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der gemeinderat_Ausgabe 02_2020

Die Februar-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Breitbandausbau. Landauf, landab sind die Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Breit-bandausbau beschäftigt. Als politisches Ziel galt lange Jahre die Leistungvon 50 Mbit/s für den Datendownload. Entsprechend breit fächerte der Bund seine Förderprogramme auf, denn immerhin lässt sich diese Marke mit verschiedenen Technologien erreichen. Und entsprechend vielfältig hat sich die kommunale Breitbandinfrastruktur entwickelt.

Die Februar-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Breitbandausbau. Landauf, landab sind die Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Breit-bandausbau beschäftigt. Als politisches Ziel galt lange Jahre die Leistungvon 50 Mbit/s für den Datendownload. Entsprechend breit fächerte der Bund seine Förderprogramme auf, denn immerhin lässt sich diese Marke mit verschiedenen Technologien erreichen. Und entsprechend vielfältig hat sich die kommunale Breitbandinfrastruktur entwickelt.

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Nr. 2/2<strong>02</strong>0<br />

1957–2<strong>02</strong>0<br />

8,50 Euro<br />

63. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Wachstum<br />

GLASFASERAUSBAU LÄSST<br />

DIE CHANCEN DER NÄCHSTEN<br />

GENERATION GEDEIHEN<br />

Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />

Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />

FEBRUAR<br />

2<strong>02</strong>0<br />

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MIT TOP<br />

STUDIEN-<br />

FÜHRER<br />

SPIELPLÄTZE<br />

Gemeinsam planen<br />

für mehr Qualität<br />

BELEUCHTUNG<br />

Wie die Stadt sich ins<br />

richtige Licht rückt<br />

DIGITALISIERUNG IST GEMEINSCHAFTSLEISTUNG<br />

FÜR DIE HEIMAT DER ZUKUNFT<br />

Deutsche Glasfaser zeigt, wie’s geht!<br />

Mehr dazu s. S. 36/37


Editorial<br />

© Algeco/Jugendamt Darmstadt/Stadt Darmstadt/<br />

ramona buxbaum Architekten, Darmstadt<br />

Mobile Immobilien<br />

Sehen & Verstehen<br />

Smart Kita<br />

Erklärfilm<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

landauf, landab sind die Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Breitbandausbau<br />

beschäftigt. Als politisches Ziel galt lange Jahre die Leistung<br />

von 50 Mbit/s für den Datendownload. Entsprechend breit fächerte <strong>der</strong><br />

Bund seine För<strong>der</strong>programme auf, denn immerhin lässt sich diese Marke mit<br />

verschiedenen Technologien erreichen. Und entsprechend vielfältig hat sich<br />

die kommunale Breitbandinfrastruktur entwickelt.<br />

Dabei ist bekannt, dass <strong>der</strong> Bedarf nach Bandbreite ständig steigt. Wo heute<br />

das Internet noch über Kupferkabel vermittelt wird, werden über kurz o<strong>der</strong><br />

lang neue, hochleistungsfähige Glasfaseranschlüsse verlegt werden müssen.<br />

Der Aufbau des Mobilfunknetzes im neuen Standard 5G zum Beispiel ist auf<br />

ein weitgehend flächendeckendes Glasfasernetz angewiesen.<br />

So begrüßt <strong>der</strong> Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Bernd Buchholz,<br />

denn auch, dass <strong>der</strong> Bund jüngst als Ziel des Breitbandausbaus die Marke<br />

Gigabit gesetzt hat. Sein Bundesland habe sich von Anfang an am Leistungs<br />

volumen <strong>der</strong> Glasfasertechnik orientiert, sagt er im Interview für die<br />

vorliegende <strong>Ausgabe</strong>. Seinen Angaben zufolge können aktuell bereits<br />

40 Prozent <strong>der</strong> Haushalte in Schleswig-Holstein einen Glasfaseranschluss bis<br />

in die Wohnung (FTTH) bekommen. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt<br />

für diese Ausbaustufe beträgt neun Prozent.<br />

Schon gesehen?<br />

Unsere aktuelle<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

DIE BESTEN<br />

PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR KOMMUNEN 2<strong>02</strong>0<br />

Son<strong>der</strong>heft<br />

Januar 2<strong>02</strong>0<br />

Als Beilage zum<br />

Februar-Heft und auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

> ONLINE-SPEZIAL > DIE BESTEN<br />

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Gleichwohl bedeutet <strong>der</strong> Aufbau einer zukunftsfähigen Telekommunikationsinfrastruktur<br />

für die Kommunen mehr als die womöglich erfor<strong>der</strong>liche Neuorientierung<br />

in Richtung Glasfaser. Die Planungen sollten zum Beispiel auch<br />

den Aufbau des Internets <strong>der</strong> Dinge berücksichtigen. Die vernetzte Kommunikation<br />

mittels Sensoren eröffnet <strong>der</strong> Smart City vielfältige Anwendungen<br />

in Abfallentsorgung, Wasserwirtschaft o<strong>der</strong> Umweltmonitoring. Um diese<br />

Möglichkeiten nutzen zu können, sind ein ganzheitliches Konzept und ein<br />

strukturiertes Vorgehen die Voraussetzung (Titel Breitbandausbau, ab S. 24).<br />

In diesem Heft finden Sie auch die Frühjahrsausgabe unseres TOP Studienführers.<br />

Er informiert über die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für kommunale Fachkräfte. Die Langfassungen aller Beiträge haben wir auf<br />

unserem Serviceportal für Sie bereitgestellt: www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung.<br />

Herzlich, Ihr<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

joerg.benzing@pro-vs.de<br />

Berechnen Sie unverbindlich<br />

Ihre neue Kita auf<br />

Jörg Benzing, Redaktion<br />

www.algeco.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

3


Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Smart City: Praxistest in Kaiserslautern 46<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Konzepte: In Fulda strahlen umweltverträgliche<br />

Leuchten 48<br />

Verwaltungsorganisation: Stadt Chemnitz nutzt<br />

App zur Mitarbeiterkommunikation 72<br />

Titel<br />

LED-Technik: Objektive Kriterien geben<br />

Aufschluss über die Qualität 50<br />

Digitales Recruiting: Digitale Instrumente<br />

sinnvoll einsetzen 73<br />

Breitbandausbau: Kommunale Netzinfrastruktur<br />

auf breiter Basis entwickeln 24<br />

Glasfaserausbau: Kommunen im Enzkreis<br />

setzen auf ihren Zweckverband 26<br />

Interview: Wirtschaftsminister Bernd Buchholz<br />

über die Erfolgsfaktoren des Glasfaserausbaus<br />

in Schleswig-Holstein 30<br />

Trassenplanung: Neue Software beschleunigt<br />

die Erstellung von Planungskarten 34<br />

Ländlicher Raum: Privatwirtschaft ist Treiber<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung 36<br />

Infrastruktur: Standortvorteile für Kommunen<br />

durch schnelles Internet 38<br />

Glasfaserausbau in kommunalen Netzen<br />

24<br />

Die Planung <strong>der</strong> kommunalen Netzinfrastruktur muss Glasfaseranschlüsse bis in<br />

die Gebäude ebenso integrieren wie den 5G-Rollout und den Aufbau des Internets<br />

<strong>der</strong> Dinge. Daher sollten die Ausbauprojekte ganzheitlich betrachtet und auf die<br />

Nutzung von Synergien hin betrachtet werden.<br />

Foto: Renze/Adobe Stock<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: LED-Beleuchtung im<br />

öffentlichen Raum und im Büro 54<br />

TOP Studienführer – aktuell<br />

Führungskräfte: Frauen bringen frischen Wind<br />

in Leitungspositionen 56<br />

Arbeitsplatz: Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Beschäftigungsfähigkeit 58<br />

Interview: Hartmuth Leisner, Personalleiter <strong>der</strong><br />

Stadt Bielefeld, über die Qualifizierung von<br />

Mitarbeitern 60<br />

Service: Berufsbegleitende Studiengänge im<br />

Überblick 70<br />

Job-Interview: Bernhard Langenbrinck,<br />

Kommunaler Arbeitgeberverband Nordrhein-<br />

Westfalen, über Fachkräftegewinnung 74<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

Produkte & Dienstleistungen 78<br />

TOP Stellenmarkt 76<br />

Vorschau / Impressum 82<br />

Der Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />

Prospekte <strong>der</strong> Dimari GmbH, Kassel, sowie <strong>der</strong><br />

Sipirit GmbH, Kandel, bei.<br />

Wir machen<br />

Internet.<br />

Wir finden<br />

Lösungen.<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Digitale Dörfer: Digitalisierung unterstützt in<br />

Modellgemeinden die Nahversorgung 8<br />

Planen & Bauen<br />

Kommunalbau: Mit modularen Gebäuden<br />

schneller zu hochwertigem Wohnraum 10<br />

Serielles Bauen: Tipps für Kommunen zur<br />

vergaberechtskonformen Ausschreibung 14<br />

Spielplätze: Planung und Umsetzung mit<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Bürger 16<br />

Bewegungsparks: Kommunen bieten Anreize<br />

zum Training im Freien 20<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Spielgeräte für<br />

große und kleine Kin<strong>der</strong> 22<br />

Technik & Innovation<br />

Beleuchtung: Digitaler Masterplan weist <strong>der</strong><br />

Planung den Weg 44<br />

Ländlicher Raum voll vernetzt 8<br />

Die Digitalen Dörfer in Rheinland-Pfalz zeigen, wie die Digitalisierung zum Beispiel<br />

für die Verbesserung <strong>der</strong> Nahversorgung und <strong>der</strong> Mobilität im ländlichen Raum<br />

eingesetzt werden kann. Das Modell ist so erfolgreich, dass nun auch bundesweit<br />

Regionen zur Beteiligung am Projekt aufgerufen sind.<br />

Mehr Tempo mit Modulbau 10<br />

Angesichts <strong>der</strong> Wohnungsnot rücken verstärkt serielle und modulare Baukonzepte<br />

in den Blickpunkt. Ihr großer Vorteil gegenüber konventionellen Planungs- und<br />

Bauverfahren liegt in <strong>der</strong> kurzen „Bauzeit“. Die einzelnen Module werden unter<br />

kontrollierten Bedingungen gefertigt und binnen weniger Tage zusammengefügt.<br />

16<br />

Foto: Kukuk<br />

Gemeinsam planen<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche brauchen keine<br />

genormten Spielplätze. Sie wollen in individuell<br />

und lebendig gestalteten Räumen<br />

frei spielen, sich treffen und auch mal zurückziehen<br />

können. Die Bürgerbeteiligung<br />

in <strong>der</strong> Spielplatzplanung bietet die Chance,<br />

alle künftigen Nutzergruppen von Anfang<br />

an in das Vorhaben einzubinden und somit<br />

die Akzeptanz <strong>der</strong> Anlage zu för<strong>der</strong>n.<br />

Foto Titelseite: Halfpoint/Adobe Stock<br />

Foto: Nd3000/Adobe Stock<br />

TOP Studienführer – die aktuelle <strong>Ausgabe</strong><br />

56<br />

Frauen in Führungspositionen, Weiterbildung und Karriere, Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung, Recruiting, betriebliches Gesundheitsmanagement – unser<br />

neuer TOP Studienführer umfasst wie<strong>der</strong> ein breites Themenspektrum. Außerdem im<br />

Überblick: ausgewählte berufsbegleitende Studiengänge.<br />

Bernhard Langenbrinck im Job-Interview 74<br />

Der Anteil ausländischer Beschäftigter im öffentlichen Dienst wächst. Auch in Zukunft<br />

werden Städte und Gemeinden international um Fachkräfte werben. Bernhard Langenbrinck,<br />

Hauptgeschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbands Nordrhein-Westfalen,<br />

unterstützt dieses Modell und bewertet die Perspektiven des Arbeitsmarkts.<br />

Wir sind<br />

Partner.<br />

Alles aus<br />

einer Hand:<br />

Netzbetrieb<br />

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4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

Panorama<br />

KURZ GEMELDET<br />

Wärmewende<br />

Die Chancen <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wärmewende stehen im Mittelpunkt des<br />

25. Deutschen Fachkongresses für<br />

kommunales Energiemanagement am<br />

27. und 28. April 2<strong>02</strong>0 in Eisenach. Auf<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung des Deutschen<br />

Instituts für Urbanistik geht es unter<br />

an<strong>der</strong>em um die CO2-Bepreisung als<br />

Baustein für die Wärmewende.<br />

www.difu.de > Veranstaltungen<br />

Schulbau<br />

Die Branchenschau „Salon Schulbau<br />

kompakt“ am 23. April 2<strong>02</strong>0 in<br />

Düsseldorf informiert über Planung und<br />

Realisierung von Neubau-, Sanierungso<strong>der</strong><br />

Umbaumaßnahmen an Schulen.<br />

Die weiteren Schwerpunkte sind<br />

Ganztagsschulkonzepte, Inklusion, Partizipation<br />

und Phase Null, Brandschutz<br />

im Bestandsbau und beim Umbau,<br />

schlüsselfertiges Bauen sowie Schulen<br />

in <strong>der</strong> Stadt und auf dem Land.<br />

www.schulbau-messe.de<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />

was Ihre Kommune bewegt:<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Busse und Bahnen: Die Zahl <strong>der</strong> Fahrgäste im Nahverkehr ist 2019 nur noch leicht gestiegen. Die<br />

Verkehrsunternehmen for<strong>der</strong>n daher eine Ausbau- und Mo<strong>der</strong>nisierungsoffensive.<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

ÖPNV-Bilanz 2019<br />

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe<br />

verzeichnen für das vergangene Jahr<br />

nur leicht gestiegene Fahrgastzahlen.<br />

Die Branche wertet dies als Signal,<br />

um mehr Kapazitäten zu schaffen.<br />

Die Fahrgastzahlen bei Bussen und<br />

Bahnen in Deutschland sind auch<br />

2019 wie<strong>der</strong> gestiegen. Nach Hochrechnungen<br />

des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) fuhren 10,413<br />

Milliarden Menschen im letzten Jahr mit<br />

dem Öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV). Das entspricht einer Steigerung<br />

von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

(10,382 Milliarden). Das Fahrgastwachstum<br />

war demnach 2019 deutlich niedriger<br />

als in den Jahren zuvor.<br />

„Der erneute Kundenzuwachs auf bereits<br />

hohem Niveau ist erfreulich“, bilanzierte<br />

VDV-Präsident Ingo Wortmann Ende<br />

Januar. Allerdings falle <strong>der</strong> Zuwachs geringer<br />

aus als bisher. Wortmann wertet dies<br />

als Signal für die Branche, „dass wir<br />

schneller und mehr in den Ausbau und in<br />

die Grun<strong>der</strong>neuerung des ÖPNV investieren<br />

müssen, um zusätzliche Angebote und<br />

Kapazitäten zu schaffen“. Nur so könne in<br />

den kommenden Jahren mit Blick auf die<br />

Erreichung <strong>der</strong> Klimaschutzziele im Verkehrssektor<br />

weiteres Wachstum im ÖPNV<br />

sichergestellt werden. Die Erlöse aus dem<br />

Ticketverkauf lagen im vergangenen Jahr<br />

bei insgesamt 13,338 Milliarden Euro. Das<br />

sind rund 2,2 Prozent mehr als im Jahr<br />

davor (13,054 Mrd.). Der VDV verbindet<br />

mit seiner Jahresbilanz eine Botschaft an<br />

die Politik: „Bund und Län<strong>der</strong> müssen für<br />

die notwendigen Finanzierungs- und Rahmenbedingungen<br />

sorgen.“ Wichtig sei zudem<br />

die Beschleunigung von Planungsund<br />

Genehmigungsverfahren für Bauvorhaben<br />

im ÖPNV. „Um aber für den Klimaschutz<br />

in den kommenden Jahren deutlich<br />

mehr Fahrgäste zu beför<strong>der</strong>n, brauchen<br />

wir eine Angebots-, Ausbau- und Mo<strong>der</strong>nisierungsoffensive“,<br />

so Wortmann.<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Foto: pure-life-pictures/ Adobe Stock<br />

Foto: Pfaff-silberblau<br />

Tübingen erhebt<br />

Verpackungssteuer<br />

Als bundesweit erste Kommune seit <strong>der</strong><br />

Kasseler Verpackungssteuersatzung aus<br />

den 90er-Jahren erhebt die Stadt Tübingen<br />

eine Steuer auf den Verkauf von Einwegverpackungen.<br />

Von Januar 2<strong>02</strong>1 an werden<br />

Einwegverpackungen und Einweggeschirr<br />

mit jeweils 50 Cent besteuert, für Einwegbesteck<br />

beträgt die Steuer 20 Cent. Der<br />

Tübinger Gemein<strong>der</strong>at hat die Steuer Ende<br />

Januar 2<strong>02</strong>0 mit großer Mehrheit beschlossen.<br />

Zahlen müssen die Steuer die Händler,<br />

die beispielsweise Take-away-Gerichte<br />

und „Coffee to go“ in nicht wie<strong>der</strong>verwendbaren<br />

Verpackungen verkaufen.<br />

Oberbürgermeister Boris Palmer erklärte,<br />

„die Wegwerfkultur in den Städten<br />

lebt davon, dass die Städte mit Millionenaufwand<br />

den Müll beseitigen“. Damit sei<br />

in Tübingen jetzt Schluss. Wer Müll produziere,<br />

müsse dafür bezahlen. Mittelfristig<br />

verspricht <strong>der</strong> OB sich einen Übergang<br />

zu nachhaltigerem Konsum: „Ich bin mir<br />

sicher, dass die Verpackungssteuer umweltfreundliches<br />

Handeln beför<strong>der</strong>n und<br />

Anzeige<br />

Foto: Gisela /Adobe Stock<br />

Plastikteller: Die Stadt Tübingen erhebt ab<br />

2<strong>02</strong>1 eine Steuer auf Einweggeschirr.<br />

Mehrwegsystemen zum Durchbruch verhelfen<br />

wird.“ Von <strong>der</strong> Steuer ausgenommen<br />

sind Verpackungen, die <strong>der</strong> Verkäufer<br />

zurücknimmt und einer stofflichen Verwertung<br />

außerhalb <strong>der</strong> öffentlichen Abfallentsorgung<br />

zuführt, sowie Verpackungen,<br />

die auf Festen o<strong>der</strong> zeitlich befristeten<br />

Veranstaltungen ausgegeben werden.<br />

3,05<br />

Milliarden Euro<br />

Trinkwasserversorger<br />

investieren mehr<br />

Die Trinkwasserversorger haben 2019 rund<br />

3,05 Milliarden Euro in die Instandhaltung<br />

ihrer Anlagen und in Ausbau und Erneuerung<br />

ihrer Infrastruktur investiert. Dies<br />

zeigen erste Prognosen des Bundesverbandes<br />

<strong>der</strong> Energie- und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW). Im Vergleich zum Vorjahr sind<br />

die Investitionen um fast fünf Prozent gestiegen<br />

(2018: 2,9 Mrd. Euro). 58 Prozent<br />

<strong>der</strong> Investitionen (58 Prozent) flossen in<br />

die Rohrnetze, rund 20 Prozent <strong>der</strong> Investitionen<br />

in Wassergewinnung, -aufbereitung<br />

und -speicherung.<br />

Die neue Pfaff-silberblau Sicherheits-Elektroseilwinde<br />

Columbus McKinnon Engineered Products hat<br />

sein Pfaff-silberblau Produktportfolio an Elektroseilwinden<br />

erweitert und bringt jetzt mit <strong>der</strong><br />

Seilwinde THETA ein Hebezeug auf den Markt,<br />

das neben <strong>der</strong> Industrie auch für den gewerblichen<br />

und privaten Bereich prädestiniert ist.<br />

Die Seilwinde THETA ist in Standardanwendungen<br />

universell einsetzbar.<br />

Ab Werk vorgegebene Ausstattungsmerkmale<br />

machen diese Sicherheits-Elektroseilwinde interessant<br />

für viele Anwendungen, etwa auf Baustellen,<br />

in <strong>der</strong> Gebäudetechnik o<strong>der</strong> in Sportstätten<br />

− und damit auch für Handwerker, Gemeinden<br />

o<strong>der</strong> Bauhöfe. Die Pfaff-silberblau<br />

Seilwinde THETA wird mit einer Anschlussspannung<br />

von 230 V (50 Hz) betrieben.<br />

Die kompakte Pfaff-silberblau Baureihe<br />

THETA von Columbus McKinnon Engineered Products<br />

bietet zuverlässige Sicherheit, sie ist universell<br />

einsetzbar und kann sehr einfach angewendet<br />

werden. Ihr hoher Sicherheitsstandard<br />

wird unter an<strong>der</strong>em durch eine mechanische,<br />

vom Antrieb getrennt wirkende Doppelsicherheitstrommelbremse<br />

zum sicheren und dauerhaften<br />

Halten <strong>der</strong> Last erreicht. Die Traglast <strong>der</strong><br />

THETA Elektroseilwinde beträgt 100 kg, die Seilaufnahme<br />

in Mehrlagenwicklung circa 10 m<br />

(Drahtseildurchmesser 4 mm), wobei mit dem<br />

zweistufigen Stirnradgetriebe Hubgeschwindigkeiten<br />

bis 3 m/min möglich sind.<br />

Eine Prüfeinrichtung auf <strong>der</strong> Trommelwelle erleichtert<br />

die Prüfung <strong>der</strong> Bremse. Die Pfaff-silberblau<br />

Seilwinde THETA hat zwei Endschalter<br />

(oben, unten) für die Hubabschaltung. Die<br />

preiswerte und wartungsfreundliche Seilwinde<br />

von Columbus McKinnon Engineered Products<br />

Advertorial<br />

ist mit einer Steuerung und Getriebeendschaltern<br />

ausgestattet, ab Lager verfügbar und nach<br />

Lieferung sofort einsatzfähig.<br />

Anwendungsbeispiele <strong>der</strong> THETA-Winde im<br />

Video: https://youtu.be/Ofir0chCNXc<br />

COLUMBUS McKINNON<br />

Engineered Products GmbH<br />

Am Silberpark 2-8 · 86438 Kissing<br />

Tel. 0 82 33/21 21-7 77<br />

sales.kissing@cmco.eu<br />

www.pfaff-silberblau.com


Ländlicher Raum<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Senior auf dem Land: Die Digitalisierung<br />

kann gerade auch für Menschen<br />

abseits großer Städte von Nutzen sein,<br />

zum Beispiel in <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong><br />

Nahversorgung.<br />

DER AUTOR<br />

Steffen Hess ist Leiter des Forschungsprogramms<br />

„Smart Rural Areas“ beim<br />

Fraunhofer-Institut für Experimentelles<br />

Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern<br />

(Kontakt: nina.hahnel@<br />

iese.fraunhofer.de)<br />

Digitalisierung<br />

Im Netzwerk aktiv<br />

Die Modellgemeinden des Wettbewerbs „Digitale Dörfer“ in Rheinland-Pfalz<br />

machen vor, wie die Nahversorgung mithilfe eines digitalen Ökosystems<br />

gesichert werden kann. Nun wird das Projekt bundesweit auf regionaler Ebene<br />

erweitert. Das Ziel ist, Leben und Arbeit an allen Orten attraktiv zu halten.<br />

Deutschland ist ein Flächenland.<br />

Mehr als 70 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

leben nicht in großen Städten,<br />

son<strong>der</strong>n in eher ländlich geprägten Regionen.<br />

Das birgt ganz an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Digitalisierung,<br />

als es Konzepte für Metropolen berücksichtigen.<br />

Wie kann Digitalisierung Menschen<br />

auch abseits großer Städte von Nutzen<br />

sein? Dies war die zentrale Frage, die sich<br />

Forscher des Fraunhofer-Institut für Experimentelles<br />

Software Engineering (IESE) in<br />

Kaiserslautern vor fünf Jahren stellten.<br />

Während vielerorts über die Potenziale<br />

von Smart Cities diskutiert wurde, erschien<br />

es den Wissenschaftlern naheliegend,<br />

die typische Situation in Deutschland<br />

zu betrachten und Lösungen für alltägliche<br />

Probleme – vor allem <strong>der</strong> Landbevölkerung<br />

– zu finden. Das Institut initiierte<br />

zusammen mit dem rheinland-pfälzischen<br />

Innenministerium und <strong>der</strong> Entwicklungsagentur<br />

Rheinland-Pfalz den<br />

Wettbewerb zu den „Digitalen Dörfern“.<br />

Motivierte Gemeinden in Rheinland-Pfalz<br />

waren aufgerufen, ihre Visionen und Ideen<br />

als zukunftsfähige Kommune zu skizzieren.<br />

Ausgewählt wurden die Gemeinden<br />

Eisenberg, Göllheim und Betzdorf-Gebhardshain.<br />

In vielen Workshops erarbeiteten sowohl<br />

die Gemeindeverwaltungen als auch<br />

Bürger zusammen mit dem Fraunhofer-IESE<br />

und <strong>der</strong> Entwicklungsagentur, mit<br />

welchen digitalen Diensten die Kommunen<br />

in Zukunft arbeiten könnten. Wo kann<br />

uns Technik unterstützen? Wie muss eine<br />

KOMMUNALWAHL 2<strong>02</strong>0<br />

zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />

Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />

Unser Netzwerk ist exzellent.<br />

Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />

souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />

Foto: Prostock-studio/Adobe Stock<br />

App funktionieren, damit sie von möglichst<br />

vielen unserer Mitbürger genutzt<br />

wird? In welchen Situationen könnte uns<br />

das vor Ort weiterhelfen? Die Idee <strong>der</strong> Forscher<br />

bei den „Digitalen Dörfern“ war es,<br />

ein digitales Ökosystem zu schaffen, in<br />

welchem verschiedenste Teilnehmer zusammen<br />

agieren und dabei alle von einem<br />

Mehrwert profitieren können.<br />

Konkret arbeiteten die „Digitalen Dörfer“<br />

zunächst an einem Bestell- und Lieferservice<br />

in den Kommunen: Lokale Händler<br />

konnten ihre Waren in einem Onlineshop<br />

verkaufen, den Käufern wurde auf Wunsch<br />

die Bestellung durch Freiwillige ausgeliefert.<br />

Nachbarschaftshilfe 2.0 sozusagen.<br />

Und allen war damit geholfen. Der regionale<br />

Handel wurde gestärkt. Auch ältere<br />

Verbraucher konnten bestellen, denn<br />

sie bekamen Unterstützung aus <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

von denjenigen, denen es nichts<br />

ausmachte, auf ihren Routinewegen gegebenenfalls<br />

auch an<strong>der</strong>en etwas mitzubringen.<br />

Hier spielt nicht <strong>der</strong> Profit in erster<br />

Linie eine Rolle, son<strong>der</strong>n das Miteinan<strong>der</strong><br />

zu stärken und damit lösungsorientiert<br />

Synergieeffekte zu nutzen.<br />

Da für viele Geschäftsideen zunächst<br />

eine kritische Masse an Kunden erreicht<br />

werden muss, werden häufig Lösungen in<br />

Ballungsgebieten und Großstädten als Erstes<br />

erprobt o<strong>der</strong> eingeführt. Auf dem Land<br />

leben wenige Menschen meist über größere<br />

Distanzen verteilt. Ein Dilemma,<br />

wenn dadurch innovative Konzepte nicht<br />

eingeführt werden. Das kann Menschen<br />

letztlich in die Situation bringen, den<br />

Wohnort zu verlassen, da die Daseinsvorsorge<br />

und <strong>der</strong> Lebenskomfort in ländlicheren<br />

Gebieten auf <strong>der</strong> Strecke bleiben.<br />

Landflucht, <strong>der</strong> man aber mit geeigneten<br />

Maßnahmen begegnen kann, wie die Wissenschaftler<br />

konstatieren. Ihr Projekt „Digitale<br />

Dörfer“ zeigt, wie gut sich auf einer<br />

Plattform verschiedenste digitale Dienste<br />

integrieren lassen, die den Menschen in<br />

schwächer besiedelten Regionen Hilfestellung<br />

bieten. Herausfor<strong>der</strong>ungen im Bereich<br />

<strong>der</strong> Nahversorgung, Arbeit, Mobilität,<br />

Verwaltung und Kommunikation werden<br />

adressiert.<br />

Mittlerweile arbeiten nicht nur die Testgemeinden<br />

des Projekts mit diesen Diensten.<br />

Viele weitere Kommunen in ganz<br />

Deutschland haben sich den „Digitalen<br />

Dörfern“ angeschlossen. Über 30 Gemeinden<br />

machen mit und können individuell<br />

entscheiden, mit welchen Themen sie starten<br />

möchten und wann und wie sie vor Ort<br />

den digitalen Wandel für sich gestalten<br />

wollen.<br />

Das Fraunhofer-IESE wird nun in einem<br />

weiteren großen Projektvorhaben, den<br />

„Smarten Landregionen“, vom Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

geför<strong>der</strong>t. Ähnlich wie bei den „Digitalen<br />

Dörfern“ werden ländlich geprägte<br />

Landkreise dazu aufgefor<strong>der</strong>t, sich mit<br />

Ideen zu bewerben. Mithilfe von digitalen<br />

Ökosystemen soll das Leben auch in ländlichen<br />

Regionen fortschrittlich und attraktiv<br />

bleiben. <br />

Steffen Hess<br />

Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />

DIGITALE DÖRFER<br />

Oberbürgermeister (m/w/d)<br />

Bürgermeister (m/w/d)<br />

Landrat (m/w/d)<br />

Die Vision, Menschen in ländlichen<br />

Regionen mithilfe <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

besser zu verbinden und neue, innovative<br />

Perspektiven für ein attraktives<br />

Leben auf dem Land zu schaffen, wurde<br />

zur Erfolgsstory. Heute partizipieren<br />

bundesweit über 30 Gemeinden an <strong>der</strong><br />

Plattformlösung, die das Fraunhofer-Institut<br />

für Experimentelles Software Engineering<br />

(IESE) entwickelt hat. Neben<br />

den Dorfpages, den Dorfnews und dem<br />

Dorffunk gibt es die Bestellbar, die Lieferbar<br />

und auch die Lösbar, von <strong>der</strong> alle<br />

im digitalen Dorf Nutzen ziehen und bei<br />

<strong>der</strong> je<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kommune mitmachen<br />

kann. – www.digitale-doerfer.de<br />

SMARTE LANDREGIONEN<br />

Für das Projekt „Smarte Landregionen“<br />

werden bis zu sieben Modelllandkreise<br />

zur Entwicklung und Umsetzung digitaler<br />

Lösungen im ländlichen Raum gesucht.<br />

Zur Teilnahme am Auswahlwettbewerb<br />

müssen sie zunächst bis 28. Februar<br />

2<strong>02</strong>0 ihre Interessenbekundungen einreichen.<br />

Die ausgewählten Landkreise<br />

erhalten jeweils eine För<strong>der</strong>ung von<br />

bis zu einer Million Euro. Der För<strong>der</strong>zeitraum<br />

ist auf 48 Monate angelegt.<br />

Das gesamte Vorhaben wird durch das<br />

Fraunhofer-IESE wissenschaftlich begleitet.<br />

– Informationen zum Wettbewerb<br />

unter https://is.gd/RKSePa<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Vereinbaren Sie noch heute einen Gesprächstermin mit zfm-Geschäftsführer Edmund Mastiaux.<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.zfm-bonn.de


Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Schnell errichtet aufgrund optimaler<br />

Taktung <strong>der</strong> Bauprozesse: Modulare<br />

Wohngebäude für die Anschlussunterbringung<br />

von Flüchtlingen im baden-württembergischen<br />

Winnenden.<br />

Modulare Gebäude<br />

Innovativer Baustein<br />

für mehr Wohnraum<br />

Mit <strong>der</strong> Wohnungsnot rücken serielle und modulare Baukonzepte stark in den<br />

Blickpunkt. Ein Wun<strong>der</strong>mittel gegen die Engpässe sind sie nicht, denn vor allem<br />

fehlt es an bezahlbaren Bauflächen. Aber immerhin lassen sich mit ihnen<br />

Wohnungen schneller und mit hoher Qualität errichten.<br />

Foto: VBW<br />

deutig definierte Arbeitsschritte werden<br />

nacheinan<strong>der</strong> abgearbeitet. Dadurch, dass<br />

mehrere Module gleichzeitig in <strong>der</strong> Werkshalle<br />

erstellt werden können, ergibt sich<br />

auch eine Zeitersparnis.<br />

Die serielle Fertigung betrifft alle Installationen.<br />

Qualitätskontrollen sichern ein<br />

gutes Ergebnis. Auch die Montage ist letztlich<br />

witterungsunabhängig mit einer<br />

schnellen Vernetzung vor Ort. Zwingend<br />

günstiger als konventioneller Wohnungsbau<br />

ist <strong>der</strong> modulare und serielle Ansatz<br />

nicht, aber bedeutend schneller. Und wer<br />

am Bau Zeit spart, <strong>der</strong> spart auch Geld.<br />

Auch bei den Themen Schall- und<br />

Brandschutz sowie bei den gesetzlichen<br />

Energieeffizienzvorgaben muss sich <strong>der</strong><br />

Modulbau nicht verstecken. Der Standard<br />

<strong>der</strong> Energieeinsparverordnung von 2016<br />

(EnEV 2016) wird in <strong>der</strong> Regel übertroffen.<br />

Je nach Wunsch kann ein Effizienzmodulhaus<br />

als KfW 40, KfW 40 Plus o<strong>der</strong> sogar<br />

als Passivmodulgebäude erstellt werden.<br />

Beim Schallschutz erfüllen die Gebäude<br />

die erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 4109-<br />

2016 im Geschosswohnungsbau.<br />

Kommt bei <strong>der</strong> Modulbauweise Holz<br />

zum Einsatz, dann gewährleistet <strong>der</strong> Hersteller<br />

die brandschutztechnischen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

und bietet in <strong>der</strong> Regel einen<br />

Brandschutznachweis durch unabhängige<br />

Sachverständige an. Clever geplant, wird<br />

beim seriellen und modularen Bauen <strong>der</strong><br />

Rückbau, also das Recycling, durch die<br />

Verwendung von organischen und wie<strong>der</strong>verwertbaren<br />

Baustoffen gleich mitgedacht.<br />

Und noch einen weiteren Vorteil<br />

bietet die Modulbauweise: Sie macht Gebäude<br />

„mobiler“. Modulbauten können<br />

abgebaut und an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut werden.<br />

Nach Berechnungen des Prognos-Instituts<br />

aus dem Jahr 2017 wäre in Baden-Württemberg<br />

jährlich <strong>der</strong> Neubau von<br />

65 000 Wohnungen erfor<strong>der</strong>lich, um den<br />

Wohnraumbedarf zu decken. Doch nur<br />

knapp über 34 073 Wohnungen wurden<br />

laut statistischem Landesamt im Jahr 2018<br />

erstellt.<br />

VERKÜRZTE REALISIERUNGSZEIT<br />

Die Lücke zwischen Bedarf und Bau komplett<br />

zu schließen, wird auch ein Zuwachs<br />

an seriellem und modularem Wohnungsbau<br />

nicht bewirken können. Meist fehlt es<br />

an bebaubaren Flächen, um die Zahlen<br />

maßgeblich erhöhen zu können. Der modulare<br />

Wohnungsbau kann aber ein Baustein<br />

sein, um etwas schneller zum Ziel zu<br />

gelangen. Denn statt <strong>der</strong> rund zweieinhalb<br />

Jahre Bauzeit für ein konventionell erstelltes<br />

Gebäude braucht es für einen Modulbau<br />

nur ein Jahr von <strong>der</strong> Planung bis zur<br />

Fertigstellung.<br />

Um diesen Vorteil voll ausspielen zu<br />

können, hat <strong>der</strong> Bundesverband deutscher<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(GdW) gemeinsam mit <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bauindustrie, <strong>der</strong> Bundesarchitektenkammer<br />

und dem Bundesbauministerium in<br />

einem europaweiten Ausschreibungsverfahren<br />

neun zukunftsweisende Angebote<br />

des seriellen und modularen Wohnungsbaus<br />

ausgewählt und eine Rahmenvereinbarung<br />

mit den Wettbewerbern getroffen.<br />

Bei den Systementwürfen wurde großes<br />

Augenmerk auf die Qualität, den Angebotspreis<br />

sowie die Lieferfähigkeit gelegt.<br />

Ausgehend von einem Modellgebäude<br />

sollte die Variabilität des Konzepts bei<br />

unterschiedlicher Geschossigkeit, für unterschiedliche<br />

Modelle und Lagen optional<br />

gestaltbar sein. Damit ist sichergestellt,<br />

dass die Konzepte <strong>der</strong> Bieter für möglichst<br />

viele unterschiedliche Grundstückssituationen<br />

eingesetzt werden können.<br />

Wohnungsunternehmen in ganz<br />

Deutschland können Wohnungsneubauprojekte<br />

nach <strong>der</strong> Rahmenvereinbarung<br />

quasi aus dem Katalog auswählen und<br />

profitieren von <strong>der</strong> Zeitersparnis, die sich<br />

daraus ergibt, dass Teile <strong>der</strong> Projektausschreibung<br />

und Projektvergabe sowie <strong>der</strong><br />

Projektplanung bereits erledigt sind. Der<br />

Angebotspreis ist durch die Rahmenvereinbarung<br />

jetzt noch für vier Jahre stabil<br />

gehalten. Verteuerungen gibt es nicht.<br />

In Baden-Württemberg nutzen Mitglie<strong>der</strong><br />

des Verbandes baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(VBW) die Rahmenvereinbarung.<br />

In Waiblingen und Stuttgart stehen bereits<br />

ein Wettbewerb sowie Projekte in <strong>der</strong>en<br />

Rahmen an. Auch ohne Rahmenvereinbarung<br />

wenden sich immer mehr VBW-Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Idee des modularen Wohnungsbaus<br />

zu und nutzen sie. Beispiele gibt es<br />

von Biberach über Ludwigsburg, Stuttgart<br />

bis Pforzheim. Insgesamt profitieren die<br />

Bauherren von kurzen Bauzeiten, fixen<br />

Terminen und einer hohen Qualität.<br />

<br />

Iris Beuerle<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Iris Beuerle ist Direktorin des<br />

Verbandes baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(VBW) in Stuttgart<br />

(beuerle@vbw-online.de)<br />

Den größten Vorteil des seriellen und<br />

modularen Wohnungsbaus sieht<br />

die Branche in <strong>der</strong> kurzen „Bauzeit“<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle. Die einzelnen Module<br />

werden auf die Baustelle gebracht<br />

und binnen weniger Tage zum fertigen<br />

Gebäude zusammengefügt. Bei einem Vorfertigungsgrad<br />

von bis zu 95 Prozent dauert<br />

die Aufstellung und Montage vor Ort je<br />

nach Größe des Gebäudes nur wenige<br />

Stunden o<strong>der</strong> Tage. Auf diese Weise lassen<br />

sich die herkömmlichen Bauzeiten um 80<br />

bis 90 Prozent reduzieren. Beeinträchtigungen<br />

des Wohnumfeldes und Lärm, <strong>der</strong><br />

die Nachbarn stören könnte, gibt es kaum.<br />

Durch flexible Grundrisse <strong>der</strong> Module können<br />

Lücken in Innenstädten auch auf komplizierten<br />

Grundstückszuschnitten schnell<br />

und einfach geschlossen werden. Ebenso<br />

praktisch lässt sich aber auch nachverdichten<br />

und aufstocken.<br />

An<strong>der</strong>s als bei konventionellen Bauweisen<br />

spielen die Wetterverhältnisse keine<br />

große Rolle. Hitze, Kälte, Regen o<strong>der</strong><br />

Schnee entscheiden nicht über den Fortschritt<br />

des Bauvorhabens. Die Module<br />

werden in Hallen gefertigt, unabhängig<br />

von Wettereinflüssen. Die Qualität ist garantiert.<br />

Durch die klaren, sich wie<strong>der</strong>holenden<br />

Prozesse in den Werkshallen bleiben<br />

Fehler aus, die auf <strong>der</strong> klassischen<br />

Baustelle gemacht werden können. Ein-<br />

BANK BRICO mit Acrylbelattung<br />

Nachhaltig, ansprechend,<br />

langlebig<br />

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Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Modulbau<br />

Konstruktion mit Blick aufs Ganze<br />

For<strong>der</strong>ungen nach intelligenter Planung, Betrachtung <strong>der</strong> Lebenszykluskosten<br />

und ressourcenschonen<strong>der</strong> Herstellung begünstigen den Modulbau und die<br />

industrielle Vorfertigung. In den vergangenen Jahren wurden vielfältige Varianten<br />

in <strong>der</strong> Konstruktionsweise mit Stahl, Holz und Beton entwickelt.<br />

Alle Wirtschaftszweige <strong>der</strong> Industrie<br />

erleben in den letzten Jahren einen<br />

rasanten Wandel. Die Autoindustrie<br />

stellt sich den Anfor<strong>der</strong>ungen klimafreundlicher<br />

Antriebssysteme, <strong>der</strong> Maschinenbau<br />

profitiert von <strong>der</strong> Nachfrage nach<br />

digital gesteuerter Anlagentechnik. Im<br />

Bauwesen wird <strong>der</strong> Wunsch nach smarten<br />

Gebäuden mit ressourcenschonen<strong>der</strong> Herstellung<br />

und einer kostengünstigen Betrachtung<br />

über die gesamte Nutzungszeit<br />

immer lauter. BIM-Standards (BIM: Building<br />

Information Modeling), Lebenszykluskosten<br />

und Cradle-to-Cradle (Prinzip<br />

Modulgebäude an <strong>der</strong> RWTH Aachen: Die wirtschaftliche<br />

Realisierung von Interimsbauten ist einer von mehreren<br />

Vorteilen <strong>der</strong> Elementbauweise.<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendbarkeit) sind Begriffe<br />

des mo<strong>der</strong>nen und nachhaltigen Bauens,<br />

die sich die Bauunternehmen nun verstärkt<br />

auf ihre Fahnen schreiben. Diese<br />

Entwicklung bringt Rückenwind für die<br />

bisher nur einem kleinen Teil <strong>der</strong> Baufachleute<br />

bekannte Modulbauweise.<br />

Die Zeiten, in denen <strong>der</strong> hochwertige<br />

Stahlmodulbau als Containeranlage abqualifiziert<br />

und von Bauherren, Architekten<br />

und Sachverständigen nur müde belächelt<br />

wurde o<strong>der</strong> einer Übermacht von<br />

Zweiflern ausgesetzt war, sind vorbei. Beispiele,<br />

in denen <strong>der</strong> Modulbau seinen Zeitvorteil<br />

gegenüber dem Massivbau bewiesen<br />

hat, ohne dabei Qualitätseinbußen<br />

o<strong>der</strong> Kostensteigerungen zu bewirken,<br />

schießen täglich bundesweit aus dem Boden.<br />

Das Angebot zuverlässiger großer<br />

und mittelständischer Anbieter wächst.<br />

Daneben haben sich in den letzten Jahren<br />

auch in <strong>der</strong> Konstruktionsweise vielfältige<br />

Varianten entwickelt. Bauweisen in Stahl<br />

stehen nun raumbildende Module in Holz<br />

o<strong>der</strong> Beton gegenüber, strengen Rastervorgaben<br />

des einen Herstellers die individuelle<br />

Manufaktur des an<strong>der</strong>en. Robotergestützte<br />

Fließbandfertigung wird ebenso<br />

angeboten wie ganzheitliche Planung und<br />

Investorenschaft.<br />

Der wesentliche Faktor, <strong>der</strong> das industrielle<br />

Bauen in dieser Form prägt, ist die<br />

Vorfertigung ganzer Räume bis in die finalen<br />

Gewerke, bevor das Gebäude auf <strong>der</strong><br />

Foto: Hempel<br />

Baustelle errichtet und in Rekordzeit übergeben<br />

werden kann. Die industrielle Fertigung<br />

bringt alle Möglichkeiten für eine<br />

witterungsunabhängige, qualitätskontrollierte<br />

und ablaufoptimierte Ausführung<br />

mit – die Grundlage für nachhaltiges und<br />

wirtschaftliches Bauen.<br />

Die Begrenzung architektonischer Freiheiten<br />

und transportbedingte Beschränkungen<br />

sind Kritikpunkte, die dem Modulbau<br />

immer wie<strong>der</strong> vorgehalten werden.<br />

Ein zu stark gerasterter Entwurf wird als<br />

schnö<strong>der</strong> Zweckbau empfunden. Ein zu<br />

frei geplanter Grundriss schreckt Anbieter<br />

ab und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Projekte.<br />

BAUWEISEN KOMBINIEREN<br />

Eine Elementbauweise mit vorgefertigten<br />

Tafelelementen für Boden, Wand und Decke,<br />

die sich in den unterschiedlichen Materialien<br />

Stahl, Holz und Beton abbilden<br />

lässt, ist hier eine weitere Alternative. Wer<br />

sich nicht den Flachdächern <strong>der</strong> Modulbauten<br />

unterwerfen und große Räume mit<br />

ansprechendem Luftraum erstellen<br />

möchte, wer Split-Level-Geschosse entwerfen<br />

und das Dogma des rechten Winkels<br />

umgehen will, findet sich eher in einer<br />

Tafelbauweise wie<strong>der</strong>.<br />

Gleichwohl ist hier <strong>der</strong> Vorfertigungsgrad<br />

deutlich geringer, sodass insbeson<strong>der</strong>e<br />

zeitkritische Projekte nicht so effektiv<br />

ausgeführt werden können wie im Modulbau.<br />

Auch eine spätere Umsetzbarkeit des<br />

Gebäudes, ein Alleinstellungsmerkmal des<br />

Modulbaus, ist dann ausgeschlossen.<br />

Die Kombination bei<strong>der</strong> Bauweisen nennt<br />

sich Hybridbauweise und wird zunehmend<br />

in <strong>der</strong> Realisierung modularer Objekte<br />

eingesetzt. Vorgefertigte Module werden<br />

mit konstruktiven Tafelelementen<br />

kombiniert, um die für den Bauherrn sinnvollste<br />

Lösung auf die technischen, wirtschaftlichen<br />

und architektonischen Fragen<br />

des Entwurfs zu finden. Der Einsatzbereich<br />

reicht von integrierten Treppenhäusern<br />

aus Stahlbetonfertigteilen über Flure<br />

aus zwischen die Module eingehängten<br />

Tafelelementen bis hin zu Versammlungsstätten,<br />

in denen die modularen Funktionsräume<br />

an einen großzügigen Hauptraum<br />

angedockt werden.<br />

Solche Räume mit mehr als 100 Quadratmeter<br />

in einzelne Module zu filetieren,<br />

ist gleich in mehrfacher Hinsicht unwirtschaftlich,<br />

da neben dem geringen Vorfertigungsgrad<br />

(aufgrund <strong>der</strong> vielen örtlich<br />

zu schließenden Stoßbereiche) auch jede<br />

Menge „Luft“ über die Straße transportiert<br />

wird. Ein zeitlicher Nachteil ergibt sich für<br />

die Hybridbauweise gegenüber <strong>der</strong> klassischen<br />

Modulbauweise oft nicht, da parallel<br />

sowohl auf <strong>der</strong> Baustelle als auch in <strong>der</strong><br />

Modulfertigung gearbeitet werden kann.<br />

Für die Entwicklungen <strong>der</strong> Zukunft sind<br />

die meisten Hersteller von modularen Gebäuden<br />

also bereits bestens gerüstet. Wer<br />

dann auch noch verschiedene Bauweisen<br />

miteinan<strong>der</strong> kombinieren kann, um die<br />

architektonische Qualität und den funktionalen<br />

Nutzen zu optimieren, kann mit<br />

Rückenwind aus <strong>der</strong> Nische Modulbau<br />

heraustreten und sich ohne Einschränkungen<br />

je<strong>der</strong> Bauaufgabe stellen.<br />

<br />

Raphael Bruns<br />

INFORMATIONEN RUND UM<br />

DAS MODULARE BAUEN<br />

Der Bundesverband Bausysteme mit<br />

Sitz in Koblenz will erster Ansprechpartner<br />

für modulares und digitales Bauen<br />

werden. Mit seiner Expertise aus den<br />

Fachverbänden für Building Information<br />

Modeling (BIM) und vorgefertigte<br />

Raumsysteme sieht er sich dafür gut<br />

aufgestellt. Themenschwerpunkte <strong>der</strong><br />

Verbandsarbeit sind industrielle Vorfertigung<br />

und wirtschaftliches Bauen<br />

wie auch die Aspekte Durchführung und<br />

Finanzierung, Ökologie und Nachhaltigkeit.<br />

In Zukunft sollen Bundesverband<br />

und Fachverbände verstärkt untereinan<strong>der</strong><br />

vernetzt werden.<br />

www.bv-bausysteme.de<br />

DER AUTOR<br />

Raphael Bruns ist Architekt und<br />

Geschäftsführer von Bolle System- und<br />

Modulbau, Telgte (r.bruns@bolle.net)<br />

DIE ZUKUNFT IST<br />

FLEXIBEL<br />

HOCHWERTIGE RAUMSYSTEME,<br />

DIE SICH IHREM BEDARF ANPASSEN.<br />

Unsere Systemgebäude aus standardisierten Raummodulen sind<br />

innerhalb kürzester Zeit verfügbar und lassen sich Ihrem individuellen<br />

Bedarf einfach und schnell anpassen.<br />

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PLANUNGSSICHER.<br />

| Kurzfristig realisierbare Containeranlagen<br />

mit flexibler Raumaufteilung<br />

| Bis zu 70% kürzere Bauzeit als Betongebäude<br />

| Fixtermine mit Festpreisgarantie für sichere Planung<br />

| Bedarfsgerechte Grundrissplanung<br />

| Wirtschaftliche und nachhaltige<br />

Bauweise zum Kauf o<strong>der</strong> zur Miete<br />

| Planung und Realisierung aus einer Hand


Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Holzrahmen: Die Kommune kann über eine funktionale Leistungsbeschreibung sowie eine entsprechende<br />

