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Mensa 75th anniversary special issue

An special issue to Mensa's 75th anniversary produced by MinD-Mag, the magazine of Mensa in Deutschland

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Fernando Murrieta,<br />

53, Mexiko<br />

Ann Neudek, 45,<br />

Deutschland<br />

Junia Lingnau, 38,<br />

Deutschland<br />

Gyula Angyal, 41,<br />

Ungarn<br />

Beatrix Pastoors, 64,<br />

Deutschland<br />

Ken Tay, 35,<br />

Singapur<br />

Alexandra Burger,<br />

45, Deutschland<br />

Koichi Tsunodda,60,<br />

Japan<br />

Jakob Kölsch, 27,<br />

Deutschland<br />

Rena Kumasaka, 37,<br />

Japan<br />

Karol Tomczyk, 44,<br />

Polen<br />

Anne Ch. Heisig, 68,<br />

Deutschland<br />

Crystal L. DeFrate,<br />

42, USA<br />

Dong Gyu Lee, 34,<br />

Korea<br />

Cinthia Reyes, 39,<br />

Mexiko<br />

Filippo Cioni, 42,<br />

Italien<br />

Isac De Jesús Espinoza<br />

Verde, 27, Peru<br />

Maik Korpjuhn, 34,<br />

Deutschland<br />

wird<br />

75<br />

Eivind Olsen, 45,<br />

Norwegen<br />

Sonia Radzewicz, 27,<br />

Polen<br />

Das Jubiläums-Heft<br />

Christian Steger, 34,<br />

Deutschland<br />

Kamada Riina, 22,<br />

Japan<br />

Anke Breuer, 50,<br />

Deutschland<br />

Christoph Quick-<br />

Timmerhaus, 50,<br />

Deutschland<br />

Mamoru Sameshima,<br />

7, Japan<br />

Dennis Kittner, 36,<br />

Deutschland<br />

Diana Lee, 48,<br />

Singapur<br />

Felipe Cortina, 9,<br />

Mexiko<br />

Jorid Kretzschmar, 26,<br />

Deutschland<br />

Prrawal Potnes, 53,<br />

Indien<br />

Thomas Wetterer, 56,<br />

Deutschland<br />

Maite Junker, 21,<br />

Deutschland<br />

Jorge Elias Cabello<br />

Gomez, 63, Peru<br />

Anika Caumanns, 46,<br />

Deutschland<br />

Yoshiro Shimoda, 26,<br />

Japan<br />

Simone Ferrari, 38,<br />

Italien


Happy Birthday<br />

<strong>Mensa</strong>!<br />

Systrion wird im Oktober 21<br />

Jahre alt und gratuliert der alten<br />

Tante <strong>Mensa</strong> ganz herzlich zum<br />

Geburtstag!<br />

Systrion AG – höchste Qualität für<br />

Produktstammdaten seit 21 Jahren<br />

Zur Feier der Volljährigkeit – jetzt auch international – mit eigenem<br />

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Alles Gute für die nächsten 75 Jahre, wir bleiben sicher in Kontakt!<br />

