINBLICK<br />
IN PROJEKTE, SKILLS UND ANFORDERUNGEN FÜR EINSTEIGER<br />
Interview: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
WELCHE PROJEKTE ERWARTEN BERUFS-<br />
EINSTEIGER BEI IHNEN?<br />
»Bei uns übernehmen Einsteiger Verantwortung<br />
und werden schnell in unsere<br />
Projekte eingebunden. Dazu gehören<br />
zum Beispiel die Ausarbeitung eines <strong>Na</strong>chhaltigkeitsratings<br />
<strong>für</strong> Bau finanzierung oder<br />
unsere Projekte im Bereich Digitalisierung.«<br />
Lisa Scholz, Referentin Recruiting bei der Umweltbank<br />
WORAUF LEGEN SIE BEI BEWERBERN BESON-<br />
DEREN WERT UND WELCHE ROLLE SPIELT<br />
DABEI DIE AUSLANDSERFAHRUNG?<br />
»<strong>Wi</strong>r schauen uns immer die Gesamtpersönlichkeit<br />
der Bewerber an. Auslandsaufenthalte sind <strong>für</strong> uns dabei<br />
ein wichtiger Anhaltspunkt, denn sie erweitern und bereichern<br />
den persönlichen wie fachlichen Horizont ungemein.<br />
Angesichts der digitalen Transformation unseres<br />
Arbeitsalltags und Unternehmensgeschäfts zählt eine hohe<br />
Digitalkompetenz heute zu einer der wichtigsten Schlüsselqualifikationen.<br />
Als globales Unternehmen mit drei sehr<br />
unterschiedlichen Unternehmensbereichen ist <strong>für</strong> uns auch<br />
eine Offenheit gegenüber Neuem entscheidend – <strong>für</strong> eine<br />
Job-Rotation, einen Aufenthalt im Ausland oder die Idee zur<br />
nächsten richtungsweisenden Innovation.«<br />
Katrin Klein, Leiterin Recruitment bei Henkel<br />
WELCHE FACHLICHEN UND PERSÖNLICHEN FÄHIGKEITEN<br />
SOLLTEN NACHWUCHSKRÄFTE FÜR DEN EINSTIEG IN<br />
IHRE BRANCHE MITBRINGEN?<br />
»Der fachliche Studienhintergrund spielt <strong>für</strong> hochspezialisierte<br />
Bereiche wie die Forschung und Entwicklung eine wichtige<br />
Rolle, ist aber nicht das alleinige Auswahlkriterium. Neben<br />
einer sehr guten Ausbildung gehören praktische und internationale<br />
Erfahrung sowie Fremdsprachenkenntnisse zu den<br />
wichtigsten Bewerbermerkmalen. Uns interessiert aber vor<br />
allem die Person hinter dem Profil – denn wir suchen Persönlichkeiten<br />
mit Unternehmergeist, die etwas bewegen wollen.«<br />
Katrin Klein, Leiterin Recruitment bei Henkel<br />
WARUM LOHNT ES SICH, IN IHRER<br />
BRANCHE EINZUSTEIGEN?<br />
»HAL Allergy produziert und entwickelt innovative allergenspezifische<br />
Immuntherapien <strong>für</strong> die Behandlung der am<br />
häufigsten auftretenden Allergien, hervorgerufen durch<br />
Pollen, Hausstaubmilben oder Insektengift von Bienen oder<br />
Wespen. Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch und die<br />
Betroffenen leiden nicht selten unter massiven Einschränkungen<br />
der individuellen Lebensqualität bis hin zu lebensbedrohlichen<br />
Reaktionen. Alle unsere Aktivitäten zielen darauf ab, die<br />
bestmöglichen pharmazeutischen Produkte und wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse zur Verfügung zu stellen, um die Lebensqualität<br />
von Allergikern zu verbessern.«<br />
Anne Bottenschein, Manager HR & Legal bei HAL Allergy<br />
Fotos: Tobias Ebert, Dot Com, Biederbick & Rumpf, Umweltbank, HAL Allergy | Illustration. vecteezy.com<br />
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ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong><br />
WELCHE PROJEKTE KÖNNEN BERUFSEIN-<br />
STEIGER BEI IHNEN ÜBERNEHMEN?<br />
»Die Möglichkeiten <strong>für</strong> <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
hängen immer von den persönlichen Interessen<br />
und Vorkenntnissen ab. <strong>Wi</strong>r haben stets<br />
Bedarf an gut ausgebildeten Forschern <strong>für</strong> unsere<br />
R&D-Abteilung mit Sitz in den Niederlanden, inmitten des<br />
Leiden BioScience Parks. In Deutschland bieten wir Berufseinsteigern<br />
mit erster Erfahrung im Vertrieb die Möglichkeit<br />
des Direkteinstiegs im wissenschaftlichen Außendienst.<br />
Aber auch im Produktmanagement oder in der Kommunikation<br />
finden sich bei uns <strong>Na</strong>turwissenschaftler.«<br />
Anne Bottenschein, Manager HR & Legal bei HAL Allergy<br />
WAS IST IHNEN BEI BEWERBERN BESONDERS<br />
WICHTIG?<br />
»<strong>Wi</strong>r bearbeiten neben inländischen auch viele internationale<br />
Projekte in Russland, China und anderen<br />
Ländern. Daher sind entsprechende Sprach- und interkulturelle<br />
Kompetenzen von Vorteil. Aufgrund<br />
unserer Projektstrukturen achten wir außerdem verstärkt<br />
auf Team-, Kommunikations- und Kollaborationskompetenzen.<br />
Persönliche Netzwerke und <strong>Wi</strong>ssen<br />
über den politischen Kontext sind außerdem von<br />
Vorteil. Erfahrungen im Ausland erweitern den eigenen<br />
Horizont und schaffen eine neue Perspektive, die<br />
bei der Bearbeitung innovativer Projekte Mehrwerte<br />
liefern kann.«<br />
Matthias Oberstebrink, Recruiting & Employer Branding bei der<br />
Deutschen Energie-Agentur<br />
WELCHE FACHLICHEN UND PERSÖNLICHEN FÄHIG-<br />
KEITEN SOLLTEN NACHWUCHSKRÄFTE FÜR DEN<br />
EINSTIEG IN IHRE BRANCHE MITBRINGEN?<br />
»Die fachlichen Anforderungen sind divers und orientieren<br />
sich an den jeweiligen Fachbereichen. <strong>Wi</strong>r beschäftigen<br />
Architekten und Ingenieure, Finanzbuchhalter und Juristen,<br />
Kommunikationsfachleute und Experten aus vielen anderen<br />
Bereichen. Gemeinsam bilden wir die Schnittstelle zwischen Politik<br />
und <strong>Wi</strong>rtschaft und sind aktiv an der Gestaltung politischer<br />
und gesellschaftlicher Prozesse in den Bereichen rund um die<br />
Energiewende beteiligt. Da<strong>für</strong> suchen wir Mitarbeiter mit Team-,<br />
Kommunikations- und Kollaborationskompetenzen.«<br />
Matthias Oberstebrink, Recruiting & Employer Branding bei der Deutschen<br />
Energie-Agentur<br />
WELCHE SKILLS WÜNSCHEN SIE SICH BEI<br />
BERUFSEINSTEIGERN?<br />
»Gemeinsam mit uns können Absolventen die<br />
Zukunft im Bereich pflanzlicher Produkte gestalten.<br />
Sie sind bei uns richtig, wenn sie sich <strong>für</strong> die<br />
neusten Analyse- und Untersuchungsmethoden<br />
interessieren, den Umgang mit Analysegeräten<br />
wie GC, HPLC oder LC-MS nicht scheuen und darüber<br />
hinaus über Kenntnisse in der Analytik von<br />
Rückständen sowie der qualitativen Bestimmung<br />
von getrockneten Pflanzen und pflanzlichen<br />
Produkten verfügen. Dabei liegt uns als Familienunternehmen<br />
vor allem ein persönliches Miteinander<br />
am Herzen, das Platz <strong>für</strong> Teamwork bietet,<br />
sowie die Verwirklichung gemeinsamer Ideen.«<br />
Janine Soysev, Personalreferentin bei PhytoLab<br />
WORAUF LEGEN SIE BEI BEWER-<br />
BERN BESONDEREN WERT UND<br />
WELCHE ROLLE SPIELT DABEI DIE<br />
AUSLANDSERFAHRUNG?<br />
»Bei Danone spielen Respekt und<br />
Teamgeist eine zentrale Rolle. Dementsprechend<br />
legen wir besonderen<br />
Wert auf Offenheit, Begeisterungsfähigkeit,<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
und Selbstreflexion. Bewerber sollten<br />
eine Leidenschaft <strong>für</strong> <strong>Na</strong>hrungsmittel<br />
mitbringen, gerne gepaart mit einem<br />
Interesse an den Themen <strong>Na</strong>chhaltigkeit<br />
und Gesundheit. Sie werden mit einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Stakeholder<br />
arbeiten. Daher ist es wichtig, dass sie<br />
sich Netzwerke aufbauen können und<br />
wollen. Auslandserfahrung ist hilfreich,<br />
aber kein Muss. Allerdings ist fließendes<br />
Englisch aufgrund der engen<br />
Einbindung in internationale<br />
Projekte unabdingbar.«<br />
Lina Haase, Senior Talent Manager<br />
bei Danone<br />
WELCHE PROJEKTE ERWARTEN BERUFSEINSTEIGER<br />
BEI IHNEN?<br />
»Berufseinsteiger erwartet bei Henkel ein vielseitiges und<br />
internationales Arbeitsumfeld, in dem sie früh Verantwortung<br />
übernehmen können und die Chance haben<br />
sich weiterzuentwickeln. Bei einem globalen Unternehmen<br />
wie Henkel arbeiten Absolventen in ganz unterschiedlichen<br />
Projekten, die inhaltlich vom jeweiligen<br />
Unternehmensbereich abhängen – von Waschmittel und<br />
Beauty Care über Klebstoffe bis hin zu den Unternehmensfunktionen<br />
wie Finanzen, IT oder Personalwesen.<br />
<strong>Wi</strong>r geben unseren Mitarbeitern Raum, sich weiterzuentwickeln<br />
– beruflich und persönlich. Mit<br />
digitalen Trainings und einer offenen Feedback-<br />
Kultur fördern wir lebens langes Lernen.«<br />
Katrin Klein, Leiterin Recruitment bei Henkel<br />
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ARBEITSMARKT<br />
REPORT<br />
<strong>2019</strong><br />
WARUM LOHNT ES SICH, IN IHRER<br />
BRANCHE EINZUSTEIGEN?<br />
»<strong>Wi</strong>r alle konsumieren Lebensmittel und<br />
Getränke und unsere Geschmäcker und<br />
Bedürfnisse ent wickeln sich ständig weiter.<br />
Deshalb ist diese Branche immer in Bewegung. Bei<br />
Danone sind wir dabei in sehr interessanten Kategorien<br />
unterwegs: Milchprodukte und pflanz liche<br />
Alternativen, Wasser, Babynahrung und medizinische<br />
Spezialnahrung. Mit unserem Produktportfolio<br />
begleiten wir die Menschen in jedem Lebensalter<br />
und möchten die Gesundheit der Menschen positiv<br />
beeinflussen. So entwickelt Danone seit 100 Jahren<br />
mit hoher wissenschaftlicher und technischer Kompetenz<br />
Produkte und Services, die dieser Mission<br />
entsprechen.«<br />
Lina Haase, Senior Talent Manager bei Danone<br />
WELCHE FACHLICHEN UND PERSÖNLICHEN FÄHIGKEITEN<br />
SOLLTEN NACHWUCHSKRÄFTE FÜR DEN EINSTIEG IN<br />
IHRE BRANCHE MITBRINGEN?<br />
»So vielfältig wie unser Aufgabenspektrum ist, so unterschiedlich<br />
sind die Anforderungen an die Bewerber. Speziell <strong>für</strong> den<br />
wissenschaftlichen Außendienst ist die individuelle Persönlichkeit<br />
von entscheidender Bedeutung. Exzellente Umgangsformen,<br />
Verbindlichkeit und eine gute Ausdrucksweise gehören<br />
in dem Beruf ebenso zu den zentralen Skills wie Pünktlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, eine perfekte Eigenorganisation und natürlich<br />
Erfolgswille. Da<strong>für</strong> haben die Mitarbeiter im Außendienst<br />
viele Freiheiten und können ihre Tage selbstbestimmt<br />
organisieren.«<br />
Anne Bottenschein, Manager HR & Legal bei HAL Allergy<br />
WELCHE PROJEKTE KÖNNEN<br />
BERUFSEINSTEIGER BEI IHNEN<br />
ÜBERNEHMEN?<br />
»Kunden beauftragen Beltios, wenn es darum<br />
geht, komplexe Geschäftsprozesse zu analysieren,<br />
Fachkonzepte und Vorgaben <strong>für</strong> versicherungsmathematische<br />
Systeme zu erstellen, bei der<br />
Umsetzung und Implementierung entwickelter<br />
Lösungen, bei Datenmigrationen oder bei aktuariellen<br />
Fragestellungen. Diese Aufgaben werden<br />
von kleinen Teams übernommen. Berufseinsteiger<br />
werden von Beginn an in derartige Teams<br />
integriert.«<br />
WARUM LOHNT ES SICH, IN IHRER BRANCHE<br />
EINZUSTEIGEN?<br />
»Die Versicherungsbranche verbinden viele vielleicht<br />
nicht sofort mit Innovation und Modernität. Dennoch,<br />
der Urgedanke der Versicherung ›Ausgleich von Risiken in<br />
einem Kollektiv‹ ist nach wie vor wichtig und nachhaltig<br />
<strong>für</strong> unsere Gesellschaft. <strong>Wi</strong>e kann eine Lebensplanung<br />
stattfinden, ohne bei Krankheit oder Schaden geschützt zu<br />
sein? <strong>Wi</strong>e sorge ich vor gegen Tod oder umgekehrt Langlebigkeit?<br />
Versicherungen sind auf lange Sicht notwendig,<br />
ebenso wie Spezialisten dieses Fachs.«<br />
Claudia Schmidt, Geschäftsführerin von BELTIOS<br />
WELCHE AUFGABEN ÜBERNEHMEN EINSTEIGER<br />
BEI IHNEN?<br />
»Berufseinsteiger haben bei uns direkt die Möglichkeit,<br />
ihre im Studium erworbenen Kenntnisse in die Praxis<br />
umzusetzen. Sie sind von Anfang an ein vollwertiges<br />
Teammitglied und bearbeiten tagtäglich ihren eigenen<br />
Aufgabenbereich. Ein mögliches Projekt wäre hier beispielsweise<br />
die Mitarbeit bei der Optimierung von Prozessen<br />
und Verfahren im Labor, um so den gesamten<br />
Ablauf noch effizienter zu gestalten.«<br />
Janine Soysev, Personalreferentin bei PhytoLab<br />
Fotos: Danone, HAL Allergy, Beltios, Biederbick & Rumpf, Dot Com, Tobias Ebert | Illustration: vecteezy.com<br />
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MASTERFORUM<br />
ALL-ENTDECKER<br />
Dich faszinieren der Weltraum und seine Planeten? Dann solltest du<br />
dir den Masterstudiengang ASTROPHYSIK an der Rheinischen Friedrich-<br />
<strong>Wi</strong>lhelms-Universität in Bonn nicht entgehen lassen. In vier Semestern<br />
lernst du, astrophysikalische Problemstellungen aufzugreifen und<br />
sie mit wissenschaftlichen Methoden zu lösen. Dich erwarten Kurse<br />
wie ›Stars and Stellar Evolution‹, ›Cosmology‹ und ›Astrophysics of<br />
Galaxies‹. Die Unterrichtssprache ist Englisch – entsprechende Sprachkenntnisse<br />
sind deshalb ein Muss. www.uni-bonn.de<br />
FÜR LABORRATTEN<br />
Der Fernmaster LABOR- UND QUALITÄTSMANAGEMENT an der Hochschule <strong>für</strong><br />
Technik und <strong>Wi</strong>rtschaft des Saarlandes richtet sich an <strong>Wi</strong>ssenschaftler<br />
und technische Fachkräfte, die eine führende Funktion anstreben oder<br />
sich fachlich festigen wollen. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester,<br />
das Studium kann aber um je zwei Semester vekürzt oder verlängert<br />
werden. Zulassungsvoraussetzung ist neben dem Bachelor eine zweijährige<br />
Berufserfahrung. Und was kostet der Spaß? Für das komplette<br />
Studium musst du insgesamt 14.980 Euro bezahlen. www.htwsaar.de<br />
MASTER DER MEERE<br />
Wasser ist dein Element, dich interessiert alles, was unter seiner Oberfläche<br />
stattfindet – perfekte Voraussetzungen, um den Master OCEAN<br />
AND CLIMATE PHYSICS an der Universität Hamburg erfolgreich zu absolvieren.<br />
Der englischsprachige Studiengang dauert vier Semester und behandelt<br />
Inhalte der physikalischen Ozeanographie wie Fluiddynamik,<br />
Wellen und Turbulenz. Per Computersimulationen und Tankexperimenten<br />
simulierst und misst du diese Prozesse und wertest sie aus. Der<br />
Master bereitet dich auf deine Karriere in der <strong>Wi</strong>ssenschaft vor – ein Job<br />
in der freien Marktwirtschaft ist aber auch möglich. www.uni-hamburg.de<br />
MATERIALEIGENSCHAFTEN BEHERRSCHEN<br />
Die Herstellung moderner Materialien und Materialverbünde mit<br />
maßgeschneiderten Funktionen wird immer wichtiger. Die Universität<br />