Vergabekonzeption das serielle Bauen rechtskonform för<strong>der</strong>n.<br />

Serielles Bauen<br />

Einwandfreies<br />

Fundament<br />

Foto: Fälchle/Adobe Stock<br />

Allerdings muss die Festlegung willkürund<br />

diskriminierungsfrei erfolgen. Der<br />

öffentliche Auftraggeber ist gehalten, die<br />

Gründe für und gegen den Einsatz <strong>der</strong> seriellen<br />

Bauweise beim konkreten Projekt<br />

sachgerecht abzuwägen. Der Europäische<br />

Gerichtshof hat jüngst nochmals betont<br />

(Urteil vom 25. Oktober 2018 – AZ Rs.<br />

C-413/17), dass die Grundsätze <strong>der</strong> Gleichbehandlung<br />

und Nichtdiskriminierung<br />

sowie <strong>der</strong> Transparenz auch bei <strong>der</strong> Festlegung<br />

<strong>der</strong> technischen Spezifikationen,<br />

und hierzu zählt auch die Festlegung einer<br />

seriellen Bauweise, zu beachten sind.<br />

Es ist sicherlich im Sinne <strong>der</strong> europäischen<br />

Vorgaben, wenn das serielle Bauen<br />

im Wettbewerb mit <strong>der</strong> konventionellen<br />

Bauweise ausgeschrieben wird, weil dann<br />

die größtmögliche Zahl <strong>der</strong> Lösungen zugelassen<br />

wird. Realisieren lässt sich dies<br />

über eine funktionale Leistungsbeschreibung<br />

sowie eine Vergabekonzeption, die<br />

die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten<br />

durch die Vorgabe von Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

eingrenzt und im Übrigen über<br />

entsprechende Zuschlagskriterien eine<br />

differenzierte Wertung zulässt.<br />

Wie oben dargestellt, kann eine Umsetzung<br />

sinnvollerweise nur über eine funktionale<br />

Leistungsbeschreibung (das sieht<br />

auch die GdW-Rahmenvereinbarung des<br />

Bundesverbands deutscher Wohnungsund<br />

Immobilienunternehmen vor) sowie<br />

eine Gesamtvergabe an einen Modulbauer<br />

erfolgen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk ist auf<br />

die Schnittstelle <strong>der</strong> Planung zu legen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bis zu welcher Schärfentiefe <strong>der</strong><br />

Auftraggeber Vorgaben machen will o<strong>der</strong><br />

muss und ab welchem Planungsstand <strong>der</strong><br />

Auftragnehmer die schlüsselfertige Erstellung<br />

übernimmt.<br />

Der Vorteil liegt in einer geringeren Zahl<br />

an Schnittstellen und dadurch verringertem<br />

Koordinationsaufwand. Der interne<br />

Ressourcenaufwand ist geringer, und die<br />

(Roh-) Bauzeit verringert sich. Allerdings<br />

muss <strong>der</strong> Auftraggeber bedenken, dass die<br />

Leistungen des Auftragnehmers überwacht<br />

werden müssen. Der Überwachungsaufwand<br />

verringert sich jedoch im<br />

Verhältnis zur konventionellen Bauweise<br />

im Ergebnis wohl durchaus erheblich.<br />

Bei dem Vertrag dürfte es sich um einen<br />

Bauvertrag im Sinne des Paragrafen 650 a<br />

BGB (Herstellung eines Bauwerks) handeln.<br />

Der Auftragnehmer übernimmt das<br />

Kosten- und Terminrisiko und garantiert,<br />

die planerischen Vorgaben umzusetzen.<br />

Der Auftraggeber muss allerdings (wie<br />

grundsätzlich bei je<strong>der</strong> funktionalen Ausschreibung)<br />

bedenken, dass jegliche Än<strong>der</strong>ungsanordnungen<br />

im Genehmigungsprozess<br />

zu erhöhten Kosten und mehr<br />

Zeitbedarf führen werden.<br />

Der hohe Vorfertigungsgrad im Betrieb<br />

des Auftragnehmers erfor<strong>der</strong>t weiterhin<br />

eine vertragliche Regelung von Zahlungszeitpunkten<br />

und Sicherheiten. Denn die<br />

Höhe <strong>der</strong> Abschlagszahlungen bemisst<br />

sich nach dem Wert <strong>der</strong> von dem Unternehmer<br />

erbrachten und nach dem Vertrag<br />

geschuldeten Leistung (§ 632 a BGB).<br />

Außerdem kann an eine (technische) Abnahme<br />

gedacht werden, bevor <strong>der</strong> Hersteller<br />

den Transport vornimmt.<br />

Mathias Mantler / Rainer Kohlhammer<br />

CHANCEN DES SYSTEMBAUS<br />

VERGABERECHTLICH NUTZEN<br />

Die Ausschreibung und Durchführung<br />

von geeigneten Hochbauprojekten in<br />

Systembauweise (bzw. Modulbauweise)<br />

lässt sich auch für die öffentliche Hand<br />

durchführen und bietet erhebliche<br />

Chancen und Vorteile. Die zu berücksichtigenden<br />

vergabe- und bauvertragsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen erfor<strong>der</strong>n<br />

jedoch eine Vorgehensweise, die<br />

sich vom üblichen Vorgehen im Rahmen<br />

von Einzelgewerkeausschreibungen wesentlich<br />

unterscheidet. Die Festlegung<br />

auf die serielle Bauweise muss willkürund<br />

diskriminierungsfrei erfolgen. Die<br />

Gründe sind bezogen auf das konkrete<br />

Projekt sachgerecht abzuwägen.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Planen & Bauen<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Mathias Mantler, München, Rechtsanwalt<br />

und Fachanwalt unter an<strong>der</strong>em<br />

für Vergaberecht, ist Partner und Leiter<br />

<strong>der</strong> Praxisgruppe Vergaberecht (mantler@lutzabel.com)<br />

in <strong>der</strong> Kanzlei Lutz,<br />

Abel. Rainer Kohlhammer, München,<br />

Rechtsanwalt, Wirtschaftsmediator<br />

und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht,<br />

ist Partner im Bereich Real<br />

Estate (kohlhammmer@lutzabel.com) in<br />

gleicher Kanzlei<br />

Modulare Bauweisen bieten Vorteile wie standardisierte Ausführungsqualität,<br />

kürzere Projektlaufzeit und Kostensicherheit. Damit die Kommune diese<br />

Potenziale voll ausschöpfen kann, sollte sie die vergaberechtlichen Möglichkeiten<br />

nutzen. Und wie überall gilt: Ohne Kontrolle geht es nicht.<br />

Serielles Bauen ist für die öffentliche<br />

Hand in den letzten Jahren verstärkt<br />

in den Fokus gerückt. Der große Investitionsdruck<br />

im Wohnungsbau und bei<br />

Projekten <strong>der</strong> öffentlichen Infrastruktur,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Schul- o<strong>der</strong> Klinikbau,<br />

lässt viele Kommunen nach Möglichkeiten<br />

suchen, auch alternative Realisierungsformen<br />

jenseits <strong>der</strong> konventionellen Bauweise<br />

zu verwirklichen.<br />

In Betracht gezogen werden dabei sowohl<br />

Containerbauweisen wie auch sonstige<br />

modulare Bauweisen, zum Beispiel<br />

Rahmenmodulbau in Stahl- o<strong>der</strong> Holzbauweise.<br />

Aus vergaberechtlicher Sicht stellen<br />

sich für das serielle Bauen diverse Fragen.<br />

Es ist anerkannt, dass <strong>der</strong> öffentliche Auftraggeber<br />

auch bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Ausführungsart<br />

einen Ermessens- und Beurteilungsspielraum<br />

hat. Dieses Leistungsbestimmungsrecht<br />

bezieht sich auf den Gegenstand<br />

<strong>der</strong> Leistung, aber auch auf die<br />

Festlegung, wie die Leistung auszuführen<br />

ist. Vor diesem Hintergrund ist das serielle<br />

Bauen auch für den öffentlichen Auftraggeber<br />

grundsätzlich möglich.<br />

Gebaut für<br />

Ihre Zukunft.<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten und Schulen mit<br />

Festpreis- und Termingarantie.<br />

Modulares Bauen von KLEUSBERG bietet<br />

ganz neue Möglichkeiten und Antworten<br />

auf die Fragen unserer Zeit. So schaffen wir<br />

für Ihr Bauvorhaben kurzfristig Freiräume,<br />

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Alles unter kleusberg.de/modulbau<br />

Besuchen Sie unseren Messestand<br />

vom 19. bis 20. Februar 2<strong>02</strong>0 in Stuttgart<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Eltern-Kind-Zentrum Waldshut-Tiengen | Oeldenberger & Weber Architekten


Spielplätze<br />

Planen & Bauen<br />

Modellbau für eine Spielanlage in Esslingen: Kin<strong>der</strong> wissen selbst am besten, was sie zum Spielen brauchen.<br />

Bürgerbeteiligung<br />

Die Experten sitzen mit am Tisch<br />

Die Möglichkeiten zur Beteiligung von Groß und Klein an <strong>der</strong> Planung von<br />

Spielplätzen reichen vom Ideenworkshop über die Spielleitplanung bis zur<br />

Umsetzung. Das Ziel ist, individuelle Räume zu schaffen, die zum freien Spiel<br />

einladen, Rückzug ermöglichen und motorische Herausfor<strong>der</strong>ungen beinhalten.<br />

Der neue Mehrgenerationenplatz <strong>der</strong><br />

Ortsmitte wird heute eröffnet.<br />

Viele Bürger sind gekommen.<br />

Lange wurde dieser Moment herbeigesehnt.<br />

Die Kin<strong>der</strong> stürmen in die Spiellandschaft<br />

mit Bewegungsangeboten und einem<br />

lebendig gestalteten Wasser- und<br />

Sandbereich sowie zu den klassischen<br />

Spielelementen wie Schaukel und Rutsche.<br />

Auch für Kin<strong>der</strong> mit Beeinträchtigung<br />

wurde geplant. Eine spezielle Partnerschaukel<br />

und unterfahrbare Wasser- und<br />

Sandtische ermöglichen die selbstverständliche<br />

Teilhabe. Die Jugendlichen<br />

üben schon an <strong>der</strong> Workout-Station und<br />

chillen in den Hängematten, während etliche<br />

Eltern und Erwachsene in gemütlichen<br />

Sitzgruppen zusammengefunden<br />

haben, um sich über Bildung und Erziehung<br />

auszutauschen. Die ältere Generation<br />

spielt – wenn sie sich nicht unter die<br />

Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Erwachsenen gemischt hat<br />

– Boule o<strong>der</strong> schaut neugierig dem Treiben<br />

zu. Viele <strong>der</strong> Besucher haben mitgewirkt,<br />

die Konzeption und die Planung <strong>der</strong> Anlage<br />

zu erstellen o<strong>der</strong> waren bei Baunachmittagen<br />

beteiligt und sind spürbar stolz<br />

auf ihren Beitrag. Welche Genugtuung, das<br />

Selbsterarbeitete jetzt fertig und in Nutzung<br />

zu erleben! Hier übergibt nicht die<br />

Kommune einen Platz an die Bürger, son<strong>der</strong>n<br />

diese selbst weihen ihren neuen gemeinsamen<br />

Platz ein.<br />

Wie <strong>der</strong> neue Mehrgenerationenplatz<br />

sich bewähren wird, bleibt abzuwarten.<br />

Doch schon jetzt ist allen klar, die Beteiligung<br />

hört nicht am Eröffnungstag auf. Bei<br />

einem ersten Treffen von Anwohnern haben<br />

sich Freiwilligenkreise gebildet. Der<br />

Platz soll auch künftig betreut sein. Es gibt<br />

Ehrenamtliche, die nach dem Zustand des<br />

Ortes schauen möchten. An<strong>der</strong>e wollen<br />

betreute Aktionen anbieten wie Zirkus und<br />

Artistik für Kin<strong>der</strong>. Bei <strong>der</strong> Konzeption dieses<br />

Platzes wurde gleich mitbedacht, diesen<br />

in eine, den ganzen Ort umfassende<br />

Spielleitplanung zu integrieren. Hier wird<br />

darauf geschaut, dass alle Wege zu den<br />

Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen, Freizeit- und Sporteinrichtungen<br />

und öffentlichen Grünflächen<br />

kin<strong>der</strong>- und somit menschengerecht<br />

sind. Auch hat man sich zum Ziel gesetzt,<br />

eventuell anfallende Brachflächen als lebendige,<br />

wandelbare Orte für die Bürger<br />

zugänglich zu machen. So entsteht nach<br />

und nach in gemeinsamer Arbeit eine bespielbare<br />

und damit lebenswerte Stadt.<br />

Wie gelingt so etwas? Wie sieht ein solcher<br />

Prozess <strong>der</strong> Teilhabe aus? Viele Nutzungsthemen<br />

im öffentlichen Außenraum<br />

unserer Städte und Kommunen sind klar<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennt. Hier ein Pausenhof<br />

<strong>der</strong> Schule, da <strong>der</strong> Außenraum des Kin<strong>der</strong>gartens,<br />

ein Kirchvorhof und <strong>der</strong> öffentliche<br />

Platz vor dem Rathaus. Die Jugendlichen<br />

haben ihre Halfpipe am Stadtrand bei<br />

den Sportanlagen, ältere Menschen ihren<br />

Garten rund ums Altersheim. Und dann<br />

gibt es noch einige Spielplätze mit gestalterisch<br />

fragwürdigem Geräteangebot „umstreut“<br />

mit ein wenig Sand, im Ausnahmefall<br />

ist Wasser vorhanden. Selten sind<br />

üppige und gesamt nutzbare Grünflächen<br />

und Geländemodellierung zu finden – zu<br />

ineffizient, zu pflegeintensiv.<br />

Dabei ist längst bekannt, dass diese Verinselung<br />

wenig mit <strong>der</strong> Lebenswirklichkeit<br />

zu tun hat. Ebenfalls klar ist, dass Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche heute keine genormten<br />

Spielplätze brauchen, son<strong>der</strong>n individuelle<br />

und lebendig gestaltete Räume, die<br />

gleichermaßen zum freien und kreativen<br />

Spiel einladen sowie Rückzug ermöglichen<br />

und motorische Herausfor<strong>der</strong>ungen beinhalten.<br />

Foto: Kukuk<br />

Warum halten wir an den gängigen Konzepten<br />

trotzdem weitestgehend fest? Was<br />

wäre denn, wenn Spielräume alle Altersgruppen<br />

ansprächen? Was wäre, wenn <strong>der</strong><br />

Schulhof nicht mehr alleine Pausenhof ist,<br />

son<strong>der</strong>n Lebensraum für Schüler in <strong>der</strong><br />

Schulzeit und am Abend für alle? Was,<br />

wenn die älteren Menschen nicht separiert<br />

würden, son<strong>der</strong>n mitten ins Leben einer<br />

Kommune gestellt sind? Könnte das nicht<br />

Zukunftsideen von <strong>der</strong> essbaren, ökologischen,<br />

bespielbaren Mitmachstadt zusammenfassen<br />

in die lebenswerte Stadt?<br />

GEMEINSAM RAUM SCHAFFEN<br />

Der demografische Wandel wird in den<br />

kommenden Jahrzehnten neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die Stadtentwicklung aufgeben.<br />

Bis 2050 werden laut Unicef rund 70<br />

Prozent <strong>der</strong> Weltbevölkerung in Städten<br />

leben. Weit über die Hälfte <strong>der</strong> Stadtbevölkerung<br />

werden Kin<strong>der</strong> und Senioren sein.<br />

Es ist daher jetzt und in Zukunft unabdingbar,<br />

sich bei <strong>der</strong> Planung von Städten und<br />

bei <strong>der</strong>en Weiterentwicklung an den Kin<strong>der</strong>n<br />

zu orientieren.<br />

Aber wie steigt man in einen zielführenden<br />

Partizipationsprozess ein? Ein Auftakt<br />

könnte sein, die Bürger bei neuen Planungsaufgaben<br />

im öffentlichen Raum zu<br />

beteiligen. Das reicht von <strong>der</strong> Nutzungsidee<br />

für einen Raum über die Planung bis<br />

hin zur Ausführung. Gerade die Bedürfnisse<br />

von Kin<strong>der</strong>n sollten ernsthaft abgefragt<br />

werden. Wenn es um ihre Räume und<br />

ihr Spiel geht, sind sie die wirklichen Profis.<br />

Oft schafft man ein gutes Miteinan<strong>der</strong><br />

durch ihre vorgeprägten Bil<strong>der</strong> hindurch.<br />

Das Ziel ist es, gemeinsam eine Umgebung,<br />

einen Raum zu schaffen, mit dem<br />

sich alle Beteiligten verbinden und identifizieren<br />

können. Mitgestalten von Anfang<br />

bis Ende bietet gerade jungen Menschen<br />

die Chance, Lebenspraxis zu sammeln und<br />

Sinn zu erleben. Lebenspraxis, die man<br />

nicht lernen, son<strong>der</strong>n nur erfahren kann.<br />

Und gemeinsam räumlich Zukunft zu gestalten,<br />

wertet jede Gemeinde, jede Stadt<br />

auf. Lore Ottenbreit / Bernhard Hanel<br />

PARTIZIPATION – CHECKLISTE<br />

Die Bürgerbeteiligung an <strong>der</strong><br />

Spielplatzplanung kann unterschiedlich<br />

gestaltet sein, zum Beispiel Ideen- und<br />

Planungsworkshop, Spielleitplanung<br />

o<strong>der</strong> Beteiligung in <strong>der</strong> Umsetzung. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Vorbereitung einer<br />

Partizipation kann die Kommune sich<br />

an den folgenden praxisbewährten<br />

Fragen orientieren:<br />

• Wer nutzt die Planungsfläche <strong>der</strong>zeit?<br />

(Kleinkin<strong>der</strong>, Grundschüler, Teenager,<br />

Erwachsene, Senioren)<br />

• Wer soll sie künftig nutzen?<br />

• In welchem Kontext ist die<br />

Planungsfläche genutzt? (Alltag,<br />

Freizeit, Wochenende, Anwohner,<br />

Besucher)<br />

• Wie wird die Fläche künftig genutzt?<br />

(Bedarfsanalyse)<br />

• Können Nutzergruppen bei Planung<br />

und Umsetzung mitwirken?<br />

• Ist eine frühzeitige Information und<br />

Mitsprache <strong>der</strong> Nutzer sinnvoll?<br />

• In welchen Abständen sind<br />

informative o<strong>der</strong> partizipative<br />

Veranstaltungen vorgesehen?<br />

• Auf welcher Grundlage wird<br />

informiert? (Ortsanalyse,<br />

Bestandsaufnahme, Bedarfsanalyse,<br />

Konzeptplanung)<br />

• Wie wird die Beteiligung vorbereitet,<br />

angeleitet, ausgewertet und<br />

dokumentiert?<br />

DIE AUTOREN<br />

Lore Ottenbreit ist Mitarbeiterin,<br />

Bernhard Hanel ist Grün<strong>der</strong> des Unternehmens<br />

Kukuk in Stuttgart, das Spielund<br />

Naturräume entwickelt, plant und<br />

baut (bernhard.hanel@zumkukuk.de)<br />

16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Planen & Bauen<br />

Spielplätze<br />

Planen & Bauen<br />

FLEXIBEL GESTALTEN<br />

MIT SYSTEM<br />

Die Planung eines barrierefreien Spielplatzes<br />

folgt grundsätzlich denselben<br />

prinzipiellen Kriterien wie die eines<br />

nicht barrierefreien. Die vielfältigen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten inklusiver<br />

Spielräume gehen weit über die Installation<br />

einer Rollstuhlschaukel hinaus.<br />

Zumal eine solche Schaukel einerseits<br />

den Rollstuhlfahrer stigmatisiert und<br />

an<strong>der</strong>erseits für Kin<strong>der</strong> ohne Rollstuhl<br />

nutzlos ist. Ein solches spezifisches<br />

Spielplatzgerät wird zudem den vielen<br />

an<strong>der</strong>en möglichen Einschränkungen<br />

und Behin<strong>der</strong>ungen nicht gerecht.<br />

Der Arbeitskreis Inklusion des Normungsausschusses<br />

Spielplatzgeräte<br />

arbeitet deshalb an einer Matrix, welche<br />

Aspekte bei einem inklusiven Spielraum<br />

berücksichtigt werden müssen. Diese<br />

fließen in ein Bewertungssystem mit<br />

Punkten ein. Erreicht ein Spielplatz<br />

durch Geräte, räumliche Anordnung,<br />

Materialien und an<strong>der</strong>e Faktoren eine<br />

bestimmte Punktzahl, erhält er das<br />

Prädikat „Inklusiver Spielraum“.<br />

Dieses System ist sehr flexibel, da es<br />

nicht den einen barrierefreien Musterspielplatz<br />

definiert, <strong>der</strong> dann als Standard<br />

vielfach kopiert wird, son<strong>der</strong>n viele<br />

verschiedene Möglichkeiten eröffnet. Ein<br />

weiterer Vorteil: Das Bewertungssystem<br />

lässt sich auch auf bestehenden Spielplätzen<br />

anwenden.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Planen & Bauen<br />

Inklusion<br />

Für jeden etwas<br />

Inklusive Spielräume halten Angebote für alle bereit. Jedes Kind findet dort<br />

etwas, das es kann und das ihm Spaß macht. Das bedeutet zugleich, dass<br />

nicht jedes Gerät für alle Nutzer gleichermaßen geeignet sein muss. Bei <strong>der</strong><br />

Planung entsprechen<strong>der</strong> Spielplätze sollte auch das Umfeld beachtet werden.<br />

Bewegung macht Spaß: Kin<strong>der</strong> in je<strong>der</strong> Entwicklungsstufe suchen Herausfor<strong>der</strong>ungen und ein<br />

bisschen Nervenkitzel – entsprechend sollten Spielplätze geplant und ausgestattet werden.<br />

Selina B. hat es fast geschafft: Nur<br />

noch wenige Schritte auf <strong>der</strong> Slackline<br />

trennen sie von ihrem Ziel.<br />

Hochkonzentriert, das Gesicht nach oben<br />

gerichtet, die Arme gestreckt, meistert sie<br />

diese akrobatische Übung. Am Ziel wird<br />

sie absteigen, ihren weißen Stock entfalten<br />

und vielleicht ihren Weg zurück zum Anfang<br />

nehmen. Selina B. ist blind. Sie liebt<br />

diesen Spielplatz, weil sie sich hier sicher<br />

fühlt, um darauf alleine zu spielen, und<br />

weil er ihr Herausfor<strong>der</strong>ungen bietet. Wie<br />

diese Slackline, auf <strong>der</strong> man nicht sehen<br />

können muss, nur balancieren.<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach barrierefreien Spielplätzen<br />

stellt viele Kommunen, Planer und<br />

Landschaftsarchitekten vor Probleme.<br />

Nicht zuletzt weil bislang großenteils Verwirrung<br />

über die verschiedenen Bezeichnungen<br />

herrscht: Was ist barrierefrei? Was<br />

behin<strong>der</strong>tengerecht? Und ab wann spricht<br />

man von inklusiv? Neuanlagen werden,<br />

wenn überhaupt, am ehesten behin<strong>der</strong>tengerecht<br />

geplant.<br />

Inklusion bedeutet, dass je<strong>der</strong> Mensch<br />

dabei sein und nach seinen eigenen Fähigund<br />

Fertigkeiten mitmachen kann. Wie<br />

inklusive (bzw. barrierefrei erreichbare)<br />

Spielräume aussehen können und was bei<br />

ihrer Planung zu beachten ist, ist Thema<br />

des Arbeitskreises Inklusion des Normungsausschusses<br />

Spielplatzgeräte (NA<br />

112-07-01 AA).<br />

Zwar gibt es keine Definition von Barrierefreiheit<br />

für Spielplätze, wohl aber Gesetze<br />

und Konventionen: das Behin<strong>der</strong>ten-Gleichstellungsgesetz<br />

(BGG), die<br />

UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention und<br />

Normen wie die DIN 33942 „Barrierefreie<br />

Spielplatzgeräte“ o<strong>der</strong> die DIN 18034<br />

„Spielplätze und Freiräume zum Spielen“.<br />

Spielplätze werden bewusst mit „Einstiegsschwellen“<br />

angelegt. So können<br />

Krabbelkin<strong>der</strong> beispielsweise über eine<br />

18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Foto: Massstab Mensch<br />

Rampe auf eine Ebene eines Spielplatzgerätes<br />

gelangen, während größere Kin<strong>der</strong><br />

etwa über Leitern eine an<strong>der</strong>e Ebene erklettern<br />

können. Dies verhin<strong>der</strong>t, dass<br />

Kin<strong>der</strong> ein für sie noch nicht geeignetes<br />

Gerät nutzen. Ein Kind soll auf einem<br />

Spielplatz nur dorthin gelangen, wo es die<br />

Gefahren selbstständig beurteilen kann.<br />

Inklusive Spielräume machen Angebote,<br />

die je<strong>der</strong> entsprechend seinen Möglichkeiten<br />

nutzen kann – unabhängig von<br />

einer Behin<strong>der</strong>ung. Es gilt <strong>der</strong> Grundsatz:<br />

„Ein Spielplatz muss allen Kin<strong>der</strong>n Spielmöglichkeiten<br />

bieten, aber nicht jedes<br />

Spielgerät muss von jedem Kind nutzbar<br />

sein.“<br />

Unbeschwerte Spielerlebnisse sind für<br />

die kindliche Entwicklung unverzichtbar.<br />

Fast alle Kin<strong>der</strong> möchten klettern, schaukeln,<br />

rutschen, wippen und gestalten. Kin<strong>der</strong><br />

suchen Herausfor<strong>der</strong>ungen und ein<br />

bisschen Nervenkitzel – in je<strong>der</strong> Entwicklungsstufe<br />

und entsprechend <strong>der</strong> individuellen<br />

Fähig- o<strong>der</strong> Fertigkeiten. Die DIN<br />

18034 gibt vor, wie dieses kindliche Grundbedürfnis<br />

in <strong>der</strong> Spielplatzplanung umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Wenn Beteiligung wirklich funktioniert<br />

KuKuk plant und baut in<br />

Partizipation künstlerische<br />

und naturnahe Spiel- Aktions-<br />

und Aufenthaltsräume<br />

Ein wichtiger Aspekt sind Spielangebote,<br />

die unterschiedliche Sinne und Fähigkeiten<br />

ansprechen und so vielschichtige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bieten. Spielplätze sprechen<br />

idealerweise alle Sinne an: Pflanzen<br />

für Optik, Haptik und den Geruchssinn,<br />

<strong>der</strong> Einsatz verschiedener Materialien ermöglicht<br />

unterschiedliche taktile sowie<br />

optische Erlebnisse.<br />

Angebote, mit denen Geräusche erzeugt<br />

werden können, bringen die akustische<br />

Welt mit ein. Je abwechslungsreicher die<br />

Auswahl, desto mehr bindet sie alle Kin<strong>der</strong><br />

ein. Ein Kind mit einer körperlichen o<strong>der</strong><br />

geistigen Behin<strong>der</strong>ung kann ein Spielangebot<br />

eventuell teilweise nutzen o<strong>der</strong> auf<br />

an<strong>der</strong>e ausweichen, die seinen Fähigkeiten<br />

entsprechen.<br />

Wichtig ist außerdem die Anordnung<br />

<strong>der</strong> Spielplatzgeräte: Ermöglicht sie verschiedene<br />

Spielabläufe? Sind die einzelnen<br />

Angebote so verteilt, dass sie nicht gleich<br />

auf einen Blick überschaubar sind? Ein<br />

Spielplatz mit differenzierten Bereichen<br />

bietet viele integrative und inklusive Aspekte.<br />

Gibt es die Möglichkeit, zunächst<br />

aus sicherer Entfernung zu beobachten,<br />

Für öffentliche Plätze, Naherholungsgebiete,<br />

Brachflächen,<br />

Pausenhöfe, Spielplätze,<br />

Zwischennutzungen,<br />

Sport- und Bewegungsflächen.<br />

Beteiligt werden Stadt- und<br />

Gemeindeverwaltung, Anwohner,<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

und Nutzer jeden Alters.<br />

was und wie die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> etwas<br />

machen? Bietet <strong>der</strong> Platz Rückzugsorte?<br />

Auch sogenannte „befestigte“ Flächen<br />

sind für alle Kin<strong>der</strong> nutzbar: Kleinkin<strong>der</strong><br />

befahren sie mit Bobbycar o<strong>der</strong> Dreirad,<br />

größere mit dem Fahrrad o<strong>der</strong> auf Inlinern,<br />

und für Rollstühle sind sie ebenfalls geeignet.<br />

Sind diese Flächen darüber hinaus<br />

modelliert o<strong>der</strong> verfügen über gestaltete<br />

Hin<strong>der</strong>nisse, bieten sie Kin<strong>der</strong>n den Anreiz,<br />

entsprechende Fertigkeiten zu entwickeln,<br />

die Hin<strong>der</strong>nisse schneller o<strong>der</strong> leichter<br />

zu bewältigen. Peter Schraml<br />

DER AUTOR<br />

Peter Schraml, München, berät mit seiner<br />

Firma „Massstab Mensch – barrierefrei &<br />

sicher leben“ alle mit <strong>der</strong> Planung, dem Bau,<br />

<strong>der</strong> Einrichtung, Inspektion und Wartung von<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten und Spielplätzen<br />

Beschäftigte (www.massstabmensch.de)<br />

Spiel- und Naturräume<br />

KuKuk GmbH<br />

Rosenwiesstraße 17<br />

70567 Stuttgart<br />

Telefon: +49 (0)711 34 21 55-0<br />

Telefax: +49 (0)711 34 21 55-20<br />

spielraum@zumkukuk.de<br />

www.zumkukuk.de


Spielplätze<br />

Planen & Bauen<br />

Sportlicher Senior: Mit neuen Bewegungsparks wollen Kommunen ihren Bürgern eine gesunde Freizeitgestaltung ermöglichen.<br />

Bewegungsparks<br />

Anreiz zum Training im Freien<br />

Bewegung ist wichtig und beugt Krankheiten vor. Durch Planung und Schaffung<br />

entsprechen<strong>der</strong> Angebote leisten die Kommunen einen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung. Gefragt sind Anlagen für alle Generationen und<br />

multifunktionale Geräte zum Training von Kraft und Kondition.<br />

Mit den Trimm-dich-Pfaden lockte<br />

<strong>der</strong> Deutsche Sportbund in den<br />

70er-Jahren die Massen in die<br />

Grüngürtel, Parks und Waldgebiete. Diese<br />

Idee verschwand niemals ganz, verlagerte<br />

sich aber rasch in Fitnessstudios o<strong>der</strong><br />

gleich ins Private. Gegenwärtig kehrt <strong>der</strong><br />

Trend sich um: Die oftmals vermo<strong>der</strong>ten<br />

Stätten – falls überhaupt noch vorhanden<br />

– werden durch mo<strong>der</strong>ne Gerätesammlungen<br />

ersetzt. Die Idee bleibt die alte: Möglichst<br />

viele Menschen sollen sich in ihrer<br />

Freizeit in Form bringen, ohne dabei zu<br />

Fitness-Gurus zu werden. Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kommunen hierbei: Sie müssen<br />

den Bedarf ermitteln und das Angebot<br />

an Gerätschaften entsprechend planen,<br />

sonst droht <strong>der</strong> Sportgeräte-Abstellplatz.<br />

Dabei müssen die Akzente behutsam<br />

gesetzt werden. Steht <strong>der</strong> sportliche Aspekt<br />

zu sehr im Vor<strong>der</strong>grund, bleiben Familien<br />

und Unentschlossene weg. Spricht<br />

<strong>der</strong> Bewegungspark vor allem den Freizeitaspekt<br />

an, gilt er rasch als Abenteuerspielplatz<br />

für große Kin<strong>der</strong>. Ein Spagat, wie die<br />

Praxis des populären „Fitnessparcours“<br />

zeigt. Seit einigen Jahren, seit <strong>der</strong> demografische<br />

Wandel als Schlagwort einer alternden<br />

Gesellschaft durch die Debatten<br />

geistert, bemühen sich Gemeinden, ihren<br />

Bewohnern mit hochwertigen und wettertauglichen<br />

Sportgeräten eine aktive und<br />

zugleich sportliche Freizeitgestaltung zu<br />

ermöglichen.<br />

Im oberbayerischen Weilheim (rund<br />

23 000 Einwohner) zum Beispiel liegt <strong>der</strong><br />

Trimmpark Au, eine <strong>der</strong> kleineren Einrichtungen<br />

dieser Art. Für Gesamtkosten von<br />

18 000 Euro schuf die Stadt im Jahr 2011<br />

eine mit sechs Elementen bestückte Anlage,<br />

darunter Klassiker wie <strong>der</strong> Rückenstrecker<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Armzug. Ausführliche<br />

Informationstafeln an den Geräten zeigen<br />

jeweils, welche Übungen sinnvoll und wie<br />

sie auszuführen sind. Den Impuls zur Errichtung<br />

<strong>der</strong> Anlage gab die Sportreferentin<br />

<strong>der</strong> Stadt, Petra Hofer.<br />

Die Stadt Peiting (rund 12 000 Einwohner)<br />

ganz in <strong>der</strong> Nähe von Weilheim zog<br />

mit ihrem Fitnessparcours im Jahr 2013<br />

nach. Auf dem Faszicours genannten Platz<br />

Foto: Kneschke/Adobe Stock<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde sollen Jung und Alt zusammenkommen<br />

und ihre Freizeit sinnvoll<br />

nutzen. Die Lea<strong>der</strong>-För<strong>der</strong>töpfe <strong>der</strong> EU<br />

und Sponsoren aus <strong>der</strong> Region stemmten<br />

die rund 50 000 Euro teure Investition, aus<br />

dem Stadtsäckel war dann nur noch ein<br />

Zuschuss von 4000 Euro nötig. Bürgermeister<br />

Michael Asam hatte im Herbst<br />

2013 hoffnungsfroh verkündet: „Ich sehe<br />

das als zusätzliches attraktives Angebot im<br />

Ort – das ist eine Entscheidung über den<br />

Sport hinaus.“<br />

STIFTUNG IN KÖLN LEGT LOS<br />

Von <strong>der</strong> Finanzierung einmal abgesehen,<br />

stehen dicht besiedelte Landstriche und<br />

ihre bewegungsbereiten Bewohner vor<br />

einem neuen Problem – dem Platz. Wo <strong>der</strong><br />

fehlt, wird sich weniger bewegt. In den<br />

Metropolregionen des Landes mangelt es<br />

nicht nur an Wohnungen, son<strong>der</strong>n auch<br />

an Grundstücken, um den Ansatz einer<br />

bewegten Kommune überhaupt planerisch<br />

angehen zu können. Und in <strong>der</strong> Politik<br />

steht die soziale Frage nach bezahlbarem<br />

Wohnraum an erster Stelle, nicht <strong>der</strong> auf<br />

Bewegungsparks ausgelegte Flächennutzungsplan.<br />

Eine nachvollziehbare Schwerpunktsetzung,<br />

die es nahelegt, die intensivere<br />

Nutzung von Bewegungsparks mit<br />

dem Thema Mobilität zu verbinden. Mit<br />

dem E-Bike, E-Roller o<strong>der</strong> E-Kleinwagen<br />

geht es zukünftig in den Grüngürtel. Während<br />

das Vehikel an die Steckdose kommt,<br />

nutzt <strong>der</strong> nach sportlichem Ausgleich<br />

dürstende Stadtmensch das breit aufgestellte<br />

Bewegungsangebot. Wo ein <strong>der</strong>artiges<br />

Szenario Wirklichkeit werden könnte,<br />

zeigt das Beispiel Köln.<br />

Nachdem die städtischen Parks und<br />

Grünanlagen über Jahre hinweg nur noch<br />

Spielplatzgeräte <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art<br />

die nötigste Pflege erfahren und kaum<br />

noch Anreize zur Nutzung geboten hatten,<br />

gründete sich auf private Initiative hin die<br />

Stiftung Kölner Grün. Sie konnte Unternehmen<br />

wie die Sportstätten GmbH gewinnen,<br />

die ihrerseits die Werbetrommel<br />

rührten. Dadurch kamen die nötigen Mittel<br />

zusammen, um einen Fitnessparcours am<br />

Decksteiner Weiher zu errichten. Der Clou:<br />

Die Planungen oblagen <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> die<br />

Anlage nach <strong>der</strong> Einweihung von <strong>der</strong> Stiftung<br />

sogar geschenkt wurde. Die Kosten<br />

betrugen rund 60000 Euro. Dank mo<strong>der</strong>ner<br />

Geräte stimmte die Nachfrage von Beginn<br />

an, vor allem deshalb, weil noch vor<br />

<strong>der</strong> Planung externe Meinungen eingeholt<br />

wurden. Die Sporthochschule Köln beriet<br />

die Stiftung über die Anschaffung sinnvoller<br />

Geräte, <strong>der</strong>en Vielseitigkeit möglichst<br />

allen Generationen die unkomplizierte<br />

Handhabung ermöglicht.<br />

Ein darauf aufbauendes Projekt ist <strong>der</strong><br />

Hafenpark im rechtsrheinischen Stadtteil<br />

Deutz. Im Vorfeld luden Grünflächenamt<br />

und Sportamt zu einer Informationsveranstaltung<br />

ein, in <strong>der</strong>en Rahmen die Anwesenden<br />

über die Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

Sportgeräte abstimmen konnten. „Die<br />

Sportler wollen die Anlage individuell nutzen<br />

können“, sagt Gregor Timmer vom<br />

Sportamt Köln. „Mit einfachen Geräten<br />

können verschiedene Sportarten gleichzeitig<br />

abgedeckt werden.“ Beson<strong>der</strong>s beliebt<br />

sind multifunktionale Geräte, oftmals<br />

simple, aber massive Stangenkonstruktionen.<br />

Wie üblich bei Bewegungsparks liegt<br />

auch im Hafenpark <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Konstruktionen auf dem Training von Kraft<br />

und Koordination. Bei allem Gemeinschaftserlebnis,<br />

das Bewegungsparcours<br />

unter freiem Himmel bieten können,<br />

möchte <strong>der</strong> Einzelne natürlich an seiner<br />

Fitness arbeiten. <br />

Till Röcke<br />

Sport<br />

MESSE GALABAU 2<strong>02</strong>0<br />

Die Gestaltung und Ausstattung von<br />

Spielplätzen, Freizeitanlagen und Sportplätzen<br />

bildet einen Schwerpunklt auf<br />

<strong>der</strong> 24. Fachmesse Galabau vom<br />

16. bis 19. September 2<strong>02</strong>0 in Nürnberg.<br />

Zu <strong>der</strong> Internationale Leitmesse<br />

für Planung, Bau und Pflege von Urban-,<br />

Grün- und Freiräumen werden rund<br />

1300 Aussteller sowie 72 000 Fachbesucher<br />

erwartet. Ideeller Träger und<br />

Gründungsvater <strong>der</strong> Ausstellung ist <strong>der</strong><br />

Bundesverband Garten-, Landschaftsund<br />

Sportplatzbau (BGL).<br />

www.galabau-messe.com<br />

DER AUTOR<br />

Till Röcke, Remagen, ist freier Journalist<br />

und Autor (troecke@gehirntext.de)<br />

&<br />

Spiel Spiel<br />

®<br />

20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

For<strong>der</strong>n Sie unseren Katalog an!<br />

SPOGG Sport-Güter GmbH · Schulstraße 27 · D-35614 Asslar-Berghausen<br />

Tel. 064 43/81 1262 · Fax 064 43/81 12 69 · www.hally-gally-spielplatzgeraete.de


Planen & Bauen<br />

Spielplätze<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Planen & Bauen<br />

Baum- und Spielplatzkataster<br />

Verwaltung leicht gemacht<br />

Die Stadt Königsbrunn ist auf die digitalisierte Erfassung und Pflege ihrer Daten<br />

von Straßen, Spielplätzen und Bäumen umgestiegen. Die Kontrolleure im<br />

Außeneinsatz profitieren von <strong>der</strong> Synchronisierung auf Knopfdruck, und die<br />

Verwaltung schätzt die vielfältigen Verarbeitungsoptionen <strong>der</strong> Software.<br />

Spielplatz in Königsbrunn: Geräte und Baumbestand werden mithilfe einer Fachanwendung in regelmäßigen<br />

Intervallen kontrolliert und die Arbeitsergebnisse rechtssicher dokumentiert.<br />

Die rund 29 000 Einwohner <strong>der</strong> bayerischen<br />

Stadt Königsbrunn können<br />

sich über gepflegte Grünanlagen,<br />

schöne Baumreihen, attraktive Spielplätze<br />

freuen. Die Stadt verwaltet die entsprechenden<br />

Daten von 125 Kilometern<br />

Straßennetz, 100 Hektar Grünflächen, 36<br />

Spielplätzen sowie 10 000 Bäumen. Damit<br />

die Mitarbeiter dabei auch rechtlich auf<br />

<strong>der</strong> sicheren Seite ist, arbeiten sie mit <strong>der</strong><br />

Spezialsoftware „ProOffice Grün und<br />

Spielplatz“, „ProOffice Baum“ sowie „mobil+“.<br />

Zugleich baut Königsbrunn ein Straßenbestandskataster<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Gesellschaft für Straßenanalyse (GSA) auf.<br />