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EDITORIAL<br />

Wir schreiben die<br />

Geschichte weiter<br />

Von Yu Jin Son<br />

Liebe Ms,<br />

vor 75 Jahren von zwei Personen in<br />

England erdacht, ist <strong>Mensa</strong> heute international<br />

auf über 145.000 Mitglieder weltweit<br />

gewachsen.<br />

Auch in Deutschland gründete sich Ende<br />

der 70er Jahre ein Verein, der mittlerweile<br />

mehr als 15.000 Mitglieder zählt. Damit<br />

sind wir nach dem Gründungsland England<br />

und den Vereinigten Staaten die drittgrößte<br />

<strong>Mensa</strong> und der größte Verein für Hochbegabte<br />

in Deutschland.<br />

Ging das immer reibungslos? Nein, mit<br />

wachsender Zahl kamen und kommen neue<br />

Herausforderungen, die gemeistert werden<br />

müssen. Von den Anfängen berichtet Anna<br />

Reuß auf Seite 6.<br />

Ist <strong>Mensa</strong> das wert und lohnt sich heute<br />

noch? Aus meiner Sicht absolut! Der Gründungsgedanke,<br />

Menschen unabhängig von<br />

ihren Lebenslagen und Weltanschauungen<br />

ausschließlich auf Basis ihrer Intelligenz an<br />

einen Tisch zu bringen, ist immer noch relevant.<br />

Wir bieten Menschen mit klassisch<br />

mensanischem Interesse an grundsätzlich<br />

allem einen Vernetzungsort. Ich persönlich<br />

freue mich, mich in der Gesellschaft so vieler<br />

interessanter Menschen und anregender<br />

Persönlichkeiten zu wissen.<br />

Bei <strong>Mensa</strong> wurde in der Vergangenheit<br />

vieles aufgebaut. Getreu dem Motto „<strong>Mensa</strong><br />

ist das, was du draus machst“<br />

sehe ich in Initiativen wie dem internationalen<br />

„Couchsurfing“-Programm<br />

SIGHT oder den SIGs (Special Interest<br />

Groups) zu den spleenigsten Themen die<br />

Vielfalt des mensanischen Lebens. Zudem<br />

wurden mehrere Stiftungen zur Förderung<br />

und Erforschung von Intelligenz gemäß unseren<br />

Satzungszielen ins Leben gerufen.<br />

Mit dieser Sonderausgabe ist nun eine<br />

wunderbare Sammlung von Ausschnitten<br />

der <strong>Mensa</strong>-Geschichte entstanden. Es lohnt<br />

sich, einen Moment innezuhalten und in<br />

die Historie abzutauchen.<br />

Über die Geschehnisse können dabei besser<br />

andere Ms berichten.<br />

Vor 75 Jahren war noch niemand von uns<br />

<strong>Mensa</strong>-Mitglied, aber wir schreiben jetzt die<br />

Geschichte weiter bis zum nächsten Jubiläum.<br />

Ich bin gespannt, wohin die Reise geht –<br />

dazu hat unser internationaler Vorsitzender<br />

Björn Liljequist einige sehr überlegenswerte<br />

Gedanken verfasst.<br />

Aber nun wünsche ich<br />

erstmal viel Spaß beim Lesen!<br />

Eure<br />

Yu Jin,<br />

Vorsitzende <strong>Mensa</strong> in<br />

Deutschland<br />

Anzeige<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 3


MAGAZIN SONDERHEFT<br />

Editorial<br />

Wir schreiben die Geschichte weiter<br />

Von Yu Jin Son3<br />

Thoughts on the future of <strong>Mensa</strong><br />

75 More Years!<br />

By Björn Liljeqvist 22<br />

Wie alles anfing<br />

Vom elitären Club hin zur<br />

weltweiten Vereinigung<br />

Von Anna Reuß 6<br />

Jahr für Jahr<br />

Die Zeittafel der Intelligenz- und<br />

Begabungsforschung<br />

Von Tanja Gabriele Baudson und Felicitas Houf 26<br />

Geschichten aus der <strong>Mensa</strong>-Vergangenheit<br />

Es war einmal …<br />

Von Udo Schultz14<br />

Umfrage<br />

„It‘s easy to communicate when you<br />

are with like minded people“<br />

<strong>Mensa</strong>s aus anderen Ländern berichten 40<br />

Impressum 44<br />

Ausklang<br />

<strong>Mensa</strong> vom Feinsten<br />

Von Erwin Klein 46<br />

4 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Rainer Scholz, 61,<br />

Deutschland<br />

Mareike Ebert, 22,<br />

Deutschland<br />

Takuya Sugimura,<br />

50, Japan<br />

Anita Horváth, 45,<br />

Ungarn<br />

Tobias Metz, 34,<br />

Deutschland<br />

Elena Jovanovska, 28,<br />

Nordmazedonien<br />

Cristina Jacob, 43,<br />

Deutschland<br />

Sergio Sartor, 33,<br />

Italien<br />

Christina Winter, 36,<br />

Deutschland<br />

Tsung-Che Ou,<br />

Taiwan<br />

Hirayama Akira, 26,<br />

Japan<br />

Gábor Andrássy, 44,<br />

Ungarn<br />

Andre Pauli, 34,<br />

Deutschland<br />

Naoko Tachibana,<br />

38, Japan<br />

Ákos Horváth, 47,<br />

Ungarn<br />

Gianna Liehr, 28,<br />

Deutschland<br />

Fabian Kant, 34,<br />

Deutschland<br />

Michelle Tang, 22,<br />

Singapur<br />

Rion Morita, 15,<br />

Japan<br />

Ron Norris, 67,<br />

USA<br />

Lara Telschow, 23,<br />

Deutschland<br />

Kiyonori Higuchi, 40,<br />

Japan<br />

Thalia Schoeller, 18,<br />

Deutschland<br />

Piotr Mietelski, 51,<br />

Polen<br />

Artur Haas, 30,<br />

Deutschland<br />

Richard Ludwig, 10, Viviana Ludwig, 41,<br />

Hendrik Ludwig, 12, Deutschland<br />

Pawel Kulas,<br />

Polen<br />

Rui Kasahara, 13,<br />

Japan<br />

Judit Stremen, 41,<br />

Ungarn<br />

Okumura Wakaba, 38,<br />

Japan<br />

Thomas Mischke, 48,<br />

Deutschland<br />

Katsuya Fukuoka,<br />

23, Japan<br />

Alexandro Arana<br />

Ontiveros, 48, Mexiko<br />

Takumi Iwaki, 26,<br />

Japan<br />

Sebastian Seidel, 38,<br />

Deutschland<br />

Arturo Ruiz, 39,<br />

Mexiko<br />

Karin Siegmund, 52,<br />

Deutschland<br />

Guido Hinrichs-Reinke,<br />

57, Deutschland<br />

Tamami Hidai, 49,<br />

Japan<br />

Márk Venczel, 30,<br />

Ungarn<br />

Kathrin Viergutz, 36,<br />

Deutschland


Vom elitären Club<br />

hin zur weltweiten<br />

Vereinigung<br />

<strong>Mensa</strong>: Wie alles anfing<br />

Von Anna Reuß<br />

Mitgliederschwund, Frustration,<br />

finanzielle Schwierigkeiten:<br />

Die Anfänge von <strong>Mensa</strong> waren alles<br />

andere als eine Erfolgsgeschichte.<br />

Dass <strong>Mensa</strong> jetzt 75sten Geburtstag<br />

feiern kann, ist ein kleines Wunder und<br />

das Ergebnis des Zusammenspiels von<br />

Glück, Beharrlichkeit, Tatkraft und<br />

einer brillanten Idee.<br />

D<br />

as Jahr 1952 schien wie der Anfang<br />

vom Ende. Die Vereinigung war auf<br />

wenige Mitglieder geschrumpft und verlassen<br />

von den Gründern, die beide unzufrieden<br />

mit dem Projekt geworden waren. <strong>Mensa</strong><br />

drohte nach wenigen Jahren in die Bedeutungslosigkeit<br />

abzugleiten.<br />

Das lag auch an einem der Gründer, Roland<br />

Berrill. Zumindest meint das Victor<br />

Serebriakoff, der als „Secretary“ die ausgedünnte<br />

Struktur in den 1950er Jahren von<br />

seinen Vorgängern übernommen hatte, bis<br />

1968 im Amt blieb und schließlich mehrere<br />

Bücher über <strong>Mensa</strong> schrieb. Wenn sie<br />

sich auch in Teilen wie Serebriakoffs eigene<br />

Memoiren lesen, so gehören sie doch zu<br />

den wenigen verfügbaren Quellen, die Aufschluss<br />

über die ersten Jahre geben. Die<br />

Gründer und Mitglieder der ersten Stunde<br />

sind lange tot, das Archiv von <strong>Mensa</strong> ist nur<br />

zum Teil digitalisiert.<br />

Eine der erhaltenen Quellen aus frühen<br />

Tagen ist eine kleine Pressemitteilung, die<br />

in den Jahren 1947 und 1948 in einigen britischen<br />

Magazinen abgedruckt wurde: Mit<br />

hoher Intelligenz gehe eine moralische Verantwortung<br />

einher. „Heutzutage besteht<br />

die Schwierigkeit darin, dieses Potenzial im<br />

Dienste der Nation einzusetzen. (…) Eine<br />

Möglichkeit, dies zu tun, bietet eine neue<br />

Vereinigung namens <strong>Mensa</strong>.“ Diese sei keiner<br />

politischen oder religiösen Organisation<br />

verpflichtet. Sie wende sich an jene „auf-<br />

6 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


WIE ALLES ANFING<br />

richtigen und uneigennützigen Menschen,<br />

die darin einen wirklich konstruktiven<br />

Ansatz in einer Zeit der Frustration sehen<br />

könnten“, heißt es etwa in einer der frühen<br />

Annoncen.<br />

Der Beginn 1945<br />

Roland Berrill<br />

(links) und Lancelot<br />

Lionel Ware.<br />

Von beiden <strong>Mensa</strong>-Gründern<br />

existieren kaum<br />

Fotos aus der Anfangszeit<br />

des<br />

Vereins. Datum<br />

und Urheber dieser<br />

Aufnahmen<br />

sind unbekannt.<br />

Zuvor, im August des Jahres 1945, waren<br />

sich Lancelot Lionel Ware, ein 1915 geborener<br />

Jura-Student, der sein Studium nach<br />

dem Krieg in Oxford fortsetzen wollte, und<br />

ein 49 Jahre alter exzentrischer Australier<br />

namens Roland Fabian Berrill, der zwar Anwalt<br />

war, aber nie praktizierte, zufällig in einem<br />

Erste-Klasse-Abteil eines Zugs von der<br />

Waterloo Station nach Surrey begegnet.<br />

Obwohl sie heute als der Beginn von <strong>Mensa</strong><br />

gilt, ist nicht viel von dieser Begegnung<br />

überliefert. Die beiden sind wohl über den<br />

Anblick der zerbombten Londoner Vororte<br />

ins Gespräch gekommen und über die<br />

seltsame Lektüre des Studenten: Statt einer<br />

Zeitung oder eines Romans las er den Hansard,<br />

eine Publikation mit den offiziellen<br />

britischen Parlamentsprotokollen. Jedenfalls<br />

schien der Ältere so beeindruckt gewesen<br />

zu sein, dass sie Adressen austauschten,<br />

er wenig später einen Brief schrieb und ein<br />

Treffen vorschlug. Dieses fand am 11. März<br />

1946 in Oxford statt.<br />

Als sich die beiden Männer zum zweiten<br />

Mal trafen, brachte Ware seinem neuen Bekannten<br />

einen Cattell-Intelligenztest mit.<br />

Wie sich herausstellte, war Berrill hochbegabt.<br />

Zum ersten Mal, soll Berrill unter Tränen<br />

gesagt haben, habe er verstanden, wieso<br />

ihm der Umgang mit anderen Menschen<br />

oft schwergefallen sei. Niemand hatte ihm<br />

jemals gesagt, dass er dieses Potenzial besaß.<br />

Als Zweitgeborenem schenkten ihm<br />

seine Eltern wenig Beachtung, während<br />

sein älterer Bruder jede Unterstützung bekam.<br />

Wer hatte die Idee?<br />

An diesem Tag haben die beiden wohl<br />

auch über die Gründung einer Vereinigung<br />

von Menschen mit überdurchschnittlich<br />

hohem IQ gesprochen. Ware hatte offenbar<br />

schon länger nach einer Möglichkeit gesucht,<br />

die Intelligenz seiner außergewöhnlich<br />

begabten Schwester zu untersuchen. Er<br />

hielt einen Club für solche Personen, die<br />

nicht auf Empfehlung beitreten könnten,<br />

sondern nach objektiven Kriterien ausgewählt<br />

würden, für eine gute Idee.<br />

Laut Serebriakoffs Büchern könnte aber<br />

auch der Psychologie-Professor Sir Cyril<br />

Burt die entscheidende Idee gehabt haben.<br />

Er soll in mehreren BBC-Sendungen im<br />

Herbst 1945 öffentlich darüber gesprochen<br />

haben, dass man unter einer Gruppe von<br />

Personen mit hohem IQ eine Umfrage zu<br />

Fragen von öffentlichem Interesse durchführen<br />

sollte.<br />

Die Legende hielt sich lange, sie wurde allerdings<br />

später korrigiert: Transkripte dieser<br />

Aufzeichnungen aus den BBC-Archiven<br />

hatten gezeigt, dass Burt nicht gesagt hatte,<br />

was er später behauptete. Jedenfalls war<br />

es Berrill, der in Briefen im Juli 1946 erklärte,<br />

einen Club für Menschen mit hohem IQ<br />

gründen und im Oktober damit beginnen<br />

zu wollen.<br />

Mitgliederwerbung<br />

via Printmedien<br />

Die Anfänge von <strong>Mensa</strong> gestalteten sich<br />

jedoch eher „ruckelig“, wie Serebriakoff<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 7


schreibt. Aus älteren Chroniken geht hervor,<br />

dass wahrscheinlich Ware der Ideengeber<br />

war. Er hatte jedoch weder Zeit noch<br />

Interesse, sie in die Tat umzusetzen. Dieses<br />

Vorhaben wollte Berrill stemmen. Noch<br />

wichtiger aber: Ihm war es möglich, den<br />

enormen Aufwand zu finanzieren, der anfänglich<br />

betrieben werden musste, um potenzielle<br />

Mitglieder anzusprechen.<br />

In den Nachkriegsjahren ohne Internet,<br />

als längst nicht jede Familie einen Fernseher<br />

besaß, war das eine immense Herausforderung.<br />

Auf die besagten Aufrufe in der<br />

Presse meldete sich nur eine Handvoll Personen.<br />

Ware und Berrill rekrutierten im eigenen<br />

Freundeskreis. Letzterer kontaktierte<br />

Psychologen, inserierte in akademischen<br />

Zeitschriften.<br />

In Broschüren und Annoncen gingen sie<br />

mit dem Versprechen hausieren, dass nur<br />

eine Person von dreitausend die Hürde zur<br />

Mitgliedschaft nimmt – wie Serebriakoff<br />

später erkannte, aufgrund falscher Berechnungen.<br />

Demoskopischer Ansatz<br />

Die Anfangsschwierigkeiten waren überwunden,<br />

als sich im Dezember 1947 die ersten<br />

Mitglieder in einem Restaurant im Londoner<br />

Stadtteil Soho trafen. Der jährliche<br />

Beitrag, den Mitglieder an ihrem Geburtstag<br />

zahlen durften, betrug damals 30 Schilling,<br />

erst 1963 wurde er auf zwei Pfund erhöht.<br />

An jenem Abend wurde beschlossen,<br />

bei exakt 600 Mitgliedern – laut Berrill<br />

der Größe eines Clans – werde Schluss sein.<br />

Das seien genug, um aussagekräftige Meinungsumfragen<br />

durchzuführen.<br />

Die Vereinigung Hochbegabter sollte von<br />

Anfang an nicht dem Selbstzweck dienen:<br />

Da auf wissenschaftlicher und somit objektiver<br />

Grundlage ausgewählt, sollte unter<br />

<strong>Mensa</strong>-Mitgliedern Umfragen zu aktuellen<br />

Themen durchgeführt und die Ergebnisse<br />

politischen Entscheidungsträgern zugetragen<br />

werden. Die Meinung der klügsten<br />

Menschen sollte auch bei wichtigen Entscheidungen<br />

etwas zählen – zum Wohle aller.<br />

Frühes Scheitern<br />

Es war Berrills Auffassung vom Dienst an<br />

der Gesellschaft, wie sie bereits aus den frühen<br />

Anzeigen aus den Jahren 1947 und 1948<br />

hervorgeht: Während gängige Meinungsumfragen<br />

nur Daten wie Alter oder Wohnort<br />

erhoben, könne der Nutzen der Meinung<br />

„von auf Intelligenz getesteten Menschen<br />

kaum überschätzt werden“.<br />

In einer anderen Publikation heißt es, die<br />

Mitgliedschaft habe zwei Ziele: Einen Beitrag<br />

zur Intelligenzforschung zu leisten und<br />

„einige Minister der britischen Krone zu unterstützen“.<br />

Berrills Versuche, die Regierung von dieser<br />

Idee zu überzeugen, scheiterten allerdings.<br />

Auch der zweite Gründer, Ware, der<br />

<strong>Mensa</strong> früh verließ, soll laut Serebriakoff<br />

eine ähnliche Haltung gehabt haben. Er sah<br />

sich demnach als Teil der englischen Upper<br />

Class und soll einmal gesagt haben, dass die<br />

anfängliche Idee von <strong>Mensa</strong> zwar eine gute<br />

gewesen sei, doch die Leute, die dazu gestoßen<br />

waren, hätten ihn „enttäuscht“.<br />

„The High IQ Club“<br />

Ursprünglich wählte Berrill den Namen<br />

„The High IQ Club“, und er wollte ein monatliches<br />

Magazin namens „Mens“ (lateinisch<br />

für Verstand) herausgeben. Allerdings soll<br />

Ware ihn gewarnt haben, dass dieser Name<br />

zu Verwechslungen mit dem Magazin „Men<br />

Only“ führen könne.<br />

Schließlich entschied sich Berrill in Anlehnung<br />

an das lateinische Wort für Tisch<br />

für den Namen, der bis heute gilt. Darauf<br />

basiert auch das frühere Logo, das allerdings<br />

einige Mitglieder der ersten Stunde<br />

8 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Peter Albrecht , 38,<br />

