MinD-Mag 139

Dezember 2020 

MAGAZIN 139 

Astrologie & Intelligenz 

Tanja Gabriele Baudson über ein 

erstaunliches Phänomen 

Auf dem Sprung 

Silvia Mittermüller über 

das Leben nach der 

Sport-Karriere 

Unterwegs 

Ms auf großer Tour 

Peter Mauer fuhr mit dem Roller 

fast auf die Zugspitze, Erwin Klein 

war mit dem 

Motorrad 

auf M-Tour

Datenbank-Entwickler 

SQL Server (m/w) 

Ein Job. Viele Möglichkeiten. 

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EDITORIAL 

ERWIN KLEIN 

Was für ein Jahr! 

Demnächst ist es Geschichte, das Pandemie-Jahr 2020. Die großen Themen werden bleiben: 

Corona, Klimawandel, Digitalisierung. 

D 

amit einhergehend: Unsicherheit, Unzufriedenheit, 

Radikalismus. „Keep calm and carry 

on“ würden Engländer sagen. Wir sind zwar intelligent, 

doch keine Engländer, wir halten es eher 

mit „German Angst“. 

Falls jemand jetzt schon hyperventiliert: Nein, 

dies wird kein politischer Kommentar. 

Bleiben wir beim Mag: 2020 war auch für uns 

Blattmacher ein einschneidendes Jahr. Das Heft 

hat sich verändert, optisch und inhaltlich. Eigentlich 

eine ganz normale Sache, Veränderung sollte 

für Presseerzeugnisse Dauerzustand sein. 

Seit Ende 2019 erscheinen wir in neuer Optik − 

zu Beginn natürlich heftig diskutiert. Dabei geht 

es nicht nur um mehr und bessere Fotos, um moderne 

Typografie, veränderte Titelanmutung. Viel 

wichtiger sind die Inhalte. Wir versuchen, aktueller 

und näher bei den Mitgliedern zu sein. Bestes 

Beispiel: das Corona-Heft, in dem 30 Aktive und 

„normale“ Mitglieder sehr freimütig über ihre 

Lockdown-Erfahrungen erzählten. Oder das Liebes-Heft, 

in dem M-Paare Auskunft über ihre Beziehung 

gaben, und in dem (how shocking!) erstmals 

Kontaktanzeigen abgedruckt wurden. 

Auch hier gab es Bedenken und Widerspruch, 

aber auch viel Zustimmung. Wir freuen uns über 

fast alle Reaktionen, nichts ist schlimmer als 

Gleichgültigkeit. 

Und − soviel Eitelkeit sei erlaubt − wir sind auch 

ein bisschen stolz auf das Erreichte. Da steckt 

nämlich reichlich Arbeit drin. 

Bei allem Selbstlob vergessen wir nicht die offenen 

Baustellen. Das digitale MinD-Mag kommt 

nur schleppend voran, wir sind weiter zu wenig 

Leute, manch gute Idee versickert im täglichen 

Organisations-Durcheinander, für kreatives 

Rumspinnen bleibt zu wenig Zeit. Wir wären gern 

schneller, schlauer, schöner. (Wer wäre das nicht?) 

Im nächsten Jahr klappt das dann ganz sicher. 

„Ja, mach nur einen Plan! 

Sei nur ein großes Licht! 

Und mach dann noch’nen zweiten Plan 

Gehn tun sie beide nicht.“ (Bertolt Brecht) 

Aber wir wollen zum Jahreswechsel ja optimistisch 

bleiben, auch wenn's manchmal schwer fällt. 

Der Umgang mancher Ms untereinander erreichte 

auch 2020 wieder neue Tiefpunkte. Beim 

Mag merken wir das an einschlägigen Zuschriften 

und Ansinnen. Zum Glück können wir gut einstecken 

und müssen auch nicht über jedes Stöckchen 

hüpfen, das man uns hinhält. Denn in erster Linie 

sind wir spaßorientiert, wir machen diesen Job − 

wie alle bei Mensa − schließlich ehrenamtlich. 

Deswegen mein Wunsch an alle Wahrheits-Verkünder, 

Welt-Verbesserer, Überzeugungs-Täter, 

Dauer-Querulanten: Macht Euch mal locker, oder: 

Keep calm. 

Die Zeiten sind kompliziert, aber uns geht's vergleichsweise 

(fast) allen immer 

noch richtig gut. 

Nachdenkliche Weihnachtstage, 

kommt gut ins neue Jahr, 

bleibt gesund. 

Erwin ist Chefredakteur des MinD-Magazins. 

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mind magazin 139/dezember 2020 | 3

INHALT 

Editorial 

Was für ein Jahr! 

Die großen Themen werden bleiben: Corona, 

Klimawandel, Digitalisierung 3 

Schwarzes Brett 

Jeden Tag ein Türchen 6 

Partner des Hochschulforums Digitalisierung 

und der Frei-Days 6 

Neue SIG Nichtakademiker7 

Die KiJu-Camps im kommenden Jahr7 

Die Schatten 

der Landstraße. 

Foto: Erwin Klein 

Silvia Mittermüller 

unterwegs auf einem 

Slopestyle-Parcours 

mit Sprungschanzen 

und Geländern, den 

Rails. 

Foto: David Karvay 

Unterwegs 

Die M-Tour 

Auf dem Land gehen die Uhren wirklich anders 

Mit dem Motorrad quer durch die Republik 18 

Das Abenteuer 

Mit dem Tretroller (fast) auf die Zugspitze 

Peter Mauers Corona-Aktiv-Urlaub. 

Eine Bildergeschichte22 

Die M von nebenan 

Silvia Mittermüller: Jenseits der Schanze 

liegt auch ein Weg 

Eine Profi-Snowboarderin auf der Suche nach 

neuen Glückshormonen 8 

An der Donau 

auf dem Weg nach 

Süden. 

Foto: Peter Mauer 

Illustration: Gordon Johnson/pixabay 

Kontaktanzeigen 

Lief da was? 

Ein Rückblick auf die 

MinD-Mag-Verkuppel-Aktion 16 

Prismenfernglas 

Geschüttelt, gerührt und noch mehr 

Sprachspiele mit Ortsnamen27 

Filmkunst 

Alle Jahre wieder – und hoffentlich auch 2020 

Die Kino-Kolumne mit Extra-Fakten 

für Besserwisser28 

4 | mind magazin 139/dezember 2020

INHALT 

MAGAZIN 139 

Das Motiv 

des MinD- 

Ausweises 

2021 

Ausweis-Wettbewerb 2021 

M. C. Escher als 

grafische Inspiration 

Interview mit der 

Gewinnerin Sarah 

Budde 29 

Kunst 

Von Superheldinnen und 

zeichnenden Tänzern 

Judith Ritter: Illustratorin 

mit grünem Daumen und gutem 

Körpergefühl 31 

Unprominente Prominente 

Die unfreiwillige Mutter 

unsterblicher Zellen 

Henrietta Lacks: Keine 

Entschädigung, dafür 

posthume Ehrungen34 

Leserbriefe 

Anmerkungen zur 

Heilpraktiker-Prüfung 

Melitta unterstützte die Nazis36 

Deutscher 

IQ-Preis 2020 

Was lange währt … 

Verleihung des 

Deutschen 

IQ-Preises an die 

Neue Schule 

Dorsten42 

„Ein Bildungsangebot für begabte Kinder“ 

Stefanie Marzian und Daniela Kasche 

im Interview 44 

Judith 

Ritter. 

Foto: 

MinD-Vorstand 

Yu Jin Son (rechts) 

übergibt den Preis. 

Foto: Bärbel Guske 

Self-Publishing 

Mauerblümchen sieht man nicht 

So machst du dein Buch 

bekannt 46 

privat 

Spielen 

Vom Literaturkreis über den 

Familienabend bis zur Tupperparty 

Spiele zu Weihnachten: 

für jeden etwas dabei 50 

Rätsel 

Hideout Fences 

Für die Rätsel-WM 2019 von Silke Berendes 

erfunden 53 

Organisation 

Wer weiß mehr? 

Organisatoren lokaler Treffen 54 

Streifzüge durch die Begabungsforschung 

Astrologie und Intelligenz 

Erstaunlich viele Menschen glauben an die 

Macht der Sterne38 

Mensa forsch(t) 

Familienbelastung durch Hochbegabung 

Nur teilweise Bestätigung der „üblichen 

Verdächtigen“ 41 

Information 56 

Vorstand, Impressum57 

Scheer Ware 

Change or Bullshit Bingo 

Oder: Heinrich freut sich auf Weihnachten 58 

Titelfotos: Peter Mauer, Jake Timlin, Solveig 

Wehking, Erwin Klein, Illustration: pixabay 


Schwarzes Brett 

Mensa als Partner des Hochschulforums 

Digitalisierung und der Frei-Days 

Vom 6. bis 8. Oktober 2020 fand 

das Hochschulforum Digitalisierung 

statt. Dieses Event wurde 

vom Stifterverband organisiert 

und bot eine ausgezeichnete 

Plattform, um mit vielen Drivern 

digitaler Bildung in Kontakt 

zu kommen. Auf Initiative der 

SIG-Bildung wurde Mensa in einer 

Kooperation des Ressorts Bildung, 

dem Ressort Forschung 

und Wissenschaft und den MY‘s 

offizieller Partner. Nachdem der 

Vorstand Ende August diesem 

Projekt zugestimmt hatte, nahmen 

als direkte Ansprechpartner 

TeeKay (Team Bildung) und Alexander 

Kessner (Team Wissenschaft) 

gemeinsam an den telefonischen 

Vorbesprechungen mit 

dem Stifterverband teil. 

Eine weitere Kooperation entsteht 

derzeit mit dem Projekt 

„Frei-Days“ der Initiative Schule 

im Aufbruch. Dieses Projekt 

bringt das fächer- und jahrgangsübergreifende 

Lernen an deutsche 

Schulen – eine Lernform, 

die insbesondere hochbegabten 

Kindern und Jugendlichen sehr 

liegt! 

Im Rahmen des ersten virtuellen 

Arbeitswochenendes 

des Teams Bildung Ende Oktober 

wurden weitere spannende 

Projekte angestoßen, die in den 

nächsten Wochen für Euch sichtbar 

werden sollen. 

Da das Team Bildung noch 

nicht in allen Bundesländern 

vertreten ist, freuen wir uns über 

weitere Mitstreiterinnen und 

Mitstreiter, um das Thema Bildung 

weiterzuentwickeln und 

das Bewusstsein für das Lernen 

Hochbegabter zu wecken. Dazu 

gehören nicht nur Eltern, die sich 

vor Ort für die aktuellen Belange 

ihrer eigenen Kinder einsetzen 

wollen. 

Bei Interesse meldet 

Euch bitte bei Eva Kippenberg 

und TeeKay unter 

bildung@mensa.de. 

Terminkalender 

27.12.2020 Spielenachmittag (#FlattenTheCurve) online 

28.12. – 30.12.2020 Virtual Mensa Clever Children Camps 

(9–12) 

online: Hostel Mensa 

01.01. – 04.01.2021 Virtual Mensa Juniors Camps (12–19) online: Hostel Mensa 

05.01.2021 Spieleabend online: Hotel Mensa 

13.05.2021 Motorrad-Wochenende Weserbergland Oedelsheim 

MinD-Mag 

im Netz lesen 

Auch dieses Heft stellen 

wir wieder auf die Magazin- 

Platform „Yumpu“ ein. 

Zu finden auf Yumpu.com, 

Suchbegriff: 

Mind-Magazin. 

Berry sagt 

„Arm ist nicht der, der wenig 

hat, sondern der, der nie genug 

bekommen kann.“ 

Altes persisches Sprichwort 

aus vorislamischer Zeit 

Jeden Tag ein Türchen 

2020 war irgendwie ein komisches Jahr? Ihr 

denkt an Mops-Kugeln und Toilettenpapier für 

den Weihnachtsbaum? Ein bisschen gedankliche 

Abwechslung tut euch gut? Dann werft unbedingt 

einen Blick auf den MinD-Kalender für 

Dezember! Unter https://www.mensa.de/adventskalender/ 

öffnet sich bis Silvester jeden 

Tag ein Türchen mit fantastischen Inhalten – 

lasst euch überraschen! Von Ms für Ms – auch 

im letzten Monat sind wir füreinander da!

Neue SIG Nichtakademiker 

D 

a wir bei Mensa 

bisher kein Angebot 

für Ms ohne akademischen 

Hintergrund 

haben, besteht nun 

die Möglichkeit, sich 

über Karriere mit Lehre 

auszutauschen, ob 

nach der Lehre Meisterin/Meister 

oder Technikerin/Techniker 

für 

den weiteren Berufsweg 

besser passen, ob 

Fachhochschulreife 

oder Abitur nötig sind, 

wenn man weiß, was M 

später studieren möchte. 

Wir reden hier darüber, 

was wir aus unserem 

Leben machen, 

was wir daraus gemacht 

haben, wie wir 

leben. Wer eine interessante 

Geschichte 

zu erzählen hat, ist 

genauso willkommen 

wie jemand, der/die 

eine neue Orientierung 

sucht oder jemand, der/ 

die nur zuhören möchte. 

Natürlich können 

wir auch über gläserne 

Decken reden und 

über welche aus Stahlbeton 

und uns gegenseitig 

Tipps geben, wie 

man damit möglichst 

sinnvoll auf handwerkliche 

Art umgeht. Der 

Fokus liegt auf Erfahrungsaustausch 

und 

darauf, miteinander in 

Kontakt zu kommen 

und sich dabei wohl zu 

fühlen. 

Anmeldung im eMVZ 

unter SIGs. 

Frohe Weihnachten 

und einen guten Rutsch 

wünschen allen Ms 

Tina Acham und Martin 

Weiss stellvertretend 

für den gesamten 

Vorstand. 

Die KiJu-Camps im 

kommenden Jahr 

Das Orga-Team der KiJu-Camps hat fleißig an Hygienekonzepten 

und neuen Camp-Formaten gearbeitet, 

damit 2021 wieder physische Treffen stattfinden 

können. Geplant sind im nächsten Jahr 

viele kleine Camps, wobei gemeinsam darauf geachtet 

wird, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. 

KiJu Camps 2021 

Aufgrund der aktuell rapide steigenden Infektionszahlen 

musste die Planung des Juniors Silvestercamps 

eingestellt werden. Hier sind die neuen 

Termine für 2021: 

Mensa Juniors Ostercamps (12–17) 

1. OC: 27.03. – 03.04. in Magdeburg 

2. OC: 04.04. – 11.04. in Magdeburg 

Mensa Juniors Pfingstcamp (12–17) 

22.05. – 30.05. in Gröden 

Mensa Juniors Sommercamps (12–17) 

1.SC: 23.07. - 30.07. in Rottweil 

2.SC: 31.07. - 07.08. in Rottweil 

3.SC: 08.08. - 15.08. in Rottweil 

Mensa Clever Children Camps (9–12) 

MCCC Nord: 25.07. – 01.08. in Bad Segeberg 

MCCC Süd: 08.08. – 15.08. in Pforzheim 

Mensa Family Camps (6–12 mit Eltern) 

01.04. – 07.04. in Meschede-Eversberg 

Mensa Juniors Sommerseminar (14–19) 

21.08-28.08 in Schopflohe 

Mensa Juniors Herbstseminar (14–19) 

15.10. – 19.10. in Bautzen 

Mensa Juniors Silvestercamp (12–17) 

28.12.2021 bis 02.01.2022 in Mannheim 

Alle Daten sind nach aktuellem Planungsstand 

und sollen euch als Orientierung zur 

Urlaubsplanung dienen. Einzelne Zeiten oder 

Orte können sich unter Umständen noch ändern. 

Veranstaltungen können je nach Entwicklung der 

Situation entsprechend unserer Stornobedingungen 

abgesagt werden. 

Fotos: privat, pixabay

DIE M VON NEBENAN 

SILVIA MITTERMÜLLER 

Jenseits der Schanze 

liegt auch ein Weg 

Eine Profi-Snowboarderin auf der Suche 

nach neuen Glückshormonen. 

Wenn Silvia Mittermüller von ihrer großen Leidenschaft, dem 

Freestyle-Snowboarden erzählt, sprüht es regelrecht Funken. 

Man spürt das Herzblut und ihre ungebremste Lebensenergie. 

Doch Silvia kennt auch die andere Seite des Winter- 

Märchens: 2018 durchlebte sie eine schwere Depression 

und musste sich mühsam zurück ins Leben kämpfen. Im 

Interview erzählt sie ganz offen von den Höhen und Tiefen 

ihres Lebens als Ausnahme-Sportlerin und von ihrer Suche 

nach einer neuen Leidenschaft. 

Liebe Silvia, du fährst seit 

über 20 Jahren professionell 

Freestyle-Snowboard, warst 

eine der erfolgreichsten 

Fahrerinnen der Welt. Erzähl 

doch mal, wie es dazu kam, dass 

du eine solche Leidenschaft für 

diesen Sport entwickelt hast. 

Für mich hat das Snowboardfahren 

ganz viel mit Freiheit zu tun. 

Ich war vierzehn Jahre alt, als ich 

das erste Mal gefahren bin, mitten 

in der Pubertät. Davor hatte 

ich viele Jahre Ballett getanzt, 

wurde eine Zeit lang von der 

Heinz-Bosl-Stiftung in München 

gefördert. Daneben habe ich 

noch Klavier, Flöte, Altflöte, und 

Klarinette gespielt, mochte Pferde 

und war immer ziemlich gut 

in der Schule. 

Es blieb also nicht aus, dass 

ich in die Schublade des wohlbehüteten 

Ballett-Mädchens gesteckt 

wurde, aber das hat mich 

zunehmend erdrückt. Alles in 

meinem Leben war auf Perfektion 

getrimmt: das Tanzen, das 

Klavierspielen, die Schule. Beim 

Snowboardfahren hat mir endlich 

mal keiner gesagt, wie ich 

etwas zu tun habe. Das war wie 

ein Befreiungsschlag und hat bei 

mir Energien freigesetzt, es haben 

sich ganz neue Perspektiven 

eröffnet. Und natürlich waren 

da auch ein Haufen wilder Jungs 

dabei, das fand ich toll (lacht). 

Mein erster Gips war schon beinahe 

ein Statement an die Welt: 

„Achtung, jetzt weht hier ein anderer 

Wind!“ 

Wusstest du damals schon, 

dass du hochbegabt bist? 

Meine Eltern haben darüber 

nachgedacht, mich testen zu lassen. 

Sie haben aber davon abgesehen, 

weil sie wollten, dass ich 

ein ganz „normales Leben“ führen 

kann. Heute finde ich das 

schade. Hätte ich von meiner 

Hochbegabung gewusst, hätte 

ich nicht krampfhaft versuchen 

müssen, mich anzupassen. 

Das ging so weit, dass ich Schulverweise 

gesammelt habe, um 

zu kompensieren, dass ich eine 

gute Schülerin war. 

War es nach der Schule 

ein logischer Schritt, das 

Snowboarden auch 

professionell zu betreiben? 

Nein, eher eine Übergangslösung. 

Als ich 2002 mein Abitur 

in der Tasche hatte, standen 

mir alle Wege offen. Jeder ging 

davon aus, dass ich jetzt Medizin 

oder Psychologie studieren 

würde. Aber ich wusste einfach 

nicht, was ich machen will. Ich 

bin dann ein Jahr Snowboard gefahren, 

wollte in dieser Zeit herausfinden, 

was ich mit meinem 

Leben anfangen möchte. 


Silvia Mittermüller ist Freestyle 

Snowboarderin und gehörte in den 

Disziplinen Slopestyle und Big Air 

zu den weltbesten Fahrerinnen. 

Foto: Igor Swieczak 

Die Liebe für meinen Sport! Es 

war immer mein Traum, mein 

Antrieb, meine Leidenschaft! 

Wenn man die Art Snowboard 

fährt, wie ich es mache, 

geht man täglich an seine Grenzen 

und ins Risiko. Ich mache 

ja ganz viele Tricks und Sprünge. 

Da holt man sich jedes Mal 

unzählige Glückshormon-Duschen 

ab, wenn alles klappt – 

das ist Glückseligkeit pur! 

Gerade beim Springen bezahlt 

man körperlich aber manchmal 

einen hohen Preis. 2017 

hat es mich besonders schwer 

erwischt: Während der Qualifikation 

für Olympia bin ich 

beim Training in Neuseeland so 

schwer gestürzt, dass ich eine 

Gehirnblutung hatte. Danach 

rechnete eigentlich niemand 

mehr damit, dass ich die Qualifikation 

noch schaffe. Aber 

auch da habe ich mich zurückgekämpft. 

Es gab einfach nichts 

auf der Welt, was mich so erfüllt 

hat. 

Das einzige Problem daran 

war: Der Plan ist nicht aufgegangen. 

Im Gegenteil, ich sehnte 

mich immer mehr danach, das 

Snowboarden weiter zu machen. 

Also habe ich es einfach immer 

weiter durchgezogen, mit allen 

Höhen und Tiefen, mit Herz und 

Seele, 23 Jahre lang. 

Das ist eine lange Zeit! Im Lauf 

der Jahre hast du zahlreiche, teils 

auch sehr schwere Verletzungen 

davongetragen. Du hast dich 

aber immer wieder eisern 

zurück gekämpft. Was hast dich 

motiviert, weiter zu machen? 

Du startest seit vielen Jahren 

in den Disziplinen „Slopestyle“ 

(Hindernisparcours) und „Big 

Air“ (Riesenschanze). Diese 

wurden erst 2014 olympisch. Du 

bezeichnest allerdings gerade die 

Jahre vor der Olympionisierung 

als „goldene Zeit“. Warum? 