Koblenz-Landau bildet mit dem dreisemestrigen, englischsprachigen<br />
Master CHEMISTRY AND PHYSICS OF FUNCTIONAL MATERIALS Experten aus,<br />
die komplexe technische Herausforderungen im Bereich der Materialeigenschaften<br />
lösen können. Durch Projektarbeiten kommst du früh<br />
in Kontakt mit der Forschung in materialwissenschaftlichen Spezialgebieten<br />
in Chemie und Physik. <strong>Na</strong>ch dem Abschluss winken beste Karriereaussichten<br />
in <strong>Wi</strong>ssenschaft und Industrie. www.material.uni-koblenz.de<br />
UND NACH DEM<br />
BACHELOR?<br />
NEUN MASTERSTUDIENGÄNGE IM KURZPORTRÄT<br />
UMWELTSCHÜTZER AUFGEPASST<br />
Die Umwelt liegt dir am Herzen und du willst dich beruflich mit ihr<br />
auseinandersetzen? Dann solltest du einen Blick auf den Fernmaster<br />
WASSER UND UMWELT an der Bauhaus-Universität Weimar werfen. In<br />
sechs Semestern lernst du alles über Umweltrecht, Management von<br />
Wasserressourcen, Abwasserbehandlung und Wasserversorgungswirtschaft.<br />
Studieren kannst du bis auf ein paar wenige Präsenzphasen<br />
bequem von zuhause aus. Die Gesamtkosten bis zum Masterabschluss<br />
betragen 6.148 Euro. www.uni-weimar.de<br />
Text: Alicia Reimann<br />
FÜR BOTANIKER<br />
Seit dem <strong>Wi</strong>ntersemester 2018/19 bietet die Leibniz Universität Hannover<br />
den viersemestrigen Master PFLANZENBIOTECHNOLOGIE mit drei Vertiefungsrichtungen<br />
an: Pflanzenmolekularbiologie, Pflanzenphysiologie<br />
und Pflanzenproduktion. Du kannst bereits ab Mitte des ersten<br />
Semesters an deiner Masterarbeit – die üblicherweise in Form eines<br />
Forschungsprojekts geleistet wird – feilen. Um anfangen zu können,<br />
brauchst du einen Bachelor in Molekularen und Angewandten Pflanzenwissenschaften<br />
oder einer ähnlichen Fachrichtung.<br />
www.uni-hannover.de<br />
DON'T YOU KNOW THAT YOU'RE TOXIC?<br />
Mit dem Song von Britney Spears hat der Masterstudiengang TOXICO-<br />
LOGY an der Universität Potsdam bedingt etwas zu tun: Das Ziel des<br />
Studiums ist, dir die Grundlagen der Wechselwirkung zwischen toxischen<br />
Stoffen und Lebewesen sowie die molekularen Mechanismen<br />
der gesundheitsschädigenden <strong>Wi</strong>rkungen von chemischen Stoffen<br />
zu vermitteln. Du weißt danach also, wie Gift auf Lebewesen wie Britney<br />
wirkt und sammelst Kenntnisse in Pharmazie und Umweltwissenschaften.<br />
Das Ganze dauert vier Semester. www.uni-potsdam.de<br />
FORSCHERGEISTER<br />
Was verbindet Physik, Biologie und Chemie? Richtig, die <strong>Na</strong>notechnologie.<br />
Der Master NANOTECHNOLOGY an der Technischen Universität Kaiserslautern<br />
ist was <strong>für</strong> Studis mit Forschungsdrang. Das Fernstudium<br />
ist berufsbegleitend – bei der Bewerbung musst du bereits ein Jahr Berufserfahrung<br />
vorweisen können. Du solltest pro Woche 15 bis 20<br />
Stunden <strong>für</strong> das Studium aufbringen können – Präsenzveranstaltungen<br />
finden an einem Wochenende pro Semester statt. Die Kurse werden<br />
komplett auf Englisch gehalten. www.uni-kl.de<br />
ZAHLEN-ASS<br />
So simpel der Master MATHEMATIK der Universität Stuttgart auch klingen<br />
mag: Er verlangt dir tiefe mathematische Kenntnisse ab und bildet dich<br />
zum Zahlengenie aus. In den ersten drei der vier Semester ist Platz <strong>für</strong><br />
ein Praktikum, wo du dein theoretisches <strong>Wi</strong>ssen in der Praxis anwenden<br />
kannst. Branchen, die nach kompetenten Mathematikern suchen,<br />
sind die Unternehmensberatung, Telekommunikation, Pharmaindustrie,<br />
Biotechnologie, Medizin, Forschung und Entwicklung, Logistik<br />
und viele andere. www.uni-stuttgart.de<br />
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IT-SICHERHEIT<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
SAFETY FIRST<br />
Die IT-Sicherheit boomt. Doch nicht nur klassische Informatiker können sich innerhalb dieses<br />
Fachgebiets beweisen, auch Mathematiker und Physiker drängen mehr und mehr in die IT-Sicherheit.<br />
<strong>Wi</strong>r verraten dir das <strong>Wi</strong>chtigste zu den Aufgaben, Karrieremöglichkeiten sowie Skills von Mathematikern<br />
und Physikern. Warum gerade sie immer gefragter werden<br />
AUFGABEN<br />
KARRIERELEITER<br />
SKILLS<br />
BEDROHUNGEN ERKENNEN<br />
Eine deiner Hauptaufgaben ist es,<br />
die IT-Sicherheitsziele des Unternehmens<br />
– im Einklang mit den<br />
geltenden Rechtsvorschriften – zu<br />
definieren und zu koordinieren.<br />
Zudem solltest du frühzeitig Bedrohungen<br />
der IT-Infrastruktur<br />
erkennen und gegebenenfalls entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen<br />
einleiten. Auch Aufgaben aus den<br />
Bereichen IT-Forensik und Kryptographie<br />
landen bei dir.<br />
PRÜFEN UND ERSTELLEN<br />
»Thematisch erstrecken sich die<br />
Aufgaben von der Technik bis zum<br />
Managementsystem und in der<br />
Ausprägung besteht vom technischen<br />
Betrieb bis hin zur Konzeption<br />
und Projektleitung ein Bedarf.<br />
Neben der Kontrolle der IT-Systeme<br />
gilt es, Sicherheitskonzepte<br />
zu erstellen und zu prüfen.«<br />
Jens Beismann, Pressesprecher des BKA<br />
VERBEAMTUNG MÖGLICH<br />
»Durch einen Masterabschluss der Mathematik<br />
sind Absolventen <strong>für</strong> eine Laufbahn<br />
im höheren Dienst befähigt und es<br />
stehen ihnen alle Türen offen, verschiedene<br />
Aufgaben und Verantwortung zu<br />
übernehmen. Die Möglichkeiten zur<br />
kontinuierlichen Weiterbildung sind umfangreich,<br />
insbesondere bietet das BSI ein<br />
Führungskräftenachwuchsprogramm<br />
an, das Führungskompetenzen weiter<br />
fördert. Unabhängig davon besteht die<br />
Möglichkeit zur Verbeamtung.«<br />
Sandra Häberer, Mathematikerin, Referentin im<br />
Referat IT-Sicherheitslagebild des BSI<br />
RASCHER AUFSTIEG<br />
Arbeitest du nicht gerade im öffentlichen<br />
Dienst, hast du ähnliche Karrierestufen<br />
wie bei vielen anderen Jobs zu erwarten:<br />
<strong>Na</strong>ch deinem Studium beginnst du zuerst<br />
als klassisches Teammitglied deines<br />
Unternehmens. Mit zunehmender Berufserfahrung<br />
und Expertise besteht die<br />
Chance, zu einem Teamkoordinator aufzusteigen.<br />
Später ist auch der Aufstieg<br />
zum Abteilungsleiter möglich.<br />
IT-PROFI<br />
»Mathematiker sollten vor allem<br />
eine IT-Affinität besitzen und über<br />
Programmierkenntnisse verfügen.<br />
Gerade eine Tätigkeit beim Inlandsnachrichtendienst<br />
verlangt<br />
aber auch Teamfähigkeit und Diskretion«,<br />
so Christian Bauens vom<br />
Personalmarketing des Bundesamts<br />
<strong>für</strong> Verfassungsschutz (BfV).<br />
Darüber hinaus sind eine gute<br />
Auffassungsgabe, Durchhaltevermögen<br />
und eine ausgesprochen<br />
strukturierte Denkweise von Vorteil.<br />
Ein unabdingbarer Hard Skill<br />
ist dagegen ein abgeschlossenes<br />
Masterstudium.<br />
Das<br />
kann Mathe oder<br />
Physik sein – du<br />
kannst dich aber<br />
auch spezialisieren<br />
und beispielsweise<br />
den Master Applied<br />
IT Security an der Ruhr-Universität<br />
Bochum studieren.<br />
ANALYSTEN GEFRAGT<br />
»Grundsätzlich sind die Standards<br />
in der Informationssicherheit erlernbar.<br />
<strong>Wi</strong>chtig <strong>für</strong> den Einstieg<br />
sind analytische Fähigkeiten, um<br />
Strukturen zu erkennen und damit<br />
ein komplexes Managementsystem<br />
aufzubauen und zu steuern.«<br />
Jens Beismann, Pressesprecher des BKA<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Foto: Gajus/fotolia.com | Illustration: lassedesignen, mchlskhrv, phlppgrssr/fotolia.com<br />
20 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
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KARRIERE<br />
KARRIEREMUFFEL<br />
Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung<br />
EY strebt die Mehrheit der Studenten<br />
keine große Karriere mehr an. Für 70 Prozent<br />
der Befragten steht die Familie an erster Stelle,<br />
gefolgt von den Freunden mit 66 Prozent. Der<br />
berufliche Aufstieg hat nur <strong>für</strong> 41 Prozent eine<br />
große Bedeutung.<br />
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Eine von Innovationsgeist und Unternehmermut geprägte Atmosphäre, in der wir unsere<br />
Ideen im offenen Austausch zur Perfektion bringen. Eine Kultur der Zusammenarbeit,<br />
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EXPERTENTIPP: MASTER JA ODER NEIN –<br />
WIE ENTSCHEIDE ICH MICH RICHTIG?<br />
»Du musst dir Gedanken machen, ob es <strong>für</strong> dich<br />
sinnvoller ist, einen Master zu machen oder<br />
gleich ins Berufsleben zu starten. Der Master<br />
vermittelt dir ein breites Methodenrepertoire.<br />
Solltest du also eine Karriere in der Forschung<br />
und Entwicklung oder eine Promotion anstreben,<br />
ist der Master fast unumgänglich. Überlege<br />
dir auch, wo du später hinwillst, denn<br />
beim Master kannst du dich spezialisieren. Das<br />
weiterführende Studium wird dir noch einmal<br />
DER ARBEITNEHMER IN<br />
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GERN VERKÜRZEN.<br />
mehr ermöglichen, praktische Erfahrungen im<br />
Rahmen von Praktika, Werkstudententätigkeiten<br />
oder Nebenjobs zu sammeln. Solltest du<br />
eine Führungsposition anstreben, ist ein Masterabschluss<br />
manchmal sogar Voraussetzung.<br />
Vielleicht kannst du auch später berufsbegleitend<br />
deinen Master machen und so den richtigen<br />
Mix aus Theorie und Praxis erhalten.«<br />
Walter Feichtner, Coach und Berater <strong>für</strong> Karriere, Berufseinstieg,<br />
berufliche Neuorientierung oder Weiterentwicklung<br />
EINFACH MAL ABSCHALTEN<br />
Mehr als 25 Prozent der Arbeitnehmer verzichten<br />
häufig freiwillig auf Pausen, um mehr von<br />
ihren To-dos zu schaffen. Allerdings wirkt das<br />
eher kontraproduktiv: Fehlende Ruhephasen<br />
sorgen da<strong>für</strong>, dass die Konzentrationsfähigkeit<br />
sinkt und die Häufigkeit von Fehlern steigt.<br />
Aber nicht nur die Leistung, auch der Arbeitnehmer<br />
selbst leidet darunter: Keine oder zu<br />
kurze Pausen können Müdigkeit, Gereiztheit,<br />
Verspannungen der Muskulatur und Kopfschmerzen<br />
hervorrufen.<br />
GRÜNE ARBEITGEBER<br />
Schüler und Studenten protestierten jeden<br />
Freitag <strong>für</strong> Umweltschutz – klar, dass sie auch<br />
in ihrem späteren Berufsleben Wert auf <strong>Na</strong>chhaltigkeit<br />
legen. Recruiter wittern die Chance,<br />
Talente durch eine umweltbewusste Unternehmenskultur<br />
zu sich zu locken. Benefits wie<br />
Home Office, was die Fahrt zur Arbeit erspart,<br />
Firmenräder und grün bepflanzte Büros sind<br />
deshalb keine Seltenheit mehr.<br />
WERTSCHÄTZUNG HÄLT GESUND<br />
Wer in seinem Job wertgeschätzt wird, wird<br />
laut einer Studie des <strong>Wi</strong>ssenschaftlichen Instituts<br />
der AOK weniger krank und fehlt seltener<br />
am Arbeitsplatz. Demnach sind den Arbeitnehmern<br />
sichere und gesunde Arbeitsbedingungen<br />
sowie das Gefühl, im Job etwas Sinnvolles zu<br />
tun, wichtiger als ein hohes Einkommen.<br />
AKADEMIKA NÜRNBERG<br />
Am 21. und 22. Mai kannst du mit deinen<br />
Wunscharbeitgebern in Kontakt treten: Die<br />
Akademika – eine der größten Jobmessen Süddeutschlands<br />
– findet in Nürnberg statt. Hier ist<br />
<strong>für</strong> Studenten aller Fachrichtungen etwas dabei.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Text: Alicia Reimann | Quellen: YouGov, Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Soziales, Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, <strong>Wi</strong>ssenschaftliches Institut der AOK | Fotos: oneinchpunch/fotolia.com, thought-catalog/unsplash.com<br />
22 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Welcome to the<br />
Visioneering Group.<br />
durr.com/karriere<br />
Visioneering bedeutet <strong>für</strong> uns: neugierig in die Zukunft blicken. Arbeiten Sie gemeinsam mit uns am Thema Industrie 4.0, um<br />
in Zukunft noch effizientere Fertigungsprozesse zu ermöglichen. Als führender Maschinen- und Anlagenbauer freuen wir uns<br />
über jeden, der unsere Passion teilt.<br />
DÜRR AG sucht ab Oktober <strong>2019</strong> Ihr Potenzial als<br />
Trainee Technology & Innovation (m/w/d)<br />
Der Ablauf des 15-monatigen Dürr Graduate Programms wird aktiv von Ihnen mitgestaltet und bietet konzernübergreifend einen<br />
umfassenden Überblick über die drei Marken Dürr, Schenck und HOMAG. Mögliche Einsatzorte sind u. a. Bietigheim-Bissingen,<br />
Schopfloch, Darmstadt sowie weitere Standorte weltweit.<br />
Inhalt & Ablauf Dürr Graduate Programm:<br />
Start zum Oktober <strong>2019</strong><br />
Das Programm umfasst einen Einsatz in vier<br />
verschiedenen Bereichen<br />
Mögliche Einsatzbereiche sind: Project Management,<br />
Forschung & Entwicklung, Engineering,<br />
Inbetriebnahme, Vertrieb etc.<br />
Mindestens ein Auslandsaufenthalt von 3 bis 5 Monaten<br />
Begleitung durch einen Mentor aus dem Management<br />
Individuelles und umfangreiches Weiterbildungspaket<br />
sowie Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen<br />
Ihre Eigenschaften:<br />
Guter Studienabschluss in der Fachrichtung Maschinenbau,<br />
Mechatronik, Elektrotechnik, Informationstechnik oder<br />
Verfahrenstechnik<br />
Einschlägige praktische Erfahrung in Form von Praktika<br />
und / oder Abschlussarbeit idealerweise in einem<br />
Industrieunternehmen<br />
Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums oder eines<br />
Arbeitseinsatzes (mindestens 6 Monate)<br />
Örtliche Flexibilität und Reisebereitschaft im In- und<br />
Ausland<br />
Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />
Begeistern Sie uns mit Ihrer Online-Bewerbung: www.durr.com/karriere. Die Bewerbungsfrist läuft bis 07.06.<strong>2019</strong>.<br />
Welcome to Pure Passioneering.<br />
Wenn Technologie Ihre Passion ist und Industrie 4.0 Sie restlos begeistert, sind Sie bei<br />
DÜRR genau richtig. Als internationaler Maschinen- und Anlagenbauer sind wir offen <strong>für</strong> alle<br />
innovativen Impulse, die Fertigungsprozesse noch effizienter gestalten. Sie haben die Freiheit,<br />
unternehmerisch zu handeln, die Chance, international zu arbeiten, und die Gewissheit,<br />
den Sprung ins digitale Industriezeitalter bei einem Weltmarktführer mitzugestalten.<br />
Kontakt<br />