Deutschland<br />

Christina Angelidou,<br />

69, Zypern<br />

Greg Vogel, 41,<br />

Frankreich<br />

Eun Joo Lee, 39,<br />

Korea<br />

Tsuneo Otani,41,<br />

Japan<br />

Tanja Satzinger, 43,<br />

Deutschland<br />

Evelyn Ethel Ruiz<br />

Moreno, 42, Peru<br />

Jörg Schaumberger,<br />

54, Deutschland<br />

Caroline Pfannschmidt,<br />

23, Deutschland<br />

Sanat Pai Raikar, 37,<br />

Indien<br />

Ana-Lena Schiefer,<br />

32, Deutschland<br />

Michael Schulte, 56,<br />

Deutschland<br />

Ji-zhen Ho,<br />

Taiwan<br />

Eva Schinzel, 32,<br />

Deutschland<br />

Jasper Glenewinkel,<br />

30, Deutschland<br />

Aki Yamashita, 34,<br />

Japan<br />

David Taletovics,<br />

47, Ungarn<br />

Tamaki Sakai, 13,<br />

Japan<br />

Christine Fischer, 64,<br />

Deutschland<br />

Christian Favre, 53,<br />

Deutschland<br />

Paris Andreou<br />

Hadjipavlou, 8, Zypern<br />

Ng Hsiang Boon, 44,<br />

Malaysia<br />

Emilija Miloshevska,<br />

40, Nordmazedonien<br />

Christian Guzman<br />

Elespuru, 43, Peru<br />

Yuuki Yonekura,41,<br />

Japan<br />

Judith Harraß, 50,<br />

Deutschland<br />

Prosenjit Das Gupta,<br />

Indien<br />

Adele Wong, 42,<br />

Singapur<br />

Zoltan Szabo, 40,<br />

Ungarn<br />

Julia Niggemeyer, 29,<br />

Deutschland<br />

Gabi Wolf, 52,<br />

Deutschland<br />

Hae Chan Moon, 27,<br />

Korea<br />

Takeharu Reno<br />

Hagiwara, 56, Japan<br />

Michael Hofmann, 39,<br />

Deutschland<br />

Cristina Dogot, 22,<br />

Italien<br />

Yoichi Matsudaira,<br />

38, Japan<br />

Heiko Kunz, 41,<br />

Deutschland<br />

Sandra Krach, 22,<br />

Deutschland<br />

Ichiro Fujimoto, 58,<br />

Japan<br />

Michelle Roth, 24,<br />

Deutschland<br />

Yudai Koyama, 28,<br />

Japan<br />

Sheetal Harpale, 43,<br />

Indien


irritiert haben soll, da es sie an die Kutten<br />

des Ku-Klux-Klans erinnerte.<br />

Es wurde 1969 ersetzt, nachdem der Verein<br />

einen Wettbewerb ausgerufen hatte,<br />

auf den 108 Entwürfe eingingen. Als Preis<br />

winkte ein Jahr kostenlose Mitgliedschaft.<br />

Peter Devenish platzierte über dem als M<br />

geformten Tisch einen Globus, mit dem er<br />

die Internationalisierung des Vereins ausdrücken<br />

wollte, die aus seiner Sicht immer<br />

wichtiger werden würde.<br />

Der Sieger-Entwurf des 1969 entstandenen und<br />

bis heute genutzten <strong>Mensa</strong>-Logos.<br />

Berrill verband mit dem Wort <strong>Mensa</strong> die<br />

Idee von einem runden Tisch, an dem niemand<br />

den Vorsitz hat, weil alle aufgrund<br />

desselben Kriteriums Platz genommen haben.<br />

Kritische Stimmen<br />

Trotz dieses egalitären Gedankens wurde<br />

die Vereinigung auch immer wieder<br />

für ihre raison d’être kritisiert: <strong>Mensa</strong> sei<br />

„schlimmer als ein Singleclub für Nerds“,<br />

schrieb 1996 einmal ein Kolumnist im Independent.<br />

Die Mitglieder wüssten zwar, dass<br />

sie besonders schlau sind, aber sie hätten es<br />

dennoch nötig, sich einer besonderen Gesellschaft,<br />

einem „Club für Schlauberger“,<br />

anzuschließen, um sowohl sich selbst als<br />

auch anderen zu bestätigen, wie schlau sie<br />

seien. In einigen Artikeln ist zu lesen von<br />

einem „elitären Zirkel“, der sich nach unten<br />

abgrenzen wolle.<br />

Auch in Deutschland, wo 1966 ein nationaler<br />

Ableger gegründet wurde, hatte es<br />

<strong>Mensa</strong> anfangs schwer. In seinem Buch<br />

„<strong>Mensa</strong>: The Society for the highly intelligent“<br />

zitiert Serebriakoff Udo Schultz, heute<br />

Ehrenpräsident von <strong>Mensa</strong> International<br />

und bereits seit Jahrzehnten aktives<br />

Mitglied, mit einem Erklärungsansatz: Die<br />

Deutschen seien allem gegenüber skeptisch<br />

eingestellt, was „nach dem ‚Herrenvolk‘-Begriff<br />

klingt“, den Unbedarfte fälschlicherweise<br />

in Intelligenztests und <strong>Mensa</strong> zu sehen<br />

glaubten.<br />

In einem Gespräch im Zuge dieser Recherche<br />

entkräftet er abermals die Behauptung,<br />

<strong>Mensa</strong> basiere auf Superiorität, und<br />

zieht einen Vergleich aus dem Sport: „Kein<br />

Mensch fragt Bundesligaspieler, ob sie sich<br />

elitär fühlen und sich von Dorfkickern absetzen<br />

wollen. Sport wird als etwas ganz<br />

anderes wahrgenommen als Gehirnsport“,<br />

meint Schultz. Inzwischen habe sich dies<br />

aber geändert.<br />

Im Großbritannien der Nachkriegsjahre<br />

hatte der <strong>Mensa</strong>-Gründer eine andere Auffassung.<br />

Berrill sprach von der Vereinigung<br />

als „Aristocracy of the Intellect“. Mitglieder<br />

sollten sich anfangs auf seine Weisung<br />

hin gegenseitig mit ihren Initialen ansprechen.<br />

Berrill selbst galt als überzeugter Monarchist,<br />

der am liebsten per Dekret regiert<br />

hätte. Serebriakoff beschreibt ihn als eine<br />

Art Möchtegern-Alleinherrscher mit Sympathien<br />

für Astrologie und Scientology (damals<br />

bekannt als Dianetik) und unterstellt<br />

ihm einen „Queen-Komplex“. Dieser spiegele<br />

sich unter anderem darin wider, dass<br />

<strong>Mensa</strong> eine Königin unter dem Titel „Corps<br />

d’Esprit“ hatte.<br />

Die Person sollte auf der Grundlage von<br />

Schönheit ausgewählt werden – es war die<br />

von Berrill ausgewählte attraktivste Frau<br />

unter den Mitgliedern – und bei den Treffen<br />

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10 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


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auf einem Thron sitzen. Potentielle Mitglieder<br />

sollten der Königin unterwürfige Briefe<br />

schreiben, um aufgenommen zu werden.<br />

Die Vereinigung löst sich<br />

von ihren Gründern<br />

Im Jahr 1948 trafen sich die Mitglieder im<br />

Londoner Cumberland Hotel zum ersten<br />

Jahrestreffen. Der Gründer hatte klare Vorstellungen:<br />

„In der Nacht des ersten Samstags<br />

im November schlafen wir alle unter einem<br />

Dach und essen am Sonntag gemeinsam<br />

zu Mittag.“ Weiter hieß es in der Ankündigung:<br />

„Mitglieder werden gebeten,<br />

alle Mahlzeiten im Hotel einzunehmen und<br />

sich im Speiseraum oder anderen öffentlichen<br />

Räumlichkeiten in der nordwestlichen<br />

Ecke einzufinden.“ Berrill begründete<br />

mit dem Jahrestreffen eine Tradition, die<br />

bis heute gelebt wird. Ebenfalls fester Bestandteil<br />

ist das <strong>Mensa</strong> Magazin, das im April<br />

1947 zum ersten Mal erschien.<br />

Doch die beiden Gründer waren schon<br />

nach wenigen Jahren entfremdet von dem,<br />

was aus ihrer Sicht aus <strong>Mensa</strong> geworden<br />

war. „Der Vereinigung fehlt der Zusammenhalt“,<br />

soll Berrill gesagt haben. Die Enttäuschung<br />

war gegenseitig: Viele Mitglieder<br />

fanden seinen „imperialen Stil“ – die Worte<br />

Serebriakoffs – als „autokratischen Herrscher“<br />

abstoßend, wie es in einer Chronik<br />

heißt. Reihenweise traten Mitglieder aus,<br />

von rund 250 sank die Zahl rapide auf gerade<br />

einmal einhundert. Frustriert gab Berrill<br />

1952 den Vorsitz ab. Ware ließ etwa zur<br />

selben Zeit seine Mitgliedschaft auslaufen.<br />

Er kehrte erst 1969 zurück und blieb bis zu<br />

seinem Tod 2000 Vize-Präsident. Ohne Berrill<br />

geriet <strong>Mensa</strong> in finanzielle Schwierigkeiten,<br />

zudem stagnierte die Zahl der Mitglieder.<br />

Diejenigen, die zu den monatlichen<br />

Dinner-Treffen erschienen, konnte man an<br />

einer Hand abzählen.<br />

Mit Victor Serebriakoff<br />

kam der Umschwung<br />

Einer dieser drei oder vier, die in den frühen<br />

1950er Jahren überhaupt noch kamen,<br />

war Victor Serebriakoff, der 1954 den Vorsitz<br />

übernahm. Chronisten und Wegbegleitern<br />

zufolge ist es ihm zu verdanken, dass<br />

<strong>Mensa</strong> nicht nur diese Zeit überstand, sondern<br />

in den folgenden<br />

Jahrzehnten zu einer<br />

Vereinigung mit Tausenden<br />

von Mitgliedern<br />

wurde und sich bis heute<br />

jedes Jahr weltweit<br />

Menschen an Intelligenztests<br />

versuchen.<br />

Manche Aspirantinnen<br />

und Aspiranten bestätigen<br />

sich selbst damit<br />

einen lang geheg-<br />

Victor Serebriakoff.<br />

Abbildung aus seinem<br />

1986 erschienenen<br />

Buch „<strong>Mensa</strong><br />

ten Verdacht, bei anderen<br />

reicht es eben nicht – the Society for the<br />

ganz. Ein britischer Abgeordneter<br />

überschrieb<br />

Highly Intelligent“.<br />

Urheber unbekannt<br />

einen selbstironisch<br />

verfassten Artikel einmal mit: „Clement<br />

Feud, <strong>Mensa</strong> (failed)“.<br />

Das Jahr 1960 war eines der wichtigsten<br />

in der <strong>Mensa</strong>-Geschichte, denn damals begann<br />

mit der Gründung der US-amerikanischen<br />

Sektion die gezielte Expansion<br />

ins Ausland. Nachdem der britische Club<br />

über den Atlantik gekommen war, folgten<br />

schnell andere: In den 1960er und 1970er<br />

Jahren gründeten sich Sektionen in Australien,<br />

Europa, Kanada.<br />

Zwar entstanden zu dieser Zeit einige<br />

„provisorische“ nationale <strong>Mensa</strong>s, etwa in<br />

der Elfenbeinküste oder Indien, doch insgesamt<br />

warteten die Staaten des globalen<br />

Südens lange auf einen Wachstumsschub.<br />

Afrika sei ein Problem für <strong>Mensa</strong>, schrieb<br />

Serebriakoff Anfang der 1980er Jahre. In<br />

einigen Ländern, etwa Kenia, gab es vielversprechende<br />

Versuche, doch wurden<br />

12 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


WIE ALLES ANFING<br />

sie durch politische Spannungen zunichte<br />

gemacht. So blieb <strong>Mensa</strong> lange ein First-<br />

World-Phänomen.<br />

Im Jahr 1984, fast vierzig Jahre, nachdem<br />

sich Berrill und Ware während einer Zugfahrt<br />

begegneten, zählte der Verein 67.000<br />

Mitglieder, davon keine 200 in Deutschland.<br />

Heute – nach 75 Jahren – sind es nach Angaben<br />

von <strong>Mensa</strong> International weltweit mehr<br />

als 145.000, in Deutschland sind es inzwischen<br />

mehr als 15.000 Mitglieder. Mit Berrills<br />

kühner Idee einer kleinen, geschlossenen<br />

Vereinigung – einer Auswahl der intelligentesten<br />

Menschen –, die mit ihrer Sicht<br />

auf Themen und Problemstellungen die Politik<br />

beeinflussen könnten, hat <strong>Mensa</strong> in<br />

seiner heutigen Form nichts zu tun.<br />

Schon kurz nachdem Berrill in den 1940er<br />

Jahren unzählige Annoncen geschaltet hatte,<br />

die alle auf den Zweck des Einsatzes von<br />

Intelligenz zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme hinwiesen, musste er feststellen,<br />

dass die Meinung der Mitglieder alles andere<br />

als übereinstimmend war, wie die ersten<br />

Umfragen zeigten.<br />

Ein Artikel aus der New York Times von<br />

1960 beschrieb <strong>Mensa</strong> nahezu spöttisch als<br />

Vereinigung, „deren Mitglieder keinen anderen<br />

Auftrag haben als zu reden, zu essen<br />

und zu trinken, und die nichts anderes gemein<br />

haben als einen höheren IQ als 99 Prozent<br />

der Menschen“. Neben dieser Zahl, tatsächlich<br />

sind es 98 Prozent – dem einzigen<br />

Merkmal, in dem alle Mitglieder übereinstimmen<br />

– ist es wohl auch das Spektrum<br />

der Meinungen und Perspektiven, die <strong>Mensa</strong><br />

heute ausmachen, auch wenn die Gründer<br />

ironischerweise mit immensem Aufwand<br />

exakt das Gegenteil bezweckten.<br />

Überliefert ist jedenfalls, dass Berrill, der<br />

1962 an einem Schlaganfall starb, einmal<br />

bei einem Treffen zu einem anderen M gesagt<br />

haben soll: „Sie haben die neurotische<br />

Tendenz zu widersprechen.“ Dessen Antwort:<br />

„Das sehe ich anders.“<br />

Anna Reuß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für Internationale Politik und<br />

Konfliktforschung der Universität der Bundeswehr<br />

in München.<br />

Wer sich näher für die Historie von <strong>Mensa</strong><br />

interessiert, ist herzlich willkommen in der<br />

SIG-<strong>Mensa</strong>Geschichte.<br />

Kontaktdaten im eMVZ.<br />

Spott in der<br />

New York Times<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 13


Simultan-Schachturnier bei der MV 1982 in Köln. Dazu schreibt Udo: „Die weiße Bohnenstange im Hintergrund Bildmitte<br />

ist ein gewisser Udo Schultz.“<br />

Alle Fotos: Udo Schultz<br />

Aufmerksame Gesichter bei der Mitgliederversammlung 1983 in Hannover. Letzte Reihe links: Klaus Drescher, daneben<br />

Wolf Joachim Laudien. Mitte im Hintergrund: Hans-Georg Michna.<br />

14 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


GESCHICHTEN AUS DEN ANFÄNGEN<br />

Es war einmal …<br />

Schach-Duelle, 150 Weihnachtsbäume<br />

und ein großer brauner Waldbär:<br />

Geschichten aus der Vergangenheit<br />

von <strong>Mensa</strong> in Deutschland<br />

Von Udo Schultz<br />

Nachdem nun <strong>Mensa</strong> International<br />

am 1. Oktober das 75-jährige Jubiläum<br />

feiert, kann ein vergnüglicher und<br />

informativer Rückblick auf die eigene<br />

MinD-Geschichte nicht schaden. Wie<br />

war es eigentlich ganz früher, als jeder<br />

noch jeden kannte?<br />

I<br />

m Jahr 1981, als ich bei <strong>Mensa</strong> eintrat,<br />

war die Mitgliederzahl in ganz Deutschland<br />

noch zweistellig. Dementsprechend<br />

musste man lange Anreisewege auf sich<br />

nehmen, um an einem Stammtisch teilzunehmen.<br />

Das tat man gerne und blieb, damit<br />

sich die Fahrt lohnte, dann auch gerne<br />

mal übers Wochenende, mit Übernachtung<br />

auf dem Wohnzimmerteppich. Bis in<br />

die tiefe Nacht wurden Spiele gespielt. Meine<br />

nächsten Stammtische waren Hamburg<br />

und Hannover.<br />

Obwohl die Mitgliederzahl noch klein<br />

war, hatten die Mitgliederversammlungen<br />

schon damals ein attraktives Rahmenprogramm.<br />

Zur MV 1982 in Köln etwa konnten<br />

wir einen der beiden Gründerväter, Dr. Lance<br />

Lionel Ware, den Vorsitzenden von <strong>Mensa</strong><br />

International, den bekannten Rätselbuchautor<br />

Victor Serebriakoff und den Vorsitzenden<br />

von British <strong>Mensa</strong>, Clive Sinclair,<br />

als Gäste begrüßen. Außerdem gab es ein<br />

spannendes Schach-Duell: Zehn Ms kämpften<br />

gegen einen Simultan-Schachmeister.<br />

Für mich hatte die MV eine besondere Bedeutung:<br />

Dort lernte ich meine spätere Frau,<br />

Sigrid Kokerbeck, kennen.<br />

Auch im Folgejahr konnte man die MV<br />

im Bahnhofshotel Hannover locker unterbringen.<br />

Lesungen und Vorträge umrahmten<br />

die eigentliche Mitgliederversammlung.<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 15