Die „goldene Zeit“ – das waren 

für mich die Jahre 2000 bis ungefähr 

2010. Damals gab es für 

Slopestyle und Big Air noch keine 

Weltcups und keine Nationalmannschaften 

und viel mehr 

unabhängige Events. Ich war 

Anfang 20, hatte gute Sponsoren-Verträge 

an Land gezogen 

und konnte so meine Reisen finanzieren. 

Im Sommer war ich meist in 

Australien und Neuseeland, im 

Winter in den USA, zwischendurch 

in München. Man kann 

sich das vorstellen wie einen 

wandernden Snowboard-Zirkus: 

Überall traf man auf bekannte 

Gesichter, es war eine richtige 

Community aus leidenschaftlichen 

Einzelkämpfern, eine große 

Snowboard-Familie. Jeder 

hatte eine krasse Geschichte zu 

erzählen, alle hatten sich auf 

ihre Art durchgeboxt, um ihren 

Snowboard-Traum zu leben. 

In den Jahren als Einzelkämpferin 

war natürlich auch nicht 

immer alles easy: Ich war zu- 



gleich Trainerin, Managerin, Ernährungsberaterin, 

Reiseplanerin, 

Pressesprecherin, Dolmetscherin, 

habe meine Verträge 

selbst verhandelt – eine 

One-Woman-Show. Vermutlich 

war das aber auch gerade der 

Grund, warum mich das Ganze 

so erfüllt hat. 

Seit der Olympionisierung 

2014 hat sich das alles sehr verändert. 

Nun musste man Teil 

eines Kaders, einer Nationalmannschaft 

sein, um Karriere 

zu machen. Die Community 

wurde immer weniger durch 

den Sport an sich zusammen gehalten. 

Man konnte sich auch 

nicht mehr einfach so bei den 

Events anmelden, sobald man 

genügend Punkte gesammelt 

hatte. Der nationale Verband 

muss die Meldungen machen. 

Das macht die Athleten natürlich 

auch abhängig. 

Höher, weiter, spektakulärer: 

Silvia Mittermüller im Flug 

hier in Breckenridge, Colorado, USA. 

Foto: Jake Timlin 

Dennoch war es auch dein 

Traum, bei Olympia zu starten. 

2018 warst du in Südkorea die 

erste deutsche Sportlerin, die 

im Slopestyle angetreten ist. 

Du bist auf dem letzten Platz 

gelandet, aber als „Olympionikin 

der Herzen“ vielen im Gedächtnis 

geblieben. Was ist passiert? 

Da lief leider vieles schief. Ich 

fühlte mich am Wettkampftag 

total elend. Aber wenn Du es bis 

an diesen Punkt geschafft hast, 

sagst Du natürlich nicht: „Sorry, 

ich hab Fieber, ich kann leider 

nicht starten!“ Es zögerte sich 

alles hinaus, weil es so windig 

war. Den Damen-Skislalom haben 

sie deswegen abgesagt, uns 

haben sie springen lassen! Eine 

sehr umstrittene Entscheidung. 

Im letzten Training hat mich 

dann am allerletzten Sprung 




eine Windböe mitgenommen, 

BÄMM! Ich habe es schon beim 

Absprung gemerkt, dass ich es 

nicht schaffen werde. Doch es 

war schon zu spät, der Absprung 

war komplett vereist und ich 

konnte nicht mehr bremsen. 

So oder so, der Sprung würde 

nicht gutgehen. Was soll ich sagen, 

ich hab sofort gespürt, dass 

das Knie ernsthaft etwas abbekommen 

hat. Da mein Rucksack 

noch am Start war, bin ich nochmal 

in den Lift gehumpelt und 

nach oben gefahren. 

Da hab ich eigentlich erst realisiert: 

Hey! Das ist OLYMPIA! 

Meine Entscheidung stand fest: 

Ich wollte zumindest versuchen, 

den Parcours auf dem Board 

runter zu fahren, natürlich 

ohne Tricks und ohne Sprünge. 

Im Slopestyle bekommst Du dafür 

EINEN Punkt, aber der Lauf 

zählt. Rückblickend war das 

eine absolut waghalsige Aktion, 

es war total eisig und sausteil, 

ich wusste bis zum Schluss 

nicht, ob ich es schaffen werde. 

Ich habe den Leuten beim 

Runterfahren zugewunken und 

mich dabei innerlich von Olympia 

verabschiedet, einige haben 

zurück gewunken. Ich bin 

auf dem 26. Platz gelandet und 

darf mich offiziell Olympionikin 

nennen, aber es war wirklich 

tragisch für mich, ein echter 

Herzensbruch. 

Kurz nach Olympia hat dir der 

Verband wegen deiner Verletzung 

und deines Alters den Kaderplatz 

und die Förderung aufgekündigt. 

Auch deine Knieverletzung 

heilte sehr schlecht. Das Jahr 

2018 wurde für dich, wie du 

selbst sagst, das „schlimmste 

Jahr“ deines Lebens … 

Das ganz normale Leben 

nach dem Profisport: 

Die Gehhilfen immer griffbereit. 

Foto: Solveig Wehking 

… ja, das stimmt. Die ganze 

Olympiageschichte und dann 

noch der Rauswurf vom Verband: 

Das hat mir den Boden 

unter den Füßen weggezogen. 

Von einem Tag auf den anderen 

war ich von der Olympionikin 

und Kaderathletin zu einem 

„Niemand“ geworden, es hat 

überhaupt nicht mehr gezählt, 

was ich die vergangenen Jahre 

geleistet habe. Der Verband hat 

mich abgeschrieben, sie glaubten 

nicht mehr daran, dass ich 

nochmal auf Weltcup-Niveau 

zurückkehren werde. 

Ich bin in eine sehr schwere 

Depression gerutscht, hatte Suizidgedanken. 

Mein Gehirn hat 

komplett gestreikt, ich konnte 

mir nichts mehr merken. Hinzu 

kamen so viele extrem negative 

Emotionen, ich hätte nie 

gedacht, dass so etwas möglich 

ist. Ich dachte wirklich, dass die 

gesammelten Gehirnerschütterungen, 

insbesondere natürlich 

die Gehirnblutung 2017, bleibende 

Schäden hinterlassen haben. 

Es wurde dann so schlimm, 

dass ich zweimal stationär in 


eine psychiatrische Klinik gegangen 

bin. Dort wurde zum 

ersten Mal ein IQ-Test gemacht. 

Leider wurde mir dort nur mitgeteilt, 

dass ich überdurchschnittlich 

intelligent sei und 

ein Hirnschaden ausgeschlossen 

werden kann. „Sie sind halt 

einfach schwer depressiv!“ Damit 

war das Thema abgehakt. 

Weder die Aufenthalte in den 

Kliniken noch die Psychopharmaka, 

die ich irgendwann mit 

viel Widerwillen genommen 

habe, haben etwas gebracht. Ich 

wollte einfach nur noch, dass 

das aufhört! Die Ärzte haben 

mir geraten, das Snowboarden 

an den Nagel zu hängen und 

Trauerarbeit zu leisten. Kalter 

Entzug, sozusagen. Es war wirklich 

eine hoffnungslose Situation. 

Aus heutiger Sicht, wo ich etwas 

mehr von Hochbegabung 

weiß und verstanden habe, bin 

ich ehrlicherweise schockiert, 

wie wenig in der Psychiatrie darauf 

eingegangen wurde. 

Was meinst du: Inwiefern 

hat deine Hochbegabung 

eine Rolle gespielt? 

Ich denke mittlerweile, dass 

meine extrem intensive Wahrnehmung 

der Depression nicht 

Teil der psychiatrischen Diagnose, 

sondern meiner besonderen 

Wahrnehmung als Hochbegabte 

geschuldet war. Wenn man eine 

hohe geistige und emotionale 

Kapazität hat, kann das eben 

auch voll nach hinten los gehen. 

Da hätte man bestimmt besser 

darauf eingehen und meinen 

Leidensweg so vielleicht verkürzen 

können. 

Letztendlich hast du dich in 

Eigenregie aus diesem tiefen Loch 

befreit. Wie hast du das geschafft? 

Als ich im Dezember 2018 aus 

der Klinik kam, habe ich beschlossen: 

„Ich geh zurück in 

die USA, da ist es mir immer 

gut gegangen!“ Natürlich gab es 

dort auch keine Wunderheilung, 

aber schon ein paar Wochen 

später bin ich körperlich stärker 

geworden, habe angefangen, 

Snowboard zu fahren. 

Langsam ging es mir dann 

auch psychisch besser. Ich hatte 

endlich wieder Endorphine und 

Adrenalin im Blut. Für die Leute 

dort war ich immer noch die 

„alte“ Silvia, die Snowboarderin. 

Und da habe ich realisiert, dass 

es mir so schlecht ging, weil ich 

meine Identität verloren hatte. 

In den USA habe ich diese Stück 

für Stück zurückerobert. Ich 

fühlte mich im wahrsten Sinne 

des Wortes wie neu geboren, 

plötzlich war alles wieder schön 

und bunt in so unglaublich vielen 

Facetten. 

Bei mir ist es wohl einfach 

so, dass ich, bedingt durch die 

Hochbegabung, in beide Extreme 

ausschlagen kann. Und 2018 

ist eben einfach zu viel zusammen 

gekommen. 

Nach sechs Monaten bin ich 

mit gemischten Gefühlen nach 

„Ich bin Realistin, aber 

zugleich auch Träumerin. 

Das Leben bietet mir 

genügend Grauzonen, um 

mir meine eigene Träumer- 

Realität zu schaffen und 

ganz oft bringt mich diese 

Realität, wie ich sie mir 

vorstelle, zum Lachen.“ 

SILVIA MITTERMÜLLER 

Deutschland zurückgekommen, 

ich hatte schon Bammel, 

dass es dann wieder in die andere 

Richtung kippt. Aber meine 

Befürchtungen waren umsonst. 

Ich habe mich allerdings 

auch sofort darum gekümmert, 

dass ich gleich wieder irgendwo 

snowboarden gehen kann. 

Das größte Learning aus dieser 

Zeit ist, dass mir meine Identität 

keiner nehmen kann; kein 

Verband dieser Welt, kein Arzt, 

kein noch so gut gemeinter Ratschlag. 

Im Februar diesen Jahres erschien 

ein Spiegel-Artikel, in dem Du 

offen über Deine Depression und 

das schwierige Verhältnis zum 

Snowboard-Verband sprichst. 

Warum bist du diesen Schritt an 

die Öffentlichkeit gegangen? 

Ich möchte meine Stimme dafür 

nutzen, dass sich meine Geschichte 

nicht wiederholt. Ich 

bin ja nicht die erste Athletin, 

die durch eine solche Phase 

geht. Bis zu 80 Prozent der 

Athleten erleiden post-olympische 

Depressionen. Auch das 

Karriereende ist für extrem viele 

Sportler eine überwältigende 

Situation; die wenigsten haben 

ein Sicherheitsnetz für die Zeit 

„danach“. Solange die Karriere 

noch läuft, gibt es ganz viel Förderung, 

damit es möglichst viele 

Medaillen regnet. 

Ich möchte, dass sich die Verbände 

und Funktionäre ihrer 

Verantwortung bewusst werden 

und die Sportler auch nach dem 

Karriereende nicht einfach fallen 

lassen wie eine heiße Kartoffel! 

Ich bin mir sicher, dass du mit 

deiner Geschichte auch vielen 



Menschen hilfst, die Ähnliches 

erlebt haben. Das Thema 

Depressionen wird ja leider 

teilweise immer noch unter den 

Teppich gekehrt oder stigmatisiert. 

Das stimmt! Ich bin der festen 

Überzeugung, dass weit mehr 

Menschen eine solche Episode 

erleben, als man denkt. Ich hoffe, 

dass meine Geschichte auch 

Verständnis dafür schafft, wie 

krass eine Depression sein kann 

und dass es eine lange Zeit dauern 

kann, bis wieder ein „normales“ 

Leben möglich ist. Vielleicht 

macht es den Betroffenen 

aber auch Mut, auf den eigenen 

Bauch zu hören. Mein Weg aus 

der Depression war letztendlich 

das, wovon mir alle abgeraten 

haben. 

Es ist ja beinahe wie in einem 

guten Hollywood-Streifen: 

Du hast in der letzten Saison 

dein Comeback gefeiert, hast 

bewiesen, dass du noch auf 

Weltcup-Niveau fahren kannst. 

Was meinst du, wann wirst 

du dich vom professionellen 

Snowboarden verabschieden? 

Eigentlich wollte ich letzte Saison 

herausfinden: Kann ich 

meine Karriere in Frieden beenden 

oder will ich es tatsächlich 

nochmal mit Olympia versuchen? 

Dann kam im März Corona 

dazwischen und im Sommer 

habe ich mich beim Skateboarden 

verletzt. Ich habe gerade 

eine größere Knie-Operation 

hinter mir und muss die nächsten 

Monate ohnehin pausieren. 

Ich kann mittlerweile das Verletzungsregister 

einer ganzen 

Fussballmannschaft vorweisen, 

das bin ich wirklich leid. Mit 

dem Snowboarden als Profession 

aufzuhören, ist also definitiv 

ein Thema, mit 

dem ich mich 

auseinandersetzen 

muss. 

Das Problem 

dabei ist, 

dass es für 

mich schon 

immer so viel 

mehr war als 

„nur“ ein Sport. Ich 

habe die letzten zwanzig 

Jahre mein persönliches Snowboard-Märchen 

gelebt, war an 

den schönsten Flecken, weitab 

von der normalen Welt. Früher 

habe ich viele Texte darüber 

geschrieben, über diese „Fairytale 

Reality“. Snowboarden ist 

meine größte Leidenschaft und 

Teil meiner Identität. Wenn das 

wegfällt, entsteht einfach wahnsinnig 

viel Platz, der erst mal 

wieder gefüllt werden muss. 

Hast du schon eine Idee, 

was Silvia Mittermüller 

2.0 machen könnte? 

Um ehrlich zu sein, überfordert 

es mich gerade, die nächste Version 

von mir selbst zu kreieren. 

Wenn ich mit dem Snowboarden 

aufhöre, stehe ich, streng 

genommen, vor dem Nichts, 

weil ich 110% in meinen Sport 

reingesteckt habe. Mit meiner 

Erfahrung wäre es natürlich naheliegend, 

als Trainerin zu arbeiten, 

das könnte ich mir generell 

auch vorstellen. Allerdings 

wird mir der deutsche Verband 

aufgrund unserer Vorgeschichte 

höchstwahrscheinlich kein 

Angebot machen. Es würde mir 

aber auch schwer fallen, mich 

in den existierenden Verbands- 

Strukturen wohl zu fühlen. Ein 

Trainerjob im Ausland könnte 

eine vorübergehende Option 

sein, aber keine 

langfristige 

Antwort auf 

„Silvia 2.0“. 

Auf der einen 

Seite 

habe ich 

das Bedürfnis 

nach etwas 

Neuem, möchte 

meinen Horizont erweitern. 

Ich würde gerne 

etwas Sinnvolles und Zukunftsträchtiges 

machen, etwas was 

unsere Welt in 10 bis 20 Jahren 

braucht. Darum lese ich gerade 

sehr viel und recherchiere. 

Auf der anderen Seite möchte 

ich aber auch auf den Erfahrungen 

und dem, was ich bisher 

in meinem Leben gemacht 

habe, aufbauen. Manchmal 

fühle ich mich davon überwältigt, 

eine Aufgabe zu finden, die 

das alles vereint. Letztendlich 

holt mich mein altes „Problem“ 

wieder ein: Es fällt mir einfach 

wahnsinnig schwer, Entscheidungen 

zu treffen. Ist ja wohl 

einer der Klassiker bei Hochbegabten 

(lacht). 

Wer weiß, vielleicht ergibt 

sich ja aus diesem Interview etwas 

Neues!? Falls jemand diese 

Themen kennt, eventuell Vergleichbares 

erlebt hat und irgendwelche 

Ideen oder Inspirationen 

für mich hat – ich bin für 

alles dankbar und offen für jeden 

frischen Wind. 

Liebe Silvia, ganz herzlichen 

Dank, dass Du uns einen so 

ehrlichen Einblick gegeben hast! 

Die Fragen stellte 

Natalie Lehmann 

Foto: Solveig Wehking 


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Einzel-Coaching und Seminare für Hochbegabte 

Irgendwann ist auch 

die Corona-Krise 

vorbei, trotzdem: 

Coaching funktioniert natürlich auch virtuell! 

Wir klären das von Fall zu Fall. Die Mischung aus 

Präsenz- und virtuellen Treffen hat sich bewährt! 

Wir finden einen Weg! 

Das Seminar für hochbegabte Finder im hat Oktober 2020 online 

stattgefunden. Und siehe da: Alle waren zufrieden. Nächste Termine 

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Coaching für hochbegabte Erwachsene“). 452 Seiten, € 26,90 

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in das Seelenleben, Erfolge und als Misserfolge erlebte Ereignisse 

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Hoffnungen generierende kurze Kapitel Selbstcoaching ist in dieser 

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Der Pessimist klagt über den Wind, der Optimist hofft, dass er dreht und der Realist 

richtet die Segel aus! 

Sir William Ward

ALL YOU NEED IS LO V E 

KONTAKTANZEIGEN 

Lief da was? 

Ein Rückblick auf die 

MinD-Mag-Verkuppel-Aktion. 

Illustration: Gordon Johnson/pixabay 

„Ich hatte bestimmt so 10 bis 15 

Antworten auf meine Kontaktanzeige 

bekommen, die alle super 

lieb formuliert waren. … Tatsächlich 

habe ich jemanden kennengelernt, 

der so ziemlich 100 Prozent 

auf meine Kontaktanzeige gepasst 

hat und wo ich dann auch im Kennenlernen 

das Gefühl hatte, dass 

ich danach gesucht hab.“ 

„Ich hatte zwei Reaktionen auf 

meine Anzeige. Aus einer davon 

hat sich ein bislang sehr angenehmer, 

unterhaltsamer und interessanter 

Messenger-, telefonischer 

und auch persönlicher Kontakt 

(zunächst mit Abstand natürlich 

;-) ergeben.“ 

„Es gab drei Zuschriften, die lustigerweise 

jeweils begannen mit: 

‚bestimmt erhältst du viele Zuschriften 

…’ Davon war eine mit romantischem 

Interesse, zwei bezogen 

sich eher auf mein Backgammon-Hobby.“ 

Es war ein Versuch. Kontaktanzeigen 

im Mag, passend zum 

großen Thema „Liebe“ in der 

Ausgabe 137. Das Interesse im 

Vorfeld war groß, die Anzeigen 

witzig und ansprechend. 

Was ist denn nun draus geworden, 

und sollte die Aktion weitergehen? 

Wir haben bei den Inserenten 

und Inserentinnen nachgefragt. 

Fast alle antworteten, und leider, 

leider waren viele Resümees negativ. 

Typischer Satz: „Auf meine Anzeige 

hat leider nicht einer geantwortet.“ 

Dann gab es diejenigen, die 

eine oder zwei Anfragen erhielten, 

aus denen sich aber nichts 

ergab. 

„Ich hatte eine Reaktion auf meine 

Anzeige und wir haben uns 

auch einmal getroffen. Leider hat 

es für mich nicht gepasst, so dass 

es dabei geblieben ist.“ 

Und dann waren da noch die 

unverhofften Nebenwirkungen. 

Beispiel hier: 

„Es gab keine Reaktion auf meine 

Anzeige. Aber praktisch zeitgleich 

habe ich im echten Leben jemanden 

kennengelernt, mit dem sich 

etwas entwickelt hat.“ 

Oder hier: „Es haben sich tatsächlich 

zwei Menschen gemeldet. 

Wenn auch keine Mensaner, so 

doch aus dem Bekanntenkreis derselben.“ 

Natürlich gab es es auch positive 

Rückmeldungen, die entsprechenden 

Zitate stehen am 

Anfang dieses Textes. 

Und weil die ganze Aktion 

strikt anonym abläuft, können 

wir nicht ins Detail gehen, nur 

ein paar allgemeine und sehr 

vorläufige Schlussfolgerungen 

ziehen. 

1. Frauen erhalten mehr 

Antworten als Männer. 

2. Je jünger, desto mehr 

Reaktionen. 

3. Humorvolle, verspielte 

Anzeigen kommen besser an. 

Junge Frauen, die gut formulieren 

können, scheinen im Vorteil 

zu sein – das ist beklagenswert, 

aber das Leben ist in Be- 


ALL YOU NEED IS LO V E 

ziehungsangelegenheiten leider 

nicht fair. 

Was umgekehrt nicht heißt, 

dass Mann, älter, eher dröge, 

keine Chance hat. Die Möglichkeiten 

sind nur seltener, und abwarten 

ist wenig zielführend. 

Man darf ja reagieren, die 

Konkurrenz ist (meistens) ziemlich 

übersichtlich. Und nach der 

Wahrscheinlichkeitsrechnung 

…, aber jetzt wird es zu mensanisch. 

Hier sind ein paar neue Mutige, 

erstaunlicherweise haben 

sich diesmal hauptsächlich 

Männer beworben. 

Lasst sie nicht allein – und 

wer sich ebenfalls in einem der 

nächsten Hefte präsentieren 

möchte: E-Mail an chefredakteur@mensa.de 

genügt. Anonymität 

ist garantiert. 

Alleinerziehender Mann (Berlin) 

sucht lebenslustige Partnerin um 

die 30 für die Gründung einer Familie. 