DÜRR AG<br />
Silke Becker<br />
Corporate People Development<br />
T.: +49 7142 78-3548
DIREKTEINSTIEG<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
MACH DEIN DING<br />
<strong>Na</strong>ch dem Studium erfolgreich ins Berufsleben starten – da<strong>für</strong> gibt es heutzutage eine Vielzahl an<br />
Möglichkeiten. Die nach wie vor gängigste Option ist der Direkteinstieg ins Unternehmen, sprich<br />
ein Berufseinstieg, bei dem du direkt deiner Wunscharbeit nachgehst. <strong>Wi</strong>r haben dir hier die<br />
wichtigsten Informationen rund um das Thema Direkteinstieg zusammengestellt und mit dem<br />
Traineeprogramm verglichen<br />
VORAUSSETZUNGEN<br />
VORTEILE<br />
DIREKT VS. TRAINEE<br />
HOHES ENGAGEMENT<br />
Der Direkteinstieg ist ideal <strong>für</strong> Absolventen,<br />
die bereits früh Verantwortung<br />
übernehmen wollen. Du<br />
solltest darauf brennen, dich nach<br />
jahrelanger Theorie endlich in der<br />
Praxis beweisen und selbstständig<br />
arbeiten zu dürfen. Ähnlich<br />
sieht das auch Nina Mohr, Leiterin<br />
<strong>für</strong> Zentrales HR Management bei<br />
der Radeberger Gruppe: Sie freut<br />
sich auf Bewerber, die überdurchschnittlich<br />
engagiert sind, gerne<br />
im Team arbeiten sowie erste Berufserfahrungen<br />
in Form von<br />
Praktika aufweisen.<br />
HANDS-ON-MENTALITÄT<br />
»Mit einer Hands-on-Mentalität<br />
sowie einem analytischen und<br />
unternehmerischen Denkvermögen<br />
bieten sich vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bei P&C,<br />
die gemeinsam erarbeitet werden<br />
können.«<br />
Hanne Stürmann, Head of HR Headquarters,<br />
bei Peek & Cloppenburg<br />
Der Direkteinstieg bietet gegenüber dem<br />
Traineeprogramm zahlreiche Vorteile.<br />
Hier siehst du, was ausgewählte Unternehmen<br />
bieten:<br />
VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN<br />
Ein klarer Vorteil sei, Hanne Stürmann<br />
von Peek & Cloppenburg zufolge, die<br />
Chance, von Beginn an fachliche Verantwortung<br />
zu übernehmen und in spannende<br />
Fragestellungen des Fachbereichs<br />
einzutauchen. »Der Ausbau der eigenen<br />
Fachkompetenz und das praktische Mitarbeiten<br />
machen den Direkteinstieg <strong>für</strong><br />
viele Absolventen nach einer langen Theoriephase<br />
sehr attraktiv«, fügt sie hinzu.<br />
EIGENVERANTWORTLICH ARBEITEN<br />
»Direkteinsteiger werden von Anfang<br />
an einbezogen und sind von Tag eins an<br />
ein fester Bestandteil des Teams. Schon<br />
nach kurzer Zeit bekommen sie Aufgabenstellungen<br />
zur eigenverantwortlichen<br />
Bearbeitung. Gleichzeitig können<br />
sie sich durch den Austausch mit erfahrenen<br />
Kollegen fachlich und persönlich<br />
weiterentwickeln.«<br />
Nina Mohr, Radeberger Gruppe<br />
VERTRAG UND GEHALT<br />
Schau dir vorher unbedingt die<br />
jeweiligen Vertragslaufzeiten an.<br />
Während die meisten Direkteinsteiger<br />
unbefristet angestellt werden,<br />
sind einige Traineeverträge<br />
immer noch befristet und auf<br />
gängige Zeiträume wie 18 oder 24<br />
Monate beschränkt. Ob du übernommen<br />
wirst, ist nicht immer sicher.<br />
Informiere dich somit zuvor<br />
über die Übernahme quoten deines<br />
Wunschunternehmens. Auch<br />
beim Gehalt können Unterschiede<br />
vorhanden sein – im Durchschnitt<br />
verdienen Direkteinsteiger circa<br />
3.000 Euro im Jahr mehr.<br />
ZIELFACHBEREICH GEFORDERT<br />
»Einen Direkteinstieg in der Unternehmenszentrale<br />
empfehlen wir<br />
Bachelor- und Masterabsolventen,<br />
die ihre umfassenden Erfahrungen<br />
in einer verantwortungs vollen<br />
Tätigkeit unmittelbar einbringen<br />
möchten«, so Hanne Stürmann<br />
von Peek & Cloppenburg. »Sie sollten<br />
dabei eine konkrete Vorstellung<br />
und realistische Einschätzung<br />
über ihre eigenen Kompetenzen<br />
und den entsprechenden Zielfachbereich<br />
haben, um Projekte früh<br />
aktiv unterstützen zu können.«<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Illustration: inamar, jozefmicic/Fotolia.de | Fotos: Austin Distel, Helloquence, Hunters Race/unsplash.com<br />
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gelten<br />
Menschenrechte<br />
auch <strong>für</strong><br />
Menschen,<br />
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HANDEL, SALES & VERTRIEB<br />
SUPERMARKT VS.<br />
VIRTUELLER RAUM<br />
HANDEL IM WANDEL:<br />
WIR HABEN EINDRÜCKE VON EXPERTEN DES STATIONÄREN HANDELS UND<br />
E-COMMERCE FÜR DICH GESAMMELT<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
58<br />
Milliarden Euro wird der Umsatz im B2C-E-<br />
Commerce laut offizieller Prognosen <strong>2019</strong><br />
betragen.<br />
535<br />
Milliarden Euro Umsatz werden <strong>für</strong> <strong>2019</strong> im<br />
Einzelhandel prognostiziert.<br />
50<br />
Millionen Menschen in Deutschland shoppen<br />
online – allerdings nur etwa sieben<br />
Prozent kaufen <strong>Na</strong>hrungsmittel im Netz.<br />
VON WEGEN ›ÜBERHOLT‹<br />
»Wenn ich unsere Ware bestens inszeniert<br />
in unseren Märkten sehe und wir<br />
die Kunden durch unsere Vertriebsleistung<br />
begeistern können, weiß ich, dass<br />
ich mich <strong>für</strong> die richtige Branche entschieden<br />
habe«, freut sich Simon-Martin Ponzer, Trainee<br />
bei Rewe. Seine Arbeit im stationären Handel<br />
empfindet er trotz des Auflebens von Online-<br />
Shops im Food-Sektor und Konkurrenzkampf<br />
mit anderen Supermärkten als erfüllend: »Der<br />
Supermarkt als Marktplatz der Frische und sozialer<br />
Treffpunkt ist nicht nur zukunftsfähig,<br />
sondern vor allem auch ein toller Arbeitsplatz.«<br />
Die vielen neuen Produkte im <strong>Na</strong>hrungsmittelbereich,<br />
die eine Antwort auf Trends wie eine<br />
bewusstere Ernährung sind, zeigen laut Ponzer,<br />
wie innovativ diese angeblich tradierte Branche<br />
sein kann. Hier<strong>für</strong> sollten Einsteiger vor allem<br />
eine ausgeprägte Sortimentskompetenz<br />
haben: »Sie sollten die Produkte, mit denen die<br />
Umsätze generiert werden, bestens kennen und<br />
die Kunden davon überzeugen.« Als Vertriebler<br />
sei es entscheidend, den eigenen Betrieb ganzheitlich<br />
zu managen und dementsprechend sicher<br />
mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />
umzugehen.<br />
DIREKT ERGEBNISSE SEHEN<br />
Stationärer Handel bedeutet vor allem: Mit<br />
Menschen, Ware und Zahlen in Kontakt sein.<br />
Neben dem Verbessern von Arbeitsprozessen<br />
sind es gerade diese Aspekte, die Timo Lotz,<br />
Geschäftsführer des Real-Markts in <strong>Wi</strong>esbaden,<br />
begeistern. Durch einen Studentenjob in<br />
einem Getränkemarkt stieg er in die Branche<br />
ein – seine heutigen Aufgaben zeichnen sich<br />
durch Personalführung, Meetings und Teambesprechungen<br />
mit Führungskräften aus. Was<br />
ihm besonders viel Spaß macht?<br />
»Ich sehe am Ende eines Tages<br />
oder sogar dauerhaft ein optisches<br />
oder kalkulatorisches<br />
Ergebnis, das empfinde ich<br />
als ungemein befriedigend«, erzählt Lotz. Das<br />
Emotionalisieren von Produkten, ein Grundgespür<br />
<strong>für</strong> Menschen und Zahlen sowie vor allem<br />
ein inneres Feuer hält er dabei <strong>für</strong> unverzichtbare<br />
Eigenschaften. Der Bereich E-Commerce<br />
muss dabei gar nicht klar getrennt betrachtet<br />
werden: »Ich glaube, dass wir zukünftig eine immer<br />
stärkere Verzahnung von Online und lokalem<br />
Geschäft erleben werden – insofern ist stationär<br />
<strong>für</strong> mich keine Einbahnstraße.«<br />
Mit Organisationsgeschick, Feingefühl<br />
und Teamfähigkeit ausgestattet<br />
haben Einsteiger gute Chancen,<br />
meint Tobias Gehrmann, Auszubildender<br />
bei Woolworth. Auch er sieht<br />
seine Branche als zukunftsträchtig: »Ich bin der<br />
Meinung, dass der Onlinehandel nie den stationären<br />
Handel ersetzen wird.«<br />
IM E-COMMERCE RICHTUNG<br />
ZUKUNFT<br />
Ebenso im Bereich Mode beschäftigt<br />
ist Anjulie Kanbach<br />
– jedoch in der digitalen Welt.<br />
Für sie als Digital Content<br />
Marketing Managerin und Berufseinsteigerin<br />
bei bonprix ist der Bereich E-<br />
Commerce besonders attraktiv: »Käufe werden<br />
zunehmend online abgewickelt, daher sind<br />
Jobs im Online-Verkauf zukunftsweisend.« Dabei<br />
sind das Interesse an kontinuierlicher Weiterentwicklung<br />
und ein Verständnis <strong>für</strong> technische<br />
Abläufe essenziell <strong>für</strong> einen erfolgreichen<br />
Einstieg im E-Commerce, meint Kanbach. »Es<br />
begeistert mich, dass der Kunde trotz physischer<br />
Distanz immer im Fokus der Entscheidungen<br />
steht«, erzählt sie. »Eine meiner Aufgaben<br />
ist es, mögliche Vermarktungsstrategien<br />
<strong>für</strong> den Kindermodebereich bei bonprix im<br />
Onlineshop zu erarbeiten und diese dann nach<br />
Absprache mit der zuständigen Abteilung im<br />
Einkauf umzusetzen.« Auch die E-Commerce-<br />
Expertin betont, dass sich Online-Handel und<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt | Fotos: Julia Berlin, NKFotografie, Woolworth, bonprix, Baur, Otto |Illustration: vecteezy.com<br />
26 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
HANDEL, SALES & VERTRIEB<br />
stationärer Einkauf nicht immer ausschließen.<br />
Allerdings grenzt sie ein: »Da sich der stationäre<br />
Handel in den letzten Jahrzehnten technologisch<br />
kaum verändert hat und der E-Commerce<br />
aufgrund der Digitalisierung einen regelrechten<br />
Entwicklungsschub erlebt hat, ist dieser Bereich<br />
<strong>für</strong> mich der interessantere.«<br />
NUTZERFREUNDLICHE APPS<br />
Für die Online-Variante des Handels<br />
brennt auch Jonas Beetz, App-<br />
Entwickler bei der Baur-Tochter<br />
empiriecom. Er rät allen Anwärtern<br />
im Bereich E-Commerce, vor allen Dingen<br />
Lust auf Neues mitzubringen: »Ganz überspitzt<br />
gesagt: Was heute State of the Art ist,<br />
kann morgen schon Schnee von gestern sein.«<br />
Um das Stichwort ›Lebenslanges Lernen‹ kommen<br />
Absolventen in dieser Branche nicht herum.<br />
So beschäftigt sich Beetz beispielsweise<br />
mit der rasanten Entwicklung von Desktop hin<br />
zu Mobile – einem Trend, der schon lange anhält.<br />
Immer mehr Desktop-Tätigkeiten werden<br />
inzwischen am Smartphone erledigt, etwa das<br />
Einkaufen per App. Hier kommt die Arbeit von<br />
Jonas Beetz ins Spiel: »Auch wenn es stressig<br />
wird und die Gefahr herrscht, in die Entwickler-<br />
Welt abzutauchen, muss ich die Denk- und Herangehensweise<br />
unserer Kunden immer auf dem<br />
Schirm haben. Sie dürfen nicht das Gefühl haben,<br />
dass die App nur mit jahrelangem IT-Studium<br />
bedienbar ist.«<br />
DEN KUNDEN DIGITAL VERSTEHEN<br />
Face to face ist im E-Commerce nicht möglich<br />
– daher müssen Experten Alternativen finden,<br />
wie sie ihre Produkte schmackhaft machen<br />
und ihre Kunden kennenlernen können. Dieser<br />
interessanten Herausforderung widmet sich<br />
Mara Declair, Junior User Experience Managerin<br />
bei Otto: »Im Bereich User Experience (UX)<br />
Research finde ich heraus, welche Bedürfnisse<br />
die User haben und wie sie sich beim Nutzen<br />
der Website oder App verhalten.« <strong>Wi</strong>e das funktioniert?<br />
Mit sogenannten UX-Tests: »Ich entwickle<br />
Leitfäden, führe Interviews mit unseren<br />
Kunden und beobachte, wie sie mit einem Prototypen<br />
des Onlineshops zurechtkommen, den<br />
unsere UX-Designer gebaut haben.« Aus den Ergebnissen<br />
werden daraufhin Empfehlungen <strong>für</strong><br />
die Gestaltung des Onlineshops abgeleitet.<br />
GEMEINSAME ZUKUNFT?<br />
Dem naheliegenden Vorurteil, Online-Vertriebler<br />
stünden ihren Kunden eher distanziert<br />
gegenüber, widerspricht Declair: »<strong>Wi</strong>r laden regelmäßig<br />
Kunden ein und sprechen mit ihnen,<br />
um die Webseite und App weiterzuentwickeln.«<br />
Sie sieht allerdings sowohl den stationären als<br />
auch den Online-Handel als wertvoll an und<br />
sieht zudem Chancen darin, beide Bereiche zu<br />
verknüpfen: »Vielleicht könnte zukünftig noch<br />
mehr Hand in Hand gearbeitet werden – <strong>für</strong> den<br />
Kunden wäre das sicher ein Gewinn.«<br />
Bei uns haben Sie die Chance in einer dynamischen<br />
Branche an spannenden Herausforderungen zu wachsen.<br />
Wenn sie gern Engagement zeigen und Lust auf<br />
verantwortungsvolle Aufgaben haben, dann sind Sie<br />
bei uns an der richtigen Stelle.<br />
Entdecken Sie unsere vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten<br />
vom Praktikum über unser Trainee-Programm<br />
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MONEY, MONEY, MONEY<br />
Du bist extrovertiert, verlässlich, hast ein selbstsicheres<br />
Auftreten und bist stressresistent sowie<br />
kommunikativ? Dann erfüllst du laut Joachim<br />
Pfülb, Vertriebsleiter bei Beck Elektronik, bereits<br />
einige der wichtigsten Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> deinen Einstieg im Vertrieb. »Für Einsteiger<br />
bietet sich der Beginn als ›Inside Sales‹ an«,<br />
so Pfülb. Hier verdienst du ein Bruttojahresgehalt<br />
von etwa 30.000 bis 48.000 Euro. Mit etwas<br />
Berufserfahrung steigert sich dein Einkommen<br />
auf bis zu 65.000 Euro. Eine Stufe weiter, als<br />
›Senior Inside Sales Consultant‹, kannst du sogar<br />
mit 70.000 bis 90.000 Euro brutto im Jahr<br />
rechnen.<br />
Außerdem besteht die Möglichkeit, dich in den<br />
Außendienst zu entwickeln. »In entsprechender<br />
Organisation mit Stellen <strong>für</strong> mittleres Management<br />
bietet sich auch die Möglichkeit zum<br />
Gebietsverkaufsleiter oder Key Account Manager«,<br />
erklärt Joachim Pfülb von Beck Elektronik.<br />
Als Junior Key Account Manager startest du<br />
bei 43.000 Euro Bruttojahresgehalt – als Senior<br />
kannst du bis zu 132.000 Euro jährlich erzielen.<br />
ZEIG, WAS DU KANNST<br />
Was du <strong>für</strong> den Einstieg im Sales und Vertrieb<br />
mitbringen solltest? Einerseits spielen fachliche<br />
Fähigkeiten eine bedeutende Rolle: »Ein gewisses<br />
betriebswirtschaftliches Know-how sollte<br />
vorhanden sein, da tagtäglich mit Zahlen, Daten<br />
und Fakten jongliert wird«, weiß Thomas<br />
Haag, Trainee im Vertrieb bei Storck. Doch natürlich<br />
sollte dir der Verkauf auch liegen – spezifische<br />
Soft Skills sind in diesem Bereich also<br />