Eine kleine Maus, die sich in den Konferenzraum<br />

verirrt hatte, war der heimliche Star.<br />

<strong>Mensa</strong>-Rätsel<br />

Dank des guten Kontakts unserer damaligen<br />

Aufnahmepsychologin, Dr. Ida Fleiß,<br />

zum P.M.-Magazin durften wir in regelmäßigen<br />

Abständen dort <strong>Mensa</strong>-Rätsel veröffentlichen,<br />

und zur MV 1984 hielt Peter<br />

Moosleitner selbst die Festrede. Unter den<br />

Gästen war auch Dieter Hildebrandt. An<br />

diesem Wochenende wurde auch ein neuer<br />

Vorstand gewählt. Julian Parr übergab das<br />

Ruder an Udo Schultz (Vorsitz), Hasso Streger<br />

und Hans Lippmann. Die Presse stürzte<br />

sich auf eine entsprechende dpa-Meldung,<br />

und am nächsten Tag gab es unter anderem<br />

die Schlagzeile: „Beamter und intelligent –<br />

geht das?“<br />

Das Jahr 1985 wird ein Hotelier in Nierstein<br />

wohl so schnell nicht vergessen. <strong>Mensa</strong><br />

hatte das ganze Hotel übernommen.<br />

Nach einer – dort obligatorischen – Weinprobe<br />

kehrte die „Meute“ geschlossen und<br />

ausgehungert ins Hotel zurück. Die Essen<br />

waren schnell à la Carte bestellt, aber die<br />

Küche war völlig überfordert mit entsprechend<br />

langer Wartezeit. Sobald ein Gericht<br />

aus der Küche kam, schrie jemand „hier“,<br />

egal, was ursprünglich bestellt worden war.<br />

Chaos pur!<br />

Mit einem etwas unguten Gefühl trat ich<br />

dann am Sonntagmittag zur Abrechnung<br />

für drei Tage <strong>Mensa</strong> an. Der Wirt sah mich<br />

mit ungläubigen Augen an. Die Abrechnung<br />

stimmte auf den (damals noch) Pfennig.<br />

So etwas habe er in seiner gesamten<br />

Laufbahn noch nie erlebt, versicherte er mir.<br />

<strong>Mensa</strong> im Ruhrgebiet<br />

Viele Jahre lang gab es einen festen Programmpunkt<br />

im <strong>Mensa</strong>-Kalender: Das legendäre<br />

Chili-con-Carne-Essen in Hasso<br />

Stregers Garten in Bochum. In einem Jahr<br />

jedoch hatte Hasso sich in der Chili-Sorte<br />

vergriffen. Auch unreife Kirschen an den<br />

Bäumen mussten dran glauben, um den<br />

brennenden Rachen zu kühlen! Allerdings<br />

hatte Hasso immer reichlich Bier auf Lager.<br />

Wer die Dosen aber mittels Reißring öffnete,<br />

bekam es mit dem Gastgeber zu tun. Rund<br />

5.000 Dosen beherbergte sein Keller – alle<br />

am Boden eingestochen!<br />

Auch <strong>Mensa</strong>-Nachwuchs ist von Natur<br />

aus neugierig. Empfang beim Bürgermeister<br />

von Bochum im Jahre 1990. Der Vorsitzende<br />

überreicht dem Bürgermeister ein<br />

Gastgeschenk. Weihevolle Stille. Dann klar<br />

und deutlich eine Kinderstimme: „Mama,<br />

hat der Mann heute Geburtstag?“<br />

Mit Preisausschreiben und Rätseln in<br />

namhaften Zeitungen, im P.M.-Magazin<br />

und nicht zuletzt durch zwei IQ-Shows im<br />

Fernsehen, die von MinD betreut wurden,<br />

wuchs die Mitgliederzahl rapide.<br />

Ms waren schon immer vom Forscherdrang<br />

gepackt. So auch in Mönchengladbach.<br />

Beim Galadiner zierte ein wunderschönes<br />

Blumengesteck die Tischmitte, gekrönt<br />

von einer Kerze mit einem Wachsfangkragen<br />

aus Servietten. Im Laufe des<br />

Abends brannte die Kerze herunter und die<br />

Serviette sog das überflüssige Wachs auf.<br />

Gebannt starrten alle auf den „Endspurt“ –<br />

bis eine hohe Flamme aus dem Gesteck gen<br />

Zimmerdecke schoss. Der Kellner muss uns<br />

gekannt haben, er meinte nur trocken: „Ist<br />

euch kalt?“<br />

Grenzenlose Kontakte<br />

MinD war bereits von Anfang an international<br />

verwoben, ob mit SIGHT oder privat.<br />

So konnten Schultzens die gesamte <strong>Mensa</strong><br />

Libyen in ihrem Garten begrüßen: Mohammed<br />

– er war das einzige Mitglied.<br />

Auch Katja und Georgij aus Bulgarien waren<br />

bei uns zu Gast. Katja war Ärztin, verunglückte<br />

auf einer Einsatzfahrt und zog<br />

16 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


GESCHICHTEN AUS DEN ANFÄNGEN<br />

Empfang beim Bochumer Oberbürgermeister 1990.<br />

Mitgliederversammlung 1990 in Bochum. Links Mitte: Günter<br />

Wulf, dahinter Christian Beese, dahinter Erich Mika. Bildmitte roter<br />

Pullover: Margret Weber. Rechts daneben: Birgit Groth, ganz<br />

rechts außen mit gefalteten Händen: Werner Arnswald<br />

<strong>Mensa</strong> Libyen zu Gast bei Familie Schultz.<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 17


sich eine Rückenmarksverletzung mit Lähmungserscheinungen<br />

in den Beinen zu.<br />

Ein Professor aus Kiel hatte angeboten, eine<br />

neue Methode an ihr auszuprobieren. Eine<br />

kurze Mail von <strong>Mensa</strong> Bulgarien und wir<br />

hatten zwei Gäste, die wir noch nie im Leben<br />

getroffen hatten. Um es kurz zu machen:<br />

Wir hatten eine wunderbare Zeit. Wie<br />

wir später hörten, haben sie es geschafft, in<br />

die USA auszuwandern.<br />

Der erste Test in Schwerin nach der Maueröffnung<br />

war besonders. Die Zeitungen<br />

hatten auf einen Kennenlernstammtisch<br />

am Freitagabend und den Aufnahmetest<br />

am Samstagmorgen hingewiesen.<br />

Der Stammtisch bestand aus zwei Ms<br />

aus Hamburg, einem aus Rostock und einem<br />

aus Kiel. Ähnlich verhielt es sich am<br />

Samstag. Keine Kandidaten, aber ein Reporter<br />

von NDR Mecklenburg-Vorpommern,<br />

der die Testteilnehmer interviewen wollte.<br />

Was tun? Es wurde ein Interview gebastelt<br />

und dann der Reporter nach anfänglichem<br />

Sträuben in den Test gesteckt.<br />

Bestanden – Was nun?<br />

Eine Woche später ein ungläubiger Anruf.<br />

Er habe „bestanden“ – was nun? Er kam zum<br />

Kieler <strong>Mensa</strong>-Grillen und trat am nächsten<br />

Morgen bei. Mit Hilfe von <strong>Mensa</strong> Australien<br />

arbeitet er jetzt Downunder.<br />

Ein weiteres Mitglied aus der ehemaligen<br />

DDR, Michael Nitsche, wurde vor dem<br />

Mauerfall von MinD mit der Mitgliederzeitschrift,<br />

damals „Bagatelle“ versorgt,<br />

die Hans Lippmann mit viel Liebe in seiner<br />

Druckerei erstellte – wenn der Inn in<br />

seinem Bett blieb und nicht die Maschinerie<br />

unter Wasser setzte. Die Zeitschrift, die<br />

bei Michael in Dresden ankam, hatte wenig<br />

Ähnlichkeit mit dem Original. Große Teile<br />

waren ausgeschnitten oder geschwärzt.<br />

Also gingen wir dazu über, sie seitenweise<br />

zu versenden. Das ging weit problemloser.<br />

Einmal hatte Michael Gelegenheit, nach<br />

dem Fall der Mauer an einer MV teilzunehmen,<br />

bevor eine heimtückische Krankheit<br />

sein Leben viel zu früh beendete.<br />

Die Berliner Ms waren während des Mauerfalls<br />

besonders gefragt. Amerikanische<br />

Ms wollten entweder einen Mauerbrocken<br />

oder eine Übernachtungsmöglichkeit. Einer<br />

dieser Brocken liegt heute im Museum<br />

von Boston!<br />

Original dänische<br />

Nordmanntannen<br />

<strong>Mensa</strong> in Schleswig-Holstein hatte eine<br />

Zeit lang eine Partnerschaft mit einer dänischen<br />

Gruppe. Anlässlich einer gemeinsamen<br />

Weihnachtsfeier in Dänemark kam<br />

die Rede auf die (damals) hohen Preise von<br />

Nordmanntannen in Deutschland. Dabei<br />

blieb es bis 14 Tage vor Weihnachten.<br />

An Schultzens Telefon: Zwei Ms aus Dänemark.<br />

Sie stünden mit einem LKW mit<br />

150 Nordmann-Tannenbäumen im Osten<br />

von Berlin, weil sie die Idee hatten, sie dort<br />

günstig zu verkaufen. Irgendwie funktioniere<br />

das nicht. Der LKW müsse am nächsten<br />

Tag zurückgegeben und die Bäume<br />

dürften nicht re-importiert werden. Ob sie<br />

die auf unserem Rasen abladen könnten –<br />

zur freien Verfügung. Sie hätten das Ganze<br />

nur aus Spaß daran gemacht.<br />

Am nächsten Morgen flogen Nordmanntannen<br />

in hohem Bogen auf den Rasen.<br />

Kurze Plakatierung und Werbung in Schule<br />

und Kindergarten und Heilig„morgen“ waren<br />

nur noch fünf Bäume übrig! Unseren<br />

dänischen Freunde gaben wir natürlich die<br />

Erlöse, damit sie wenigstens die Benzinkosten<br />

decken konnten. Bereits im August des<br />

nächsten Jahres kam die Frage auf: „Macht<br />

ihr das in diesem Jahr wieder?“ Wir erhielten<br />

100 Bäume als Direktlieferung.<br />

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18 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Herzlichen Glückwunsch<br />

zum<br />

75.<br />

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Weihnachtsbaum zu Ostern<br />

„Same procedure as last year“. In diesem<br />

Jahr wurde Unicef mit unterstützt. Nur<br />

ein paar verwachsene Bäume blieben übrig.<br />

Dann ein Anruf um Ostern aus Rühlertwist:<br />

„Habt ihr noch einen Baum?“ –„Jaaaa“<br />

– „Dann schicke mir doch einen. Zerschnippelt<br />

im Paket. Ich überweise das Geld.“ Ja,<br />

so sind M …!<br />

Allerdings, traue nie einem Dänen, wenn<br />

Du auf gutes Wetter für das Kieler Grillen<br />

hoffst. Eine Abordnung kam zum Grillfest<br />

nach sechs Wochen Trockenheit. Ein dänisches<br />

M fand, das könne nicht angehen und<br />

begann einen Regentanz, wie er sagte. Keine<br />

30 Minuten später kam es zu stundenlangen<br />

Wolkenbrüchen. 70 Ms versuchten<br />

derweil, „intelligent“ eine Plastikplane über<br />

den Hof zu spannen – sehr zur Freude eines<br />

ZDF-Fernsehteams.<br />

Da ja JEDE/R, nicht nur Menschen, <strong>Mensa</strong>mitglied<br />

werden kann, war in den Mitgliederlisten<br />

als Mitglied Nr. 1 bis zum Jahre<br />

2004 der „Große Braune Waldbär“ vertreten,<br />

bis er im Rahmen einer Mitgliederversammlung<br />

in die Freiheit entlassen wurde.<br />

Schon in den Anfängen von MinD und<br />

noch jetzt gilt der Satz eines Vorstandsmitgliedes<br />

am Morgen nach einem Jahrestreffen:<br />

„Da hat man sich die halbe Nacht um<br />

die Ohren geschlagen und nur vier Stunden<br />

geschlafen, um beim Frühstück festzustellen:<br />

Man hat doch die Hälfte verpasst.“<br />

Udo Schultz ist LocSec in Kiel,<br />

Eddi des Schleswig-Holsteiner Ortsblattes<br />

„MinSH“ sowie Ehrenpräsident von<br />

<strong>Mensa</strong> International<br />

Sigi Schultz-Kokerbeck vor 150 Nordmanntannen aus Dänemark.<br />

20 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


GESCHICHTEN AUS DEN ANFÄNGEN<br />

Hoher Besuch: <strong>Mensa</strong> Mit-Gründer Lancelot Lionel Ware (rechts) 1997 in Kiel.<br />