Gemeinsam das Leben gestalten 

und gemeinsam wachsen, 

Leichtigkeit und Tiefgang, Kultur 

und Natur, Vertrauen und Sinnlichkeit, 

kuschelige Filmabende 

und spannende Reisen, bei sich 

ankommen – zu zweit, als Familie. 

Ich freue mich auf dich: 

tan_tra@t-online.de 

Bodenständiger, verlässlicher 

und treuer 31-jähriger Mathematiker 

aus Leipzig wünscht sich 

eine sympathische junge Frau mit 

Herz, die gerne ein bisschen verrückt 

und anders sein darf als ich. 

Am Anfang bin ich immer etwas 

zurückhaltend, taue aber in vertrauter 

Gesellschaft schnell auf. 

Ich bin jemand, der gut zuhören 

kann, aufmerksam ist und auf Details 

achtet. 

E-Mail: erronian@web.de 

Humorvoller Franke (blond, 31 J.) 

sucht seine passende M. Du kuschelst, 

tanzt und lachst gerne? 

Du hast wie ich ein Herz aus Gold 

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schüchtern bist, lass uns gemeinsam 

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in Bayern) suche eine platonische 

Liebesbeziehung, eine 

Partnerschaft, bei der wir uns auf 

Augenhöhe begegnen. Schönes 

gemeinsam erleben, füreinander 

da sein, Probleme zusammen 

meistern, so stelle ich mir 

ein harmonisches Miteinander 

vor. Ich bin sehr naturverbunden 

und schätze Bewegung an der 

frischen Luft zum Beispiel beim 

Walken, Wandern oder Reiten. Du 

solltest Dich gerne und viel mit 

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und ehrlich sein. Ein gepflegtes 

Äußeres setze ich voraus, ein 

Handicap ist für mich kein Problem. 

Wenn Du älter als 50 bist und 

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schreib mir doch an donna211@ 

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antworten. 

Einfühlsamer katzenliebender 

Mainzelmann aus dem Norden 

mit Familienwunsch (Ende dreißig, 

nur laut Pass 50 J., einen Meter 

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Lass' uns spielend und mit 

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Bayern: Ingenieur (28) sucht 

Dich für eine gemeinsame Zukunft. 

Bin eher der ruhige Typ, humorvoll, 

lese viel, spiele Klavier 

und gehe gerne Skifahren oder 

Wandern. Was machst du so? 

E-Mail: berge20@gmx.de 

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UNTERWEGS 

Die Straße ist das Ziel. 

Kurvenschwingen auf 

hügeligem Terrain. 

Fotos: Erwin Klein 

Mit Jänki Zündel vor 

einer kleinen gemeinsamen 

Extra-Runde. 

ERWIN KLEIN 

Auf dem Land gehen die 

Uhren wirklich anders 

Die M-Tour: Mit dem Motorrad 

quer durch die Republik. 

E 

igentlich wollte ich in diesem 

Corona-Sommer einfach 

in schöner Gegend Motorrad 

fahren. Dazu ein paar Leute 

treffen, damit ich abends nicht 

allein irgendwo gelangweilt 

rumsitze. Aber dann kam eins 

zum anderen und die Fahrerei 

wurde (fast) zweitrangig. Fangen 

wir zur Abwechslung mal 

ganz hinten an. Beim Fazit. 

Das schrieb ich nach dem 

glücklichen Ende meiner Tour 

Anfang Oktober auf der MinD- 

Facebookseite: 

„Eine kleine Zahlenbilanz: 

• 2.868,4 gefahrene Kilometer 

• 7 Ms besucht 

• 10 Bundesländer durchquert 

• 1 kurzer Werkstattbesuch 

• 2 heftige Adrenalinausschüttungen 

• 0 Fahrten im Regen 

Alles in allem: anstrengend, 

aber geil. 

Und sonst? Ein paar Punkte 

sind hängen geblieben. 

1. Ms sind gastfreundlich, 

neugierig und mitteilsam. 

Eigentlich nichts Neues. Aber 

wenn man erlebt, wie schnell 

nach einer Ankunft bei Menschen, 

die man nie zuvor getroffen 

hat, ein gutes Gespräch zustande 

kommt, und wie offen 

und bereitwillig ganze Lebensgeschichten 

ausgebreitet werden, 

dann ist das etwas Besonderes. 

Und ganz und gar nicht 

selbstverständlich. 

Wichtig natürlich: It takes two 

to tango – man muss auch selbst 

die Bereitschaft zu so einem Gespräch 

mitbringen. 


UNTERWEGS 

Ein Zelt im Garten: 

Camping in Peppenhoven. 

Mit Susanne Schreiber 

beim Spaziergang 

in den Obstanbaugebieten. 

2. Auf dem Land gehen die 

Uhren wirklich anders. 

Diskussionen auf Mailinglisten, 

Rassismus, Datenschutz, Wahlen: 

Was unter Aktiven und in 

Diskussionsrunden hohe Wellen 

schlägt, ist weitab vom 

Schuss eher nebensächlich. Ein 

erreichbarer Stammtisch ist 

ein Problem oder eine Verabredung 

mit einem anderen SIG- 

Mitglied. Wer im Funkloch sitzt 

(und das kommt noch ziemlich 

häufig vor) und weit weg ist von 

anderen Ms, hat ganz eigene 

Probleme. 

4. „Die beste Bildung findet 

ein gescheiter Mensch auf 

Reisen.“ (Goethe) 

Ich habe viel gelernt. Zum Beispiel 

über Asperger, über Spät- 

Erkannte, über Underachievement. 

Klar, wer bei Mensa ist, 

kennt die Begriffe und manchmal 

auch die Menschen dazu. 

Aber wer mit jemand Betroffenem 

intensiv Zeit verbringt und 

die dazugehörende Lebensgeschichte 

erfährt, versteht mehr 

und besser und kommt verändert 

zurück nach Hause. 

5. Das Bedürfnis nach 

Begegnung und Austausch 

ist riesig. 

Ich hätte 30 und mehr Stationen 

anfahren können, ich hätte 

mehr reden, länger bleiben, 

mehr miteinander unternehmen 

können. Ms (nicht nur auf 

dem Lande) freuen sich über andere 

Ms, weil die gemeinsame 

3. Deutschland ist (an vielen 

Stellen) unfassbar schön. 

Ich bin durch Orte und Gegenden 

gekommen, wo ich ohne 

Grund kaum je hingefahren 

wäre. Und je weiter weg von allem, 

desto attraktiver wurde es. 

Eifel, Schwäbische Alb, Fränkisches 

Weinland sind Gegenden, 

wo ich sicher nicht zum letzten 

Mal war. Oder auch Städte, die 

mir sonst nie aufgefallen wären: 

Dinkelsbühl zum Beispiel oder 

Torgau. 

Rhein-Romantik 

in den Weinbergen rund 

um Bacharach. 


UNTERWEGS 

Kulinarischer Höhepunkt: 

Forelle im Speckmantel im Hohenloher Land. 

Überragende Gastfreundschaft: 

Uwe Krebs und Birgit Rieß. 

Mitgliedschaft verbindet und 

vieles erleichtert. Es ist wie so 

oft im Leben: Wer freundlich 

fragt, kriegt meist eine gute 

Antwort. 

Damit sind zwei Wochen um, 

die mir in der Rückschau eher 

wie zwei Monate vorkamen.“ 

Im MinD-Mag 137 hatte ich sie 

annonciert: Die M-Tour. Eine 

Motorrad-Rundreise durch die 

Provinz mit dem Angebot, Ms 

zu besuchen, die mich aufnehmen 

wollen. 

Schnell stellte sich heraus, 

dass die Zeit für all die Reaktionen 

und Vorschläge viel zu kurz 

war. Am Ende ergab sich eine 

Tour mit sieben Stationen: 

Von Braunschweig aus quer 

durch den Harz nach Niestetal 

in der Nähe von Kassel zu Jänki 

Zündel. 

Von dort immer Richtung 

Westen unter anderem durch 

das Rothaargebirge, bei Bonn 

über den Rhein nach Peppenhoven 

zu Susanne Schreiber. 

Weiter durch Eifel und Hunsrück 

ins Hohenloher Land, wo 

mich Birgit Rieß und Uwe Krebs 

erwarteten. 

Dann gings in die Schwäbische 

Alb nach Rosenfeld zu Andrea 

Weierich. Von dort weiter 

nach München und Augsburg 

bis nach Illemad zu Marion 

Gänßmantel. 

Als Gast beim Mensa-Stammtisch 

in Augsburg: Einfach hingehen und mitreden. 

Kurzer Werkstatt-Checkup: 

Zum Glück ging's danach problemlos weiter. 


UNTERWEGS 

Wohnwagen-Schlafplatz 

bei Andrea Weierich in Rosenfeld. 

Bayerische Bilderbuch-Idylle 

am Ammersee. 

Margarete und Markus Kihn 

besuchte ich in Wertheim bei 

Würzburg. 

Zum Schluss gings Richtung 

Osten – in Kraupa, irgendwo 

zwischen Dresden und Leipzig, 

traf ich Enrico Saul. 

Nicht alle wollten sich fotografieren 

lassen, aber überall fühlte 

ich mich sofort angenommen 

und sehr willkommen geheißen 

(auch wenn ich manches Mal 

erst mit erheblicher Verspätung 

eintrudelte – sorry, Susanne!). 

M sein verbindet – viel mehr, als 

ich mir das vorgestellt habe. 

Worüber im Einzelnen gesprochen 

wurde, gehört nicht hierher, 

nur soviel: Es wurde kein 

Blabla geredet. Und es ging sowohl 

um Mensa als auch um 

sehr Persönliches. 

Ich habe neue Freunde gefunden, 

wir werden in Kontakt bleiben 

und uns (natürlich Coronakonform) 

bald wieder treffen. 

Meine Komfortzone habe ich 

weit verlassen und bin reichlich 

entschädigt worden. Ich werde 

eine ähnliche Tour wieder machen 

– vielleicht nicht so öffentlich, 

aber hoffentlich genauso 

intensiv. Ziele, neue und schon 

bekannte, gibt es genug. 

Einfach mal losfahren, losgehen, 

losradeln. Irgendwo 

kommt man immer an, und etwas 

Besseres als den Tod finden 

wir überall. 

Der Sog der Landstraße: 

Einfach mal los- und 

dann immer weiterfahren. 

Mit Enrico Saul auf 

Besichtigungs-Tour im ehemaligen 

Braunkohle-Abbaugebiet. 


Alle Ausrüstung am 

Roller, und der Rücken 

bleibt frei von 

Hitzestau, Druckstellen 

und Scheuerstellen. 

Schmerzhaften 

Radfahrerhintern 

gibt es nicht. 

Wenn einem doch 

mal etwas weh tut, 

tritt man in anderem 

Winkel, sanfter oder 

seltener mit dem einen 

Bein – geht beim 

Wandern eher nicht. 

Blasen an den Füßen 

gab es noch nie, und 

man kommt immer 

wieder mit netten 

Leuten ins Gespräch. 

Eigentlich die beste 

Art zu reisen.

UNTERWEGS 

Auf einer Steinbank 

im Lech-Flussbett 

zu übernachten ist 

zu reizvoll, um es 

nicht zu tun. Steiniger 

als die Hängematte, 

in der Nacht 

aber warm, auch 

wenn am Morgen 

alles taunass ist. 

Kann man durchaus 

einmal machen. 

Mit dem Tretroller 

(fast) auf die Zugspitze 

Peter Mauers Corona-Aktiv-Urlaub. 

Eine Bildergeschichte − nicht 

chronologisch erzählt. 

Sonntag früh, zehn Uhr, 

kein geöffneter Bäcker in 

zwei Orten. Stattdessen vier 

Alphornbläser! „Ihr habt 

ganz schön was vor mit zwei 

Kästen Bier für vier Leute!“ 

„Mir san normal zu siebt. 

Und jeder, der hier zwoa Lieder 

zuhört, bekommt a Bier.“ 

Oha. Alphörner höre ich 

nicht jeden Tag, ich bleibe 

stehen – als einziger Zuhörer. 

Nach dem ersten Lied: „Na, 

willst jetz a Bier?“ 

Zum wolkenverhangenen Gipfel der Zugspitze fehlen von der Wiener-Neustädter-Hütte 

noch 750 Höhenmeter Felsen, also drei Stunden 

hoch und zwei Stunden wieder runter. Nach fünf Tagen Sport 

darf man aber auf 2.200 Metern auch einfach nur als einziger Gast 

mit den Hüttenwirten zusammen in der Sonne sitzen und Mittag 

essen – und danach umkehren. Zum allerhöchsten Gipfel geht die 

Brombachsee-Zugspitz-Tour 2020 dann eben nicht.

UNTERWEGS 

Mein Übernachtungsplatz im 

Allgäu. Hängematte mit Fliegengitter 

und Befestigung, 

Zeltplane und Heringe wiegen 

unter 1.500 Gramm. Außerdem 

liegt man nicht wie 

im Zelt auf kleinen Ästen, Steinen, 

Unebenheiten oder zu abschüssig. 

Zwei Bäume im richtigen 

Abstand findet man immer 

irgendwo. Bequem liegt 

man diagonal in der Hängematte, 

wie die Südamerikaner. 

Dazu eine 40-Millimeter-Isomatte 

und einen etwas schwereren, 

warmen Schlafsack, 

weil mein nächtlicher Energieumsatz 

niedrig und die Eigenisolation 

schlecht ist. 

Nach 25 Kilometern an diesem Tag ein Wegweiser zu einem 

Kloster. Etwas Kultur – und primär eine Sportpause – kommen 

gerade recht. Im Klostergarten vegetarische Burger und 

lokales dunkles Bier. 


Der Weg zwischen 

Hochthörle Hütte 

und Wiener-Neustädter-Hütte. 

UNTERWEGS 

Ein Gartenzaun in Garmisch-Partenkirchen. 

Neben Landsberg am Lech ein Wegweiser zum Friedhof 

des ehemaligen KZs Kaufering VII. Kann man dran vorbei 

fahren – wie die meisten Touristen – oder man hält 

eben an. Da erfährt man Wichtigeres als in manchen Museen 

oder Sakralbauten. Dass man der einzige Tourist ist, 

tut dem geschichtlichen Verstehen keinen Abbruch – vermutlich 

im Gegenteil. 

Glück ist die Freiheit, 

jede Richtung einschlagen 

und überall übernachten 

zu können, 

beliebig langsam fahren 

und jederzeit Pausen 

machen zu dürfen. 


UNTERWEGS 

Die Hochthörle-Hütte auf 1.479 

Höhenmetern: Weniger als 3,5 

Kilometer Luftlinie zum Gipfel 

der Zugspitze – näher kommt 

man mit dem Tretroller nicht 

heran. Ab hier geht es nur noch 

zu Fuß weiter. 

Der Eibsee hat 

so unglaublich 

tolles Wasser, 

dass ich 

unbedingt 

zum Almbichl 

schwimmen 

muss. 

Den Rest der Geschichte − chronologisch anders erzählt − 

gibt es auf petermauer.com 

26 | mind magazin 139/dezember 2020 

Vom Brombachsee zur 

Zugspitze: 250 Kilometer 

einfache Strecke, 

in drei bis fünf Tagen 

machbar. Eine Tretrollertour 

ist Glück pur, 

sehr viel gutes Essen ... 

und dazwischen eben ein 

bisschen Sport.

PRISMENFERNGLAS 

HARTMUT BLESSING 

Geschüttelt, gerührt 

und noch mehr 

Sprachspiele mit Ortsnamen. 

L 

auf an der Pegnitz – das 

klingt wie ein Imperativ, 

eine Befehlsform. Tatsächlich 

ist es ein Ortsname. So lassen 

sich viele „lustige Imperative“ 

mit Ortsnamen bilden: Bad' Essen! 

Bad' König! Braun, schweig! 

Geisel' Wind! Klau's Dorf! Leim's 

Feld! Mal' Ente! Rode Wald! Salz' 

Gitter! Schöne' Berg! Spar' Wiesen! 

Springe! Unterjoch! Wag' 

Häusel! 

Manche Ortsnamen lassen 

sich schütteln. Vertauscht man 

die Silben von „Verden“, wird 

„Denver“ daraus, aus „Tokio“ 

wird „Kioto“ und aus „Lemgo“ 

der „Golem“, ein Wesen aus der 

jüdischen Mythologie mit sagenhaften 

Kräften. Der Liedermacher 

Heinz Rudolf Kunze hat 

diese Spielerei aufgegriffen und 

eines seiner Alben „Der Golem 

aus Lemgo“ genannt. 

Auch für Palindrome eignen 

sich Ortsnamen. „In Nagold legen 

Hähne Gold, log Anni.“ Dieser 

Satz ist von vorne und hinten 

(fast) gleich. Ebenso: „Nie 

grub Ramses Marburg ein.“ 

„Eine treue Familie bei Lima feuerte 

nie.“ 

Mit Ortsnamen lassen sich 

ganze Sätze bilden. Hier einmal 

ein Satz, bei dem vor dem jeweiligen 

Ortsnamen die zugehörige 

Postleitzahl steht: 51515 Dicke / 

45300 Essen / 73079 Süßen / 

73329 Kuchen. Oder der Satz: 

42477 Grüne / 35390 Gießen / 

96190 Lauter / 35440 Linden. 

Besonders beliebt sind Spiele 

mit dem Kraftfahrzeugkennzeichen, 

ergiebig ist hier Hannover 

mit „H“, beispielsweise H-AI, 

H-AT, H-UT und H-IT, oder auch 

„S“ für Stuttgart, mit S-EE, S-ET, 

S-AH, S-EI oder S-OG. Nicht 

weit von Stuttgart liegt Esslingen, 

bei dem sich ES-EL oder die 

biblischen ES-RA und ES-AU anbieten. 

Esau soll seinem Bruder Jakob 

sein Erstgeburtsrecht für 

ein Linsengericht verkauft haben 

und tatsächlich gibt es auch 

einen Ort, der „Linsengericht“ 

heißt. Vielleicht kommt der 

Name von der Rechtsprechung 

unter einer Linde und änderte 

PRISMENFERNGLAS 

Warum Prismenfernglas? 

Prismenfernglas steht für die 

Buntheit des Lebens, vor allem der 

Sprache — das Fernglas steht für den 

Blick über den Tellerrand. 

Unter dieser Rubrik erscheinen 

regelmäßig Beiträge zu Sprachspielen 

und Etymologie. 

sich mit der Zeit. Etwa anderthalb 

Autostunden von Linsengericht 

entfernt liegt ein Ort namens 

„Katzenelnbogen“. Auch 

hier ist die Herkunft nicht ganz 

klar. Entweder hieß das einmal 

„Cattimellibocus“, lateinisch 

für „Gebirge der Chatten“ (ein 

germanischer Stamm), oder es 

könnte wörtlich gemeint sein 

und auf die Krümmung eines 

Gewässers anspielen. 

Kurios ist der Ortsname „Lederhose“ 

in Thüringen. Einst ein 

slawischer Name, der „Ort des 

Ludorad“ (Männername) bedeutete, 

wurde er mit der Zeit zum 

Kleidungsstück umgewandelt. 

Die Lederhose hat es denn auch 

in das Ortswappen geschafft. 

Walter Hofmann dichtete: „In 

Wassersuppe trinkt man Hühnerbrühe, 

und selbst in Knoblauch 

blüht mal der Jasmin, in 

Ochsensaal steh'n eine Menge 

Kühe, an Treibstoff mangelt's 

auch mal in Benzin. … In Waldheim 

wird nicht nur im Wald 

gesessen, in Dümmer sind die 

Menschen klug und schlau, in 

Ahlbeck wird meist nur Aal 

schwarzgegessen und selbst in 

Rosa ist man manchmal blau. …“ 


FILMKUNST 

KARIN POLZ 

Alle Jahre wieder – und 

hoffentlich auch 2020 

Die Kino-Kolumne mit Extra-Fakten für Besserwisser. 

Immer noch werden 

Kinostarts munter 

verschoben, obwohl 

Cineasten dringend auf 

Film-Nachschub warten. 

Die größten Chancen, zum 

geplanten Termin wirklich 

zu starten, haben derzeit 

Weihnachtsfilme. Denn 

diese finden im Sommer 

vermutlich noch weniger 

Anklang als während der 

Pandemie. 

K 

ino und Corona – das ist 

keine gute Kombination. 

Kurz nach Drucktermin des 

MinD-Magazins vom Oktober 

wurden nacheinander alle drei 

vorgestellten Filme zum Thema 

„Wo sind die Helden?“ auf 

2021 verschoben. „The King's 

Man“ startet nun voraussichtlich 

am 25. Februar 2021, „Black 

Widow“ am 6. Mai 2021 und 

„James Bond 007 – Keine Zeit zu 

sterben“ am 31. März 2021. Zu 

viel Aufregung und Action ist 

während der Pandemie anscheinend 

nicht gefragt. Wie wäre es 

stattdessen mit Harmonie und 

dem Fest der Liebe? Da Weihnachtsfilme 

jahreszeitlich gebunden 

sind, sollte es in diesem 

Genre keine großen Verschiebungen 

geben. Im schlimmsten 

Fall wird der Start von der Kinoleinwand 

direkt auf einen Streamingdienst 

verlagert – aber 

auch dann lohnen sich folgende 

drei Filme: 

Elise und das 

vergessene 

Weihnachtsfest 

(ab 12. November) 

Es gibt ja die unterschiedlichsten 

Arten von Weihnachtsfilmen 

– dieser hier ist für alle, die 

an Weihnachten diese gewisse 

Magie verspüren. Und ganz besonders 

für Familien mit Kindern, 

die gemeinsam die Zeit 

überbrücken, bis das Christkind 

kommt. Der zauberhafte Film, 

der in Norwegen bereits ein 

Nummer-eins-Kinoerfolg war, 

erzählt die Geschichte von Elise. 

