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atw - International Journal for Nuclear Power | 06/07.2019

The atw reports on developments and trends in all major areas of nuclear power technology and the nuclear power industry. The international topicality and competence of its coverage make the atw monthly a valuable source of information and, in this way, also an important aid in decision making. Its rich background of reporting, and the contributions by competent authors make atw a valueable source of information.

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<strong>atw</strong> Vol. 64 (2019) | Issue 6/7 ı June/July<br />

370<br />

KTG INSIDE<br />

Lieber Herr Dr. Güldner, willkommen als neues Ehrenmitglied<br />

der KTG! Sie sind uns eine große Bereicherung<br />

und ich hoffe, dass Sie uns auch noch aus Ihrem Fast-Ruhestand<br />

in Herrsching am Ammersee mit Ihren Erfahrungen<br />

als Ratgeber zur Verfügung stehen werden.<br />

Dr. Ralf Güldner ist promovierter Chemiker. Lassen Sie<br />

mich deshalb an dieser Stelle den deutschen Chemiker<br />

Prof. Quadbeck-Seeger zitieren „Reden ist Silber, Loben ist<br />

Gold!“. Damit schließe ich auch in der Hoffnung, dass Sie<br />

sich in meinen Worten wieder gefunden haben. Das Motto<br />

der KTG könnte – lieber Herr Dr. Güldner – Ihr Lebenscredo<br />

sein: „Kerntechnik – Meine Faszination“.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Frank Apel<br />