Der erste Ost-Stammtisch in Schwerin. Rechts: Christian<br />

Beese.<br />

Gabriel Gaus (links) und der große braune Waldbär.<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 21


75 More Years!<br />

Thoughts on the future of <strong>Mensa</strong><br />

By Björn Liljeqvist, International Chairman<br />

This month we celebrate 75 years as the<br />

world‘s foremost intelligence society.<br />

Clearly we must have done something<br />

right, or we wouldn‘t still be here.<br />

W<br />

hat did we do? I think the key was to<br />

give intelligent people a chance to<br />

feel normal and ordinary, to be smart without<br />

necessarily feeling smart or unusual.<br />

When Roland Berrill and Lance Ware met<br />

on a train as the story goes, IQ tests were<br />

new and cool and the idea was straightforward:<br />

let‘s use this fascinating tool to gather<br />

objectively smart people. 75 years later,<br />

we know that some early visions did not<br />

play out as planned, but the result is – if you<br />

ask me – better than anything our founders<br />

imagined. <strong>Mensa</strong> has made a great difference<br />

in the lives of many people. Let‘s keep doing<br />

that.<br />

Now, I was asked to peer into the future<br />

and write of what I see.<br />

Near future: growth<br />

<strong>Mensa</strong>‘s recent past shows the path for<br />

our near future. Once life returns to normal<br />

from the dreadful pandemic, people will<br />

again meet and seek out intelligent life in<br />

their vicinity. We are many who can‘t wait<br />

to sit down with other <strong>Mensa</strong>ns to eat, drink<br />

and talk about things that matter and antimatter,<br />

both rational and real. Then growth<br />

will pick up again, as testing resumes and<br />

curious people everywhere seek us out to<br />

join our ranks. For on the whole, <strong>Mensa</strong> has<br />

been growing for some time: more members<br />

and more countries than ever before.<br />

Expect this to continue. There are still<br />

white spots on the map, even in Europe. In<br />

ten years time, the number of full national<br />

<strong>Mensa</strong>s should have grown by another ten,<br />

from today‘s 39 to 50 or more. Given in how<br />

many countries there is <strong>Mensa</strong> activity and<br />

interest in starting a chapter that is a realistic<br />

number.<br />

Total membership numbers should also<br />

grow from the pre-pandemic 140 000 to at<br />

least 150 000 and, in the 2030s, to 200 000<br />

22 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Cornelia Schumann,<br />

49, Deutschland<br />

Axel Fröscher, 48,<br />

Deutschland<br />

Alma Arévalo Loyola,<br />

28, Mexiko<br />

Tatsuhiro Hashimoto,<br />

50, Japan<br />

Doris Hager-Czuday, 53, Emily Hager, 16,<br />

Deutschland<br />

FernandoVillafuerte,<br />

41, Chile<br />

Fly Fung, 29,<br />

Singapur<br />

Hardy Isken, 41,<br />

Deutschland<br />

Silvia Sanasi, 27,<br />

Italien<br />

Aleksander Budzynski,<br />

44, Polen<br />

Jana Schleske, 50,<br />

Deutschland<br />

Malou Lohoff, 7,<br />

Deutschland<br />

Katayama Masahiro,<br />

58, Japan<br />

Caroline Schultz, 42,<br />

Deutschland<br />

Peter Zsolt Votisky,<br />

41, Ungarn<br />

Masato Furuya, 12,<br />

Japan<br />

Jörg Benthien, 66,<br />

Deutschland<br />

Roberto Bocchi, 68,<br />

Italien<br />

Felicitas Bergmann,<br />

37, Deutschland<br />

Andrew Leo, 35,<br />

Singapur<br />

Annette Vesic, 46,<br />

Deutschland<br />

Peter J. Derer, 52,<br />

Deutschland<br />

So Tsuchia, 11, Japan<br />

Melanie Jäger, 30,<br />

Deutschland<br />

Kevin Heidemann, 32,<br />

Deutschland<br />

Veronika Major, 49,<br />

Ungarn<br />

Kohei Toda, 37,<br />

Japan<br />

Laura Rie Banzai, 40,<br />

Japan<br />

Martin Kliem, 38,<br />

Deutschland<br />

Ingo von Hübbenet, 47,<br />

Deutschland<br />

Tünde Gaizer, 32, Tibor Szalma, 40,<br />

Ungarn<br />

Antonia Ruppel, 42,<br />

Deutschland<br />

Ralph Troppmann, 47,<br />

Deutschland<br />

Sabine Haas, 54,<br />

Deutschland<br />

Ulrike Schreiber, 53,<br />

Deutschland<br />

David Maus, 43,<br />

Deutschland<br />

Kihiro Inno, 36,<br />

Japan<br />

Ian Chew, 24,<br />

Singapur<br />

Dietlind Weide, 52,<br />

Deutschland<br />

Zoltan Nemeth, 28,<br />

Ungarn


and possibly much more. There are 39<br />

countries with 20 members per million.<br />

This does not include the really big countries<br />

like Brazil, Pakistan, India, and others<br />

with huge populations and relatively small<br />

<strong>Mensa</strong> groups. If these 39 well established<br />

<strong>Mensa</strong> groups alone were to have the same<br />

number of members per capita as Hungary,<br />

there would be close to half a million<br />

members in the world. If they reach Swedish<br />

density, that‘s 900 000 members. Add<br />

the big countries, and two million members<br />

does not seem so outlandish. In that light, a<br />

meager 300 000 is certainly within the realm<br />

of the possible.<br />

And all these people will want to meet<br />

across borders. Among our top priorities<br />

right now is the creation of a unified international<br />

member database, something<br />

you‘d be surprised to learn does not currently<br />

exist. Data privacy laws, inadequate<br />

technology and organisational inertia has<br />

made this necessity harder to achieve than<br />

it should be. Getting an easy and automatic<br />

way of verifying membership internationally<br />

will speed up a lot of things.<br />

Remote future:<br />

three core themes<br />

The purpose of <strong>Mensa</strong> is becoming clearer<br />

too. Why should there be <strong>Mensa</strong> at all? The<br />

social club is our base, but the voice of <strong>Mensa</strong><br />

advocating support for gifted children<br />

and indeed highlighting the value of intelligence<br />

itself gives a deeper layer of meaning.<br />

This is what we must build on to last another<br />

75 years.<br />

For our long-term future, there are three<br />

key factors to watch:<br />

The first and most crucial is how intelligence<br />

and IQ research will progress. The<br />

scientific consensus on how intelligence<br />

should be measured sets the boundaries<br />

for <strong>Mensa</strong>. We don‘t have our own definitions,<br />

that is why we work with psychologists<br />

to ensure proper testing standards. These<br />

standards have to work in a greater context,<br />

however. Will society treat intelligence as a<br />

fact of nature, to be explored by scientists –<br />

or will it become a social taboo to be avoided<br />

in polite conversation?<br />

<strong>Mensa</strong> is famously non-political but what<br />

should we do if our defining topic is itself<br />

politicized? We should stick to our plan, is<br />

my answer. <strong>Mensa</strong> should keep supporting<br />

quality research and shout loudly from the<br />

rooftops why intelligence matters. If larger<br />

forces of society are at play here then maybe<br />

they will shape <strong>Mensa</strong> more than we can<br />

hope to shape them. Still we should try, for<br />

it is one of our constitutional purposes: to<br />

support research into the nature and characteristics<br />

of intelligence.<br />

The second key factor to watch is how human<br />

social interactions will evolve as virtual<br />

and actual reality blurs into a strange<br />

new digital metaverse. Facebook has already<br />

changed the world and <strong>Mensa</strong> along with<br />

it; that was only the start. Will people still<br />

want to go through the hassle of joining a<br />

club with entrance criteria in the future?<br />

After all, if one can find stimulating environments<br />

online and hang out with smart<br />

people without taking a test, why bother?<br />

Because the best meetings still take place<br />

in select circles. <strong>Mensa</strong> does not compete<br />

against the social media companies – instead<br />

we build on them to offer something<br />

that isn‘t that easy to find elsewhere after<br />

all. Speaking personally, I once joined <strong>Mensa</strong><br />

so I could have high quality conversations<br />

with unusual people. What <strong>Mensa</strong> offers<br />

is the experience of feeling understood<br />

even when going off on obscure tangents.<br />

My favorite PR slogan: „Join <strong>Mensa</strong>, we get<br />

your jokes.”<br />

24 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


FUTURE OF MENSA<br />

The initial hype over social media is by<br />

now long gone. Online culture can be amazing<br />

and it can be horrifying. As long as<br />

<strong>Mensa</strong> can cultivate an online culture that<br />

is true to the spirit that guided us so far, there<br />

is hope. What spirit is that? I‘d say a spirit<br />

of respect, curiosity and perhaps a little bit<br />

of irreverence. From its inception, <strong>Mensa</strong><br />

always had a silly streak to it. We take ourselves<br />

seriously, just not too seriously.<br />

Even so, the online world is faster than<br />

the social clubs of old. <strong>Mensa</strong> will have to<br />

keep up with that. Imagine when a person<br />

can find out about <strong>Mensa</strong> by breakfast and<br />

be a member with complete access in time<br />

for lunch. Interactive, adaptive computerized<br />

testing is our next big step, currently<br />

under way. Secure individual online testing,<br />

remotely supervised and with the evaluation<br />

delivered in minutes instead of weeks<br />

would be an even bigger step after that, a<br />

real game changer. And why not? Schools<br />

and universities had to find creative solutions<br />

for testing students in the pandemic;<br />

<strong>Mensa</strong>, too, should catch up in that field<br />

eventually.<br />

The third decisive factor for the future of<br />

<strong>Mensa</strong> is the balance between outwards and<br />

inwards. Should <strong>Mensa</strong> work to do good in<br />

the outside world, or should we mainly serve<br />

our members? In reality there‘s no contradiction<br />

here. We serve our members, but<br />

a significant portion of our members are in<br />

<strong>Mensa</strong> precisely because they want to contribute<br />

to a greater cause.<br />

Several national groups have social outreach<br />

programs, some have charitable foundations<br />

and they are a wonderful example<br />

to follow. Lots of people have no idea they<br />

are intelligent and talent will often go wasted<br />

as it is not identified.<br />

Anytime: money and<br />

cooperation<br />

Imagine a million <strong>Mensa</strong> members across<br />

the world, each contributing an extra euro<br />

or two in their membership fee to support<br />

exceptional children of low means and help<br />

give them an education through scholarships<br />

and mentoring programs. It is already<br />

happening, just on a smaller scale. Now<br />

there‘s a cause worth supporting.<br />

Not everything is about money though.<br />

A bigger <strong>Mensa</strong> with better cooperation<br />

between the countries could have a voice<br />

strong enough to influence the general public<br />

on the topic of intelligence itself. <strong>Mensa</strong><br />

could help make sure the science of intelligence<br />

is taken seriously, and that the human<br />

side of the equation is not forgotten<br />

when considering the needs of gifted children.<br />

Curiously, these three points above mirror<br />

the three constitutional goals of <strong>Mensa</strong>: fostering<br />

intelligence, encouraging research<br />

and letting members meet and have fun.<br />

That was not intentional, but neither is it a<br />

coincidence. As the world changes so will<br />

<strong>Mensa</strong>, ideally in a direction the members<br />

intelligently choose. Some of our current<br />

younger members might still be around for<br />

the sesquicentennial celebration in 2096.<br />

I wonder what they will think when looking<br />

back, and what they<br />

see when peering even further<br />

into the undiscovered<br />

country of the future.<br />