Das Mädchen lebt in einem 

Dorf, in dem alle furchtbar vergesslich 

sind. Am 24. Dezember 

wacht Elise mit dem Gefühl 

auf, dass irgendwas Besonderes 

ist – aber niemand kann sich erinnern. 

Als Elise auf dem Dachboden 

einen verstaubten Holzkasten 

mit 24 bemalten Türchen 

findet, auf dem „Fröhliche 

Weihnachten“ steht, glaubt 

sie, eine heiße Spur gefunden 

zu haben. 

So schrullig und liebenswert 

die Figuren sind und so wunderbar 

weihnachtlich die Kulisse, 

hat dieser Familienfilm das 

Zeug zum Weihnachtsklassiker. 

Übrigens, wer mit Kinowissen 

Eindruck schinden will: Der Originaltitel 

lautet „Snekker Andersen 

og den vesle bygda som 

glømte at det var jul“. 


FILMKUNST 

Fotos: LEONINE Distribution GmbH, capelight pictures OHG 

Fatman 

(ab 26.November) 

Es soll ja auch Menschen geben, 

die mit Besinnlichkeit 

nichts anfangen können – und 

tatsächlich gibt es selbst für solche 

Menschen Weihnachtsfilme. 

„Fatman“ gehört in diese 

Kategorie, in die sich derber Humor 

wie bei „Bad Santa“ einordnen 

lässt – oder sogar noch ein 

bisschen mehr Action und Gewalt 

wie bei „Fatman“. Mel Gibson 

spielt darin mit Rauschebart 

Santa Claus, dessen beste Zeiten 

längst vorbei sind. 

Der Weihnachtsmann hat sich 

zu einem versoffenen Rowdy 

entwickelt, der aus Geldnot sogar 

Aufträge für das US-Militär 

annimmt. Doch es kommt noch 

schlimmer. Ein Zwölfjähriger, 

der statt Geschenken mit einem 

Stück Kohle bedacht wird, hetzt 

Santa Claus einen Auftragskiller 

hinterher. Eine schöne Bescherung! 

Spätestens an dieser Stelle 

kommen zur expliziten Sprache 

auch Gewaltdarstellungen. 

Gemetzel statt Wintermärchen 

– klar, dass hier die Altersfreigabe 

etwas höher ausfällt. Ob Fatman 

nun eine Actionkomödie 

mit sehr düsterem Humor ist, 

ein Thriller mit etwas makaberen 

Figuren oder überflüssiger 

Brutalo-Nonsense, darauf konnten 

sich die Filmexperten bisher 

noch nicht einigen. 

Ein Geschenk von Bob 

(ab 10. Dezember) 

Es soll ja Menschen geben, die 

kennen Bob, den Streuner, nicht. 

Für diejenigen (schämt euch!) 

eine kurze Erklärung: Bob, ein 

rotgetigerter Streunerkater, 

hat sich 2008 mit dem drogenabhängigen 

Straßenmusiker 

James Bowen angefreundet und 

war dessen Antrieb, sein Leben 

in den Griff zu bekommen. Seine 

Geschichte hat James Bowen 

im Roman „Bob, der Streuner“ 

erzählt. Das Buch wurde in 

26 Sprachen übersetzt und 2017 

verfilmt. 

Jetzt kommt die Fortsetzung 

ins Kino, bei der Bob ein letztes 

Mal auf der Leinwand zu sehen 

ist. Denn im Juni 2020 ist 

der 14-jährige Kater nach einem 

Unfall gestorben. Bob spielt 

sich selbst, unterstützt von zwei 

Stunt-Doubles; sein Herrchen, 

James Bowen, wird von Luke 

Treadaway dargestellt. 

Sicher ist: Es wird emotional, 

denn es geht um Freundschaft 

und Zusammenhalt. James erlebt 

im vorweihnachtlichen 

London eine schwere Zeit und 

muss sogar darum bangen, dass 

Bob dauerhaft bei ihm leben 

darf. Doch natürlich geht im 

Film alles gut aus – herzerwärmend 

nicht nur für Bob-Fans. 

Extra-Fakten: 

Ist „Stirb langsam“ 

ein Weihnachtsfilm? 

F 

ür manche gehört der Film 

mit Bruce Willis zu Weihnachten 

wie Christbaum, Lebkuchen 

und Geschenke. Die 

weihnachtlichen Bestandteile 

des Films sind unverkennbar: 

So spielt „Stirb langsam“ an 

Heiligabend – und dass Bruce 

Willis die Bösen ausschalten 

will, um endlich mit seiner Familie 

Weihnachten feiern zu 

können, ist ein zentrales Motiv. 

Doch auch die Weihnachtsmusik, 

die effektvoll eingesetzt 

wird, kann manchen Cineasten 

nicht davon überzeugen, „Stirb 

langsam“ ins Weihnachtsfilm- 

Genre einzusortieren. In der alljährlich 

wieder aufflammenden 

Diskussion haben sich sogar 

schon Drehbuch-Autor Steven 

E. de Souza (ironisch, aber eher 

ja) und Bruce Willis (auf keinen 

Fall) zu Wort gemeldet. Gegner 

der Weihnachtsfilm-These argumentieren 

zum Beispiel, dass 

der Kinostart im Juli 1988 – also 

im Sommer – dagegenspreche. 

Also: Wenn es an Weihnachten 

mal wieder zu harmonisch wird: 

Einfach mal in der großen Familienrunde 

diese Frage in den 

Raum werfen! 


AUSWEIS-WETTBEWERB 

SARAH BUDDE 

M. C. Escher als 

grafische Inspiration 

Interview mit der Gewinnerin des 

Ausweiswettbewerbs 2021. 

Sarah, erst einmal 

herzlichen Glückwunsch 

zu deinem tollen Entwurf, 

der mit 1.863 Stimmen 

als Ausweismotiv für 

2021 gewählt wurde. Wie 

entstand die Idee dazu? 

Ich habe im August 

durch Zufall einen verregneten 

Tag im niederländischen 

Leeuwarden 

verbracht. Leeuwarden 

ist die Geburtsstadt des Grafikers 

M.C. Escher. Als ich im Museumsshop 

eine Postkarte einer 

seiner Arbeiten in der Hand hatte, 

dachte ich, damit würde ich 

gerne etwas machen! 

Ich habe mich immer schon 

für die grafische Qualität optischer 

Täuschungen und die Visualisierbarkeit 

perspektivischer 

Unmöglichkeiten interessiert. 

Darüber hinaus hatte ich 

sofort die Assoziation zu Rätseln 

und Geduldsspielen, die ich 

inhaltlich passend fand. Als ich 

dann wieder zu Hause war, habe 

ich mich direkt an den Schreibtisch 

gesetzt. 

Wie entsteht so ein toller 

Entwurf? Und woher kam 

die Idee für dieses grafische 

Motiv und die Farbwahl? 

Die Illustration ist komplett digital 

als Vektorgrafik entstanden. 

Da ich eine typografische 

Lösung für einen Mitgliedsausweis 

schön fand, habe ich einfach 

angefangen, den Schriftzug 

aufeinander zu stapeln und 

den Buchstaben Tiefe zu geben. 

Der Rest ist dann daraus 

gewachsen. 

Wieviel Zeit hast du 

in die Gestaltung und 

die Umsetzung dieses 

Motivs gesteckt? 

Also in Stunden waren 

das zusammengenommen 

bestimmt 

zwei Arbeitstage, obwohl 

der eigentliche 

Entwurf deutlich schneller 

stand. Um ehrlich zu sein, bin 

ich immer schnell und motiviert, 

bis ich sehe, wie es aussehen 

könnte, wenn es fertig wäre, 

und dann habe ich erstmal keine 

Lust mehr. Dadurch zieht 

sich die finale Ausarbeitung 

ganz gerne mal in die Länge. 

Eine letzte Frage haben 

wir noch: Seit wann 

zeichnest oder malst du? 

Ich habe schon aus dem Kindergarten 

stapelweise Bilder mit 

nach Hause gebracht, der Spaß 

an Gestaltung ist mir seitdem 

geblieben. Mittlerweile bin ich 

glücklicherweise in der Lage, 

meinen Lebensunterhalt damit 

zu verdienen. 

Die Fragen stellte Mia Körkemeyer 


KUNST 

KATJA TSCHIRWITZ 

Von Superheldinnen und 

zeichnenden Tänzern 

Judith Ritter: Illustratorin mit grünem 

Daumen und gutem Körpergefühl. 

O 

ffenbach hat keinen 

besonders guten Ruf. 

Schmutzig und kriminell sei 

die Stadt, es gebe Bezirke, in 

die sich selbst die Polizei nicht 

mehr hineinwage. Trotzdem 

(oder gerade deshalb) geschehen 

hier interessante Dinge, gibt 

es Raum und Sinn für Alternatives, 

hat die Kunst einen hohen 

Stellenwert. 

Alle zwei Jahre finden die Offenbacher 

„Kunstansichten“ 

statt, während derer sämtliche 

Ateliers der Stadt ihre Pforten 

für kunsthungrigen Besuch öffnen, 

der das Angebot neugierig 

annimmt. Auch der alljährliche 

Künstlermarkt bietet viel 

Sehens- und Kaufenswertes – 

vom Acrylbild bis hin zur Goldschmiedearbeit. 

An der Offenbacher Hochschule 

für Gestaltung hat Judith 

Ritter, 42 Jahre alt und gebürtige 

Pfälzerin, ihr Aufbaustudium 

in freier Kunst absolviert. Vorher 

hatte sie in Darmstadt zunächst 

Kommunikationsdesign 

mit den Schwerpunkten „Zeichnung“ 

und „Bewegtes Bild“ studiert 

und schon einige Zeit freiberuflich 

als Illustratorin gear- 

Judith Richter: 

„Die Arbeit im Garten 

bringt mich wieder 

ins Lot“. 

Foto: George Davis 

beitet. Zusammen mit ihrem 

Lebensgefährten ist die Zeichnerin 

dieses Jahr in einen schönen 

Altbau am Rande des Offenbacher 

Villenviertels gezogen. 

Judiths Atelier oberhalb der 

Wohnräume ist ganz von ihrer 

Zeichenkunst erfüllt, deren 

luftig eleganter Gestus an 

die Zeit des Jugendstil erinnert. 

Ein Bund getrockneter Lavendel 

verströmt dazu sein herrliches 

Aroma. 

Frau Holle bei der 

Staatsanwaltschaft 

Wie viele andere Ms hat Judith 

zahlreiche Talente und Interessen, 

denen sie je nach Möglichkeit 

einen Platz in ihrem ausgefüllten 

Leben einräumt. Sie 

zeichnet, tanzt, schreibt und 

züchtet Lavendel: „Wenn ich 

tagsüber viel am Computer war, 

bringt mich die Arbeit im Garten 

wieder ins Lot. Hier befasse 

ich mich mit dem Leben, bin 

ich sozusagen eine Dienerin der 

Natur.“ 

Im Frankfurter Museum für 

Kommunikation arbeitet Judith 

Ritter seit Juni in Teilzeit 

als Eventmanagerin, im Juli ist 

sie aus dem Umland in die Stadt 

gezogen. In der letzten Zeit hat 

sie außerdem einige größere 

künstlerische Projekte bewäl- 


KUNST 

tigt, etwa – einer Ausschreibung 

der neuen Staatsanwaltschaft 

Hanau folgend – im Bereich 

„Kunst am Bau“. 

Zum Thema „Grimms Märchen“ 

hat Judith hier ihre Intarsienarbeit 

„My name is Holle. 

Frau Holle“ entworfen. Weitere 

Arbeiten hat sie im Rahmen 

der Frankfurter Luminale angefertigt, 

einer Biennale für Lichtkunst 

und Stadtgestaltung, sowie 

für das renommierte Bankhaus 

Metzler. 

Heute hat Judith Ritter gleich 

zwei neue freie Projekte auf 

dem Schreibtisch. Zum einen 

arbeitet sie auf Hochtouren an 

einem selbst entworfenen Superheldinnen-Comic, 

der die 

Verwandlung eines unsicheren 

Mädchens in eine selbstbewusste 

junge Frau illustriert. Sobald 

der Comic fertig ist, wird Judith 

ihn bei verschiedenen Verlagen 

vorstellen. 

Schon im Alter von neun Jahren 

hat die Künstlerin ihre erste 

Science-Fiction-Geschichte geschrieben, 

bestückt allerdings 

mit einem männlichen Protagonisten. 

Für sie war damals klar: 

„Man muss einen dieser tollen 

Männer an seiner Seite haben. 

Aber selbst eine solche Person 

zu werden, …?“ Das stand nicht 

Intarsienarbeit 

„Frau Holle“. 

zur Debatte – erstmal. Denn Judith 

ist eine der vielen Frauen, 

die von ihrer Hochbegabung 

erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter 

erfahren haben, 

nach vielen Jahren des Zauderns 

und Zweifelns. 

Heute kann Judith, die auch 

eine Ausbildung zur Hörspielsprecherin 

absolviert hat, von 

sich sagen: „Es heißt zwar, Frauen 

seien nicht sehr risikobereit. 

Aber ich bin mutig, manchmal 

fast tollkühn!“ Sie beschäftigt 

sich viel mit dem Thema „Underachievement“, 

einem hartnäckigen 

Phänomen, das viele 

normal- und hochbegabte Frauen 

trifft. 

Noch immer ist es für Frauen 

schwerer als für Männer, 

ihre Individualität zu entfalten 

– ohne dafür kritisiert zu werden. 

Eine mögliche Alternative 

zu dieser Schieflage demonstriert 

Judith mit ihrem Superheldinnen-Comic 

und möchte damit 

Mädchen und Frauen Mut 

machen. 

Tanzen mit Körper, 

Seele und Geist 

„Naive conditions“ heißt Judiths 

Projekt Nummer zwei – also „ursprüngliche 

Zustände“ oder „ursprüngliche 

Bedingungen“. Unter 

diesem Titel gibt sie zusammen 

mit einem Tänzerkollegen 

Kurse in Wahrnehmungsschulung, 

und zwar durch Zeichnen, 

Tanzen und andere Formen der 

„Gefühlslandkarten“ aus der Diplomarbeit „Menschliche Auf- und Abgründe“, Druck von Tuschezeichnungen auf Vorder- und Rückseite. 


KUNST 

Körperarbeit. So lehnen sich 

etwa zwei Teilnehmende Rücken 

an Rücken aneinander, 

eine von ihnen hält Stift oder 

Pinsel in der Hand. Doch er oder 

sie zeichnet nicht alleine auf 

das Papier, das da an die Wand 

gepinnt ist. Vielmehr sind es die 

Bewegungen des oder der anderen, 

die den Pinsel über die Leinwand 

führen. Ein Akt höchster 

Konzentration, aber auch des 

vollkommenen Bei-Sich-Seins 

und Loslassens. 

Bei der Entwicklung dieses 

originellen ganzheitlichen Konzepts 

haben Judiths eigene Erfahrungen 

mit der Contact Improvisation 

hineingespielt, einem 

zeitgenössischen Tanzstil, 

bei dem mehrere Menschen 

möglichst absichtslos miteinander 

improvisieren: „Seit ich 2015 

Konzeptarbeit „Hausfrauenzeit I - V“, Häkelkreise 

aus geschenktem Material, Fünf Objekte 

2009 - 2013. Hier im Bild „HFZ I“. 

mit dem Contact-Tanz angefangen 

habe, sind meine Zeichnungen 

besser geworden, vor allem 

dort, wo ich durch Üben nicht 

mehr weitergekommen wäre.“ 

Ihr Körper war hier also Türöffner 

für geistig-seelische Prozesse. 

Die Teilnehmenden von 

„Naive Conditions“ erfahren 

das enge Zusammenspiel von 

Körper, Psyche und handfesten 

künstlerischen Ergebnissen am 

eigenen Leib und machen sich 

dieses neu erworbene Wissen 

zu Nutze. 

Im Dezember schickt Judith 

die Homepage von „Naive Conditions“ 

online. Man darf gespannt 

sein. 

Zur Autorin: 

Katja Tschirwitz ist studierte 

Musikpädagogin und arbeitet 

als Kulturjournalistin – in den 

Bereichen Print, Radio und auf 

der Bühne. Sie schreibt, lektoriert, 

moderiert und hält Vorträge, 

etwa für die Elbphilharmonie 

Hamburg. Im Coronajahr 

hat sie begonnen „Coronagen“ 

zu kleben und künstlerische Salons 

sowie kulinarische Führungen 

zu veranstalten. 

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Die unfreiwillige Mutter 

unsterblicher Zellen 

Henrietta Lacks: Keine Entschädigung, 

dafür posthume Ehrungen. 

Name: Henrietta Lacks, 

ursprünglich: Loretta Pleasant 

Lebensdaten: 1. August 1920 in 

Roanoke, Virginia bis 4. Oktober 

1951 in Baltimore, Maryland 

In aller Kürze: Im Jahre 1951 

wurde Henrietta Lacks einer Biopsie 

unterzogen, in der Hoffnung, 

ihren Gebärmutterhalskrebs 

zu behandeln. Zellen aus 

dieser Probe wurden verwendet, 

um den ersten unsterblichen 

Zellstamm (nach ihr „He- 

La-Zellen“ genannt) für die medizinische 

Forschung zu gewinnen. 

Das war nicht nur für die 

Forschung eine wichtige Entwicklung, 

sie wirft auch zentrale 

Fragen der Medizinethik auf, 

denn die Afroamerikanerin war 

weder gefragt noch entschädigt 

worden für die Verwendung ihrer 

Zellen. 

Im Detail: Henrietta Lacks wurde 

geboren als Loretta Pleasant. 

Sie wuchs bei ihrem Großvater 

auf, weil ihre Mutter verstarb, 

als sie vier Jahre alt war, und der 

Vater die zehn Kinder nicht allein 

erziehen konnte. Bei ihrem 

Opa arbeitete sie als Tabakbäuerin. 

Wann Loretta Pleasant ihren 

Vornamen änderte, ist unbekannt. 

Ihren neuen Nachnamen 

bekam sie durch die Ehe mit David 

Lacks. 

Mit diesem zeugte sie bereits 

früh ein Kind: Ihren Sohn Lawrence 

brachte sie 1935, mit 14, 

zur Welt. Eine Tochter folgte 

1939. 1941 heirateten David und 

Henrietta schließlich. Durch 

Davids Kriegsdienst wurden die 

beiden für eine Weile getrennt. 

Nach seiner Rückkehr brachten 

Henrietta und er noch drei eheliche 

Kinder zur Welt. 

Erst nach dieser Familiengründung 

ging Henrietta Lacks 

in die Annalen der Medizingeschichte 

ein. Im Jahre 1951 wurde 

bei ihr ein Tumor im Gebärmutterhals 

diagnostiziert. Aus 

diesem Tumor wurde in einer 

Biopsie Lacks Zellmaterial entnommen, 

in der Hoffnung, sie 

heilen zu können. Für die junge 

Frau kam die Hilfe leider zu spät. 

Sie verstarb am 4. Oktober desselben 

Jahres. 

Tödlich für Menschen, 

gut für die Forschung 

Doch ein Teil von ihr lebte auf 

makabre Weise weiter: Aus der 

Zellprobe wurde der wichtigste 

unsterbliche Zellstamm der Medizingeschichte 

gewonnen: der 

HeLa-Stamm. Normale Zellen 

können sich nur eine begrenzte 

Anzahl von Malen teilen, bevor 

sie diese Fähigkeit verlieren. 

(Das ist einer der Gründe dafür, 

dass Menschen altern.) 

Doch durch einen Defekt kann 

eine Zellart entstehen, die sich 

unbegrenzt teilen kann. Das ist 

mitnichten der Stein der Weisen, 

sondern der Weg in den 

Krebstumor. (Genau deswegen 

können sich normale Zellen 

übrigens nicht unbegrenzt teilen. 

Diese Begrenzung reduziert 

drastisch das Krebsrisiko.) 

Für die Forschung ist so ein 

unsterblicher Zellstamm aller- 


UNPROMINENTE PROMINENTE 

dings extrem nützlich. Da man 

ihn unbegrenzt vervielfältigen 

kann, hat man eine Quelle immer 

gleicher Zellen, an denen 

man deshalb reproduzierbare 

Forschung durchführen kann. 

Und hier wird die Frage forschungsethisch 

kompliziert. 

Denn niemand hatte Henrietta 

Lacks oder ihre Familie gefragt, 

ob man ihre Zellen verwenden 

dürfe. Sie wurden auch 

nicht entschädigt und erfuhren 

erst 1975 (also 24 Jahre später) 

von dem Zellstamm. Auch weil 

sie als Afroamerikanerin besonders 

anfällig für Übergriffe war, 

steht die Frage im Raum, ob Forschung 

an HeLa-Zellen überhaupt 

ethisch vertretbar war 

und ist. 

Und das ist überhaupt nicht 

leicht zu beurteilen. Auf den 

ersten Blick lässt es sich scheinbar 

simpel rechtfertigen: Man 

hat keinen Eigentumsanspruch 

an Proben, die man beim Arzt 

abgibt. Als Sie das letzte Mal 

eine Blutprobe abgaben, wurde 

diese vom Labor nicht bis zum 

letzten Tropfen verbraucht. Sie 

mussten dennoch nicht schriftlich 

zustimmen, dass das Labor 

den Rest einfach wegwarf, weil 

er eben nicht Ihr Eigentum war. 