Die Ersterfassung <strong>der</strong> gesamten Daten<br />

wurde vom Dienstleister Hansa Luftbild<br />

durchgeführt.<br />

Schon seit vielen Jahren liebäugelte die<br />

Stadt mit einem Baum- und Spielplatzkataster,<br />

denn für den Betriebshof spielte <strong>der</strong><br />

Sicherheitsaspekt eine herausragende<br />

Rolle. Zustande kam das Projekt schließlich<br />

nach einer Ausschreibung, die auch<br />

das Straßenkataster umfasste. Über eine<br />

Empfehlung ist die Stadt auf die Pro-<br />

Office-Produkte gestoßen. Seit Februar<br />

2018 arbeiten die Mitarbeiter nun mit <strong>der</strong><br />

Software, die von <strong>der</strong> AED-Synergis gehostet<br />

wird.<br />

DATENAUSTAUSCH AUF KNOPFDRUCK<br />

Beson<strong>der</strong>s die intuitive Bedienbarkeit<br />

kommt in Königsbrunn gut an. „Uns gefällt<br />

die Software sehr gut“, erläutert Stephanie<br />

Detke vom Betriebshof <strong>der</strong> Stadt Königsbrunn.<br />

Die Bedienung sei anwen<strong>der</strong>freundlich<br />

und intuitiv. Das erleichtere den<br />

Kontrolleuren vor Ort die Arbeit erheblich.<br />

„Sie können alle Daten praktisch mit einem<br />

Knopfdruck auf dem Tablet synchronisieren.<br />

Da muss nichts erst umständlich<br />

Foto: Stadt Königsbrunn<br />

ex- und dann wie<strong>der</strong> importiert werden“,<br />

schil<strong>der</strong>t Detke die Vorteile.<br />

Damit alle Mitarbeiter schnell und effektiv<br />

mit <strong>der</strong> Software arbeiten können,<br />

wurden zunächst alle Kontrollen angelegt<br />

und zugewiesen. Schrittweise sollen nun<br />

über das Programm auch Arbeitsaufträge<br />

generiert und Kennzahlen hinterlegt werden.<br />

Angaben beispielsweise zu Flächengrößen<br />

o<strong>der</strong> Kosten pro Fläche können<br />

dann gut als Grundlage für künftige Ausschreibungen<br />

verwendet werden.<br />

Die konsequente Datenpflege erspare<br />

künftig viel Arbeit, hofft Detke. Denn <strong>der</strong><br />

Baumbestand mit <strong>der</strong>zeit etwa 10 000 Bäumen<br />

ist in Königsbrunn noch relativ jung.<br />

Die Stadt hat sich erst seit den 1970er-Jahren<br />

stark entwickelt. Dementsprechend ist<br />

auch <strong>der</strong> Baumbestand noch nicht so alt.<br />

Das macht die Kontrollen im Moment einfach.<br />

„Wir haben noch keine Baumdenkmäler<br />

und können relativ große Prüfintervalle<br />

festlegen“, erläutert Detke. „Es gab<br />

meines Wissens noch nie einen Rechtsfall<br />

wegen Bäumen o<strong>der</strong> größere Sach- o<strong>der</strong><br />

Personenschäden.“<br />

Trotzdem und gerade deshalb sei es<br />

wichtig, dass ein Baumkataster eingeführt<br />

wird: „Nach und nach werden Kontrollen<br />

immer wichtiger werden. Wir möchten<br />

gerne Rechtssicherheit für alle Beteiligten<br />

und die Kontrollen auch gerichtsfest nachweisen<br />

können“, erläutert Detke die Motivation,<br />

vom Papier auf eine zuverlässige<br />

Software umzusteigen. „Papier ist vor Gericht<br />

nur begrenzt belastbar. Uns geht es<br />

auch darum, vorausschauend tätig zu werden<br />

und zu handeln, bevor die Probleme<br />

auf uns zukommen.“<br />

Kleinere Überraschungen brachte schon<br />

die Ersterfassung <strong>der</strong> Bäume. Denn es hat<br />

sich herausgestellt, dass etwa 30 Prozent<br />

von ihnen mit einer meist sehr einfachen<br />

Pflegemaßnahme behandelt werden müssen.<br />

„Das ist eine überschaubare Zahl,<br />

aber ich bin nicht sicher, ob wir auf herkömmlichem<br />

Weg auch zu diesem Ergebnis<br />

gekommen wären. Und 10 000 Bäume<br />

lassen sich nur schwer auf Papier ordentlich<br />

verwalten. Wir sehen uns jedenfalls<br />

gut gerüstet“, ist sich Detke sicher. Red.<br />

Foto: SPOGG<br />

Kunststoffe<br />

Böden auf<br />

Biobasis<br />

Polytan setzt auf Hightech-<br />

Sportbeläge aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen.<br />

Foto: Schuck<br />

Hockeyanlage im Sparkassenpark Mönchengladbach: Der neue Kunstrasen Poligras Tokyo GT<br />

wurde im Frühjahr 2019 installiert.<br />

Für sein Green-Technology-Programm<br />

betrachtet <strong>der</strong> Burgheimer Sportbodenspezialist<br />

Polytan alle Lebenszyklusphasen<br />

eines Produkts – von Rohstoffauswahl<br />

über Produktion, Installation,<br />

Nutzung und Pflege bis hin zu Entsorgung<br />

und Recycling. Ziel ist es, Schritt für Schritt<br />

das Sortiment mit umweltverträglichen<br />

Innovationen zu ergänzen und langfristig<br />

komplett auf Green Technology umzustellen<br />

– ohne dass bei <strong>der</strong> Performance und<br />

Langlebigkeit <strong>der</strong> Kunstrasensysteme, Tartanbahnen<br />

und Fallschutzbeläge qualitative<br />

Abstriche gemacht werden müssen.<br />

Die Grundlage <strong>der</strong> guten Umweltbilanz<br />

<strong>der</strong> Sportböden sind biobasierte Kunststoffe<br />

aus nachhaltiger Landwirtschaft<br />

sowie schnell nachwachsende Naturrohstoffe<br />

o<strong>der</strong> neue Herstellungsverfahren,<br />

bei denen CO 2 eingespart werden kann.<br />

Den Anfang machte 2017 <strong>der</strong> neue Hockeykunstrasen<br />

Poligras Tokyo GT, <strong>der</strong> für<br />

Komplette Spieleinheit: Das Serpentes-Spielsystem besitzt eine Netzanlage und eine Holzscholle,<br />

die flexibel miteinan<strong>der</strong> kombiniert werden können.<br />

Spielmodul zum Bewegen und Entspannen<br />

Mit seinen mobilen Spielmodulen bietet<br />

das neue Serpentes-Spielsystem Kin<strong>der</strong>n<br />

Freiraum zum Chillen und för<strong>der</strong>t gleichzeitig<br />

Grobmotorik, Gleichgewichtssinn<br />

und Muskelkraft.<br />

Die Spiellandschaft ist Aktions- und Ruheraum<br />

in einem. Die durch ein Gitternetz<br />

miteinan<strong>der</strong> verbundenen Module enden<br />

auf <strong>der</strong> einen Seite mit einem Holzpodest,<br />

das als Aufenthalts-, Aktions- und Koordinationsbereich<br />

genutzt werden kann. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite hängt wie in einem Ruheraum<br />

eine Sitzschaukel unter den Stahlstangen<br />

und dem Herkules-Kletternetz.<br />

Gemeinsam bilden Netzanlage und Holzscholle<br />

eine komplette Spieleinheit. Die<br />

Module können flexibel miteinan<strong>der</strong> kombiniert<br />

werden. Die Rohrgestelle bestehen<br />

aus Edelstahl und verfügen über Fertigfundamente,<br />

was die Montagezeit stark<br />

verkürzt<br />

www.hally-gally-spielplatzgeraete.de<br />

die Hockeyanlagen <strong>der</strong> Olympischen<br />

Spiele in Tokio entwickelt wurde. LigaTurf<br />

Cross GT wie<strong>der</strong>um ist ein CO 2 -neutraler<br />

Fußball-Kunstrasen aus biobasiertem<br />

Kunststoff. Ebenfalls im Programm ist ein<br />

Infill aus nachwachsenden Rohstoffen zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Bespielbarkeit.<br />

www.polytan.de<br />

Kompaktes Filtersystem<br />

Mit einer kompakten zweistufigen Anlage<br />

bietet <strong>der</strong> Regenwassermanagement-Spezialist<br />

3P Technik jetzt eine Alternative zur<br />

Behandlung des Abwassers von Kunstrasenplätzen.<br />

Sie hält Kunststoff-Mikropartikel<br />

bis zu einer Größe von 50 µm weitgehend<br />

zurück. Das gereinigte Wasser<br />

kann gesammelt und anschließend zur<br />

Bewässerung <strong>der</strong> Sportanlagen eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Anlage besteht aus zwei Komponenten:<br />

Dem HydroSystem, das seit mehr als<br />

20 Jahren erfolgreich in <strong>der</strong> dezentralen<br />

Abwasserbehandlung von Verkehrsflächen<br />

eingesetzt wird, sowie dem neu entwickelten<br />

HydroShark. Er reduziert Mikroplastik,<br />

das von Kunstrasenplätzen ins Wasser gelangen<br />

könnte, durch die Sedimentation<br />

von Feststoffen. Die Reinigungsleistung<br />

entspricht den Vorgaben aus den Merkblättern<br />

M-153 und A-1<strong>02</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e.V. (DWA).<br />

www.3ptechnik.com<br />

22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

23


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

DIE AUTOREN<br />

Wolfgang Weiß ist Geschäftsführer von<br />

Geo Data in Westhausen, Lukas Glaser<br />

ist Teamleiter Software & Konvergente<br />

Netzplanung, Manuel Hommel ist<br />

Geschäftsbereichsleiter Beratung &<br />

Planung im Unternehmen<br />

(m.hommel@geodata-gmbh.de)<br />

Netzwerkkabel: Die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Infrastrukturen<br />

sollten die Kommunen strukturell<br />

und strategisch angehen.<br />

Perspektiven<br />

Die Technologien<br />

wachsen zusammen<br />

Die zukünftige kommunale Netzinfrastruktur muss vielschichtig gedacht<br />

werden. Sie umfasst Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude ebenso wie den<br />

5G-Rollout und den Aufbau des Internets <strong>der</strong> Dinge. Die Digitalisierungsstrategie<br />

sollte auf diese Vielfalt zielen und lokale Lösungsansätze erarbeiten.<br />

Eine zeitgemäße Glasfaserinfrastruktur<br />

Fiber to the Home (FTTH) ist<br />

eine Basisvoraussetzung für die Digitalisierung<br />

und die Generierung von<br />

Mehrwerten für private und gewerbliche<br />

Nutzer. Die Nutzung von mo<strong>der</strong>nen Technologien<br />

ist für die Vernetzung von Dingen<br />

(Internet of Things, IoT), die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> industriellen Produktion<br />

(Industrie 4.0) o<strong>der</strong> den<br />

5G-Mobilfunkausbau unerlässlich.<br />

Diese Projekte setzen<br />

ein weitestgehend flächendeckendes<br />

und lichtwellenleiterbasiertes Netz voraus.<br />

Telekommunikationsinfrastruktur jedoch<br />

auf Glasfaser und Mobilfunk zu beschränken,<br />

ist unzureichend.<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> Telekommunikationsinfrastruktur<br />

ist konvergent (von lat. convergere,<br />

sich annähern). Konvergenz beschreibt<br />

in diesem Zusammenhang das<br />

Zusammenwachsen unterschiedlicher<br />

Technologien und die zahlreichen Wechselwirkungen<br />

und Abhängigkeiten <strong>der</strong><br />

Teilbereiche untereinan<strong>der</strong>.<br />

Kein 5G-Mobilfunknetz kann<br />

ohne eine glasfaserbasierte<br />

Zuführung leistungsfähige<br />

Dienste anbie-<br />

Foto: Blende11.photo/Adobe Stock<br />

ten. Für zahlreiche kommunale Anwendungen<br />

(z. B. Sensorikanwendungen wie<br />

Parkraummanagement o<strong>der</strong> Füllstandsmessung<br />

in <strong>der</strong> Entsorgung) ist wie<strong>der</strong>um<br />

ein aufwendig und kostspielig hergestellter<br />

Glasfaseranschluss nicht wirtschaftlich.<br />

Auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an das Netz<br />

selbst sind an<strong>der</strong>e. Beispielsweise werden<br />

im Parkraummanagement o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Entsorgung<br />

we<strong>der</strong> Echtzeitkommunikation<br />

noch hohe Datenraten benötigt. Daher<br />

kommen hier den Anfor<strong>der</strong>ungen angepasste<br />

Schmalbandtechnologien, sogenannte<br />

Low Power Wide Area Networks<br />

(LPWAN) wie „LoraWAN“, Narrow-Band-<br />

IOT o<strong>der</strong> LTE-M, zum Einsatz.<br />

STRATEGISCHES VORGEHEN<br />

Durch den kommunalen Breitbandausbau<br />

wurden in den vergangenen zehn Jahren<br />

vorwiegend Fiber to the Curb-Netze (VDSL<br />

und VDSL-Vectoring) gebaut. Hierbei handelt<br />

es sich um Hybridnetze auf Basis von<br />

Kupfer- und Glasfasertechnologie. Dies<br />

än<strong>der</strong>t sich nun durch das aktuelle Breitbandför<strong>der</strong>programm<br />

des Bundes, das<br />

ausschließlich auf direkte Glasfaseranschlüsse<br />

(FTTH) setzt.<br />

Da <strong>der</strong> FTTH-Ausbau deutlich umfangreicher<br />

ist als <strong>der</strong> vorangegangene FTTC-<br />

Ausbau und demnach auch Tiefbaumaßnahmen<br />

in noch größerem Maßstab<br />

durchgeführt werden, sollten die<br />

Städte und Gemeinden nun die<br />

Gelegenheit nutzen, rechtzeitig<br />

Synergien zu prüfen, um im<br />

Zuge des Glasfaserausbaus an<strong>der</strong>e<br />

Netzinfrastrukturen mitzudenken.<br />

Die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Infrastrukturen<br />

sollte jedoch nicht<br />

nach <strong>der</strong> Methode „Versuch und<br />

Irrtum“ angegangen werden, son<strong>der</strong>n<br />

strukturell und strategisch.<br />

In Zukunft müssen nicht nur Gebäude<br />

an die kommunale Netzinfrastruktur angeschlossen<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch zahlreiche<br />

neue Anschlussobjekte. Dies betrifft<br />

viele Aspekte <strong>der</strong> Stadtmöblierung o<strong>der</strong><br />

auch <strong>der</strong> technischen Ausstattung in öffentlichen<br />

Bereichen und geht von Ampelanlagen<br />

über Straßenlampen bis hin zu<br />

öffentlichen Mülleimern und Entwässerungsinfrastruktur.<br />

Die Anschlüsse<br />

erfolgen nicht<br />

überall auf Glasfaserbasis,<br />

son<strong>der</strong>n häufig kommen oben beschriebene<br />

LPWANs zum Einsatz.<br />

Demnach ist vor allem wichtig zu wissen,<br />

welche Objekte mit welcher Netztechnologie<br />

angeschlossen werden müssen.<br />

Hierfür ist zunächst die gesamte städtische<br />

Infrastruktur digital zu erfassen, beispielweise<br />

durch eine entsprechende Aufnahmebefahrung<br />

des Stadtraums. Notwendige<br />

Weiterführungen sind die Georeferenzierung<br />

<strong>der</strong> Objekte im städtischen Geoinformationssystem<br />

und die Anreicherung <strong>der</strong><br />

Metadaten mit Objektdaten wie Typenbezeichnungen<br />

und Wartungsintervalle.<br />

Für die meisten Kommunen kündigt<br />

sich hiermit die erstmalige Erstellung des<br />

Digital Twins, des digitalen Zwillings <strong>der</strong><br />

realweltlichen Objekte, an. Diese Digital<br />

Twins selbst sind als Datenbündel zu sehen,<br />

das es erlaubt, Simulationen o<strong>der</strong><br />

Planungen kosteneffizient zu gestalten.<br />

Produzierende Wirtschaftsunternehmen<br />

haben die Vorteile des Digital Twins schon<br />

lange erkannt und setzen diesen in ihren<br />

Unternehmensprozessen ein.<br />

Ergänzt wird <strong>der</strong> Datenbestand um bereits<br />

vorhandene und nutzbare Telekommunikationsinfrastruktur,<br />

zum Beispiel<br />

bereits verlegte Lichtwellenleiter<br />

(LWL)-Kabel und Leerrohre inklusive <strong>der</strong><br />

technischen Bauwerke (Multifunktionsgehäuse,<br />

Schächte, Muffen) <strong>der</strong> Kommune.<br />

Das daraus entstehende Digitalkataster<br />

stellt die Basis für alle weiteren Schritte<br />

<strong>der</strong> Planung und Umsetzung dar.<br />

Für den 5G-Rollout werden in den<br />

nächsten Jahren zahlreiche weitere Funkstandorte<br />

benötigt – im Makrobereich wie<br />

auch innerstädtische Standorte für die sogenannten<br />

Small Cells mit Radien von 30<br />

bis 250 Metern. Ein kommunales FTTH-<br />

Netz ist hierfür die ideale Basisinfrastruktur.<br />

Der Kommune bieten sich durch die<br />

Verpachtung von Glasfaser an die Mobilfunkanbieter<br />

interessante Refinanzierungsmöglichkeiten.<br />

Ebenso kann die<br />

Kommune durch die Bereitstellung von<br />

Basisnetzen eine Steuerungsfunktion im<br />

5G-Ausbau einnehmen.<br />

Eine zentrale Rolle können hierbei die<br />

Straßenlaternen übernehmen. Diese werden<br />

nach dem FTTI (Fibre to the Infrastructure)-Konzept<br />

in die Glasfaserplanung<br />

einbezogen und stehen durchschnittlich<br />

alle 40 Meter im Stadtraum. Dies stellt ein<br />

ideales Netz an Trägerstrukturen für die<br />

5G-Technologie dar.<br />

Wolfgang Weiß / Lukas Glaser<br />

<br />

Manuel Hommel<br />

TELEKOMMUNIKATION IM<br />

MITTELPUNKT<br />

Projekte wie Internet <strong>der</strong> Dinge,<br />

Industrie 4.0 und 5G-Ausbau sind <strong>der</strong><br />

ideale Anlass für eine tiefgründige Beschäftigung<br />

auf kommunlaer Ebene mit<br />

<strong>der</strong> Telekommunikationsinfrastruktur.<br />

Die neuen Technologien sind gleichermaßen<br />

Zugangspunkte wie Befähiger<br />

zu Diensten und Wirtschaftlichkeit. War<br />

eine Stadt früher kein Marktstandort,<br />

so erschwerte dies den Zugang zu den<br />

Warenströmen und damit das Wachstum<br />

<strong>der</strong> Stadt. Dieses Beispiel lässt<br />

sich auf die Telekommunikationsinfrastruktur<br />

übertragen. Wenn <strong>der</strong> Zugang<br />

zu den digitalen Dienstleistungen und<br />

Wirtschaftsmodellen fehlt, fehlt <strong>der</strong> Zugang<br />

zum größten und umsatzstärksten<br />

Marktsegment <strong>der</strong> Zukunft. Ohne Teilhabe<br />

an diesem Segment kann es keine<br />

adäquate Wirtschaftlichkeit geben und<br />

auch <strong>der</strong> Konsum <strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

und Services wird für Bürger, Verwaltung<br />

und Unternehmen nicht möglich sein.<br />

Eine Nicht-Teilhabe ist keine Perspektive<br />

und zeigt die Signifikanz <strong>der</strong><br />

Telekommunikation.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

24<br />

25


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Glasfaserausbau<br />

Enzkreis springt in die Bresche<br />

Der Breitbandausbau kommt nur langsam voran. Dabei wäre er von Beginn an<br />

eine Aufgabe von Bund und Län<strong>der</strong>n gewesen. Nun müssen die kommunalen<br />

Akteure die Versorgung selbst übernehmen. Landrat Bastian Rosenau, Enzkreis,<br />

schil<strong>der</strong>t hier seine Sicht auf die Probleme und schlägt Lösungen vor.<br />

Die Entwicklungen im Breitbandausbau<br />

sind nur wenig zufriedenstellend.<br />

Eine Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

mit zukunftsfester Breitbandinfrastruktur<br />

(also Glasfaserausbau bis zum<br />

Haus) durch die Telekommunikationsunternehmen<br />

konzentriert sich nach meiner<br />

Wahrnehmung auf Großstädte und Ballungszentren.<br />

In ländlich geprägten Gebieten<br />

erfolgt diese quasi nicht. In Folge dessen<br />

und um hier nicht von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

abgehängt zu sein, wird die kommunale<br />

Ebene in eine Rolle gedrängt, diese<br />

Diskrepanz selbst auszuräumen und bestehende<br />

Versorgungslücken zu schließen.<br />

Im Enzkreis wurde deshalb Ende 2013<br />

ein Zweckverband gegründet, dem 25 von<br />

28 Kreiskommunen sowie <strong>der</strong> Enzkreis<br />

selbst angehören. Dieser ist für die Planung<br />

und Beauftragung <strong>der</strong> Bauvorhaben<br />

sowie für die Beantragung von För<strong>der</strong>mitteln<br />

zuständig. Auch wenn letztlich die<br />

Kommunen selbstständig bestimmen, welche<br />

Bereiche im Gemeindegebiet vom<br />

Zweckverband ausgebaut werden sollen,<br />

ist bei einer so inhomogenen Versorgungslage<br />

wie im Enzkreis sehr viel Fingerspitzengefühl<br />

gefragt, um die unterschiedlichen<br />

Ausgangslagen, Bedürfnisse und<br />

Bereitschaften zum Ausbau unter einen<br />

Hut zu bringen.<br />

Bereits die Existenz des Zweckverbands<br />

hat einen gewissen Druck auf die privaten<br />

Telekommunikationsunternehmen bewirkt,<br />

ohne den lei<strong>der</strong> kaum zwischenzeitliche<br />

Verbesserungen in <strong>der</strong> Versorgungslage<br />

durch Privatanbieter (z. B. Vectoringausbau)<br />

vorgenommen worden wären.<br />

Zwar hat sich dadurch die Versorgungslage<br />

in den letzten Jahren etwas verbessert.<br />

Dennoch verfügen nur die wenigsten Gebäude<br />

über einen zukunftsfesten Glasfaseranschluss.<br />

Zum Vergleich: Bundesweit<br />

waren Ende 2017 nur 2,3 Prozent <strong>der</strong> Gebäude<br />

mit Glasfaser angeschlossen, EUweit<br />

immerhin 14 Prozent, in Lettland<br />

sogar schon über die Hälfte.<br />

GLASFASERANSCHLÜSSE AUSBAUEN<br />

Hier besteht insbeson<strong>der</strong>e in Deutschland<br />

großer Nachholbedarf. Öffentliche Investitionen<br />

sind zwingend notwendig. Es ist<br />

Ziel des Zweckverbandes, Glasfaseranschlüsse<br />

ungeachtet wirtschaftlicher Ausbauüberlegungen<br />

<strong>der</strong> privaten TK-Unternehmen<br />

zeitnah zu schaffen.<br />

Ursache für den insgesamt schleppenden<br />

Fortgang sind die politischen Rahmenbedingungen.<br />

Sie sind <strong>der</strong> wahre Bremser<br />

und zwar <strong>der</strong>gestalt, als <strong>der</strong> Breitbandausbau<br />

im Kern privaten Unternehmen überlassen<br />

wurde. Dort, insbeson<strong>der</strong>e im ländlichen<br />

Raum, wo diese kein Interesse am<br />

flächendeckenden Glasfaserausbau gezeigt<br />

haben, müssen nun die Kommunen<br />

und Kreise einspringen. Lei<strong>der</strong> hat nicht<br />

<strong>der</strong> Bund selbst diese Aufgabe in die Hand<br />

genommen.<br />

Die kommunalen Anstrengungen werden<br />

jedoch aufgrund <strong>der</strong> umfangreichen<br />

staatlichen Regulierungen, unterschiedlicher<br />

För<strong>der</strong>tatbestände und <strong>der</strong>en Auslegung<br />

erheblich eingebremst. Dem Abruf<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel gehen beispielsweise umfangreiche<br />

Dokumentationsarbeiten voran,<br />

die die verantwortlichen Stellen teilweise<br />

nur sehr eingeschränkt liefern können,<br />

da sie von bereitgestellten Informationen<br />

<strong>der</strong> Tiefbauunternehmen abhängig<br />

sind. Aufgaben müssen häufig an externe<br />

Anbieter vergeben werden.<br />

Auch das Festhalten an <strong>der</strong> Eingriffsschwelle<br />

mit Mindestbandbreiten (30<br />

Mbit/s) trägt nicht zu einem schnellen<br />

kommunalen Ausbau bei, und für Investitionen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand besteht trotz<br />

Markterkundungsverfahren keine Rechtssicherheit.<br />

Zudem stehen nicht die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Mittel bereit: Das Land Baden-Württemberg<br />

hat zunächst im Doppelhaushalt<br />

Foto: LRA Enzkreis<br />

Landratsamt Enzkreis in Pforzheim: Der Breitband-Zweckverband des Landkreises ist für die Planung<br />

und Beauftragung <strong>der</strong> Bauvorhaben sowie für die Beantragung von För<strong>der</strong>mitteln zuständig.<br />

2<strong>02</strong>0/21 gerade einmal 250 Millionen Euro<br />

an För<strong>der</strong>mitteln für den Breitbandausbau<br />

vorgesehen. Aber allein <strong>der</strong> Enzkreis benötigt<br />

davon mindestens 50 Millionen<br />

Euro. Mittlerweile hat das Land die För<strong>der</strong>mittel<br />

für die beiden Jahre auf 650 Millionen<br />

Euro erhöht – davon jedoch mehr als<br />

die Hälfte lediglich über Verpflichtungsermächtigungen.<br />

Aber auch Ausbauvorhaben <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

behin<strong>der</strong>n oft den Ausbau<br />

durch die öffentliche Hand gerade in den<br />

wirtschaftlichsten Gebieten (Stichwort<br />

„Rosinenpickerei“). In letzter Zeit fällt<br />

auch auf, dass sich Marktteilnehmer sogar<br />

aus Neubaugebieten zurückziehen. Des<br />

Weiteren sind die Kapazitäten <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />

eingeschränkt. Häufig treten Engpässe<br />

mit allen damit verbundenen Konsequenzen<br />

auf wie beispielsweise Zeitverzögerungen<br />

o<strong>der</strong> Kostensteigerungen.<br />

Um die Hürden und Hemmnisse zu beseitigen,<br />

sollten die privaten Anbieter stärker<br />

in die Pflicht genommen werden und<br />

auch ihre Ausbauankündigungen zeitnah<br />

realisieren müssen. Es kann nicht sein,<br />

dass sich etwa die Telekom aus <strong>der</strong> Versorgung<br />

ganzer Ortschaften zurückzieht<br />

und die Kommune dann einspringen soll.<br />

Bund und Land sind gefor<strong>der</strong>t, die För<strong>der</strong>vorschriften<br />

weiter zu vereinheitlichen<br />

und zu vereinfachen. Der Abruf <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel<br />

ist ein bürokratisches Ungetüm,<br />

das den schnellen Ausbau massiv behin<strong>der</strong>t.<br />

Eine Absenkung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die nötigen Genehmigungsverfahren<br />

für den Ausbau (z. B. durch eine Herabsenkung<br />

von Anfor<strong>der</strong>ungen an Genehmigungsplanungen)<br />

wäre ebenfalls sinnvoll<br />

und notwendig. Bastian Rosenau<br />

PROJEKTE IN BAYERN<br />

Der Freistaat Bayern för<strong>der</strong>t den Ausbau<br />

von Glasfaseranschlüssen und WLAN<br />

in öffentlichen Schulen und Krankenhäusern.<br />

Der Regelför<strong>der</strong>satz liegt bei<br />

80 Prozent, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>höchstbetrag pro<br />

Schule liegt beim Glasfaserausbau bei<br />

50 000 Euro und bei 5000 Euro für<br />

die WLAN-Erschließung. Das För<strong>der</strong>programm<br />

für Glasfaseranschlüsse<br />

an Schulen läuft bis Ende 2<strong>02</strong>1.<br />

Anmeldungen sind noch bis zum 31.<br />

Dezember 2<strong>02</strong>0 möglich.<br />

Im Zuge dieses För<strong>der</strong>verfahrens hat<br />

LEW Telnet, das Telekommunikationsunternehmen<br />

<strong>der</strong> LEW-Gruppe in Augsburg,<br />

den Zuschlag für den Breitbandausbau<br />

an 28 Schulstandorten im Südwesten<br />

Bayerns erhalten. Neben dem<br />

Glasfaseranschluss können die Schulen<br />

auch verschiedene Internetdienste des<br />

Unternehmens in Anspruch nehmen. Die<br />

Lösungskonzepte des Unternehmens<br />

bieten Breitbandanschlüsse mit Bandbreiten<br />

ab 50 Mbit/s und können auch<br />

an zukünftige Anfor<strong>der</strong>ungen von 5<br />

Gbit/s o<strong>der</strong> mehr angepasst werden.<br />

www.lew.de<br />

DER AUTOR<br />

Bastian Rosenau, Pforzheim, ist Landrat<br />

des baden-württembergischen Enzkreises<br />

(bastian.rosenau@enzkreis.de)<br />

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Titel<br />

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TIPPS DER PRAKTIKER<br />

Die Macher des Eigenbetriebs Breitband<br />

Bergkamen geben Tipps zum Vorgehen<br />

bei Breitbandausbau-Kooperationen<br />

und warnen vor Fallstricken:<br />

<br />

Das Betreibermodell erfor<strong>der</strong>t in <strong>der</strong><br />

Planungs- und Umsetzungsphase<br />

einen deutlich höheren Aufwand für<br />

die beteiligten Kommunen. Das hat<br />

aber Vorteile: Die Kommune wird<br />

Eigentümerin einer hochwertigen und<br />

zukunftsfähigen Telekommunikationsinfrastruktur.<br />

Bei zukünftigen Nachverdichtungen<br />

des Netzes hat man<br />

große Gestaltungsspielräume, die im<br />

Rahmen einer Wirtschaftlichkeitslückenför<strong>der</strong>ung<br />

so nicht bestehen.<br />

<br />

<br />

Öffentlich-rechtliche Kooperationsvereinbarung<br />

frühzeitig mit Rechtsberatern/Rechtsamt<br />

entwerfen und mit<br />

Kommunalaufsicht abstimmen. Das<br />

Projekt bis zum Ende denken: Planungsphase,<br />

Bauphase, Pachtphase,<br />

Verwendungsnachweis.<br />

Aufgaben abgebende Kommunen immer<br />

eng einbinden. Die fe<strong>der</strong>führende<br />

Kommune muss sich als Dienstleisterin<br />

verstehen und zuarbeiten.<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DIE AUTOREN<br />

Roland Schäfer ist Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Bergkamen sowie Präsident des<br />

Städte- und Gemeindebundes<br />

Nordrhein-Westfalen, Marc Alexan<strong>der</strong><br />

Ulrich ist Beigeordneter und<br />

Stadtkämmerer von Bergkamen sowie<br />

Betriebsleiter Breitband Bergkamen<br />

(m.ulrich@bergkamen.de)<br />

Der Bund gab im Jahr 2017 die För<strong>der</strong>zusage für den Breitbandausbau in Bergkamen: Roland<br />

Schäfer (re.) mit dem damaligen Minister für digitale Infrastruktur, Alexan<strong>der</strong> Dobrindt.<br />

Betreibermodell<br />

Gemeinsame Sache<br />

Drei Kommunen in Nordrhein-Westfalen betreiben den Breitbandausbau in einer<br />

gemeindeübergreifenden Kooperation. Der Bürgermeister und <strong>der</strong> Kämmerer <strong>der</strong><br />

Stadt Bergkamen erläutern die Organisation des neugegründeten Eigenbetriebs.<br />

Die Versorgung des Stadtgebiets mit<br />

einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur<br />

ist für die Kommunen<br />

eine wichtige Aufgabe. Für <strong>der</strong>en Bewältigung<br />

haben sich die Städte Bergkamen,<br />

Kamen und die Gemeinde Bönen im Kreis<br />

Unna mit ihren zusammen 110 000 Einwohnern<br />

zusammengeschlossen. Das Beson<strong>der</strong>e<br />

bei dieser Zusammenarbeit ist die<br />

für Nordrhein-Westfalen seltene Wahl des<br />

Betreibermodells in Verbindung mit einer<br />

interkommunalen Kooperation. Wir haben<br />

Strukturen <strong>der</strong> Zusammenarbeit entwickelt,<br />

die effizient und wirtschaftlich sind,<br />

da sie ohne zusätzliche Gremien und Personal<br />

auskommen.<br />

Interkommunal werden drei För<strong>der</strong>programme<br />

parallel bearbeitet: <strong>der</strong> FTTB-Ausbau<br />

(Glasfaserausbau bis zum Gebäude)<br />

<strong>der</strong> weißen NGA-Flecken (NGA: Next Generation<br />

Access) im Betreibermodell (Investitionssumme<br />

mindestens 14 Mio. Euro<br />

und 100-prozentige För<strong>der</strong>ung) zum Anschluss<br />

von 1600 Adressen. Dazu kommen<br />

<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>aufruf Gewerbegebiete und die<br />

Gigabitanbindung <strong>der</strong> Schulen. Alle Programme<br />

haben unterschiedliche Regularien<br />

und unterschiedliche Bedeutung für<br />

die Partnerstädte.<br />

Die Beson<strong>der</strong>heit dieser interkommunalen<br />

Kooperation liegt in den Strukturen.<br />

Die Stadt Bergkamen ist als Antragstellerin<br />

des gemeinsamen Infrastrukturför<strong>der</strong>antrages<br />

fe<strong>der</strong>führende Kommune. Das bedeutet,<br />

dass die Stadt Bergkamen den För<strong>der</strong>antrag<br />

für alle drei Kommunen gestellt<br />

hat und alle Pflichten aus dem För<strong>der</strong>verfahren<br />

erfüllen muss – auch auf dem Hoheitsgebiet<br />

an<strong>der</strong>er Kommunen. Es war ein<br />

Zeichen von Vertrauen, dass die beiden<br />

Partnerstädte Aufgaben delegiert haben.<br />

Diese Form <strong>der</strong> Zusammenarbeit musste<br />

zunächst in eine kommunalrechtlich klare<br />

Regelung gegossen werden. Die Partnerkommunen<br />

waren sich schnell einig:<br />

Statt Gründung einer GmbH o<strong>der</strong> eines<br />

Zweckverbands setzen wir auf bestehende<br />

Strukturen und haben den interkommunalen<br />

Eigenbetrieb Breitband Bergkamen<br />

gegründet, <strong>der</strong> als Son<strong>der</strong>vermögen vom<br />

städtischen Haushalt separat bewirtschaftet<br />

wird. Er kommt ohne eigenes Personal<br />

aus, da die Betriebsleitung durch den Beigeordneten/Stadtkämmerer<br />

nebenamtlich<br />

ausgeführt wird. Vereinfacht gesagt: Wir<br />

haben eine neue verwaltungsorganisatorische<br />

Ebene geschaffen, die mehr ist<br />

als ein Eigenbetrieb, aber weniger als ein<br />

Zweckverband und die das Beste aus beiden<br />

Welten kombiniert. Dies wurde mit<br />

<strong>der</strong> Kommunalaufsicht abgestimmt.<br />

Roland Schäfer / Marc Alexan<strong>der</strong> Ulrich<br />

Foto: BBB/Stadt Bergakam<br />

Foto: gjp311/ThinkstockPhotos<br />

Glasfaser-Ausbau: Standortsicherung für Ihre Kommune<br />

Mit den richtigen Partnern und Beratern an Ihrer Seite können Sie für Ihre Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde<br />

Glasfasernetze verlegen und gewinnbringend betreiben.<br />

Glasfaser gilt als die zentrale Zukunftstechnologie für die Datenübertragung, da nur über sie die<br />

Geschwindigkeiten realisiert werden können, die mo<strong>der</strong>ne Fabriken und Dienstleister benötigen.<br />

Steht ein Highspeed-Anschluss ans Internet zur<br />

Verfügung? Das Ja auf diese Frage ist für viele<br />

Unternehmen und Bürger entscheidend, wenn<br />

sie auf <strong>der</strong> Suche nach einem Wohnort o<strong>der</strong> Gewerbestandort<br />

sind. Für Kommunen ist es überlebenswichtig,<br />

schützt es sie doch vor <strong>der</strong> Abwärtsspirale<br />

aus Landflucht und immer schwächerer<br />

Infrastruktur.<br />

Im Vorteil sind Städte und Gemeinden, die<br />

ein Glasfasernetz besitzen. Glasfaser gilt als die<br />

zentrale Zukunftstechnologie für die Datenübertragung,<br />

da nur über sie die Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

realisiert werden können, die<br />

mo<strong>der</strong>ne Fabriken und Dienstleister dringend<br />

benötigen.<br />

Viele Energieversorger und Stadtwerke stehen<br />

in den Startlöchern<br />

Der beste Partner für den Bau <strong>der</strong> Glasfaser-Infrastruktur<br />

ist <strong>der</strong> kommunale o<strong>der</strong> regionale<br />

Energieversorger. Ihm gehören Schächte in den<br />

Straßen, in die Glasfaserkabel leicht verlegt<br />

werden können. Auch ist er <strong>der</strong> wichtigste Akteur<br />

bei <strong>der</strong> Erschließung neu ausgewiesener Wohnund<br />

Gewerbegebiete.<br />

Von den rund 1000 Versorgern in Deutschland<br />

sind es sicherlich 200, die bereits Glasfaser<br />

verlegt haben. Viele von ihnen bieten ihren<br />

Kunden neben Gas, Wasser und Strom nun<br />

auch Telekommunikationsleistungen und IPTV –<br />

und generieren so zusätzliche Einnahmen für<br />

die Stadtkasse. Weitere Stadtwerke stehen in<br />

den Startlöchern, entscheidend ist die Unterstützung<br />

durch die Politik.<br />

Die richtige Strategie für die Refinanzierung<br />

Der Investitionsbedarf in eine Glasfaserinfrastruktur<br />

ist groß. Damit die Gemeinden das Maximum<br />

für ihre Investitionen (inklusive För<strong>der</strong>mittel<br />

von Bund und Län<strong>der</strong>n) erhalten, ist eine<br />

effiziente Refinanzierungsstrategie gefragt.<br />

Eine einfache und wenig aufwändige Möglichkeit<br />

ist das Verpachten <strong>der</strong> Glasfaserinfrastruktur<br />

an ein Telekommunikationsunternehmen.<br />

Doch die Einnahmen daraus sind relativ<br />

niedrig. Alternativ kann <strong>der</strong> Versorger selbst als<br />

Anbieter in <strong>der</strong> Region auftreten. Hier sind die<br />

Umsätze pro Kunde deutlich höher und die Kundenbindung<br />

wird gestärkt.<br />

Spezialisten übernehmen Netzbetrieb und<br />

Produktmanagement<br />

Der Betrieb einer mo<strong>der</strong>nen Netzinfrastruktur<br />

und die Bereitstellung <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Dienste erfor<strong>der</strong>t allerdings zusätzliches Knowhow,<br />

an<strong>der</strong>e Prozesse und IT-Ressourcen. Empfehlenswert<br />

ist deshalb die Zusammenarbeit mit<br />

einem Telekommunikations (TK)-Spezialisten<br />

wie Plusnet.<br />

Die Plusnet GmbH ist ein bundesweit tätiger<br />

Dienstleister mit Sitz in Köln, <strong>der</strong> seit Sommer<br />

2019 zum EnBW-Konzern gehört. Plusnet betreibt<br />

selbst ein bundesweites TK-Netz und hat<br />

jahrzehntelange Erfahrung im Aufbau und Betrieb<br />

von Breitbandnetzen für Regional-Carrier,<br />

Stadtwerke und Kommunen – zum Beispiel in<br />

Marburg, Kassel sowie verschiedenen Städten<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Zum Angebot zählen neben <strong>der</strong> zentralen<br />

Kundenverwaltung und Produktgestaltung auch<br />

Webshops, Self-Service-Portale und die Abrechnung<br />

<strong>der</strong> TK-Dienste.<br />

Besuchen Sie Plusnet auf den Fiberdays<br />

(Halle Nord, Stand 204/304)<br />

Kommen Sie während <strong>der</strong> Fiberdays am 5./6.<br />

März 2<strong>02</strong>0 nach Wiesbaden an Stand 204/304<br />

in Halle Nord. Wir stehen Ihnen an beiden Messetagen<br />

für Gespräche zur Verfügung und informieren<br />

Sie in Kurzvorträgen (Termine über die<br />

Fiberdays-App abrufbar). Ich freue mich auf Ihren<br />

Besuch! Ihr Peter Frankenberg, Leiter TK-Infrastruktur<br />

& Services <strong>der</strong> Plusnet GmbH.<br />

Plusnet GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Straße 55<br />

50829 Köln<br />

Tel. <strong>02</strong> 21/6 69-80 50<br />

nga@plusnet.de<br />

www.plusnet.de/breitbandausbau<br />

28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

29


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Bernd Buchholz (Jg. 1961) ist seit<br />

2017 Minister für Wirtschaft, Verkehr,<br />

Arbeit, Technologie und Tourismus des<br />

Landes Schleswig-Holstein (poststelle@<br />

wimi.landsh.de). Zuvor war <strong>der</strong><br />

FDP-Politiker Strafverteidiger für das<br />

Hamburger Büro <strong>der</strong> Anwaltskanzlei<br />

Causaconcilio sowie Vorstand des<br />

Bertelsmann-Konzerns<br />

ONLINE<br />

Das vollständige Interview finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

„Das Betreibermodell<br />

wurde in Schleswig-Holstein<br />

geboren“<br />

Dr. Bernd Buchholz<br />

Interview<br />

Glasfaser bis ins Haus<br />

„Ein klares Ziel, wirkungsvolle Instrumente und ein ,Wir-Gefühl‘ <strong>der</strong> Akteure“ –<br />

diese Faktoren machen Schleswig-Holstein zum führenden Glasfaserland, sagt<br />

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz. Für den 5G-Mobilfunk strebt er eine<br />

flächenbezogene Lösung auf Basis des bisherigen Standards an.<br />

Herr Minister Buchholz, kein Bundesland<br />

sei beim Ausbau <strong>der</strong> digitalen Infrastruktur<br />

so konsequent und erfolgreich wie Bayern,<br />

sagte unlängst Albert Füracker, <strong>der</strong> bayerische<br />

Staatsminister <strong>der</strong> Finanzen und für<br />

Heimat. Haben Sie in München schon<br />

nachgefragt, wie schnelles Internet geht?<br />

Buchholz: Ich habe natürlich Verständnis<br />

dafür, dass die Bayern sich für die Größten<br />

halten, aber die Fakten sind an<strong>der</strong>e:<br />

Schleswig-Holstein ist das Glasfaserland in<br />

Deutschland. Und das, obwohl wir rund<br />

150 Millionen Euro an Landesmitteln investieren<br />

und die Bayern 1,5 Milliarden<br />

Euro. Bereits 40 Prozent unserer Haushalte<br />

können einen echten Glasfaseranschluss<br />

bis in die Haushalte bekommen, bis 2<strong>02</strong>0<br />

werden es 50 Prozent sein. Der Bundesdurchschnitt<br />

liegt bei neun Prozent, Bayern<br />

ist bei 11,7 Prozent angekommen.<br />

Auf welchen Faktoren beruht Ihr Erfolg ?<br />

Buchholz: Ich nenne mal die wesentlichen<br />

Faktoren: strategische Vorgabe des Infrastrukturziels<br />

Glasfaser anstelle eines sich<br />

schnell „entwertenden“ Bandbreitenziels,<br />

hohes regionales Engagement von Stadtwerken,<br />

regionalen Netzgesellschaften<br />

und Betreibern sowie kommunalen Breitbandzweckverbänden,<br />

die Investitionsbank<br />

IB-SH flankiert als För<strong>der</strong>bank des<br />

Landes die Projektträger durch intelligente<br />

Finanzierungslösungen, ein Bündnis für<br />

den Glasfaserausbau mit 70 Unternehmen<br />

und Institutionen, das unsere Glasfaserstrategie<br />

unterstützt, eine wirkungsvolle<br />

Koordination <strong>der</strong> Breitbandpolitik durch<br />

das Wirtschaftsministerium, das Breitbandkompetenzzentrum,<br />

die IB-SH und<br />

die kommunalen Landesverbände. Zusammenfassend<br />

also: ein klares Ziel, wirkungsvolle<br />

Instrumente und ein „Wir-Gefühl“<br />

<strong>der</strong> Akteure!<br />

Wie sehen Sie die Perspektiven des 5G-<br />

Mobilfunks?<br />

Buchholz: Hier gilt, dass wir nicht sofort und<br />

überall 5G haben werden, son<strong>der</strong>n dass<br />

sich dies stufenweise auf Basis des 4G-Netzes<br />

entwickeln wird. Zudem stellt sich die<br />

Frage, mit welchen Instrumenten wir die<br />

Flächenabdeckung erreichen können: Die<br />

Versorgungsauflagen im Zuge <strong>der</strong> Frequenzvergabe<br />

können unter Beachtung<br />

des Grundsatzes <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit<br />

nur einen Teil <strong>der</strong> Lösung darstellen. Darüber<br />

hinaus werden wir auch Instrumente<br />

wie negative Auktionen, bei denen <strong>der</strong> unwirtschaftliche<br />

Ausbau in weißen Flecken<br />

mit dem lukrativen Ausbau in Ballungsräumen<br />

verrechnet wird, o<strong>der</strong> ein direktes<br />

För<strong>der</strong>programm für weiße Flecken heranziehen<br />

müssen.<br />

Die Bundesregierung redet jetzt von einem<br />

schnellen Ausbau des Mobilfunknetzes,<br />

Foto: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus Schleswig-Holstein<br />

von vielen neuen Funkmasten, die mithilfe<br />

einer Infrastrukturgesellschaft zügig errichtet<br />

werden sollen. Ist das nicht etwas blauäugig<br />

angesichts starker Wi<strong>der</strong>stände <strong>der</strong><br />

Bürger vielerorts gegen neue Sendestationen?<br />

Buchholz: Der Ansatz <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

ist grundsätzlich richtig, alles zu unternehmen,<br />

um ein leistungsstarkes Mobilfunknetz<br />

in Deutschland aufzubauen. Das geht<br />

nur mit zusätzlichen Funkmasten, vor allem<br />

aber zusätzlichen kleinteiligen Stationen,<br />

sogenannten „small cells“, die aber<br />

sehr wenig Strahlungsbelastung haben.<br />

Natürlich nehmen wir, wie auch die Bundesregierung,<br />

die Sorgen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

in Bezug auf Gesundheitsgefahren des Mobilfunks<br />

ernst. Wir brauchen objektive<br />

Fakten, die wir offen kommunizieren werden.<br />

Übrigens: Der bisherige Erkenntnisstand<br />

ist – im Gegensatz zu mancher Hysterie<br />

– <strong>der</strong>, dass von Mobilfunk auf Basis<br />

<strong>der</strong> geltenden Grenzwerte keine Gesundheitsgefahren<br />

ausgehen. Natürlich wird es<br />

weitere Forschung geben müssen, um neuere<br />

Erkenntnisse berücksichtigen zu können,<br />

aber noch einmal: Derzeit gibt es<br />

keinen Anlass zur Sorge.<br />

Welche Rolle spielt die schleppende Bürokratie<br />

bei Genehmigungsverfahren?<br />

Buchholz: Wir arbeiten gemeinsam mit dem<br />

Bund und den Bauministerien intensiv daran,<br />

zu einer Beschleunigung und Vereinfachung<br />

zu kommen, ohne dabei die in<br />

Wir bauen das<br />

Gigabit-Netz für<br />

Ihre Kommune!<br />

Breitbandversorgung Deutschland GmbH<br />

allen Bereichen erfor<strong>der</strong>liche Sicherheit zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Braucht es für die Versorgung <strong>der</strong> Funkmasten<br />

nicht gerade den flächendeckenden<br />

Glasfaserausbau, den Politik und Wirtschaft<br />

bisher nicht hinbekommen haben?<br />

Wie soll das jetzt gehen?<br />

Buchholz: Das Datenvolumen im Mobilfunk<br />

steigt von Jahr zu Jahr an, mobile Anwendungen<br />

brauchen zudem immer mehr ein<br />

stabiles Netz. Beides kann nur mit einem<br />

Anschluss <strong>der</strong> Mobilfunkmasten an das<br />

Glasfasernetz sichergestellt werden. Für<br />

Schleswig-Holstein kann ich nur sagen:<br />

Wir bekommen das sehr wohl hin, wenn<br />

man unsere Ausbauquoten mit <strong>der</strong>zeit<br />

schon 40 Prozent sieht. Dieser Ausbau findet<br />

übrigens vor allem im ländlichen<br />

Raum statt, wo es ansonsten beson<strong>der</strong>s<br />

schwierig ist, Mobilfunkmasten an das<br />

Glasfasernetz anzuschließen. Schleswig-Holstein<br />

ist also bestens auf die Mobilfunkzukunft<br />

mit 5G vorbereitet.<br />

Warum ist deutschlandweit nicht möglich,<br />

was in Schleswig-Holstein geht? Wo und<br />

warum knirscht und klemmt es beim Gigabitausbau<br />

und wer trägt die Schuld?<br />

Robert-Bosch-Str. 32 | 63303 Dreieich | info@bbv-deutschland.de | www.bbv-deutschland.de<br />