Björn Liljeqvist<br />

Stockholm, Sweden<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 25


Atsushi Murai, 61,<br />

Japan<br />

Katharina Komarnicki,<br />

Deutschland<br />

István Penczi, 55,<br />

Ungarn<br />

Kazuya Nishio,<br />

26, Japan<br />

Jürgen Rüstow, 56,<br />

Deutschland<br />

Ren Momose, 22,<br />

Japan<br />

Michaela Höpfner, 53,<br />

Deutschland<br />

Filip Davchevski, 33,<br />

Nordmazedonien<br />

Akane Miki, 7,<br />

Japan<br />

Stefan Finke, 41,<br />

Deutschland<br />

Ya-Wen Hsu ,<br />

Taiwan<br />

Sebastian Wasl, 46,<br />

Deutschland<br />

Hiroki Mori, 28,<br />

Japan<br />

Rita Kajdi, 48,<br />

Ungarn<br />

Michael Riese, 65,<br />

Deutschland<br />

So Young Kim, 42,<br />

Korea<br />

Zoltán Bódi, 47,<br />

Ungarn<br />

Yuna Yamashita, 31,<br />

Japan<br />

Nadine Stange, 47,<br />

Deutschland<br />

Manuel Cuni, 38,<br />

Italien<br />

Monika Yamaguchi,<br />

19, Japan<br />

Yasunori Kitayama,<br />

40, Japan<br />

Sarah Gesella, 30,<br />

Deutschland<br />

Pierrick Labbé, 48,<br />

Peru<br />

Yasushi Hamada, 65,<br />

Japan<br />

Yu-Tong Chen ,<br />

Taiwan<br />

Philipp Kowalski, 26,<br />

Deutschland<br />

Anju Harada, 17,<br />

Japan<br />

Zsolt Kolonics, 54,<br />

Ungarn<br />

Keishin Kaneko, 8,<br />

Japan<br />

Ruth Reuter, 41,<br />

Deutschland<br />

Dante Hugo Juan<br />

Roque Ayres, Peru<br />

Horiga Yukie, 34,<br />

Japan<br />

Ralf Gedrat, 59,<br />

Deutschland<br />

Miki Sugimoto, 46,<br />

Japan<br />

Stefanos Kyprianou,<br />

12, Zypern<br />

Junichi Shinya, 55,<br />

Japan<br />

Stefanie Hackler-<br />

Siesenop, 43,<br />

Deutschland<br />

Matthias H. Schwark,<br />

68, Deutschland<br />

Nozomu Wakai, 42,<br />

Japan<br />

Jun Kiyama, 44,<br />

Japan<br />

Kirstin Krap, 48,<br />

Deutschland


Stephan Meyer, 53,<br />

Deutschland<br />

Toe Kobayashi, 9,<br />

Japan<br />

Ferdinánd Vincze-<br />

Dobó, 57, Ungarn<br />

Renate Bollenbacher,<br />

53, Deutschland<br />

Tomoki Segawa, 28,<br />

Japan<br />

Nora Mundt, 23,<br />

Deutschland<br />

Agnes Erdosne<br />

Nemeth, 54, Ungarn<br />

Satoru Fukui, 42,<br />

Japan<br />

Nicole Röck-Knüttel,<br />

50, Deutschland<br />

Márk Venczel, 30,<br />

Ungarn<br />

Noa Clerc, 12,<br />

Deutschland<br />

Maeta Takeshi, 48,<br />

Japan<br />

Gunther Meißner-Klich,<br />

54, Deutschland<br />

Sakuntala Rao,<br />

62, Indien<br />

Yusuke Zemba, 40,<br />

Japan<br />

Margit Benndorf, 40,<br />

Deutschland<br />

Yuki Nunokawa, 7,<br />

Japan<br />

Shohey Koike, 56,<br />

Japan<br />

Tomoe Makida, 42,<br />

Japan<br />

Santiago Bautista,<br />

9, Mexiko<br />

Julia Borrmann, 49,<br />

Deutschland<br />

Nam Ho Lee, 28,<br />

Korea<br />

Annett Schulte, 43,<br />

Deutschland<br />

Katsuhide Machiyama,<br />

48, Japan<br />

Marvin Kopka, 24,<br />

Deutschland<br />

Kihiro Inno, 36,<br />

Japan<br />

José Ignacio Rivas<br />

Negreira, 53, Peru<br />

Yu-Wen Hung,<br />

Taiwan<br />

Péter Szamosközi,<br />

40, Ungarn<br />

Ian Sarah Choi, 29,<br />

Korea<br />

Itsuki Sugaya, 9,<br />

Japan<br />

Udo Schlag, 58,<br />

Deutschland<br />

Youji Lee, 30,<br />

Korea<br />

Máté Benedek, 23,<br />

Ungarn<br />

Bridgette Lylia Cruz,<br />

7, Japan<br />

Lars Nebenführ, 29,<br />

Deutschland<br />

Ulrich Krause, 69,<br />

Deutschland<br />

Maruto Kuwabara,<br />

11, Japan<br />

Ingo Eikens, 46,<br />

Deutschland<br />

Itsuka Hirano, 32,<br />

Japan<br />

Roland Zonai, 28,<br />

Ungarn<br />

Eva Landsmann, 57,<br />

Deutschland


Die Zeittafel der<br />

Intelligenz- und<br />

Begabungsforschung<br />

Von Tanja Gabriele Baudson und Felicitas Houf<br />

„Alle Versuche, durch bloße Aneinanderreihung von Testergebnissen ein Bild des<br />

Menschen zu geben, sind grundsätzlich falsch.<br />

…<br />

Mit der Zerlegung in Elementartests und ihrer isolierten Anwendung nähern wir<br />

uns nicht dem Wesen der Persönlichkeit, sondern entfernen wir uns von ihm.“<br />

William Stern, Persönlichkeit und Testmethode. In: Jahrbuch der Charakterologie, 6 (1929),<br />

Zitat: S. 63–65.<br />

1869<br />

Sir Francis Galton (1822–1911) war einer<br />

der ersten, der forschte, wie sich Menschen<br />

voneinander unterscheiden – beispielsweise<br />

in ihrer Intelligenz. In seinem Buch Hereditary<br />

Genius legt er 1869 die Grundlagen<br />

zu einer Erblichkeitstheorie der Intelligenz.<br />

Der Engländer, selbst ein typisches Wunderkind,<br />

das bereits mit zwei Jahren lesen<br />

konnte, war ein Großcousin von Charles<br />

Darwin. Dessen Ideen der Evolutionstheorie<br />

prägten seine Überlegungen zur „Eugenik“,<br />

einem Ansatz zur gezielten Verbesserung<br />

des menschlichen Erbguts (ähnlich<br />

der Züchtung besonders legefreudiger Hennen)<br />

– diesen Begriff erfand er 1883.<br />

Im Wesentlichen basiert sein Buch auf der<br />

Beobachtung, dass Erfolg und herausragende<br />

Leistungen oft gehäuft in Familien (und<br />

dort vor allem unter den Männern) zu finden<br />

sind. Heute geht man jedoch davon aus,<br />

dass sich in privilegierten Familien nicht<br />

nur die genetischen Voraussetzungen der<br />

Intelligenz häufen, sondern auch soziales,<br />

kulturelles und ökonomisches Kapital, welches<br />

den Erfolg begünstigt.<br />

28 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


ZEITTAFEL<br />

1884<br />

Der vielfältig begabte Galton interessierte<br />

sich nicht nur dafür, worin sich Menschen<br />

unterscheiden, sondern auch dafür, wie<br />

man sie vermessen kann. Sein erstes „anthropometrisches<br />

Labor“ eröffnet 1884 anlässlich<br />

der International Health Exhibition<br />

in London. Das Ziel: die Erfassung menschlicher<br />

Merkmale im großen Stil, um eine<br />

ausreichende Datengrundlage für seine statistischen<br />

Analysen zu erhalten.<br />

Das „anthropometrische Labor“ von Sir Francis<br />

Galton.<br />

Foto: wikimedia commons<br />

Während Psychologinnen und Psychologen<br />

heutzutage Studierende der ersten Semester<br />

mit Versuchspersonenstunden, kleinen<br />

Geldbeträgen oder Schokoriegeln ködern<br />

müssen, drehte Galton den Spieß um:<br />

Bei ihm zahlten die Teilnehmenden einen<br />

kleinen Geldbetrag dafür, ihren Schädel<br />

vermessen oder ihre genaue Augenfarbe<br />

anhand einer Vergleichstafel einschätzen<br />

zu lassen oder die Kraft ihres Händedrucks<br />

unter Beweis zu stellen!<br />

1904<br />

Der Psychometriker Charles Spearman<br />

stellt fest, dass alle Testverfahren, die geistige<br />

Fähigkeiten erfassen, positiv miteinander<br />

zusammenhängen. Wer also in einem<br />

Teilbereich gut abschneidet, erzielt tendenziell<br />

auch in einem anderen gute Ergebnisse.<br />

Diese „positive Mannigfaltigkeit“ bildet<br />

die Grundlage für die Entdeckung des General-(kurz<br />

g-)Faktors, die allgemeine Intelligenz,<br />

welche die Grundlage aller geistigen<br />

Fähigkeiten bildet.<br />

1905<br />

Der Psychologe Alfred Binet (1857–1911)<br />

und der Arzt Théodore Simon (1873–1961)<br />

erproben den im Auftrag des französischen<br />

Bildungsministeriums entwickelten ersten<br />

Intelligenztest. Ihr Ziel: diejenigen Kinder<br />

zu identifizieren, die aktuell zwar noch<br />

nicht in der Schule zurechtkommen, es<br />

aber mit Förderung schaffen könnten. Kurz<br />

davor war die allgemeine Schulpflicht in<br />

Frankreich eingeführt worden – dass sich<br />

nicht alle Kinder gleichermaßen leicht damit<br />

taten, plötzlich die Schulbank drücken<br />

zu müssen, verwunderte nicht …<br />

Bei den Aufgaben ging es somit nicht um<br />

Spezialwissen, sondern auch um alltägliche<br />

Kompetenzen: Wozu braucht man Besteck?<br />

Zeige dein rechtes Knie! Nenne die Tage der<br />

Woche! Die richtigen Antworten wurden<br />

in das sogenannte „Intelligenzalter“ umgerechnet,<br />

welches Aufschluss über den geistigen<br />

Entwicklungsstand des Kindes gab.<br />

„The great fact remains that able men<br />

take pleasure in the society of intelligent<br />

women, and, if they can find such as would<br />

in other respects be suitable, they will<br />

marry them in preference to mediocrities.“<br />

(Sir Francis Galton, Hereditary Genius (1869),<br />

Zitat: S. 326<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 29


1912<br />

Das Intelligenzalter sagt für sich genommen<br />

zwar aus, auf welchem geistigen Niveau<br />

jemand operiert; was er jedoch nicht<br />

sagt, ist, wie dieser Wert mit Blick auf die<br />

Gesamtentwicklung zu beurteilen ist. Ein<br />

Sechsjähriger, der auf dem Stand eines<br />

Neunjährigen ist, hat einen ganz anderen<br />

Förderbedarf als ein Zwölfjähriger mit einem<br />

Alters-IQ von neun …<br />

Dem begegnete der Breslauer Psychologe<br />

und Philosoph William Stern, indem er das<br />

Intelligenzalter einfach durch das Lebensalter<br />

teilte (um „krumme Zahlen“ zu vermeiden,<br />

wurde dieser „Intelligenzquotient“<br />

später dann noch mit 100 multipliziert). Mit<br />

einem IQ von 100 liegt man somit perfekt in<br />

der Norm – das Intelligenzalter entspricht<br />

dem Lebensalter. Alles über 100 weist auf<br />

einen Entwicklungsvorsprung hin, alles darunter<br />

auf eine Verzögerung.<br />

1916<br />

Der IQ setzt seine Siegestour jenseits des Atlantiks<br />

fort: Lewis Madison Terman (1877–<br />

1956), einem Pädagogikprofessor an der<br />

Universität Stanford, gelingt es, das Einzeltestverfahren<br />

von Binet und Simon so zu<br />

adaptieren, dass es in Gruppen angewandt<br />

werden kann. Der „Stanford-Binet-Test“ bildet<br />

die Grundlage für die späteren Tests<br />

zur Erfassung der intellektuellen Fähigkeiten<br />

von Armeerekruten. Terman sah in solchen<br />

Massentests eine Chance, menschliche<br />

Fortpflanzung gezielt zu steuern. Für<br />

seine positive Haltung zur Eugenik, der Anwendung<br />

erbbiologischer Erkenntnisse auf<br />

die Bevölkerungspolitik, welche mit der<br />

Vernichtung sogenannten „lebensunwerten<br />

Lebens“ im Nationalsozialismus ihren<br />

schrecklichen Höhepunkt erreichte, wird<br />

er heute sehr kritisiert.<br />

Leta Stetter Hollingworth (1886–1939),<br />

eine junge Professorin an der Columbia-<br />

University, testet in einem Kurs zur Psychologie<br />

außergewöhnlicher Kinder einen<br />

achtjährigen Jungen mit dem Stanford-Binet-Test.<br />

Der Kleine erreicht einen IQ von<br />

sagenhaften 187. Für Hollingworth ist diese<br />

Begegnung der Kristallisationskern ihrer<br />

Forschungen zu Höchstbegabten. Insgesamt<br />

identifiziert sie zwölf Kinder, die einen<br />

IQ von mindestens 180 haben.<br />

Mit einem so extremen Entwicklungsvorsprung<br />

hat man es definitiv nicht leicht,<br />

und ohne individuelle Förderung geht es<br />

nicht – das belegen ihre Analysen. Noch<br />

bevor sie ihr Buch über die Höchstbegabten<br />

vollenden kann, stirbt sie 1939 an Brustkrebs.<br />

Ihr Ehemann stellt das Werk 1942 in<br />

ihrem Namen fertig.<br />

Der Erste Weltkrieg war binnen kurzer<br />

Zeit von einem Fest des Nationalismus zu<br />

einem zermürbenden Stellungskrieg mutiert<br />

– mit herben Verlusten, und das, wie<br />

viele Zeitgenossen es wahrnahmen, vor allem<br />

bei den Tüchtigsten. Umso wichtiger<br />

also, dass von den verbleibenden „jeder<br />

Mann an seinen rechten Platz“ komme!<br />

Und das sollte schon in der Schule anfangen.<br />

Der Sammelband „Der Aufstieg der<br />

Begabten“, herausgegeben von Peter Petersen<br />

im Auftrag des „Deutschen Ausschusses<br />

für Erziehung und Unterricht“, unterstreicht<br />

die Wichtigkeit der Begabtenauslese<br />

und -förderung in Deutschland – und das<br />

nicht nur im intellektuellen, sondern auch<br />

im handwerklichen und technischen Bereich.<br />

Auch William Stern, der Erfinder des<br />

IQ, ist mit einem Beitrag vertreten.<br />

1917<br />

In den USA geht der Trend zur Massentestung<br />

einstweilen weiter: Robert Yerkes und<br />

sechs weitere Kollegen, darunter Lewis Madison<br />

Terman, entwickeln den „Army-Al-<br />

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30 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Floreat <strong>Mensa</strong>! Auf die nächsten 75 Jahre!<br />