Problematisch wäre es, würde 

jemand diesen Rest verwenden, 

um Ihre Privatsphäre zu 

verletzen, zum Beispiel indem 

er Ihre Gene ungefragt analysiert. 

Aber Lacks’ Gensequenz 

wurde erst 2013 veröffentlicht – 

mehr als sechs Jahrzehnte nach 

ihrem Tode. 

Selbst wenn Lacks Rechte an 

ihren Proben gehabt hätte, können 

solche Rechte zum Wohle 

der Gemeinschaft aberkannt 

werden. Und es besteht kein 

Zweifel, dass der HeLa-Stamm 

mit seiner Bedeutung für die 

medizinische Forschung der 

Menschheit sehr großes Wohl 

brachte. Beispielsweise testete 

Jonas Salk daran seinen ersten 

Impfstoff gegen Polio, eine 

schreckliche Krankheit, die nun 

fast ausgerottet ist. 

Keinen Cent von den 

Milliarden gesehen 

Das alles klingt glaubwürdig, 

hat aber einen entscheidenden 

Haken: Wenn wir Leute enteignen, 

dann entschädigen wir sie 

(oder ihre Erben) dafür. Das ist 

besonders wichtig, weil mit der 

Forschung an Lacks Zellen Milliarden 

verdient wurden. Eine 

fünfstellige Zahl von Patenten 

geht auf sie zurück. Doch Lacks 

Familie sah keinen Cent davon. 

Es gibt auch keinen Grund zu 

glauben, dass die Leute, die den 

HeLa-Stamm erzeugten, irgendwelche 

ethischen Abwägungen 

durchgeführt hätten. Für sie war 

Henrietta Lacks einfach eine Afroamerikanerin, 

deren Zellen 

sie ungefragt nutzen konnten. 

Zumindest Ehrungen erhält 

Lacks heute. Sie bekommt posthume 

Titel verliehen. Mehr und 

mehr Institute werden ihr gewidmet. 

Und ihr ursprünglich 

anonymes Grab trägt seit 2010 

einen Grabstein mit der Inschrift: 

Henrietta Lacks, August 1, 1920 

– October 4, 1951 

In loving memory of a phenomenal 

woman, wife and mother 

who touched the lives of many. 

Here lies Henrietta Lacks 

(HeLa). Her immortal cells will 

continue to help mankind forever. 

Eternal Love and Admiration, 

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LESERBRIEFE 

Anmerkungen zur 

Heilpraktiker-Prüfung 

Leserbrief zur „Mensanerin 

von nebenan“, MinD-Mag 137 

Die Ausführungen von Brigitte 

im Beitrag aus der Serie 

„Die Mensanerin von nebenan“ 

(MinD Magazin Nr. 137/August 

2020) zur HeilpraktikerIn-Ausbildung 

(„Viele denken, da werden 

ausschließlich homöopathische 

Kenntnisse abgefragt. Aber 

das entspricht nicht der Realität, 

die Heilpraktiker-Prüfung 

ist eine schulmedizinische Prüfung.“) 

seien nachfolgend um einige 

Punkte ergänzt: 

1. Im Gegensatz zu Ausbildungsberufen 

ist für die Zulassung 

zur Heilpraktiker-Überprüfung 

(der Gesetzgeber legt 

Wert darauf, dass es keine Prüfung, 

sondern eine Überprüfung 

ist) keinerlei Erwerb von 

Kompetenzen erforderlich, weder 

von theoretischem Wissen 

noch jedweder praktischer Arbeit 

an Patienten vorab. Es muss 

kein Nachweis über eine Fachqualifikation 

erbracht werden, 

jede(r) kann sich „einfach so“ 

anmelden. 

2. Es besteht die Möglichkeit 

der professionellen Unterstützung 

zur Vorbereitung (die Anbieter 

nennen es „Ausbildung“). 

Dabei wird ausdrücklich damit 

geworben, dass es – anders als 

in Ausbildungsberufen – keine 

konkreten gesetzlichen Vorgaben 

gebe, wie diese auszusehen 

haben. Diesbezügliches Zitat eines 

Anbieters: „Das erleichtert 

den Einstieg in das Berufsfeld 

enorm.“ 

3. Die Überprüfungen, für die 

es keinen geregelten inhaltlichen 

Standard gibt, bestehen 

aus einem schriftlichen (Multiple-Choice-)Test 

(Dauer: 120 Minuten, 

von 60 Fragen müssen 

mindestens 45 korrekt beantwortet 

sein) und einem „mündlich-praktischen“ 

Teil (30 bis 

maximal 60 Minuten pro Prüfling, 

vor Amtsarzt und zwei 

Heilpraktikern mit bis zu vier 

Prüflingen gleichzeitig; praktische 

Aufgaben kann es nur aus 

dem Teil Anwendungsorientierung 

geben). Die Überprüfungen 

können beliebig oft wiederholt 

werden. 

4. Es gibt keinen festgelegten 

Fragenkatalog wie etwa bei der 

theoretischen Führerscheinprüfung, 

Fragen vergangener Überprüfungen 

(von Anbietern „Prüfungen“ 

genannt) finden sich 

in großer Zahl im Internet. Bedingt 

durch fehlende Standards 

für Vorkenntnisse (siehe 1.) und 

Überprüfungen (siehe 3.) sind 

die „mündlich-praktischen“ 

Überprüfungsteile je nach zuständigem 

Gesundheitsamt unterschiedlich 

anspruchsvoll. 

Wesentlichster Bestandteil der 

Überprüfung ist jedenfalls vor 

allem die unter 5. genannte Gefahrenabwehr 

(„[k]eine Gefahr 

für die Volksgesundheit“ beziehungsweise 

„[k]eine Gefahr für 

den Patienten“). 

5. Einen Rechtsanspruch auf 

Erteilung der Heilpraktiker-Erlaubnis 

hat man, wenn – zusätzlich 

zur bestandenen Überprüfung 

– fünf Versagungsgründe 

nicht vorliegen. Danach muss 

man mindestens 25 Jahre alt 

sein, mindestens einen Hauptschulabschluss 

vorweisen, ein 

amtliches Führungszeugnis vorlegen, 

ausreichende körperliche 

und psychische Gesundheit 

belegen und nachweisen, dass 

man keine Gefahr für die Gesundheit 

der Bevölkerung darstellt. 

6. Alleine eine ausreichende 

Zahl korrekter Antworten auf 

diese Prüfungsfragen in dieser 

einmaligen, zweiteiligen Überprüfung 

(siehe 3.) qualifiziert 

(neben 5.) zur Behandlung von 

Menschen, die der/m Heilpraktiker/in 

ihr höchstes Gut anvertrauen. 

7. Nach Einschätzung medizinischen 

Personals (Ärzte und 

Pflegekräfte; nicht-repräsentative 

Befragung meinerseits) kann 

die Prüfung (einige sagen: problemlos) 

von jedem bestanden 

werden, der in diesem Bereich 

arbeitet; mittelmäßig lernbegabte 

Laien würden zum Bestehen 

der Überprüfung wenige 

Wochen Vollzeit zum Lernen 

benötigen. Das passt zu Anbietern, 

die zum Beispiel mit einer 

„Ausbildungszeit“ von maximal 

zwei Jahren bei einem 14-tägig 

stattfindenden Vormittagskurs 

werben. 

8. Zum Vergleich: Die jeweils 

umfangreiche theoretische und 

praktische Ausbildung zum 

Facharzt dauert in etwa zehn 

Jahre Vollzeit – mit zahllosen 

theoretischen Prüfungen sowie 

Arbeiten am Patienten. 


9. Verstöße gegen die Berufsordnung 

für Heilpraktiker haben 

keine gravierenden Folgen 

wie etwa bei Ärzten. Gemäß Artikel 

27 der Berufsordnung können 

sie zwar geahndet werden, 

vorher sollte jedoch immer der 

Versuch einer „kollegialen Bereinigung“ 

unternommen werden. 

Ein Heilpraktiker kann gegebenenfalls 

aus dem Verband 

ausgeschlossen werden, das 

tangiert die weitere Berufsausübung 

jedoch in keinster Weise. 

10. Der Begriff „Schulmedizin“ 

ist ein despektierlich verwendeter, 

unter anderem von Vertretern 

der Homöopathie geprägter 

Begriff für evidenzbasierte 

Medizin. 

Boris Springer 

LESERBRIEFE 

Melitta unterstützte die Nazis 

Leserbrief zu „Unprominente 

Prominente“, MinD-Mag 138 

Liebes MindMag Team, lieber 

Lars-Hendrik Schilling, 

ich finde es großartig, dass Ihr 

mit Melitta Bentz eine von vielen 

Erfinderinnen in Deutschland 

ausgewählt habt! 

Geschluckt habe ich aber beim 

kurzen Passus zur Unternehmenshistorie 

während der Nazizeit. 

Hier schreibt Lars-Hendrik: 

„Sogar den Zweiten Weltkrieg 

überstand es, auch wenn 

hier die Umstellung der Produktion 

nicht freiwillig passierte. 

Auf Anweisung der Reichsregierung 

musste man statt Kaffeefiltern 

kriegswichtige Güter herstellen.“ 

Leider war das Unternehmen 

mitnichten Opfer der Nazis, sondern 

die Eigentümer 

haben das System 

aktiv unterstützt. 

Wikipedia sagt 

dazu: „In der Zeit 

des Nationalsozialismus 

unterstützte 

die Firma 

die Nationalsozialisten, 

Horst 

Bentz trat wenige 

Monate nach der 

Machtergreifung in die 

NSDAP ein und wurde 

Mitglied der SS. Der Betrieb 

wurde 1941, 1942 

und 1943 ,Nationalsozialistischer 

Musterbetrieb'.“ Und auch 

heute noch unterstützt die Eigentümerfamilie 

Bentz über die 

Hayek-Gesellschaft beispielsweise 

die AfD. 

Das tut der Erfindung von 

Melitta Bentz keinen Abbruch! 

Amalie Auguste 

Melitta Bentz. 

Foto: Wikimedia 

Commons 

Aber wenn man schon 

das Unternehmen 

in der Nazizeit erwähnt, 

dann sollte 

das auch korrekt 

passieren. 

Ich finde das 

Layout übrigens 

großartig. Das 

MindMag sieht 

endlich nicht mehr 

wie eine schlechte 

Schülerzeitung aus den 

80ern aus. Und ich finde 

es auch klasse, dass 

ihr jetzt Themenschwerpunkte 

setzt. 

Viele Grüße 

Marion 

Hallo Marion, 

Kommentar 

des Autors 

vielen Dank für das Lob und die 

ehrliche Kritik. Das ist auf jeden 

Fall ein wichtiger Beitrag. 

Ich hatte diese düstere Seite 

des Konzerns tatsächlich einfach 

übersehen, vermutlich weil 

mein Recherchefokus auf der 

Person Melitta Bentz lag. Das 

Unternehmen wollte ich nur so 

nebenbei erwähnen, auch um 

das Ganze nicht zu einer Werbeseite 

verkommen zu lassen. 

Aber du hast Recht, da hätte 

ich besser aufpassen müssen. 

Hoffentlich gefällt dir der neue 

Beitrag besser. 

Lars 


STREIFZÜGE DURCH DIE BEGABUNGSFORSCHUNG 

Illustration: Pablo Elices, pixabay 

TANJA GABRIELE BAUDSON 

Astrologie und Intelligenz 

Erstaunlich viele Menschen glauben 

an die Macht der Sterne. 

Weihnachten rückt näher – und wenn auch dieses Jahr einiges anders sein wird als sonst, 

die Weihnachtsgeschichte wird in vielen Familien eine Konstante bleiben. Jesu Geburt fällt, 

so das Evangelium, mit einem Himmelsereignis zusammen, das so außergewöhnlich ist, 

dass es selbst über tausend Kilometer entfernt die Aufmerksamkeit von Sterndeutern auf 

sich zieht, die sich alsdann auf den Weg zu dem neugeborenen König machen. 

O 

b es sich dabei um Astronomen 

oder Astrologen 

handelte – so scharf war die Abgrenzung 

damals noch nicht. 

Heute hingegen sind die Kompetenzgebiete 

zwischen der 

Astronomie als der wissenschaftlichen 

Sternkunde und 

der Astrologie, die die Zusammenhänge 

zwischen den Gestirnen 

und dem Leben auf der Erde 

deutet, klar aufgeteilt: Ersteres 

ist eindeutig den Naturwissenschaften 

zugeordnet, während 

zweiteres bislang noch keiner 

methodisch sauberen empirischen 

Überprüfung standhalten 

konnte. 

Ein verbreiteter 

Aberglaube 

Nichtsdestotrotz übt die Astrologie 

bis heute eine große Faszination 

aus. Jede Frauenzeitschrift, 

die auf sich hält, und natürlich 

auch der Kaminfeueranzünder 

aus dem Hause Springer 

bieten der Leserschaft ein Horoskop, 

und selbst, wer für Esoterik 

so gar nichts übrig hat, kennt 

hierzulande in der Regel sein 

Sternzeichen (zumindest nach 

der westlichen Einteilung in die 

zwölf Tierkreiszeichen). 

Auch sind erstaunlich vielen 

Menschen die einschlägigen 

Charaktereigenschaften bekannt, 

die den verschiedenen 

Sternzeichen zugeschrieben 

werden. 

Sinnlich, aber dickköpfig? 

Klar, ein Stier! Ordentlich und 

ein bisschen penibel? Typisch 

Jungfrau! 

Auch darüber, welche Sternzeichen 

zusammenpassen und 

welche nicht, sind sich einschlägige 

Internetseiten übrigens 

recht einig – die mittlerweile 

zwölf Jahre, die die Autorin mit 

ihrem astrologisch so gar nicht 

zu ihr passenden Lebensgefährten 

alles in allem doch sehr 

glücklich verlebt hat, müssen 

wohl ein Messfehler sein. 

Empirie: das 

Gegenmittel 

Das Ganze als „Blödsinn“ vom 

Tisch zu wischen, wäre vermutlich 

die einfachste Lösung, aber 

für wissenschaftlich interessierte 

Skeptikerinnen und Skeptiker 

doch eher unbefriedigend. 

Denn was spricht dagegen, sich 

auch einem solchen Thema empirisch 

anzunähern und den 

Blödsinn einer Realitätsprüfung 

zu unterziehen – so ähnlich, wie 

man das ja auch bei Verschwörungstheorien 

macht? 

Wenn an der Vermutung, dass 

das Geburtsdatum mit verschiedenen 

Eigenschaften zusammenhängt, 

tatsächlich etwas 

dran ist, sollte sich das in 


den Daten zeigen. Und am besten 

untersucht man das natürlich 

an möglichst repräsentativen 

und großen Stichproben, 

um auch schwache Zusammenhänge 

sicher dingfest machen 

zu können. 

Nicht zuletzt sollte man bei 

der Untersuchung auch bedenken, 

dass tatsächliche Unterschiede 

möglicherweise ja gar 

nicht durch das Sternzeichen 

verursacht werden, sondern 

durch andere Variablen, die mit 

dem Geburtsdatum zusammenhängen. 

Etliche frühere Studien 

fanden beispielsweise, dass im 

Frühling oder Frühsommer geborene 

Kinder etwas intelligenter 

sind als Herbst- oder Winterbabys. 

Dieser Effekt ist zumindest in 

unseren Breitengraden durchaus 

plausibel – denn das Ausmaß 

an Stimulation, das die 

Kinder kurz nach der Geburt genießen, 

unterscheidet sich vermutlich, 

je nachdem, wieviel 

Zeit man draußen in der Natur 

oder drinnen in der deutlich 

reizärmeren Stube verbringt. 

(Interessanterweise findet sich 

der Effekt in Studien etwa ab 

Mitte der 1990er-Jahre nicht 

mehr, wobei die Gründe nicht 

ganz klar sind. Behalten wir das 

im Hinblick auf den Klimawandel 

vielleicht mal im Auge.) 

Je besser die 

Stichprobe, desto 

verlässlicher 

der Befund 

Eine Metaanalyse, die verschiedene 

Studien zum Zusammenhang 

zwischen Sternzeichen 

und Intelligenz systematisch zusammenfassen 

würde, 

gibt es bislang noch 

nicht. Die wohl 

umfangreichste 

Einzelstudie 

stammt 

aus dem Jahr 

2006 – hier 

untersuchten 

Hartmann 

und 

Kollegen Archivdaten 

aus 

zwei Stichproben, 

der „Vietnam 

Experience Study“, 

einer Vietnam-Veteranenstudie 

(gut 4.300 

Männer) und der „National 

Longitudinal Survey of Youth“, 

einer US-amerikanischen 

Längsschnittbefragung junger 

Menschen, die im Jahr 1979 zwischen 

15 und 24 Jahre alt waren 

(jeweils etwa 5.700 weibliche 

und männliche Befragte). 

Die allgemeine kognitive Fähigkeit 

wurde in beiden Stichproben 

aus einer Reihe kognitiver 

Tests extrahiert – bekanntlich 

hängen Tests der kognitiven 

Fähigkeiten ja alle 

statistisch miteinander zusammen, 

sodass man einen „Generalfaktor“ 

(oder „g-Faktor“) der 

allgemeinen Intelligenz daraus 

ermitteln kann. Dieser g-Faktor 

wurde nun zu den Geburtsdaten 

in Beziehung gesetzt. (Ein Wermutstropfen 

ist, dass die Autoren 

aus Platzgründen die Ergebnisse 

nur in Bezug auf den Geburtsmonat 

beziehungsweise 

das erste und zweite Halbjahr 

und nicht auf das Sternzeichen 

berichten – wenn man sich anschaut, 

wie groß die Bandbreite 

der Intelligenzwerte innerhalb 

jedes Geburtsmonats ist, 

Illustration: Gordon Johnson, pixabay 

ist zwar durchaus zu vermuten, 

dass die Resultate nicht großartig 

anders ausfallen würden, 

wenn man sich am Sternzeichen 

orientieren würde, aber 

ein bisschen schade ist es doch.) 

Die interessanten 

(Nicht-)Ergebnisse 

Was kam nun heraus? Platt gesagt: 

nicht viel. Trotz kleiner 

Schwankungen in den Durchschnittswerten 

über die Geburtsmonate 

hinweg waren diese 

Unterschiede insgesamt zu 

gering (und die Schwankungen 

der IQ-Werte innerhalb jedes 

Geburtsmonats zu stark), um 

statistisch bedeutsam zu sein. 

Aber in diesem Fall ist ein solcher 

„Nichteffekt“ sogar interessant, 

eben weil er die astrologische 

Vermutung widerlegt, 

dass die Intelligenz vom Geburtszeitpunkt 

abhinge. Einzig 

ein statistisch bedeutsamer Unterschied 

konnte nachgewiesen 

werden: nämlich zwischen den 


STREIFZÜGE DURCH DIE BEGABUNGSFORSCHUNG 

in der ersten Jahreshälfte Geborenen 

gegenüber denen, deren 

Geburtstag in der zweiten Hälfte 

des Jahres lag. In der Veteranenstichprobe 

fiel dieser Vergleich 

zugunsten der später im 

Jahr Geborenen aus – in der Jugendstudie 

war er jedoch leider 

gegenläufig. 

Was wir aus dieser und ähnlichen 

Untersuchungen aber auf 

jeden Fall mitnehmen können, 

ist, dass wir uns wissenschaftlichen 

Fragen vorurteilsfrei annähern 

sollten. Selbst Themen wie 

Astrologie, die hochgebildete 

Menschen möglicherweise eher 

mit spitzen Fingern anfassen, 

sind einer empirischen Überprüfung 

zugänglich. Und genau 

das ist nötig, um solide Daten 

zu gewinnen, die man den Vorurteilen 

und dem Aberglauben 

entgegenhalten kann. 

Alternative Erklärungen sollten 

dabei stets erwogen und 

bestmöglich ausgeschlossen 

werden. Die Jahreszeit, in die 

die Geburt fällt, hatten wir als 

ein Beispiel oben schon kennengelernt. 

Zahlreiche weitere Fehlerquellen 

lassen sich durch repräsentative 

Stichproben reduzieren 

oder sogar ausschließen. 

Viele der früheren Studien, die 

(oft nicht einmal besonders starke) 

Belege für den Einfluss des 

Sternzeichens auf die menschliche 

Intelligenz und Persönlichkeit 

fanden, basierten beispielsweise 

auf selektiven Stichproben 

– etwa Personen, die sich 

mit dem Thema Astrologie beschäftigen 

und möglicherweise 

auch eher an entsprechenden 

Studien teilnehmen. (Darin 

sind sie der frühen Hochbegabtenforschung 

der 1980er Jahre 

nicht unähnlich, die ihre Studienteilnehmerinnen 

und -teilnehmer 

bekanntlich häufig aus 

Beratungsstellen und Hochbegabtenvereinen 

bezog und dadurch 

falsche Schlüsse zog, wie 

Hochbegabte so sind.) 

Warum glauben 

Menschen trotzdem 

an Astrologie? 

In Anbetracht der recht dünnen 

Evidenz erstaunt es doch, wie 

viele Menschen an die Macht 

der Sterne glauben. Woran liegt 

das? Bequemlichkeit ist möglicherweise 

in mehrfacher Hinsicht 

ein Grund: Zum einen bietet 

das Sternzeichen eine wunderbar 

komplexitätsreduzierte 

Erklärung – schuld an aller Unbill 

ist das Geburtsdatum! 

Wie sollen die sensiblen Fische 

bitteschön die Dominanz 

eines Löwen entwickeln (und 

umgekehrt)? Hinzu kommt, 

dass der Glaube an geheimnisvolle 

Mächte, die wir nicht beeinflussen 

können, uns von der 

Verantwortung für unser eigenes 

Leben entbindet. 