Buchholz: Sicherlich sind die Rahmenbedingungen<br />

nicht überall so gut wie in Schleswig-Holstein,<br />

aber wir haben eben von<br />

vornherein und mit klarer Ansage auf das<br />

richtige Pferd gesetzt, auf das einzig richtige<br />

Infrastrukturziel Glasfaser. Das ist in<br />

an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n und vor allem auf<br />

Bundesebene nicht passiert. Erst jüngst<br />

hat sich die Bundesregierung zumindest<br />

auf ein Gigabitziel verständigt, noch besser<br />

wäre natürlich ein Glasfaserziel gewesen!<br />

Ebenfalls sehr spät ist die Erkenntnis<br />

gekommen, dass wir auch in grauen Flecken<br />

för<strong>der</strong>n können müssen, also dort,<br />

wo nur ein Anbieter die von <strong>der</strong> EU postulierten<br />

30 Mbit/s liefert und kein marktgetriebener<br />

Ausbau auf Gigabit zu erwarten<br />

ist. Auch in schwarzen Flecken, in<br />

denen <strong>der</strong> Markt kein stabiles Gigabitniveau<br />

liefert, brauchen wir Unterstützung<br />

mit För<strong>der</strong>maßnahmen. Sonst werden wir<br />

in Deutschland noch lange in <strong>der</strong> Kupferwelt<br />

leben, und Schleswig-Holstein wird<br />

weiter davonziehen.<br />

Was ist jetzt von den Beteiligten zu tun,<br />

damit es beim Breitbandausbau mit hohem<br />

Tempo vorangeht?<br />

Buchholz: Eine klare Ausrichtung auf ein<br />

Infrastrukturziel Glasfaser, ein Ausbaubündnis<br />

Glasfaser mit <strong>der</strong> Telekommunikationswirtschaft,<br />

flankiert durch ausreichende<br />

För<strong>der</strong>mittel für wirtschaftlich<br />

nicht erschließbare Regionen, eine intensive<br />

Abstimmung zwischen Bund und<br />

Län<strong>der</strong>n, zügige Schaffung <strong>der</strong> beihilferechtlichen<br />

Grundlagen und ein regulatorisches<br />

Gerüst, das den Glasfaserausbau,<br />

auch für die Telekom, lohnend macht, den<br />

Wettbewerb aber weiter sicherstellt.<br />

<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

IHRE VORTEILE<br />

• keine Inanspruchnahme<br />

von Steuermitteln<br />

• vollständig privatfinanziert<br />

• schneller Ausbau<br />

• Open access<br />

30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR<br />

KOMMUNEN<br />

Der Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

(Breko) unterstützt mit<br />

eigenen Landesbeauftragten aus dem<br />

Kreis seiner mehr als 200 Netzbetreiber<br />

Bürgermeister, Landräte und weitere mit<br />

dem Thema Breitband Befasste rund um<br />

den zukunftssicheren Glasfaserausbau.<br />

Die Experten kennen die regionalen und<br />

landesspezifischen Beson<strong>der</strong>heiten.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Stephan Albers ist Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands Breitbandkommunikation<br />

(Breko) in Berlin<br />

(www.brekoverband.de)<br />

Wettbewerb<br />

Zum Wohl von Bürgern<br />

und Unternehmen<br />

Um den Glasfaserausbau weiter zu beschleunigen, schlägt <strong>der</strong> Bundesverband<br />

Breitbandkommunikation (Breko) mehrere Maßnahmen vor. Dazu zählen<br />

<strong>der</strong> Einsatz alternativer Verlegemethoden, die Beschleunigung bürokratischer<br />

Verfahren und die Verbesserung <strong>der</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Die alternativen Netzbetreiber treiben<br />

den Glasfaserausbau in<br />

Deutschland engagiert voran.<br />

Schon heute stellen die Wettbewerber <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom hierzulande mehr als<br />

80 Prozent aller verfügbaren Glasfaseranschlüsse<br />

bis in die Gebäude o<strong>der</strong> bis direkt<br />

zum Nutzer (FTTB/FTTH) – das sind rund<br />

2,8 Millionen Anschlüsse. Der Glasfaserausbau<br />

vollzieht sich vor Ort und in enger<br />

Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden.<br />

Aus diesem Grund hat sich <strong>der</strong> Branchenverband<br />

Breko das Motto „Nicht ohne<br />

meinen Bürgermeister!“ auf die Fahnen<br />

geschrieben.<br />

Um den Ausbau mit zukunftssicheren<br />

Glasfaseranschlüssen zu forcieren, müssen<br />

alle Stellschrauben optimal justiert und die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Telekommunikationsunternehmen<br />

und den Kom-<br />

munen muss weiter verbessert werden. So<br />

können durch den Einsatz alternativer,<br />

kostensparen<strong>der</strong> Verlegetechniken wie<br />

Trenching (das Verlegen <strong>der</strong> Glasfaser in<br />

einem nur wenige Zentimeter breiten und<br />

tiefen Schlitz) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> grabenlosen Verlegung<br />

(etwa durch eine „Erdrakete“) die<br />

Ausbaugeschwindigkeit deutlich erhöht<br />

und die Ausbaukosten gesenkt werden.<br />

Doch in vielen Kommunen gibt es diesbezüglich<br />

noch immer Vorbehalte. Die Verantwortlichen<br />

wünschen vielfach weiter<br />

den klassischen Tiefbau in rund einem<br />

Meter Tiefe, was die ohnehin sehr knappen<br />

Tiefbaukapazitäten langfristig bindet<br />

und die Kosten für den Ausbau erhöht.<br />

In den Kommunen muss die Akzeptanz<br />

alternativer Verlegemethoden daher verbessert<br />

und die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Genehmigungs-<br />

und Zustimmungsverfahren<br />

deutlich gesteigert werden. Der Breko hat<br />

sich hierzu bereits mit Vorschlägen in die<br />

Diskussion eingebracht: Um Kommunen<br />

von den Vorteilen alternativer Verlegetechniken<br />

zu überzeugen, sollten für diese<br />

unter an<strong>der</strong>em eigene anerkannte Regeln<br />

<strong>der</strong> Technik definiert werden und eine entsprechende<br />

Zertifizierung erfolgen. Und<br />

um die häufig noch immer sehr bürokratischen<br />

Verfahren auf Seite <strong>der</strong> Kommunen<br />

zu beschleunigen, sollte diesen – über<br />

För<strong>der</strong>programme <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> des<br />

Bundes – für eine befristete Zeit (zweckgebunden)<br />

fachkundiges Personal zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

PLANEN MIT ELETRONISCHEN TOOLS<br />

Auch in <strong>der</strong> kommunalen Praxis selbst gibt<br />

es noch Optimierungspotenzial: So kann<br />

die Benennung eines zentralen Ansprechpartners<br />

für den Breitbandausbau („case<br />

manager“) die oft langwierigen Genehmigungs-<br />

und Zustimmungsprozesse vereinfachen.<br />

Der Einsatz elektronischer Tools<br />

kann zudem die Effizienz erhöhen und die<br />

Verfahren schneller voranbringen. So können<br />

Videokonferenzen o<strong>der</strong> digitale Fotos<br />

von Baustellen aufwendige Außentermine<br />

in vielen Fällen ersetzen.<br />

Aber auch in puncto gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

muss mehr getan werden,<br />

um den Glasfaserausbau voranzubringen:<br />

So gelingt es auch mit <strong>der</strong> aktuellen<br />

Fassung des sogenannten „Digi-<br />

Netz“-Gesetzes nicht, „Trittbrettfahrer“<br />

beim Glasfaserausbau zu stoppen. Damit<br />

bleibt es für Dritte weiterhin möglich, eigenwirtschaftliche<br />

Baumaßnahmen bei<br />

<strong>der</strong> Verlegung von Glasfasernetzen durch<br />

kommunale Unternehmen wie Stadtwerke<br />

o<strong>der</strong> Zweckverbände für eine Mitverlegung<br />

zu „kapern“. Durch die Inanspruchnahme<br />

des Anspruchs auf Mitverlegung<br />

wird in diesen Fällen das Geschäftsmodell<br />

des ausbauenden Glasfasernetzbetreibers<br />

unterwan<strong>der</strong>t und vielfach sogar unmöglich<br />

gemacht.<br />

Der Bundesrat hat die Bundesregierung<br />

dazu aufgefor<strong>der</strong>t, zügig klarzustellen,<br />

dass eine Beteiligung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand an einem Unternehmen, das Bauarbeiten<br />

beauftragt o<strong>der</strong> selbst baut, allein<br />

nicht ausreicht, um einen Mitverlegungsanspruch<br />

zu begründen. Das sieht auch<br />

<strong>der</strong> Breko so: Das Risiko „wer gräbt, verliert“<br />

darf nicht länger über engagierten<br />

Kommunen schweben, die den Glasfaserausbau<br />

in Deutschland voranbringen wollen.<br />

Stephan Albers<br />

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vitroconnect: Wir sind die Plattform!<br />

Advertorial<br />

Auf die Frage, wie TK-Infrastrukturen mittelund<br />

langfristig gewinnbringend kapitalisiert<br />

werden können, gibt es nur eine Antwort: Der<br />

Investor muss in <strong>der</strong> Lage sein, je<strong>der</strong>zeit das<br />

jeweils beste Erlösmodell für sich umsetzen zu<br />

können. Sonst wird nicht investiert!<br />

Whole Sale und Whole Buy<br />

Services und Schnittstellen<br />

Die För<strong>der</strong>geber <strong>der</strong> öffentlichen Hand verpflichten<br />

die mit För<strong>der</strong>mitteln gebauten Netze zur<br />

Öffnung für alle Anbieter von Endabnehmerangeboten.<br />

Je<strong>der</strong> soll – im Sinne eines echten<br />

Open Access – überall auf geför<strong>der</strong>ten Infrastrukturen<br />

vermarkten können.<br />

Eigenwirtschaftlicher Ausbau geht zunächst<br />

oft mit <strong>der</strong> höchsten Wertschöpfungsebene für<br />

den Investor einher: <strong>der</strong> exklusiven Vermarktung<br />

von eigenen Endabnehmerangeboten. Recht<br />

früh – o<strong>der</strong> nach einer gewissen Marktsättigung<br />

– sollen aber weitere Anbieter in <strong>der</strong> Lage sein,<br />

die teure Infrastruktur mit eigenen Kunden zu<br />

füllen. Ein stufenweiser Open Access also.<br />

vitroconnect ermöglicht es mit seiner Carrier<br />

Aggregation Platform (CAP) allen Beteiligten auf<br />

Anbieter- und Nachfragerseite, genau die Rollen<br />

einzunehmen, die kommerziell, technisch und<br />

prozessual geeignet sind, Infrastrukturen erfolgreich<br />

zu vermarkten und skalierbar Privat- und<br />

Geschäftskundenangebote zu realisieren.<br />

Das Angebot von vitroconnect richtet sich an<br />

Stadtwerke und regionale Versorger sowie an<br />

große Carrier und Vermarkter von TK-Leistungen.<br />

Das Portfolio umfasst Whole Sale- und Whole<br />

Buy-Services und -Schnittstellen, modulare<br />

Netzbetriebsleistungen und White Label-Dienste,<br />

das Projekt- und Prozessmanagement.<br />

Inzwischen werden mehrere 100 000 Endkunden<br />

über mehr als 50 Reseller sowie Vorleistungsprodukte<br />

von über 70 Lieferanten gemanagt.<br />

vitroconnect ist die größte netzunabhängige<br />

Brokerage-Plattform für TK-Bündelprodukte<br />

in Deutschland.<br />

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Netzbetrieb und<br />

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Hülsbrockstr. 21<br />

33334 Gütersloh<br />

Tel. 0 52 41/3 08 93 00<br />

www.vitroconnect.de<br />

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Prozessmanagement<br />

„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />

Aber ich will nicht <strong>der</strong> Einzige sein.“<br />

Hilf dem Schneeleoparden: wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />

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Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Alexan<strong>der</strong> Reiterer leitet die<br />

Abteilung Objekt- und Formerfassung<br />

am Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />

Messtechnik IPM, Freiburg und ist<br />

Inhaber <strong>der</strong> Universitäts-Professur für<br />

Monitoring von Großstrukturen am<br />

Institut für Nachhaltige Technische<br />

Systeme (Inatech) <strong>der</strong> Universität<br />

Freiburg (www.ipm.fraunhofer.de,<br />

www.inatech.de)<br />

Trassenplanung<br />

Automatisch schnell<br />

Als erster Netzbetreiber setzt die Telekom seit mehr als einem Jahr auf<br />

mo<strong>der</strong>ne Messtechnik in Kombination mit Künstlicher Intelligenz, um den<br />

Breitbandausbau zu beschleunigen. Eine neue Software ermöglicht die<br />

vollständig automatisierte Trassenplanung.<br />

Die optimale Trassenplanung ist entscheidend<br />

für den effizienten und<br />

damit wirtschaftlichen Ausbau des<br />

Breitbandnetzes. Der kürzeste Weg, um<br />

ein Kabel zu verlegen, ist nicht immer <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichste. Muss für eine Trasse<br />

Kopfsteinpflaster aufgegraben werden, ist<br />

es mitunter günstiger, um das Pflaster herum<br />

zu planen.<br />

Dasselbe gilt für Bäume, die nicht beschädigt<br />

werden dürfen, o<strong>der</strong> Laternen,<br />

die im Weg stehen. Um die nötigen Planungsinformationen<br />

zu beschaffen, werden<br />

üblicherweise Straßenzüge besichtigt,<br />

vermessen und fotografiert. Die so erhobenen<br />

Daten werden mit bestehenden<br />

Daten, zum Beispiel aus dem Liegenschaftskataster,<br />

zusammengeführt, gesichtet<br />

und digitalisiert. Am Ende dieses personalintensiven<br />

und langwierigen Prozesses<br />

steht die Planungskarte.<br />

Die Telekom geht seit Ende 2018 einen<br />

neuen Weg, um die Planung von FTTH-Projekten<br />

(Fibre to the Home) zu beschleunigen.<br />

Ein mit Kameras, Laserscanner und<br />

Verortungssystemen ausgerüstetes Fahr-<br />

Foto: Frank/Adobe Stock<br />

Wohngebiet: Der Breitbandausbau setzt die präzise Erfassung von Objekt- und Geodaten voraus.<br />

Eine neue Software verkürzt den Prozess <strong>der</strong> Plankartenerstellung.<br />

zeug liefert zentimetergenaue digitale Umgebungsdaten<br />

einzelner Straßenzüge. Die<br />

Messdaten werden mithilfe einer Software<br />

vollautomatisch ausgewertet.<br />

Das Ergebnis ist eine semantische Planungskarte,<br />

auf <strong>der</strong> einzelne Flächen klassifiziert<br />

sind und die Informationen zu<br />

unterschiedlichen typischen Objekten enthält.<br />

Für diese automatisierte Datenauswertung<br />

wurde eine Software entwickelt,<br />

die mithilfe von Machine-Learning-Verfahren<br />

typische Strukturen und Objekte in<br />

den Daten automatisch erkennt und klassifiziert.<br />

Machine-Learning ist eine Methode<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> Künstlichen Intelligenz.<br />

Die Software wurde am Freiburger<br />

Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />

Messtechnik IPM entwickelt.<br />

Für die automatisierte Objekterkennung<br />

wurde eine Datenbasis aus Millionen von<br />

typischen Messbil<strong>der</strong>n erstellt, die mehr<br />

als 30 Objektklassen enthält, darunter<br />

Fahrzeuge, Bordsteine, Kanaldeckel, Schil<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Bäume. Je umfangreicher und<br />

diversifizierter <strong>der</strong> Datensatz, desto zuverlässiger<br />

funktioniert die Objekterkennung.<br />

Beispielsweise wurden auch unterschiedliche<br />

Witterungsverhältnisse berücksichtigt.<br />

Mithilfe des Datensatzes wurde ein<br />

künstliches neuronales Netz trainiert. Das<br />

Netz ordnet jeden Datenpunkt einer Objektklasse<br />

zu und bildet die Kernkomponente<br />

<strong>der</strong> Erkennungssoftware. Hinterlegt<br />

ist auch ein Regelwerk von Heuristiken,<br />

das bestimmte Gesetzmäßigkeiten wie<br />

zum Beispiel „Kanaldeckel auf dem Boden“<br />

o<strong>der</strong> „Baumkrone oberhalb von<br />

Baumstamm“ enthält.<br />

Sind alle Bildpunkte klassifiziert, lässt<br />

sich automatisiert eine detaillierte Planungskarte<br />

ableiten, die Informationen zu<br />

Baugrund, Straßenmöblierung und Vegetation<br />

enthält. Mit <strong>der</strong> Kombination von<br />

Messtechnik und automatisierter Bildauswertung<br />

auf Basis lernen<strong>der</strong> Algorithmen<br />

konnte das Unternehmen die Trassenplanung<br />

drastisch beschleunigen. Die Planung<br />

des Glasfaserausbaus für eine Kleinstadt<br />

dauert statt mehrerer Wochen nur<br />

noch wenige Tage. Alexan<strong>der</strong> Reiterer<br />

Alle reden. Über die Digitalisierung, über den deutschlandweiten<br />

Breitbandausbau, über smarte Cities, über den<br />

Anschluss des ländlichen Raums, über Optionen, über die<br />

Zukunft, über ...<br />

Wir machen! Und kümmern uns um den Glasfaserausbau.<br />

Pragmatisch, strategisch, erfolgreich:<br />

Maßgeschnei<strong>der</strong>te Lösungen<br />

für Ihre Glasfasernetze<br />

» Beratung von Kreisen/Kommunen, Stadtwerken,<br />

Schulen/Schulträgern, Krankenhäusern, Gewerbe,<br />

TK-Unternehmen<br />

» Netzplanungen<br />

» För<strong>der</strong>beratung<br />

» Ausschreibungsbegleitung<br />

» Baubegleitung und Dokumentation<br />

» Trassenmonitoring<br />

» Mobilfunkstrategie<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

micus.de MICUS_D<br />

Pempelforter Str. 50 • 4<strong>02</strong>11 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 49769 111<br />

www.micus.de • info@micus.de<br />

Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH / Am Kuhm 31 / 46325 Borken


Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Ruhe, Natur, Heimat: Der Ort, an<br />

dem man sich zuhause fühlt, muss<br />

heutzutage auch den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Menschen im digitalen Zeitalter<br />

Rechnung tragen.<br />

DER AUTOR<br />

Mario Krüger ist freier Journalist in<br />

Berlin.<br />

Ländlicher Raum<br />

Starke Teamarbeit<br />

Digitalisierung ist eine Gemeinschaftsleistung. Der Borkener Netzbetreiber<br />

Deutsche Glasfaser setzt daher auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen, mit den Menschen vor Ort – und mit den Wettbewerbern.<br />

Die Zeit auf dem Land steht still –<br />

o<strong>der</strong> zumindest vergeht sie langsamer.“<br />

Mit diesem Ausspruch verknüpfen<br />

viele Menschen positive Assoziationen<br />

wie Entschleunigung, Ruhe, Naturverbundenheit,<br />

Gemütlichkeit und Heimat.<br />

Auch wenn sie das wahre Bild vom<br />

Landleben ein wenig verklären, sind das<br />

die Gründe, warum viele Menschen sich<br />

für ein Leben auf dem Land entscheiden.<br />

Grüne Wiesen, Wäl<strong>der</strong> und Seen – in diesem<br />

Lebensraum wollen immer mehr<br />

junge Familien ihre Kin<strong>der</strong> großziehen.<br />

Diese Idylle wird aber oftmals schlagartig<br />

getrübt, wenn alle gemütlich vor dem<br />

Fernseher sitzen und beim Film-Streaming<br />

die Ladezeit gefühlt länger dauert als <strong>der</strong><br />

Film selbst – o<strong>der</strong> im Homeoffice die wichtige<br />

Videokonferenz mit <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

zu einer peinlichen Diashow wird.<br />

Der Ort, an dem wir uns zuhause fühlen<br />

und fühlen wollen, muss auch den Bedürfnissen<br />

und Wünschen <strong>der</strong> Menschen im<br />

digitalen Zeitalter Rechnung tragen.<br />

„Heute brauchen wir niemandem mehr<br />

erklären, dass ein Glasfasernetz notwendig<br />

ist für die Zukunft des eigenen Heimatortes.<br />

Es geht vielmehr um das ‚Wie‘ und<br />

das ‚Wann fangen wir endlich an zu<br />

bauen‘“, sagt Stephan Klaus, Bereichsleiter<br />

für Kooperationen bei Deutsche Glasfaser.<br />

Bevor überhaupt jemand in den Genuss<br />

<strong>der</strong> digitalen Möglichkeiten und Annehmlichkeiten<br />

kommen kann, muss zu-<br />

Foto: iStock<br />

nächst buchstäblich die „Drecksarbeit“<br />

erledigt werden. Viele Straßen und Gehwege<br />

müssen dafür geöffnet und etliche<br />

Kilometer Glasfaserleitungen vergraben<br />

werden. Komplexe Infrastrukturprojekte,<br />

die oftmals historisch sind für viele – beson<strong>der</strong>s<br />

ländlich gelegene – Kommunen in<br />

Deutschland. Da ist die Nachfrage nach<br />

kompetenten Partnern, die auch das<br />

Know-how haben, solche Großprojekte<br />

von Anfang an bis zur Aktivierung des<br />

letzten Haushaltes zu stemmen, groß.<br />

„Wir sehen uns als Partner <strong>der</strong> Kommunen<br />

und Menschen vor Ort. Wir treten auf Augenhöhe<br />

auf, weil wir wissen, was wir<br />

tun“, so Stephan Klaus weiter.<br />

Seit nunmehr über sieben Jahren baut<br />

das noch junge Unternehmen Deutsche<br />

Glasfaser erfolgreich Glasfasernetze vorwiegend<br />

in ländlichen Kommunen aus.<br />

Das Ziel ist ein möglichst flächendecken<strong>der</strong><br />

Netzausbau. Nur ein reiner FTTH-Glasfaseranschluss<br />

(„Fiber To The Home“ –<br />

Glasfaser bis ins Haus) ermöglicht grenzenlose<br />

Internetgeschwindigkeiten und<br />

damit digitale Anwendungen, die das Leben<br />

erleichtern und die hohe Lebensqualität<br />

auch für künftige Generationen gewährleisten.<br />

DIE PRIVATWIRTSCHAFT IST DER TREIBER<br />

Der Netzbetreiber aus Borken (NRW) ist<br />

innerhalb weniger Jahre zum wichtigsten<br />

Glasfaserausbauer in Deutschland aufgestiegen<br />

und hat Ende 2019 die Marke von<br />

630.000 gebauten Glasfaseranschlüssen in<br />

über 400 vorwiegend ländlichen Kommunen<br />

in Deutschland überschritten. Zudem<br />

ist das Unternehmen mit mehr als 440 Millionen<br />

Euro gewonnenen Mitteln beim geför<strong>der</strong>ten<br />

Netzausbau auch in den entlegensten<br />

Ortschaften unterwegs. Der privatwirtschaftliche<br />

Glasfaserausbau ist<br />

zum wichtigsten Treiber <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

in Deutschland geworden.<br />

„Vertrauen ist bei unserer Arbeit das<br />

wichtigste Gut. Wir erleben immer wie<strong>der</strong><br />

eine gewisse Skepsis unter den kommunalen<br />

Verwaltungsspitzen, weil an<strong>der</strong>e privatwirtschaftliche<br />

Anbieter in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

Versprechungen gemacht und sich<br />

am Ende doch zurückgezogen haben. Wir<br />

setzen da auf den ehrlichen Handschlag,<br />

eine Kooperationsvereinbarung, auf unser<br />

Know-how und unsere Ressourcen, die<br />

uns unsere Investoren zur Verfügung stellen“,<br />

sagt Stephan Klaus. „Wenn wir mit<br />

den Bürgermeistern sprechen, machen wir<br />

zu Beginn immer zwei Dinge deutlich: Digitalisierung<br />

schaffen wir nicht im Alleingang<br />

– und Digitalisierung funktioniert<br />

nur, wenn wir uns an den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Menschen vor Ort orientieren.“<br />

KOOPERATIONEN SIND DIE BASIS<br />

Entscheiden<strong>der</strong> Erfolgsfaktor des Borkener<br />

Unternehmens ist die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit den Kommunen, den<br />

Menschen vor Ort und seit einigen Jahren<br />

auch mit Wettbewerbern. Die Deutsche<br />

Glasfaser setzt immer mehr auf Kooperationen<br />

mit an<strong>der</strong>en, kleinen regionalen<br />

und großen überregionalen Telekommunikationsanbietern.<br />

Sogenannte „Wholesalepartnerschaften“<br />

– zuletzt auch mit den<br />

Großen <strong>der</strong> Branche: Vodafone Deutschland<br />

und Deutsche Telekom – bieten Synergien,<br />

die letzten Endes dem Endkunden<br />

zu Gute kommen. Diese Zusammenarbeit<br />

erfolgt auf Basis verschiedener Kooperationsmodelle<br />

– zum Beispiel übernimmt<br />

<strong>der</strong> regional bekannte Anbieter den Vertrieb,<br />

Deutsche Glasfaser den Netzausbau,<br />

wobei anschließend das fertige Netz an<br />

den Regionalanbieter vermietet wird. O<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Partner „schaltet“ sich auf das offene<br />

Netz von Deutsche Glasfaser („Open-Access“-Partnerschaft)<br />

und bietet seine Produkte<br />

an.<br />

„Durch diese Kooperationen schlagen<br />

wir ein ganzes Fliegennest mit einer<br />

Klappe. Wir vermeiden den unwirtschaftlichen<br />

doppelten Ausbau von Glasfasernetzen.<br />

Das schont die Nerven <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger. Wir vergrößern das<br />

Angebot für die Endkunden: Mehr Auswahl<br />

an Internet, Telefon und Fernsehpaketen<br />

– und <strong>der</strong> Wechsel nach Vertragsende<br />

ist für den Kunden problemlos möglich,<br />

da dieser auf <strong>der</strong>selben Infrastruktur<br />

stattfindet“, führt Stephan Klaus aus.<br />

Bei aller Entschleunigung auf dem Land<br />

ist im digitalen Zeitalter die Beschleunigung<br />

zumindest bei <strong>der</strong> Internetverbindung<br />

wichtig, damit ländliche Kommunen<br />

als Lebens- und Arbeitsraum langfristig<br />

attraktiv bleiben. Die Heimat zukunftssicher<br />

zu gestalten ist die Mammutaufgabe<br />

für viele Kommunen, die nicht im Alleingang<br />

zu bewältigen ist. Viele helfende<br />

Hände aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

sind nötig, um die Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Generation von heute und morgen zu<br />

gewährleisten.<br />

Mario Krüger<br />

ANBIETEROFFENE<br />

GLASFASERANSCHLÜSSE<br />

Die Unternehmensgruppe Deutsche<br />

Glasfaser mit Hauptsitz in Borken<br />

(Nordrhein-Westfalen) plant, baut und<br />

betreibt anbieteroffene Glasfaser-<br />

Direktanschlüsse für Privathaushalte<br />

und Unternehmen. Sie engagiert sich<br />

bundesweit privatwirtschaftlich für die<br />

Breitbandversorgung ländlicher Regionen.<br />

Mit innovativen Planungs- und<br />

Bauverfahren realisiert das Unternehmen<br />

in Kooperation mit den Kommunen<br />

FTTH-Glasfasernetze, auch im Rahmen<br />

bestehen<strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme für den<br />

flächendeckenden Breitbandausbau.<br />

Um gemeinsam mit den Kommunen<br />

einen möglichst flächendeckenden<br />

Ausbau mit einem reinen Glasfasernetz<br />

umzusetzen, verfolgt das Unternehmen<br />

ein dreigliedriges Gesamterschließungskonzept.<br />

An erster Stelle steht<br />

<strong>der</strong> privatwirtschaftliche Glasfaserausbau.<br />

Flankiert wird dieser durch den<br />

geför<strong>der</strong>ten Glasfaserausbau. An dritter<br />

Stelle steht <strong>der</strong> eigeninitiative Glasfaserausbau.<br />

Dabei unterstützt <strong>der</strong> Anbieter<br />

Menschen in Kommunen, die sich<br />

mit eigenem Kapital und eigener Kraft<br />

an das Netz <strong>der</strong> Zukunft anschließen<br />

wollen. Mehr Infos unter<br />

www.deutsche-glasfaser.de<br />

36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

37


Titel Breitbandausbau Anzeige Advertorial<br />

STADTWERKE UNNA<br />

In Unna (Nordrhein-Westfalen) kooperieren<br />

die Stadtwerke mit dem Telekommunikationsanbieter<br />

1&1 Versatel, um<br />

Unternehmen im Stadtgebiet gigabitfähig<br />

zu machen. Das TK-Unternehmen<br />

bietet auf dem etwa 100 Kilometer umfassenden<br />

Glasfasernetz <strong>der</strong> Stadtwerke<br />

Produkte mit Highspeed-Bandbreiten<br />

für Unternehmen an. Das Glasfasernetz<br />

soll stetig erweitert werden, um künftig<br />

beispielsweise lokale Gewerbegebiete<br />

anzubinden.<br />

www.sw-unna.de, www.1und1.net<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Sturm ist Chief Business<br />

Development Officer bei DE-CIX<br />

Management mit Sitz in Köln<br />

(info@de-cix.net)<br />

Infrastruktur<br />

Zukunft sichern<br />

Die Kommunen treiben den Breitbandausbau voran. Mit Blick auf schnellste<br />

Verfügbarkeit von Anwendungen wird dabei <strong>der</strong> Glasfaseranschluss das<br />

Kupferkabel als Übertragungsmedium ersetzen. Eine zentrale Rolle in <strong>der</strong><br />

Infrastruktur spielt <strong>der</strong> weltgrößte Internetknoten in Frankfurt am Main.<br />

Der Zugang zu schnellem Internet<br />

mit deutlich mehr als 50 Mbit/s ist<br />

zur politischen Dauerfor<strong>der</strong>ung geworden.<br />

Unternehmen, Bildungseinrichtungen<br />

wie auch Krankenhäuser und das<br />

digitalisierte Gesundheitswesen brauchen<br />

Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude.<br />

Um höchste Geschwindigkeit bei dem Austausch<br />

von Daten sicherzustellen, ist ein<br />

Internetaustauschknoten Teil <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />

Der DE-CIX in Frankfurt am Main ist <strong>der</strong><br />

weltgrößte Internetaustauschknoten (IXP).<br />

Seit 2019 verfolgt das DE-CIX-Management<br />

eine Regionalisierungsstrategie. Der Anschluss<br />

an das Internet über einen bundesweiten<br />

Glasfaserbackbone, wie beispielsweise<br />

dem von Gasline, för<strong>der</strong>t langfristig<br />

kommunale Standortqualität. Den DE-CIX<br />

mit einem Point-of-Presence (PoP) in <strong>der</strong><br />

Metropolregion zu haben, bedeutet den<br />

Schülerin am PC: Die digitale Infrastruktur auch in den Bildungseinrichtungen bestimmt maßgeblich<br />

die kommunale Standortqualität.<br />

Foto: Rido/Adobe Stock<br />

direkten Zugang zu den wichtigsten Internetunternehmen<br />

im deutschen Markt.<br />

Gasline verfügt über ein etwa 28 000 Kilometer<br />

langes Glasfasernetz. „Digitalisierung<br />

in Unternehmen und die Erschließung<br />

<strong>der</strong> Kommunen funktionieren nur in<br />

einem Zusammenspiel von glasfaserbasierten<br />

Transportnetzen, Rechenzentren<br />

und einem Internetaustauschknoten“, betont<br />

Gasline-Geschäftsführer Wolfram<br />

Rinner. „Wenn sich Gemeinden an einen<br />

bundesweiten Backbone per Glasfaser anschließen,<br />

sind sie nur Millisekunden vom<br />

Internet weg“, sagt Rinner.<br />

NAHE AM NUTZER<br />

Für Stadtwerke, die Telekommunikationsdienste<br />

anbieten, ist es von Bedeutung,<br />

sich über eine Glasfaserinfrastruktur an<br />

den DE-CIX anzubinden. Stadtwerke<br />

schaffen einen Zugang zu einem großen<br />

Eco-System, in dem zahlreiche Cloud-,<br />

Content- und an<strong>der</strong>e Anbieter angeschlossen<br />

sind. Geschäftskunden von Stadtwerken<br />

können sich so einen Cloudanbieter<br />

auswählen und mit an<strong>der</strong>en Informationsund<br />

Telekommunikationsanbietern und<br />

sonstigen Partnern gemeinsam neue Geschäftsmodelle<br />

entwickeln.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e digitale Plattformmodelle<br />

prägen die zukünftige digitale Wirtschaft.<br />

Für das Privatkundensegment können<br />

Haushalte neben Telefonie und Internet<br />

mit einem IPTV-Produkt versorgt werden.<br />

Content, wie zum Beispiel auch für Streaming-Anwendungen,<br />

wird in Zukunft immer<br />

näher an den Nutzer kommen. Verteilte<br />

Edge-Rechenzentren entstehen zur<br />

nahen Datenverarbeitung und -speicherung<br />

in Kommunen. Bei digitalen Geschäftsmodellen<br />

ist die räumliche Nähe für<br />

kürzeste Latenzzeiten ein kritischer Erfolgsfaktor.<br />

<br />

Andreas Sturm<br />

Der BREKO: Vom Verband zum starken Verbund<br />

Der BREKO ist und bleibt die starke Stimme des Wettbewerbs in <strong>der</strong> Telekommunikationsbranche.<br />

Mit inzwischen über 350 Mitgliedsunternehmen, davon mehr als 200 Netzbetreibern,<br />

ist <strong>der</strong> BREKO <strong>der</strong> führende deutsche Glasfaserverband. Der BREKO ist bei allen Fragen rund um<br />

das Thema digitale Infrastruktur <strong>der</strong> zentrale Ansprechpartner für Politik und Presse in Berlin,<br />

den Bundeslän<strong>der</strong>n und in Brüssel. Der klare Fokus des Verbands liegt auch weiterhin auf dem<br />

Ausbau mit zukunftssicherer Glasfaser als bester digitaler Infrastruktur für die Bürgerinnen und<br />

Bürger, Unternehmen sowie die Verwaltung in Deutschland.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

zu verbessern und damit den Glasfaserausbau<br />

zu unterstützen, ist aus dem BREKO-Verband inzwischen<br />

<strong>der</strong> starke BREKO-Verbund mit BREKO<br />

Einkaufsgemeinschaft (BREKO EG) und BREKO<br />

Servicegesellschaft (BREKO SG) geworden, in<br />

dem <strong>der</strong> BREKO die Kräfte ganz im Sinne seiner<br />

Mitglie<strong>der</strong> konzentriert.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> BREKO Einkaufsgemeinschaft<br />

im Jahr 2010 hat <strong>der</strong> BREKO<br />

für seine Mitglie<strong>der</strong> eine kommerzielle Plattform<br />

und damit einen wirtschaftlichen Mehrwert<br />

geschaffen. Das Prinzip <strong>der</strong> BREKO EG:<br />

Sie bündelt die Nachfrage <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

und kann ihnen auf diese Weise Produkte<br />

und Lösungen für den Glasfaserausbau<br />

beson<strong>der</strong>s schnell und beson<strong>der</strong>s günstig anbieten,<br />

da entsprechende Rahmenverträge<br />

zwischen <strong>der</strong> BREKO EG und den Industrieunternehmen<br />

bestehen. Highlights sind etwa<br />

die beliebten White-Label-Glasfasererklärfilme,<br />

komplett einsatzfertige IPTV-Vorleistungen sowie<br />

die vertraglichen Voraussetzungen für Open<br />

Access-Lösungen.<br />

2015 hat <strong>der</strong> BREKO die BREKO Servicegesellschaft<br />

gegründet, um Konferenzen, Fachtagungen<br />

und Messen zu organisieren und durchzuführen.<br />

Die BREKO SG zeichnet auch für die<br />

neue BREKO Tiefbaubörse verantwortlich. Nicht<br />

zuletzt wurde mit <strong>der</strong> BREKO SummerSchool ein<br />

exklusives und erfolgreiches Intensiv-Schulungskonzept<br />

für Telekommunikations-Führungskräfte<br />

etabliert.<br />

Mit den FIBERDAYS, die in diesem Jahr bereits<br />

zum 9. Mal stattfinden, veranstaltet die<br />

BREKO SG Deutschlands größte Messe rund um<br />

den Glasfaserausbau. Die FIBERDAYS20 sind<br />

eine Pflichtveranstaltung für alle, für die Glasfaser<br />

und Digitalisierung keine Fremdwörter<br />

sind: Sie stellen nicht nur eine wichtige Plattform<br />

für TK-Anbieter, Stadtwerke und kommunale<br />

Gesellschaften dar, son<strong>der</strong>n sind ein unverzichtbarer<br />

Termin für die Mitarbeiter von Städten<br />

und Kommunen, die auf dem Weg in die digitale<br />

Zukunft sind. Gerade für kommunale Vertreter<br />

lohnen sich auch die mehr als 100 praxisnahen<br />

und zertifizierten Seminare und Workshops. Mitarbeiter<br />

von Städten & Kommunen erhalten<br />

unter www.FIBERDAYS.de kostenfreie Tickets.<br />

Die als Online-Plattform verfügbare BREKO<br />

Tiefbaubörse (www.tiefbaubörse.de) bringt nicht<br />

nur TK- und Tiefbauunternehmen unabhängig<br />

von einer Verbandsmitgliedschaft zusammen,<br />

damit die vorhandenen Tiefbaukapazitäten –<br />

auch kurzfristig – für Glasfaser-Ausbauprojekte,<br />

gleich ob im Festnetz o<strong>der</strong> Mobilfunk, überall in<br />

Deutschland optimal in Anspruch genommen<br />

werden können. Die Plattform ist vielmehr auch<br />

Anlaufstelle für Städte & Kommunen sowie die<br />

Breitband-Kompetenzzentren <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, um<br />

Tiefbauunternehmen für die Realisierung kommunaler<br />

Glasfaser-Betreibermodelle zu finden.<br />

Der Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

ist Deutschlands<br />

führen<strong>der</strong> Glasfaserverband.<br />

Die über 350 Mitgliedsunternehmen des<br />

BREKO – darunter mehr als 200 überwiegend<br />

regional und lokal tätige Netzbetreiber<br />

sowie Stadtwerke und Zweckverbände<br />

– versorgen in ganz Deutschland nicht nur<br />

Ballungszentren, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch ländliche und unterversorgte Gebiete<br />

mit hochmo<strong>der</strong>nen und leistungsfähigen<br />

Glasfaseranschlüssen.<br />

BREKO Bundesverband<br />

Breitbandkommunikation e.V.<br />

Bonn – Berlin – Brüssel<br />

Tel. <strong>02</strong>28 / 24 999 70<br />

www.brekoverband.de<br />

www.breko-einkaufsgemeinschaft.de<br />

38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Netzausbau<br />

Glasfaser in <strong>der</strong> Fläche<br />

Kommunale Großprojekte beim Breitbandausbau gelingen nur durch<br />

Koordination, politischen Willen und Unterstützung <strong>der</strong> Anwohner. Entscheidend<br />

für den Erfolg ist es, auf zukunftssichere Technologien zu setzen, wie am<br />

Beispiel Giga-Netz <strong>der</strong> ARGE Breitband im Landkreis Börde zu sehen ist.<br />

Vom Prinzip <strong>der</strong> ARGE Breitband überzeugt:<br />

Bülstringens Bürgermeister Sven Fahrenfeld<br />

(li.) und Mathias Weiß, Bürgermeister <strong>der</strong> Verbandsgemeinde<br />

Flechtingen.<br />

Foto: Wied<br />

Das kommunale Giga-Netz <strong>der</strong><br />

ARGE Breitband im Landkreis<br />

Börde (Sachsen-Anhalt) ist ein<br />

Mammutprojekt. In <strong>der</strong> ARGE Breitband<br />

sind <strong>der</strong>zeit acht Einheits- und Verbandsgemeinden<br />

organisiert: die Einheitsgemeinden<br />

Oebisfelde-Weferlingen, Barleben,<br />

Nie<strong>der</strong>e Börde, Wanzleben, Oschersleben<br />

sowie die Verbandsgemeinden<br />

Flechtingen, Elbe-Heide und Westliche<br />

Börde. Ziel des Projekts ist <strong>der</strong> flächendeckende<br />

Ausbau mit Glasfaser direkt bis<br />

ins Gebäude.<br />

Ende 2019 gingen gleich zwei Regionen<br />

des Projekts ans Netz. Das Ausbaugebiet<br />

des ARGE-Netzes in <strong>der</strong> Gemeinde Oebisfelde-Weferlingen<br />

am Technikstandort in<br />

Rätzlingen wurde am 5. Dezember als erstes<br />

Cluster des Giganetzes übergeben.Uwe<br />

Dietz, Bauamtsleiter <strong>der</strong> Gemeinde Oebisfelde-Weferlingen,<br />

meint: „Wir können zu<br />

recht stolz auf die Gemeinschaftsleistung<br />

sein, die in wenigen Monaten nach den<br />

Genehmigungs- und Planungsphasen realisiert<br />

wurde. Knapp 32 000 Meter Tiefbau<br />

wurden realisiert, über 64 000 Meter Leerrohre<br />

und 92 000 Meter Kabel wurden verlegt,<br />

<strong>der</strong> Tiefbau wurde in sechs Monaten<br />

umgesetzt, <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Hausanschlüsse,<br />

Kabelarbeiten und die Backbone-Anbindung<br />

in sechs Wochen. Hier in <strong>der</strong> Pilotregion<br />

im Cluster 1 zeigt sich, wie leistungsfähig<br />

das Giga-Netz <strong>der</strong> ARGE ist.“<br />

GEMEINSCHAFTSLEISTUNG<br />

Hans Werner Kraul, Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Oebisfelde-Weferlingen betont, dass<br />

„ohne die nachhaltige Unterstützung des<br />

Bundesministeriums für Verkehr und Digitalisierung<br />

dieses Mega-Vorhaben nicht<br />

umsetzbar gewesen wäre“, gleichzeitig sei<br />

die Bereitstellung finanzieller Mittel immer<br />

nur ein Baustein im gesamten Verfahren.<br />

Wichtig ist demnach auch die Zusammenarbeit<br />

innerhalb <strong>der</strong> ARGE sowie mit den<br />

Planern, Projektsteuerern und Firmen.<br />

In Bülstringen, das zur Verbandsgemeinde<br />

Flechtingen gehört, wurden über<br />

fünfzehn Kilometer Leerrohre und 100 Kilometer<br />

Glasfaserkabel verlegt. Dabei<br />

wurde genau wie in den an<strong>der</strong>en Gemeinden<br />

und Städten des ARGE-Gebietes konsequent<br />

Breitband per FTTB realisiert. Bei<br />

dieser Technik wird die Glasfaser direkt bis<br />

ins Haus gelegt, die ersten 300 Haushalte<br />

werden so mit einer zukunftssicheren Infrastruktur<br />

versorgt. Mathias Weiß, Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> Verbandsgemeinde Flechtingen<br />

war vom Prinzip <strong>der</strong> ARGE Breitband<br />

überzeugt: „Von Anfang an gab es<br />

bei <strong>der</strong> Bedarfserhebung in <strong>der</strong> Verbandsgemeinde<br />

einen sehr hohen Zuspruch aus<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung und entsprechende Vorvertragsquoten<br />

seitens <strong>der</strong> privaten Haushalte<br />

und <strong>der</strong> Wirtschaft.“<br />

Von den circa 6.000 Unternehmen <strong>der</strong><br />

Region sind 90 Prozent in Ortslagen und<br />

ländlichen Bereichen angesiedelt; nur<br />

zehn Prozent <strong>der</strong> auszubauenden Bereiche<br />

belegen klassische Gewerbegebiete. Glasfaser<br />

bis ins Haus wird beim kommunalen<br />

Netz als Zukunftstechnologie für alle zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die konsequente Umsetzung in <strong>der</strong> Fläche<br />

ist nur durch gute Kooperation und<br />

Kommunikation zwischen Kommunen,<br />

Planern, regionalen Firmen und Netzbetreiber<br />

möglich. Allein beim Giganetz des<br />

Landkreises Börde sind mittlerweile über<br />

300 Planer, Ingenieure und regionale Firmen<br />

aktiv.<br />

Im Ausschreibeverfahren für das flächendeckende<br />

Netz in kommunaler Hand<br />

wurde als Spezialist und Kompetenzpartner<br />

für den Betrieb von Glasfaserinfrastruktur<br />

die DNS:NET ausgewählt.Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> ARGE-Breitband Landkreis<br />

Börde und dem Zweckverband Breitband<br />

Altmark realisiert die DNS:NET als künftiger<br />

Netzbetreiber und Partner die kommunalen<br />

Glasfasernetze für den Landkreis<br />

Börde und die Altmark.<br />

Auf Basis seiner Gigabit-Glasfaserringe<br />

um Berlin, Brandenburg und in Sachsen-Anhalt<br />

erweitert <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

kontinuierlich die technischen Netzknoten<br />

zur Anbindung <strong>der</strong> einzelnen Gemeinden<br />

und Städte an die Infrastruktur. Ein wesentlicher<br />

Knotenpunkt befindet sich in<br />

Barleben (Sachsen-Anhalt). Durch den<br />

zentralen Technikstandort kann <strong>der</strong> gesamte<br />

Landkreis <strong>der</strong> Börde ebenso wie die<br />

angrenzende Altmark mit versorgt und<br />

je<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Bereich nach Bedarf erweitert<br />

werden.<br />

7000 KILOMETER KABEL<br />

Um die Dimensionen zu verdeutlichen:<br />

Die gesamte Fläche <strong>der</strong> Altmark beträgt<br />

insgesamt 4700 Quadratkilometer, beim<br />

Giga-Netz des Landkreises Börde müssen<br />

über 7000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt<br />

werden. Dabei wird die Glasfaser direkt<br />

ins Haus gelegt, vom kleinsten Ort mit 100<br />

Einwohnern bis hin zur städtischen Größenordnung.<br />

Für solche Großprojekte braucht es<br />

neben Erfahrung im Breitbandausbau und<br />

Konzentration auf zukunftssichere Technologien<br />

die entsprechende Infrastruktur.<br />

Die kommunalen Betreibermodelle und<br />

Arbeitsgemeinschaften für die Altmark<br />

und den Landkreis Börde leisten hier<br />

Hochleistungslogistik.<br />

Red.<br />

„Wir lernen jetzt für die digitale<br />

Zukunft. Und das soll Schule machen.“<br />

För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />

Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von Gelsenkirchen,<br />

macht seine Heimatstadt zur digitalen Vorzeigekommune. Dazu<br />

gehören mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer mit<br />

interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht mit dem Programm<br />

NRW.BANK.Gute Schule 2<strong>02</strong>0.<br />

NRW.BANK.Ideenwettbewerb 2019–2<strong>02</strong>0<br />

60.000 Euro für die besten kommunalen Ideen<br />

Jetzt anmelden!<br />

www.nrwbank.de/ideenwettbewerb<br />

40 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gelsenkirchen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