Floreat <strong>Mensa</strong>! Auf die nächsten 75 Jahre!<br />

Roland Berrill und Dr. Lance Ware hatten vor der Kulisse des zerbombten<br />

Londons und unter dem Eindruck einer der größten jemals von Menschen<br />

Roland Berrill gemachten und Dr. Lance Katastrophen Ware hatten die grundlegende vor der Kulisse Idee. des zerbombten<br />

Londons und unter dem Eindruck einer der größten jemals von Menschen<br />

gemachten Katastrophen die grundlegende Idee.<br />

Lasst uns, die wir im Vergleich dazu im Paradies leben,<br />

Lasst<br />

mit dafür<br />

uns,<br />

sorgen,<br />

die wir im<br />

das<br />

Vergleich<br />

Intelligenz<br />

dazu<br />

tatsächlich<br />

im Paradies<br />

weiterhin<br />

leben,<br />

mit dafür<br />

zum<br />

sorgen,<br />

Wohle der<br />

das<br />

Menschheit<br />

Intelligenz<br />

eingesetzt<br />

tatsächlich<br />

wird!<br />

weiterhin<br />

zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird!<br />

Nicht 75, aber immerhin 45 Jahre Abitur waren für M Detlef<br />

(links oben im Bild) und seinen Mitschüler Hans Gehrt Anlass<br />

Nicht für eine 75, Zwischenbilanz: aber immerhin Was 45 Jahre ist bis Abitur heute waren aus den für Träumen, M Detlef<br />

(links Visionen oben und im Bild) Lebensentwürfen und seinen Mitschüler ihres Abi-Jahrgangs Hans Gehrt Anlass 1976<br />

für geworden? eine Zwischenbilanz: Es engagierten Was sich ist bis schließlich heute aus weitere den Träumen, dreizehn<br />

Mitstreiter Visionen und Mitstreiterinnen Lebensentwürfen ihrer ihres Jahrgangsstufe.<br />

Abi-Jahrgangs 1976<br />

geworden? Es engagierten sich schließlich weitere dreizehn<br />

Heraus Mitstreiter kam und ein Mitstreiterinnen faszinierender ihrer Blick Jahrgangsstufe.<br />

auf diese Zeitspanne,<br />

aus den ganz individuellen Augen von fünfzehn Menschen,<br />

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pha-Test“, einen Gruppentest, der im amerikanischen<br />

Heer verwendet wurde, um<br />

für jeden Rekruten möglichst effizient seine<br />

richtige militärische Verwendung finden<br />

zu können. Wer nicht lesen kann, der englischen<br />

Sprache nicht mächtig ist oder den<br />

Army-Alpha-Test nicht bestanden hat, wird<br />

mit dem sprachfreien Army-Beta-Test überprüft.<br />

1921<br />

Lewis Madison Terman (1877–1956) startet<br />

die längste Hochbegabtenstudie der Welt:<br />

die Genetic Studies of Genius, heute besser<br />

als „Terman-Studie“ bekannt. Sein Ziel:<br />

dem bis dahin vorherrschenden Klischee<br />

des verrückten Genies klare empirische<br />

Fakten entgegenzusetzen und zu beweisen,<br />

dass Hochbegabte keineswegs bebrillte,<br />

menschenscheue Hänflinge, sondern<br />

durchschnittlich Begabten in quasi jeder<br />

Hinsicht überlegen sind.<br />

Das gelingt ihm – unter anderem dadurch,<br />

dass er seine „Termiten“ bei der Umsetzung<br />

ihrer Potenziale unterstützt. Der Lohn: eine<br />

Rücklaufquote, die ihresgleichen sucht,<br />

und ein reichhaltiger längsschnittlicher Datensatz,<br />

der bis heute noch nicht vollständig<br />

ausgewertet ist. Mit dem negativen Genie-<br />

Stereotyp konnte er zumindest in den USA<br />

weitgehend aufräumen. Fun Fact: Zwei spätere<br />

Nobelpreisträger wurden in seinen<br />

Auswahltests als „nicht hochbegabt“ identifiziert<br />

…<br />

Die Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />

wird gegründet – anfangs keineswegs mit<br />

dem Ziel der „Elitenförderung“, sondern<br />

vielmehr als Institution der studentischen<br />

Selbsthilfe mit einer klaren sozial orientierten<br />

Mission. Die Deutsche Studentenschaft,<br />

aus der später das Deutsche Studierendenwerk<br />

hervorging, hatte 1921 in Tübingen<br />

eine Wirtschaftshilfe gegründet, um begabte,<br />

aber mittellose Studierende zu unterstützen<br />

und so auch im Hochschulsektor<br />

Begabungsreserven zu erschließen.<br />

1946<br />

Roland Berrill und Lancelot Ware gründen<br />

in den Nachwehen des Zweiten Weltkriegs<br />

in Großbritannien einen Verein, der<br />

die klügsten Köpfe zusammenbringen soll.<br />

Das Ziel: Intelligenz soll zum Wohle der<br />

Menschheit genutzt werden, nicht dazu,<br />

sich gegenseitig zu bekriegen. Ursprünglich<br />

sollte der Verein „Mens“ (lateinisch für<br />

„Geist“) genannt werden; um dem möglichen<br />

Missverständnis vorzubeugen, es handele<br />

sich um eine reine Männergesellschaft,<br />

fiel die Entscheidung letztlich dann doch<br />

auf den Namen „<strong>Mensa</strong>“ (lateinisch für den<br />

„Tisch“, an dem alle gleichberechtigt zusammenkommen).<br />

Möglicherweise war auch Sir Cyril Burt,<br />

ein britischer Intelligenzforscher und späterer<br />

Präsident von <strong>Mensa</strong>, beteiligt, der in<br />

einer Radiosendung genau diese Idee einmal<br />

geäußert hatte.<br />

1925<br />

„The highly intelligent child must learn to<br />

suffer fools gladly – not sneeringly, not<br />

angrily, not despairingly, not weepingly –<br />

but gladly, if personal development is to<br />

proceed successfully in the world as it is.“<br />

Leta Stetter Hollingworth, What we know about<br />

the early selection and training of leaders. In:<br />

Teachers College Record, 40, (1939), Zitat: S. 586.<br />

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32 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


1950<br />

Joy Paul Guilford tritt im September 1950<br />

sein Amt als Präsident der American Psychological<br />

Association an. Der Psychologieprofessor<br />

mit Schwerpunkt Intelligenzforschung<br />

ging mit seiner Antrittsrede in die<br />

Geschichte ein, da er Kreativität als ein eigenständiges<br />

und unabhängiges Phänomen<br />

neben der Intelligenz beschrieb und ihre<br />

Bedeutung zur Lösung der zukünftigen Herausforderungen<br />

hervorhob. Während Intelligenz<br />

zu diesem Zeitpunkt schon intensiv<br />

beforscht worden war, war über Kreativität<br />

noch ungleich weniger bekannt. Seine<br />

Rede markiert die Geburtsstunde der modernen<br />

empirischen Kreativitätsforschung.<br />

1959<br />

Sir Cyril Burt (1883–1971), ein britischer pädagogischer<br />

Psychologe und früher Unterstützer<br />

der eugenischen Bewegung, wird<br />

der erste Präsident von <strong>Mensa</strong> und treibt<br />

die Intelligenzforschung innerhalb des Vereins<br />

wesentlich voran. Bis zu seinem Tod<br />

im Jahr 1971 bleibt er <strong>Mensa</strong> eng verbunden.<br />

Sein wissenschaftliches Vermächtnis zur<br />

Erblichkeit von Intelligenz wird dadurch in<br />

Frage gestellt, dass er Forschungsdaten ab<br />

dem Zweiten Weltkrieg zu getrennt aufgewachsenen<br />

Zwillingen gefälscht und teilweise<br />

komplett frei erfunden hatte, wie sich<br />

nach seinem Tod herausstellte.<br />

Auch zwei seiner angeblichen Mitarbeiterinnen<br />

und Coautorinnen konnten nie ausfindig<br />

gemacht werden. Unterstützer von<br />

Burt, teilweise selbst aus dem rechtskonservativen<br />

Lager der Intelligenzforschung,<br />

warfen seinen Kritikern ideologische Motive<br />

vor.<br />

1965<br />

John Horn, ein Schüler des Persönlichkeitspsychologen<br />

und Intelligenzforschers Raymond<br />

B. Cattell, legt in seiner Doktorarbeit<br />

dar, dass Intelligenz alles andere als ein einheitliches<br />

Konstrukt ist, sondern aus verschiedenen<br />

Teilaspekten besteht, die sich<br />

über die Lebensspanne ganz unterschiedlich<br />

entwickeln. Basierend auf Arbeiten seines<br />

Lehrers findet er heraus, dass die weitestgehend<br />

angeborene fluide Intelligenz<br />

ihren Gipfel im jungen Erwachsenenalter<br />

erreicht und dann kontinuierlich abfällt,<br />

während die kristalline Intelligenz (im<br />

Wesentlichen das mithilfe von Lernprozessen<br />

erworbene Wissen) zunächst ansteigt<br />

und dann bis ins hohe Alter konstant bleibt<br />

oder sogar noch ansteigen kann. Das Modell<br />

geht als „Cattell-Horn-Modell“ oder „Gf-<br />

Gc-Modell“ in die Intelligenzforschung ein.<br />

1969<br />

Der Psychologe Arthur Jensen, ein Schüler<br />

Burts, äußert sich in einem Übersichtsartikel<br />

(„How much can we boost IQ and scholastic<br />

achievement?“) kritisch zu den bisherigen<br />

Versuchen, Intelligenz und Schulleistungen<br />

mithilfe gezielter Interventionen zu<br />

steigern. Seiner Ansicht nach weisen die<br />

mäßigen Erfolge der bisherigen Förderansätze<br />

darauf hin, dass Intelligenz genetisch<br />

bedingt ist. Dass Tests einen kulturellen<br />

Bias zugunsten bestimmter Gruppen aufweisen<br />

könnten, lehnt er ab.<br />

1979<br />

Robert Francis Peckham (1920–1993), Richter<br />

des United States District Court for the<br />

Northern District of California, fällt ein<br />

Anzeige<br />

34 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


<strong>Mensa</strong> wird 75<br />

NiCE gratuliert<br />

So alt und immer<br />

wieder jung!<br />

NiCE IT Management Solutions<br />

GmbH gratuliert <strong>Mensa</strong> zum 75.<br />

Geburtstag! So alt und immer<br />

wieder jung!<br />

Das nehmen wir auch für uns in<br />

Anspruch. NiCE wurde vor 30<br />

Jahren von zwei Menschen<br />

gegründet, die sich schließlich<br />

als <strong>Mensa</strong>ner herausstellten. Was<br />

wir machen, ist immer wieder<br />

neu und hält uns jung.<br />

Wir haben Platz für weitere<br />

<strong>Mensa</strong>ner und intelligente<br />

Menschen, die im Bereich<br />

von Data Centers oder der<br />

Cloud komplexe Probleme<br />

der Verfügbarkeits- und<br />

Performanceüberwachung<br />

mittels ausgefuchster Software<br />

lösen wollen.<br />

Ein internationales Team, weltweite<br />

Kunden, und immer<br />

neue Herausforderungen, das<br />

macht es spannend. Höchste<br />

Qualität, viel Selbständigkeit,<br />

das macht es anspruchsvoll.<br />

Schaut einfach mal auf unsere<br />

Homepage, was wir so tun:<br />

www.nice.de, oder schreibt<br />

uns an join_us@nice.de.