Wenn etwas so Großes und 

Ewiges wie die Sterne mein 

Schicksal bestimmt – wer bin 

ich, mich ihnen entgegenstellen 

zu wollen? So lassen sich fehlende 

Eigeninitiative und mangelnde 

Änderungsmotivation komfortabel 

rechtfertigen. 

Und was speziell Horoskope 

betrifft, deren Diagnosen und 

Ratschläge ja auf den ersten 

Blick erstaunlich zutreffend erscheinen: 

Hier kommt ein Phänomen 

ins Spiel, das nach dem 

gleichnamigen Zirkus als „Barnum-Effekt“ 

bezeichnet wird. 

Beim Zirkus Barnum ist für alle 

etwas dabei – und dasselbe gilt 

für Horoskope, die dank hinreichend 

unscharfer Formulierungen 

und simpler Basiswahrscheinlichkeiten 

allen etwas 

Passendes bieten. 

Wohl jeder Mensch profitiert 

davon, wenn er sich auf der Arbeit 

nicht stressen lässt, sich bei 

einem lieben Menschen meldet 

oder mehr Sport treibt. (Wer 

mag, kann ja die Probe aufs Exempel 

machen und sich das Horoskop 

eines anderen Sternzeichens 

zum Vergleich vornehmen.) 

Erfreuen kann man sich an 

den Himmelsphänomenen übrigens 

auch, ohne ihnen irgendwelche 

prophetischen Kräfte 

oder gar Macht über das eigene 

Schicksal zuzubilligen. Astronomisch 

(!) interessierten Leserinnen 

und Lesern lege ich 

auf jeden Fall den Geminiden- 

Meteorstrom ans Herz, der in 

Deutschland vom 13. auf den 14. 

Dezember mit bis zu 120 Sternschnuppen 

pro Stunde seinen 

Höhepunkt erreichen wird. 

Literatur: 

Hartmann, P, Reuter, M. & Nyborg, 

H. (2006). The relationship 

between date of birth and 

individual differences in personality 

and general intelligence: 

A large-scale study. Personality 

and Individual Differences, 40, 

1349–1362. 


MENSA FORSCH(T) 

Familienbelastung durch 

Hochbegabung 

Nur teilweise Bestätigung der „üblichen Verdächtigen“. 

Mensa unterstützt Forschung zu Intelligenz und 

Hochbegabung. Über die „Externe-Studien“-Mailingliste, 

die ihr im eMVZ abonnieren könnt, laufen regelmäßig 

Befragungen. In der Reihe „Mensa forsch(t)“ stellen die 

Autorinnen und Autoren ihre Ergebnisse vor. 

Autor: Christian Ambach 

Titel der Arbeit: Belastungsfaktoren 

in Familien mit hochbegabten 

Kindern 

Jahr der Abgabe: 2018 

Worum ging es? 

Ein ständig wachsender Beratungsmarkt 

im Umfeld von 

Hochbegabung – insbesondere 

für Eltern hochbegabter Kinder 

– lässt vermuten, dass die Erziehung 

von Hochbegabten und 

das Zusammenleben mit ihnen 

spezifische Belastungsfaktoren 

mit sich bringen. Um diese Familien 

effektiv unterstützen zu 

können, ist jedoch zunächst ein 

genaueres Verständnis der tatsächlichen 

Faktoren nötig. 

Wen hast du untersucht? 

Mitgewirkt haben zwei Gruppen 

von Eltern. Zum einen stellten 

74 Familien mit mindestens 

einem hochbegabten Kind, 

die aus Mensa-Mitgliedern rekrutiert 

wurden, ihre Daten zur 

Verfügung. Daneben gab es eine 

zufällig ausgewählte Kontrollgruppe 

von 31 Familien, bei denen 

keine Hochbegabung in der 

Familie bekannt war. 

Wie hast du das gemacht? 

Es kam ein standardisiertes 

Testverfahren zum Einsatz. Zusätzlich 

wurde bei den Familien 

mit hochbegabten Kindern 

ein eigener Fragebogen vorgelegt, 

der speziell auf das Thema 

Hochbegabung ausgelegt war. 

Christian Ambachs Studie ist 

als Buch in der Reihe „IfBeP 

Forschungsergebnisse“ erschienen 

und für 9,99 Euro erhältlich. 

Bei Bestellung über 

Amazon Smile könnt ihr Mensa 

unterstützen. Seinen betitelten 

Vortrag, den er im Rahmen der 

Webinar-Reihe #MensaGoes- 

Science gehalten hat, findet ihr 

im YouTube-Kanal von Mensa: 

http://mind-mag.de/link/video-ambach 

Was kam heraus? 

Die „üblichen Verdächtigen“ 

konnten nur teilweise bestätigt 

werden. Hausaufgaben, Mobbing 

und Ähnliches hatten in 

dieser Studie keinen signifikanten 

Einfluss auf das Belastungsniveau. 

Dagegen zeigten sich 

unerwartete Einflüsse, zum Beispiel, 

ob die Mutter eine abgeschlossene 

Berufsausbildung 

hat oder nicht. Weiterhin zeigte 

sich, dass das Erlernen eines 

Instruments, die Mitgliedschaft 

in einem Verein oder der regelmäßige 

Kontakt mit anderen 

Hochbegabten die Familienbelastung 

verringert. Bemerkenswert 

war auch, dass viele Belastungsfaktoren 

nicht direkt auf 

eine Hochbegabung zurückzuführen 

sind, sondern vielmehr 

auf die Art, wie Eltern und soziales 

Umfeld sie bewerten. 

Was lief schief? 

Bei der Übermittlung der Druckdaten 

zur Veröffentlichung gingen 

alle Querverweise im Text 

verloren. Deshalb musste schon 

nach kurzer Zeit eine zweite 

Auflage veröffentlicht werden. 

Was bedeuten die 

Ergebnisse praktisch? 

Es spricht einiges dafür, dass 

Schwierigkeiten von Hochbegabten 

wesentlich vom Umgang 

mit dem Thema seitens des sozialen 

Umfeldes beeinflusst werden. 

Das würde bedeuten, dass 

spezielle Förderprogramm für 

die Hochbegabten nur die halbe 

Lösung des Problems sind. 

Kontakt: 

christian.ambach@ifbep.de 


DEUTSCHER IQ-PREIS 2020 

ULRIKE DÜRNFELD 

Was lange währt … 

Verleihung des Deutschen IQ-Preises 

an die Neue Schule Dorsten. 

Mit dem Deutschen IQ-Preis 2020 werden zum 15. Mal 

Projekte ausgezeichnet, die sich besonders um das Thema 

„Hochbegabung“ in der Öffentlichkeit verdient gemacht 

haben. Der Verein „Reparieren macht Schule e. V.“ konnte 

bereits am 25. Juni in München freudig strahlen, nun kam 

auch die Neue Schule Dorsten am 30. Oktober endlich in 

Besitz ihrer Trophäe. 

D 

ie Übergabe in Dorsten war 

dieses Jahr bereits zweimal 

verschoben worden – und 

beide Male spielte Corona eine 

wichtige Rolle: Erst wurde die 

Übergabe auf dem Jahrestreffen 

in Nürnberg abgesagt, dann 

brachte Mitte August ein Covid- 

19-Fall in der Belegschaft der 

Neuen Schule Dorsten die Übergabe 

zur Verschiebung. Umso 

mehr freuten sich nun alle, dass 

die offizielle Verleihung Ende 

Oktober vonstatten ging. 

Natürlich lag bei der Vorbereitung 

in den letzten Wochen immer 

wieder die Unsicherheit in 

der Luft, ob die Vergabe wirklich 

stattfinden würde. Erst ein 

paar Tage vorher noch wurde 

die Teilnehmendenzahl auf ein 

Minimum reduziert, sodass leider 

nur die wirklich notwendigen 

Personen teilnehmen konnten. 

Und natürlich nur mit Abstand 

und Maske. 

Das Objekt der Begierde: Der IQ-Preis in der 

Kategorie Hochbegabtenförderung. 

Die Urkunde und die Trophäe 

selbst wurden daher noch von 

München aus mit einem Paketdienstleister 

durch die Republik 

versandt, anstatt persönlich 

nach Dorsten gebracht zu werden 

– es war bis zuletzt spannend, 

ob beides wohlbehalten 

bei Yu Jin ankommen würde. 

Das Alte Rathaus in Dorsten 

war ein würdiger Ort, einem 

Projekt den Deutschen IQ-Preis 

2020 zu überreichen: ehrwürdige 

Torbögen, alte Holzbalken 

in der Decke, dazu ein schöner 

Parkettboden und ein roter Vorhang. 

Die feierliche Umgebung 

übertrug sich auch zugleich auf 

die Anwesenden: Yu Jin Son, 

als Vorständin bei Mensa in 

Deutschland e. V. zuständig für 

Marketing, Bildung und die Mitgliederbetreuung, 

war zusammen 

mit Monika Schumann, 

der KiJu-Ansprechpartnerin für 

die Region und Einreicherin der 

Projektidee, vor Ort. 

Den Preis nahmen Frau Dr. 

Marzian als Projektleiterin, Frau 

Kasche und Frau Bender als 

Schulleitung der Neuen Schule 

Dorsten in Empfang. Die Stadt 

Dorsten wurde von Bürgermeister 

Tobias Stockhoff vertreten: 

„Wir sind als Stadt Dorsten 

sehr stolz darauf, dass die Neue 

Schule Dorsten, die es auch erst 

seit 2017 gibt, durch Mensa in 

Deutschland ausgezeichnet 

wird. Dafür ein ganz herzliches 

Dankeschön!“ 

Yu Jin würdigte das Konzept 

„HerausForderung“, mit dem die 

Neue Schule in der Kategorie 



Feierliche Übergabe in Dorsten (v.l.n.r.): Die Schulleiterin Susanne Bender, Projektleiterin Dr. 

Stefanie Marzian, Daniela Kasche (Stv. Schulleitung), Monika Schumann, Yu Jin Son, Tobias 

Stockhoff (Bürgermeister der Stadt Dorsten). 

Fotos: Bärbel Guske 

Preisübergabe: MinD-Vorstand Yu Jin Son 

(re.) und Schul-Vertreterin und Projektleiterin 

Dr. Stefanie Marzian. 

„Hochbegabtenförderung“ den 

Deutschen IQ-Preis 2020 gewonnen 

hat. 

In diesem Projekt können 

überdurchschnittlich begabte 

und hochbegabte Schülerinnen 

und Schüler tiefer, abstrakter 

und entsprechend ihren kognitiven 

Fähigkeiten lernen. So 

werden die Themen des Regelunterrichts 

über das gymnasiale 

Niveau hinaus anhand komplexer 

Fragestellungen und auf 

einem adäquaten Niveau bearbeitet 

und Aufgaben problemorientiert, 

komplex und kreativ 

gestellt, um durch projektbezogenes 

Arbeiten abstraktes, vernetztes 

und tiefes Lernen zu erreichen. 

Die Schülerinnen und Schüler 

setzen sich mit den Themen 

Begabung, Leistung, Möglichkeiten, 

IQ und Chancengleichheit 

auseinander. Bürgermeister 

Stockhoff: „Es ist eine Würdigung 

des Konzeptes, dass man 

Inklusion in alle Richtungen 

Das Schul-Konzept 

Das Konzept der Neuen Schule 

Dorsten bietet allen Schülerinnen 

und Schülern individuelle 

Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, 

sodass jedes Kind, 

seinen Leistungen und seiner 

Begabung entsprechend, 

den für sich besten Bildungsabschluss 

erreichen kann. So 

kann beispielsweise das Abitur 

sowohl in acht als auch in 

neun Jahren erreicht werden. 

Ziel ist es, eine Lernmotivation 

und Freude am Lernen zu entwickeln. 

Dies geschieht, wenn 

Kinder und Jugendliche ihre 

Stärken erkennen und sich dieser 

bewusst werden, sodass 

sie Lücken leichter überwinden 

können. 

denken muss: An Kinder auf der 

einen Seite, die besonders emotionalen, 

sozialen Förderbedarf 

haben und Kinder auf der anderen 

Seite, die den ‚wissenschaftlichen‘, 

inhaltlichen Förderbedarf 

haben.“ 

Auch Monika spricht in ihrer 

Funktion als KiJu-Beauftragte 

häufig mit verzweifelten Eltern 

hochbegabter Kinder, die in der 

Schule unglücklich, weil unterfordert 

sind und schlechte Noten 

schreiben. Die Neue Schule 

Dorsten holt die Kinder genau 

dort ab, wo sie stehen, sie verwechselt 

Hochbegabung nicht 

mit Hochleistung, sondern erkennt 

und fördert die Potenziale 

der Kinder. 

Besonders dabei ist auch, dass 

es keine Zusatzangebote zum 

normalen Unterricht sind, sondern 

diesen ersetzen. So war 

es auch bei Monikas Sohn, der 

seit dem Wechsel auf die Neue 

Schule Dorsten glücklich und 

motiviert ist – eben, weil er ernst 

genommen wird. 

Diese individuelle Förderung 

verdankt die Neue Schule dem 

Team des Projektes „HerausForderung“, 

das neben der Schullei- 



terin Susanne Bender die stellvertretende 

Schulleiterin Daniela 

Kasche, Konzeptentwicklerin 

Dr. Stefanie Marzian und weiteres 

Lehrpersonal umfasst, das 

sich engagiert für die bestmöglichen 

Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten 

der Schülerinnen 

und Schüler einsetzt. 

Bürgermeister Stockhoff: 

„Der Deutsche IQ-Preis 2020 ist 

auch eine Würdigung für alle 

Menschen an der Neuen Schule, 

die sich für die Förderung 

und Entdeckung von Hochbegabung 

einsetzen: Die engagierte 

Schulleitung, die Elternschaft 

und selbstverständlich auch 

die Schülerinnen und Schüler. 

Denn so ein Preis wird am 

Ende nur dort verliehen, wo alles 

zusammenwirken kann und 

die Schulgemeinschaft wunderbar 

miteinander verzahnt arbeitet. 

Dafür bedanke ich mich sehr 

herzlich!“ 

Zwar wurde der anschließende 

Sektempfang abgesagt, dennoch 

entfaltete sich bei der 

Übergabe eine feierliche Stimmung: 

„Es war eine sehr schöne 

Preisverleihung und ein schöner 

Rahmen! Auf Kosten des 

Bürgermeisters durften die drei 

Vertreterinnen der Neuen Schule 

Dorsten, Yu Jin und ich (für 

MinD) im Anschluss noch zum 

Essen gehen – was für eine schöne 

Geste! Gerade in Anbetracht 

der derzeitigen Situation tut 

so ein Stück Normalität wahre 

Wunder.“ Monika ist auch einen 

Tag später noch sichtlich begeistert. 

Die bereits bestehende gute 

Zusammenarbeit zwischen 

MinD und der Neuen Schule soll 

nun noch einmal weiter vertieft 

werden. Und vielleicht, so hofft 

Bürgermeister Stockhoff, kann 

der Preis auch eine Motivation 

und ein Leuchtturm für andere 

Schulen in Dorsten und der 

Region sein, diejenigen Kinder 

stärker in den Fokus zu nehmen, 

die diesen Wissensdurst haben 

und ihn anhand eines Konzeptes 

wie das der Neuen Schule 

Dorsten stillen zu können: „Es 

lohnt sich, diesen Weg zu gehen 

– das zeigt die Würdigung mit 

dem Deutschen IQ-Preis sehr 

deutlich!“ 

„Ein Bildungsangebot für 

begabte Kinder“ 

Stefanie Marzian und Daniela Kasche im Interview. 

Wie haben Sie davon erfahren, 

dass Sie für den Deutschen IQ- 

Preis 2020 nominiert waren? 

Die Projekteinreicherin Frau 

Schumann hat uns darüber informiert. 

Darüber haben wir 

uns selbstverständlich sehr gefreut. 

Was ist das Besondere 

an dem Lernkonzept und 

Förderprogramm? 

Unser Begabtenförderkonzept 

„HerausForderung“ ist in zweierlei 

Hinsicht einzigartig in der 

deutschen Bildungslandschaft. 

Zum einen machen wir im eigentlichen 

Wortsinn Begabtenförderung, 

das heißt, wir unterscheiden 

zwischen Leistung 

und Begabung. Zum anderen ist 

unser Grundverständnis, dass 

diese Kinder einen eigenen Bildungsgang 

benötigen. Schaut 

man sich die Bildungsgänge 

analog zur IQ-Kurve an, so ist 

offensichtlich, dass der inklusive 

Gedanke im Bereich des gymnasialen 

Niveaus aufhört und 

nicht weitergedacht wird. Der 6. 

Bildungsgang als logische Konsequenz 

fehlt. 

Welche Unterstützung kann 

die Neue Schule Dorsten 

hier gut gebrauchen? 

Im Bereich der Begabtenförderung 

wünschen wir uns sehr die 

Anbindung an einen Lehrstuhl 

für Begabtenpädagogik, um das 

Konzept unter wissenschaftlichen 

Fragestellungen zu evaluieren 

und weiterzuentwickeln. 

Zurzeit arbeitet die Projektleitung 

vor allen Dingen autodi- 


daktisch, da es an finanziellen Mitteln fehlt, den 

Studiengang „Begabtenpädagogik“, welcher in 

dieser Form ausschließlich in der Schweiz stattfindet, 

belegen zu können. 

Ein weiteres Herzensanliegen ist es, für die 

Projektleiterin Frau Dr. Marzian eine lehrerausbildungsunabhängige 

Stelle zu schaffen. Im Idealfall 

eine Stelle als Begabtenpädagogin oder als 

wissenschaftliche Mitarbeiterin. 

Anzeige 

Eine geniale Idee 

kann ganz einfach sein. 

Wie ist das Konzept entstanden? 

Was war die Initialzündung? 

Bereits in der Grundkonzeption der Schule war 

es ein wichtiges Anliegen, den Kindern, die eine 

besondere kognitive Begabung haben, ein passendes 

Bildungsangebot zu geben. Ebenso war 

uns der Inklusionsgedanke wichtig. 

Warum soll ein Kind mit Hochbegabung die 

Lerngruppe verlassen müssen, damit es ein passendes 

Bildungsangebot bekommt? Ein Kind mit 

Lernbehinderung verbleibt gemäß dem inklusiven 

Gedanken auch nicht so lange in einer Klassenstufe, 

bis es den entsprechenden Stoff beherrscht. 

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um in 

das Förderprogramm aufgenommen zu werden? 

In Anlehnung an die aus der PULSS-Studie gewonnenen 

Erkenntnisse und der logischen Ableitung 

der jeweils anderen Bildungsgänge 

(Standardabweichung um 15 ist gleich neuer eigener 

Bildungsgang) haben wir den Cut-off bei 

120 festgelegt. 

In der fünften Klasse werden die Kinder mit einem 

geeigneten, validen, standardisierten Testverfahren 

getestet, das kultur- und sprachfrei ist 

(CFT-20-R). Einige Kinder kamen/kommen mittlerweile 

auf Grund des Angebots bereits getestet 

zu uns. 

Was bedeutet es Ihnen, den Preis nun 

endlich nach zweimaligem Verschieben 

in den Händen halten zu können? 

Wir freuen uns so sehr und sind stolz, dass wir 

den Preis gewonnen haben und jetzt auch ganz 

offiziell in den Händen halten können. 

Er ist für uns ein Zeichen der Wertschätzung 

unseres Gedankenansatzes und letztendlich unserer 

Arbeit. 

mind magazin 139/dezember 2020 | 45 

Die zündende Idee unseres Unternehmensgründers war die 

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Finanzierung und Bausparen. 

Fragen Sie mich nach der Strategie, die zu Ihnen und Ihren 

Zielen passt. So starten Sie genial in Ihre finanzielle Zukunft. 

www.Markus-Sliwka.de 

Regionaldirektion für 

Bachelor of Arts / Master of Laws 

Markus Sliwka 

Kaufmann für Versicherungen 

und Finanzen (IHK) 

Hauptstraße 51 

72667 Schlaitdorf 

Telefon 07127 931011 

Markus.Sliwka@dvag.de

SELF-PUBLISHING 

MARIANNE KAINDL 

Mauerblümchen sieht 

man nicht 

So machst du dein Buch bekannt. 

Stell dir vor, es ist der Tag, an dem dein Buch erscheint. Du postest es in den 

Social Media, und die Kommentarspalten füllen sich mit Meldungen: „Habe es gerade 

bestellt“, „Wurde heute geliefert“. Im vierten und letzten Teil unserer kleinen 

Self-Publishing-Serie geht es ums Marketing: Auch das beste Buch muss erst mal 

bekannt gemacht und auch verkauft werden. 

E 

s liegt in deiner Lieblingsbuchhandlung, 

es ist über 

Amazon, Thalia, Hugendubel 

und all die anderen erhältlich. 

Vielleicht rufen Leserinnen und 

Leser an und gratulieren dir. 

Du bereitest dich auf die Premierenlesung 

am Abend vor 

und freust dich schon auf die 

Menschen, die mit dir feiern 

werden. 

Es ist DEIN Tag. 

Dieses Szenario passt natürlich 

eher zur Belletristik als zum 

Fach- oder Sachbuch. Aber auch 

als Sachbuchautorin oder -autor 

kannst du feiern. Lade Kundinnen 

und Kunden, Geschäftspartnerinnen 

und Geschäftspartner, 

Kolleginnen und Kollegen und 

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren 

zum Sekt ein, überrasche 

sie mit einer unkonventionellen 

Präsentation, die zum 

Stil deines Buchs passt und feiere 

mit ihnen den Launch deines 

Werks. 

