KK_cata_2020_web
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Kinderwelt ist Bewegungswelt -<br />
was Kinder durch Bewegung lernen<br />
Children‘s world is a world of<br />
movement - what children learn<br />
through movement<br />
„Bewegung braucht das Kind ... damit es sich gesund entwickelt und wohlfühlt.“<br />
„The child needs exercise ... so that it develops healthily and feels well.“<br />
Bewegung<br />
Motion<br />
„Der Stellenwert von Bewegung und<br />
gesunder körperlicher Entwicklung hat sich<br />
in den letzten Jahren erheblich verändert.“<br />
„The importance of exercise and healthy<br />
physical development has changed<br />
considerably in recent years.“<br />
„Das Gehirn ist im Zuge seiner Ausdifferenzierung erfahrungshungrig; es nimmt Eindrücke leicht<br />
auf und lernt schnell, sie als komplexe Muster im Gedächtnis zu speichern.“<br />
„The brain is hungry for experience as it differentiates; it easily absorbs impressions and quickly<br />
learns to store them as complex patterns in memory.“<br />
Während für den Erwachsenen zum Erhalt der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit eine zwei- bis dreimalige körperliche Belastung<br />
von ca. 60 Min. in der Woche durchaus als ausreichend angesehen<br />
werden kann, benötigen Kinder zum Aufbau ihrer organischen<br />
Funktionen eine tägliche Belastungseinheit von mindestens (!)<br />
zwei Stunden. Der Heranwachsende braucht zum Aufbau seiner<br />
Gesundheit mehr Bewegung als der Erwachsene zum Erhalt der<br />
Gesundheit! Aber in der Bewegung steckt mehr als nur eine gesunde<br />
körperliche Entwicklung.<br />
Für die meisten Erwachsenen sind Gesundheit, Fitness sowie der<br />
Wunsch, einen schönen, trainierten Körper zu besitzen, wichtige<br />
Motive, sich zu bewegen und Sport zu betreiben. Für Kinder sind<br />
diese Attribute keine Triebfeder. Sie bewegen sich aus dem einfachen<br />
Grund, weil sie Freude, Spaß und Lust dabei erfahren wollen.<br />
Es liegt grundsätzlich in der Natur des Menschen, sich zu<br />
bewegen. Ohne diese natürliche Anlage ist eine Entwicklung<br />
vom unselbstständigen Säugling zu einer selbstständigen,<br />
selbstbewussten und gesunden erwachsenen Persönlichkeit kaum<br />
möglich. Dabei haben gerade die Bewegungserfahrungen und die<br />
Bewegungsmöglichkeiten in den ersten 11 bis 12 Lebensjahren eine<br />
besondere Bedeutung. Bewegung kann somit als Grundprinzip eines<br />
sich körperlich sowie geistig und seelisch entwickelnden Lebens<br />
angesehen werden: Ohne Bewegung kein Leben.<br />
• Ein Säugling strampelt vor Lust; Bewegung ist zunächst die<br />
einzige Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation, des<br />
Ausdrucks von psychoemotionaler Befindlichkeit.<br />
• Ein Kind hüpft spontan vor Freude, rennt, klettert, schaukelt,<br />
springt und tobt; damit gelangt es zu immer mehr (Bewegungs-)<br />
Sicherheit, Selbstständigkeit und räumlicher Erkundung und<br />
somit Umwelterfahrung.<br />
• Ein Kind oder ein Jugendlicher drängen nach Spiel mit anderen,<br />
nach Leistung und Wettbewerb. Heranwachsende lernen,<br />
unterschiedliche Rollen einzunehmen, Regeln zu akzeptieren,<br />
Konflikte auszutragen, Toleranz und Rücksichtnahme zu zeigen<br />
sowie Absprachen zu treffen, und sammeln somit grundlegende<br />
Erfahrungen mit Gleichaltrigen.<br />
While for the adult, a two to three times physical exertion of about<br />
60 minutes per week can be regarded as sufficient to maintain<br />
physical performance, children need a daily load unit of at least (!)<br />
two hours to build up their organic functions. The adolescent needs<br />
more exercise to build up his health than the adult to maintain his<br />
health! But there is more to exercise than just healthy physical<br />
development.<br />
For most adults, health, fitness and the desire to have a beautiful,<br />
well-trained body are important motivations for moving and doing<br />
sports. For children, these attributes are not a driving force. They<br />
move for the simple reason that they want to experience joy, fun and<br />
pleasure.<br />
It is basically in the nature of human beings to move. Without<br />
this natural facility, a development from a dependent infant to<br />
an independent, self-confident and healthy adult personality is<br />
hardly possible. The experience of movement and the possibilities<br />
of movement in the first 11 to 12 years of life are of particular<br />
importance. Movement can thus be regarded as a basic principle<br />
of a physically as well as mentally and emotionally developing life:<br />
Without movement there is no life.<br />
• An infant pedals with lust; movement is initially the only<br />
possibility of non-verbal communication, the expression of<br />
psycho-emotional well-being.<br />