ebenso gefragt. Jonathan Miske, stellvertretender<br />
Vertriebsleiter bei Suxxeed, meint: »Es zählt<br />
hauptsächlich der <strong>Wi</strong>lle: Wer richtig Lust auf<br />
den Job hat, scheut keine Herausforderungen,<br />
erlernt schnell Vertriebstechniken und tritt vor<br />
den Kunden überzeugend auf.«<br />
Das nötige Fachwissen ist sicherlich von Vorteil,<br />
doch als unverzichtbar empfindet auch Haag<br />
gewisse Fähigkeiten: »Ohne Empathiefähigkeit<br />
gegenüber dem Ansprechpartner, Durchsetzungsvermögen<br />
sowie Leidenschaft <strong>für</strong> die Produkte<br />
und den direkten Kundenkontakt wirst<br />
du kein erfolgreiches Verkaufsgespräch führen.«<br />
Joachim Pfülb von Beck Elektronik fügt hinzu:<br />
»Die Fähigkeiten, Prioritäten und Entscheidungen<br />
zu treffen sowie gut moderieren zu können<br />
sind sehr wichtig.«<br />
DIE KARRIERELEITER HOCHKLETTERN<br />
»Die Entwicklungschancen im Vertrieb empfinde<br />
ich als sehr gut. Kaum ein anderer Bereich<br />
im Unternehmen hat einen vergleichbar direkten<br />
Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Als<br />
Vertriebler bringen meine Aktivitäten bares<br />
Geld ins Unternehmen und sind transparent<br />
abbildbar. Gute Vertriebler sind aufgrund dieser<br />
Einflussgröße sehr gefragt«, erzählt Jonathan<br />
Miske, stellvertretender Betriebsleiter bei<br />
Suxxeed.<br />
Er selbst ist vor drei Jahren im Vertriebsbereich<br />
des Unternehmens gestartet und hat bereits innerhalb<br />
dieser Zeit einen starken Aufstieg erfahren:<br />
Zu Beginn betreute er als Salesmanager einen<br />
Kundenstamm von 350 Geschäftskunden,<br />
mittlerweile leitet er als Führungskraft ein elfköpfiges<br />
Vertriebsteam. »Von ursprünglich 350<br />
Kunden in meiner Verantwortung sind es mittlerweile<br />
3.850 Kunden. Die Betreuung übernehme<br />
ich hier auch nicht mehr selber, sondern<br />
indirekt durch meine Mitarbeiter.« Mit dem nötigen<br />
Know-how, Durchsetzungsvermögen und<br />
Spaß am Vertrieb steht es um deine Aufstiegschancen<br />
in dieser Branche also ziemlich gut.<br />
SO GEHT SALES<br />
WIE STEHT ES IM BEREICH SALES UND VERTRIEB UM GEHALT, SKILLS,<br />
KARRIERECHANCEN & CO? WIR KLÄREN DICH AUF<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
VIELSEITIGE AUFGABEN<br />
»Eine Hauptaufgabe im Vertrieb bei Storck ist die Planung, Konzeption<br />
und Durchführung von Vermarktungen beim Kunden.<br />
Für den Vertrieb im Bereich ›Fast Moving Consumer Goods‹ ist<br />
ein wichtiger Treiber die Listung der eigenen Produkte beim<br />
Kunden, damit sie in deren Regalen in den Märkten zu finden<br />
sind. Die Absprache von Handzettelwerbungen ist ebenso ein<br />
Faktor in der Vermarktung. Um einen Überblick in der Handelslandschaft<br />
zu behalten, gehört es ebenso zu meinen Aufgaben,<br />
regelmäßige Store-Checks durchzuführen, um aktuelle<br />
Trends am Point of Sale zu kennen.«<br />
Thomas Haag, Trainee im Vertrieb bei Storck<br />
»Zu meinen Aufgaben als Salesmanager gehörte im entscheidenden<br />
Maße die Präsenz beim Kunden. Das heißt: regelmäßiger<br />
Kontakt mit meinem Ansprechpartner auf Kundenseite und<br />
Beratung in Bezug auf den aktuellen Bestand sowie das Perspektivgeschäft.<br />
Nur durch diesen regelmäßigen Austausch ist es mir<br />
möglich gewesen, eine Kundenbindung herzustellen und mit<br />
dem Kunden gemeinsam Lösungen zu eruieren.«<br />
Jonathan Miske, stellvertretender Vertriebsleiter & ehemaliger Salesmanager<br />
bei Suxxeed<br />
HIGHLIGHT KUNDENKONTAKT<br />
Für den Bereich Sales und Vertrieb solltest du neben anderen<br />
Aspekten vor allem eins mitbringen: Spaß am Kundenkontakt.<br />
Nur wer gerne auf Menschen zugeht, dabei selbstbewusst ist<br />
und an das glaubt, was er im Auftrag des Unternehmens an die<br />
Kunden verkauft, kann auch überzeugen und fühlt sich im Vertrieb<br />
richtig aufgehoben. Thomas Haag, Trainee im Vertrieb bei<br />
Storck, betont: »Besonderen Spaß macht mir der direkte Kundenkontakt,<br />
egal ob im persönlichen Gespräch, per Telefon oder<br />
E-Mail.«<br />
Zum Job des Vertrieblers gehört zudem das regelmäßige Reporting<br />
über Ergebnisse und Umsatzgenerierung, sodass die<br />
Arbeit <strong>für</strong> den Vorgesetzten und die Kollegen transparent<br />
bleibt. »Diese beiden Eckpfeiler gestalten das Arbeiten im Vertrieb<br />
zwar herausfordernd, bereiten mir aber viel Spaß und führen<br />
dazu, dass kein Tag wie der andere ist«, erklärt Haag. Auch<br />
Jonathan Miske, stellvertretender Vertriebsleiter bei Suxxeed,<br />
empfindet gerade die Hauptaufgabe spannend, die individuellen<br />
Anforderungen der Kunden mit seinem Lösungsportfolio in<br />
Einklang zu bringen: »Wenn hier am Ende ein <strong>Wi</strong>n-win erzeugt<br />
wird, macht mir die Arbeit besonders Spaß.«<br />
Quelle: alphajump.de | Foto: denisismagilov/Fotolia.de<br />
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deinem Führungsstil zu begeistern und irgendwann<br />
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ECHT WAS ERREICHEN.
STUDIUM<br />
PROTEST IN KONSTANZ<br />
AUFREGER DES MONATS<br />
Die Empörung der Konstanzer Studis ist riesig.<br />
Schuld ist ein Antrag der AfD in Sachsen<br />
Anhalt, der die rechtliche Beschneidung<br />
der Studierendenvertretungen fordert. Beispielsweise<br />
sollen die Studenten aus dem<br />
Senat aus geschlossen und die Aufgabenbereiche<br />
auf hochschulinterne Interessen beschränkt<br />
werden. Außerdem wirft der Antrag<br />
den Studierenden politische Agitation und<br />
Meinungsmache vor und sieht ihre Forderung,<br />
Menschenrechte einzuhalten, als Kompetenzüberschreitung.<br />
Die Studis wehren sich jetzt dagegen<br />
und wollen weiterhin als Vertreter Ihresgleichen<br />
im Senat dabei sein.<br />
NEBENJOB: MASKOTTCHEN<br />
Du bist eine echte Frohnatur, nicht kontaktscheu<br />
und schlüpfst gern in flauschige<br />
Kostüme? Dann bist du wie geboren <strong>für</strong> den<br />
Job als Maskottchen. Deine Einsatzorte reichen<br />
von Fußgängerzonen über Freizeitparks<br />
bis zum Fußballstadion. Deine Aufgabe ist klar:<br />
Du sollst die Leute bespaßen, dich mit ihnen fotografieren<br />
lassen und vor allem immer, immer<br />
und immer gut drauf sein. Das fordert einiges an<br />
Nerven, außerdem kann es in dem Ganzkörperkostüm<br />
auch mal ziemlich heiß werden. Klingt<br />
anstrengend, wird aber da<strong>für</strong> auch außerordentlich<br />
gut bezahlt: Ähnlich wie ein Promoter<br />
kannst du bis zu 20 Euro pro Stunde verdienen.<br />
Stellen findest du meistens direkt beim Veranstalter<br />
oder Unternehmen. Solltest du schnell<br />
von Menschenansammlungen genervt sein<br />
oder eine ausgeprägte Plüsch-Allergie haben,<br />
dann lass aber lieber die Finger davon.<br />
DER BEFRAGTEN<br />
STUDENTEN GABEN<br />
AN, DASS SIE STARKEN<br />
LEISTUNGSDRUCK<br />
VERSPÜREN.<br />
NEUIGKEITEN DES MONATS<br />
VON<br />
REVOLUTIONÄREN,<br />
KOSTENRECHNERN<br />
UND KOPFSCHMERZ-<br />
KÄMPFEN<br />
TSCHÜSS, KOPFSCHMERZ<br />
66 Prozent der Studis leiden unter Kopfschmerzen.<br />
Die Kampagne ›Headache Hurts‹ stellt eine<br />
kostenfreie App bereit, in der du Tagesdaten zu<br />
Kopfschmerzattacken eintragen und analysieren<br />
kannst, welche Faktoren sie auslösen. Damit<br />
lassen sie sich verhindern, bevor sie entstehen.<br />
Wem das zu umständlich ist, der kann sich den<br />
Animationsfilm zur Prävention ansehen.<br />
www.headache-hurts.de<br />
REVOLUTION IM HÖRSAAL<br />
Die Studenten Henri, Verena und Sarah fordern<br />
per Petition ein Umdenken in der Volkswirtschaftslehre.<br />
Sie finden es ungeheuerlich, dass<br />
relevante Themen wie die Finanzkrise in ihrem<br />
Studium keine Beachtung finden. Außerdem<br />
wollen sie weniger Klausuren und mehr anwendungsorientierte<br />
Prüfungsleistungen wie<br />
Essays und Hausarbeiten.<br />
KLARHEIT STATT WG-ZOFF<br />
Wer hat das Klopapier bezahlt und wer schuldet<br />
wem noch Geld <strong>für</strong> Waschmittel? Um lästigen<br />
Diskussionen aus dem Weg zu gehen, lohnt es<br />
sich <strong>für</strong> WGs, auf den Blitzrechner zurückzugreifen.<br />
Die Website ermittelt ganz schnell und<br />
einfach, wie anfallende Kosten fair auf die Mitbewohner<br />
aufgeteilt werden. Auch die Nebenkosten<br />
wie Strom, Internet und Telefon werden<br />
einbezogen. www.blitzrechner.de<br />
WER HAT DEN BESTEN PROF?<br />
Das neue Semester beginnt und du weißt nicht,<br />
welche Kurse du belegen sollst? MeinProf<br />
macht's dir leicht: Die Plattform gibt Studis die<br />
Gelegenheit, ihre Dozenten zu bewerten. Hier<br />
siehst du direkt, wer den Stoff am besten vermittelt,<br />
die spannendsten Lektüren behandelt und<br />
die übersichtlichsten Stoffsammlungen bereitstellt.<br />
www.meinprof.de<br />
Text: Alicia Reimann | Fotos: Matteo Maretto/unsplash.com, contrastwerkstatt/Fotolia.de | Illustration: vecteezy.com | Quellen: YouGov, Barmer<br />
30 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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www.health-i.de<br />
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INTERNATIONAL<br />
Die berühmte Temple Bar im gleichnamigen Kultviertel lädt zu Guiness, Cider und Livemusik ein.<br />
LOST MY HEART …<br />
… IN DUBLIN! ALICIA ERZÄHLT, WIE SIE IHR AUSLANDS-<br />
SEMESTER IN VOLLEN ZÜGEN GENOSSEN UND SICH<br />
IN DIE STADT VERLIEBT HAT<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
DUBLIN ist Irlands Hauptstadt und liegt<br />
an der Ostküste des Landes. Es wird<br />
durch den Fluss ›Liffey‹ in einen Nordund<br />
einen Südteil gegliedert. Temple Bar<br />
ist Dublins Kulturviertel und <strong>für</strong> sein<br />
<strong>Na</strong>chtleben bekannt. Hier sind die mittelalterlichen<br />
Straßenzüge mit vielen engen<br />
kopfsteingepflasterten Gassen erhalten<br />
geblieben. In einer Rangliste der Städte<br />
nach ihrer Lebensqualität belegte Dublin<br />
im Jahr 2018 aus 231 Städten weltweit<br />
den 34. Platz.<br />
Zu Beginn meines Studiums war klar: Ich werde<br />
ein Auslandssemester machen, so steht es im<br />
Studienplan. Ich fand den Gedanken, in einem<br />
fremden Land anzukommen und dort einige<br />
Monate zu bleiben, ebenso gruselig wie spannend.<br />
Aber: Großartige Sachen passieren außerhalb<br />
der Komfortzone – also nichts wie los!<br />
DIE SPANNUNG STEIGT<br />
Die Vorbereitungen begannen ein halbes Jahr<br />
im Vorfeld. Ich wusste: Ich will nach Irland!<br />
<strong>Wi</strong>eso? Wegen des wohligen Gefühls, das sich<br />
beim Gedanken an schafbesiedelte <strong>Na</strong>tur und<br />
abendliche Pub-Besuche einstellte. Da meine<br />
deutsche Uni keine Partnerschaft mit einer irischen<br />
hatte, organisierte ich alles selbst. Zum<br />
Glück hatte ich zwei Kommilitonen an meiner<br />
Seite, mit denen ich mich absprechen und gemeinsam<br />
die nötigen Vorbereitungen treffen<br />
konnte. Dazu gehörten: Bewerbung, Sprachtest,<br />
Wohnungssuche. Der <strong>Na</strong>chteil am selbstorganisierten<br />
Auslandssemester ist, dass alle<br />
Kosten selbst getragen werden müssen – und<br />
irische Unis verlangen ein kleines Vermögen<br />
an Studiengebühren. Der Vorteil ist, dass eine<br />
Absage der Wunsch-Uni unwahrscheinlich ist,<br />
wenn du einen Haufen Geld auf den Tisch legst.<br />
Die Zusage hatte ich also schnell in der Tasche.<br />
Mehr Zeit brauchte die Wohnungssuche. Alle<br />
Studentenwohnheime waren längst voll und<br />
die Wartelisten lang. Zwei Wochen vor Abflug<br />
machte ich dann eine nette Irin ausfindig, die<br />
Unterkünfte an Auslandsstudenten vermittelte<br />
und auch <strong>für</strong> mich ein ›Zuhause auf Zeit‹ fand:<br />
ein kleines Zimmer im Haus einer jungen Pub-<br />
Besitzerin. Jackpot!<br />
UNILEBEN LEICHT GEMACHT<br />
Die anfängliche Aufregung am Flugtag verging,<br />
als das Flugzeug in Dublin auf dem Boden<br />
aufsetzte. Ich warf einen Blick aus dem Fenster<br />
und sah: Schafe – auf einer <strong>Wi</strong>ese direkt neben<br />
der Landebahn. Herrlich! Mit dem Taxi fuhren<br />
meine zwei Uni-Freunde und ich dann in die<br />
Stadt zu unseren Unterkünften. Unsere Gastfamilien<br />
waren wie alle Iren extem aufgeschlossen<br />
und herzlich und wir fühlten uns direkt pudelwohl.<br />
Die Vorlesungen an der Dublin City<br />
University begannen einige Tage später. Die Uni<br />
organisierte im Vorfeld einige Veranstaltungen<br />
<strong>für</strong> die Auslandsstudenten wie einen Ausflug<br />
auf eine typisch irische Farm. So hatten wir<br />
die Chance, mit anderen Internationals in Kontakt<br />
zu kommen. <strong>Wi</strong>r hatten drei Kurse belegt<br />
– insgesamt viereinhalb Stunden pro Woche.<br />
Also so gut wie nichts. Perfekt, denn so hatten<br />
wir mehr als genug Zeit, die Stadt und ganz Irland<br />
zu erkunden. Der Unialltag war also sehr<br />
entspannt. Übrigens: Die Umrechnung der irischen<br />
Noten ins Deutsche ist extrem studentenfreundlich.<br />
Du kannst also mit verhältnismäßig<br />
wenig Aufwand Top-Noten abstauben.<br />
IRLAND, DU BIST SO SCHÖN<br />
Kein Zweifel: Dublin ist eine wunderbare Stadt.<br />
Sie pulsiert vor Leben und reißt dich ab der ersten<br />
Sekunde mit. Es gibt urige Restaurants mit<br />
traditionellem Irish Stew, zuckersüße Cafés –<br />
und natürlich eine Pub-Szene vom Allerfeinsten.<br />
Im Temple Bar Viertel ist immer was los.<br />
Aus jedem Pub tönt Livemusik, die Leute stehen<br />
mit Guiness und Cider in der Hand auf der<br />
Straße und lachen miteinander. Und auch sonst<br />
Text und Fotos: Alicia Reimann, Sabrina Mazzeo/unsplash.com<br />
32 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
INTERNATIONAL<br />
gibt es einiges in Dublin zu entdecken: Das Guiness Storehouse<br />
und das Whiskey Museum geben Einblick in die irischen<br />
Traditionsdrinks, die Bücherei des Trinity College<br />
birgt das berühmte ›Book of Kells‹ und die durch und durch<br />
grünen Souvenirshops laden zum Stöbern ein. Da wir viel<br />
Freizeit hatten, nutzten wir diese natürlich in vollen Zügen.<br />
Aus Dublin fahren viele Busse und Züge zu allen sehenswerten<br />
Spots des Landes. Irland ist klein, deshalb ist es leicht, in<br />
kurzer Zeit viel zu erleben. <strong>Wi</strong>r besuchten beispielsweise<br />
die wahnsinnig beeindruckenden Cliffs of Moher, die etwas<br />
kleinere Stadt Cork und den Giant's Causeway an der Spitze<br />