Stimmt – damit überhaupt jemand 

Kenntnis davon nimmt, 

dass dein Buch erschienen ist, 

musst du diesen Launch, diesen 

Tag der Veröffentlichung, vorbereiten. 

Ich gebe dir einige Anregungen 

dafür. Nutze sie bitte als Inspiration 

und passe sie an dein 

Buch, deine Situation, deine Ziele, 

deine zeitlichen und finanziellen 

Möglichkeiten, deine Zielgruppen 

und Reader Personae 

an. 

Phase 1: Branding 

und Positionierung 

Nur wer weiß, wo er oder sie 

hinwill, wird auch dort ankommen. 

Deine Stärken, dein Alleinstellungsmerkmal, 

deine 

Zielgruppen und Reader Personae 

und deine Brand Description 

sind bereits während des 

Schreibens Leitplanken für dein 

Buch, und zwar unabhängig davon, 

ob es sich um Science Fiction 

oder ein Sachbuch zum 

Steuerrecht handelt. 

Wie du sie erarbeitest, habe 

ich im Beitrag „Branding – die 

Basis deines Bucherfolgs“ in 

MinD-Mag 134 zusammengefasst. 

Wenn du es nicht mehr 

vorliegen hast, findest du es 

auch im Online-Archiv auf www. 

mensa.de. 

Am besten ist es, wenn du diese 

Eckpfeiler für dich bereits 

dann zumindest grob definiert 

hast, wenn du dein Buch plottest, 

also das Grundkonzept des 

Buchs erarbeitest. Willst du es 

einem Verlag oder einer Literaturagentin 

/ einem Literaturagenten 

anbieten, gehören diese 

Infos sowieso ins Exposé. 


Phase 2: Die 

Planungsphase 

Mockup „Nazi-Allergie“. 

Mockup-Vorlage: The Author Academy 

Dauer: ungefähr ein Monat. 

Sollte, wenn irgend möglich, 

spätestens drei bis vier Monate 

vor dem Erscheinen des Buchs 

abgeschlossen sein. 

Cover, Titel, Klappentext sind 

wesentlich dafür, ob sich dein 

Buch verkauft. Unterschiedliche 

Genres werden hierbei auf 

unterschiedliche Weise bedient: 

Von Cover und Titel eines historischen 

Romans wird anderes 

erwartet als von Cover und Titel 

einer Dissertation, die, vielleicht 

überarbeitet und angepasst, als 

Selfpublishing-Buch und -E- 

Book erscheinen soll. 

Lege jetzt Deine Veröffentlichungsstrategie 

fest (siehe mein 

Beitrag „Raus aus der Schublade 

– und rein in die Welt. Veröffentlichungsstrategien 

für Selfpublisher/innen“ 

in MinD-Mag 

132, ebenfalls im Online-Archiv 

der Mensa-Website). 

Wo liegt dein Schwerpunkt – 

E-Book oder Print? Welcher Anbieter 

entspricht deinen Zielen 

am besten? 

Plane deine Vorgehensweise, 

wie du dein Buch bekannt machen 

möchtest. Die ist für Belletristik 

und Sachbücher nicht 

identisch. Aber du hast dir ja 

Gedanken und Notizen dazu 

gemacht, wo deine Reader Persona 

anzutreffen ist, und diese 

Vorüberlegungen dienen dir 

jetzt als Grundlage für deine 

Ideen. Willst du eine Buchtour 

machen? Willst du dein Buch 

in Schulen vorstellen? Oder in 

Fachforen? Welche Medien eignen 

sich am besten für dein Thema? 

Katzenzeitschrift, Lifestyle- 

Magazin oder Fachblatt für Software-Entwickelnde? 

Welche 

weiteren Medien kommen in 

Frage? Gibt es Blogs, die sich mit 

deinem Thema befassen? Multiplikatorinnen 

und Multiplikatoren, 

Influencerinnen und Influencer? 

Mein Tipp: Verschicke nicht 

Rezensionsexemplare und Vorabdrucke 

nach dem Gießkannenprinzip, 

sondern biete sie 

gezielt an. 

Wo kann deine Premierenlesung 

stattfinden? Ach – für dein 

Sachbuch ist eine Premierenlesung 

unsinnig? Dann halte einen 

unkonventionellen Vortrag 

und feiere in diesem Rahmen 

deine Neuerscheinung. 

Hast du einen Newsletter als 

Autorin / Autor? Bau einen auf. 

Jetzt. Nicht erst dann, wenn 

dein Buch bereits erschienen ist. 

Lass dein Publikum vorab einen 

Blick in deine Autorenwerkstatt 

werfen. Bring sie dazu, dass sie 

gespannt sind auf dein Buch, 

sich auf sein Erscheinen freuen, 

es vorbestellen. 

Lass Marketing- und Streuartikel 

machen. Lesezeichen. Postkarten. 

Vielleicht Stofftaschen. 


Oder etwas ganz anderes, passend 

zu deinem Thema. Da es 

noch keine Fotos deines Buches 

gibt: Nimm Mockups. 

Fang an, von deinem Buch zu 

erzählen. Digital und analog. 

Auf deiner Website und bei den 

Leuten aus deinem Umfeld, die 

sich dafür interessieren. 

Genieße es, dass du nun Autorin 

oder Autor bist. 

Phase 3: 

Konkretisierung 

Dauer: circa ein Monat. Sollte 

im Wesentlichen zwei Monate 

vor dem Erscheinen des Buchs 

abgeschlossen sein. 

Sind deine Werbematerialien 

fertig? Läuft deine Mailingliste? 

Stehen die wichtigsten Termine 

für Blogtour, Presseinterviews, 

Lesungen, Fachvorträge, 

Signierstunden? 

Biete Presse und Blogs Themen 

im Kontext deines Buchs 

an, vor allem dann, wenn es ein 

Sach- oder Fachbuch ist. Dass 

du eine Veröffentlichung herausbringst, 

ist eine Meldung, 

die vorwiegend die Lokalpresse 

und befreundete Blogs interessiert, 

wenn sie nicht gerade 

welterschütternd ist. 

Aber bestimmt hast du ein 

Thema, vor allem als Sach- und 

Fachbuchautorin oder -autor, 

das für das Publikum spezifischer 

Medien relevant ist. Welche 

Frage, die es hat, kannst DU 

beantworten (DU, nicht in erster 

Linie dein Buch)? Welcher Zeitpunkt 

ist am günstigsten, um 

zu erreichen, dass du interviewt 

wirst beziehungsweise ein Bericht 

über dich und dein Thema 

erscheint? Wo? Du merkst: Bei 

diesem Ansatz ist dein Buch ein 



Türöffner, weil es dich als Expertin 

oder Experten präsentiert. 

Das eigentliche Thema ist aber 

der Nutzen deines Expertenwissens 

für die Zielgruppe der Zeitung, 

Zeitschrift, Fernseh- oder 

Radioanstalt und so weiter. 

Verschicke Mailings. Erweitere 

deine Mailing-Liste. 

Schaffe in den Social Media, 

die zu dir und deinem Thema 

passen, Interesse an deiner Neuerscheinung. 

Plane die Premierenlesung beziehungsweise 

den Premierenvortrag 

konkret. Sprich dich mit 

den Veranstaltenden ab, wie ihr 

das Event am besten bekanntmachen 

könnt. Organisiere jemanden, 

der oder die fotografiert. 

Die Bilder brauchst du später 

vielleicht für die Presse, auf 

jeden Fall für Blog, Newsletter, 

Social Media. 

Phase 4: Start in 

die Zielgerade 

Dauer: ungefähr zwei Wochen 

Stehen die Termine? 

Hast du die Presseaussendungen 

rausgeschickt? 

Bediene weiterhin dein Publikum 

(Blog, Newsletter, Social 

Media und so weiter) mit Insider-Infos 

und kurzen Textgeschenken, 

also ausführlicheren 

Zitaten aus dem neuen Buch. 

Kündige dein Buch im Verzeichnis 

lieferbarer Bücher an. 

Mach das E-Book bei Amazon 

und / oder anderen Anbietern 

vorbestellbar. 

Passt ein Gewinnspiel zum 

Buchlaunch zu deinem Thema? 

Entweder von dir selbst veranstaltet 

oder in Zusammenarbeit 

mit Presse, Blogs, Multiplikatorinnen 

und Multiplikatoren? 

Marianne Kaindl bei 

einer Lesung in Dachau. 

Foto: Ines Holz 

Vielleicht hast du dazu eine 

originelle, ungewöhnliche Idee? 

Als „Nazi-Allergie. Der dritte Coco-KatzenKrimi“ 

erschien, lud 

ich in einem Gewinnspiel zum 

Katzen-Casting ein: Die fünf Gewinner-Katzen 

sollten Protagonistinnen 

und Protagonisten ihrer 

eigenen Kurzkrimis werden. 

Das kam sehr gut an. Geplant 

war, dass die Kurzkrimis als 

Privatdruck für die Gewinnenden 

und ihre Freundinnen und 

Freunde erscheinen sollten; weil 

aber so viele Leserinnen und Leser 

das Buch haben wollten, entschloss 

ich mich dann, es regulär 

zu veröffentlichen und über 

den Buchhandel erhältlich zu 

machen. Als ich dieses Buch auf 

den Markt brachte, da musste 

ich noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin 

nachdrucken 

lassen, weil es so viele Vorbestellungen 

gab. Glaub mir: Das 

ist ein richtig gutes Gefühl. 

Phase 5: Der Tag 

des Launchs 

Am Tag, bevor „Nazi-Allergie“ 

erschien, posteten Fans meiner 

ersten beiden Bücher überall 

auf Facebook: „Morgen ist 

es soweit.“ So etwas lässt einen 

schweben, glaub es mir. 

Am Tag, an dem dein Buch erscheint: 

Genieß es. 

Sei präsent in den Social Media. 

Antworte auf Kommentare 

und Gratulationen. Verschick 

nochmals einen Newsletter. 

Bereite dich auf den Premieren-Abend 

oder den Vortrag 

vor. Rede mit der Presse und lass 

dich feiern. 

Happy End? Nein 

– Phase 6 

Die schlechte und zugleich die 

gute Nachricht: Mit dem Erscheinen 

deines Buchs ist dein 

Marketing nicht fertig und erledigt. 

Lass dir gute Ideen einfallen, 

die zum Buch, seinem Publikum, 

deiner Zielrichtung, 

deinem Buchbranding passen. 

Wenn sie ungewöhnlich sind: 

Umso besser. Momentan verlost 

zum Beispiel die Zeitschrift „Our 

Cats“ alle drei Coco-KatzenKrimis 

mit persönlicher Widmung 


Anzeige 

für die Gewinnerin oder den Gewinner, und 

sie präsentiert das auf einer drittel Doppelseite. 

Das sind zwei Drittel einer Seite, und 

die erhalten deutlich mehr Aufmerksamkeit, 

als wenn ich sie als Werbeplatz gekauft 

hätte, und Spaß macht es obendrein. 

Bleib mit deinem Publikum in Kontakt. 

Analog und digital. 

Mach Lesungen, vor Ort oder im Internet – 

Lesungen, die besonders sind. 

Bedanke dich bei allen, die dich in der Zeit 

des Pre-Launchs, des Marketings vor dem 

Erscheinen des Buchs, unterstützt haben. 

Wenn dein Werk ein Sach- oder Fachbuch 

ist: Nutze es für Deine Positionierung als Expertin 

oder Experte. 

Und vor allem: Schreib! Schreib dein 

nächstes Buch. 

Ich wünsche dir dabei viel Erfolg! 

Zur Autorin 

Marianne Kaindl hat in ihrem eigenen Mini- 

Verlag bisher zwei Sachbücher für Kundinnen 

und Kunden veröffentlicht und vier belletristische 

Werke – drei Coco-Katzenkrimis 

und ein Kurzgeschichten-Bändchen, das aus 

einem „Katzen-Casting“ anlässlich eines ihrer 

Buch-Launches hervorging. Sie wurde 

auf der Leipziger Buchmesse mit dem „Indie 

Autor Community-Preis 2018“ ausgezeichnet, 

verliehen von Neobooks und der 

Leipziger Buchmesse. 

Derzeit ist sie monatlich mit einem Kurzkrimi 

in der Katzen-Zeitschrift „Our Cats“ 

vertreten. Irgendwann wird aus all den 

Kurzkrimis ein neues Buch. 

Sie bietet Tages-Workshops an für Sachbuchschreibende 

(„In neun Schritten zum 

eigenen Sachbuch“). 

In Planung hat sie ein Buch über die Nutzung 

mentaler Kompetenz via Hypnose und 

Selbsthypnose für Unternehmerinnen, Unternehmer 

und Führungskräfte, mit einem 

Kapitel speziell über die Nutzung mentaler 

Kompetenz zur Potenzialentfaltung für 

Hochbegabte. 

Du erreichst sie unter der Mail-Adresse 

kaindl@see-marketing.de. 

mind magazin 139/dezember 2020 | 49 

Meine Kernkompetenz und Antwort auf den Null-Zins: Der gut gemanagte 

Investmentfonds zum langfristigen Vermögensaufbau, zur Altersvorsorge 

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SPIELEN 

TINA ZEJEWSKI 

Vom Literaturkreis über 

den Familienabend bis zur 

Tupperparty 

Spiele zu Weihnachten: für jeden etwas dabei. 

Wer noch ein ein passendes Weihnachtsgeschenk für die 

spielbegeisterten Lieblingsmenschen sucht oder sich selbst 

etwas gönnen will, findet hier stressfreie und kompetente 

Vorschläge. 

Schnelles 

Absackerspiel für 

zwischendurch: 

„Monster Diner“ 

D 

iese Schnellrestaurants 

machen auch unter Corona 

nicht zu: Damit euer Monster 

Diner zum Renner wird, braucht 

Zu viele Küchenhilfen und Barkeeper 

verderben das Geschäft bei „Monster Diner“. 

Alle Fotos: Tina Zejewski 

ihr Pizzabäcker, Küchenhilfen, 

Eismann, Innenausstatter, Barkeeper 

und Reinigungskraft. Bekommt 

ihr Besuch vom Restaurantkritiker, 

solltet ihr außerdem 

den Sternekoch engagiert 

haben. Der unzufriedene Gast 

will bei euch aber nicht bleiben 

und geht lieber zur Konkurrenz. 

Das Innovative an „Monster Diner“ 

ist das Legeprinzip, das das 

Spiel zu einem prima Absackerspiel 

nach den komplexen Hirnverzwirnern 

macht: Ihr zieht 

so lange Restaurantangestellte 

vom allgemeinen Kartenstapel, 

bis ihr keine Lust oder keinen 

Platz mehr habt, für euch oder 

die Konkurrenz anzuheuern. 

Dabei müsst ihr nur darauf achten, 

dass eure Küche nicht vor 

lauter Salatschnipplern überquillt 

und der Barkeeper keinem 

Gast einen Cocktail zu viel 

mixt – denn pöbelnde betrunkene 

Gäste sprechen sich natürlich 

herum. Trotz Cocktailkarte 

eignet sich das Spiel auch schon 

für pfiffige Fünfjährige. 

Ab acht Jahren, für zwei bis 

sechs Restaurantbetreibende, 

Spieldauer circa 25 Minuten, 

erscheint bei Huch für 

12,99 Euro. 

„Double Dutch“ – 

Kurzes strategisches 

Qualitätsspiel für 

drei (!) Personen 

W 

er will, dass auch die 

Urenkelkinder der Beschenkten 

noch etwas vom Ge- 


SPIELEN 

Spielende bei „Double Dutch“: 

Kein Stein kann mehr 

zwei Felder weit ziehen. 

schenk haben, ist bekanntermaßen 

beim Hause Gerhards 

gut aufgehoben. Dem Spieleverlag, 

der eigentlich eine Holzmanufaktur 

ist, entspringen auch 

die Sieger des MinD-Spielepreises 

und MinD-Spieletipps 2013 

„Mixtour“ und „Moguli“. Während 

die Gerhards-Spiele „Fendo“ 

und „Urbino“, die 2018 und 

2019 beim Spielepreis mit von 

der Partie waren, ebenfalls für 

zwei Personen konzipiert sind, 

gibt es mit „Double Dutch“ von 

Fred Horn endlich auch ein schickes, 

langlebiges, schnell erklärtes, 

strategisch forderndes Holzspiel 

für drei: Auf dem handgefertigten 

Buchenbrett finden 

sich 49 Waben, die sich im Laufe 

des Spiels mit halbkugelförmigen 

Spielsteinen der Farben 

Weiß, Rot und Blau füllen. Da jeder 

Zug aus der Bewegung eines 

bereits gelegten eigenen Steins 

und dem Einsetzen eines neuen 

besteht, lassen sich die Bewegungsmöglichkeiten 

der anderen 

auf verschiedene Arten 

einschränken. Es gewinnt, wer 

als letzter noch einen Stein bewegen 

kann! Das Spiel funktioniert 

auch zu zweit. 


drei Holzwürmer, Spieldauer 

circa 20 min, erscheint bei 

Gerhards für 33,60 Euro. 

Escape Games und 

Detective Stories: 

allein oder kooperativ 

den Täter überführen 

K 

rimi- und Rätselfans kommen 

mit den kooperativen 

Spielen von iDventure auf ihre 

Kosten: In den Spielekartons 

von „Das Feuer in Adlerstein“ 

(Detective), „Antarktis Fatale“ 

(Detective) und „Der unvollendete 

Fall von Holmes“ (Escape) 

findet ihr liebevoll realistisch 

gestaltete Ermittlungsunterlagen 

eures Detektivkollegen, 

dessen Fall ihr zu Ende führen 

müsst. Ihr wertet Zeitungsberichte, 

Notizen und Bonbonverpackungen 

aus und untersucht 

Facebook-Profile auf verdächtige 

Aktivitäten und Kontakte. 

Die Spiele sind wie ein Escape 

Room oder Krimidinner als Einmal-Spiele 

konzipiert, werden 

aber im Gegensatz zu den 

meisten Exit Games nicht zerstört, 

sondern können weitergeschenkt 

und von anderen erneut 

gespielt werden. 

Ab 13 Jahren, für beliebig viele 

Detektivinnen und Detektive, 

Spieldauer circa zwei 

Stunden, erscheint bei iDventure 

von 12,99 Euro bis 

24,95 Euro. 

„Trans Atlantic“ – 

komplexeres 

Spiel und schönes 

Begleitheft 

E 

in mit sechs Seiten bemerkenswert 

kurzes Regelwerk 

bei vielen strategischen Möglichkeiten 

ist nicht das einzige 

Heftchen, das ihr im Karton von 

„Trans Atlantic“ finden werdet: 

Bei dem Seefahrtspiel begegnet 

ihr prominenten Schiffen wie 

den Cunard-Legenden Carpathia 

und Lusitania oder der tragischen 

White-Star-Line-Ikone 

Titanic, aber auch noch 42 weiteren 

Dampfern und fünf Segelschiffen, 

deren historische 

Vorlagen in einem liebevoll gestalteten 

Begleitheft detailliert 

vorgestellt werden. Je nach in- 

Das Informationsheft zur 

Atlantikschifffahrt lohnt schon 

den Kauf von „Trans Atlantic“. 


SPIELEN 

dividueller Ausstattung eurer 

Schiffe verdient ihr euer Geld 

und Ansehen vorrangig im Lastentransport, 

in der Passagierschifffahrt 

oder schlicht als 

schnellstes Schiff auf der Nordatlantikroute 

im Kampf um das 

Blaue Band. 

Ab zwölf Jahren, für zwei bis 

vier Kapitäninnen und 

Kapitäne, Spieldauer circa 

zwei Stunden, erscheint bei 

PD ab 32 Euro. 

Triff die jüngere, 

attraktivere 

Schwester: „Azul – 

Der Sommerpavillon“ 

E 

ssen, Spiel 2019: Schon wieder 

ein neues Azul?! Laut 

einem Next-Move-Games-Promoter 

soll der dritte Teil der Reihe 

namens „Der Sommerpavillon“ 

nach dem schwachen „Die 

Buntglasfenster von Sintra“ besser 

sein als das Original. Das 

lange verschleppte Probespielen 

fand im Sommer endlich im 

Hauptquartier von Mensa Ungarn 

statt und hat diese Aussage 

bewahrheitet. Neben einer 

wunderschönen Farbästhetik 

und haptischen Neuerungen 

bringt die kleine Schwester 

auch mehr taktische Möglichkeiten 

mit sich. Wer Azul mochte, 

wird den „Sommerpavillon“ 

lieben. 


vier Kunsthandwerkliebende, 

Spieldauer circa 40 Minuten, 

erscheint bei Next Move und 

Pegasus ab 36 Euro. 

„Bring your own 

Book“ zum nächsten 

Familientreffen – ein 

Partyspiel für das 

Bildungsbürgertum 

D 

ie 

Zusätzliche Steine kann man sich 

durch geschicktes Legen bei 

„Azul – Der Sommerpavillon“ erspielen. 

Grundidee ist von „Nobody 

is perfect“ oder 

„Cards against Humanity“ hinreichend 

bekannt: Die Spielenden 

bekommen eine Redeeinleitung 

wie „Ein Satz, der besonders 

unheimlich klingt, 

wenn du ihn flüsterst“ gestellt 

und denken sich eine Antwort 

aus. Wessen Antwort Goethe 

am besten gefällt, bekommt die 

Karte mit der Redeeinleitung als 

Siegpunkt. Moment, … Goethe? 

