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14<br />

CASPAR GRAS,<br />

1585 MERGENTHEIM – 1674 SCHWAZ<br />

REITERSTATUE DES ERZHERZOGS FERDINAND<br />

CARL (1628 INNSBRUCK – 1662 KALTERN) ODER<br />

DESSEN NACHFOLGER SIGISMUND FRANZ<br />

(1630 INNSBRUCK – 1665 EBD.)<br />

Höhe (ohne Sockel): 35 cm.<br />

Länge: 37 cm.<br />

Tiefe: 20 cm.<br />

Originalsockel: 22 x 15,5 cm.<br />

Beigegeben: Freigabedokument des Französisches Ministeriums<br />

für Kultur (Direktor Jean-Paul Mercier-Baudrier),<br />

datiert 16.02.2009.<br />

Bedeutender österreichischer Bildhauer und Bronzegießer.<br />

1600 Lehrling am Hof des österreichischen Hochmeisters<br />

Maximilian in Mergentheim, später an den<br />

Hof nach Innsbruck berufen. In der Folge entstanden<br />

bedeutende Werke, wie das Grabmal des Erzherzogs<br />

Maximilian im Dom zu Innsbruck, Pegasusbrunnen im<br />

Park von Schloss Mirabell-Salzburg, Leopoldsbrunnen<br />

Innsbruck. Weitere Werke finden sich im Rijksmuseum<br />

Amsterdam, Getty Museum Los Angeles oder Victoria<br />

and Albert Museum London sowie im Kunsthistorischen<br />

Museum Wien.<br />

Ferdinand Carl war der Sohn von Kaiser Leopold V<br />

und Claudia de'Medici; er brachte die Italienische<br />

Oper in Innsbruck zu europäischer Bedeutung. Sein<br />

Nachfolger Sigismund war Leopolds zweiter Sohn.<br />

Welcher der beiden Herrscher hier dargestellt ist,<br />

lässt sich bislang nicht eindeutig klären.<br />

Der Herrscher in voller Rüstung, mit seitlich herabwallendem<br />

Haar, über den Harnisch ein Tuch gebunden, die<br />

Reiterstiefel zeitentsprechend mit weiten Stulpen. Die<br />

linke Hand mit Eisenhandschuh an die Brust gelegt, die<br />

Rechte nach vorne ausgestreckt. Seitlich des Pferderückens<br />

Pistolenhalterungen mit Schutzabdeckung.<br />

Das Pferd in Levade hochsteigend, die Hufe auf einem<br />

separat gearbeiteten Holzsockel montiert, dessen<br />

Oberfläche mit einer reich ornamentierten Teppichdekoration<br />

bedeckt ist, die über die seitlichen Kehlen<br />

des Sockels herabziehen. Entsprechend der Patinierung<br />

der Bronze ist auch der Holzsockel gefasst.<br />

Spätestens seit 2011 wurde neben diesem seltenen<br />

Bronzeguss noch ein weiteres Exemplar bekannt, das<br />

sich ehemals in der Sammlung des Kunsthistorischen<br />

Museums Wien befand, jedoch zu einem unbestimmbaren<br />

früheren Zeitpunkt aus dem Museum entwendet<br />

wurde. Allerdings verfügte das Museumsexemplar<br />

nicht über die hier erhaltene schön gearbeitete, original<br />

Sockelschnitzerei. In London (Schätzpreis ca. EUR<br />

150.000) musste es 2010 aus der Auktion zurückgezogen<br />

werden und wurde laut Presse ein „Filmreifer<br />

Streitfall um Statuette“ (Der Standard, 04.03.2011).<br />

Daraus geht hervor, dass die Reiterstatue mit größter<br />

Sicherheit auch in der eigenen Gießwerkstatt des<br />

Bildhauers zumindest mehr als einmal hergestellt<br />

wurde. Allerdings dürften weitere Exemplare kaum<br />

mehr auffindbar sein. A.R.<br />

CASPAR GRAS,<br />

1585 MERGENTHEIM – 1674 SCHWAZ<br />

EQUESTRIAN STATUETTE OF ARCHDUKE<br />

FERDINAND CARL (1628 INNSBRUCK - 1662<br />

KALTERN) OR HIS SUCCESSOR SIGISMUND<br />

FRANZ (1630 INNSBRUCK - 1665 IBID.)<br />

Height (without base): 35 cm.<br />

Length: 37 cm.<br />

Depth: 20 cm.<br />

Original base: 22 x 15.5 cm.<br />

Accompanied: release document by the French Ministry<br />

for Culture (Director Jean-Paul Mercier-Baudrier),<br />

dated 16 February 2009.<br />

Important Austrian sculptor and brass founder. Other<br />

works by him are held at the Rijksmuseum Amsterdam;<br />

the Getty Museum, Los Angeles or the Victoria<br />

and Albert Museum, London and the Kunsthistorisches<br />

Museum, Vienna.<br />

The wooden base is coherent with the patination of<br />

the bronze. At the latest since 2011, another version<br />

has been known apart from the rare bronze statuette<br />

on offer for sale in this lot, which was held at the collection<br />

of the Kunsthistorische Museum, Vienna, but<br />

was stolen from the museum at an early unknown<br />

date. However, this museum version did not include<br />

the preserved beautifully crafted original base carving.<br />

The figure had to be withdrawn from auction in London<br />

(valuation price ca. 150,000.00) in 2010 and according<br />

to a press report this was a “Filmreifer Streitfall<br />

um Statuette” [movie material dispute over a<br />

statuette] (Der Standard, 4 March 2011). The report<br />

highlights that the equestrian statuette was most likely<br />

also reproduced at least more than once in the artist's<br />

own foundry. However, it is unlikely that further<br />

examples will ever be traced. A.R.<br />

Literature:<br />

Franz Caramelle, Caspar Gras, 1585-1674, Leben und<br />

Werk, Innsbruck 1972.<br />

€ 80.000 - € 100.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Franz Caramelle, Caspar Gras, 1585-1674, Leben und<br />

Werk, Innsbruck 1972. (1200679) (11)<br />

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