Nordirlands mit einem kurzen Abstecher nach Belfast. Und,<br />
was soll ich sagen: Irland ist einfach fantastisch. Es bietet <strong>Na</strong>turschönheiten,<br />
lebhafte Städte und vor allem herzensgute<br />
Menschen – jeder Supermarkt-Kassierer wünscht dir zum<br />
Abschied alles Glück der Welt und alle bedanken sich nach<br />
der Fahrt beim Busfahrer da<strong>für</strong>, dass er sie sicher ans Ziel gebracht<br />
hat. Ich kann jedem nur empfehlen, Dublin einen Besuch<br />
abzustatten. Ich habe meine Wahl nie bereut und kann<br />
es jetzt schon kaum erwarten, wieder dort zu sein. Denn<br />
diese Stadt ist innerhalb weniger Monate zu meiner zweiten<br />
Heimat geworden.<br />
Unvergesslich <strong>Wi</strong>e wir klatschnass<br />
das Beste aus dem Regenguss am<br />
Giant's Causeway gemacht haben.<br />
Das geht nur hier Bei flottem Geigenspiel<br />
und Irish Dance-Einlagen<br />
im Pub Cider trinken, der nach Apfelsaft<br />
schmeckt.<br />
Hinkommen Zweieinhalb Stunden<br />
mit dem Flugzeug, dann mit Taxi<br />
oder Bus in die Innenstadt.<br />
ALICIAS TIPPS<br />
Unbedingt probieren Mac'n'Cheese<br />
im ›Smokin Bones‹ in der Dame<br />
Street – nach langen Stadttouren<br />
genau das Richtige.<br />
Typisch Dublin Die bunten Eingangstüren<br />
der Wohnhäuser. Da die<br />
Häusereingänge alle gleich aussehen,<br />
dienen die Türen in verschiedenen<br />
Farben als Orientierung – damit<br />
die Iren nach einem Pub-Besuch ihren<br />
Eingang wiedererkennen.<br />
<strong>Na</strong>tur pur: Die Cliffs of Moher an der Westküste Irlands.<br />
Übrigens Drehort einer Szene in ›Harry Potter und der Halbblutprinz‹.<br />
Der Giant's Causeway an der Spitze Nordirlands.<br />
Regenflut plus Sonnenschein ergibt Regenbogenzauber.<br />
Wetterbericht: <strong>Wi</strong>ndig. Immer. Wer nach<br />
Irland geht, sollte da<strong>für</strong> gewappnet sein.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 33
STUDIENHILFE<br />
ABBRECHEN ODER<br />
WEITERMACHEN?<br />
ZWEIFEL AM STUDIUM?<br />
WIE DU AUS EINEM SCHLECHTEN GEFÜHL<br />
EINEN STRUKTURIERTEN ENTSCHEIDUNGSPROZESS MACHST<br />
Text: Peter Piolot<br />
Dein Studium ist anders als du es dir vorgestellt hast? Kann passieren,<br />
denn ein Studium ist Neuland und damit ein Weg durch<br />
unbekanntes Gelände. Nur durch die eigenen Erfahrungen der<br />
ersten Wochen und Monate lernst du deinen Studiengang wirklich<br />
kennen. Du stellst fest, welche Teilgebiete dich interessieren<br />
und durch welche du dich quälst. Kein Studium macht immer<br />
nur Spaß. Aber wenn du das Gefühl hast, der Frust überwiegt<br />
die Erfolgs erlebnisse, wird es Zeit, in Ruhe über fünf Fragen<br />
nachzudenken.<br />
1. KRISE ODER DURCHHÄNGER?<br />
Einen Durchhänger hat jeder mal. Aber nicht jede versiebte<br />
Klausur ist schon ein Grund aufzugeben. Wann aber wird aus einem<br />
Durchhänger, der von selbst vorüber geht, eine ernste Studienkrise?<br />
Ein kritisches Stadium ist dann erreicht, wenn vor<br />
Prüfungen deine Aufmerksamkeit nicht vom Lernen, sondern<br />
überwiegend von Grübeleien über den Sinn deines Studiums beansprucht<br />
wird. Irgendwann wird das Gefühl hinzukommen,<br />
der erfolgreiche Abschluss rücke nicht näher, sondern in immer<br />
weitere Ferne. Das sind deutliche Anzeichen, dass die Lage ernst<br />
ist und du eine nüchterne Bilanz deiner Studienleistungen ziehen<br />
solltest. Überprüfe deinen Rückstand in Relation zu deiner<br />
Semesterzahl und bespreche ihn mit der Fachberatung.<br />
2. WIE VIEL STRESS IST GUT FÜR DICH?<br />
Stress ist normal. Ein völlig stressfreies Studium wäre nicht ok.<br />
Es würde nämlich bedeuten, dass das Studium zu leicht ist und<br />
deshalb keine Herausforderungen und folglich keine Erfolgserlebnisse<br />
bietet. Du würdest unter deinen Möglichkeiten bleiben.<br />
Aber wie viel Stress solltest du dir zumuten? Der Schwellenwert,<br />
bei dem positiver Stress in krankmachende Überforderung<br />
umschlägt, ist bei jedem Menschen verschieden. Manche sind<br />
belastbar, andere sind empfindlich und geraten schneller in<br />
Panik. Deine persönliche Stressschwelle hast du definitiv überschritten,<br />
wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome<br />
auftreten:<br />
• Konzentrationsstörungen<br />
• hartnäckige Kopfschmerzen<br />
• anhaltende depressive Stimmung<br />
• anhaltende Schlafstörungen<br />
• ›leeres‹ Grübeln – deine Gedanken kreisen zwanghaft immer<br />
um das gleiche Problem<br />
• Angstzustände, insbesondere Prüfungsangst<br />
• Suchtverhalten<br />
• massive Gewichtszunahme oder -abnahme<br />
• plötzlich auftretende oder verstärkte Allergien<br />
Der negative Stress kann am Studium liegen, muss er aber nicht.<br />
Bevor du also vorschnell dem Studium die Schuld gibst, solltest<br />
du deine gesamte persönliche Situation überdenken und ausschließen,<br />
dass der Stress andere Ursachen als das Studium hat.<br />
3. DRÜCKST DU DICH VOR DER ENTSCHEIDUNG?<br />
Schiebst du die Entscheidung über dein weiteres Studium schon<br />
längere Zeit, möglicherweise seit mehreren Semestern, vor dir<br />
her? Ein Projekt nur deshalb weiter zu verfolgen, weil du es einmal<br />
angefangen hast, ist kein Zeichen von Stärke, sondern von<br />
Passivität und fehlender Initiative. Die veränderte Situation zu<br />
ignorieren ist einfach bequemer. Das Eingeständnis, das falsche<br />
Studium gewählt zu haben, fällt schwer gegenüber sich selbst<br />
und gegenüber Eltern und Freunden. Du solltest aber einkalkulieren,<br />
dass die Korrektur der eingeschlagenen Richtung immer<br />
Foto: gpointstudio/Fotolia.de | Illustration: Instantly/Fotolia.de<br />
34 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIENHILFE<br />
schwerer fällt, je länger du abwartest. Je mehr Zeit und Energie<br />
du in dein Studium investierst, desto hartnäckiger wirst du an<br />
dem eigentlich schon verlorenen Projekt festhalten. Hier hilft<br />
nur eins: Setze dir ein Limit. Lege fest, welche Klausur oder welche<br />
Prüfung über die Fortsetzung des Studiums entscheiden<br />
soll. Schreibe das Limit – den Wendepunkt – auf einen Zettel<br />
und hänge es an deinen Spiegel. Kommuniziere das Limit mit<br />
Personen deines Vertrauens, dann gibt es kein Zurück mehr.<br />
Und wenn es denn sein muss: Ziehe die nötigen Konsequenzen.<br />
4. WORAN LIEGT ES?<br />
In dem <strong>Na</strong>chdenken über einen Studienabbruch steckt <strong>für</strong> dich<br />
bei genauem Hinsehen auch die Chance, einen besseren Weg zu<br />
finden. Aber nur mit etwas Ursachenforschung kriegst du heraus,<br />
was besser oder schlechter in deinem Fall bedeutet. Was<br />
stört dich in erster Linie an deinem Studium?<br />
Zu schwer: Du lernst viel, aber Lernaufwand und Studienleistungen<br />
stehen in keinem guten Verhältnis. Die Zahl deiner Credit-Points<br />
oder Scheine ist in deutlichem Rückstand gegenüber<br />
deiner Semesterzahl. Bei der Frage, welcher Rückstand noch<br />
›normal‹ ist, hilft dir die Fachberatung.<br />
Langweilig: Der Lernstoff interessiert dich einfach nicht. Nur<br />
mit viel Selbstkontrolle kannst du dich überhaupt zum Lernen<br />
zwingen. Im Gegensatz zu Interesse erschöpft sich Selbstkontrolle<br />
jedoch irgendwann und dann geht nichts mehr.<br />
Ziellos: Du fragst dich, was du später einmal mit dem, was du<br />
lernst, anfangen sollst. Ohne ein solches Ziel – eine extrinsische<br />
Motivation – wird dein Studium irgendwann bedeutungslos <strong>für</strong><br />
dich. Entweder du entwickelst eine berufliche Perspektive <strong>für</strong><br />
dein Studium oder es verliert seinen Sinn.<br />
5. WAS KANNST DU TUN?<br />
Wenn deine Diagnose so weit klar ist, hast du in einer solchen Situation<br />
grundsätzlich drei Möglichkeiten:<br />
Weitermachen im bisherigen Studiengang: Dieser Weg<br />
macht nur Sinn, wenn du bereit bist, an den Ursachen der Probleme<br />
etwas zu ändern. Wenn deine Lernorganisation oder dein<br />
Selbstmanagement schlecht sind, erkundige dich nach Seminaren<br />
zu diesem Thema. Diese bietet jede Hochschule an: Die<br />
Zentrale Studienberatung oder die psychosoziale Beratung können<br />
dir hier weiterhelfen. Wenn es an der fehlenden Perspektive<br />
liegt, wende dich an den Career-Service deines Fachbereichs.<br />
Fachwechsel: Nur zu empfehlen, wenn die Krise wirklich an<br />
deiner Studienwahl liegt und du ein interessanteres, motivierenderes<br />
Studium gefunden hast. Wenn es aber an Defiziten<br />
in der Lernorganisation oder fehlenden Zukunftsvorstellungen<br />
liegt, würdest du diese Probleme in das neue Studium mitschleppen.<br />
Bei Fachwechsel berät die Zentrale Studienberatung<br />
deiner Hochschule.<br />
Ausstieg aus der Hochschule: Diese Option ist das kleinere<br />
Übel im Vergleich zu einem verkorksten Lebenslauf. Lass dich<br />
nicht durch die – scheinbar – verlorene Investition an Zeit und<br />
Arbeit davon abhalten, diese Option zu wählen. Statt diesen<br />
›sunk costs‹ nachzutrauern, fragst du dich besser: »Was erreiche<br />
ich zukünftig mit einem bestimmten Arbeitsaufwand, einerseits<br />
in einem fragwürdig gewordenen Studienprojekt mit<br />
ungewissem Ausgang oder andererseits in der Berufswelt?« Die<br />
Beratung der Agentur <strong>für</strong> Arbeit informiert Studienaussteiger<br />
und kann in vielen Fällen attraktive verkürzte Ausbildungswege<br />
anbieten.<br />
Die Entscheidung ist, so oder so, nicht leicht. Aber das Problem<br />
wird durch Angst vor dem Eingeständnis gegenüber anderen<br />
Menschen, durch falsches Statusdenken oder durch schlichte<br />
Passivität nicht kleiner, sondern größer. Ein Fachwechsel oder<br />
ein Ausstieg aus der Hochschule ist kein Schandfleck im Lebenslauf,<br />
sondern ein Zeichen, dass du dein Leben im Griff hast.<br />
DANIEL MÜLLER, GESCHÄFTSFÜHRER,<br />
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Weg aus der DDR – das ist der dringende Wunsch<br />
der Familien Strelzyk und Wetzel. Beim ersten<br />
Versuch stürzt ihr selbstgebauter Heißluftballon<br />
ab. Während sie fieberhaft an einem neuen<br />
basteln, ist ihnen die Stasi dicht auf den Fersen.<br />
Spannend, emotional und absolut sehenswert!<br />
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DIE GESCHICHTE<br />
EINER FÄLSCHUNG<br />
Mitreißend, geheimnisvoll<br />
und vielschichtig: Autor<br />
Dominic Smith knüpft in<br />
seinem elegant verfassten<br />
Roman ›Das letzte Bild der<br />
Sara de Vos‹ mehrere Erzählstränge<br />
geschickt zusammen<br />
und lässt so die<br />
Geschichte um ein berührendes<br />
Gemälde aus dem 17. Jahrhundert und<br />
dessen Fälschung auf mehreren Ebenen lebendig<br />
werden. Mit jeder Seite wird dem Leser bewusster,<br />
wie die Kunstwelt tickt und welche<br />
Dynamik Beziehungen entwickeln können.<br />
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mit der Verschwendung und zugleich leckeres<br />
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Schönheit erfassen, wenn sie einem über den Weg<br />
läuft, oder vielmehr: wenn sie auf dem eigenen<br />
Weg liegt. Darum geht es auf dem bildhübschen<br />
Account von @ihavethisthingwithfloors.<br />
Getreu dem Motto ›When feet meet nice floors,<br />
take a selfeet‹ gehen die Blogger mit offenen<br />
Augen durchs Leben und halten faszinierende<br />
Muster und leuchtende Farben auf den Böden<br />
dieser Welt fest – inklusive ihrer Füße, die auch<br />
noch in tollen Schuhen stecken. Get inspired!<br />
Julias<br />
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Text: Julia Wolf | Quelle: Parship Single-Studie | Fotos: Airbnb, ullstein, Instagram, Too Good To Go, Ben Wolf, Studiocanal GmbH / Marco <strong>Na</strong>gel<br />
36 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
MIT BIENENPOWER<br />
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Kira ist 25 Jahre alt, studiert in Köln Sozialwissenschaften<br />
im Bachelor und setzt sich<br />
neben ihrem Studium <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />
ein. Im Interview erzählt sie uns mehr über<br />
ihr Engagement.<br />
Fotos: © MISEREOR, GIZ/Photothek<br />
Kira, du engagierst dich ehrenamtlich <strong>für</strong> die 2-Euro-<br />
Aktion von MISEREOR. Hast du im Studium nicht schon<br />
genug zu tun?<br />
<strong>Na</strong>türlich ist es nicht selbstverständlich, dass man neben<br />
dem Studium Zeit <strong>für</strong> ein Ehrenamt hat. Mein Abschluss<br />
wird sich deshalb wohl auch etwas verzögern. Aber das, was<br />
ich durch MISEREOR gelernt und erfahren habe, ist so wertvoll<br />
und nützlich, das ergänzt mein Studium sehr gut.<br />
Angefangen hat alles in Sambia. Dort hast du nach dem<br />
Abitur mit MISEREOR einen Freiwilligendienst gemacht<br />
und in einem Projekt <strong>für</strong> Kinder mitgearbeitet …<br />
Ich bin heute noch dankbar <strong>für</strong> all die Menschen, denen<br />
ich dort begegnet bin und die mich an ihrem Leben haben<br />
teilhaben lassen. Die Zeit in Sambia hat mich sehr geprägt,<br />
weil ich einen großen Einblick ins Land bekommen<br />
und viel über globale Zusammenhänge<br />
gelernt habe. Mir ist dort bewusst geworden,<br />
wie privilegiert ich eigentlich bin. Das<br />
hat mich verändert und bestärkt, mich auch<br />
nach meiner Rückkehr nach Deutschland<br />
<strong>für</strong> einen gesellschaftlichen und politischen<br />
Wandel einzusetzen.<br />
Deswegen engagierst du dich jetzt <strong>für</strong> die<br />
2-Euro-Aktion von MISEREOR?<br />
Ich möchte mich da<strong>für</strong> einsetzen, dass Menschen<br />
ein Leben in Würde und mit Perspektiven<br />
<strong>für</strong> die Zukunft führen können. Da<strong>für</strong> ist<br />
es wichtig, meine Erfahrungen mit anderen<br />
Menschen zu teilen und über Missstände und<br />
Ungerechtigkeiten aufzuklären.<br />
Lass uns mal über die Biene sprechen: Auf der Grünen<br />
Woche in Berlin hast du dich <strong>für</strong> die 2-Euro-Aktion in ein<br />
Kostüm stecken lassen. <strong>Wi</strong>e kam es dazu?<br />
Das Bienensterben ist ja aktuell ein Thema, das in Deutschland<br />
viel Aufsehen erregt. Mit unserem Stand auf der Grünen<br />
Woche wollten wir darauf aufmerksam machen, dass<br />
die Biene nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine<br />
große Rolle spielt. Die Biene steht <strong>für</strong> Artenvielfalt und somit<br />