Richtig! Denn in dieser Ausprägung 

des Partyspiels werden 

die Antwortsätze nicht zugeordnet 

oder frei erfunden, sondern 

aus einem mitgebrachten 

Buch vorgelesen. Vom Astronomielehrbuch 

über die Bibel 

und das MinD-Mag zum „Zauberer 

von Oz“ – mit diesem Spiel 

lernt man jedes Buch noch einmal 

besser kennen. 

Ab 14 Jahren, für mindestens 

drei Leseratten, Spieldauer 

beliebig, erscheint bei noris 

ab 7,99 Euro. 

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RÄTSEL 

Die Rätselart Hideout 

Fences habe ich für die 

Rätsel-WM 2019 erfunden. 

Obwohl ich sie selbst 

weniger spannend als No 

Same Sums fand, das zur 

gleichen Zeit entstanden 

ist (siehe Mag vor einem 

Jahr), kamen die Hideout 

Fences viel besser bei den 

Teilnehmern der WM an. 

Hideout Fences 

Anleitung: 

Zeichnen Sie entlang der 

gepunkteten Linien einen 

Rundweg ein, der jeden 

Gitterpunkt höchstens 

einmal durchläuft. 

Die Zahlen am Rand geben 

die Summe derjenigen 

Ziffern an, die sich in 

der entsprechenden Zeile 

oder Spalte direkt hinter 

einem Rundwegabschnitt 

befinden. Silke Berendes 

Auflösungen 

Ausgabe 138 

Dieses Mal ist die 

Lösung des 4. Rätsels 

aber meiner 

Ansicht nach nicht 

völlig eindeutig: 

Die Dominosteine 

2/5 und 5/5 lassen 

sich (bei richtiger 

Orientierung) austauschen. 

Rainer Marcus 

Auflösungen im nächsten Heft 

Ja, das stimmt leider! 

Das habe ich 

übersehen! 

Silke Berendes 


ORGANISATION 

Wer weiß mehr? 

Organisatoren lokaler Treffen. 

PLZ Wohnort / Name / Telefonnummer 

01… Dresden / SAMIR KÖCKRITZ / 01520 – 7 070 090 

04… Leipzig / MARIO STOLL / 0341 – 3 038 020 

06… Halle / MARCUS HILLMANN / 0162 – 4 968 254 

07… Jena / WOLFGANG KLINGHAMMER / 0176 - 39 649 614 

Chemnitz / STEFANIE WEBER / 01525 – 3 442 810 

09… 

Annaberg / ALMUT NITZSCHE / 03733 – 289 418 

10… 

Berlin / MATTHIAS KRIBBEN / 0172 – 5 656 004 

Brandenburg / PETER OEHLKE / 030 – 41 999 861 

19… Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern / 

KARSTA LINKE / 03883 – 723 338 

20… Hamburg / HENNING SCHRAMM / 0171 – 3 411 543 

Hamburg-Harburg / MILENA ROBBERS / 

21… 0176 – 57 188 122 

Lüneburg / JÜRGEN REIMERS / 04131 – 37 887 

Ahrensburg / BORIS GEORGIEV / 04102 – 888 868 

22… 

Norderstedt / JULIA BORRMANN / 0151 – 25 204 119 

23… Lübeck / MARISA HAUFE / 0173 – 6 019 490 

Kiel / SIGRID UND UDO SCHULTZ / 0431 – 521 269 

Flensburg / GERD BORCHERS / 0461 – 79 501 322 

24… 

Bad Bramstedt / ULRIKE SANDER-HOYER / 

0170 – 6 053 874 

Pinneberg / ANDREA BAHRENFUSS / 04123 – 929 934 

25… 

Heide/Husum / LARS MEYER / 0162 – 5 273 363 

26… Oldenburg / DIRK BOSHOVEN / 0151 – 15 311 785 

27… Bremerhaven / KLAUS GEBHARDT / 0172 – 4 524 773 

28… Bremen / NICOLE RETAT / 0176 – 56 799 944 

30… Hannover / RAINER NEUSÜSS / 05108 – 9 217 686 

32… Minden / CHRISTOPHER KRAUS / 0571 – 3 851 868 

Paderborn / DANIEL KEYHANI / 0173 – 6 955 510 

33… Ostwestfalen/Lippe / ANNETTE FRANZ / 

0521 – 42 826 586 

34… Kassel / NORBERT FAULSTICH / 0160 – 4 281 179 

Marburg / BETTINA BAGUNK / 06421 – 51 403 

35… Gießen / FRANK BRANDT / 0 64 03 – 926 543 

Wetzlar / MARKUS MATTZICK / 06441 – 446 970 

36… Fulda / KARSTEN ASSMANN / 0661 – 9 600 083 

37… Göttingen / NORBERT FAULSTICH / 0160 – 4 281 179 

Braunschweig / TIMO WEIL / 0177 – 4 131 826 

38… Clausthal-Zellerfeld / GUNNAR KAESTLE / 

05323 – 997 724 


39… Magdeburg / GUNNAR HENDRICH / 01 76 – 42 095 828 

40… Düsseldorf / MARC-ANDRÉ KAISER / 0211 – 2 393 676 

41… Mönchengladbach / BODO SCHNELL / 02433 – 525505 

42… Wuppertal / ACHIM WAGENKNECHT / 0179 – 4 517 387 

44… 

45… 

Dortmund / ANNA ASLANIDOU / 0163 – 5 604 546 

Dortmund / PIA PHILIE LEHMANN / 0151 – 56 041 525 

Bochum / SOPHIA FALKE / 0176 – 24 293 954 

Essen / SANDRA BAUMANN-TRAMPE / 0201 – 782 983 

Mülheim/Ruhr / JENS HELLBING / 01575 – 5 786 932 

Marl / ROBERT KLOSE / 0173 – 7 144 636 

46… Wesel / BURKHARD HOCHSTRASS / 0163 - 90 69 570 

47… 

48… 

Duisburg / INA PAULS / 0203 – 593 214 

Kevelaer / ROLF EGGING / 02832 – 4 557 

Kleve / HANS-GERD THEUNISSEN / 0 28 21 – 29 404 

Münster / MELANIE JÄGER / 0171 – 2 190 967 

Münster / SIMON SIEBERS / 0151 – 22 602 621 

49… Osnabrück / BIRGIT WIPPERMANN / 01 77 – 2 608 004 

Köln / KLAUS BAUMHAUER / 0157 – 73 808 128 

50… 

Köln / FRAUKE RIEKEN / 0221 – 8 231 808 

52… Aachen / LUKAS FISCHER-WULF / 0241 – 18 991 357 

53… Bonn / SVETLA KNÖSCHKE / 0160-7082153 

55… Mainz / KAI GEHRETH / 01577 – 3 969 315 

56… Koblenz / MARTIN SCHULZE / 0261 – 309 382 

57… Siegen / SABINE SCHIRM-SPRINGOB / 02761 – 7 039 911 

58… Hagen / ANDREA SCHÖNEBERG / 0172 – 9 367 921 

59… Soest / DIETER PIPER / 02381 – 948 666 

60… Frankfurt / ANDREAS THURM / 0151 – 41 467 503 

61… Bad Homburg / JESSICA JOHN 

63… Aschaffenburg / JAN ZBIKOWSKI / 06021 – 5 822 646 

64… Darmstadt / BEHROUZ CHAGHERI / 0173 – 3 103 633 

65… Wiesbaden / SILKE HANSEN / 069 – 1 553 676 

66… Saarbrücken / PETER MOOG / 0171 – 3 787 722 

68… 

69… 

Mannheim / KATJA WALDORF UND MARTIN VITEK / 

06221 – 3016 66 

Heidelberg / KATJA WALDORF UND MARTIN VITEK / 

06221 – 3016 66 

70… Stuttgart / MARTIN JÄKLE / 0176 – 32 509 161 

72… Tübingen / JÜRGEN SCHAICH / 0176 – 96 358 274 


ORGANISATION 


76… 

Karlsruhe / SVEN MANIAS / 0721 – 699 556 

Karlsruhe / JULIANE SCHNEIDER / 07243 – 728 774 

Landau / STEFAN JAMIN / 06321 – 899 045 

75… Pforzheim / GABRIELE WALTER / 0176 – 61 048 332 

77… 

Lahr/Schwarzwald / MARTIN KATZNER / 

07821 – 37 679 

78… Bodensee / MARTIN ROSCHER / 07541 – 836 739 

79… 

80… 

81… 

Freiburg im Breisgau / HENDRIK FREYTAG / 

0177 – 7 607 919 

München / BRIGITTE BRECHT / 089 – 8 644 939 

München / THOMAS DOUBRAWA / 089 – 95 422 002 

München-Pasing / MAX VOIGTMANN / 

089 – 30 004 913 

83… Holzkirchen / HEIKE WEBER / 08024 – 476 626 

84… 

85… 

Altötting (Südost/Oberbayern) / BIRGIT SCHOLZ / 

08671 – 85 591 

Landshut-Freising / WERNER KELNHOFER / 

08762 – 2 189 

Ingolstadt / BRIGITTE MAIER / 0841 – 97 052 179 

Alpenland/Region / HANS GEORG MICHNA / 

0179 – 3 217 777 

86… Augsburg / THOMAS KRAUSS / 08232 – 77 782 

87… Memmingen / TINA ACHAM / 08331 – 8 339 744 

88… Wangen im Allgäu / BRIGITTE GÖSER / 07561 – 7 715 

89… Ulm/Neu Ulm / INGRID RENZ / 0174 – 3 337 549 

89… Heidenheim / HEIKE VOGLER / 01577 – 3 237 078 

90… Nürnberg / DANIELA HIRSCHEIDER / 0160 – 4 372 731 

91… Erlangen / DANIELA HIRSCHEIDER / 0160 – 4 372 731 

93… Regensburg / LUDWIG KOLB / 0941 – 5 987 095 

94… 

Passau / KARIN POLZ / 08502 – 915 840 

Philippsreut / CHRISTIAN KOCH / 08557 – 729 

95… Bayreuth / STEFAN WLADARSCH / 0921 – 5 167 420 

96… Bamberg / SANDRA HARTL / 0171 – 9 541 902 

97… Würzburg / ANNETTE KUNZ / 0931 – 980 880 

99… Erfurt / LINDA SOLCHER / 0162 - 4162631 

Termine 

& Treffen 

Eine Übersicht mit aktuellen 

Treffen und Terminen gibt 

es im Internet unter: 

ř db.mensa.de/events 

Die E-Mailadressen der 

lokalen Ansprechpersonen 

findet ihr unter: 

ř db.mensa.de/kontakt.htm 

Adressänderungen 

Da Postvertriebsstücke von der 

Post nicht nachgesandt werden, 

kommen MinD-Magazine 

trotz Nachsendeauftrag als unzustellbar 

an die Geschäftsstelle 

zurück. Änderungen von Adressen 

oder Daten bitte an die 

Geschäftsstelle oder selbst im 

eMVZ unter „Meine Daten“ eingeben! 

ř office@mensa.de 

Änderungswünsche an 

der Tabelle bitte an: 

ř mindmag@mensa.de 


INFORMATION 

Internet 

Ì www.mensa.de 

Ì www.mensa.de/social-media 

eMVZ 

Ì https://db.mensa.de 

Boggs 

Ì snews://news.mensa.de 

Ì https://newsportal.mensa.de 

Schlichter 

Christiane Schmetzer 

¼ 07822 / 780 027 

ì schmetzer@kabelbw.de 

Michael Robert Biber 

¼ 0175 / 1 649 242 

ì biber@newdirection.de 

Monika Maria Sommer 

ì monika@msommer.de 

Kinder- und Jugendbereich 

Susanne Severin 

Annette Schlüter 

¼ 0179 / 6 758 335 

ì kiju-koordinator@mensa.de 

Spenden an Mensa 

MinD-Stiftung gGmbH 

IBAN 

DE29 5109 1700 0042 4200 42 

BIC VRBUDE51 

SIGHT 

Couchsurfen und mehr im smarten 

Umfeld. Deutsche SIGHT-Co: 

Andrea Schwelm 

ì sight@mensa.de 

Präventionsbeauftragte 

Harro Eder 

¼ 0178 / 8 121 595 

Janina Enning 

¼ 0151 / 28 763 161 

ì praevention@mensa.de 

Sozialfonds 

Birgit Scholz 

Georgenstraße 6, 84503 Altötting 

¼ 08671 / 85 591 

(nur abends und Wochenende) 

ì mind_sozialfonds@web.de 

IBAN: 

DE49 4306 0967 1074 9648 00 

BIC: GENODEM1GLS 

Sozialprojekt zum JT 

Jörg Büttner 

Sebastianstraße 21 a 

10179 Berlin 

¼ 030 / 33 878 731 

ì mann-le@web.de 

IBAN: 

DE74 1007 7777 0480 4738 00 

BIC: NORSDE51XXX 

Vereinskonto 

ì kasse@mensa.de 

IBAN: 

DE22 5109 1700 0042 4242 42 

BIC: VRBUDE51 

Mitgliedsbeitrag: 55 Euro im Jahr 

Leitender Psychologe (NSP) 

Kai Bestmann Dipl.-Psychologe 

Dahl 28a, 25497 Prisdorf 

¼ 04101 / 842 107 

ì testbetrieb@mensa.de 

Intelligenztest 

Termine und Anmeldemöglichkeit 

gibt es auf unseren Webseiten. 

Ì www.mensa.de 

Verwaltung 

Geschäftsführung 

Martin Jäkle 

gf@mensa.de 

Geschäftsstelle 

Cirsten Novellino 

Wandlhamerstraße 2 

82166 Gräfelfing 

¼ 089 / 86 466 251 

Fax: 089 / 86 466 252 

ì office@mensa.de 

Geschäftszeiten 

Dienstag und Donnerstag 

8:30 bis 16:30 Uhr 

International/ 

Deutschsprachige 

Nachbarn 

International Office 

Michael Freenan 

Executive Director Mensa 

International Ltd. 

Slate Barn, Church Lane, 

Caythorpe 

Lincolshire NG 32 3EL 

United Kingdom 

¼ 0044 / 1 400 272 675 

Fax: 0044 / 1 400 272 675 

ì mensainternational@ 

mensa.org 

Ì www.mensa.org 

Chairman 

Björn Liljeqvist 

ì chairman-mil@mensa.org 

NatReps 

Peter Fröhler 

Proxy für die Vorsitzende 

Tina Acham 

Jens Wiechers 

Koodinator für Internationales 

Mensa Österreich 

Gerald Schmidt 

Paulasgasse 17/3/26 

A-1110 Wien 

ì vorsitz@mensa.at 

Ì www.mensa.at 

Mensa Schweiz 

Mark Dettinger 

Wiesenstraße 12 

CH-4600 Olten 

ì office@mensa.ch 

Ì www.mensa.ch 


IMPRESSUM 

Vorstand 

Hermann Meier 

Organisation, 

Finanzen, 

Recht&Compliance 

Horstmannsmühle 1a 

42781 Haan 

¼ 02129 / 3 792 871 

ì hermann.meier@mensa.de 

Jens Wiechers 

Internationales, 

Wissenschaft&Forschung, 

Kooperationen, Presse 

Kölner Strasse 28 

51491 Overath 

¼ 0151 / 54 745 621 

ì jens.wiechers@mensa.de 

Martin Weiß 

Regionale Struktur, 

Testbetrieb, 

IT, Ortsblätter 

Am Mooskissen 26 

14532 Kleinmachnow 

¼ 033203 / 884 551 

ì martin.weiss@mensa.de 

Tina Acham 

Vorsitz, Kids&Juniors, 

Großveranstaltungen, 

Übrige Vereinsmedien 

Strigelstraße 20 

87700 Memmingen 

¼ 08331 / 8 339 744 

ì tina.acham@mensa.de 

Yu Jin Son 

Mitgliederbetreuung, 

Bildung, 

Marketing 

Vogelsangstraße 50 

70197 Stuttgart 

¼ 0173 / 6 138 452 

ì yu-jin.son@mensa.de 

Impressum 

MinD Magazin 

Die offizielle Zeitschrift 

von Mensa in Deutschland e.V. 

ISSN 1866-9867 

Redaktionsanschrift 

ì mindmag@mensa.de 

Herausgeber 

Mensa in Deutschland e.V. 

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Kontakt 

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Zuständig im Vorstand 

und V.i.S.d.P.: 

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Chefredakteur 

Erwin Klein 

Bäckerklint 12 

38100 Braunschweig 

Redaktion 

Babette Mairoth-Voigtmann, 

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Kathrin Viergutz, 

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Natalie Lehmann, 

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Anzeigen 

Henning Brandt 

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¼ 0951 / 96 43 00 43 

Druck 

Passavia GmbH & Co. KG 

Medienstraße 5b 

94036 Passau 

Ì www.passavia.de 

Auflage 

15.300 

Abo für Nichtmitglieder 

Jährlich einschließlich Zustellung 

und 7 Prozent USt im Inland 18,50 

Euro, im Ausland 21,50 Euro 

Die mit dem Namen des Verfassers 

oder seinen Initialen gekennzeichneten 

Beiträge geben die Meinung 

des Autors wieder. Nachdruck nur 

mit schriftlicher Zustimmung und 

mit Quellenangabe. Die Redaktion 

behält sich vor, Leserbriefe und 

eingeschickte Artikel gekürzt zu 

veröffentlichen. 

Redaktionsschluss 

Ausgabe 140: 15. Dezember 2020 

Ausgabe 141: 15. Februar 2021 

Ausgabe 142: 15. April 2021 


SCHEER WARE 

HEINZ-DETLEF SCHEER 

Change or Bullshit Bingo 

Oder: Heinrich freut sich auf Weihnachten. 

„Sie müssen agiler werden!“ 

Heinrich hörte kaum noch hin. 

Sein Chef garnierte das Meeting 

einmal mehr mit Bullshit-Bingo: 

„Design thinking“, „Scrum“, 

„Ambidexterity“! 

Aber nie erklärte er, was er eigentlich 

wollte. Sprach, wohl 

im Hinblick auf die Adventszeit, 

von „Wertschätzung“ und 

gleich darauf von „human capital“. 

Gestern noch hatte dieser 

Weihnachtsmann von Vertriebsleiter 

Heinrich auf seine 

Frage, was denn eigentlich mit 

„agil“ gemeint sein soll, langwierig 

die Unterschiede zwischen 

„agilem“ Management, „ädscheilem“ 

Management und tatsächlich 

„ägeilem“ Management referiert. 

Heinrichs Ohren schalteten 

schließlich das Weihnachtsmärchen 

seines Vorgesetzten ab. 

Vor Kurzem war er auf ein Online-Seminar 

geschickt worden, 

vermutlich weil es in Corona- 

Zeiten billiger angeboten wurde 

und er die Bildungszahlen 

seines Chefs erfüllen sollte. Da 

ging es tatsächlich um Veränderung. 

Vor allem um deren Machbarkeit. 

Hätte sein Chef das geahnt! 

Heinrich begann zu verstehen, 

was es hieße, die laufend geforderten 

Veränderungen tatsächlich 

umzusetzen. Konnte das 

sein, dass sein Chef daran gar 

kein Interesse hatte? Sein Unternehmen 

stand mehr als schlecht 

da und schließlich war es sein 

Chef selbst, der Veränderungen 

blockierte! 

Plötzlich wurde Heinrich klar, 

dass er hier keine Perspektive 

mehr hatte. Schließlich war er 

nicht mal 50, hatte ein Haus abzubezahlen 

und vor allem: Er arbeitete 

gern! 

Im Seminar hatte er zwei Ingenieure 

kennengelernt, die in einem 

Unternehmen arbeiteten, 

das einen qualifizierten Schlossermeister 

suchte. Zum Beispiel 

für besonders anspruchsvolle 

Einzelanfertigungen. Auch 

sie hatten Schwierigkeiten mit 

Kunden, Lieferanten, auch mit 

Neid und Missgunst unter manchen 

Kollegen. 

Aber Heinrich wusste nicht 

mehr, was ihn am meisten beeindruckt 

hatte: Die von den 

beiden berichtete selbst geplante 

Online-Weihnachtsfeier mit 

Quiz und Tombola oder die Tatsache, 

dass die beiden offenbar, 

obwohl sie keine Vorgesetzten 

waren, selber entscheiden 

konnten, wer mit ihnen nach 

Weihnachten zusammenarbeiten 

sollte. 

Im Grunde hatte er sich bereits 

entschlossen, diese Chance 

wahrzunehmen, noch bevor 

er ein von den beiden empfohlenes 

Buch mit dem Titel: „Change 

or Die“ gelesen hatte. Die noch 

fehlenden Englisch-Kenntnisse 

frischte er der Einfachheit halber 

gleich beim Lesen des Buches 

auf. 

Sein Chef saß mittlerweile gestresst 

zu Hause mit seiner Familie 

inmitten viel zu früh installierter 

Weihnachtsdekoration 

beim Adventskaffee und 

hoffte, dass nach Weihnachten 

und nach Corona alles wieder 

wie früher werden würde. 

Heinrich saß mit dem Buch 

„Change or Die“ in der Hand auf 

seinem Lieblingssessel. 

Mit dem Gedanken: „Na also, 

geht doch!“, schlief er ein und 

träumte ganz entspannt von 

dem schönen Weihnachtsgeschenk, 

das er sich endlich 

selbst gemacht hatte. 

ÜBER DEN AUTOR 

Diplom-Psychologe Heinz-Detlef 

Scheer arbeitet als Trainer, Coach, 

Autor und Konzeptentwickler 


The Data Quality Company 

Die Digitalisierung 

verändert alles. 

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Spannende Aufgaben, tolle Kollegen! 

Sei dabei: 

www.omikron.net/mensa

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MinD-Mag 139

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