Im Anschluss an die Verleihung und die Laudatio<br />

bedankte sich Dr. Ralf Güldner wie folgt:<br />

Lieber Herr Apel,<br />

zunächst einmal herzlichen Dank für diese – natürlich<br />

etwas übertriebene – Laudatio.<br />

Lieber Herr Apel, liebe Mitglieder des KTG Vorstands,<br />

liebe Mitgliederinnen und Mitglieder der KTG, Ihnen allen<br />

einen ganz herzlichen Dank für diese Aus zeichnung. Ich<br />

empfinde diese Ehrenmitgliedschaft als eine große Ehre.<br />

Natürlich sehe ich persönlich darin eine Aner kennung<br />

meines Wirkens in den verschiedenen Funktionen meiner<br />

beruflichen Laufbahn, in den hauptamtlichen Aufgaben<br />

bei Siemens, AREVA und EON/PreussenElektra aber auch<br />

in den „Nebentätigkeiten“ beim DAtF, WNA, Foratom und<br />

natürlich in der KTG. Dies gilt umso mehr als das Verhältnis<br />

zur KTG und Teilen der Mitgliedschaft nicht<br />

immer konfliktfrei war. Ich erinnere mich an Zeiten der<br />

politischen Aus stiegsbeschlüsse als aus der KTG heraus –<br />

inhaltlich berechtigt – eine klarere öffentliche Positionierung<br />

für unsere Technologie ge<strong>for</strong>dert wurde, dies aber<br />

politisch insbesondere mit Blick auf die Interessen der EVU<br />

nicht opportun war. Oder die <strong>International</strong>isierung des<br />

AMNT mit einer verstärkten Ausrichtung auf englische<br />

Vorträge, die auch nicht in allen Teilen der KTG positiv<br />

gesehen wurde. Rückblickend glaube ich, dass es richtig<br />

war nicht auf öffentliche Konfrontation zu setzen<br />

auch wenn mehr Investitionen in eine aufklärende Öffentlichkeitsarbeit<br />

sinnvoll gewesen wären. Auch die internationale<br />

Ausrichtung des AMNT hat Früchte getragen,<br />

wie wir hier und heute wieder feststellen können.<br />

Die besondere Wertschätzung dieser Auszeichnung<br />

leite ich aber aus den Leistungen der KTG und Ihrer<br />

Mitglieder ab, ohne die „Kerntechnik made in Germany“<br />

heute nicht die internationale Wertschätzung erfahren<br />

würde, die wir immer noch spüren.<br />

Wenn man die Listen der KTG Vorsitzenden und der<br />

Ehrenmitglieder durchgeht, dann liest sich das wie das<br />

„Who is Who“ der deutschen Kerntechnik: da finden sich<br />

herausragende Ingenieure, großartige Wissenschaftler,<br />

Vorstände, die mutige Investitionsentscheidungen<br />

getroffen haben, sogar der eine oder andere Politiker –<br />

heute kaum noch denkbar – und auch ein paar ausländische<br />

Kollegen.<br />

In meiner Zeit als Vorsitzender durfte ich einige Ehrenmitgliedschaften<br />

selbst überreichen und ich war bei vielen<br />

Verleihungen dabei. In besonderer Erinnerung ist mir<br />

aber die Verleihung an Dr. Yumi Akimoto im Jahr 2001<br />

geblieben. Dr. Wolf-Dieter Krebs war damals der KTG<br />

­Vorsitzende. Dr. Akimoto berichtete in seiner Dankes­rede,<br />

dass er als Jugendlicher Augenzeuge eines der Atombombenabwürfe<br />

in Japan war. Er sagte dann, dass er so<strong>for</strong>t<br />

von dieser Energie fasziniert war und den Gedanken hatte,<br />

diese für friedliche Zwecke zu nutzen. Beeindruckend,<br />

Faszination Kerntechnik auf eine ganz besondere Art!<br />

Meine Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre<br />

und ich bin stolz darauf Mitglied in diesem erlesenen Kreis<br />

zu werden.<br />

Meine Damen und Herren, bei einem derartigen Anlass<br />

und zum 50. Geburtstag der KTG muss man natürlich auch<br />

nach vorne sehen. Wie geht es weiter. Ich bin der Überzeugung,<br />

dass wir auch in Zukunft kerntechnische<br />

Kompetenz in Deutschland brauchen, für die restlichen<br />

Betriebsjahre der Kernkraftwerke, den geordneten Rückbau,<br />

die sichere Endlagerung, die kerntechnische<br />

Forschung, den Betrieb von For schungsreaktoren, die<br />

Teilnahme an internationalen Forschungsprojekten wie<br />

z. B. Iter, die Anwendung von Kerntechnik in Medizin und<br />

Technik natürlich für die Diskussion um zukünftige<br />

Reaktorentwicklungen auf internationaler Ebene.<br />

Dafür brauchen wir junge Menschen, die ebenfalls von<br />

der Kerntechnik und ihren Möglichkeiten fasziniert sind<br />

und diesen jungen Menschen sollte die KTG ein attraktives<br />

Angebot machen, das sie nicht ausschlagen können. Das ist<br />

in unserer heutigen Gesellschaft, in der das Engagement<br />

für eine Sache in Organisationen oder Vereinen etwas aus<br />

der Mode gekommen ist, nicht einfach.<br />

Es gibt aber Hoffnung. Kürzlich gab es in Bayern unter<br />

dem Titel „Rettet die Bienen“ ein Bürgerbegehren für<br />

mehr Artenvielfalt. Das Bürgerbegehren wurde angenommen<br />

und die Bayerische Staatsregierung ist dabei die<br />

Forderungen umzusetzen. Nun wird es sicher nicht gleich<br />

ein Bürgerbegehren für mehr Artenvielfalt in der grundlastfähigen,<br />

CO 2 -freien Stromerzeugung geben, aber<br />

vielleicht hat ja die Kernenergie in Deutschland doch noch<br />

eine Zukunft.<br />

Nehmen wir doch die Windenergie als Beispiel, die<br />

gab es in früheren Jahrhunderten auch schon mal und<br />

heute bewundern wir mit nostalgischem Blick die noch<br />

­existierenden dickbäuchigen Windmühlen vergangener<br />

Jahr hunderte. Heute ist die Windenergie wieder da, in<br />

neuer Form, eleganter, schlanker, effizienter, ein Stützpfeiler<br />

unserer Energiewende.<br />

Es gibt keinen Grund, heute eine derartige Ent wicklung<br />

für die Kernenergie auszuschließen. Das Klimaproblem<br />

wird uns erhalten bleiben und der Bedarf an CO 2 -freier Energie<br />

wird steigen. Bleiben wir am Ball. Welche Rolle mir<br />

als Ehrenmitglied dabei zukommt weiß ich nicht, ich halte<br />

es da wie Franz Beckenbauer. Als er Ehrenpräsident des FC<br />

Bayern wurde, fragte ihn ein <strong>Journal</strong>ist nach den Aufgaben<br />

eines Ehren präsidenten. Franz antwortete, das<br />

wisse er nicht, aber wenn er gebraucht wird, sei er da.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Dr. Ralf Güldner<br />

KTG Inside

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