41


Titel<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Titel<br />

Leitungsbau<br />

Fix vorbereitet<br />

Glasfasernetze planen<br />

Die neue<br />

Generation<br />

Die grabenlosen Systeme von Tracto-<br />

Technik beinhalten innovative<br />

Bohrgeräte und flexible Lösungen –<br />

ohne den Aufriss von Oberflächen.<br />

Die neue Generation <strong>der</strong> Grundomat-Erdraketen<br />

von Tracto-Technik<br />

verspricht eine schnellere Verlegung<br />

von Leitungen und Rohren bis DN<br />

160 über kurze Distanzen und eine einfachere<br />

Herstellung von Hausanschlüssen.<br />

Die optimierte Bauweise soll für Höchstleistung<br />

bei reduziertem Serviceaufwand<br />

sorgen. Auch die Grundodrill-Horizontalspülbohranlagen<br />

gehen mit einer neuen<br />

Kompaktes Gerät: Der GRUNDOPIT PS40 wurde speziell für die schnelle, oberflächennahe Herstellung<br />

von Hausanschlüssen entwickelt.<br />

Generation an den Start. Sie sollen mehr<br />

Flexibilität und Produktivität beim Bau <strong>der</strong><br />

unterirdischen Infrastruktur im HDD-Verfahren<br />

ermöglichen.<br />

Die cloudbasierte Softwarelösung Cockpit<br />

erfasst zentral Leistungs- und Verbrauchsdaten<br />

<strong>der</strong> Bohrgeräte. So lassen<br />

sich HDD-Flotten managen und einzelne<br />

Geräte produktiver einsetzen. Den optimalen<br />

dreidimensionalen Bohrverlauf berechnet<br />

<strong>der</strong> QuickPlanner3D, ein sich selbst<br />

optimieren<strong>der</strong> Bohrtrassenplaner. Mit den<br />

Modellen <strong>der</strong> Grundopit-Serie werden<br />

Hausanschlüsse und Längsverlegungen<br />

bis 100 Meter Länge schonend ausgeführt.<br />

www.tracto-technik.de<br />

Foto: Tracto-Technik<br />

Im Breitbandausbau gestaltet sich die Erschließung<br />

<strong>der</strong> Netzebene drei (Fiber to<br />

the Building, FTTB) oft zeit- und kostenintensiv.<br />

Das patentierte Produkt- und Installationskonzept<br />

F2X <strong>der</strong> LWL-Sachsenkabel<br />

soll das jetzt än<strong>der</strong>n: Fast alle Arbeiten<br />

lassen sich künftig außerhalb des anzuschließenden<br />

Gebäudes durchführen.<br />

Zudem wird für die Realisierung eines<br />

kompletten Hausanschlusses größtenteils<br />

nur eine Fachkraft benötigt.<br />

Nachdem die Kernbohrung durchgeführt<br />

und das Leerrohr eingebracht wurde,<br />

muss beim Einsatz von F2X nur noch ein<br />

Termin mit dem Endkunden vereinbart<br />

werden – zum Einblasen des Glasfaserkabels<br />

und zur gleichzeitigen Montage des<br />

vorkonfektionierten Abschlusspunkts Linientechnik<br />

(APL), <strong>der</strong> Spleißarbeiten innerhalb<br />

des Gebäudes überflüssig macht.<br />

Alle an<strong>der</strong>en Arbeiten können kundenunabhängig<br />

ausgeführt werden.<br />

So lässt sich etwa die obligatorische<br />

OTDR-Messung (Optical Time Domain<br />

Reflectometry) vom Point of Presence<br />

Foto: LWL-Sachsenkabel<br />

(POP) aus vornehmen, wobei jede Faser<br />

auch bidirektional vermessen werden<br />

kann. Ermöglicht wird das durch einen<br />

speziellen Loop-Stecker, <strong>der</strong> ebenfalls im<br />

APL vorinstalliert ist und das technische<br />

Herzstück <strong>der</strong> Installationslösung bildet.<br />

www.sachsenkabel.de<br />

Nur ein Termin genügt: Der F2X Glasfaser-Abschlusspunkt<br />

(APL) macht unabhängig.<br />

Breitbandprojekte sind komplex. Von <strong>der</strong><br />

Beantragung von För<strong>der</strong>mitteln über die<br />

Netzplanung und Clusteranalyse bis zur<br />

Entwicklung von Geschäftsmodellen und<br />

Produkten werden ganz unterschiedliche<br />

Kompetenzen benötigt. Dazu kommen die<br />

Auswirkungen auf Prozesse und Organisation<br />

sowie neue Anfor<strong>der</strong>ungen an die IT.<br />

Das Unternehmen tktVivax unterstützt<br />

bei <strong>der</strong> Strategiefindung, berät zu För<strong>der</strong>mitteln<br />

und Gebührenkalkulation und begleitet<br />

seine Kunden bis zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Breitbandprojekte. Entscheidend ist<br />

laut tktVivax die Wahl des Breitbandgeschäftsmodells,<br />

die von vielen Faktoren<br />

und Fragestellungen abhängt. Die jeweiligen<br />

Möglichkeiten gilt es in Business-Cases<br />

zu prüfen, um die Erfolgspotenziale zu<br />

quantifizieren. Nur so kann das Thema<br />

Breitband optimal für die eigene wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung genutzt<br />

werden.<br />

www.tkt-vivax.de<br />

We connect your business.<br />

Flensburg<br />

Kiel<br />

Puttgarden<br />

Stralsund<br />

Rostock<br />

Greifswald<br />

Gestalten Sie den Breitband-Ausbau<br />

in Ihrer Gemeinde zukunftssicher!<br />

Profitieren Sie von den flexiblen Breitband-<br />

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Glasfaser-Infrastruktur für die digitale Zukunft<br />

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Bremerhaven<br />

Bremen<br />

Lübeck<br />

Hamburg<br />

Neubrandenburg<br />

Schwedt<br />

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Breitbandausbau<br />

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28.000 km<br />

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Straelen<br />

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Elten<br />

Remich<br />

+ 3.000 km<br />

Berlin<br />

Frankfurt/<br />

Nordhorn<br />

O<strong>der</strong><br />

Hannover<br />

Potsdam<br />

Wolfsburg<br />

Osnabrück<br />

Enschede<br />

Hildesheim<br />

Braunschweig<br />

Magdeburg<br />

Bielefeld<br />

Münster<br />

Dorsten<br />

Hamm<br />

Duisburg<br />

Essen<br />

Göttingen<br />

Halle<br />

Dortmund<br />

Leipzig<br />

Bonn<br />

Aachen<br />

Wetzlar<br />

Gießen<br />

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Planung<br />

Regensburg<br />

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Passau<br />

Augsburg<br />

Burghausen<br />

München<br />

Salzburg<br />

Hagen<br />

Kassel<br />

Düsseldorf<br />

Wuppertal<br />

Köln<br />

Siegen<br />

Mainz<br />

Darmstadt<br />

Würzburg<br />

Kaiserslautern<br />

Mannheim<br />

Ludwigshafen<br />

Heilbronn<br />

Karlsruhe<br />

Lauterbourg<br />

Pforzheim<br />

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42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

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43


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Beleuchtungsplanung<br />

In Zukunft<br />

digitale<br />

Impulse<br />

Die Qualität und Gestaltung <strong>der</strong><br />

öffentlichen Beleuchtung prägen das<br />

nächtliche Erscheinungsbild <strong>der</strong> Stadt<br />

und beeinflussen das Wohlbefinden<br />

von Bewohnern und Besuchern. All<br />

diese Aspekte sollten im Rahmen <strong>der</strong><br />

Lichtplanung integriert behandelt<br />

werden. Ein digitaler Masterplan ist<br />

hierfür das richtige Instrument.<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> Beleuchtungsplanung<br />

ist facettenreich. Technologische<br />

Neuerungen und verän<strong>der</strong>te<br />

Lebenswelten stellen kleine wie auch<br />

große Kommunen zunehmend vor die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

attraktive Beleuchtungskonzepte<br />

zu entwickeln, die sowohl die<br />

unverwechselbare Identität <strong>der</strong> Stadt unterstreichen<br />

als auch die Bewohner und<br />

<strong>der</strong>en Bedürfnisse zufriedenstellen. Die<br />

vorherrschende Lichtqualität und das<br />

Lichtdesign werden hierbei zum Ankerpunkt,<br />

<strong>der</strong> nicht nur die nächtliche Struktur<br />

<strong>der</strong> Stadt prägt, son<strong>der</strong>n auch die Aufenthaltsqualität<br />

<strong>der</strong> Bewohner und Besucher<br />

wesentlich beeinflusst.<br />

Es bedarf daher eines Lichtmasterplans,<br />

<strong>der</strong> diese geän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen umsetzen<br />

kann und genügend Flexibilität<br />

bietet, um neue Entwicklungen und Innovationen<br />

aus den Bereichen Smart City<br />

und Smart Light fortlaufend in bestehende<br />

Lösungen zu integrieren und an die individuellen<br />

Gegebenheiten anzupassen.<br />

FEHLINVESTITIONEN VERHINDERN<br />

Mit einem individuellen Masterplan ist es<br />

möglich, die Unverwechselbarkeit und<br />

Einzigartigkeit <strong>der</strong> Stadt hervorzuheben<br />

und somit den Wie<strong>der</strong>erkennungswert<br />

deutlich zu steigern. Die Zukunftssicherheit<br />

eines digitalen Masterplans drückt<br />

sich auch dadurch aus, dass die smarte<br />

Anpassung <strong>der</strong> Konzepte Fehlinvestitionen<br />

verhin<strong>der</strong>n und stets Lösungen realisiert<br />

werden, die aus Sicht <strong>der</strong> Bürger und <strong>der</strong><br />

Umwelt das Optimum bieten.<br />

Die Erstellung und Umsetzung eines umfassenden<br />

digitalen Lichtmasterplans bedarf<br />

professioneller Unterstützung. So<br />

müssen sowohl in großen Städten als auch<br />

in kleinen Gemeinden ganz unterschiedliche<br />

Szenarien abgedeckt werden, die<br />

funktionale als auch nicht funktionale Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aller Interessenvertreter berücksichtigen.<br />

Dabei kommt <strong>der</strong> initialen Analyse <strong>der</strong><br />

Ist-Situation eine wichtige Rolle zu. Im<br />

Zentrum stehen hierbei nicht nur Bewegungslinien,<br />

Grenzlinien sowie die Wirtschaftlichkeit,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Geschichte<br />

des Orts sowie identitätsstiftende<br />

Bereiche und saisonale Aspekte wie Straßenfeste<br />

o<strong>der</strong> die Weihnachtsbeleuchtung.<br />

DATENBANK IM MITTELPUNKT<br />

Die perfekte Umsetzung kann nur gelingen,<br />

wenn alle involvierten Parteien eng<br />

miteinan<strong>der</strong> zusammenarbeiten und sich<br />

untereinan<strong>der</strong> abstimmen. Ein Beispiel<br />

hierfür ist <strong>der</strong> digitale Masterplan <strong>der</strong> Stadt<br />

Den Haag, <strong>der</strong> gemeinsam mit dem Planungsbüro<br />

Studio DL umgesetzt wurde.<br />

Das Herzstück dieses Vorzeigeprojekts bildet<br />

eine Datenbank, die Echtzeitinformationen<br />

über Verkehrsdaten, Nutzungsprofile,<br />

Einschränkungen, Lampentypen sowie<br />

die vorhandene Flora und Fauna bereitstellt<br />

und intelligent miteinan<strong>der</strong> verknüpft.<br />

Dank <strong>der</strong> maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Abstimmung <strong>der</strong> einzelnen Parameter und<br />

<strong>der</strong> einzigartigen Visualisierung ist es <strong>der</strong><br />

Stadt so möglich, flexibel auf geän<strong>der</strong>te<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu reagieren sowie geplante<br />

Erweiterungen und Anpassungen<br />

sicher zu planen.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Städte müssen ihre Wirkung<br />

24 Stunden am Tag erhalten. Dabei gilt es,<br />

die Aufmerksamkeit intuitiv zu regeln und<br />

architektonische Beson<strong>der</strong>heiten smart<br />

hervorzuheben, um ein stilvolles Ortsbild<br />

zu schaffen. Die Maßnahmen dürfen jedoch<br />

nie losgelöst von den Bewohnern<br />

gesetzt werden, wobei das Bedürfnis nach<br />

Sicherheit sowie die Umweltauswirkungen<br />

miteinan<strong>der</strong> in Einklang gebracht werden<br />

müssen. Ein unvoreingenommener Blick<br />

sowie umfassendes technisches Knowhow<br />

und das notwendige Fingerspitzengefühl<br />

sind somit die Zutaten eines jeden<br />

erfolgreichen Lichtmasterplans. Erfahrene<br />

Planungsbüros haben die Ursache- und<br />

Wirkungsbeziehung je<strong>der</strong>zeit im Hinterkopf<br />

und verstehen es, unterschiedliche<br />

konzeptionelle Ebenen aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen,<br />

um einen Plan zu erstellen, <strong>der</strong><br />

die Lebensqualität für Anwohner und Besucher<br />

verbessert.<br />

Ein Lichtmasterplan umfasst nicht nur<br />

Wegführungen und einzelne Beleuchtungskonzepte,<br />

son<strong>der</strong>n ganze Lichthierarchien<br />

und das Zusammenspiel <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Lichtfarben. Er muss Konzepte<br />

für die Überwachung <strong>der</strong> Lichtlandschaft<br />

liefern, sodass sowohl Störungen als<br />

auch die Betriebsstunden und <strong>der</strong> Verbrauch<br />

auf einen Blick sichtbar sind. Innovative<br />

Technologien können hierbei ein<br />

wichtiges Hilfswerkzeug sein.<br />

Die Sammlung von Daten ermöglicht<br />

auch langfristige Datenanalysen und zum<br />

Beispiel die Bestimmung von Trends und<br />

Wachstumspotenzialen einer Stadt. Im optimalen<br />

Fall werden alle Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Beleuchtung miteinan<strong>der</strong> abgestimmt und<br />

zu einer gemeinsamen Lichtsprache vereinheitlicht.<br />

Die Maßnahmen müssen zudem<br />

nachhaltig umgesetzt werden, um<br />

den steigenden Energieverbrauch zu reduzieren<br />

und die Lichtbelästigung gering zu<br />

halten.<br />

MEHR ALS EIN NACHSCHLAGEWERK<br />

Städte, die ihren Einwohnern und Besuchern<br />

hochwertigen Lebensraum zur Verfügung<br />

stellen möchten, müssen sich zukünftig<br />

weit mehr als bisher um die Gestaltung<br />

ihrer Beleuchtungskonzepte bemühen.<br />

Nur durch Investitionen in smarte<br />

Lichtkonzepte, die weit mehr als ein reines<br />

Nachschlagewerk sind, kann die öffentliche<br />

Beleuchtung zukunftssicher betrieben<br />

werden. <br />

Norbert Wasserfurth<br />

LICHTKONGRESS IN BAMBERG<br />

Der 24. europäische Lichtkongress<br />

findet in diesem Jahr vom 27. bis<br />

30. September in Bamberg statt.<br />

Geplant sind rund 100 Fachvorträge in<br />

drei parallelen Vortragszügen über<br />

Entwicklungen in Forschung, Lehre,<br />

Technik, Gestaltung und Anwendung zu<br />

allen Bereichen des Lichts und <strong>der</strong><br />

Beleuchtung. Der Branchentreff unter<br />

dem Motto „Licht 2<strong>02</strong>0“ wird durch<br />

Postervorträge und eine Industrieausstellung<br />

ergänzt. Den Praxisbezug<br />

unterstützen Workshops.<br />

www.licht2<strong>02</strong>0bamberg.de<br />

DER AUTOR<br />

Norbert Wasserfurth ist Geschäftsführer<br />

des Lichtplanungsbüros Studio DL mit<br />

Hauptsitz in Hildesheim<br />

(www.studiodl.com)<br />

Foto: Studio DL<br />

Stelen in Enschede (NL):<br />

Das LED-Lichtkonzept von<br />

Studio DL für den Platz vor<br />

dem Fußballstadion erlaubt<br />

den Wechsel vom Alltagsin<br />

den Eventmodus.<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

KAISERSLAUTERN IST<br />

SMART-CITY-MODELLSTADT<br />

Kaiserslautern ist seit 2018 digitale<br />

Modellstadt für Rheinland-Pfalz und<br />

wird deshalb vom rheinland-pfälzischen<br />

Innenministerium mit über 2,5 Millionen<br />

Euro geför<strong>der</strong>t. Darauf aufbauend erhielt<br />

die Stadt im September 2019 vom<br />

Bundesinnenministerium einen För<strong>der</strong>bescheid<br />

„Modellprojekte Smart Cities:<br />

Stadtentwicklung und Digitalisierung“ in<br />

Höhe von über 15 Millionen Euro für die<br />

Jahre 2<strong>02</strong>0 bis 2<strong>02</strong>4.<br />

Das Ziel dieser Maßnahmen ist die<br />

Auswahl und Erprobung von innovativen<br />

Lösungen für die Städte von morgen,<br />

wobei die Übertragbarkeit auf an<strong>der</strong>e<br />

Kommunen im Fokus steht. Dass die<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

(TUK) vom Bundesverkehrsministerium<br />

eine hohe För<strong>der</strong>ung im Programm<br />

„5G Forschungsregion“ erhalten hat,<br />

beschleunigt den Aufbau innovativer<br />

Musterlösungen für smarte Städte. Für<br />

die Koordinierung von Digitalisierungsprojekten<br />

und innovativen Lösungen ist<br />

die städtische Digitalisierungsagentur<br />

„KL-digital“ zuständig.<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

Am Drücker: (v. li.) Roger Lewentz (Minister des Innern und für Sport, Rheinland-Pfalz), Dr. Klaus<br />

Weichel (Oberbürgermeister von Kaiserslautern), Dr. Martin Verlage (Geschäftsführer KL-digital)<br />

und Prof. Dr. Dieter Rombach (CDO <strong>der</strong> Stadt Kaiserslautern) eröffnen eine Smart-City-Installation<br />

in Kaiserslautern.<br />

Smart City<br />

Im Licht von morgen<br />

In Kaiserslautern werden wertvolle Erfahrungen mit <strong>der</strong> multifunktionalen<br />

Nutzung und Steuerung <strong>der</strong> LED-Straßenbeleuchtung gesammelt. Bewegungsmel<strong>der</strong><br />

und Taster realisieren verschiedene Bedarfsanfor<strong>der</strong>ungen. Mit den<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Tests lassen sich Smart-City-Konzepte konkretisieren.<br />

Die Digitalisierung des öffentlichen<br />

Raums ist Teil einer Smart City.<br />

Sensoren und Aktuatoren sollen in<br />

den Städten von morgen installiert werden,<br />

um intelligente Lösungen für die<br />

Stadtgesellschaft zu ermöglichen. Bestehende<br />

Infrastrukturen, wie etwa die Straßenbeleuchtung,<br />

spielen dabei eine zentrale<br />

Rolle. Montagepunkte, Stromversorgung,<br />

Anschluss an ein Datennetz – per<br />

Funk, Faser o<strong>der</strong> Kabel – sind dazu notwendig.<br />

Die DIN SPEC 91347 „Integrierter<br />

multifunktionaler Humble Lamppost<br />

(imHLa)“ zeigt eine Vielzahl von möglichen<br />

Nutzungen einer Straßenleuchte auf.<br />

Einiges davon ist Zukunftsmusik, wir kön-<br />

Foto: Koch<br />

nen aber heute bereits aus einer Vielzahl<br />

von Lösungen wählen, um das Leben für<br />

die Bürger angenehmer zu machen sowie<br />

Kosten und Effizienz für die Betreiber<br />

neu zu definieren.<br />

Der Umbau <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung in<br />

Kaiserslautern (rund 100 000 Einwohner)<br />

begann im Jahr 2011 mit dem primären<br />

Ziel, mit LED-Leuchtmitteln Energie zu<br />

sparen. Bisher wurde rund ein Drittel<br />

aller Leuchten mo<strong>der</strong>nisiert. Für eine<br />

zweite Welle wurde im Jahr 2019 erprobt,<br />

wie die Leuchten individuell zentral gesteuert<br />

werden können. Um mehr Funktionen<br />

an den Mast zu bringen, wurden<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen in Richtung einer<br />

„Smart City Infra structure“ erweitert.<br />

Durch die Versorgung mit Dauerstrom,<br />

dem Bereitstellen eines zuverlässigen<br />

breitbandigen Netzes und einer flexiblen,<br />

leistungsstarken Kontrolleinheit soll<br />

eine Plattform mit standardisierten Anschlüssen<br />

und Logiken bereitgestellt werden,<br />

um Sensoren und Aktuatoren zu<br />

betreiben. Die Installation von Elementen<br />

wie Temperatursensoren, Anzeigeelementen<br />

o<strong>der</strong> WLAN-Access-Points<br />

soll möglichst einfach durchgeführt werden<br />

können, die Integration in ein<br />

Smart-City-System zur Datenerfassung<br />

und Steuerung automatisch erfolgen.<br />

ZEHN MASTEN IM TEST<br />

Diese Plattform kann dann auch für die<br />

innovative Beleuchtungssteuerung genutzt<br />

werden. Über Verknüpfungen mit<br />

dem städtischen Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

sind Leuchtszenarien für An- und Abfahrt<br />

bei Großveranstaltungen möglich.<br />

Die Sensorik kann verknüpft werden, um<br />

bedarfsgerechte Lichtsteuerung intelligent<br />

zu machen. Vier wesentliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sind <strong>der</strong> Bau im Bestand<br />

(Weiternutzung bestehen<strong>der</strong> Infrastruktur),<br />

die Integration <strong>der</strong> neuen Lösung in<br />

die Systeme und Prozesse <strong>der</strong> Stadt, die<br />

Offenheit <strong>der</strong> Komponenten zum Anschluss<br />

beliebiger Sub-Systeme sowie<br />

offene Schnittstellen <strong>der</strong> Steuersysteme<br />

(Aufsetzung externer Logik).<br />

Eine erste Realisierung zur Evaluation<br />

<strong>der</strong> Ideen fand im Mai 2019 im Fauthweg<br />

statt. Der Fußweg verbindet den Hauptbahnhof<br />

mit einem Wohngebiet, das<br />

auch bei Pendlern beliebt ist, weil man<br />

dort kostenfrei sein Fahrzeug tagsüber<br />

abstellen kann. Zehn Leuchtenstandorte<br />

wurden mit Leuchten vom Typ Siteco<br />

SL11 ausgestattet. Die Steuerung erfolgt<br />

über Edge- Devices <strong>der</strong> Firma ICE Gateway,<br />

die mittels SIM-Modulen die Verbindung<br />

über LTE zu einer zentralen<br />

Steuereinheit aufbauen. An die Gateways<br />

wurden die Controller sowie Aktuatoren<br />

und Sensoren angeschlossen. Leuchten<br />

ohne Gateway werden durch 868-MHz-<br />

Funk von ihren Nachbarleuchten angesprochen.<br />

An zwei Masten wurden Gobo-Projektoren<br />

und ein Temperaturfühler angebracht.<br />

Da an einer Stelle des Wegs im<br />

Winter früh Glatteis entstehen kann,<br />

wird bei Temperaturen ab drei Grad Celsius<br />

eine Warnung auf den Weg projiziert.<br />

Bewegungsmel<strong>der</strong> und Taster realisieren<br />

die Bedarfsanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Für die „Logik am Mast“ wurden etwa<br />

30 Produkte betrachtet. Die Auswahl <strong>der</strong><br />

Komponenten erwies sich als komplex,<br />

weil viele Anbieter unterschiedlicher<br />

Größe neue Produkte anbieten. Das Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> Komponenten erfolgt<br />

in einem zentralen Steuerungssystem<br />

und nicht an den Leuchten vor Ort. Die<br />

Signallaufzeiten und die nicht vollständig<br />

zuverlässige Datenübertragung machen<br />

die Steuerungsaufgabe komplex.<br />

Die Bevölkerung zeigt sich dem Projekt<br />

gegenüber aufgeschlossen und interessiert.<br />

Erste Rückmeldungen bestätigen,<br />

dass durch das neue Licht das subjektive<br />

Sicherheitsgefühl gestiegen ist.<br />

Die Ergebnisse wurden bereits genutzt,<br />

um eine weitere Strecke zu planen.<br />

Danach werden noch etwa fünf<br />

weitere Straßenabschnitte ausgerüstet,<br />

um Erfahrungen mit unterschiedlichen<br />

Topografien, Vegetationen, Verkehrsaufkommen<br />

und Verkehrsmittelarten zu<br />

sammeln. Frank Huber / Arno Schönau<br />

Sebastian Staab / Martin Verlage<br />

DIE AUTOREN<br />

Frank Huber ist Mitarbeiter <strong>der</strong> Digitalisierungsagentur<br />

KL-digital <strong>der</strong> Stadt Kaiserslautern,<br />

Arno Schönau ist Abteilungsleiter<br />

Straßenbeleuchtung (Referat Tiefbau) <strong>der</strong><br />

Stadt, Sebastian Staab ist Leiter Referat<br />

Tiefbau, Dr. Martin Verlage ist Geschäftsführer<br />

von KL-digital (m.verlage@kl.digital)<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

VORBILDLICHES<br />

BELEUCHTUNGSKONZEPT<br />

Seit <strong>der</strong> Ernennung zur Sternenstadt<br />

haben bereits zahlreiche Medien (Zeitungen,<br />

Radio, TV) über Fulda berichtet.<br />

Damit erweist sich die Auszeichnung als<br />

imageträchtig.<br />

So hat <strong>der</strong> Fuldaer Ansatz nur Gewinner:<br />

Wärmeres und besser gelenktes Licht<br />

bedeutet geringe Beeinträchtigungen<br />

<strong>der</strong> Schlafqualität, weniger Beeinträchtigungen<br />

<strong>der</strong> Tiere (insbeson<strong>der</strong>e<br />

Insekten und Vögel) und einen freieren<br />

Blick auf den Nachthimmel. Gleichzeitig<br />

sinken für die Kommune die Kosten<br />

für die Beleuchtung und aufgrund des<br />

niedrigeren Energiebedarfs <strong>der</strong> Ausstoß<br />

an CO 2 . Kein Wun<strong>der</strong> also, dass sich<br />

inzwischen weitere Kommunen mit<br />

dem Thema beschäftigen. Das Fuldaer<br />

Modell zieht Kreise.<br />

DIE AUTOREN<br />

Lothar Seyfried ist Abteilungsleiter<br />

Lichttechnik bei Rhönenergie Effizienz +<br />

Service in Fulda und zuständig für die<br />

sternenstadtgerechte Umrüstung <strong>der</strong><br />

Stadtbeleuchtung (lothar.seyfried@<br />

re-effizienz.de), Dr. Mathias Schmidt<br />

arbeitet als freier PR-Berater und<br />

Redakteur unter an<strong>der</strong>em für die<br />

Rhönenergie Fulda. Er ist Co-Autor<br />

mehrerer Publikationen zum Schutz <strong>der</strong><br />

Nacht<br />

Natriumdampflampe: Das orange Licht<br />

mit einer Farbtemperatur von<br />

deutlich weniger als 3000 Kelvin (K)<br />

gilt als insektenfreundlich.<br />

Konzepte<br />

Umweltverträgliches<br />

Licht in Fulda<br />

Die Stadt Fulda hat sich zu einem nachhaltigen Umgang mit künstlichem Licht<br />

verpflichtet. Das Beleuchtungskonzept <strong>der</strong> als „Sternenstadt“ ausgezeichneten<br />

Kommune sieht unter an<strong>der</strong>em den Einsatz effizienter LED-Lichttechnik vor. Die<br />

Maßnahmen tragen zudem erheblich zur Energieeinsparung bei.<br />

Fulda (rund 70 000 Einwohner,<br />

Hessen) ist seit dem<br />

Frühjahr 2019 die erste<br />

„Sternenstadt“ (Dark-Sky Community)<br />

Europas – mit Brief und<br />

Siegel <strong>der</strong> International Dark-Sky<br />

Association (IDA). Fünf Jahre zuvor<br />

war bereits das unweit von<br />

Fulda gelegene Unesco-Biosphärenreservat<br />

Rhön als Sternenpark<br />

Rhön (Dark-Sky Reserve) ausgezeichnet<br />

worden. Damit würdigt<br />

die IDA den großen Einsatz <strong>der</strong><br />

Region Fulda bei <strong>der</strong> Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Lichtverschmutzung.<br />

Eine tragende Säule ist die Kooperation<br />

<strong>der</strong> Gebietskörperschaften<br />

mit dem regionalen Energieversorger<br />

Rhönenergie Fulda<br />

(REF), <strong>der</strong> für die öffentliche Beleuchtung<br />

zuständig ist. Bereits<br />

seit vielen Jahren verfolgt das<br />

Unternehmen einen Kurs, <strong>der</strong> den<br />

Schutz <strong>der</strong> Nacht, das Wohl <strong>der</strong><br />

Menschen und Tiere sowie die<br />

wirtschaftlichen Interessen <strong>der</strong><br />

beteiligten Kommunen in Einklang<br />

bringt.<br />

Die Rhönenergie Fulda (REF)<br />

betreibt im Stadtgebiet Fulda<br />

rund 8600 Leuchten. Dafür zuständig<br />

ist das Tochterunternehmen<br />

Rhönenergie Effizienz +<br />

Service. Seit Ende <strong>der</strong> 90er-Jahre,<br />

lange bevor Lichtverschmutzung<br />

ein Thema wurde, rüstete die REF<br />

die ineffizienten und hohe Blaulichtanteile<br />

emittierenden Quecksilberdampflampen<br />

auf Natriumdampflampen<br />

um. In Folge dessen<br />

gibt heute etwa die Hälfte des Leuchtenbestands<br />

oranges Licht mit einer<br />

Farbtemperatur von deutlich weniger als<br />

3000 Kelvin (K) ab. Je größer <strong>der</strong> K-Wert,<br />

desto höher <strong>der</strong> Blauanteil. Motive für die<br />

Umrüstung waren die Energieeinsparung<br />

sowie die Insektenfreundlichkeit des warmen<br />

Lichts <strong>der</strong> Natriumdampflampen.<br />

Seit einigen Jahren werden zunehmend<br />

LED-Leuchten verwendet. Nach umfangreichen<br />

Analysen entschied man sich frühzeitig,<br />

nur LEDs mit <strong>der</strong> Lichtfarbe kleiner/gleich<br />

3000 K einzusetzen.<br />

Weiterhin setzt die Rhönenergie-Fulda-Gruppe<br />

auf die Reduzierung <strong>der</strong> Leistung<br />

auf 50 Prozent in den verkehrsschwächeren<br />

Zeiten. Und wo in den Nachtstunden<br />

kein Licht benötigt wird (z. B. in Grünanlagen<br />

und an Bushaltestellen) werden<br />

die Leuchten komplett abgeschaltet. Aktuell<br />

führen die Beleuchtungsexperten <strong>der</strong><br />

REF Pilotprojekte mit Lichtmanagement-Systemen<br />

durch, die Leistungen und<br />

Lichtströme bedarfsgerecht reduzieren.<br />

Seitdem es Leuchten gibt, die mit entsprechenden<br />

Optiken o<strong>der</strong> einstellbaren<br />

Reflektoren auch ohne Aufneigung <strong>der</strong><br />

Leuchten die zu beleuchtenden Flächen<br />

korrekt ausleuchten, richtet die REF die<br />

Leuchten konsequent auf 0 Grad aus und<br />

vermeidet so, dass Licht in den Nachthimmel<br />

o<strong>der</strong> in Bäume und Sträucher abstrahlt.<br />

Im Jahr 2017 wurden zudem über<br />

500 historische Altstadtleuchten mit<br />

LED-Einsätzen versehen, welche die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfüllen.<br />

Angesichts des großen medialen Interesses<br />

am Sternenpark Rhön lag es nahe,<br />

dass sich Fulda als größte Stadt am Rande<br />

des Sternenparks ebenfalls die Ziele <strong>der</strong><br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Foto: Rhönenergie Fulda<br />

Foto: WunschLeuchten GmbH<br />

IDA zu eigen machte. Das war eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

denn für eine Stadt mit<br />

knapp 70 000 Einwohnern ist es ungleich<br />

schwerer, Vorgaben zur Vermeidung von<br />

Lichtverschmutzung zu erfüllen als im<br />

ländlichen Raum.<br />

Die auf einem umfangreichen Antrag<br />

basierende Vereinbarung <strong>der</strong> Stadt Fulda<br />

mit <strong>der</strong> IDA hat drei Kernziele:<br />

• Nur so viel Licht wie nötig. Anpassung<br />

an den tatsächlichen Bedarf durch<br />

Dimmung, Bewegungs- und Präsenzmel<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> auch Abschaltung.<br />

• Konsequente Ausrichtung auf 0 Grad.<br />

Keine Aufneigung <strong>der</strong> Leuchte, keine<br />

Verwendung von gewölbten Gläsern.<br />

• Lichtfarbe kleiner/gleich 3000 K o<strong>der</strong><br />

Einsatz von Lichtspektren mit wenig<br />

Blauanteilen.<br />

Diese Prämissen gelten bei Neuinstallationen<br />

und beim schrittweisen Ersatz alter<br />

Leuchten. Denn da Leuchten eine lange<br />

Lebensdauer haben, sind im Stadtgebiet<br />

Anzeige<br />

Fulda noch eine größere Anzahl von Pilzund<br />

Peitschenleuchten im Einsatz, die nun<br />

Zug um Zug gegen nachhaltige Leuchten<br />

ausgetauscht werden. Ein Leuchtenkataster<br />

hilft bei <strong>der</strong> Planung und beim Monitoring.<br />

BEDARFSGERECHTE STEUERUNG<br />

Für die kommenden Jahren sind in Fulda<br />

verschiedene Maßnahmen geplant. Sofern<br />

technisch möglich, sollen Leuchten mit<br />

gewölbtem Glas schrittweise auf Planglas<br />

umgerüstet werden. Noch vorhandene<br />

Pilz- und Peitschenleuchten, Zylin<strong>der</strong>leuchten<br />

sowie alte Koffer-, Kugel-, Schirmund<br />

Glockenleuchten sollen durch technische<br />

Leuchten ersetzt werden. Wo möglich,<br />

wird die Lampenleistung von 70 auf<br />

50 Watt reduziert. Das betrifft etwa 850<br />

Stück. Die damit verbundene Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Lichtmenge ist zu vertreten. Rund 270<br />

70-Watt-Lampen sollen auf 30-Watt-Retrofit-Lampen<br />

umgerüstet werden. Wenn zu<br />

Nachtzeiten keine Beleuchtung erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist (z. B. von 22.30 bis 5.30 Uhr), werden<br />

350 Leuchten auf Halbnachtbetrieb<br />

umgerüstet. Das heißt: Abschaltung o<strong>der</strong><br />

kurzzeitige Einschaltung mittels Präsenzmel<strong>der</strong>.<br />

Außerdem: Keine Beleuchtung von<br />

Radwegen, insbeson<strong>der</strong>e außerhalb geschlossener<br />

Ortschaften. Wo unbedingt<br />

nötig, wird eine bedarfsgerechte Steuerung<br />

eingesetzt: Die Leuchten schalten nur ein,<br />

wenn sich jemand auf dem Weg befindet.<br />

Durch diese Maßnahmen wird die Stadt<br />

Fulda in Summe eine Energieeinsparung<br />

von jährlich 761 000 Kilowattstunden<br />

(kWh) erzielen. Das entspricht einer jährlichen<br />

CO 2 -Reduzierung von rund 400 Tonnen.<br />

Flankiert wird die Optimierung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />

durch Maßnahmen in<br />

an<strong>der</strong>en Bereichen (auch gewerblich und<br />

privat). Beispiele hierfür sind <strong>der</strong> Rückbau<br />

von Bodeneinbaustrahlern, die Optimierung<br />

<strong>der</strong> Schaufensterbeleuchtung (zu viel<br />

Licht außen auf <strong>der</strong> Straße statt im Schaufenster)<br />

sowie <strong>der</strong> Verzicht auf „dekorative“<br />

Anstrahlungen von Bäumen o<strong>der</strong><br />

Gartenanlagen im privaten und gewerblichen<br />

Bereich.<br />

Lothar Seyfried / Mathias R. Schmidt<br />

Aktiver Umweltschutz in <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />

Das Konzept des Umweltschutzes betrifft<br />

immer mehr technische Lösungen, und<br />

die kommunale Straßenbeleuchtung<br />

macht da keine Ausnahme mehr.<br />

Die insektenfreundliche Technologie ist in allen<br />

Leuchtentypen <strong>der</strong> Marke Boos verfügbar.<br />

Advertorial<br />

Die Fa. Boos in Tettnang entwickelt technische<br />

und dekorative LED Außenleuchten von<br />

höchster Effizienz, so dass grundsätzlich<br />

Energie eingespart werden kann.<br />

Lichtverschmutzung und störendes<br />

Streulicht werden durch die präzise<br />

Lichtlenkung und Lichtverteilung<br />

vermieden.<br />

Dazu wird durch maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Beleuchtungslösungen für jedes Projekt<br />

die passende Anschlussleistung gefunden.<br />

Durch das Steuerungssystem „Mastermind“<br />

kann die Beleuchtungsanlage über Mesh-Funknetzwerk<br />

auch noch entsprechend <strong>der</strong> zeitlichen<br />

Begebenheiten und <strong>der</strong> Frequentierung angepasst<br />

werden. Bewegungen durch Verkehrsteilnehmer<br />

werden mit Sensoren erfasst, und die<br />

Beleuchtungsstärke wird entsprechend hochgefahren,<br />

nach einer vorgegebenen Zeit fährt die<br />

Anlage dann wie<strong>der</strong> auf einen definierten Anfangswert<br />

zurück.<br />

Die Fa. Boos geht aber noch weiter, so haben<br />

die Spezialisten <strong>der</strong> BL Gruppe auch noch eine<br />

insektenfreundliche Technologie entwickelt, die<br />

dafür sorgt, die Insektenwelt, welche ein wichtiger<br />

Bestandteil des globalen Ökosystems darstellt,<br />

nicht zu schädigen. Die Lösung besteht<br />

aus Leuchten mit einer Farbtemperatur von<br />

1800 Kelvin (Amber), welche auf Grund des<br />

Spektrums die Leuchte für Insekten fast unsichtbar<br />

macht. Seit Kurzem ist die insektenfreundliche<br />

Technologie in allen Leuchtentypen<br />

<strong>der</strong> Marke Boos erhältlich.<br />

Wenn Sie einen Blick auf das umfangreiche<br />

Sortiment werfen wollen, besuchen Sie uns<br />

bitte auf <strong>der</strong> Light and Building vom 08.03-<br />

13.03 in Frankfurt, Halle 4.0, Stand A10.<br />

WunschLeuchten GmbH<br />

Mastorter Strasse 29<br />

88069 Tettnang<br />

Tel. 0 75 42/9 87 47-0<br />

info@booslight.de<br />

www.booslight.de


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

swb Beleuchtung<br />

LED-Technik<br />

Die inneren Werte<br />

Bei Mo<strong>der</strong>nisierung und Neubau <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung ist die LED-Leuchte<br />

heute Standard. Vergleichbare technische Angaben machen das große Produktangebot<br />

transparent. Die unabhängige Zertifizierung durch ENEC und ENEC+<br />

bestätigt wesentliche Qualitätsmerkmale eines Modells.<br />

Regel das Leuchtenglas (die Leuchtenwanne).<br />

Je höher <strong>der</strong> IK-Wert, desto robuster<br />

ist das Produkt. Für die Straßenund<br />

Außenbeleuchtung liegt <strong>der</strong> marktübliche<br />

Wert bei mindestens IK 08. Dies bedeutet,<br />

dass das schwächste Bauteil einer<br />

Stoßenergie von 5 Joule standhalten muss.<br />

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Temperaturmessung<br />

des Leuchtensystems sind ausschlaggebend<br />

für die charakteristische Lebensdauer<br />

(Extrapolation nach LM 80 – TM 21).<br />

Außerdem lassen sich aus den Messungen<br />

Erkenntnisse über die Lebenserwartung<br />

<strong>der</strong> LED-Leuchten für verschiedene Umgebungstemperaturen<br />

ziehen.<br />

LED-Straßenlaterne: Das Know-how eines Leuchtenherstellers liegt in <strong>der</strong> Lichtverteilung. Durch<br />

die effiziente Verteilung des Lichtes lassen sich die meisten Energiekosten einsparen.<br />

Foto: Jamrooferpix/Adobe Stock<br />

ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ<br />

Auch ein Überspannungsschutz zeichnet<br />

eine qualitativ hochwertige LED-Straßenleuchte<br />

aus. Gewöhnliche kurze Spannungsspitzen<br />

(Transienten) muss <strong>der</strong><br />

Überspannungsschutz ableiten können.<br />

Bei <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung können diese<br />

durch einfache Schaltvorgänge im Netz<br />

entstehen o<strong>der</strong> durch elektrostatische Entladungen.<br />

Direkte Blitzeinschläge stellen<br />

beson<strong>der</strong>e unvorhersehbare Umstände<br />

dar, welchen <strong>der</strong> Überspannungsschutz<br />

einer Leuchte nicht standhalten muss.<br />

Marktübliche Werte für den Überspannungsschutz<br />

liegen bei einem Schutzpegel<br />

von 10 kV, wobei laut geltenden Normen<br />

auch 2 kV ausreichen würden.<br />

NEUE LED-STRASSENBELEUCHTUNG<br />

OHNE EIGENE INVESTITIONEN<br />

Die Beleuchtung mit LED ist in <strong>der</strong><br />

Stadt- und Außenbeleuchtung<br />

heute die Standardlösung, wenn es<br />

um Neubau o<strong>der</strong> Umrüstung alter Bestandsanlagen<br />

geht. Die Vorteile <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />

und CO 2 -Einsparung liegen auf<br />

<strong>der</strong> Hand. Mit <strong>der</strong> Vielzahl an Angeboten<br />

verschiedenster Leuchten steigen jedoch<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen einer genauen Spezifikation,<br />

die für den jeweiligen Einsatzbereich<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind. Dabei ist die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

verlässliche und vergleichbare<br />

Informationen zu den verschiedensten<br />

Produkten zu bekommen. Im Folgenden<br />

werden Qualitätskriterien für die<br />

Straßen- und Außenbeleuchtung erläutert.<br />

Neben einer gültigen CE-Konformitätserklärung<br />

des Herstellers ist vor allem die<br />

ENEC-Zertifizierung ein aussagekräftiges<br />

Erkennungszeichen eines technisch korrekten<br />

und sicheren Produkts. Das<br />

ENEC-Zertifikat wird von einem unabhängigen<br />

Prüfinstitut vergeben und bestätigt<br />

die Einhaltung <strong>der</strong> allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Prüfungen für Leuchten aller<br />

Art. Die Grundlage bildet die Norm DIN<br />

EN 60598. Die Zahl hinter jedem<br />

ENEC-Prüfzeichen bezeichnet als Identifikationsnummer<br />

das Prüflabor.<br />

SCHUTZKLASSE – SK<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> ENEC-Prüfung stehen<br />

die elektrische Sicherheit des Produktes<br />

und die damit verbundene Schutzklasse.<br />

Bei <strong>der</strong> technischen Straßenbeleuchtung<br />

ist oftmals die Schutzklasse II gefor<strong>der</strong>t.<br />

Dies bedeutet, dass alle spannungsführenden<br />

Teile eine doppelte o<strong>der</strong> verstärkte<br />

Isolierung gegenüber allen elektrisch leitenden<br />

Teilen aufweisen müssen.<br />

STOSSFESTIGKEIT – IK<br />

Der IK-Wert definiert die Stoßenergie in<br />

Joule, <strong>der</strong> das Bauteil standhalten muss,<br />

ohne einen Schaden davonzutragen. Bei<br />

Straßen- und Außenleuchten ist das in <strong>der</strong><br />

Zur Beurteilung und Auskunft über die<br />

Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> wesentlichen Produktdaten<br />

einer LED-Leuchte dient seit<br />

2014 das Zeichen ENEC+. Diese Prüfung<br />

wird ebenfalls von unabhängigen Prüfinstituten<br />

durchgeführt. Die Prüfungen im<br />

Rahmen des ENEC+ basieren auf den<br />

Normen IEC 62722 (komplette Leuchte)<br />

und IEC 62717 (LED-Modul). Bei <strong>der</strong> Prüfung<br />

werden die Toleranzen zwischen den<br />

publizierten Werten und gemessenen Werten<br />

untersucht. Marco Schreyer<br />

DER AUTOR<br />

Marco Schreyer ist Technischer Leiter beim<br />

Leuchtenhersteller Schré<strong>der</strong> in Stuttgart<br />

(m.schreyer@schre<strong>der</strong>.de)<br />

50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Wir investieren in Ihre Zukunft, damit Sie schnellstmöglich<br />

Ihre Klimaziele erreichen:<br />

> Komplettsanierung Ihrer Beleuchtungsanlage im ersten Vertragsjahr<br />

> Insektenschonende LED-Leuchten mit maximaler Abschirmung<br />

> Full-Service-Betreuung inklusive 24/7 Störungshotline<br />

> Langfristige Herstellergarantien und gesicherte Ersatzteilversorgung<br />

> Smarte Steuerungssysteme<br />

> Ökostrom<br />

> E-Mobilität<br />

Weitere Infos und Broschüren finden Sie<br />

unter www.swb-beleuchtung.de.<br />

Schleswig-Holstein<br />

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Michael Porsch<br />

Kai-Uwe Petereit<br />

Oliver Balzer<br />

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WO WIR<br />

SIND, IST<br />

LICHT.


Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Human Centric Lighting<br />

Beste Bedingungen<br />

Licht hat einen großen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Das gilt<br />

beson<strong>der</strong>s für Arbeits-, Büro- und Schulräume. Diese Erkenntnis liegt dem<br />

Beleuchtungskonzept Human Centric Lighting zugrunde. In Planung und Praxis<br />

spielen Aspekte wie Lichtfarbe und -intensität eine zentrale Rolle.<br />

In <strong>der</strong> Industrialisierungszeit zwischen<br />

1920 bis 1990 ging es <strong>der</strong> Lichtwissenschaft<br />

und <strong>der</strong> Arbeitssicherheit darum,<br />

die Lichtbedingungen zu definieren,<br />

um eine sichere Arbeit am Arbeitsplatz zu<br />

ermöglichen. Erkenntnisse wie eine blendungsarme<br />

Beleuchtungssituation und ein<br />

Beleuchtungsniveau von 500 Lux (lx) auf<br />

<strong>der</strong> Arbeitsebene flossen in die Normwerke<br />

(DIN-Normen, technische Regel für<br />

Arbeitsstätten „Beleuchtung“) und sichern<br />

ein ermüdungsarmes Lesen von Doku-<br />

Arbeitsplatz am Fenster: Die Nutzbarmachung<br />

von Tageslicht ist für<br />

eine positive biologische Wirkung<br />

empfehlenswert.<br />

menten sowie eine sichere Handhabung<br />

von Werkzeugen und sorgen somit für eine<br />

ausreichende visuelle Leistung.<br />

Mit dem Übergang zu einer Informationsgesellschaft<br />

in den 1990er-Jahren kamen<br />

die emotionalen Aspekte <strong>der</strong> Beleuchtung<br />

wie die Harmonisierung mit <strong>der</strong><br />

Raumarchitektur, Arbeitsatmosphäre und<br />

Identität mit den Arbeits- und Raumbedingungen<br />

hinzu. Die farbliche Darstellung<br />

von Objekten im Raum und die Brillanz<br />

<strong>der</strong> Objektwie<strong>der</strong>gabe sind weitere Parameter<br />

zur Beurteilung <strong>der</strong> Lichtqualität.<br />

Mit dem Beginn des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

haben sich viele Einflüsse auf das Arbeitsleben<br />

verän<strong>der</strong>t. Die Produktion ist rechnergesteuert,<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Büroarbeitsplätze<br />

lag laut <strong>der</strong> Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

in Deutschland im Jahr 2016 bei<br />

rund 17,6 Millionen. Die Arbeit in <strong>der</strong><br />

Foto: Undrey/Adobe Stock<br />

Verwaltung und in Bildungs- und Gesundheitsbereichen<br />

ist vielfältiger geworden.<br />

Auf <strong>der</strong> technologischen und neurobiologischen<br />

Seite gibt es neue Erkenntnisse.<br />

Die LED-Technik erreicht <strong>der</strong>zeit eine<br />

Lichtausbeute von 180 bis 200 lm/W, das<br />

Doppelte von konventionellen Leuchtstofflampen,<br />

und löst damit das Thema <strong>der</strong><br />

Energieeffizienz weitestgehend. Seit 2016<br />

geht die Lichttechnologie faktisch in die<br />

Ära <strong>der</strong> Digitalisierung und des Internets<br />

<strong>der</strong> Dinge (Internet of Things, IoT) über.<br />

Die Neurobiologie hat zum Jahrhun<strong>der</strong>twechsel<br />

auf <strong>der</strong> Netzhaut des menschlichen<br />

Auges einen neuartigen Rezeptor<br />

nachgewiesen, <strong>der</strong> das sichtbare Licht in<br />

Gehirnsignale umwandelt, womit <strong>der</strong><br />

menschliche Biorhythmus mit dem Tageslicht<br />

synchronisiert werden kann.<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR TAG UND NACHT<br />

Die Umwandlung von Lichtenergie in Gehirnsignale<br />

erfolgt am effizientesten mit<br />

Licht im blau-cyanen Bereich. Mit einem<br />

relativ hohen Lichtniveau und einem erhöhten<br />

Blaulichtanteil über den Arbeitstag<br />

und beson<strong>der</strong>s in den Vormittagsstunden<br />

ist <strong>der</strong> Mensch konzentriert und bekommt<br />

einen qualitativ guten Schlaf. Das erhöht<br />

die Arbeitsproduktivität und reduziert zudem<br />

Krankheitsfälle und Depressionen.<br />

Seit wenigen Jahren spricht man in <strong>der</strong><br />

Lichttechnik und in <strong>der</strong> Schlafforschung<br />

von einem neuen Beleuchtungskonzept,<br />

dem Human Centric Lighting (HCL).<br />

Der Brancheninitiative Licht.de zufolge<br />

wirkt Human Centric Lighting „vielfältig<br />

und immer – visuell, emotional und biologisch.<br />

HCL unterstützt zielgerichtet und<br />

langfristig die Gesundheit, das Wohlbefinden<br />

und die Leistungsfähigkeit des Menschen<br />

durch ganzheitliche Planung und<br />

Umsetzung <strong>der</strong> visuellen, emotionalen<br />

und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> biologischen Wirkungen<br />

von Licht.“<br />

Das HCL-Konzept umfasst somit die Komponenten<br />

<strong>der</strong> visuellen Leistung, die durch<br />

das Beleuchtungsniveau (hell, dunkel)<br />

realisiert ist. Die emotionalen Effekte von<br />

Licht auf Menschen werden durch Lichtfarbe<br />

(warmweiß, tageslichtweiß, Farbtemperatur),<br />

Farbqualität (Farbwie<strong>der</strong>gabe)<br />

sowie Lichtrichtung in Kombination<br />

mit dem Beleuchtungsniveau in einem<br />

Raum bestimmt.<br />

Die biologische Wirkung von Licht<br />

kommt am besten durch eine Dynamisierung<br />

des Beleuchtungsniveaus und <strong>der</strong><br />

Lichtfarbe in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Uhrzeit<br />

zum Tragen. Empfehlenswert sind ein vergleichsweise<br />

hohes Beleuchtungsniveau<br />

von etwa 750 lx bis 1200 lx sowie ein tagesweißes<br />

Licht um 5000 Kelvin (K) am Morgen<br />

und Mittag bis 12 Uhr. In den Nachmittagsstunden<br />

sinkt das Beleuchtungsniveau<br />

auf 500-750 lx bei einer Farbtemperatur<br />

von 4000 K. Abends und in <strong>der</strong><br />

Nachtschicht (z. B. in einem Stadtwerk)<br />

sollte die Farbtemperatur am Arbeitsplatz<br />

im Bereich von 3300 bis 4000 K bei einer<br />

Beleuchtungsstärke von 500 lx liegen.<br />

Die Nutzbarmachung von Tageslicht<br />

durch großzügige Fenster, eine helle Beleuchtung<br />

<strong>der</strong> Decke und Wände sowie<br />

eine Anordnung <strong>der</strong> Büroarbeitsplätze und<br />

Schulbänke in Fensternähe sind für eine<br />

positive biologische Wirkung empfehlenswert.<br />

Eine US-Studie mit 109 Testpersonen<br />

in fünf Gebäuden über sieben Tage jeweils<br />

im Winter und im Sommer konnte nachweisen,<br />

dass eine hohe wirksame Lichtmenge<br />

am Morgen die Wachheit und die<br />

Schlafqualität positiv begünstigt und das<br />

Wohlbefinden steigert. Tran Quoc Khanh<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Tewchnik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr.-Ing. Tran Quoc Khanh ist Leiter<br />

des Fachgebiets Lichttechnik an <strong>der</strong><br />

Technischen Universität Darmstadt<br />

(office@lichttechnik.tu-darmstadt.de)<br />

Historisches Leuchtendesign mit smarter Technik!<br />

Ihr kompetenter<br />

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Reduziert Lagerhaltung und Kosten<br />

Lichtfarben: 3.000 K, 4.000 K, Gewicht: 320 g<br />

Powerfaktor: PF 0,98, Stoßspannungsfestigkeit: 10 kV / 10 kA<br />

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Technik & Innovation<br />

LED-Leuchten<br />

Auch im<br />

Winter hell<br />

Für die Wartehallenbeleuchtung von<br />

Klein ist dank Solarakkus kein<br />

Stromanschluss nötig.<br />

Die LED-Solar-Wartehallenbeleuchtung<br />

KLSS-b2M <strong>der</strong> Firma Klein<br />

sorgt dafür, dass Fahrgäste nicht<br />

mehr im Dunkeln warten müssen. Damit<br />

kommen Kommunen auch den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aus <strong>der</strong> DIN EN 13201 nach.<br />

Für die Versorgung <strong>der</strong> KLSS-b2M wird<br />

kein Stromanschluss benötigt. Die Solarmodule<br />

liefern genug Energie, um die<br />

Akkus <strong>der</strong> Leuchte schnell aufzuladen. Die<br />

verbauten äußerst langlebigen Akkus speichern<br />

genug Energie, um die Wartehalle<br />

In 30 Minuten aufgebaut: Die Leuchte KLSS-b2M ist flexibel zu montieren und kommt auch zwei<br />

Wochen ohne Sonneneinstrahlung aus.<br />

auch nach 14 Tagen ohne Sonneneinstrahlung<br />

noch zuverlässig beleuchten zu können.<br />

Somit ist die Leuchte auch im Winter<br />

bedenkenlos und ohne Einschränkungen<br />

einsetzbar. Die patentierten LED-Optiken<br />

sorgen für eine blendfreie, angenehme und<br />

helle Ausleuchtung und verbrauchen dabei<br />

beson<strong>der</strong>s wenig Energie.<br />

Standardmäßig ist eine durchgehende<br />

Beleuchtung in <strong>der</strong> Nacht programmiert.<br />

Die Software kann dies jedoch beliebig anpassen.<br />

Zum Lieferumfang gehören alle<br />

benötigten Artikel. Dank steckerfertiger<br />

Lösung kann die Beleuchtung in 30 Minuten<br />

aufgebaut und in Betrieb genommen<br />

werden. Die Leuchte kann laut Hersteller<br />

an je<strong>der</strong> Wartehalle installiert werden.<br />

www.klein-elektronik.de<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Foto: Klein<br />

TOP<br />

STUDIENFÜHRER<br />

Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />

Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />

FEBRUAR<br />

2<strong>02</strong>0<br />

Fürs Wohlbefinden<br />

Planen, produzieren, installieren<br />

Signify hat sein europäisches Spezifikationsportfolio<br />

bei Leuchten für Büroanwendungen<br />

von CRI 80 auf CRI 90 als Standardvorgabe<br />

aufgewertet. Durch diese<br />

Steigerung beim Farbwie<strong>der</strong>gabeindex<br />

werden Objektfarben genauer wie<strong>der</strong>gegeben<br />

und präziser dargestellt.<br />

Die Gestaltung <strong>der</strong> Bürobeleuchtung hat<br />

in vielen Unternehmen einen hohen Stellenwert.<br />

Die neuen CRI-90-Leuchten unterstützen<br />

das Design für Gesundheit und<br />

Wohlbefinden, wie es vom sogenannten<br />

WELL Building Standard definiert wird.<br />

Der WELL Building Standard ist eine globale<br />

Bewegung, mit <strong>der</strong> Gebäude und<br />

Kommunen so verän<strong>der</strong>t werden sollen,<br />

dass sie das Wohlbefinden <strong>der</strong> Menschen<br />

för<strong>der</strong>n. Der Beleuchtung kommt dabei<br />

eine wesentliche Rolle zu. Durch die Technologie<br />

von Signify soll die Umstellung<br />

von CRI 80 auf CRI 90 keinerlei signifikante<br />

Effizienzverluste (Lumen pro Watt)<br />

zur Folge haben.<br />

www.signify.com<br />

Die Beleuchtung von Essert-Illuminationen<br />

erhellt Winterabende und schafft zur<br />

Weihnachtszeit eine heimelige Atmosphäre.<br />

Dank eigener Produktion in Eichenbühl<br />

ist das Unternehmen bis kurz<br />

vor Weihnachten lieferfähig. Beratung,<br />

Planung, Produktion und Installation aus<br />

einer Hand sind das Erfolgsrezept für die<br />

unkomplizierte und schnelle Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> (Groß-) Projekte. Denn erst individuelle<br />

Beleuchtungskonzepte machen<br />

eine Stadt einzigartig.<br />

Schwerpunkte von Essert sind unter an<strong>der</strong>em<br />

innovative Beleuchtungen von Straßenzügen<br />

und Plätzen, Gebäude- und<br />

Baumilluminationen, individuelle Son<strong>der</strong>konstruktionen<br />

aus Aluminium sowie<br />

energieeffiziente LED-Weihnachtsbeleuchtungen<br />

und -Lichterketten für den Außenund<br />

Innenbereich. Auch Son<strong>der</strong>anfertigungen<br />

setzt Essert um und verspricht<br />

Produkte mit hoher Qualität, langer Nutzungsdauer<br />

und geringen Folgekosten.<br />

Eine Beratung vor Ort und visuelle Präsentationen<br />

geben im Vorfeld Ideen für Lichtgestaltungen.<br />

Neu sind beleuchtete 3D-Dekorationen<br />

aus Fiberglas, die vielseitige Anwendungsbereiche<br />

bieten. Die Umrüstung herkömmlicher<br />

auf energiesparende LED-Beleuchtung<br />

ist ebenfalls im Programm. Essert<br />

erstellt auch individuelle Beleuchtungskonzepte<br />

für innerstädtische Großprojekte,<br />

oftmals auch in Zusammenarbeit mit externen<br />

Lichtplanern und -designern. Zu<br />

den Kunden zählen zum Beispiel Kommunen,<br />

Stadtwerke und Energieversorger.<br />

www.essert.de<br />

Schafft Atmosphäre: Das Beleuchtungskonzept<br />

von Essert erhellt den Winterabend.<br />

Foto: Essert-Illuminationen<br />

54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FRAUEN GEHEN IN FÜHRUNG<br />

Nach wie vor haben nur wenige Frauen kommunale Spitzenpositionen inne.<br />

Politikberaterin Hanne Weisensee benennt in ihrem Beitrag die Qualität weiblicher<br />

Führungsarbeit. Sie zeigt auf, was erfor<strong>der</strong>lich ist, damit Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

Gang kommen, und appelliert an die Frauen, sich Führung zuzutrauen.<br />

Auch zu Beginn des Jahres 2<strong>02</strong>0 ist die<br />

Anzahl von Frauen in kommunalen<br />

Führungspositionen beschämend<br />

gering: Zehn Prozent Bürgermeisterinnen<br />

und noch weniger Oberbürgermeisterinnen<br />

und Landrätinnen deutschlandweit<br />

sprechen eine deutliche Sprache. Der Anteil<br />

von Frauen im Oberbürgermeisteramt<br />

ist seit 2008 von 18 Prozent auf heute acht<br />

Prozent gesunken. In Bayern, wo im März<br />

Kommunalwahlen anstehen, gibt es bislang<br />

Oberbürgermeisterinnen in Bayreuth,<br />

Ansbach und Rosenheim. Eine davon tritt<br />

nicht wie<strong>der</strong> an. Allerdings for<strong>der</strong>n in<br />

München, Nürnberg, Augsburg o<strong>der</strong> Regensburg<br />

starke Kandidatinnen die männlichen<br />

Amtsinhaber und OB-Kandidaten<br />

heraus.<br />

In den kommunalen Unternehmen<br />

sieht es deutschlandweit ebenfalls nicht<br />

gut aus. Hier finden sich knapp 20 Prozent<br />

Frauen in Spitzenfunktionen, vor allem im<br />

Bereich Gesundheit und Soziales, im Kulturbereich<br />

und bei den Krankenhäusern.<br />

Stadtwerke, Abfall- und Entsorgungswirtschaft<br />

o<strong>der</strong> Verkehrsbetriebe kommen in<br />

vielen größeren Kommunen noch ganz<br />

ohne Führungsfrauen aus. Lediglich auf<br />

<strong>der</strong> Dezernatsebene in den Großstädten ist<br />

<strong>der</strong> Anteil an Frauen in den letzten Jahren<br />

auf 29 Prozent gestiegen.<br />

Gerade diese Ebene ist personelles Reservoir<br />

und traditionell ein Sprungbrett für<br />

das höchste Amt in <strong>der</strong> Kommune. Schon<br />

2015 for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Städte- und Gemeindebunds,<br />

Gerd Landsberg, eine Initiative für<br />

ein „Leitbild Frauenför<strong>der</strong>ung“ in den<br />

Kommunen, um die dringend benötigte<br />

Kompetenz, Sichtweise und Lebenserfahrung<br />

von Frauen in und auf Kommunen<br />

endlich angemessen einbeziehen zu können.<br />

Ein Appell, <strong>der</strong> ein weiteres Mal von<br />

Parteien und Entschei<strong>der</strong>n freundlich zur<br />

Kenntnis genommen wurde – ohne dass<br />

sichtbare Taten gefolgt wären.<br />

PERSPEKTIVWECHSEL<br />

Führungsfrauen erleben ihr eigenes Agieren<br />

als Rathauschefin oft als Kulturbruch<br />

mit bislang üblichen Vorgehensweisen. So<br />

hat eine neue Bürgermeisterin ihren Bauhof<br />

angewiesen, künftig den Grünschnitt<br />

am Straßenrand nicht mehr montags als<br />

Erstes zu machen, son<strong>der</strong>n stattdessen<br />

alle Kin<strong>der</strong>spielplätze auf Sauberkeit und<br />

Nutzbarkeit zu kontrollieren. Nicht <strong>der</strong><br />

Blick <strong>der</strong> Autofahrer, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Aufenthaltsbereich<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Müttern<br />

(bzw. heute immer mehr auch von Vätern<br />

und Großeltern) wurde neue Priorität. Ein<br />

kleines Beispiel für den Perspektivwechsel.<br />

KOMMUNIKATION<br />

Mit Blick auf die Führungsfunktion von<br />

Frauen und ihr Führungsverhalten als<br />

Chefin lässt sich feststellen, dass die Kommunikation<br />

in Kommune und Verwaltung<br />

an<strong>der</strong>s läuft und dass die Machtgestaltung<br />

mit an<strong>der</strong>en Inhalten und damit an<strong>der</strong>en<br />

Verhaltensweisen gefüllt wird. Auftreten<br />

Foto: Nd3000/Adobe Stock<br />

und Status spielen eine an<strong>der</strong>e Rolle und<br />

werden an<strong>der</strong>s bewertet.<br />

In <strong>der</strong> Kommunikation gilt für viele<br />

Amtsinhaberinnen, dass sie stärker dialog-<br />

und beteiligungsorientiert innerhalb<br />

ihrer Verwaltung führen. Das Mittel heißt<br />

„Fragen statt anweisen“. Die Bereitschaft<br />

für Beratung, Diskussionen und Partizipation<br />

ist an<strong>der</strong>s ausgeprägt. Eine Bürgermeisterin<br />

formuliert es so: „Vieles kann<br />

man gar nicht selber machen. Je größer<br />

die Kommune, desto stärker ist alles spezialisiert.<br />

Man muss sich im Amt auch beraten<br />

lassen. Das können Frauen besser<br />

als Männer. Frauen sagen da leichter, hier<br />

will ich Ihr Know-how, Ihren Input. Denn<br />

entscheiden muss ich es ja sowieso selber.“<br />

Für manchen Dezernenten o<strong>der</strong><br />

Amtsleiter kann das im ersten Moment<br />

eine Überfor<strong>der</strong>ung darstellen.<br />

Anzeige<br />

MACHT UND STATUS<br />

Kommunikation nach innen verknüpft<br />

sich mit <strong>der</strong> Macht- und Statusfrage. Gerade<br />

in meist noch männlich dominierten<br />

Gremien wie Stadtrat o<strong>der</strong> Aufsichtsräten<br />

kommunaler Unternehmen wird das deutlich.<br />

Hier erleben die kommunalen Führungsfrauen<br />

oft einen Stil, in dem es zuerst<br />

um Macht und Status und dann erst<br />

um die Inhalte geht: Wer hat das Sagen?<br />

Wer spricht zuerst? Wie groß sind Dienstwagen,<br />

Budget und Personalverantwortung?<br />

Mit Fragen zu führen, wird dort oft<br />

noch als Unsicherheit und nicht als Informationsgewinn<br />

gewertet.<br />

RAHMENBEDINGUNGEN UND STRUKTUREN<br />

Generell müssen sich gesamtgesellschaftliche<br />

Rahmenbedingungen wie Betreuungsmöglichkeiten,<br />

Akzeptanz von<br />

Frauen in exponierten Führungsfunktionen<br />

und Arbeitsweisen än<strong>der</strong>n. Gleichzeitig<br />

muss über die Ausgestaltung des Bürgermeisteramtes<br />

gesprochen werden: Verfügbarkeit<br />

rund um die Uhr, ständige<br />

Sichtbarkeit in Öffentlichkeit und Medien,<br />

Absicherung nach Ausscheiden aus dem<br />

Amt sowie aggressive Angriffe auf Kommunalpolitikerinnen<br />

und Kommunalpolitiker<br />

sind nur einige <strong>der</strong> zu diskutierenden<br />

Punkte. Hier sind die Parteien, politischen<br />

Vereinigungen und die Städte- und Gemeindetage<br />

gefor<strong>der</strong>t. Auch beim Thema<br />

Parität in politischen Gremien und auf Listen<br />

ist politisches und juristisches Umdenken<br />

und Handeln nötig.<br />

VORBILDER UND TALENTE<br />

Vorbil<strong>der</strong> müssen sichtbar gemacht werden:<br />

Frauen müssen sehen können, dass<br />

das Bürgermeisteramt eine reelle Berufsoption<br />

für sie ist. Das gelingt nur, wenn<br />

Bürgermeisterinnen als Berufsgruppe<br />

sichtbar werden. Auf <strong>der</strong> kommunalen<br />

Ebene gibt es einen riesigen Nachholbedarf<br />

an weiblichen Rollenvorbil<strong>der</strong>n auf<br />

<strong>der</strong> Spitzenebene. Weibliche Talente müssen<br />

gesucht, angesprochen und geför<strong>der</strong>t<br />

werden. <br />

Hanne Weisensee<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Hanne Weisensee betreibt das Beratungsbüro<br />

Weisensee Politikcoach in Berlin und<br />

Bamberg (weisensee@politikcoach.de)<br />

Masterstudiengang für angehende Führungskräfte<br />

Advertorial<br />

Chefin im Gespräch: Viele kommunale Amtsinhaberinnen kommunizieren<br />

innerhalb ihrer Verwaltung dialog- und beteiligungsorientiert. Sie führen<br />

nach dem Motto „Fragen statt anweisen“.<br />

Foto: HMFZ<br />

Studiengangsleiterin Prof. Dr. Isabelle Jänchen<br />

An <strong>der</strong> Hochschule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum<br />

wird zum Wintersemester<br />

2<strong>02</strong>0/21 <strong>der</strong> nunmehr schon 5. Studentenjahrgang<br />

im berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

„Public Governance“ immatrikuliert. Ziel des<br />

Studiengangs ist die Ausbildung von angehenden<br />

Führungskräften in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

mit dem akademischen Abschluss „Master<br />

of Science“.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Mitarbeiter in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung unterliegen ständigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Reformen, etwa durch „New<br />

Public Management“ o<strong>der</strong> das Zukunftskonzept<br />

„Verwaltung 4.0“. An diesem Punkt knüpft <strong>der</strong><br />

Studiengang an. Er bietet eine interdisziplinäre<br />

Managementausbildung, verknüpft mit Prozessorientierung<br />

bezogen auf die öffentliche Verwaltung.<br />

Faktisch gibt es in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

bisher nur ein begrenztes Angebot an Studienmöglichkeiten<br />

für diese Ausrichtung.<br />

Im Studiengang wird Fachwissen aus den<br />

Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

vertieft und die Fähigkeit zur Anwendung<br />

geeigneter Instrumentarien aus <strong>der</strong><br />

Informationstechnologie geschaffen. Aus den<br />

Rechtswissenschaften werden die Kenntnisse<br />

vermittelt, ohne die eine rechtskonforme Umsetzung<br />

von Mo<strong>der</strong>nisierungsprozessen nicht<br />

möglich ist. Mit diesem Ansatz entwickeln die<br />

Absolventen eine interdisziplinäre Denk- und<br />

Arbeitsweise und können damit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an eine innovative Verwaltung gerecht<br />

werden.<br />

Die Erwartungshaltung <strong>der</strong> Gesellschaft an<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Verwaltung impliziert die Bewältigung<br />

komplexer Prozesse. Der Masterstudiengang<br />

Public Governance schließt damit genau<br />

die Lücke zwischen den neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

aus <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung und den Möglichkeiten einer grundständigen<br />

Hochschulausbildung im Rahmen eines<br />

Bachelorstudiengangs.<br />

Der sechssemestrige Masterstudiengang<br />

wurde am 3. Juli 2017 ohne Auflagen akkreditiert.<br />

Die nächste Immatrikulation erfolgt Ende<br />

August 2<strong>02</strong>0. Bewerbungsschluss ist <strong>der</strong><br />

15. April 2<strong>02</strong>0.<br />

Weitere Informationen stehen unter www.hsf.<br />

sachsen.de/studium/masterstudiengaenge/<br />

masterstudiengang-public-governance zur<br />

Verfügung.<br />

Hochschule Meißen (FH) und<br />

Fortbildungszentrum<br />

Herbert-Böhme-Str. 11<br />

01662 Meißen<br />

Tel. 0 35 21/4 73-6 42<br />

www.hsf.sachsen.de


ARBEITSPLATZ<br />

ARBEITSPLATZ<br />

DIE AUTORINNEN<br />

Dr. Jutta Rump ist Professorin für<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Internationales<br />

Personalmanagement und Organisationsentwicklung<br />

an <strong>der</strong> Hochschule<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen<br />

sowie Direktorin des Instituts<br />

für Beschäftigung und Employability<br />

(IBE) in Ludwigshafen; Silke Eilers ist<br />

Mitarbeiterin des Instituts (silke.eilers@<br />

ibe-ludwigshafen.de)<br />

BEWEGLICH BLEIBEN<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit ist ein zentraler Beitrag zur Sicherung<br />

von Fachkräften. Arbeitgeber werden zunehmend von <strong>der</strong> jüngeren Generation<br />

in die Pflicht genommen, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sich<br />

Motivation, Gesundheit und Qualifikation aufrechterhalten und för<strong>der</strong>n lassen.<br />

Die Arbeitswelt ist durch ständige<br />

Umbrüche, plötzliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und strukturelle Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gekennzeichnet. Berücksichtigt<br />

man nun noch, dass demografiebedingt<br />

<strong>der</strong> Anteil an Personen im erwerbsfähigen<br />

Alter insgesamt sinkt und damit Nachwuchs<br />

nicht unbegrenzt zur Verfügung<br />

steht, liegt auf <strong>der</strong> Hand, dass es gerade<br />

für kommunale Arbeitgeber unerlässlich<br />

ist, Maßnahmen zu ergreifen, um die Beschäftigungsfähigkeit<br />

(Employability) <strong>der</strong><br />

alternden Belegschaften möglichst lange<br />

aufrechtzuerhalten und gleichzeitig über<br />

entsprechende Angebote attraktiv für potenzielle<br />

Bewerbende zu sein.<br />

Hierbei kommt auch eine gesellschaftliche<br />

Entwicklung zum Tragen, die dazu führt,<br />

dass die Vertreter <strong>der</strong> jüngeren Generation<br />

ihre Erwartungen an einen „guten Arbeitgeber“<br />

immer stärker an <strong>der</strong> Sicherung<br />

ihrer Beschäftigungsfähigkeit festmachen.<br />

Sozialisiert in einer Welt <strong>der</strong> Unsicherheiten<br />

haben sie verinnerlicht, dass es auf sie<br />

alleine ankommt, sich einen „Sicherungsanker“<br />

in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu schaffen.<br />

Dieser soll ihnen einerseits ermöglichen,<br />

„in Bewegung zu bleiben“, um ihre Kompetenzen<br />

an verän<strong>der</strong>te Rahmenbedingungen<br />

anzupassen, und an<strong>der</strong>erseits angesichts<br />

einer verlängerten Lebensarbeitszeit<br />

mit ihren physischen und psychischen<br />

Ressourcen achtsam umzugehen und „die<br />

Balance zu halten“.<br />

Was können nun Arbeitgeber, gerade<br />

auch in Kommunen, tun, um dieser Verantwortung<br />

gerecht zu werden und die<br />

Beschäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden<br />

zu för<strong>der</strong>n? Und was wird bereits getan?<br />

Der HR-Report des Instituts für Beschäftigung<br />

und Employability (IBE) im<br />

Auftrag des Personaldienstleisters Hays<br />

hinterfragte im Jahr 2019, welche Maßnahmen<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit<br />

die teilnehmenden Entschei<strong>der</strong><br />

für beson<strong>der</strong>s bedeutsam halten<br />

und welche in ihren Organisationen bereits<br />

umgesetzt werden.<br />

Dabei zeigt sich, dass im öffentlichen<br />

Dienst an<strong>der</strong>e Schwerpunkte gesetzt werden<br />

als in <strong>der</strong> Industrie und in <strong>der</strong> Dienstleistungsbranche.<br />

Die lebenslange Fortund<br />

Weiterbildung ist für die Befragten<br />

aus dem öffentlichen Dienst zwar ein sehr<br />

wichtiger, jedoch bei Weitem nicht <strong>der</strong><br />

einzige Baustein zur Sicherung <strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Vielmehr braucht<br />

es für Entwicklungsmaßnahmen ein entsprechendes<br />

Umfeld, das sich aus vielfältigen<br />

weiteren Elementen zusammensetzt.<br />

Dazu gehören eine entsprechende<br />

Unternehmens-, Führungs- und Teamkultur<br />

ebenso wie Lernerfahrungen „on-thejob“,<br />

Feedback und Tätigkeitswechsel.<br />

Eine sehr hohe Bedeutung nehmen auch<br />

Angebote zur För<strong>der</strong>ung von Gesundheit<br />

und Balance ein.<br />

DIE MITARBEITER BEFRAGEN<br />

In vielen Bereichen besteht ein nicht unerheblicher<br />

„Gap“ (Lücke) zwischen <strong>der</strong><br />

wahrgenommenen Bedeutsamkeit einer<br />

Maßnahme und <strong>der</strong>en Umsetzung. Diesen<br />

Zusammenhang sollte <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

hinterfragen. Welche Angebote gibt es im<br />

eigenen Haus? Entsprechen diese (noch)<br />

den Wünschen und Bedürfnissen <strong>der</strong> Belegschaft?<br />

Nicht selten verän<strong>der</strong>n sich gerade<br />

im Zuge einer diverser werdenden<br />

Beschäftigtenstruktur die Rahmenbedingungen.<br />

Sollten weitere Maßnahmen angeboten<br />

werden?<br />

Zudem stellt sich die Frage, inwieweit<br />

alle Beschäftigtengruppen gleichermaßen<br />

im Fokus stehen, wenn es um die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit geht. So<br />

zeigt eine Studie des Projekts Demografieaktive<br />

Qualifizierung in Kommunen und<br />

Kreisen (DAQ) beispielsweise, dass Weiterbildungen<br />

in Kommunen überwiegend<br />

von Führungskräften (vor allem aus <strong>der</strong><br />

mittleren Führungsebene) wahrgenommen<br />

werden, während Mitarbeitende<br />

ohne Führungsverantwortung eher selten<br />

an entsprechenden Maßnahmen teilnehmen.<br />

Eine Mitarbeiterbefragung kann helfen,<br />

sich einen Überblick über die Ist-Situation<br />

und einen etwaigen Handlungsbedarf<br />

zu verschaffen.<br />

Vielfach wird in diesem Zusammenhang<br />

die Frage gestellt: Was haben wir als<br />

Arbeitgeber davon? Die provokante Gegenfrage<br />

lautet: Können Sie sich leisten, es<br />

nicht zu tun? Denn letztendlich werden<br />

Kommunen im Wettbewerb mit an<strong>der</strong>en<br />

Arbeitgebern nur mit einer Personalpolitik,<br />

die sich proaktiv den Trends und Entwicklungen<br />

sowie ihren Konsequenzen<br />

stellt, angemessen auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft reagieren und ihre<br />

Fachkräftebasis sichern können.<br />

<br />

Jutta Rump / Silke Eilers<br />

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Ausgezeichnetes Fernstudium an <strong>der</strong> TU Kaiserslautern<br />

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Advertorial<br />

Berufsbegleitende Master-Fernstudiengänge<br />

Das Fernstudienzentrum <strong>der</strong> Technischen Universität Kaiserslautern ist mehrfach prämiert.<br />

Das Fernstudienzentrum DISC ist einer <strong>der</strong> Top-<br />

Fernstudienanbieter in Deutschland (FernstudiumCheck.de)<br />

und hat weitere Auszeichnungen<br />

erhalten. Dazu zählen u. a. <strong>der</strong> Stiftungspreis<br />

MedienKompetenz Forum Südwest und eine<br />

sehr gute Bewertung bei Fernstudium Direkt<br />

(4,5 von 5 Sternen).<br />

Olaf Walter, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens<br />

Wagner & Walter in Stahnsdorf,<br />

hat den Studiengang Systemische Beratung absolviert<br />

und resümiert: „Was mich an meinem<br />

Studium am DISC am meisten begeistert hat,<br />

war die Haltung <strong>der</strong> Dozenten. Hier wurde Wissen<br />

wirklich freigiebig geteilt.“<br />

Das Fernstudienzentrum <strong>der</strong> TU Kaiserslautern unterstützen die Eigenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Lernenden.<br />

(TUK) – Distance and Independent Studies<br />

Das ensprechende Lehr-Lernarrange-<br />

Center (DISC) – wendet sich an beruflich ment kombiniert Selbstlernmaterialien, Präsenzveranstaltungen<br />

Qualifizierte mit und ohne ersten Hochschulabschluss.<br />

und onlinebasierte Interaktion Distance and<br />

Master- o<strong>der</strong> Zertifikatsabschlüsse im Online-Campus. Je<strong>der</strong> Studiengang verfügt Independent Studies<br />

in den Fachrichtungen Human Resources, über eine virtuelle Lernumgebung, die durch Center (DISC)<br />

Management & Law und Science & Engineering<br />

den gesamten Verlauf des Studiums leitet. In Erwin-Schrödinger-Str., Geb. 57<br />

können erworben werden.<br />

den Präsenzveranstaltungen werden die im 67663 Kaiserslautern<br />

Selbststudium erarbeiteten Inhalte im Rahmen marketing@disc.uni-kl.de<br />

Sowohl die Studienorganisation als auch die von Übungen und Gruppenarbeiten vertieft und www.zfuw.de<br />

58<br />

didaktische Ausrichtung <strong>der</strong> Studienmaterialien vor dem Hintergrund aktueller Fragen diskutiert.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Foto: DISC<br />

Weiterbildungen stärken nicht nur Ihre Berufsaussichten, son<strong>der</strong>n steigern auch Ihre Attraktivität für den<br />

Arbeitgeber. Die vielfältigen und neuen Aufgaben, die durch technische Innovationen und die Globalisierung<br />

entstehen, können besser bewältigt werden, wenn sich Mitarbeiter flexibel anpassen können.<br />

• Facility Management: Abschluss: „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen: Abschluss: „Master of Business Administration and Engineering<br />

(MBA Eng.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von 5 Schwerpunkten wählbar: Facility Management,<br />

Controlling, Marketing, Supply Chain Management o<strong>der</strong> Technikmanagement<br />

• Logistik: Abschluss „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von<br />

2 Schwerpunkten wählbar, interne o<strong>der</strong> externe Logistik<br />

Die berufsbegleitenden weiterbildenden Master-Fernstudiengänge des Fernstudienzentrums (FSZ)<br />

<strong>der</strong> Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) eröffnen den Zugang zum höheren öffentlichen<br />

Dienst o<strong>der</strong> zu einer entsprechenden Eingruppierung im öffentlichen Dienst. Alle Studiengänge können<br />

auch mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Studierende ohne ersten Hochschulabschluss<br />

können unter bestimmten Voraussetzungen durch eine erfolgreich absolvierte Eignungsprüfung zum<br />

Masterabschluss gelangen.<br />

Die Studiengänge sind für Fach- und Führungskräfte mit breiten Einsatzfel<strong>der</strong>n in Handels-, Dienstleistungs-<br />

und Industrieunternehmen sowie öffentlichen Verwaltungen konzipiert. Während des Studiums<br />

werden die notwendigen Fach-, Methoden- und Schnittstellenkompetenzen vermittelt.<br />

So läuft es: Die Fernstudien bestehen aus drei Semestern und einem Thesis-Semester. Sie lernen<br />

im Selbststudium und Präsenzstudium. Die Studienmaterialien haben Fachleute aus Hochschulen<br />

und Wirtschaft praxisorientiert verfasst und speziell auf das Fernlernen abgestimmt. Präsenzveranstaltungen<br />

finden meist samstags am Hochschulstandort in Friedberg/Hessen statt.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Hochschulstandort Friedberg<br />

Wilhelm-Leuschner-Straße 13<br />

61169 Friedberg/Hessen<br />

Studienberatung: 06031-604-5620<br />

E-Mail: fsz@fsz.thm.de<br />

www.thm.de/fsz o<strong>der</strong> www.zfh.de<br />

59


PERSONALMANAGEMENT<br />

PERSONALMANAGEMENT<br />

„PASSGENAUE FORTBILDUNG“<br />

Die Stadt Bielefeld nutzt für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten gruppenspezifische<br />

wie auch individuelle Formate. Hartmuth Leisner, Leiter des Amtes<br />

für Personal, spricht in unserem Interview über die Ziele <strong>der</strong> Weiterbildung, die<br />

Bedeutung von Quereinsteigern und die För<strong>der</strong>ung weiblicher Führungskräfte.<br />

Herr Leisner, welche Bedeutung messen Sie<br />

in Bielefeld <strong>der</strong> Weiterbildung des Stammpersonals<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung und in technischen<br />

Berufen bei?<br />

Leisner: Die Weiterbildung als Bestandteil<br />

unserer Personalentwicklung hat seit jeher<br />

einen ausgesprochen hohen Stellenwert<br />

bei <strong>der</strong> Stadt Bielefeld. Sie erfolgt in den<br />

Verwaltungslehrgängen I und II des Studieninstituts<br />

Westfalen-Lippe und im Beamtenbereich<br />

durch Aufstiegslehrgänge.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Fortbildung werden übergreifende<br />

Themen wie Führungskräfteentwicklung,<br />

IT-Seminare, Methodenkompetenz,<br />

Kommunikation und Gesundheit rch<br />

Hartmuth Leisner: „Weiterbildung ist Bestandteil<br />

unserer Personalentwicklung.“<br />

Foto: privat<br />

das Amt für Personal zentral angeboten.<br />

Die sogenannte fachspezifische Fortbildung<br />

wird auf <strong>der</strong> Basis entsprechen<strong>der</strong><br />

Budgets dezentral durch die jeweiligen<br />

Organisationseinheiten organisiert, um<br />

hier eine passgenaue Fortbildung für die<br />

jeweilige Fachlichkeit zu erreichen.<br />

Welche Qualifizierungsformate setzen Sie<br />

ein? Erproben Sie neue Formen?<br />

Leisner: Wir versuchen, möglichst bedarfsgerecht<br />

zu qualifizieren und greifen vermehrt<br />

auf individuelle und gruppenspezifische<br />

Qualifizierungen zurück. Neue Formate<br />

kombinieren wir häufig mit bekannten<br />

Formaten wie E-Learning und Präsenzveranstaltungen.<br />

Dies gilt nicht nur für<br />

Fach- son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch für fachübergreifende<br />

Qualifizierungen. So kommt<br />

dem Coaching eine immer größere Bedeu-<br />

tung zu. Den Führungskräften bestimmter<br />

Organisationseinheiten wie zum Beispiel<br />

technische Ämter o<strong>der</strong> Hierarchieebenen<br />

bieten wir eine eigene Führungskräfteentwicklung<br />

an, die passgenau konzipiert<br />

werden kann und häufig aus mehreren<br />

Modulen besteht. Dies gilt auch für Teamentwicklungen<br />

und ähnliche Maßnahmen.<br />

Und innerhalb <strong>der</strong> Weiterbildungsmaßnahmen:<br />

Welche Rolle spielen berufsbegleitende<br />

Studiengänge? Werden diese von <strong>der</strong><br />

Stadt geför<strong>der</strong>t?<br />

Leisner: Vermehrt absolvieren auch unsere<br />

Beschäftigten berufsbegleitende Studiengänge,<br />

beispielsweise Masterstudiengänge<br />

im Bereich Public Management. Die Stadt<br />

Bielefeld unterstützt dies allerdings nicht<br />

durch eine monetäre För<strong>der</strong>ung, weil direkte<br />

Entwicklungsmöglichkeiten in Stellen<br />

des „höheren“ Dienstes nur selten gegeben<br />

sind. Insoweit besteht auch eine<br />

Konkurrenzsituation zum Aufstieg durch<br />

die sogenannte Modulare Qualifizierung.<br />

Gleichwohl för<strong>der</strong>n wir berufsbegleitende<br />

Studiengänge im Moment durch einige<br />

Tage Dienstbefreiung für die Teilnehmenden.<br />

Ein Prämiensystem für gute und sehr<br />

gute Abschlüsse ist in <strong>der</strong> Vorbereitung.<br />

Welche Ziele verfolgt die Stadt in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

von Frauen und in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

von weiblichen Führungskräften in <strong>der</strong> Verwaltung?<br />

Leisner: Die Zielsetzungen <strong>der</strong> Frauenför<strong>der</strong>ung<br />

ergeben sich aus unserem Gleichstellungsplan.<br />

Danach soll langfristig in allen<br />

Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert<br />

sind, ihr Anteil auf 50 Prozent erhöht<br />

werden. Insbeson<strong>der</strong>e im technischen und<br />

im feuerwehrtechnischen Dienst soll die<br />

Unterrepräsentanz von Frauen ausgeglichen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frauenanteil gesteigert werden.<br />

In Bezug auf die För<strong>der</strong>ung weiblicher<br />

Führungskräfte enthält <strong>der</strong> Gleichstellungsplan<br />

nicht nur eine quantitative Zielsetzung.<br />

Vielmehr sollen Frauen auch gut<br />

qualifiziert werden durch Maßnahmen zur<br />

Führungs- und Führungsnachwuchskräfteentwicklung.<br />

Interview: Jörg Benzing<br />

ZUR PERSON<br />

Hartmuth Leisner (Jg. 1961) ist Leiter<br />

des Amtes für Personal <strong>der</strong> Stadt<br />

Bielefeld (rund 340 000 Einwohner) in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(hartmuth.leisner@bielefeld.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

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Advertorial<br />

Kommunale Herausfor<strong>der</strong>ungen besser bewältigen<br />

Weiterbildung: <strong>der</strong> Masterstudiengang „KaVoMa“<br />

Studieren an einem ausgezeichneten Ort:<br />

Hochschule Nordhausen.<br />

Foto: Hochschule Nordhausen<br />

Fachkräfte für den gehobenen nichttechni -<br />

schen Verwaltungsdienst<br />

Öffentliche Betriebswirtschaft/Public Management<br />

(B.A.) ist ein innovativer Bachelorstudiengang,<br />

in dem berufliche Kompetenzen fachübergreifend<br />

vermittelt werden.<br />

Neben rechtswissenschaftlichen Studieninhalten<br />

lernen die Studierenden im Rahmen <strong>der</strong><br />

fünf theoretigeleiteten Semester den Umgang<br />

mit betriebswirtschaftlichen Managementmethoden.<br />

Zwei Praxissemester verknüpfen<br />

die Studieninhalte mit dem Berufsalltag. Wir<br />

kooperieren mit Praxispartnern, ermöglichen<br />

duale Studienmodelle und können inhalts- und<br />

niveaugleiche Vorleistungen anerkennen.<br />

Führungskräfte für die zukunftsfähige<br />

Verwaltung<br />

Die Hochschule Nordhausen ist eine junge Der interdisziplinär ausgerichtete Masterstudiengang<br />

öffentliche Hochschule. Innovative Methoden<br />

vermittelt vertiefte wissenschaftliche Hochschule Nordhausen<br />

sowie praxiserfahrene Professorinnen und und berufsqualifizierende Kenntnisse <strong>der</strong> Weinberghof 4<br />

Professoren und Lehrbeauftragte garantieren Theorie, Empirie und Methoden von Public Management<br />

99734 Nordhausen<br />

eine wissenschaftliche Ausbildung mit<br />

und Public Governance.<br />

www.hs-nordhausen.de<br />

Praxisbezug auf hohem Niveau und bereiten Studierende werden u. a. befähigt, Rechtsvorbereitungs-<br />

Studiendekan: Prof. Dr. Stefan Zahradnik<br />

die zukünftigen Fachkräfte auf die<br />

und Verwaltungsprozesse ef-<br />

zahradnik@hs-nordhausen.de<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

60<br />

des Arbeitsmarktes vor. fizient sowie anspruchs- und interessensgrup-<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

pengerecht zu gestalten und zu steuern sowie<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die digitale Transformation<br />

und den Aufgabenwandel zielorientiert<br />

zu bewältigen.<br />

Public Management & Governance (M.A.)<br />

richtet sich an Interessierte verschiedener Professionen<br />

und ist aufgrund <strong>der</strong> kurzen Dauer<br />

(2 Präsenzsemester) bei Freistellung als Weiterqualifizierung<br />

bestehen<strong>der</strong> Beschäftigter<br />

geeignet. Der Abschluss des Studiums ermöglicht<br />

den Zugang zum höheren Dienst und zur<br />

Promotion.<br />

Foto: Anna Schoch<br />

Übung zur raumplanerischen Vorsorge<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Als untere Katastrophenschutzbehörden nehmen<br />

Kommunen die Aufgaben des Katastrophenschutzes<br />

wahr. Somit liegt sowohl die Vorsorge<br />

als auch die Bewältigung einer Krise o<strong>der</strong><br />

Katastrophe in ihrer Verantwortung. Dieser Aufgabenbereich<br />

weist eine große Schnittmenge<br />

mit an<strong>der</strong>en Gebieten auf: Beispielsweise ist die<br />

Alterung <strong>der</strong> Gesellschaft deshalb ein relevantes<br />

Thema, weil sie den Rückgang von (Nachwuchs-)<br />

Kräften in Haupt- und Ehrenamt des<br />

Katastrophenschutzes bei steigen<strong>der</strong> Verwundbarkeit<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung bedeutet. Auch gilt es<br />

die möglichen Auswirkungen extremer Wetterereignisse<br />

(z. B. Starkregen, Hitze) o<strong>der</strong> neuerer<br />

Gefährdungen (z. B. Cyberattacken) einzuschätzen,<br />

wenn zukunftsfähige Strategien für den Katastrophenschutz<br />

entwickelt werden.<br />

Vernetzt denken – vernetzt handeln<br />

Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge<br />

und -management“, kurz<br />

„KaVoMa“, bietet eine Weiterqualifizierung für<br />

Fach- und Führungskräfte, die im Katastrophenschutz<br />

tätig sind. Das Curriculum ist interdisziplinär<br />

ausgerichtet und bietet einen breiten<br />

Überblick: Es werden z. B. Grundlagen aus den<br />

Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Methoden<br />

und Maßnahmen <strong>der</strong> Vorsorge, Kernaspekte<br />

von Risiko- und Krisenkommunikation,<br />

Fragestellungen rund um das Thema „Führungskraft“<br />

und das Krisenmanagement präsentiert<br />

und diskutiert. Zudem findet eine Stabsrahmenübung<br />

statt.<br />

Mo<strong>der</strong>nes „blended learning“<br />

Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott betont:<br />

„Wir legen Wert auf eine wissenschaftliche<br />

und anwendungsorientierte Weiterbildung, die<br />

auf die Bedarfe Berufstätiger zugeschnitten ist.<br />

Bewährt hat sich das „blended learning“-Konzept,<br />

um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie<br />

und Studium zu ermöglichen.“ Die Präsenzwochenenden<br />

finden ca. alle zwei Monate an<br />

<strong>der</strong> Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung<br />

und Zivilschutz des Bundesamtes für<br />

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) statt, mit dem die Universität Bonn seit<br />

Beginn des Masterstudiengangs im Jahr 2006<br />

kooperiert. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie<br />

uns gerne an kavoma@uni-bonn.de.<br />

Universität Bonn<br />

Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und<br />

Katastrophenmanagement“ – KaVoMa<br />

kavoma@uni-bonn.de, www.kavoma.de<br />

61


DIGITALISIERUNG<br />

DIGITALISIERUNG<br />

NEUE QUALIFIKATIONEN<br />

Der digitale Wandel <strong>der</strong> Verwaltung gelingt nicht alleine durch den Einsatz von<br />