<strong>für</strong> unsere Ernährungssicherung.<br />
Spendet man denn bei der 2-Euro-Aktion <strong>für</strong> Bienen?<br />
Mit der Aktion „Mit 2 Euro helfen“ unterstützen wir Menschen,<br />
die unter Armut leiden und <strong>für</strong> ein besseres Leben<br />
kämpfen. So zum Beispiel auch Menschen in Laos, die bis<br />
vor Kurzem nicht genug zu essen hatten. Dank der Spendengelder<br />
können die Bäuerinnen und Bauern dort darin geschult<br />
werden, wilde Bienen zu halten. Und die Bienen wiederum<br />
helfen, dass genug Essen auf den Tisch kommt und<br />
die Kinder wieder zur Schule gehen können.<br />
Die Biene ist also so etwas wie ein Allheilmittel?<br />
<strong>Na</strong>ja, ganz so einfach ist es vielleicht nicht. Aber dank<br />
der Befruchtungsleistung der wilden<br />
„Mit unserem Stand<br />
auf der Grünen Woche<br />
wollten wir darauf aufmerksam<br />
machen, dass<br />
die Biene nicht nur in<br />
Deutschland, sondern<br />
weltweit eine große<br />
Rolle spielt.“<br />
Bienen konnten die Bäuerinnen und<br />
Bauern ihre Erträge um bis zu 40 Prozent<br />
steigern! Sie bauen jetzt vielfältiger<br />
an und verzichten auf den Einsatz<br />
von Pestiziden, das tut den Bienen,<br />
aber auch ihnen selbst und der ganzem<br />
Umwelt gut. Ich glaube, dass wir<br />
in Deutschland einiges von den Menschen<br />
aus Laos lernen können.<br />
<strong>Wi</strong>r können etwas von ihnen lernen<br />
– und trotzdem brauchen sie unsere<br />
Spenden. <strong>Wi</strong>e passt das <strong>für</strong> dich zusammen?<br />
Die Ressourcen sind leider unfair verteilt.<br />
Deswegen finde ich es gut, etwas von dem, was mir<br />
geschenkt wurde, abzugeben und zu spenden. Mit meiner<br />
Unterstützung können dann zum Beispiel Bienenstöcke<br />
angelegt und Workshops abgehalten werden. Neben den<br />
Menschen in Laos unterstützen wir mit der Aktion auch viele<br />
Kinder- und Jugendprojekte. Ich investiere also in eine zukünftige<br />
Generation und ermögliche ihnen einen besseren<br />
Start ins Leben.<br />
Was bringt denn eine Spende von 2 Euro?<br />
2 Euro sind <strong>für</strong> mich nicht viel, aber <strong>für</strong> ein Kind kann das<br />
einen so großen Unterschied machen! Mit 2 Euro kann ein<br />
Straßenkind in Indien zum Beispiel einen Monat lang medizinisch<br />
versorgt werden. Und wenn viele regelmäßig spenden,<br />
können wir eben auch vielen Menschen helfen. Deswegen<br />
ist <strong>für</strong> mich das Engagement so wichtig, um möglichst<br />
viele <strong>für</strong> diese Aktion zu begeistern.<br />
www.2-euro-helfen.de
SPORT & FITNESS<br />
LET'S GET SPORTY<br />
EGAL OB SPORTMUFFEL ODER FITNESSFANATIKER – HIER IST FÜR<br />
JEDEN WAS DABEI: VERRÜCKTE SPORTARTEN, UNGLAUBLICHE<br />
REKORDE UND EIN SELBSTVERSUCH IM BALLETT<br />
2002<br />
bei den Olympischen <strong>Wi</strong>nterspielen in Salt Lake City<br />
ereignete sich Kurioses: Der Australier Steven Bradbury<br />
gewann die Goldmedaille über 1000 Meter im Shorttrack,<br />
obwohl er in der Qualifikation, im Halbfinale und im<br />
Finale weit zurücklag. Sein Glück war, dass in allen<br />
drei Rennen die jeweils Führenden stürzten und sich<br />
gegenseitig mitrissen.<br />
PLATZ 1 BIS 9<br />
erreichten österreichische Skirennläufer 1998 in einem Super-G<br />
Wettbewerb des alpinen Skiweltcups in Innsbruck-Igls. Erst auf<br />
Platz zehn landete mit dem Norweger Lasse Paulsen der erste<br />
Nicht-Österreicher. Weder zuvor noch danach konnte ein Skiteam<br />
einen solchen Erfolg erreichen.<br />
1Sieg reichte dem Formel-1 Rennfahrer Keke<br />
Rosberg in der Saison 1982, um Weltmeister<br />
zu werden. Bei den insgesamt 16 Rennen profitierte<br />
er von einer extremen Ausgeglichenheit<br />
mit insgesamt elf verschiedenen Siegern,<br />
wobei niemand häufiger als zweimal gewann.<br />
665<br />
Minuten, also elf Stunden und fünf Minuten, dauerte das<br />
mit Abstand längste Tennismatch der Geschichte zwischen<br />
John Isner und Nicolas Mahut. Insgesamt zog es sich über<br />
drei Tage hin. Am Ende gewann Isner den fünften Satz mit<br />
70:68 Spielen.<br />
149<br />
Eigentore schoss eine Fußballmannschaft aus Madagaskar in einem dortigen<br />
Meisterschaftsspiel. Ein Streit zwischen Trainer und Schiedsrichter sorgte da<strong>für</strong>,<br />
dass der Verein aus Protest ununterbrochen Eigentore schoss. Das 149:0 ist gleichzeitig<br />
ein weltweiter Ergebnisrekord.<br />
Quelle: netzathleten.de | Foto: karandaev/Fotolia.de, rawpixel/unsplash.com | Illustration: vecteezy.com<br />
38 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
SPORT & FITNESS<br />
WELCHE SPORTART PASST ZU DIR?<br />
DU WILLST DICH SPORTLICH BETÄTIGEN, WEISST ABER NICHT, WORAUF DU LUST HAST?<br />
MACH UNSEREN TEST<br />
... lieber im Team.<br />
Wenn ich Sport machen will, dann ...<br />
... lieber allein.<br />
<strong>Wi</strong>e wäre es denn mit<br />
einer Ballsportart?<br />
Bitte nicht!<br />
RUDERN im Team<br />
PAAR- oder<br />
FORMATIONSTANZ<br />
KLETTERN<br />
Nervenkitzel.<br />
Meine Hauptmotivation ist:<br />
Genau mein Ding! Ein Schläger<br />
sollte aber schon dabei sein.<br />
Abnehmen und/oder meine<br />
Ausdauer trainieren.<br />
Muskeln aufbauen.<br />
Ich habe wie sieben Millionen<br />
andere Deutsche gerne einen Ball<br />
am Fuß.<br />
FUSSBALL<br />
Ich bin mit der Hand<br />
stärker als mit dem Fuß.<br />
Ich möchte den Sport gerne<br />
draußen ausüben.<br />
<strong>Wi</strong>e wäre es mit BASEBALL<br />
oder TENNIS?<br />
Aber bitte nur in einer Halle.<br />
Zudem mag ich's kalt.<br />
EISHOCKEY<br />
Probier’s doch mal mit<br />
JOGGEN oder<br />
FAHRRADFAHREN.<br />
Wasser ist da<strong>für</strong> die<br />
Grundvoraussetzung.<br />
SCHWIMMEN<br />
Meine oberste Priorität ist<br />
es, Spaß zu haben.<br />
Ich habe ein gutes<br />
Rhythmusgefühl und mag<br />
Musik.<br />
KRAFTTRAINING<br />
TANZSPORT:<br />
von Ballett bis HipHop.<br />
BASKETBALL, HANDBALL<br />
oder VOLLEYBALL könnten<br />
etwas <strong>für</strong> dich sein.<br />
RUDERN oder der KANUSPORT<br />
sind genau dein Ding.<br />
Schwimmen ist nichts <strong>für</strong> mich:<br />
In einem Boot fühle ich mich<br />
wohler.<br />
Am meisten Spaß<br />
habe ich im <strong>Wi</strong>nter.<br />
Mach auf SKIERN oder<br />
auf dem SNOWBOARD<br />
die Pisten unsicher!<br />
Den habe ich nur<br />
mit tierischer Begleitung.<br />
Dann solltest du entweder REITEN oder<br />
mit deinem Hund WANDERN GEHEN.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 39
SPORT & FITNESS<br />
AUDIMAX PROBIERT'S AUS<br />
DANCING KING<br />
DIESMAL: AUDIMAX-REDAKTEUR STEFFEN BEIM BALLETT<br />
Mein erstes ›<strong>audimax</strong> probiert’s aus‹ und es<br />
geht gleich zum Ballett. Was habe ich mir da<br />
nur eingebrockt? So waren meine Gedanken,<br />
als ich eines Donnerstagabends direkt nach<br />
der Arbeit in die Tanzfabrik Nürnberg fuhr,<br />
um dort tatsächlich bei einer einstündigen<br />
Ballettprobestunde mitzumachen. Obwohl<br />
ich mich selbst als großen Sportenthusiasten<br />
bezeichnen würde, konnte ich mit Ballett gar<br />
nichts anfangen. Um ehrlich zu sein wusste<br />
ich nicht einmal wirklich, was genau dieser<br />
Sport alles bereit hält. Demzufolge wechselte<br />
meine Stimmung von »Mit meinem ungelenken<br />
Körper werde ich mir sicherlich alle Knochen<br />
brechen« bis hin zu einem laienhaften<br />
»Das bisschen Rumhopsen wird doch wohl<br />
nicht so schwer sein« beinahe stündlich.<br />
Endlich angekommen nahm mich auch schon<br />
Kursleiterin Ursula Barbari herzlich in Empfang.<br />
<strong>Na</strong>ch einem kurzen und freundlichen<br />
Gespräch, das meine Anspannung merklich<br />
linderte, ging es auch schon los. Ich zog mich<br />
schnell noch um (ohne Tutu!) und wir starteten<br />
die erste halbe Stunde mit Übungen an<br />
der Stange. An diesem Tag waren wir zu zehnt<br />
– inklusive der Tanzlehrerin und mir – und<br />
hatten dementsprechend ordentlich Platz im<br />
Ballettsaal. Obwohl kein anderer Mann anwesend<br />
war, hat mir die Gruppe versichert, dass<br />
auch zwei, drei Männer regelmäßig den Kurs<br />
besuchen.<br />
Die ersten Minuten der Tanzstunde waren am<br />
schwierigsten. Auch wenn es blöd klingt: Ich<br />
hatte ernsthafte Probleme, überhaupt die richtige<br />
Position meiner Füße einzuhalten und einen<br />
halbwegs sicheren Stand zu wahren. <strong>Na</strong>ch<br />
einiger Zeit kam ich etwas besser rein, versuchte,<br />
jede Übung so gut es ging mitzumachen,<br />
und war trotzdem froh darüber, nach<br />
etwa 30 Minuten kurz mal etwas Luft zu holen.<br />
Die restliche halbe Stunde probten wir Formationen<br />
im Milieu, sprich komplett ohne die<br />
Stange von zuvor. Mein <strong>Wi</strong>lle war nach wie vor<br />
hoch – der Ertrag jedoch noch immer gering.<br />
Trotzdem habe ich versucht, jede einzelne<br />
Übung zumindest auszuprobieren – mithilfe<br />
von Frau Babari, die mir mit engelsgleicher<br />
Geduld die einzelnen Schritte auch mehrfach<br />
erklärte. Obwohl es sich um einen Anfängerkurs<br />
handelte, musste ich feststellen, dass das<br />
Niveau hoch und ich wohl der Einzige war, der<br />
Ballett zum ersten Mal ausprobierte. Trotzdem<br />
war es eine spaßige, interessante Erfahrung<br />
– und vor allem halb so wild.<br />
Meine Erkenntnis aus dieser <strong>für</strong> mich ungewohnten<br />
Herausforderung: Nur wer selbst etwas<br />
ausprobiert, kann sich wirklich ein Bild<br />
davon machen und es auch fundiert beurteilen.<br />
Und diese Offenheit <strong>für</strong> neue oder unbekannte<br />
Dinge werde ich auch beibehalten!<br />
UMFRAGE<br />
Ich würde Fußball niemals ausprobieren!<br />
Ich selbst spiele Handball<br />
und <strong>für</strong> mich ist Fußball einfach<br />
viel zu torlos. Klar spielt man als<br />
Team, aber der persönliche Erfolg<br />
ist meiner Meinung nach doch relativ<br />
gering.<br />
Valeska, 25<br />
SPORT IST MORD?<br />
WIR WOLLEN WISSEN: WELCHE SPORTART WÜRDET IHR<br />
NIEMALS FREIWILLIG AUSPROBIEREN UND WARUM?<br />
Freeclimbing, einfach weil<br />
es viel zu gefährlich ist.<br />
Johannes, 27<br />
Ich würde alle Sportarten ausprobieren,<br />
weil ich erstmal herausfinden muss, wovor<br />
ich Angst habe oder welche Grenzen<br />
ich übersteigen würde.<br />
Michelle, 33<br />
Ich würde auf keinen Fall Bungeejumping<br />
freiwillig ausprobieren. Ich<br />
habe Höhenangst und daher würde<br />
sich das nicht gut eignen, wenn ich<br />
da runterhüpfe – selbst wenn ich an<br />
einem Seil angebunden bin.<br />
Kristin, 22<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Fotos: zephyr_p, Diana Vyshniakova, Kitch Bain/Fotolia.de, <strong>audimax</strong> MEDIEN | Illustration: vecteezy.com<br />
40 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
SPORT & FITNESS<br />
MAL EHRLICH!<br />
DIESMAL: STEFFEN WÜNSCHT SICH ETWAS MEHR SINN UND VERSTAND<br />
BEIM AKTUELLEN FITNESSWAHN<br />
Überfüllte Fitnessstudios, Mitgliedschaften<br />
in selbigen als Beinahe-Statussymbol<br />
der Neuzeit<br />
– jeder kennt es oder hat zumindest<br />
schon einmal davon gehört:<br />
Deutschland ist im Fitnesswahn.<br />
Doch macht es wirklich Sinn,<br />
einem perfekten Körper beispielsweise<br />
seine Freunde oder den<br />
Spaß am Essen unterzuordnen? Es<br />
klingt zwar abgedroschen – trotzdem<br />
stehe ich absolut hinter folgender<br />
Aussage: Äußerlichkeiten<br />
sind vergänglich und meist nur<br />
von vergleichsweise kurzer Dauer,<br />
der Charakter und innere Werte<br />
bleiben. Versteh mich nicht falsch:<br />
Sport ist richtig und wichtig und<br />
kann aus vielen verschiedenen<br />
Motiven heraus sinnvoll sein. Zum<br />
Abnehmen, zum Stressabbau oder<br />
einfach aus Spaß an der Freude.<br />
Ich finde den Vergleich aus der Ernährung<br />
treffend: Es sollte sich alles<br />
in Maßen halten. Eine sportliche<br />
Überbeanspruchung kann zur<br />
kompletten Erschöpfung führen.<br />
Aber woher kommt dieser Fitnesstrend?<br />
Ging zuerst der Ruck<br />
durch die Bevölkerung oder entstand<br />
dieses Phänomen erst, als<br />
YouTuber, Instagramer und Co.<br />
meinten, ein durchtrainierter,<br />
muskulöser Körper sei jetzt in?<br />
Ein klassisches Henne-Ei-Problem<br />
– vermutlich ist es aber eine<br />
Mischung aus beidem. Nichtsdestotrotz<br />
bleibt ein Trend ein Trend,<br />
sprich, er wird früher oder später<br />
wieder vergehen. Ob es sich da<strong>für</strong><br />
lohnt, alles andere unterzuordnen,<br />
muss jeder <strong>für</strong> sich selbst<br />
entscheiden.<br />
Am wichtigsten ist es meiner<br />
Meinung nach, dass jeder mit seinem<br />
eigenen Körper zufrieden<br />
ist. Wenn das nur mit einem kompletten<br />
Fitness-Lifestyle der Fall ist,<br />
dann bin ich der Letzte, der sich<br />
darüber auslassen würde. Ein gesteigertes<br />
Wohlbefinden konnte<br />
ich bei ›Fitness-Junkies‹ aber nur<br />
in den seltensten Fällen erkennen.<br />
Meist stieg sogar der Druck auf<br />
sich selbst und das Training wurde<br />
schnell zur Qual oder auch Sucht.<br />
Ich hätte da einen ganz simplen<br />
Vorschlag: <strong>Wi</strong>e wäre es, einfach<br />
auf sich selbst zu hören und das<br />
zu machen, worauf du gerade Lust<br />
hast? Das <strong>Na</strong>cheifern falscher Ideale<br />
würde dann rasch ein Ende finden<br />
und die Lebensqualität wie<br />
auch die Selbstzufriedenheit wieder<br />
steigen.<br />
DU SIEHST DAS GANZ<br />
ANDERS ALS STEFFEN?<br />
Dann antworte ihm!<br />
Mail an rothhaupt@<strong>audimax</strong>.de.<br />
Die<br />
Kolumne<br />
SPORT MAL ANDERS<br />
VON UNTERWASSERHOCKEY BIS ZUR PAPIERBOOT-REGATTA:<br />
VIER AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN IM PORTRÄT<br />
FÜR WASSERRATTEN<br />
Während Unterwasserrugby zumindest manchen noch ein<br />
Begriff sein könnte, so ist Unterwasserhockey doch noch<br />
mal eine ganze Spur außergewöhnlicher. Das Spiel findet<br />
komplett am Grund eines Schwimmbeckens statt. <strong>Wi</strong>e bei<br />
seinem Vorbild an Land musst du mit deinem Schläger einen<br />
Puck in das gegnerische Tor befördern. Ausgestattet bist<br />
du mit Schnorchel, Maske und Flosse. In Deutschland ist die<br />
Sportart seit 1998 eine offizielle Wettkampfsportart – ausüben<br />
kannst du sie in München, Berlin, Heidelberg, Elmshorn,<br />
Hannover und Laubach bei Gießen.<br />
FLAGGE ZEIGEN<br />