• An child spontaneously jumps for joy, runs, climbs, swings, jumps<br />
and rages; in this way it achieves more and more (movement)<br />
security, independence and spatial exploration and thus<br />
environmental experience.<br />
• A child or teenager urges to play with others, to perform and<br />
compete. Adolescents learn to take on different roles, to accept<br />
rules, to deal with conflicts, to show tolerance and consideration<br />
as well as to make arrangements, and thus gain basic experience<br />
with their peers.<br />
Grundlegende (Lern-) Erfahrungen, die für das Leben in der Gesellschaft, für<br />
die Entwicklung von Körper, Geist und Seele von entscheidender Bedeutung<br />
sind, haben wir vor allem durch die aktive, bewegte Auseinandersetzung mit<br />
der Umwelt erworben. Die Neugier des Kindes ist groß.<br />
Sinneserfahrungen und Körpererlebnisse sind z.B. unerlässlich, damit<br />
wir unseren Körper bewusst erfahren und mit ihm umgehen können.<br />
Körpererfahrungen sammeln beinhaltet:<br />
• verschiedene Positionen des Körpers und vielfältige<br />
Fortbewegungsarten (z.B. Laufen, Klettern, Springen, Kriechen, Hüpfen,<br />
Rutschen) auszuprobieren;<br />
• das Körpergleichgewicht in verschiedenen Lagen und auf verschiedenen<br />
Untergründen zu erproben (z.B. Schaukeln, Schwingen, Rollen, Drehen,<br />
Hüpfen, Balancieren auf schmalen und labilen Untergründen);<br />
• Spannung und Entspannung zu erfahren, körperliche Belastung mit ihren<br />
Wirkungen auf Herz, Atmung und Muskulatur zu spüren;<br />
• die Körpergrenzen durchBerührungsreize (z.B. Tastspiele) und Bewegung<br />
in begrenzten Räumen (Hindernisse durch- und überwinden) zu erfahren.<br />
Beim Anfassen, Fühlen, Riechen, Hören und Sehen, beim Rangeln und Toben<br />
mit anderen, beim Balancieren, Klettern und Schubsen erfahren Kinder aktiv<br />
ihre Umwelt und ihren Körper. Sie trainieren damit ganz unbewusst, was sie<br />
ein Leben lang können müssen.<br />
Kinder brauchen eine Umwelt, die man anfassen, fühlen, hören, riechen,<br />
in der man sich bewegen und Erfahrungen sammeln kann. Das von ihnen<br />
so häufig praktizierte Greifen nach Gegenständen aller Art wird zu einem<br />
„Be-Greifen“, das Fassen zu einem „Er-Fassen“. Dieses Handeln ist als ein<br />
wichtiger Teil der Entwicklung von Wissen, Urteil und Einsicht, also von<br />
geistiger Entwicklung zu betrachten.<br />
Die Erfahrungen des „Selbst-Machens“, die Dinge im Spiel „selbst zu<br />
verändern“, „selbst zu entscheiden“ - auch wenn es mehrerer Anläufe<br />
bedarf, um erfolgreich zu sein - sind unerlässlich, um uns selbstständig und<br />
selbstbewusst zu entwickeln.<br />
Basic (learning) experiences, which are of decisive importance for life in<br />
society, for the development of body, mind and soul, have been acquired<br />
primarily through active, lively involvement with the environment. The<br />
curiosity of the child is great.<br />
Sensory and physical experiences are, for example, indispensable for us to<br />
consciously experience our body and to be able to deal with it. Gathering<br />
physical experiences includes:<br />
• trying out different positions of the body and various ways of<br />
locomotion (e.g. running, climbing, jumping, crawling, jumping, sliding)<br />
• trying out the body balance in different positions and on different<br />
surfaces (e.g. rocking, swinging, rolling, turning, bouncing, balancing on<br />
narrow and unstable surfaces)<br />
• to experience tension and relaxation, to feel physical stress with its<br />
effects on heart, breathing and muscles;<br />
• to experience the limits of the body through touch stimuli (e.g. tactile<br />
games) and movement in limited spaces (passing through and over<br />
obstacles).<br />
When touching, feeling, smelling, hearing and seeing, when fighting and<br />
romping with others, when balancing, climbing and pushing, children<br />
actively experience their environment and their body. They train with it quite<br />
unconsciously what they have to be able to do throughout their lives.<br />
Children need an environment that can be touched, felt, heard, smelled,<br />
in which they can move and gain experience. The grasping of objects of<br />
all kinds, which they practice so often, becomes a „grasping“, the grasping<br />
becomes a „grasping it“. This grasping is to be regarded as an important part<br />
of the development of knowledge, judgement and insight, i.e. of spiritual<br />
development.<br />
The experience of „doing things yourself“, of „changing things yourself“,<br />
of „deciding yourself“ in the game - even if it takes several attempts to be<br />
successful - is essential for developing ourselves independently and selfconfidently.<br />
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