IT-Lösungen. Im Raum stehen ein Kulturwandel und eine Än<strong>der</strong>ung im<br />

Selbstverständnis. Es braucht Menschen, die solche Verän<strong>der</strong>ungen initiieren<br />

und umsetzen können. Die Hochschule Hof bildet sie berufsbegleitend aus.<br />

In Bereiche wie Wohnen, Gemeinschaft,<br />

Arbeit, Bildung, Gesundheit und Betreuung<br />

sowie Mobilität greift die Digitalisierung<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger stark ein und<br />

betrifft indirekt o<strong>der</strong> direkt die Kommune.<br />

Bürger, die in agilen Strukturen zunehmend<br />

auch international vernetzt arbeiten<br />

und lernen, erwarten dies auch von <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung. Diese muss Antworten<br />

finden auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in den genannten Handlungsfel<strong>der</strong>n und<br />

ihre eigene Arbeitsweise diesen Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Bürger anpassen.<br />

Diese Anpassung gelingt aber nicht<br />

alleine durch den Einsatz von IT-Lösungen,<br />

son<strong>der</strong>n bedeutet einen Kulturwandel<br />

und eine Än<strong>der</strong>ung im Selbstverständnis<br />

vieler öffentlicher Institutionen. Um<br />

das zu bewerkstelligen braucht es Menschen,<br />

die solche Verän<strong>der</strong>ungen initiieren<br />

und umsetzen können.<br />

Zu den für alle Mitarbeiter relevanten<br />

nicht-digitalen Schlüsselqualifikationen<br />

zählt die Studie Adaptionsfähigkeit, unternehmerisches<br />

Denken, Verständnis komplexer<br />

Systeme und agiles Management.<br />

Als digitale Schlüsselqualifikationen wurden<br />

vor allem digitales Lernen, Denken in<br />

Datenflüssen, Kollaboration, Umgang mit<br />

Daten, interagieren mit Künstlicher Intelligenz<br />

(KI) und Kenntnis <strong>der</strong> gängigen<br />

Softwareanwendungen identifiziert.<br />

Es ist eine Illusion zu glauben, dass sich<br />

die für die Transformation notwendigen<br />

Qualifikationen durch Neueinstellungen<br />

einkaufen lassen. Erstens gibt es das Angebot<br />

<strong>der</strong>zeit gar nicht, zumindest nicht<br />

zu dem Preis, den die öffentliche Hand in<br />

<strong>der</strong> Lage ist zu bezahlen. Zweitens arbeiten<br />

über vier Millionen Beschäftigte im<br />

öffentlichen Dienst, die nicht alle innerhalb<br />

<strong>der</strong> kommenden Jahre in den Ruhestand<br />

gehen. Diese werden also den Prozess<br />

maßgeblich gestalten und tragen<br />

müssen.<br />

Aus diesen Erkenntnissen heraus hat<br />

die Hochschule Hof gemeinsam mit den<br />

Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien<br />

in Bayern den berufsbegleitenden Bachelor<br />

Digitale Verwaltung entwickelt. Basis<br />

<strong>der</strong> Konzeption war die zitierte Studie des<br />

Stifterverbands. Das Programm beinhaltet<br />

Blöcke von Modulen, die vor allem auf die<br />

Vermittlung von Strategie-, System- und<br />

Foto: El Nino/Adobe Stock<br />

Tablet: Die Digitalisierung auch <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung erfor<strong>der</strong>t Schlüsselqualifikationen wie<br />

Denken in Datenflüssen, Kollaboration und Kenntnis gängiger Softwareanwendungen.<br />

Prozessverständnis, Führungs- und Sozialkompetenz<br />

und Informationstechnik abzielen.<br />

Daneben spielen auch noch Fachkompetenzen<br />

beispielsweise in den Bereichen<br />

Personalwesen, Finanzen, Besteuerung,<br />

Controlling und Beschaffung eine<br />

Rolle. Im Bereich <strong>der</strong> IT stehen alleine 16<br />

Module zur Auswahl.<br />

Das mit den IT-Modulen verfolgte Ziel<br />

ist nicht, die Teilnehmer zu Programmierern<br />

auszubilden, son<strong>der</strong>n ihnen ein tieferes<br />

Verständnis für die jeweilige Technologie<br />

und <strong>der</strong>en Einsatzgebiete, aber auch<br />

Grenzen zu vermitteln. Zu diesen Grenzen<br />

gehören neben <strong>der</strong> Datensicherheit und<br />

dem Datenschutz auch ethische Fragen.<br />

Der Studiengang wird aktuell von rund<br />

70 Prozent beruflich Qualifizierten besucht.<br />

Das sind Studierende, die über kein<br />

Abitur o<strong>der</strong> Fachabitur verfügen, son<strong>der</strong>n<br />

eine Ausbildung in <strong>der</strong> Verwaltung und<br />

eine anschließende fachgebundene, mindestens<br />

dreijährige Berufserfahrung verfügen.<br />

Für diese Mitarbeiter bietet das<br />

Bachelorstudium die Möglichkeit des Aufstiegs<br />

und eröffnet zudem die Option zu<br />

einem späteren Zeitpunkt auch noch ein<br />

Masterstudium anzuschließen. Für diejenigen,<br />

denen das auf vier Jahre ausgelegte<br />

Studium zu lange ist, bietet sich die Möglichkeit,<br />

nach fünf Semestern einen Abschluss<br />

zum Betriebswirt (VWA) zu erlangen<br />

o<strong>der</strong> durch das erfolgreiche Ablegen<br />

von sechs Modulen ein Hochschulzertifikat<br />

zu erwerben. Thomas Meuche<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Thomas Meuche leitet die berufsbegleitenden<br />

Bachelorstudiengänge Digitale<br />

Verwaltung und Digitale Wirtschaft <strong>der</strong> Hochschule<br />

Hof (thomas.meuche@hof-university.de)<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Zertifiziertes Wissen für die Beleuchtungswelt von heute<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Kommunales Verwaltungsmanagement (Master of Arts)<br />

Die TRILUX Akademie vermittelt Fachkenntnisse über Innen- und Außenbeleuchtung.<br />

LED ist weitaus mehr als eine neue Lichtquelle.<br />

Quantensprünge in <strong>der</strong> Effizienz, eine<br />

erhebliche Steigerung <strong>der</strong> Lichtqualität und<br />

mehr Bedienungskomfort sind möglich, verlangen<br />

aber neues Wissen von kommunalen Mitarbeitern,<br />

die für die Planung und den Betrieb<br />

von Beleuchtungsanlagen zuständig sind.<br />

Genau diese Kenntnisse vermittelt die TRILUX<br />

Akademie in ihren Seminarreihen zum DIN-Geprüften<br />

Lichttechniker Innen- und Außenbeleuchtung.<br />

Mehr als 100 Lichtfachleute haben<br />

sich mit dem Qualifizierungsangebot bereits auf<br />

den zertifizierten Abschluss bei DIN CERTCO vorbereitet,<br />

<strong>der</strong> sich als praxisbezogener lichttechnischer<br />

Abschluss längst etabliert hat. Basierend<br />

auf einem mo<strong>der</strong>nen didaktischen Konzept<br />

vermitteln erfahrene Referenten umfangreiches<br />

lichttechnisches Wissen. Auf dem Lehrplan stehen<br />

sowohl Grundlagen in Licht- und Elektrotechnik<br />

als auch die effiziente, wirtschaftliche<br />

und umweltfreundliche Planung, Beurteilung,<br />

Foto: TRILUX<br />

Errichtung sowie Betrieb und Instandhaltung<br />

von Beleuchtungsanlagen. Weitere Lerninhalte<br />

sind Themen wie Human Centric Lighting und<br />

Konnektivität. Die Kurse „Lichttechniker – Innenbeleuchtung“<br />

und „Lichttechniker – Außenbeleuchtung“<br />

glie<strong>der</strong>n sich in je neun Präsenztage<br />

und drei Webinare. In Kombination reduziert<br />

sich die Präsenzphase auf nur 14 Tage. Die<br />

neue Ausbildungssaison beginnt im April 2<strong>02</strong>0.<br />

Weitere Informationen und die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung unter www.trilux-akademie.de/<br />

veranstaltungen/din-gepruefter-lichttechniker.<br />

TRILUX Akademie<br />

Heidestraße<br />

59759 Arnsberg<br />

Tel. 0 29 32/3 01-95 96<br />

akademie@trilux.de, www.trilux-akademie.com<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an kommunale Führungskräfte<br />

wachsen stetig. Neben Rechtskonformität<br />

und ökonomischem Sachverstand rücken<br />

weitere Managementqualitäten in den Fokus,<br />

die einen sach- und zielgerichteten Umgang<br />

mit politischen und zivilgesellschaftlichen<br />

Implikationen ermöglichen.<br />

Die insgesamt 13 Pflicht- und 2 Wahlpflichtmodule<br />

des berufsbegleitenden Masterstudiengangs<br />

Kommunales Verwaltungsmanagement<br />

greifen rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche<br />

Themen auf, wobei Wert auf die Herausarbeitung<br />

interdisziplinärer Wechselbeziehungen<br />

gelegt wird.<br />

Neben den seminaristischen Vorlesungen<br />

stellen Vertreterinnen und Vertreter aus <strong>der</strong><br />

Kommunal- und Landesverwaltung, aus öffentlichen<br />

Unternehmen, Verbänden und <strong>der</strong> Politik<br />

in Kurzvorträgen die beson<strong>der</strong>en Bedingungen<br />

konkreter Führungsaufgaben vor. In einer anschließenden<br />

Diskussion können die Studierenden<br />

einzelne Aspekte und Erfahrungen mit Führungsaufgaben<br />

vertiefen.<br />

Das Konzept berücksichtigt die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

eines berufsbegleitenden Studiums in<br />

Foto: Adobe Stock<br />

beson<strong>der</strong>em Maße. Vor jedem Modul treten die<br />

Studierenden in ein angeleitetes Selbststudium<br />

ein. Die Vorlesung selbst erfolgt von Donnerstag<br />

bis Samstag (insg. 20 Std. je Modul), die Prüfungsleistung<br />

erfolgt nach einer zweiten Phase<br />

des Selbststudiums. Die Studierenden entscheiden<br />

selbst über ihren Studienverlauf, <strong>der</strong> im<br />

kürzesten Fall zwei Jahre, je nach individueller<br />

Beanspruchung und ohne Zusatzkosten aber<br />

auch 2 ½, 3 o<strong>der</strong> mehr Jahre dauern kann.<br />

FÜHRUNGSKRAFT WIRD<br />

MAN NICHT VON ALLEINE.<br />

NEHMEN SIE IHRE KARRIERE<br />

IN DIE EIGENE HAND.<br />

Der berufsbegleitende Masterstudiengang<br />

für Führungskräfte von morgen.<br />

NEUES MODUL seit 2019: Digitale Verwaltung<br />

Studierende erwerben im Zuge dieses Moduls<br />

vertiefte Kenntnisse in den vielschichtigen und<br />

interdisziplinären Bereichen <strong>der</strong> digitalen Verwaltung.<br />

Hierzu zählen insbeson<strong>der</strong>e die Grundlagen,<br />

Konzepte und Strategien des E-Government<br />

sowie das neue Datenschutzrecht.<br />

Kommunale Hochschule<br />

für Verwaltung<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Ama Omar<br />

Tel. 0511 1609-2372<br />

ama.omar@nsi-hsvn.de


WEITERBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

LÖSUNGEN ENTWICKELN<br />

Große gesellschaftliche Aufgaben erfor<strong>der</strong>n Lösungen, die von Staat, Wirtschaft<br />

und Zivilgesellschaft gemeinsam getragen werden. Die neue Intersectoral<br />

School of Governance Baden-Württemberg nimmt diesen Impuls auf und bietet<br />

ein praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm für Führungskräfte an.<br />

Von Mobilitätsstrategien bis zur Integration<br />

geflüchteter Menschen: Gesellschaftspolitische<br />

Aufgaben erfor<strong>der</strong>n<br />

eine bessere Kommunikation und Koordination<br />

zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.<br />

Notwendig ist also „intersektorale<br />

Governance“. Diese Kompetenz<br />

vermittelt die neue Intersectoral School<br />

of Governance Baden-Württemberg (ISoG<br />

BW) am Center for Advanced Studies <strong>der</strong><br />

Dualen Hochschule Baden-Württemberg.<br />

Die ISoG BW bietet ab Mai 2<strong>02</strong>0 ein berufsbegleitendes<br />

und berufsintegrierendes<br />

„Executive Programme“ für leitende Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> drei Sektoren.<br />

„Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

sollen und müssen in einer vielfach vernetzten<br />

Dynamik interagieren, um öffentliche<br />

Projekte zum Erfolg zu führen“,<br />

sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />

während <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung<br />

des Programms Ende Oktober 2019. „Es<br />

gibt heute kaum ein Vorhaben, bei dem<br />

man es sich leisten könnte, im eigenen<br />

Saft zu schmoren. Silo-Denken hat ausgedient“,<br />

so brachte es Kretschmann auf<br />

den Punkt. Der Ministerpräsident ist seit<br />

Jahren ein großer Befürworter eines neuen<br />

intersektoralen Lernraums. Nun hat das<br />

Land ihn gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband<br />

Südwestmetall, <strong>der</strong> Dieter-Schwarz-Stiftung<br />

und <strong>der</strong> Robert-Bosch-Stiftung<br />

realisiert. Kooperationspartner<br />

<strong>der</strong> ISoG sind die Führungsakademie<br />

Baden-Württemberg und die<br />

beiden Verwaltungshochschulen des Landes.<br />

Die ISoG BW ist während <strong>der</strong> kommenden<br />

Jahre <strong>der</strong> Pilotphase mit 3,5 Millionen<br />

Euro ausgestattet.<br />

Zentraler Baustein ist das „Executive<br />

Programme“ für Leitungs- und Fachführungskräfte<br />

aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft,<br />

das erstmals im Mai startet.<br />

Wer Führungsverhalten in einem umfassenden,<br />

nicht allein auf den eigenen<br />

Sektor eingeschränkten Verständnis entwickeln<br />

will und schon an Schnittstellen<br />

intersektoraler Zusammenarbeit tätig ist,<br />

ist hier richtig. Denn die Kursgruppen sollen<br />

jeweils zu einem Drittel aus Vertretern<br />

<strong>der</strong> drei Sektoren bestehen. Sie arbeiten<br />

mit direktem Bezug zu ihrem Berufsalltag<br />

– wie üblich bei einer CAS-Einrichtung.<br />

Die DHBW hat langjährige Erfahrungen<br />

mit berufsintegrierenden Studienangeboten<br />

auf Bachelor- und Masterniveau.<br />

Das bedeutet, dass auch die Studierenden<br />

<strong>der</strong> ISoG BW ihr Wissen stets über die gemeinsame<br />

Arbeit an realen Projekten erweitern,<br />

Fragen aus <strong>der</strong> eigenen Berufspraxis<br />

einbringen und das Gelernte zurück<br />

am Arbeitsplatz anwenden und überprüfen<br />

können. Theorie und Praxis werden<br />

damit kontinuierlich rückgekoppelt.<br />

Bei den konkreten Fällen, an denen die<br />

Studierenden <strong>der</strong> ISoG BW in Teams arbeiten,<br />

stehen neben dem neuen Wissen vor<br />

allem dessen Anwendung und das gemeinsame<br />

Lernen im Vor<strong>der</strong>grund. Dem<br />

dienen folgende Leitthemen:<br />

• Governance: Was ist Governance, wie<br />

sind die Strukturen und wie kann ich<br />

konkrete Probleme analysieren?<br />

• Multi-Lingualität: Was für verschiedene<br />

Kulturen, Codes, Sprachen prägen die<br />

verschiedenen Sektoren? Wie funktionieren<br />

die einzelnen Sektoren, wie funktioniert<br />

intersektorale Kommunikation?<br />

• Konflikte und Blockaden: Wie wird<br />

Kommunikation gestört und wie gehe<br />

ich z.B. mit hoch emotionalisierter Kommunikation<br />

um?<br />

• Multimedialität: Was sind typische/ungewöhnliche,<br />

informelle/offizielle Kommunikationsmedien?<br />

Wie nutze ich sie?<br />

• Projekt Governance: Wie initiiere, leite<br />

und strukturiere ich Governance-Prozesse?<br />

Wie schaffe ich eine Prozessdramaturgie?<br />

• Governance Cluster: Wie verstetige ich<br />

intersektorale Governance? Wie kann<br />

ich sie ausweiten (auf an<strong>der</strong>e Standorte,<br />

Regionen, Themen)?<br />

Die Organisationen entsenden jeweils<br />

selbst die Teilnehmer, die an dem „Executive<br />

Programme“ teilnehmen sollen. Außerdem<br />

wird die ISoG BW gemeinsam mit<br />

ihnen öffentliche Diskurse zu Vorhaben<br />

organisieren, die ein intersektorales Zusammenwirken<br />

erfor<strong>der</strong>n.<br />

Dr. Stefan Wolf, Vorsitzen<strong>der</strong> des Arbeitgeberverbands<br />

Südwestmetall, erklärte:<br />

während <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung:<br />

„Wir sind von <strong>der</strong> Idee einer School of<br />

Governance überzeugt, wo sich Führungskräfte<br />

aus allen Bereichen auf Augenhöhe<br />

treffen.“ <br />

Paul-Stefan Roß<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Paul-Stefan Roß ist Programmverantwortlicher<br />

<strong>der</strong> Intersectoral School of<br />

Governance Baden-Württemberg (ISoG BW)<br />

und Dekan des Fachbereichs Sozialwesen an<br />

<strong>der</strong> Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />

– Center for Advanced Studies in Heilbronn<br />

(paul-stefan.ross@cas.dhbw.de)<br />

Anzeige<br />

Vom Verwaltungsbetriebswirt zum MPA<br />

Advertorial<br />

Campus <strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden<br />

Seit sechs Jahren locken die Hochschule<br />

Schmalkalden und die Duale Hochschule Gera-Eisenach<br />

mit ihrem berufsbegleitenden<br />

MPA-Studiengang „Öffentliches Recht und Management“<br />

Berufstätige aus ganz Deutschland<br />

nach Thüringen. Seit drei Jahren können auch<br />

Bewerber ohne ersten Studienabschluss mit<br />

einschlägiger Berufsausbildung und zweijähriger<br />

Berufspraxis zum Studium zugelassen werden –<br />

wenn sie eine Eignungsprüfung bestehen.<br />

Einer <strong>der</strong> ersten Kandidaten dieser Prüfung<br />

war Tommy Melchior, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zum Verwaltungsfachangestellten bereits eine<br />

Weiterbildung zum Verwaltungsbetriebswirt absolviert<br />

hatte. „Die Studieninhalte sind eine<br />

ideale Ergänzung für Beschäftigte im öD – und<br />

Tommy Melchior, MPA<br />

<strong>der</strong> Master-Abschluss kann zum beruflichen<br />

Aufstieg dienen“, begründet er seine Motivation.<br />

Neben einer Vollzeit-Berufstätigkeit als stellvertreten<strong>der</strong><br />

Referatsleiter Wirtschaft und Finanzen<br />

an <strong>der</strong> Hochschule hat er das Studium in Rekordzeit<br />

und mit Bestnoten beendet.<br />

Tommy Melchior über das MPA-Studium:<br />

Die Inhalte sind ausgezeichnet auf Leitungs -<br />

aufgaben abgestimmt.<br />

Das Studium ist erstklassig organisiert.<br />

Durch wenige Präsenzphasen ist das Studium<br />

gut mit Beruf und Privatleben vereinbar.<br />

Die Gruppengröße ist ideal – ein persönlicher<br />

Austausch ist bestens möglich.<br />

Das Eignungsprüfungsverfahren ist für<br />

Foto:s HSSM, privat<br />

beruflich qualifizierte Personen äußerst<br />

reizvoll – und machbar.<br />

Ich kann das Studium uneingeschränkt<br />

weiterempfehlen.<br />

Der Abschluss hat Melchior unmittelbar zu<br />

neuen beruflichen Möglichkeiten geführt: Am<br />

1. Februar hat er seine neue Tätigkeit als Kämmerer<br />

<strong>der</strong> Stadt Ilmenau aufgenommen. Darüber<br />

hinaus wird er im Nebenamt als freiberuflicher<br />

Dozent tätig werden.<br />

Der nächste Studienjahrgang startet im Oktober.<br />

Studienkoordinatorin Franziska Kemnitz steht<br />

Interessierten bei Fragen gerne zur Verfügung.<br />

Hochschule Schmalkalden<br />

Zentrum für Weiterbildung<br />

Franziska Kemnitz<br />

Telefon: 0 36 83/6 88-17 46<br />

Mail: f.kemnitz@hs-sm.de<br />

www.hs-schmalkalden.de/oeffentlichesrecht_mpa<br />

© gpointstudio / istockphoto.com<br />

Wir machen Sie FIT FÜR DEN<br />

DIGITALEN WANDEL mit<br />

den berufsbegleitenden Studiengängen<br />

& Zertifikatslehrgängen<br />

DIGITALE<br />

WIRTSCHAFT<br />

DIGITALE<br />

VERWALTUNG<br />

WERDEN SIE TREIBER BEIM<br />

DIGITALEN WANDEL<br />

BAYERNWEIT<br />

studieren<br />

BERUFSBEGLEITEND<br />

Erhalten Sie das notwendige Rüstzeug für die anstehenden digitalen Verän<strong>der</strong>ungen!<br />

Die Studiengänge vermitteln organisatorisches, rechtliches und informationstechnisches<br />

Wissen, um die digitale Transformation in Wirtschaft und Verwaltungen voranzutreiben.<br />

Gleichzeitig bilden sie in den Methoden und sozialen Kompetenzen aus, um<br />

Mitarbeiter*innen auf diesem Weg mitzunehmen. Um den Austausch untereinan<strong>der</strong><br />

zu för<strong>der</strong>n, bieten wir Präsenzveranstaltungen an und ergänzen diese durch digitale<br />

Formate – so werden bestimmte Technologien und Methoden gleich erlebbar.<br />

Gehören Sie zu den Personen, die zukunftsfähige<br />

Kompetenzen auf einem akademischen Niveau<br />

erwerben wollen und die sich auf dieser Basis eine<br />

bessere berufliche Position erarbeiten möchten?<br />

O<strong>der</strong> sind Sie für die Personalentwicklung in Ihrer<br />

Organisation zuständig und wollen den digitalen<br />

Wandel über geeignete Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

vorantreiben?<br />

Dann informieren Sie sich gleich unter<br />

www.beruf-plus-studium.de<br />

STARTTERMINE 2<strong>02</strong>0<br />

Sommersemester ab 15.03.<br />

Anmeldung bis 28.<strong>02</strong>.<br />

Wintersemester ab 01.10.<br />

Anmeldung bis 30.08.<br />

Hochschule Hof Alfons-Goppel-Platz 1 95<strong>02</strong>8 Hof beruf-plus-studium@hof-university.de


KARRIERE<br />

KARRIERE<br />

DER AUTOR<br />

Ulrich Jänicke ist Geschäftsführer des<br />

auf HR-Management spezialisierten<br />

Softwareherstellers Aconso in München<br />

(kontakt@aconso.com)<br />

DURCHWEG POSITIV<br />

Vor allem Kommunen haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer, mit Wirtschaftsunternehmen<br />

zu konkurrieren. Ein gutes Recruiting alleine reicht nicht aus.<br />

Personalabteilungen müssen in allen Phasen <strong>der</strong> Employee Journey für eine<br />

positive Mitarbeitererfahrung sorgen. Digitale HR-Prozesse helfen dabei.<br />

Bis im Jahr 2030 werden im öffentlichen<br />

Sektor über 730 000 Mitarbeiter<br />

fehlen, so eine aktuelle McKinsey-Studie.<br />

Um die freien Stellen wie<strong>der</strong><br />

zu besetzen, ist eine HR-Strategie gefragt,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe sich die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Menschen hinter den Bewerbern und Arbeitnehmern<br />

identifizieren lassen. Eine<br />

Schlüsselrolle in dieser am Menschen<br />

orientierten („people- based“) Strategie<br />

spielt das Konzept <strong>der</strong> Employee Journey<br />

(„Weg <strong>der</strong> Beschäftigten“): So wie das<br />

Marketing den Kunden in den Mittelpunkt<br />

rückt, muss sich die Personalabteilung auf<br />

den Mitarbeiter fokussieren. Ziel sollte<br />

sein, bei allen Kontaktpunkten (Touchpoints)<br />

mit dem Arbeitgeber für eine positive<br />

Mitarbeitererfahrung zu sorgen.<br />

Die Employee Journey umfasst die gesamte<br />

„Reise“ des Mitarbeiters durch die<br />

Organisation. Sie lässt sich in drei Phasen<br />

einteilen: Kommen, Weiterentwickeln und<br />

Gehen. In die erste Phase fallen alle Kontaktpunkte<br />

während des Recruitings und<br />

Onboardings – von <strong>der</strong> Bewerbung über<br />

das Vorstellungsgespräch bis zur Vertragsunterzeichnung<br />

und Einarbeitung.<br />

Anschließend geht es darum, den Mitarbeiter<br />

möglichst an die Organisation zu<br />

binden. Auch das ist wichtig, denn sonst<br />

war <strong>der</strong> ganze Recruiting-Aufwand umsonst.<br />

Zufriedene Mitarbeiter zahlen sich<br />

im wahrsten Sinne des Wortes aus. Denn<br />

als Faustregel gilt: Eine Stelle neu zu besetzen,<br />

kostet in etwa so viel wie ein Jahresgehalt<br />

für diese Stelle.<br />

Die dritte Phase <strong>der</strong> Employee Journey<br />

beschäftigt sich mit dem Offboarding.<br />

Auch wenn ein Mitarbeiter ausscheidet,<br />

sollte man versuchen, noch einen positiven<br />

letzten Eindruck zu hinterlassen.<br />

Denn dann wird <strong>der</strong> Ehemalige seinen<br />

Ex-Arbeitgeber eher weiterempfehlen.<br />

Nicht zuletzt wirken sich Kommentare auf<br />

Bewertungsportalen wie Kununu unmittelbar<br />

auf das Employer Branding aus.<br />

Wer hier schlecht abschneidet, hat es im<br />

Recruiting schwer.<br />

Um in allen Phasen <strong>der</strong> Employee<br />

Journey für eine positive Bewerber- o<strong>der</strong><br />

Mitarbeitererfahrung zu sorgen, spielen<br />

reibungslose, schnelle Personalprozesse<br />

eine wichtige Rolle. Denn durch die Digitalisierung<br />

sind Arbeitnehmer anspruchsvoller<br />

geworden. Im Alltag kaufen sie mit<br />

dem Smartphone online ein, buchen<br />

Bahntickets o<strong>der</strong> checken am Flughafen<br />

ein. Dabei sind sie an kurze Reaktionszeiten<br />

gewöhnt. Einen ähnlich guten Service<br />

erwarten Bewerber und Mitarbeiter<br />

auch von ihrem (künftigen) Arbeitgeber.<br />

Dies lässt sich nur mit geeigneter Software-Unterstützung<br />

gewährleisten.<br />

AUTOMATISIERTE VORGÄNGE<br />

Im Recruiting hilft eine Bewerbermanagement-Plattform<br />

zum Beispiel dabei, den<br />

Bewerbungsprozess schneller abzuwickeln.<br />

Sie sammelt alle erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Daten eines Kandidaten, bündelt die Kommunikation<br />

und steuert den Bewerbungsprozess<br />

zentral. Idealerweise arbeitet sie<br />

mit einer automatischen Dokumentenerzeugung<br />

und einem Dokumentenmanagement<br />

zusammen.<br />

So kann eine Führungskraft einem<br />

Kandidaten am Ende eines erfolgreichen<br />

Vorstellungsgesprächs unmittelbar ein<br />

Vertragsangebot vorlegen. Der Manager<br />

wählt den mit <strong>der</strong> Stellenbeschreibung<br />

verknüpften rechtssicheren Vertrag am<br />

Smartphone o<strong>der</strong> Tablet aus. Anschließend<br />

wird dieses Dokument automatisch<br />

mit den Daten des Kandidaten befüllt und<br />

fertig erstellt.<br />

Auch beim Onboarding kann eine Software<br />

helfen und HR-Verantwortliche und<br />

Führungskräfte automatisiert an anstehende<br />

Aufgaben erinnern – etwa den Arbeitsplatz<br />

vorzubereiten und wichtige<br />

Compliance-Dokumente bereitzustellen.<br />

In <strong>der</strong> nächsten Phase <strong>der</strong> Employee<br />

Journey trägt eine Collaboration-Plattform<br />

dazu bei, die Mitarbeitererfahrung zu verbessern.<br />

Sie vernetzt Angestellte, Personalabteilung<br />

und Führungskräfte miteinan<strong>der</strong><br />

und bündelt die HR-bezogene Kommunikation.<br />

Dadurch lassen sich viele<br />

Personalprozesse schneller und komfortabler<br />

gestalten. Mitarbeiter können dann<br />

zum Beispiel je<strong>der</strong>zeit über eine Smartphone-App<br />

ihr Zeitkonto einsehen.<br />

Wenn ein Mitarbeiter kündigt, wird<br />

<strong>der</strong> Offboarding-Prozess über die Collaboration-Plattform<br />

angestoßen. Um einen<br />

positiven Abschiedseindruck zu hinterlassen,<br />

ist zum Beispiel ein freundliches Austrittsgespräch<br />

wichtig. Zudem sollte <strong>der</strong><br />

ehemalige Mitarbeiter sein Zeugnis möglichst<br />

schnell erhalten. Ein Zeugnisgenerator<br />

ermöglicht es, diesen Prozess automatisiert<br />

abzuwickeln. Ulrich Jänicke<br />

Anzeige<br />

Ein Sprungbrett für die Karriere –<br />

Der Master-Studiengang Public Management<br />

Foto: Hochschule Kehl<br />

Der berufsbegleitende Master-Studiengang<br />

Public Management startet jährlich mit einer<br />

kleinen Gruppe von je 25 Studierenden zum<br />

Wintersemester an den Hochschulen in Kehl<br />

und in Ludwigsburg. Ziel des Studiums ist <strong>der</strong><br />

Erwerb und Ausbau von Führungskompetenzen.<br />

Der postgraduale Studiengang vermittelt<br />

künftigen als auch bereits erfahrenen Führungskräften<br />

aktuelles Fachwissen aus den Kommunikations-,<br />

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

<strong>der</strong> Psychologie und Ethik sowie Handlungs-,<br />

Methoden- und Entscheidungskompetenzen<br />

für eine mo<strong>der</strong>ne Führungskraft. Der reakkreditierte<br />

Studiengang ist berufsbegleitend,<br />

praxisnah und interaktiv gestaltet. Er bietet neben<br />

<strong>der</strong> Vermittlung von Kenntnissen aus Forschung<br />

und Praxis eine hohe Lernflexibilität<br />

durch einen modularen Studienaufbau und den<br />

Wechsel von lernintensiven Präsenz- und<br />

Selbstlernphasen.<br />

Die Präsenzphasen sind speziell auf die Situation<br />

von berufstätigen Personen abgestimmt<br />

und finden daher überwiegend freitags und<br />

Advertorial<br />

abgeschlossenen Modulen erhalten die TeilnehmerInnen<br />

ihren Master-Abschluss (M. A.) und<br />

damit auch die Bildungsvoraussetzung für den<br />

höheren Dienst in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne öffentliche Verwaltung braucht<br />

Führungskräfte, die fachliche und personelle<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

Verantwortung übernehmen und sich beruflich<br />

Philipp Bauer M.A. (Tel. 0 78 51/8 94-2 33)<br />

und persönlich weiterentwickeln. Der<br />

Mail: philipp.bauer@hs-kehl.de<br />

Master-Studiengang Public Management, <strong>der</strong><br />

Website: www.mpm-kehl.de<br />

parallel an <strong>der</strong> Hochschule für öffentliche<br />

Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und <strong>der</strong><br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

und Finanzen Ludwigsburg<br />

angeboten wird, bereitet auf zukünftige<br />

Eva Baum M. A. (Tel. 0 71 41/1 40-6 00)<br />

Führungsaufgaben vor und gibt auch<br />

Mail: eva.baum@hs-ludwigsburg.de<br />

erfahrenen Führungskräften das nötige<br />

Website: www.hs-ludwigsburg.de/mpm<br />

Handwerkszeug<br />

66<br />

für die tägliche Arbeit. samstags statt. Nach fünf Semestern mit zehn<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Foto: HWR<br />

Anzeige<br />

Fernstudium: Master European Public Management<br />

Berufsbegleitendes Fernstudium an <strong>der</strong> Berlin Professional School.<br />

Mit dem international anerkannten Master<br />

ebnen wir Ihnen den Weg in die höhere<br />

Verwaltung – mit Europabezug.<br />

Im berufsbegleitenden Masterstudium werden<br />

Sie auf Führungsaufgaben in <strong>der</strong> Verwaltung, im<br />

Management sowie <strong>der</strong> Politikanalyse/-beratung<br />

vorbereitet, die in beson<strong>der</strong>em Maße Europakompetenz<br />

erfor<strong>der</strong>n.<br />

Europa zu gestalten, bedeutet international<br />

zusammenzuarbeiten. Neben europarechtlichen<br />

und –politischen Kenntnissen stellen wir interkulturelle<br />

Kompetenz in den Mittelpunkt. Projektmanagement<br />

und Fremdsprachen ergänzen<br />

neben Führung und Kommunikation das Profil<br />

des Studiengangs.<br />

Interdisziplinär und praxisnah<br />

Unsere Studiengänge leben vom gleichberechtigten<br />

Austausch unserer Lehrenden, die alle<br />

praktische Erfahrungen haben, und unserer berufserfahrenen<br />

Studierenden. Darüber hinaus<br />

Advertorial<br />

bleiben wir durch Planspiele, Exkursionen und<br />

Gastvorträge nah an <strong>der</strong> Praxis.<br />

Die Aufgaben im Verwaltungsmanagement<br />

sind vielfältig, ebenso wie unsere Studieninhalte:<br />

Der Master steht an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />

von Rechts-, Politik-, Verwaltungs- und<br />

Wirtschaftswissenschaften.<br />

Als Fernstudiengang im Blended Learning-Format,<br />

das mo<strong>der</strong>ne Online- mit klassischer Präsenzlehre<br />

verbindet, ist <strong>der</strong> Master European<br />

Public Management berufsbegleitend studierbar<br />

und ermöglicht Ihnen größtmögliche Flexibilität.<br />

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin<br />

Berlin Professional School<br />

Alt-Friedrichsfelde 60<br />

10315 Berlin<br />

Tel. 0 30/3 08 77-29 14<br />

bps-epm@hwr-berlin.de<br />

www.berlin-professional-school.de


WISSENSTRANSFER<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Arbeitsplatz: Die Generation Y zeigt keine Scheu vor <strong>der</strong> Technik und digitalen Prozessen wie etwa<br />

Collaboration-Tools. Die Kollegen sollten sich daran ein Beispiel nehmen.<br />

DIE JUNGEN GEBEN<br />

WICHTIGE IMPULSE<br />

Junge Mitarbeiter zeigen sich heute vielfach an ihren Aufgaben interessiert,<br />

suchen Herausfor<strong>der</strong>ungen und können mit ihrer Dynamik auch an<strong>der</strong>e Kollegen<br />

begeistern. Die älteren Generationen sollten diese Impulse wertschätzen und<br />

zum Vorteil <strong>der</strong> gesamten Organisation nutzen.<br />

Generation Y, Millennials, Digital Natives<br />

– Namen gibt es viele für diesen<br />

jungen Geburtenjahrgang. Es<br />

sind die Fachkräfte <strong>der</strong> Jahrgänge 1980 bis<br />

1995, die sich nun im Berufsleben fest verankern<br />

und zum Teil schon leitende Positionen<br />

einnehmen. Trotzdem sind diese<br />

Mitarbeiter vielen Führungskräften noch<br />

immer ein Rätsel in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

und Kommunikation. Vorurteile spielen<br />

dabei eine große Rolle. Millennials wollen<br />

keinen „echten Job“, son<strong>der</strong>n nur Startups<br />

gründen, sind fauler als die an<strong>der</strong>en<br />

Kollegen und hängen nur am Smartphone<br />

– so stellen sich zumindest die Älteren die<br />

Generation Y vor.<br />

Die meisten jungen Mitarbeiter sind<br />

engagierte Menschen, die nach sinnvollen<br />

Maßnahmen und Neuerungen für ihr Arbeitsumfeld<br />

suchen, die mit hoher Leistungsbereitschaft<br />

bei <strong>der</strong> Sache sind und<br />

nicht nur nach Anweisung arbeiten, son<strong>der</strong>n<br />

mitdenken. Gerade Millennials finden<br />

häufig selbstständig Lösungen und<br />

begeistern mit ihrer Dynamik auch an<strong>der</strong>e<br />

Kollegen.<br />

Studien zeigen, dass die neue Generation<br />

bei ihrer Berufswahl nicht nur auf die<br />

Bezahlung Wert legt, son<strong>der</strong>n auch darauf,<br />

mit ihrem Tun etwas in <strong>der</strong> Welt zu<br />

verän<strong>der</strong>n. Ein weiterer Motivator <strong>der</strong> jungen<br />

Generation liegt in einem Gleichgewicht<br />

zwischen Arbeit und Freizeit, <strong>der</strong><br />

viel zitierten Work-Life-Balance.<br />

Starre Arbeitszeiten o<strong>der</strong> -plätze engen<br />

die jungen Professionals ein, da sie sich<br />

aufgrund <strong>der</strong> digitalen Medien immer und<br />

überall vernetzen wollen und können.<br />

Hier liegt wie<strong>der</strong>um ein weiteres Sorgenthema<br />

<strong>der</strong> älteren Generation. Nicht selten<br />

stellen digitale Neuerungen für sie ein<br />

Buch mit sieben Siegeln dar. Die Generation<br />

Y jedoch ist mit ihnen aufgewachsen<br />

und weiß die Vorteile, die damit einher-<br />

Foto: Contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />

gehen, für sich zu nutzen. Selbst wenn sie<br />

ein Programm nicht kennen, haben sie<br />

keine Angst vor <strong>der</strong> Technik – ein weiterer<br />

Gewinn, an dem sich Kollegen ein Beispiel<br />

nehmen sollten. Statt Angst vor dem<br />

Schritt in Richtung Digitalisierung zu haben,<br />

nutzen intelligente Führungskräfte<br />

die jungen Fachkräfte, um von ihnen zu<br />

lernen.<br />

Ein weiterer Nutzen für das gesamte<br />

Team kann in <strong>der</strong> sehr hohen Weiterbildungsmotivation<br />

<strong>der</strong> Millennials liegen.<br />

Sie sind offen und neugierig und suchen<br />

nach neuen Aufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Die ältere Generation versteht<br />

diesen Hunger nach mehr oft als mangelnden<br />

Respekt gegenüber dem Arbeitgeber<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tätigkeit, statt ihn auch für die<br />

übrigen Mitarbeiter als Ansporn zu verwenden.<br />

Millennials suchen in ihrem Beruf<br />

nach Erfüllung, Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

persönlicher Wertschätzung und einem<br />

guten bis freundschaftlichen Verhältnis zu<br />

ihren Kollegen.<br />

Um Alt und Jung heutzutage zusammenzubringen,<br />

liegt <strong>der</strong> richtige Weg in<br />

<strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Vielfalt. Nur so können<br />

die Potenziale aller Generationen sowie<br />

einzelner Personen gewinnbringend zusammenwirken.<br />

Leitende Angestellte nehmen<br />

hier die Position eines Coaches o<strong>der</strong><br />

Mentors ein. Sie geben regelmäßig Feedback<br />

an ihre Mitarbeiter und lassen gleichermaßen<br />

Meinungen und Ansichten<br />

ihres Teams zu.<br />

Kommunikation spielt hier eine entscheidende<br />

Rolle. Wöchentliche Meetings,<br />

bei denen jede Generation ihr Wissen mit<br />

den an<strong>der</strong>en teilen kann, schaffen auf <strong>der</strong><br />

einen Seite ein Arbeitsumfeld, das ein offenes<br />

Ohr für die Sorgen und Ängste <strong>der</strong><br />

älteren Mitarbeiter bietet. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite werden Anreize für die Generation Y<br />

geboten, die über das Gehalt hinausgehen<br />

und die für sie mindestens genauso viel<br />

Bedeutung haben: Wertschätzung und Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Christian Rampelt<br />

DER AUTOR<br />

Christian Rampelt ist Grün<strong>der</strong> und<br />

Geschäftsführer des auf Headhunting<br />

spezialisierten Unternehmens Dfind.com in<br />

Düsseldorf (www.dfind.com)<br />

Facility Manager – ganzheitliche Fachkräfte<br />

Jede Immobilie muss technisch, ökonomisch<br />

und ökologisch aus allen Blickwinkeln betrachtet<br />

werden, um das Beste aus ihrem Lebenszyklus<br />

zu machen. Facility Manager stellen sich<br />

diesem komplexen Aufgabenspektrum und verfügen<br />

über die nötigen Fachkenntnisse in diesen<br />

unterschiedlichen Bereichen. Sie tragen die<br />

Verantwortung für die Gebäude, die damit verbundenen<br />

Prozesse und den Personaleinsatz.<br />

Daher sind gut ausgebildete Facility Manager<br />

wertvolle Fachkräfte für Städte, Gemeinden und<br />

Kommunen, die Wert auf eine optimale Bewirtschaftung<br />

ihrer Immobilien legen.<br />

Berufsbegleitend akademisch weiterbilden<br />

Einer <strong>der</strong> führenden Standorte für die akademische<br />

Weiterbildung im Facility Management ist<br />

seit über 20 Jahren die fränkische Metropole<br />

Nürnberg. Die OHM Professional School, das<br />

Weiterbildungsinstitut <strong>der</strong> Technischen Hochschule<br />

Nürnberg, bietet einen berufsbegleitenden<br />

Masterstudiengang sowie einen Zertifikatslehrgang<br />

Facility Management. Potenzialträger,<br />

Fach- und Führungskräfte lernen hier, Immobilien<br />

und Anlagen optimal zu planen und zu<br />

führen.<br />

Foto: OHM Professional School<br />

Berufsbegleitend weiterbilden<br />

Die OHM Professional School in Nürnberg bildet<br />

Facility Manager aus.<br />

Facility<br />

Management (FM)<br />

Berufsbegleitend zum Facility Manager!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.facility-management-studium.de<br />

Wissenschaftlich fundiert und praxisnah<br />

Die Beson<strong>der</strong>heit des Studienangebots Facility<br />

Management an <strong>der</strong> OPS ist die einzigartige<br />

Schwerpunktsetzung: Technik, Strategie & Management<br />

sowie Betreiberverantwortung werden<br />

gleichermaßen im Studienplan behandelt. Diese<br />

vier Säulen sind die tragenden Fertigkeiten eines<br />

erfolgreichen Facility Managers, <strong>der</strong> neben<br />

dem technischen Wissen auch über solides betriebswirtschaftliches<br />

Know-how verfügen muss.<br />

Die Weiterbildung ist sehr praxisorientiert und<br />

ein ideales Angebot für alle Professionals, die<br />

sich weiterbilden, aber nicht aus dem Job aussteigen<br />

wollen. Dank des etablierten Blended<br />

Learning-Konzepts mit Wechsel von Präsenzterminen<br />

und Selbststudium lassen sich Beruf,<br />

Familie und Weiterbildung ideal vereinbaren.<br />

Der nächste Studienstart ist <strong>der</strong> 1. Oktober<br />

2<strong>02</strong>0. Interessierte können sich bis zum 15.<br />

September 2<strong>02</strong>0 beim Studiengangmanager<br />

Carsten Schmidhuber unter +49 911 424599-<br />

13 informieren und anmelden. Alle Informationen<br />

und das Anmeldeformular finden Sie auch<br />

auf <strong>der</strong> Homepage:<br />

www.facility-management-studium.de/<br />

OHM Professional School<br />

Technische Hochschule Nürnberg<br />

Carsten Schmidhuber<br />

Dürrenhofstraße 4, 904<strong>02</strong> Nürnberg<br />

Tel. 09 11/58 80-28 13<br />

ops-fm@th-nuernberg.de<br />

www.ohm-professional-school.de<br />

FM-Strategie, Technik-Grundlagen, Gebäude-Management-Prozesse,<br />

Unternehmensführung, Projekt-Management, Betreiberverantwortung.<br />

MASTER FM:<br />

ZERTIFIKAT FM:<br />

3 Semester, Master of Facility Management<br />

Joint Degree TH Nürnberg / HS München<br />

2 Semester, Hochschulzertifikat TH Nürnberg<br />

Studieren in kleinen Gruppen. Lernen im Blended-Learning Konzept.<br />

Präsenzphasen ca. alle 5 Wochen. Praxisnahe Projekt-/Masterarbeiten.<br />

Studienbeginn am 1. Oktober 2<strong>02</strong>0<br />

Informationen bei: OHM Professional School<br />

Ihr Ansprechpartner: Carsten Schmidhuber<br />

Telefon 0911 424599-13, ops-fm@th-nuernberg.de<br />

WEITERBILDUNG LOHNT SICH!<br />

68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20


Ausgewählte BERUFSBEGLEITENDE MASTERSTUDIENGÄNGE und WEITERBILDUNGEN im Überblick<br />

Universität/<br />

Hochschule<br />

Studiengang/<br />

Weiterbildung<br />

Abschluss Voraussetzungen Aufbau/<br />

Struktur<br />

Nächster<br />

Studienstart<br />

Studiengebühr Regelstudienzeit<br />

Bewerbungsschluss<br />

Homepage<br />

Technische Hochschule<br />

Deggendorf<br />

Public Management M.A. Abgeschlossenes Erststudium<br />

(Bachelor o<strong>der</strong> Diplom) + mind. 1 Jahr<br />

Berufserfahrung nach Abschluss des Erststudiums<br />

4 Semester, davon<br />

3 Semester mit<br />

Präsenzvorlesungen.<br />

Die Vorlesungen<br />

finden zu etwa<br />

gleichen Teilen in<br />

Deggendorf und<br />

Hof statt<br />

3498 Euro pro Semester<br />

+ einmaliger Verwaltungsbeitrag<br />

von 1150<br />

Euro<br />

Berlin Professional<br />

School <strong>der</strong><br />

Hochschule für<br />

Wirtschaft und Recht<br />

Berlin (HWR Berlin)<br />

Public Administration MPA Hochschulabschluss + anschließende<br />

Berufserfahrung von mind. 1 Jahr<br />

4 Semester September 2<strong>02</strong>0 15. Juli 2<strong>02</strong>0 www.th-deg.de/de/weiterbildung/master/pm-m<br />

Berufsbegleitendes<br />

Fernstudium<br />

im Blended-<br />

Learning-Format<br />

2100 € pro Semester<br />

(inkl. aller Gebühren)<br />

4 Semester April/Oktober Januar/Juli www.berlin-professional-school.de<br />

Technische<br />

Hochschule<br />

Mittelhessen, Fernstudienzentrum,<br />

Friedberg<br />

Facility Management M.Sc. Erstes abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