American Football ist seit Jahren in Deutschland im Aufwind<br />
und damit auch dessen deutlich unbekannterer Bruder ›Flag<br />
Football‹. Zumindest gibt es bereits seit 1999 einen eigenen<br />
Ligabetrieb. Außerdem kann die Sportart sowohl Indoor<br />
als auch Outdoor gespielt werden. Die wesentlichen Unterschiede<br />
zum American Football sind die viel kleineren Mannschaften<br />
und, dass das klassische Tackle ersetzt wird: Dem<br />
Spieler der Offense muss eine Flagge aus dem Gürtel gezogen<br />
werden. Das führt zu deutlich weniger Verletzungen.<br />
Foto: karandaev/Fotolia.de<br />
TISCHTENNIS MEETS KOPFBALL<br />
Headis ist tatsächlich eine Sportart aus Deutschland:<br />
Sie wurde 2006 von einem Saarbrücker Sportstudenten<br />
erfunden und erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Es<br />
gibt sogar globale Turniere. Gespielt wird an einer gewöhnlichen<br />
Tischtennisplatte – nur der Ball ist anders. Statt eines<br />
Tischtennisballs spielst du mit einem Gummiball in Fußballgröße.<br />
Diesen darfst du nur mit dem Kopf berühren. Universitäten,<br />
aber auch Fußballvereine, bieten die Sportart inzwischen<br />
an.<br />
BOOTE ZUM SELBERBAUEN<br />
Papierboote haben wir als Kinder vermutlich alle gebastelt.<br />
Sicherlich aber nicht in der Größe eines echten Bootes,<br />
wie es <strong>für</strong> eine Papierboot-Regatta benötigt wird. Was du<br />
da<strong>für</strong> brauchst? Jede Menge Papier, Pappe oder Karton. Alle<br />
anderen Materialien sind ausgeschlossen. Zum Kleben wird<br />
Kleister oder Holzleim benutzt. Handwerkliches Geschick<br />
ist also gefragt! Angeboten wird die Sportart hauptsächlich<br />
in Norddeutschland – zum Beispiel auf Spiekeroog, in<br />
<strong>Wi</strong>lhelmshaven oder Dithmarschen.<br />
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MIT DIESEN GADGETS WIRD<br />
JEDE SPORTLICHE HERAUS-<br />
FORDERUNG ZUM KLACKS<br />
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TRAINING-ZOCKEN-SYMBIOSE<br />
Planks, oder zu deutsch Unterarmstützen,<br />
sind eine der effektivsten Übungen <strong>für</strong> die<br />
Rumpfmuskulatur. Um das eher eintönige<br />
auf den Armen Liegen spannender zu gestalten,<br />
gibt es nun das Plankpad. Damit<br />
kannst du während deines Workouts, per<br />
zugehöriger App, Games auf dem Smartphone<br />
spielen. Die Spiele steuerst du durch<br />
das Bewegen deines Körpers.<br />
HEUTE BERLIN, MORGEN ROM, ÜBERMORGEN PARIS?<br />
Für entspannte Touren, die jeden Geschmack treffen und gleichzeitig<br />
das Budget schonen, lohnt ein Vorab-Trip zum Supermarkt.<br />
Denn die beliebten PiCK UP! minis kommen nicht nur in verschiedenen<br />
Sorten und Proviant-Portionen, sondern auch mit einem<br />
FlixBus-Rabatt-Code über drei Euro daher, welcher bis zum 30.<br />
September <strong>2019</strong> bei allen FlixBus-Reisen eingelöst werden kann.<br />
Plankpad | 69,00 Euro | www.plankpad.com<br />
PiCK UP! minis Mix 20er | 3,49 Euro | www.worldofsweets.de<br />
HANDFESTES TRAINING<br />
Pokeball war gestern – zum perfekten<br />
Training deiner Hände, Schultern und Unter-<br />
sowie Oberarme gibt es jetzt den Powerball.<br />
Durch dosierte Kreiselbewegungen<br />
kannst du die Greifkraft deiner Finger<br />
deutlich steigern und Beschwerden<br />
vorbeugen.<br />
Kernpower Powerball Basic | 17,90 Euro |<br />
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MUSIK IN DEN OHREN<br />
Das lästige Verrutschen deiner Kopfhörer<br />
beim Sport gehört endlich der Vergangenheit<br />
an. Dank der optimalen Passform<br />
der In-Ear-Kopfhörer von Teufel<br />
kannst du nun auch beim Joggen problemlos<br />
Musik hören. Zudem besitzen sie<br />
eine integrierte Fernbedienung sowie eine<br />
Freisprecheinrichtung.<br />
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DÜFTE VON SOPHIA THIEL<br />
Sweet Apricot, Sparkling Lemon und Silky<br />
Jasmine sind die optimalen Düfte <strong>für</strong> den<br />
sportlichen Lifestyle – von Sophia Thiel,<br />
die als Influencerin mit eigenem Workout-<br />
Programm hunderttausende Fans <strong>für</strong> den<br />
Fitness-Trend begeistert. Die Düfte und<br />
Pflegeprodukte sind von ihrer täglichen<br />
Pflegeroutine inspiriert und exklusiv bei<br />
Müller erhältlich.<br />
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SMOOTHIES FÜR ZWISCHENDURCH<br />
Mit dem ieGeek USB Smoothie Maker<br />
kannst du auch unterwegs leckere<br />
Fruchtsmoothies zubereiten. Das ist ideal<br />
<strong>für</strong> nach dem Sport, wenn du richtig schön<br />
ausgepowert bist. Der Standmixer ist klein<br />
und handlich und lädt sich ganz simpel per<br />
USB-Anschluss auf. Auch Säfte oder Püree<br />
kannst du damit zaubern.<br />
USB Smoothie Maker | 19,99 Euro |<br />
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Text: Steffen Rothhaupt | Fotos: Hersteller<br />
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ZERO WASTE<br />
ES GEHT AUCH OHNE<br />
ALINE PRODUZIERT KEINEN MÜLL. DABEI IST SIE ALLES ANDERE ALS EINE<br />
NERVIGE ÖKOTUSSI. WER SIE KENNENLERNT, WILL PLÖTZLICH NUR NOCH EINS:<br />
IHREM VORBILD FOLGEN<br />
Text: Julia Wolf<br />
Eine belebte Straße im Universitätsviertel<br />
von München.<br />
Cafés und Restaurants,<br />
viele werben<br />
mit einer To-Go-Option.<br />
Pappbecher, Strohhalme,<br />
Einwegbesteck.<br />
Irgendwo zwischen Tengelmann<br />
und Netto Marken-Discount<br />
betritt Aline Pronnet den ›Ohne‹, einen<br />
verpackungsfreien Supermarkt. Er ist ihr<br />
Stammladen ums Eck. Routiniert nimmt die<br />
27-Jährige ein Schraubglas und eine altmodische<br />
Glasflasche aus ihrer großen, biologisch abbaubaren<br />
Korkhandtasche und stellt beides nacheinander<br />
auf die Waage neben dem Eingang. Mit einem<br />
wasserlöslichen Stift notiert die junge Frau<br />
das Gewicht ihrer mitgebrachten Gefäße. »Das<br />
wird an der Kasse abgezogen«, erklärt sie beiläufig.<br />
»So bezahlen wir Käufer wirklich nur das Produkt<br />
an sich.«<br />
Ruhig und zielstrebig steuert Aline eine der zahlreichen<br />
Röhren an, die mit Lebensmitteln wie<br />
Nudeln, Reis, Kichererbsen, Kaffee und Nüssen<br />
gefüllt sind. Der Raum ist hell und freundlich,<br />
die Einrichtung klar und schlicht. Im Hintergrund<br />
läuft Jack Johnson. Dieser Supermarkt<br />
ist ein Ort der Entschleunigung. Als Aline in die<br />
Hocke geht, liegt ihr schlichtes, dunkelblaues Second-Hand-Kleid<br />
auf dem Boden auf. Ihre Füße<br />
mit den rot lackierten Nägeln, die in angesagten<br />
Birkenstock-Schlappen stecken, verschwinden<br />
darunter. Bedächtig drückt Aline den Hebel hinunter.<br />
Ins Schraubglas purzeln Kürbiskerne, mit<br />
einer Schoko-Minze-Masse überzogen. »Heute<br />
brauch ich gar nicht viel«, sagt die gebürtige Fürstenfeldbruckerin.<br />
Sie will nichts verschwenden<br />
und kauft nur, was sie tatsächlich verwerten<br />
kann. Lieber geht sie jeden Tag einkaufen und<br />
nimmt nur das Nötigste mit. Es sei ganz einfach,<br />
sie wohne nur ein paar Straßen weiter.<br />
Seit Januar 2016 lebt die Wahlmünchnerin nach<br />
dem ›Zero Waste‹-Prinzip. Heißt: Sie versucht,<br />
Rest- und Plastikmüll komplett zu vermeiden<br />
und Papiermüll so gering wie möglich zu halten.<br />
Biomüll kommt auf den Kompost. Der verpackungsfreie<br />
Supermarkt hilft ihr dabei, diesen<br />
Lebenswandel vom immer schon ›Low-Waster‹<br />
38<br />
Kilogramm Plastikverpackungsabfälle<br />
verursachte jeder<br />
Bundesbürger im Jahr 2016.<br />
9.628<br />
Millionen Einwegflaschen<br />
verbrauchen wir Deutschen<br />
pro Jahr.<br />
52<br />
Prozent aller Abfälle, die im<br />
Gelben Sack landen, sind nicht<br />
recycelbar.<br />
zum ›Zero-Waster‹ konsequent durchzuziehen.<br />
Der Laden eröffnete, als sie ins Viertel zog. Aline<br />
ist Stammkundin seit dem ersten Tag. Schicksal.<br />
Oder Bestimmung.<br />
<strong>Na</strong>chhaltiges, bewusstes Handeln gehört<br />
<strong>für</strong> sie seit ihrer Kindheit dazu. Seit sie denken<br />
kann, trennen ihre Eltern Müll, haargenau.<br />
Den fahren sie dann auf den Wertstoffhof<br />
in Fürstenfeldbruck, wo es um mehr geht als<br />
Bio, Papier, Glas, Gelber Sack und Restmüll. Hier<br />
wandert sogar die leere Duschgelflasche in ein<br />
anderes Fach als Frischhaltefolie und die wiederum<br />
in ein anderes als Styropor. »Das muss doch<br />
auch einfacher gehen«, dachte sich Aline. Als sie<br />
dann auch noch zufällig eine beeindruckende<br />
Doku über den Zero-Waste-Lebensstil im Fernsehen<br />
sah, beschloss sie, Müll einfach gar nicht<br />
mehr zu produzieren. Das tut der Umwelt gut.<br />
Denn das vermeintlich nachhaltige Recycling ist<br />
meist ein Downcycling. Der Prozess verschwendet<br />
Ressourcen, schadet der Umwelt und übrig<br />
bleibt ein Produkt, das fast nichts mehr wert ist.<br />
WISSEN UND TIPPS WEITERGEBEN<br />
Aline schraubt das Glas mit den Kürbiskernen zu.<br />
Als nächstes braucht sie Wodka. Sie will Minzlikör<br />
daraus machen. Die Pflanze wächst wie verrückt<br />
auf ihrem Balkon. Auch Tomaten, Radieschen,<br />
Mangold und Karotten gedeihen dort gut.<br />
Eine erfolgreiche Hobbygärtnerin. Wenn sie erzählt,<br />
ist ihr offener, lächelnder Blick nahezu ununterbrochen<br />
auf ihren Gesprächspartner gerichtet.<br />
Ihren Zero Waste-Blog ›Auf die Hand‹<br />
(www.aufdiehand.blog) bestückt sie regelmäßig mit<br />
Tipps zum müllfreien Leben. Doch damit nicht<br />
genug: Auch <strong>für</strong> Vorträge über Müllvermeidung,<br />
etwa an Schulen, ist Aline zu haben. Ein gutgelauntes<br />
Energiebündel.<br />
Der Bio Lion’s Wodka fließt in Alines altmodische<br />
Glasflasche, die sie vor dem Einkaufen<br />
nochmal schnell ausgewaschen hat. Die eher<br />
kleine, schlanke Frau muss sich etwas strecken,<br />
um an den Hebel zu kommen. Dann ist Schluss.<br />
Suchend schaut sie im Laden umher. Ganz entspannt,<br />
mit aufrechter Haltung. »Entschuldigung,<br />
könntest du mir bitte ganz kurz helfen?«, sagt sie<br />
freundlich, als sie die Verkäuferin erblickt. Die<br />
eilt zu Hilfe und kippt das Fass leicht nach vorne.<br />
Quellen: Umweltorganisation BUND, Eurostat, Seas at Risk | Foto: <strong>audimax</strong> MEDIEN | Illustrationen: Good Studio/fotolia.com<br />
44 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
ZERO WASTE<br />
Der Wodkarest im großen Verkaufsgefäß<br />
reicht, um Alines Flasche zu füllen. Bevor<br />
sie zur Kasse geht, schnappt sich Aline<br />
noch eine Gurke und legt die Ware an<br />
den Counter. »Ein interessanter Einkauf«,<br />
scherzt die Verkäuferin. Beide lachen und<br />
plaudern ein bisschen. Es ist spürbar, dass<br />
sich die beiden gut kennen und verstehen.<br />
Sie verbindet dieselbe Mission.<br />
Eine Mission, die in Alines Welt längst<br />
weite Kreise zieht. »In der Bäckerei kennen<br />
sie mich schon. Da landet die Butterbreze<br />
direkt in meiner Brotdose«, sagt<br />
sie. »Und wenn ich in einem neuen Laden<br />
einkaufe, grinse ich gleich breit und sage:<br />
Ich hätte gerne eine Breze und zwar ohne<br />
Tüte und Serviette.« Wenn sie dann auch<br />
noch erklärt, warum, finden das die Verkäufer<br />
immer gut. Sie ist optimistisch,<br />
dass bald immer mehr Menschen ein<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> die Umwelt entwickeln<br />
werden.<br />
EINE STILLE REVOLUTION<br />
Die 27-Jährige führt eine persönliche,<br />
stille Revolution. Es passt nicht zu Aline,<br />
andere ständig zu belehren und ihnen ein<br />
schlechtes Gewissen zu machen. Und<br />
auch ihr passiert ab und an mal ein ›Zero-<br />
Waste-Fail‹, wie sie es nennt. Zum Beispiel,<br />
wenn sie sich etwas am Foodtruck<br />
kauft und ihre Box wegen der kleinen<br />
Ausgeh-Tasche zuhause gelassen hat.<br />
Dennoch überwiegen die Erfolge. Die<br />
Münchnerin wirkt ein bisschen stolz, als<br />
sie von einem Beispiel erzählt: Den Angestellten<br />
in der Kantine bei Alines Arbeit<br />
fiel auf, dass sie die meisten angebotenen<br />
Produkte ablehnt. Seit einem Gespräch<br />
über die Gründe verzichtet die Kantine<br />
darauf, alles in Plastik zu verpacken und<br />
benutzt lieber wiederverwendbares Geschirr.<br />
Das schont nicht nur die Umwelt,<br />
sondern spart dem Unternehmen auch<br />
noch Geld und Arbeit.<br />
Aline packt Kürbiskerne, Wodka und<br />
Gurke ein. Den Jutebeutel, den sie neben<br />
Flasche, Metallstrohhalm und Besteck<br />
immer dabeihat, braucht sie heute gar<br />
nicht. Sie verstaut die Einkäufe direkt in<br />
ihrer großen Handtasche: Schlicht. Aus<br />
Kork. Kompostierbar. So fühlt es sich an,<br />
mit seinem Gewissen im Reinen zu leben.<br />
Eigentlich ganz einfach.<br />
ABGECHECKT<br />
ZERO WASTE …<br />
… bedeutet im Idealfall, überhaupt keinen<br />
Müll mehr zu produzieren. Zuerst<br />
einmal geht es bei dieser auf <strong>Na</strong>chhaltigkeit<br />
fokussierten Bewegung darum,<br />
Abfälle zu vermeiden, wo es nur geht.<br />
Für Anfänger heißt das zum Beispiel,<br />
auf Tüten, Strohhalme und To-Go-<br />
Becher zu verzichten und lieber die eigene,<br />
ökologisch verträgliche Ausrüstung<br />
dabeizuhaben. Fortgeschrittene<br />
kaufen auf dem Markt ein, verwenden<br />
Seife statt Shampoo und stellen viele<br />
Produkte einfach selbst her.<br />
TIPPS & TRICKS …<br />
… rund ums Thema Müllvermeidung<br />
und <strong>Na</strong>chhaltigkeit erhältst du unter<br />
anderem auf Alines inspirierendem<br />
Blog: www.aufdiehand.blog. Dort verrät<br />
sie dir zum Beispiel, wie du mit Kastanien<br />
deine Wäsche waschen und Lippenbalsam<br />
selbst machen kannst.<br />
SPANNUNG PUR<br />
140 TEILNEHMERINNEN WELTWEIT HOFFEN AUF DEN FRAUEN-MINT-AWARD VON<br />
AUDIMAX UND DER DEUTSCHEN TELEKOM. DIE AUSWERTUNG LÄUFT<br />
Bereits zum sechsten Mal haben <strong>audimax</strong> und die<br />
Deutsche Telekom Frauen aus MINT-Studiengängen<br />
dazu aufgerufen, ihre Abschlussarbeiten zu<br />
einem spannenden Themenfeld einzureichen.<br />
Diesmal drehte sich alles um die Wachstumsfelder<br />
der Zukunft: Cloud, Internet of Things, Artificial<br />
Intelligence, Cyber Security und Networks<br />
of the Future.<br />
RUND UM DEN GLOBUS<br />
140 Registrierungen gingen insgesamt ein – am<br />
meisten zum hochspannenden Thema ›Künstliche<br />
Intelligenz‹. Frauen aus der ganzen Welt haben<br />
teilgenommen und ihre Bachelor- und Masterarbeiten<br />
eingesandt. Über den hohen Anteil an<br />
internationalen Teilnehmerinnen haben sich die<br />
Initiatoren wieder gefreut: So erreichten sie unter<br />
anderem Abschlussarbeiten aus den Niederlanden,<br />
Kroatien, Mazedonien, Österreich, Indien,<br />
Pakistan, Kenia und Südafrika – Digitalisierung<br />
kennt eben keine Ländergrenzen.<br />
eine Initiative der<br />
Frauen-<br />
MINT-Award<br />
<strong>2019</strong><br />
in Kooperation mit<br />
<strong>audimax</strong> ist im Kuratorium<br />
Die erste Sichtung aller Abschlussarbeiten ist<br />
bereits erfolgt – nun ist die hochkarätig besetzte<br />
Jury kräftig am Auswerten, um die herausragendsten<br />
Abschlussarbeiten von Frauen aus<br />
MINT-Studiengängen zu ermitteln.<br />
BIS AN DIE GRENZEN DES MACHBAREN<br />
Besonders spannende Ansätze erwartet die<br />
Expertenjury in den beiden Wachstumsfeldern<br />
›Cloud‹ und ›Artificial Intelligence‹, die<br />
durch ihren großen Stellenwert in der <strong>Wi</strong>rtschaft<br />
viel Potenzial bieten. Fast die Hälfte der<br />
deutschen Unternehmen nutzen Cloud-Services<br />
– nur Sicherheitsbedenken halten die Verbreitung<br />
noch etwas in Schach. Im Wachstumsfeld<br />
›Künstliche Intelligenz‹ suchen die Initiatoren<br />
Gedankenspiele und Analysen <strong>für</strong> deren Einsatz<br />
– in jedem Lebensbereich. Die Ideen dürfen an die<br />
Grenzen des Machbaren gehen. Interessant ist außerdem:<br />
Wo liegen Chancen und Risiken?<br />
SIEGEREHRUNG IN SICHT<br />
Bald wird sich zeigen, welche Abschlussarbeiten<br />
die Jury am meisten überzeugen. Vielleicht haben<br />
plötzlich ganz andere Aspekte die <strong>Na</strong>se vorne als<br />
erwartet? Wenn die Siegerinnen bei der festlichen<br />
Preisverleihung in der Telekomzentrale in Bonn<br />
bekannt gegeben werden, können die Gewinnerinnen<br />
nicht nur ihre Preisgelder mit nach Hause<br />
nehmen – 3.000 Euro <strong>für</strong> die beste eingereichte<br />
Arbeit, 500 Euro <strong>für</strong> die herausragendste Arbeit<br />
je Wachstumsfeld –, sondern auch interessante<br />
Kontakte und Unternehmenseinblicke.<br />
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ZWEIMAL BRAINTRAINING FÜR DICH<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
6<br />
12<br />
13 14<br />
7<br />
15 16<br />
17 18 19<br />
5<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
20<br />
25 26<br />
8<br />
21 22<br />
27 28 29 30 31<br />
32 33<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
2<br />
TRAIN YOUR BRAIN<br />
1<br />
23 24<br />
Waagerecht 1 Ist vertraglich möglich, aber auch mit Haaren machbar 12 Kommt er zu Besuch, so aus Südost<br />
14 Errötet nicht am, rötet den (altgriechischen) Morgen 15 Solch Haus ist schön anzusehen, aber auch teuer<br />
in der Versicherung 17 Kommt dem aktuellen Zustand gleich 18 Wer es sportlich betreibt, tut dies bisweilen<br />
angeleint 20 Landet in schweizer Fischrestaurants bisweilen auf dem Tisch 21 Selbst der Duden führt nun auf,<br />
womit ursprünglich per SMS Belustigung kundgetan wurde 22 Dort wird Kunst regelmäßig dokumentiert (Kfz-<br />
Kennz.) 23 Von wegen Schleichwerbung: Hier ist einfach nur ein Gürtel gefragt 25 So war gestern, was heute<br />
hip ist 26 Lieblingsbeschäftigung gewisser Anfänger 27 An ihr ging Johnny, in der des Feuers bewegte sich East<br />
(engl.) 29 Ehemals typisches Verkehrsmittel <strong>für</strong> <strong>Wi</strong>smarer oder auch Bremer 31 Der <strong>Na</strong>me stellt ¾ 24 senkr.s dar<br />
32 Vereinigung von Wasserratten (Abk.) 33 Sie lassen sich Zug, Kaffee oder auch Licht anhängen<br />
Senkrecht 1 Primäre Ziele der Ellenbogeneinsetzer 2 »Du kommst aus dem Gefängnis frei« kann man bspw.<br />
auf seiner Karte lesen 3 Edler Tropfen, <strong>für</strong> den man bisweilen etwas tiefer in die Tasche greifen muss 4 Wenn<br />
sie in barer Münze zahlt, so seit 2014 in Euro 5 Sie hat zwar auch nicht mehr Heilkraft als Engelwurz, klingt aber<br />
viel netter 6 Von wegen ›Summer in the city‹ – ›… en la cité!‹ 7 So ist der Baumbestand im Fichtenwald 8 Wer<br />
dieses Kennzeichen zuordnen will, sollte unter B wie Bergisch nachsehen 9 Leitende Angestellte 10 Wohl dem,<br />
der aus ihr eine Tugend zu machen versteht 11 Ganz oben in deren Stammbaum stehen Buri und Bölthorn 13 Wer<br />
kriecht durch die Wechseljahre? 18 Sie landen nur noch selten in Alben (eher auf Festplatten) 19 Der Norden<br />
Deutschlands ist <strong>für</strong> seine tiefe bekannt 24 Gilt unter Philosophen als nichtig 28 (Vermutlich) Jogis nächstes Ziel<br />
(Abk.) 30 Steckt kantenlos in 1 und 2 senkr.<br />
Sarah soll aus einem Topf Nudelsuppe<br />
genau vier Deziliter servieren. Sie hat<br />
aber nur eine Fünf-Deziliter-Kelle und<br />
eine Drei-Deziliter-Kelle. <strong>Wi</strong>e schafft sie<br />
das?<br />
Sie gießt den Inhalt der kleineren Kelle<br />
zweimal in die große, bis diese voll ist. Übrig<br />
bleibt ein Deziliter in der kleinen Kelle.<br />
Den Inhalt der großen Kelle gibt sie zurück<br />
in den Topf und den verbliebenen Deziliter<br />
aus der kleinen Kelle in den Teller. Mit der<br />
kleinen Kelle ergänzt sie nochmals drei Deziliter.<br />
Guten Appetit!<br />
3<br />
4<br />
Illustration: vecteezy.com | Rätsel: © SeHer | Fotos: privat<br />
FEIERN IM FARBENMEER<br />
Das Holi Festival ist eines der ältesten Feste Indiens,<br />
bei dem am 21. März der Beginn des Frühlings<br />
zelebriert wird: Alte Streitigkeiten sollen<br />
begraben, soziale Gräben überwunden und<br />
bestehende Freundschaften erneuert werden.<br />
Diesen Sommer kommt das Festival Of Colours<br />
nach Deutschland und bietet dir einen ultimativen<br />
Grund zum Party machen! Neben coolen<br />
Beats und erfrischenden Drinks erwarten dich<br />
unvergessliche Gänsehautmomente: <strong>Wi</strong>e in<br />
Indien werden als Zeichen der Gemeinschaft<br />
zeitgleich tausende bunte Pulverbeutel in die<br />
Luft geworfen – und du findest dich inmitten<br />
eines prachtvollen Farbenmeers wieder. Dieses<br />
Spektakel willst du dir auf keinen Fall entgehen<br />
lassen? <strong>Wi</strong>r verlosen zehnmal zwei Tickets <strong>für</strong><br />
die Deutschland-Tour des Holi Festivals.<br />
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holifestival.com. Teilnahmeschluss: 31.05.<strong>2019</strong>.<br />
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gibts ab 01.06.<strong>2019</strong> auf www.<strong>audimax</strong>.de.<br />
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VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-21/ -44 und -22 (Online)<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt, Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Peter Piolot<br />
Gestaltung: Sabine Barwinek, Christina Lukianov, Caro Zorn<br />
Titelbild: Wayhome Studio / Fotolia.de<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner,<br />
Josefine Lorenz, Stephanie Rogers-Graf, Antje Schmidtpeter, Dr. Rowena<br />
Sandner • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 33 vom 01.01.<strong>2019</strong>. <strong>audimax</strong><br />
erscheint mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. <strong>Wi</strong>r<br />
drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine<br />
Gewähr über nom men. Für an uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos und<br />
Illus wird nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 04/18: 32.020 Expl., ISSN 1868-0623<br />
Das nächste <strong>audimax</strong> <strong>Na</strong>.<strong>Wi</strong> erscheint am 11.10.<strong>2019</strong>.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
angesprochen.<br />
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Branche:<br />
Medien, Dienstleistung und<br />
Bildung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Bertelsmann ist ein Medien-,<br />
Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen,<br />
das in rund 50<br />
Ländern der Welt aktiv ist. Zum<br />
Konzernverbund gehören die<br />
Fernsehgruppe RTL Group, die<br />
Buchverlagsgruppe Penguin<br />
Random House, der Zeitschriftenverlag<br />
Gruner + Jahr, das Musikunternehmen<br />
BMG, der Dienstleister<br />
Arvato, die Bertelsmann Printing<br />
Group, die Bertelsmann Education<br />
Group sowie das internationale<br />
Fonds-Netzwerk Bertelsmann<br />
Investments.<br />
Siehe Anzeige auf Seite 52<br />
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Kontakt:<br />
Fon: 0221/792-2100<br />
karriere@bfv.bund.de<br />
Branche:<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Bundesamt <strong>für</strong><br />
Verfassungsschutz<br />
Bundesamt <strong>für</strong><br />
Verfassungsschutz<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Das Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />
(BfV) ist der Inlandsnachrichtendienst<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Aufgabe des BfV ist<br />
es unter anderem, Informationen<br />
über extremistische und<br />
terroristische Bestrebungen zu<br />
sammeln und auszuwerten sowie<br />
Spionageangriffe abzuwehren.<br />
Siehe Anzeige auf Seite 21<br />
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Carl-Benz-Straße 34<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
www.durr.com/karriere<br />
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Fon: 07142 78-1313<br />
hrmarketing@durr.com<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit<br />
führender Maschinen- und<br />
Anlagenbauer mit ausgeprägter<br />
Kompetenz in den Bereichen Automatisierung<br />
und Digitalisierung/<br />
Industrie 4.0. Seine Produkte,<br />
Systeme und Services ermöglichen<br />
hocheffiziente Fertigungsprozesse<br />
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Mit rund 16.300 Mitarbeitern ist<br />
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22297 Hamburg<br />
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Kontakt:<br />
Christina Castor<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 040-6377-5441<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Lebensmittel, Non-Food<br />
Produkte<br />
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Forschungszentrum<br />
Jülich GmbH<br />
Hannover Rück SE<br />
Lidl<br />
Novartis Pharma<br />
GmbH<br />
REWE Markt GmbH<br />
Personalentwicklung und<br />
Recruiting<br />
52425 Jülich<br />
www.fz-juelich.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Henning Eggert<br />
Fon: 02461 61 5809<br />
karriere@fz-juelich.de<br />
Branche:<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
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Disziplinen, wie zum<br />
Beispiel Physik, Chemie, Biologie,<br />
Medizin, Ingenieurwissenschaften<br />
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der größten Forschungszentren<br />
Europas in den Bereichen Information,<br />
Energie und Bioökonomie.<br />
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30625 Hannover<br />
hannover-rueck.jobs<br />
Kontakt:<br />
personnel@hannover-re.de<br />
Branche:<br />
Rückversicherung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Hannover Rück ist mit einem<br />
Prämienvolumen von knapp<br />
18 Milliarden Euro der drittgrößte<br />
Rückversicherer der Welt. Sie betreibt<br />
alle Sparten der Schadenund<br />
Personen-Rückversicherung<br />
und ist mit rund 3.300 Mitarbeitern<br />
auf allen Kontinenten vertreten.<br />
Rötelstraße 30<br />
74172 Neckarsulm<br />
jobs.lidl.de<br />
Kontakt:<br />
Abteilung Recruiting<br />
bewerbung@lidl.de<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Lidl zählt zu den führenden<br />
Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel<br />
in Deutschland<br />
und ist als internationale<br />
Unter nehmensgruppe mit<br />
eigenständigen Landesgesellschaften<br />
in ganz Europa aktiv. In<br />
Deutschland sorgen 39 rechtlich<br />
selbstständige Regionalgesellschaften<br />
mit rund 3.200 Filialen<br />
und circa 79.000 Mitarbeitern<br />
<strong>für</strong> die Zufriedenheit unserer<br />
Kunden.<br />
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Roonstraße 25<br />
90429 Nürnberg<br />
karriere.novartis.de<br />
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Novartis Pharma GmbH<br />
Human Resource<br />
Branche:<br />
Chemie, Pharma, Health Care<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Novartis bietet medizinische<br />
Lösungen an, um damit auf die<br />
sich verändernden Bedürfnisse<br />
von Patienten und Gesellschaften<br />
auf der ganzen Welt einzugehen.<br />
Das Unternehmen ist ausschließlich<br />
auf den Gesundheitssektor<br />
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verfügt über ein diversifiziertes<br />
Portfolio, um diese Bedürfnisse so<br />
gut wie möglich zu erfüllen.<br />
Stolberger Straße 76-78<br />
50933 Köln<br />
Kontakt:<br />
https://karriere.rewe.de/<br />
ansprechpartner-kontakt.html<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
REWE gehört zur REWE Group mit<br />
Sitz in Köln. Gegründet 1927, ist<br />
die REWE Group heute mit einem<br />
Umsatz von ca. 58 Mrd. Euro und<br />
insgesamt 345.000 Beschäftigten<br />
einer der führenden Handels- und<br />
Touristikkonzerne Europas.<br />
Deutschlandweit stehen über 3.300<br />
REWE Märkte mit ihrem <strong>Na</strong>men <strong>für</strong><br />
ein innovatives, sehr gut sortiertes<br />
und frischeorientiertes Lebensmittelsortiment.<br />
rewe.de/ausbildung<br />
Siehe Anzeige auf Seite 13<br />
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<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweisen<br />
Giant Rooks<br />
Fotos: Nils Lucas, © victor zastolskiy / Fotolia<br />
Die Giant Rooks sind eine Indie-Pop-Band aus Hamm, die 2014 von Frederik Rabe, Finn Schwieters, Finn<br />
Thomas, Jonathan <strong>Wi</strong>schniowski und Luca Göttner gegründet wurde. 2016 war die Band als Support <strong>für</strong> Razz, Kraftklub,<br />
Von Wegen Lisbeth und The Temper Trap auf Tour. Seit Ende 2018 sind die Giant Rooks als Headliner unterwegs<br />
und spielen Konzerte in ganz Europa – in Deutschland kannst du sie im April und Mai on stage erleben. Im Sommer<br />
treten die Jungs auf einigen Festivals wie dem Green Juice Festival oder MS Dockville auf.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Till Reiners<br />
Und im<br />
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• Musik und Festival<br />
• Branchentrends 2022<br />
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