+ mind. 1 Jahr einschlägige Berufspraxis<br />

o<strong>der</strong> abgeschlossene Berufsausbildung +<br />

mind. 1 Jahr Berufspraxis (Masterabschluss<br />

über Eignungsprüfung bei Erfüllung <strong>der</strong> Zulassungsvoraussetzungen<br />

möglich)<br />

Fernstudium<br />

mit 10 bis 12<br />

Präsenztagen pro<br />

Semester, meist<br />

samstags (freitags<br />

möglich)<br />

Je 1500 € für 3 Studiensemester<br />

+ 2000 € für<br />

das Thesissemester.<br />

Urlaubssemester zu je<br />

120 € und Wie<strong>der</strong>holungssemester<br />

zu je<br />

400 € können gebucht<br />

werden<br />

3 Studiensemester<br />

+<br />

1 Thesissemester<br />

Wintersemester<br />

2019/20<br />

Sommersemester<br />

2<strong>02</strong>0<br />

Sommersemester:<br />

15. Januar<br />

Wintersemester:<br />

15. Juli<br />

www.thm.de/fsz<br />

Trilux Akademie Lichttechniker Innenbzw.<br />

Außenbeleuchtung<br />

DIN-geprüfter<br />

Lichttechniker<br />

Innen- bzw.<br />

Außenbeleuchtung<br />

Ausbildung und Berufserfahrung, staatlich<br />

geprüfter Techniker, elektrotechnische<br />

Ausbildung mit Berufspraxis, Elektromeister,<br />

Fachabitur „Technik“ mit 3-jähriger Tätigkeit<br />

o<strong>der</strong> 5-jähriger Tätigkeit im Bereich Elektroo<strong>der</strong><br />

Lichttechnik, technisches Studium<br />

Kombination aus<br />

Präsenztagen und<br />

Webinaren mit<br />

anschließen<strong>der</strong><br />

Prüfung bei DIN<br />

CERTCO<br />

2950 € 9 Präsenztage<br />

+<br />

begleitende<br />

Webinare<br />

20. April 2<strong>02</strong>0 in<br />

Arnsberg<br />

Keine Angabe www.trilux-akademie.de<br />

Hochschule<br />

Schmalkalden –<br />

Zentrum für<br />

Weiterbildung<br />

Öffentliches Recht und<br />

Management<br />

Master of<br />

Public Administration<br />

(MPA)<br />

Abschluss eines Hochschul-, Verwaltungsfachhochschul-<br />

o<strong>der</strong> Berufsakademiestudiums<br />

und einschlägige Berufserfahrung<br />

von mindestens 1 Jahr (ggf. aus dualem<br />

Studium) o<strong>der</strong> Bestehen einer Eignungsprüfung<br />

bei abgeschlossener, einschlägiger<br />

Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung<br />

von mindestens 2 Jahren<br />

Berufsbegleitendes<br />

Studium mit<br />

14 Präsenzphasen<br />

unter Einbezug <strong>der</strong><br />

Wochenenden;<br />

Vorlesungen zu jeweils<br />

einem Modul<br />

pro Präsenzphase,<br />

Prüfungen in die<br />

Präsenzphasen<br />

integriert<br />

2360 € pro<br />

Fachsemester +<br />

Semesterbeitrag<br />

5 Semester Wintersemester<br />

2<strong>02</strong>0/2<strong>02</strong>1<br />

31. Juli 2<strong>02</strong>0 –<br />

die Bewerbung für die<br />

Eignungsprüfung ist<br />

bis zum 31. Januar<br />

eines Jahres möglich<br />

www.hs-schmalkalden.de/<br />

weiterbildung/oeffentliches-recht<br />

OHM Professional<br />

School, Technische<br />

Hochschule<br />

Nürnberg<br />

Facility Management Master of<br />

Facility<br />

Management<br />

Hochschulstudium mit technischer o<strong>der</strong> betriebswirtschaftlicher<br />

Fachrichtung + mind.<br />

1 Jahr Berufserfahrung<br />

Berufsbegleitend,<br />

Blended-Learning-Konzept<br />

9320 € für 12 Module,<br />

inkl. 2 Projektmodule +<br />

Mastermodul<br />

3 Semester 1. Oktober 2<strong>02</strong>0 15. September 2<strong>02</strong>0 www.facility-management-studium.de<br />

Kommunale Hochschule<br />

für Verwaltung<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Kommunales Verwaltungsmanagement<br />

M.A. Erster verwaltungs-, rechts- o<strong>der</strong> wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Hochschulabschluss und<br />

in <strong>der</strong> Regel eine mindestens zweijährige<br />

Berufspraxis in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

o<strong>der</strong> in öffentlichen Unternehmen<br />

Berufsbegleitend 7200 € 2 Jahre August 2<strong>02</strong>0 31. Mai 2<strong>02</strong>0 www.nsi-hsvn.de<br />

Hochschule Meißen<br />

(FH) und Fortbildungszentrum<br />

Masterstudiengang<br />

Public Governance<br />

Master<br />

of Sience<br />

(M.Sc.)<br />

erster berufsqualifizieren<strong>der</strong> Studienabschluss<br />

mit mind. <strong>der</strong> Note Befriedigend<br />

und ein Jahr berufspraktische Erfahrung<br />

(vorzugsweise im öffentlichen Dienst)<br />

berufsbegleitend,<br />

fünf fachtheoretische<br />

Semester mit<br />

jeweils vier Modulen;<br />

6. Semester<br />

Masterarbeit und<br />

Verteidigung<br />

5900 Euro 6 Semester 24.08.2<strong>02</strong>0 15. April 2<strong>02</strong>0 https://www.hsf.sachsen.<br />

de/studium<br />

Hochschule für<br />

öffentliche<br />

Verwaltung Kehl<br />

Public Management M.A. Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />

Abschluss des Hochschulstudiums +<br />

2 Jahre Berufserfahrung<br />

Blended Learning 500 € pro Semester +<br />

Umlage für Studentenwerk<br />

+ 10 € für<br />

Studierendenkarte<br />

5 Semester September 2<strong>02</strong>0 jeweils am<br />

31. Oktober<br />

www.mpm-kehl.de<br />

Hochschule für<br />

öffentliche Verwaltung<br />

und Finanzen<br />

Ludwigsburg<br />

Public Management M.A. Überdurchschnittlich erfolgreicher<br />

Abschluss des Hochschulstudiums +<br />

2 Jahre Berufserfahrung<br />

Blended Learning 500 € pro Semester +<br />

Studentenwerksbeitrag<br />

und Verwaltungskosten<br />

von insgesamt etwa 100 €<br />

5 Semester September 2<strong>02</strong>0 jeweils am 10. Mai www.hs-ludwigsburg.de/<br />

mpm<br />

Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften<br />

Hof<br />

Berufsbegleiten<strong>der</strong><br />

Bachelorstudiengang<br />

Digitale Verwaltung<br />

B.A. Abitur o<strong>der</strong> Fachabitur o<strong>der</strong> abgeschlossene<br />

einschlägige Berufsausbildung und<br />

anschließende mindestens 3-jährige einschlägige<br />

Berufspraxis<br />

Der Studiengang<br />

wird in Präsenz<br />

und Blended<br />

Learning an <strong>der</strong>zeit<br />

5 Studienorten<br />

in Bayern<br />

angeboten. Bei<br />

Bedarf kommen<br />

weitere hinzu.<br />

14 000 € 8 Semester 15. März 2<strong>02</strong>0 /<br />

1. Oktober 2<strong>02</strong>0<br />

28. Februar 2<strong>02</strong>0 /<br />

15. August 2<strong>02</strong>0<br />

www.beruf-plus-studium.de<br />

Universität Bonn Katastrophenvorsorge<br />

und Katastrophenmanagement<br />

(KaVoMa)<br />

Master of<br />

Disaster<br />

Management<br />

and Risk<br />

Governance<br />

Abgeschlossenes berufsqualifizierendes<br />

Hochschulstudium (180 ECTS) + mindestens<br />

3 Jahre fachspezifische Berufserfahrung<br />

in den Bereichen Katastrophenvorsorge<br />

und Katastrophenmanagement<br />

Berufsbegleitend,<br />

Blended Learning<br />

9800 € + Kosten für<br />

Anfahrt zum Veranstaltungsort<br />

sowie Verpflegung<br />

und Unterkunft +<br />

Studierendenwerkbeitrag<br />

5 - 6 Semester,<br />

je nach<br />

Anrechnung<br />

von Ehrenamt/Berufserfahrung<br />

Wintersemester<br />

2<strong>02</strong>0/2<strong>02</strong>1<br />

jeweils am 15. Juli www.kavoma.de<br />

Distance and Independent<br />

Studies<br />

Center (DISC) –<br />

Fernstudienzentrum<br />

<strong>der</strong> Technischen<br />

Universität<br />

Kaiserslautern<br />

Insgesamt 27 Masterund<br />

Zertifikatsstudiengänge<br />

sowie<br />

Zertifikatskurse<br />

Master o<strong>der</strong><br />

Zertifikat<br />

Je nach Studiengang, einzusehen unter<br />

www.zfuw.de<br />

Kombination von<br />

Selbstlernmaterialien,<br />

Präsenzveranstaltungen<br />

und<br />

onlinebasierter<br />

Interaktion im<br />

Online-Campus<br />

Je nach Studiengang,<br />

einzusehen unter<br />

www.zfuw.de<br />

Je nach<br />

Studiengang,<br />

einzusehen<br />

unter<br />

www.zfuw.de<br />

Wintersemester<br />

2<strong>02</strong>0/21:<br />

Oktober 2<strong>02</strong>0<br />

Zulassungsbeschränkte<br />

Studiengänge:<br />

15. Juli 2<strong>02</strong>0;<br />

Zulassungsfreie<br />

Studiengänge:<br />

31. August 2<strong>02</strong>0<br />

www.zfuw.de<br />

Die Übersicht im Internet: www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />

Alle Angaben ohne Gewähr


Parlament & Verwaltung<br />

ONLINE<br />

Mehr über Kommunikation, Recruiting<br />

und Personalmanagement <strong>der</strong><br />

Kommunen finden Sie auf www.<br />

treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

CHEMNITZ<br />

Die Industriestadt Chemnitz gehört<br />

zu den wachstumsstärksten Städten<br />

Deutschlands und ist Bewerberin für<br />

die Kulturhauptstadt Europas 2<strong>02</strong>5. Mit<br />

ihren 250.000 Einwohnern ist sie die<br />

drittgrößte Stadt Sachsens, Technologiestandort<br />

mit den Schwerpunktbranchen<br />

Automobil- und Zuliefererindustrie,<br />

Informationstechnologie sowie Maschinen-<br />

und Anlagenbau. Einzigartige<br />

Zeugnisse des Bauhauses und <strong>der</strong><br />

Neuen Sachlichkeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kaßberg<br />

als eines <strong>der</strong> größten zusammenhängenden<br />

Grün<strong>der</strong>zeitviertel Europas<br />

begeistern Architekturfans, ebenso wie<br />

die in den vergangenen 20 Jahren von<br />

international renommierten Architekten<br />

wie Helmut Jahn, Hans Kollhoff o<strong>der</strong><br />

Christoph Ingenhoven neu entworfene<br />

Chemnitzer Innenstadt.<br />

(www.chemnitz.de)<br />

DER AUTOR<br />

Sven Schulze ist<br />

Bürgermeister für Personal,<br />

Finanzen und Organisation<br />

<strong>der</strong> sächsischen Stadt<br />

Chemnitz<br />

(d1@stadt-chemnitz.de)<br />

Info-App <strong>der</strong> Stadt Chemnitz: Ob Dienstanweisungen,<br />

News aus den Ämtern o<strong>der</strong> Bürger-<br />

Pinnwand, alles kann angezeigt werden.<br />

Kommunikation<br />

News per App<br />

Die Stadt Chemnitz nutzt die App-Kommunikation zur aktuellen und mobilen<br />

Information ihrer Mitarbeiter. Doch die Anwendung eines Start-ups kann noch<br />

mehr, wie Bürgermeister Sven Schulze in seinem Beitrag erläutert.<br />

Die Stadt Chemnitz nutzt die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung und<br />

hat als erste Stadt in Deutschland<br />

eine Mitarbeiter-App eingeführt. Mit <strong>der</strong><br />

App „SVC2go“ können die Nutzer alle relevanten<br />

Informationen für ihren Arbeitsalltag<br />

sowie Neuigkeiten aus <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

auf ihr Smartphone herunterladen.<br />

Ob Dienstanweisungen, Ansprechpartner<br />

o<strong>der</strong> aktuelle Informationen aus<br />

den Ämtern, alles kann in <strong>der</strong> App angezeigt<br />

werden. Selbst Veranstaltungen werden<br />

über diesen Kanal angekündigt, und<br />

es ist möglich, sich per App direkt zur Teilnahme<br />

anzumelden.<br />

Außerdem können die Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

App selbst aktiv werden. Sie können per<br />

Chat miteinan<strong>der</strong> kommunizieren, Bil<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> Online-Pinnwand teilen und künftig<br />

auch kommentieren. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

kann diese Plattform nutzen, muss es aber<br />

nicht. Um den Datenschutz und die Datensicherheit<br />

zu gewährleisten, haben alle<br />

Mitarbeiter persönliche Login-Informationen<br />

erhalten.<br />

VERWALTUNGSORGANISATION<br />

Die Software für die App kommt vom<br />

Chemnitzer Start-Up Staffbase, das 2014<br />

gegründet wurde. Die Einführung <strong>der</strong> App<br />

ist eine Initiative zur Digitalisierung <strong>der</strong><br />

internen Kommunikation und entstand<br />

aus dem Wunsch <strong>der</strong> Chemnitzer Verwaltungsspitze<br />

heraus, endlich alle Mitarbeiter<br />

schnell mit aktuellen und relevanten<br />

Nachrichten versorgen zu können. Bisher<br />

hatten nur Mitarbeiter mit Zugang zum<br />

städtischen Intranet Zugriff auf diese Informationen.<br />

Dabei gelten Informationen<br />

als die wichtigste Ware des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

und Zeit ist ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor.<br />

Unser erklärtes Ziel ist es, mit <strong>der</strong> App<br />

die Mitarbeiter vor o<strong>der</strong> spätestens zeitgleich<br />

mit <strong>der</strong> Presse über aktuelle Themen<br />

zu informieren.<br />

Das neue Angebot stößt bei den Beschäftigten<br />

auf großes Interesse: Seit dem<br />

Start <strong>der</strong> App Ende August 2019 haben sich<br />

bereits knapp 1500 Personen registriert.<br />

Somit erreichen wir rund ein Drittel <strong>der</strong><br />

Stadtangestellten zuverlässig, unabhängig<br />

davon, ob diese in den Kin<strong>der</strong>gärten, im<br />

Rathaus, Tierpark o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Feuerwache<br />

ihren Dienst tun.<br />

VERKNÜPFTE MELDUNGEN<br />

Die App, die interessierte Bürger auch<br />

ohne Anmeldedaten aus den üblichen<br />

App-Stores kostenlos herunterladen können,<br />

bietet zugleich <strong>der</strong> Öffentlichkeit die<br />

Möglichkeit, sich über die Stadt zu informieren.<br />

So sind im öffentlichen Bereich<br />

unter an<strong>der</strong>em Informationen über die Bewerbung<br />

von Chemnitz als Kulturhauptstadt<br />

Europas 2<strong>02</strong>5 und Stellenangebote<br />

<strong>der</strong> Stadt zu finden. Getrennt von den<br />

sonstigen Informationen lassen sich auch<br />

dort aktuelle Berichte einstellen und Meldungen<br />

an<strong>der</strong>er Dienste verknüpfen. So<br />

werden bei uns die neusten Meldungen<br />

von Twitter veröffentlicht. Sven Schulze<br />

Foto: Stadt Chemnitz<br />

Foto: Vegefox.com/Adobe Stock<br />

Digitales Recruiting<br />

Chancen nutzen<br />

Der Recruiter von morgen muss Experte für das Bespielen diverser Bewerberkanäle<br />

werden. Gleichermaßen sind Fingerspitzengefühl und Reflexion über den<br />

Einsatz digitaler Prozesse entscheidende Faktoren für die Etablierung eines<br />

schnellen und transparenten Auswahlprozesses.<br />

powered<br />

by zfm<br />

Bewerber im Fokus: Digitale Instrumente können vor allem den Prozess <strong>der</strong> Vorauswahl von Verwaltungstätigkeiten<br />

entlasten und dadurch beschleunigen.<br />

Der digitale Wandel ist längst Bestandteil<br />

des Alltagslebens. Mobile<br />

Payment, Sprachassistenten o<strong>der</strong><br />

Smart Home sind in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

angekommen. Bewerber um einen<br />

Arbeitsplatz erwarten während eines Bewerbungsprozesses<br />

denselben Digitalisierungsstandard,<br />

<strong>der</strong> ihnen in an<strong>der</strong>en Lebensbereichen<br />

geboten wird.<br />

Im Zuge des digitalen Recruitings gilt es<br />

für Arbeitgeber, sich als attraktiv und fortschrittlich<br />

zu positionieren und vorhandene<br />

Möglichkeiten zu nutzen, ohne bestehende<br />

Standards zu missachten. Hierzu<br />

ein Beispiel aus dem Kundendienst, in dem<br />

oftmals Chatbots genutzt werden, um Kunden<br />

rund um die Uhr einen direkten Ansprechpartner<br />

zu bieten. Mancher Kunde<br />

wird die Verzweiflung im Umgang mit<br />

dieser maschinellen Intelligenz kennen.<br />

Der Einsatz eines technisch unausgereiften<br />

Chatbots im Recruiting könnte manchen<br />

qualifizierten Bewerber von einer Bewerbung<br />

abschrecken. Das darf keiner Personalabteilung<br />

passieren. Im Folgenden werden<br />

Aspekte eines digitalen Recruitingprozesses<br />

erläutert.<br />

DIGITALISIERUNG VEREINFACHT<br />

Bewerber erwarten einen schnellen, transparenten<br />

und reibungslosen Bewerbungsprozess.<br />

Die Digitalisierung dieses Prozesses<br />

bietet durch den Wegfall administrativer<br />

Tätigkeiten das Potenzial zur Einsparung<br />

von Kosten und Zeit. Dem Recruiting<br />

stehen dabei einige Möglichkeiten zur<br />

Verfügung: Einrichtung eines Karriereportals,<br />

Versendung automatisierter Eingangsbestätigungen,<br />

Auswertung von Lebensläufen<br />

(CV-Parsing und -Screening), automatisierte<br />

Erstellung von Bewerberlisten,<br />

Bewerbergespräche per Videotelefonie.<br />

SOCIAL MEDIA NUTZEN<br />

Recruiting und Personalmarketing muss<br />

dort stattfinden, wo Bewerber sind. Vor<br />

allem Social-Media-Kanäle wie Insta gram,<br />

Twitter o<strong>der</strong> Facebook bieten potenziellen<br />

Bewerbern die Möglichkeit, schnell und<br />

vor allem kostengünstig präsent zu sein.<br />

Hierbei geht es weniger um das direkte<br />

Platzieren von Stellenausschreibungen<br />

(hierfür bieten sich die berufsbezogenen<br />

Plattformen Xing und Linkedin an), son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr um konkrete Einblicke in<br />

die Arbeitswelt sowie die Darstellung <strong>der</strong><br />

Unternehmenskultur. Konzerne wie DHL<br />

o<strong>der</strong> Lufthansa machen es vor, Großstädte<br />

wie Köln o<strong>der</strong> Leipzig folgen. Auch kleinere<br />

Unternehmen und Verwaltungen können<br />

durch Posts zu konkreten Projekten<br />

(z. B. Rathausneubau), Eindrücken von<br />

Messen und Tagungen o<strong>der</strong> Berichten einzelner<br />

Mitarbeiter das Interesse potenzieller<br />

Bewerber wecken. Die Inhalte sollten<br />

auf die Ziel- und Nutzergruppe abgestimmt<br />

werden.<br />

ONLINE ASSESSMENTS EINSETZEN<br />

Persönlichkeitsfragebögen o<strong>der</strong> Leistungstests<br />

können grundsätzlich onlinebasiert<br />

durchgeführt und somit einem Präsenztermin<br />

vorgeschaltet werden. Während<br />

dies in Bezug auf Persönlichkeitsfragebögen<br />

eine gute Möglichkeit <strong>der</strong> Vereinfachung<br />

des Auswahlprozesses darstellt,<br />

muss <strong>der</strong> Einsatz onlinebasierter Leistungstests<br />

vorab gründlich überlegt werden,<br />

da die Gefahr von Verfälschungen<br />

o<strong>der</strong> Täuschungen besteht. Ebenso sollte<br />

<strong>der</strong> Einsatz Künstlicher Intelligenz im Zuge<br />

<strong>der</strong> Bewerberauswahl mit Blick auf den<br />

<strong>der</strong>zeitigen Forschungsstand kritisch hinterfragt<br />

werden.<br />

Vor dem Einsatz intelligenter Methoden<br />

zur Personalauswahl muss eine reflektierte<br />

Validitäts- und Sinnhaftigkeitsanalyse stehen.<br />

Dies gilt ebenso für Digitalisierungsbemühungen<br />

im Zuge von Active Sourcing,<br />

also <strong>der</strong> direkten Ansprache potenziell<br />

geeigneter Kandidaten, beispielsweise<br />

über soziale Netzwerke. Julia Schwick<br />

DIE AUTORIN<br />

Top Stellenmarkt<br />

Julia Schwick ist Wirtschaftspsychologin und<br />

Beraterin beim Zentrum für Management- und<br />

Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner<br />

in Bonn (schwick@zfm-bonn.de)<br />

72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

73


Top Stellenmarkt<br />

Top Stellenmarkt<br />

Job<br />

Interview<br />

Altenpflegerin: Der Anteil ausländischer Beschäftigter im öffentlichen Dienst wird wachsen. Das Personal in vielen Kommunen und kommunalen Unternehmen<br />

steht vor einem Generationswechsel.<br />

Der Blick geht über die Grenzen<br />

Städte und Gemeinden werden künftig verstärkt auf ausländische Fachkräfte<br />

angewiesen sein. Davon ist Bernhard Langenbrinck, Hauptgeschäfts führer des<br />

Kommunalen Arbeitgeberverbands Nordrhein-Westfalen, überzeugt.<br />

Das Recruiting im Ausland habe sich bewährt und sollte fortgesetzt werden.<br />

Herr Langenbrinck, <strong>der</strong> Bund verstärkt die<br />

Bemühungen zur Gewinnung von ausländischen<br />

Fachkräften. Wie stellt sich die<br />

Personalsituation <strong>der</strong> Kommunen dar?<br />

Langenbrinck: Bei vielen kommunalen Arbeitgebern<br />

wird aufgrund des demografischen<br />

Wandels mittelfristig rund ein Drittel<br />

des Personals in den Ruhestand wechseln.<br />

Insoweit besteht auch bei kommunalen<br />

Verwaltungen und Unternehmen ein<br />

nachhaltiger Fachkräftebedarf.<br />

Auch deutsche Kommunen haben vereinzelt<br />

schon im Ausland Kampagnen gestartet<br />

zur Gewinnung von Fachkräften. Für Sie<br />

ein tragfähiges Modell?<br />

Langenbrinck: Ja. Schon jetzt werden bei<br />

kommunalen Arbeitgebern ausländische<br />

Fachkräfte gewonnen und eingesetzt; das<br />

geht von IT-Fachleuten in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

über Pflegekräfte bis hin zu Busfahrern in<br />

Nahverkehrsunternehmen. Das Modell <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland<br />

ist dabei nicht nur tragfähig, son<strong>der</strong>n<br />

notwendig. Das im März 2<strong>02</strong>0 in Kraft tretende<br />

Fachkräfteeinwan<strong>der</strong>ungsgesetz ist<br />

vor diesem Hintergrund zu begrüßen.<br />

Angesichts knapper Ressourcen auf dem<br />

Arbeitsmarkt wird jede Kommune ihren<br />

eigenen Vorteil suchen. Welche Bedeutung<br />

messen Sie einem flächendeckenden kommunalen<br />

Tarifsystem bei?<br />

Langenbrinck: Die Notwendigkeit einer flächendeckend<br />

funktionierenden Daseinsvorsorge<br />

stellt einen Eckpfeiler unserer<br />

Gesellschaft dar. Einheitliche flächentarifvertragliche<br />

Strukturen haben hier unter<br />

an<strong>der</strong>em den Zweck, einem ungebremsten<br />

gegenseitigen Hochschaukeln bei den Beschäftigungsbedingungen<br />

und einer gegenseitigen<br />

Personalabwerbung <strong>der</strong> Kommunen,<br />

die am Ende niemandem dient,<br />

gegenzusteuern. Das bedeutet aber nicht,<br />

dass wir gegebenenfalls flexibilisierte<br />

Bandbreitenregelungen im Tarifvertrag<br />

schaffen, welche dann passgenau auf örtliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zugeschnitten werden<br />

können.<br />

Was ist hier konkret möglich?<br />

Langenbrinck: Wir haben schon jetzt eine<br />

Reihe von Flexibilisierungselementen bei<br />

den öffentlichen Bezahlregelungen, um<br />

individuelle Schwerpunkte zu setzen, sei<br />

74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

Fotos: Privat, Raths/Adobe Stock<br />

es zum Beispiel über die sogenannte Vorweggewährung<br />

von Entgeltstufen, sei es<br />

über Möglichkeiten <strong>der</strong> leistungsorientierten<br />

Bezahlung o<strong>der</strong> die Gewährung von<br />

Zulagen zum Zweck <strong>der</strong> Fachkräftegewinnung<br />

und Fachkräftebindung. Auch Fragestellungen<br />

individueller Nettolohnoptimierungsmodelle<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Arbeitgeberattraktivität<br />

gehören in diesen Diskussionszusammenhang.<br />

Stichwort Ausbildung. Mit welchen Argumenten<br />

sollten die kommunalen Arbeitgeber<br />

um Nachwuchskräfte werben?<br />

Langenbrinck: Neben dem Aspekt einer sinnstiftenden<br />

Arbeit sind Werbeargumente<br />

unter an<strong>der</strong>em die grundsätzlich flexiblen<br />

Arbeitszeitbedingungen, welche eine Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf ermöglichen,<br />

die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten,<br />

die Krisenfestigkeit des Arbeitsplatzes,<br />

die gesicherte Gehaltszahlung o<strong>der</strong><br />

auch die betriebliche Altersversorgung.<br />

Nun haben vielleicht gerade junge Menschen<br />

noch kaum eine Vorstellung vom<br />

Tätigkeitsprofil <strong>der</strong> Kommunalverwaltung.<br />

Sehen Sie Bedarf zur Verbesserung <strong>der</strong> Informationsarbeit?<br />

Langenbrinck: Das Informationsangebot<br />

über einzelne Tätigkeitsfel<strong>der</strong> ist schon<br />

<strong>der</strong>zeit sehr vielfältig. Neben den klassischen<br />

Informationsbroschüren werden die<br />

jeweiligen Tätigkeitsprofile zunehmend<br />

auch auf kommunalen Homepageportalen<br />

mit Imagefilmen anschaulich dargestellt.<br />

Hier ist bei <strong>der</strong> Informationsarbeit aber<br />

sicher noch Luft nach oben. Wer sich als<br />

Schüler schon einmal orientieren möchte,<br />

Abfall, Straßen, Grünflächen<br />

Betrieb für kommunale<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Stadt Wesel<br />

Werner-von-Siemens-Str. 15<br />

46485 Wesel<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

dem empfehle ich im Übrigen, einmal ein<br />

Praktikum als Schnupperkurs in <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />

durchzuführen.<br />

Was bedeutet die Digitalisierung für das<br />

kommunale Personalmanagement? Ergeben<br />

sich Effizienzgewinne?<br />

Langenbrinck: Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen<br />

ist eines <strong>der</strong> Topthemen bei<br />

kommunalen Arbeitgebern vor Ort. Die<br />

Digitalisierung kann Effizienzgewinne für<br />

die Bürgerinnen und Bürger bringen, zum<br />

Beispiel in Gestalt kürzerer Bearbeitungszeiten<br />

und -wege. Sie kann aber auch im<br />

Sinne <strong>der</strong> Mitarbeiter mo<strong>der</strong>nisierte Arbeitsprozesse<br />

unterstützen. In diesem Zusammenhang<br />

sind sicher die Chancen zu<br />

nennen, die automatisierte Recruitingprozesse<br />

mit sich bringen. So kann zum Beispiel<br />

die Gewinnung neuer Mitarbeiter<br />

über den Weg des mobilen Recruiting mit<br />

entsprechend gewünschter zielgenauer<br />

Streuung heutzutage schnell und effizient<br />

papierlos erfolgen.<br />

Die Lebensarbeitszeit verlängert sich. Wie<br />

ist es um das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

im kommunalen Sektor bestellt?<br />

Langenbrinck: Das Ziel, gesunde und altersgerechte<br />

Arbeitsbedingungen vorzuhalten,<br />

um eine längere Lebensarbeitszeit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

zu för<strong>der</strong>n, ist im Sinne <strong>der</strong><br />

Arbeitgeber und <strong>der</strong> Beschäftigten. Das ist<br />

zwischenzeitlich allerorts anerkannt, gerade<br />

auch bei den Führungskräften. Diesen<br />

kommt insofern auch eine wichtige<br />

Katalysatorfunktion zu, wenn ein Gesundheitsmanagementkonzept<br />

vor Ort passgenau<br />

wirken soll. Interview: Jörg Benzing<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Bernhard<br />

Langenbrinck<br />

(Jg. 1964) ist<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

des<br />

Kommunalen<br />

Arbeitgeberverbands<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(KAV NW) in Wuppertal<br />

(langenbrinck@kav-nw.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews:<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

Betriebsleitung (m/w/d)<br />

A 16 LBesO NRW bzw.<br />

vergleichbare außertarifliche Vergütung<br />

Vollzeit / unbefristet<br />

Nähere Informationen erhalten Sie auf<br />

unserer Homepage: www.asgwesel.de<br />

Telefonische Informationen:<br />

Sonja Huf, Telefon <strong>02</strong>81 / 16393-3115<br />

Bewerbungsfrist: 16.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>0<br />

75


In Kooperation mit<br />

TOP Stellenmarkt für kommunale<br />

Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Verän<strong>der</strong>ungen voranbringen, Menschen mitnehmen –<br />

dafür brauchen wir Sie!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Konzernkoordinierung und Organisation (m/w/d)<br />

Komplexe Bauprojekte sind Ihre Leidenschaft?<br />

Dann sind unsere Immobilien bei Ihnen in den richtigen Händen!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Hochbau und Immobilienmanagement (m/w/d)<br />

Als mittelgroße Universitäts- und Kulturstadt in Hessen sind wir das dynamisches Oberzentrum<br />

<strong>der</strong> Region und bieten eine anspruchsvolle Tätigkeit in einer Leitungsfunktion mit großem<br />

Gestaltungsspielraum.<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung des Rechtsamtes (m/w/d)<br />

Übernehmen Sie das Steuer! Sie verantworten die zentralen Querschnittsfunktionen<br />

Finanzen, Personal, Organisation und IT!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Stadtrat (m/w/d)<br />

Unsere Infrastruktur baut auf Ihre technische Expertise!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Betriebsleitung Technische Dienste Kehl (m/w/d)<br />

Zahlen sind Ihr Metier! Sie managen unsere Finanzen umsichtig<br />

und verantwortungsvoll.<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Kämmerer sowie Leiter des Fachbereiches<br />

Finanzen (m/w/d)<br />

Keine Aufgabe wie viele an<strong>der</strong>e! Bauen Sie mit uns ein gutes Stück Zukunft!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Eigenbetrieb Pflege- und<br />

Altenheime (m/w/d)<br />

Gestalten wir die Zukunft unserer Stadt – Mit Ihrer Kreativität und<br />

städtebaulichen Kompetenz!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Stadtbaurat (m/w/d) / Technischer Beigeordneter (m/w/d)<br />

Mit Ihrer Expertise für Qualifizierungsmaßnahmen bereiten Sie unsere<br />

Klienten optimal für den Arbeitsmarkt von morgen vor!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Referatsleitung Markt und Integration (m/w/d)<br />

Mit Ihrer Erfahrung und Kreativität gestalten wir gemeinsam<br />

die Zukunft unserer Stadt!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Fachdienstleitung Stadtplanung und Geoinformation (m/w/d)<br />

Interessiert?<br />

Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />

Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer <strong>02</strong>28/265004 unsere Berater Julia<br />

Schwick, Roland Matuszewski und Sebastian Stiewe gerne zur Verfügung.<br />

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />

Human Kapital<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.zfm-bonn.de


Produkte & Dienstleistungen<br />

Markt<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

KURZ GEMELDET<br />

Raumlösungen<br />

Im Son<strong>der</strong>containerbau setzt Ela die<br />

Kundenwünsche individuell um. Die<br />

Experten des Unternehmens beraten zu<br />

Maßen, Ausstattung, Verkleidung, Ausschnitten<br />

wie auch zu gesetzlichen und<br />

statischen Vorgaben und begleiten die<br />

Kunden von <strong>der</strong> Planung bis zur finalen<br />

Konstruktion. – www.container.de.<br />

Neu: Govdigital<br />

Zehn öffentliche IT-Dienstleister, darunter<br />

Dataport, KDO, Stadt Köln, Regio<br />

iT, haben die Genossenschaft Govdigital<br />

mit Sitz in Berlin gegründet. Sie möchten<br />

die Blockchain- und weitere neue<br />

Technologien für die öffentliche Hand<br />

vorantreiben und eine bundesweite<br />

Netzwerkinfrastruktur für Anwendungen<br />

schaffen. Ein Fokus soll darauf liegen,<br />

im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge<br />

für öffentliche Verwaltungen und<br />

an<strong>der</strong>e öffentliche Institutionen eine<br />

sichere und verbindliche bundesweite<br />

Kommunikation zu gewährleisten. –<br />

www.govdigital.de<br />

Finanzsoftware<br />

Die „xSuite Group“ (vormals WMD) aus<br />

Hamburg hat für die öffentliche Verwaltung<br />

eine Anwendung entwickelt, die<br />

vollständig in die SAP-Public-Sector-<br />

Finanzbuchhaltungen integriert ist und<br />

mit <strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> Module PSCD und<br />

PSM sowie mit dem DZ-Kommunalmaster<br />

arbeitet. Diese ermöglicht<br />

Anwen<strong>der</strong>n ebenfalls, Rechnungsinhalte<br />

in verschiedensten Formaten zu verarbeiten.<br />

– www.xsuite.com<br />

Signalwirkung: Im zweistöckigen Interimsgebäude ist die Bibliothek <strong>der</strong> Munich International<br />

School in Starnberg untergebracht.<br />

Interimsbauten<br />

Markantes Gebäude<br />

Die Munich International School in<br />

Starnberg expandiert. Übergangsweise<br />

hat die Bibliothek in zweistöckigen<br />

Raumcontainern Platz gefunden.<br />

Innerhalb weniger Wochen war das<br />

Gebäude fertiggestellt.<br />

Eine praktische Lektion in Sachen<br />

Nachhaltigkeit wurde kürzlich den<br />

rund 1300 Schülerinnen und Schülern<br />

<strong>der</strong> Privatschule Munich International<br />

School in Starnberg auf ihrem Schulgelände<br />

geboten. Sie konnten erleben, wie<br />

aus Raumcontainern, die zuvor den Fagsi-Stand<br />

auf <strong>der</strong> Messe Bauma in München<br />

bildeten, ihre neue Schulbibliothek entsteht.<br />

Das zweistöckige Interimsgebäude<br />

wird solange zur Verfügung stehen, bis die<br />

bisherige Turnhalle zum Innovationszentrum<br />

umgebaut sein wird.<br />

Die Installation ging rasch vonstatten:<br />

Innerhalb eines Tages wurde das Fundament<br />

geschaffen, die Montage dauerte<br />

zwei Tage. Nach drei Wochen Ausbau <strong>der</strong><br />

insgesamt 24 Raumelemente war das Gebäude<br />

fertig.<br />

Mit dem temporären Bibliotheksbauwerk<br />

bleibt die Schulleitung auch in Zukunft<br />

flexibel. Es kann ohne große Probleme<br />

seinen Standort auf dem Campus<br />

wechseln und zudem auch schnell für<br />

an<strong>der</strong>e Einsatzzwecke umgerüstet werden.<br />

Der Hersteller Fagsi (Alho-Gruppe) ist<br />

als Beratungs- und Servicespezialist für<br />

mobile Räume erfahrener Partner in <strong>der</strong><br />

Containervermietung und im Verkauf. Mit<br />

individuellen Raumaufteilungen und<br />

Grundrissgestaltungen lassen sich die<br />

Containerbauten an unterschiedliche Aufgaben<br />

anpassen. Die flexiblen Raumkonzepte<br />

sind als Bürogebäude, Wohnheime,<br />

Kitas, Schulen o<strong>der</strong> Universitäten gefragt.<br />

www.fagsi.com<br />

Foto: Fagsi<br />

Foto: Disy<br />

Geschwindigkeitskontrolle<br />

Zeichen geben<br />

Verkehrsinformationssysteme spielen in<br />

Smart-City-Konzepten eine zentrale Rolle.<br />

Die DKT (Deutsche Kennzeichen Technik<br />

GmbH) bietet dazu die Geschwindigkeitswarnanlagen<br />

Vista Smiley und Veris. Das<br />

Unternehmen entwickelt Zulassungs-, Verkehrsführungs-<br />

und Verkehrsüberwachungssysteme.<br />

Die Kroschke-Gruppe und<br />

Bremicker Verkehrstechnik bündeln unter<br />

dem Dach <strong>der</strong> DKT als Joint-Venture ihre<br />

fachspezifischen Kompetenzen. Auf <strong>der</strong><br />

Fachmesse Intertraffic Amsterdam (21. bis<br />

24. April 2<strong>02</strong>0) stellt das Unternehmen<br />

seine Lösungen vor.<br />

www.dkt-international.com<br />

Tierfundkataster<br />

Wildunfälle analysieren<br />

Mit dem bundesweiten Tierfundkataster<br />

des Deutschen Jagdverbands können Daten<br />

zu Wildunfällen und Totfunden erfasst,<br />

analysiert und ausgewertet werden.<br />

Das System wurde jüngst mit <strong>der</strong> Einführung<br />

des Disy-Produkts Cadenza Web auf<br />

eine neue technologische Basis gestellt.<br />

Alle bisher registrierten Nutzer aus dem<br />

Vorläufersystem konnten übernommen<br />

werden. Nun gibt es eine intuitive Bedienoberfläche<br />

für die Nutzer, hohe Flexibilität<br />

zum Beispiel beim Aufbau von Analyseszenarien<br />

o<strong>der</strong> auch die Möglichkeit, Fachanwendungen<br />

für die Erfassung komplexer<br />

Daten zu integrieren.<br />

www.disy.net/cadenza<br />

Tierfundkataster: Cadenza Web ist die Plattform<br />

für die bundesweit einheitliche und ortsgenaue<br />

Erfassung von Wildunfällen.<br />

E-Ladestation Max: Die<br />

LED-Ambientebeleuchtung<br />

sorgt dafür, dass die zwei<br />

Meter hohe Säule auch im<br />

Dunklen gut sichtbar ist.<br />

Foto: Scapo<br />

E-Ladestationen<br />

Ladepower in <strong>der</strong> Stadt<br />

Ob Hybrid o<strong>der</strong> reines Elektroauto, E-Bike<br />

o<strong>der</strong> E-Scooter: Elektromobilität wird verstärkt<br />

Realität auf Deutschlands Straßen.<br />

Doch E-Mobilität funktioniert nur, wenn<br />

ein flächendeckendes Netz an Ladepunkten<br />

verfügbar ist. Scapo bietet Ladelösungen<br />

an, die speziell für den Einsatz im<br />

öffentlichen Raum ausgelegt sind. Das<br />

Unternehmen berät die Kommunen bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> jeweils passenden Serie sowie<br />

bei rechtlichen Bedingungen, beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> Anmeldung beim Netzbetreiber.<br />

Das Produktportfolio reicht von einer<br />

einfachen Wallbox mit einem Leistungsoutput<br />

von 11 kW AC (Wechselstrom) bis<br />

hin zu stattlichen Ladesäulen mit 22 kW<br />

AC Output und unterschiedlichen Bezahlfunktionen.<br />

Die Produktserien unterscheiden<br />

sich hauptsächlich in <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Ladepunkte, <strong>der</strong> Ladevorrichtung, Autorisierungsmöglichkeiten<br />

und <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Bezahlung.<br />

Ideal für den halböffentlichen und öffentlichen<br />

Bereich ist die smarte und eichrechtskonforme<br />

Ladesäule Max. Sie ermöglicht<br />

eine exakte Abrechnung des entnommenen<br />

Stroms per EC- o<strong>der</strong> Kreditkarte<br />

o<strong>der</strong> dank <strong>der</strong> integrierten NFC-Technologie<br />

kontaktlos mit dem Smartphone.<br />

Max ist an das Backend-System von Scapo<br />

gekoppelt: Die Ladevorgänge werden in<br />

Echtzeit angezeigt.<br />

Die freistehende Säule verfügt über zwei<br />

Ladepunkte und ist in den Varianten bis<br />

22kW 32A 400V AC erhältlich. Die Ausstattung<br />

mit Mehrfachfunktionen in nur<br />

einem Gehäuse ist möglich, ebenso die<br />

optische Erscheinung im Design <strong>der</strong> Kommune.<br />

www.scapo.de<br />

Foto: Biomant<br />

Wildkrautregulierung<br />

An Ort und Stelle<br />

Auf Nichtkulturland und ökologischen Anbauflächen<br />

ermöglichen die modular aufgebauten<br />

Biomant-Geräte die chemiefreie<br />

Wildkrautbeseitigung. Das Betriebsmittel<br />

ist 99,5 Grad Celsius heißes Wasser. Mehrere<br />

Modelle mit vielseitigen Zusatzmodulen<br />

sind für jeden Einsatzbereich verfügbar.<br />

Das Modell Biomant-Mini ist optimal für<br />

kleine Flächen. Biomant-Compact ist mit<br />

o<strong>der</strong> ohne Tankmodul und integrierter<br />

Stromerzeugung lieferbar. Die einfache<br />

Umrüstbarkeit ermöglicht den flexiblen<br />

Einsatz etwa auf Containerflächen und in<br />

Reihenkulturen.<br />

Für sehr große Flächen sind die Biomant-One<br />

und -Two Modelle interessant.<br />

Sie sind mit LPG-Heizung und Akkupaket<br />

lieferbar. Mit verschiedenen Handlanzen,<br />

Sprühwagen, festem Anbauspritzschirm<br />

und Ausleger mit Flexspritzschirm ist <strong>der</strong><br />

Einsatz in verwinkelten Ecken über gepflasterte<br />

Flächen bis hin zu Unterstockbehandlungen<br />

möglich.<br />

Auf konventionell bewirtschafteten<br />

Kulturflächen gewährleisten Mankar-ULV-Sprühsysteme<br />

die wirtschaftliche<br />

Unkrautbekämpfung. Dank <strong>der</strong> speziellen<br />

Düse dieser Geräte können zahlreiche Herbizide<br />

und Herbizidmischungen ohne o<strong>der</strong><br />

mit wenig Wasser sowie mit minimalem<br />

Abdriftrisiko ausgebracht werden.<br />

www.mantis-ulv.com<br />

Biomant-Modell Mankar: Die Modellpalette<br />

umfasst Handgeräte, Karrensprühgeräte und<br />

Anbau-Sprühsysteme.<br />

78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 2/20<br />

79


Anbieter<br />

BREITBANDAUSBAU<br />

Glasfasernetze<br />

Eppinger Verlag OHG<br />

Frau Fantz<br />

BUCHVERLAGE<br />

Fachbücher<br />

62<br />

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Außenmöblierung<br />

Anzeigenauftrag für alle <strong>Ausgabe</strong>n<br />

bis einschließlich Februar 2010<br />

zum Preis von 65,--..<br />

Motiv bitte ab sofort einsetzen.<br />

Bitte Auftragsbestätigung.<br />

EINRICHTUNG<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Tel. 09232 - 991546<br />

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Baumschulen<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Eisstadienbeläge<br />

Sportbeläge<br />

Absprungbalken<br />

www.schutzbelag.de<br />

Für Rückfragen:<br />

Markus Morgenroth<br />

Tel. 09232-991546<br />

Fax 09232-991523<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. (07371) 9318-0<br />

markus@morgenroth.eu<br />

Fax (07371) 9318-10<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516<br />

Fax (08753) 776<br />

www.karl-schlegel.de<br />

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Kommunale Software<br />

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Musterstraße 55<br />

00000 Musterstadt<br />

Tel. 0000/0000-00<br />

Fax 0000/0000-01<br />

www.musterfirma.de<br />

info(at)musterfirma.de<br />

Tel. <strong>02</strong>635 9224-90<br />

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Tel. (07371) 9318-0<br />

Fax (07371) 9318-10<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516<br />

Fax (08753) 776<br />

www.karl-schlegel.de<br />

KOMMUNALTECHNIK<br />

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Schachtregulierungen<br />

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Tel. 07066 9920-0<br />

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81


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/20<br />

Vorschau<br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint ab<br />

6. März<br />

Aufbruchsstimmung an den Schulen<br />

Es tut sich was an den Schulen: Mit För<strong>der</strong>mitteln im Rücken investieren Städte und<br />

Gemeinden in die Digitalisierung und die Beschaffung von Hard- und Software für den<br />

Unterricht. Außerdem steht die energetische Gebäudesanierung auf <strong>der</strong> Agenda wie<br />

auch die Planung und Gestaltung zeitgemäßer Lernlandschaften.<br />

Kommunen treiben die<br />

Energiewende voran<br />

Die Kommunen sind <strong>der</strong> Schüssel zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Energiewende. Sie setzen auf<br />

lokaler Ebene den Rahmen für die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> erneuerbaren Strom- und<br />

Wärmeversorgung und haben gleichzeitig<br />

eine Vorbildrolle, was die Nutzung von<br />

Sonne, Wind und Co. betrifft.<br />

Foto: Gebhardt/Adobe Stock<br />

Technik im Grünen<br />

Die kommunalen Bauhöfe haben bei ihrer<br />

täglichen Arbeit die Belange des Umweltund<br />

Naturschutzes zu beachten. Dafür ist<br />

eine gute Ausrüstung entscheidend. Wir<br />

nehmen im März „grüne“ Kommunaltechnik<br />

in den Fokus: Fahrzeuge und Geräte,<br />

die in <strong>der</strong> Grünpflege eingesetzt werden,<br />

und Verän<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> Antriebstechnik.<br />

Foto: Goodluz/Adobe Stock<br />

Foto: Mmphoto/Adobe Stock<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Tilmann Distelbarth, Bernd Herzberger<br />

Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />

Beate Semmler<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktion Jörg Benzing<br />

Leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Layout und Grafik<br />

Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 43<br />

vom 1. Januar 2<strong>02</strong>0<br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-8300<br />

info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />

aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />

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