weitreichendes Urteil. Er stellt fest, dass individuelle<br />

IQ-Tests, die Schülerinnen und<br />

Schüler als geistig zurückgeblieben, aber<br />

grundsätzlich bildungsfähig (educable<br />

mentally retarded) klassifizieren, voreingenommen<br />

gegen Schwarze Menschen sind.<br />

Solche Tests dürfen fortan nicht mehr verwendet<br />

werden, um Individuen gesonderten<br />

Klassen zuzuweisen. An der Überrepräsentation<br />

von Minderheiten in Klassen mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf hat<br />

sich dadurch leider kaum etwas geändert.<br />

1982<br />

Einen Meilenstein der Intelligenzstruktur<br />

erreicht der Berliner Psychologieprofessor<br />

Adolf Otto Jäger, dem es gelingt, das komplexe<br />

Konstrukt Intelligenz in ein ausreichend<br />

differenziertes, aber nicht übermäßig<br />

kompliziertes und empirisch fundiertes<br />

Modell zu fassen: das Berliner Intelligenz-<br />

Strukturmodell, kurz BIS. Das Modell unterscheidet<br />

drei Inhaltsmodalitäten (sprachliche,<br />

numerische und figurale) und vier Operationsmodalitäten<br />

(das, was man mit den<br />

Inhalten macht – Merkfähigkeit, Kreativität,<br />

Kapazität und Geschwindigkeit), aus denen<br />

sich zwölf Teilfähigkeiten ergeben, die einzeln<br />

abgeprüft werden können. Aus der Gesamtheit<br />

aller Teilfähigkeiten ergibt sich<br />

die allgemeine Intelligenz (der g-Faktor),<br />

die als IQ dargestellt werden kann.<br />

1983<br />

Mit seiner Theorie der „multiplen Intelligenzen“<br />

versucht der Erziehungswissenschaftler<br />

Howard Gardner, dem IQ ein breiteres<br />

Modell menschlicher Fähigkeiten entgegenzusetzen.<br />

In der Intelligenzforschung<br />

stößt sein Modell überwiegend auf Kritik.<br />

Zum einen ignoriere Gardner die Erkenntnisse<br />

der Intelligenzforschung; bereits 1938<br />

hat Louis Leon Thurstone mit seinen „Primärfaktoren“<br />

ein ähnliches, aber empirisch<br />

besser fundiertes Modell vorgeschlagen.<br />

Zum anderen wird kritisiert, dass jegliche<br />

Fähigkeit gleich eine „Intelligenz“ sein<br />

müsse – unter anderem von Detlef Rost,<br />

dem Initiator des Marburger Hochbegabtenprojekts.<br />

Insgesamt genügt das Modell den von<br />

Gardner selbst aufgestellten Kriterien nicht<br />

und gilt als empirisch unzureichend nachgewiesen,<br />

was seiner Popularität insbesondere<br />

in pädagogischen Kreisen jedoch keinen<br />

Abbruch tun konnte.<br />

„Precocity unavoidably complicates the<br />

problem of social adjustment. The child of<br />

eight years with a mentality of twelve or<br />

fourteen is faced with a situation almost<br />

inconceivably difficult. In order to adjust<br />

normally such a child has to have an<br />

exceptionally well-balanced personality and<br />

to be well nigh a social genius. The higher<br />

the IQ, the more acute the problem.“<br />

Lewis Madison Terman, The gifted child.<br />

In: C. Murchison (Hrsg.), A handbook of child<br />

psychology (1931), Zitat: S. 579.<br />

1984<br />

Der neuseeländische Politologe James R.<br />

Flynn (1934–2020) beschreibt als erster,<br />

dass Menschen in mehreren Industrienationen<br />

bessere Ergebnisse in IQ-Tests erzielen<br />

als die Generationen vor ihnen – mit der<br />

Folge, dass der mittlere Intelligenzquotient<br />

über die Jahrzehnte kontinuierlich ansteigt.<br />

Das bedeutet aber nicht notwendigerweise,<br />

dass die Menschen tatsächlich intelligenter<br />

werden, sondern vielmehr, dass sie heute<br />

besser in der Lage sind, IQ-Tests zu lösen.<br />

36 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


Frank Markowski, 57,<br />

Deutschland<br />

Naugai Kumika, 10,<br />

Japan<br />

Eiichi Kamma, 57,<br />

Japan<br />

Annette Brunsing, 73,<br />

Deutschland<br />

Michael Lammert,<br />

50, Deutschland<br />

Kaoru Horiba,<br />

55, Japan<br />

Nadine Jounais, 39,<br />

Deutschland<br />

Horst Pieper, 79,<br />

Deutschland<br />

Shizuka Saito, 38,<br />

Japan<br />

Nagy Szilárd, 46,<br />

Ungarn<br />

Shiori Yoshikane,<br />

7, Japan<br />

Roland R. Ackermann,<br />

86, Deutschland<br />

Yusuke Kijima, 24,<br />

Japan<br />

Jessica Romero<br />

Plasencia, 46, Mexiko<br />

Victor Vojtech Terber,<br />

54, Deutschland<br />

Ingrid Lehmann, 57,<br />

Deutschland<br />

Yauhiro Oga, 38<br />

Japan<br />

Vanessa Clauss, 22,<br />

Deutschland<br />

Anne C. Schneider,<br />

61, Deutschland<br />

Yu Sugita, 44,<br />

Japan<br />

Elisabeth Vollbrecht,<br />

16, Deutschland<br />

Javier Enrique Galdos<br />

Carvajal, 51, Peru<br />

Antje Diller-Wolff, 47,<br />

Deutschland<br />

Sadahiro Kitagawa,<br />

53, Japan<br />

Steffen Wildemann,<br />

58, Deutschland<br />

Nmomi Takeuchi,<br />

41, Japan<br />

Hans-Ascan Wieck,<br />

62, Deutschland<br />

Minako Kawamoto,<br />

51, Japan<br />

Andre Gerdts, 66,<br />

Deutschland<br />

Mirjam Völker, 29,<br />

Deutschland<br />

Elżbieta Kuś, 66,<br />

Polen<br />

Masaaki Murakami,<br />

53, Japan<br />

Edit Ézsiás, 40,<br />

Ungarn<br />

Norio Kajiyama,43,<br />

Japan<br />

Lilia Korbela, 7,<br />

Deutschland<br />

Kentaro Araki, 46,<br />

Japan<br />

Hidenri Yamasaki,<br />

35, Japan<br />

Malin Mahner, 29,<br />

Deutschland<br />

Piotr Hazan, 33,<br />

Polen<br />

Lori Norris, 61,<br />

USA<br />

Aman Chawla,<br />

Indien<br />

Hina Tanishi, 34,<br />

Japan


Lange Zeit stieg der IQ in den Industrienationen<br />

um 0,3 Punkte pro Jahr an; mittlerweile<br />

stagniert er dort jedoch, und in<br />

manchen Ländern sinkt der Wert inzwischen<br />

sogar. In anderen Ländern entfaltet<br />

der „Flynn-Effekt“ nach wie vor seine Wirkung.<br />

Die Gründe sind noch nicht abschließend<br />

geklärt. Der Flynn-Effekt zeigt jedoch,<br />

warum IQ-Tests von Zeit zu Zeit neu normiert<br />

werden sollten – zumindest, solange<br />

der Flynn-Effekt noch wirksam ist.<br />

1987<br />

Der Psychologieprofessor Detlef Rost startet<br />

das Marburger Hochbegabtenprojekt – eine<br />

Längschnittstudie, die sich mit der Entwicklung<br />

von Hochbegabten und Hochleistern<br />

im Kindes- und Jugendalter beschäftigt.<br />

Bis heute gilt die Studie als methodisch vorbildlich,<br />

da sie auf einer großen Stichprobe<br />

basiert, im Gegensatz zur Terman-Studie<br />

keine Vorauswahl getroffen wurde und den<br />

Teilnehmenden ihr Testergebnis nicht mitgeteilt<br />

wurde.<br />

Rosts Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen<br />

die „Harmoniehypothese“, die besagt,<br />

dass Hochbegabte entgegen dem Klischee<br />

durchschnittlich Begabten in sozialer<br />

und emotionaler Hinsicht keineswegs unterlegen<br />

sind. Die Daten der inzwischen erwachsenen<br />

Teilnehmenden werden weiterhin<br />

ausgewertet.<br />

1993<br />

Der Psychologe und Psychometriker John C.<br />

Carroll erzielt einen weiteren Durchbruch<br />

in der Beschreibung der Intelligenzstruktur:<br />

Mithilfe der Faktorenanalyse und einer<br />

großen Zahl von Datensätzen gelingt<br />

es ihm, Intelligenz als hierarchisches Konstrukt<br />

zu beschreiben. An der Spitze der<br />

Hierarchie (Stratum III) steht die allgemeine<br />

Intelligenz (Spearmans General- oder<br />

g-Faktor), gefolgt von den Gruppenfaktoren<br />

auf Stratum II, die spezifischere Fähigkeiten,<br />

etwa logisches Schlussfolgern, Geschwindigkeit<br />

oder auditive Fähigkeiten,<br />

zusammenfassen. Auf Stratum I schließlich<br />

finden sich sehr konkrete Einzelfähigkeiten<br />

– etwa die Fähigkeit, Tonhöhen zu<br />

unterscheiden. Carrolls Modell wird in den<br />

2000er Jahren mit dem Gf-Gc-Modell zum<br />

„CHC-Modell“ (benannt nach Cattell, Horn<br />

und Carroll) integriert.<br />

1994<br />

The Bell Curve von Charles Murray und Richard<br />

Herrnstein erscheint – der Titel bezieht<br />

sich auf die Glockenkurve der Intelligenzwerte.<br />

In ihrem Buch argumentieren<br />

die beiden Autoren, dass verschiedene<br />

„Menschenrassen“ in IQ-Tests unterschiedlich<br />

gut abschneiden: Asiatischstämmige<br />

am besten, gefolgt von Weißen und schließlich<br />

Schwarzen Menschen. Sie postulieren,<br />

dass diese Unterschiede genetisch bedingt<br />

seien.<br />

Das Buch, das nicht nur aufgrund seines<br />

rassistischen Tenors, sondern auch aufgrund<br />

seiner selektiven Studienauswahl<br />

kritisiert wird, führt unter anderem zur Bildung<br />

einer Task Force der American Psychological<br />

Association, die ein Jahr später<br />

unter dem Titel „Intelligence: Knowns and<br />

Unknowns“ eine Klarstellung des Status<br />

quo der Intelligenzforschung publiziert.<br />

Im Rahmen einer weiteren Längsschnittstudie<br />

zu Hochbegabung entwickeln Kurt<br />

Heller, Ernst Hany und Christoph Perleth<br />

das „Münchner Hochbegabungsmodell“.<br />

Seine Besonderheit: Begabung wird klar<br />

von Leistung unterschieden. Des Weiteren<br />

stellen die Autoren heraus, dass Begabung<br />

nicht nur im intellektuellen Bereich, sondern<br />

auf vielen Gebieten vorliegen und sich<br />

38 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


ZEITTAFEL<br />

in unterschiedlichsten Leistungen manifestieren<br />

kann. Voraussetzung für eine optimale<br />

Ausschöpfung des Potenzials ist allerdings,<br />

dass sowohl günstige Personbedingungen<br />

als auch förderliche Umweltbedingungen<br />

vorliegen. Dass Hochbegabte auch<br />

hohe Leistungen erzielen, ist also kein Automatismus!<br />

1995<br />

Der Wissenschaftsjournalist und klinische<br />

Psychologe Daniel Goleman setzt mit seinem<br />

Buch „EQ“ der „kalten“ Intelligenz ein<br />

neues erfolgsrelevantes Konstrukt entgegen.<br />

Der EQ kann als Maß der sogenannten<br />

„emotionalen Intelligenz“ eines Menschen<br />

verstanden werden. Liegt bei einer Person<br />

ein hoher Wert beim EQ vor, dann kann sie<br />

gut fremde und eigene Gefühle einschätzen.<br />

Trotz (oder möglicherweise wegen) der<br />

großen Popularität – das Buch wurde in 40<br />

Sprachen übersetzt und über 5 Millionen<br />

Mal verkauft – ist die wissenschaftliche Rezeption<br />

eher kritisch.<br />

Teilweise liegt dies wohl auch daran, dass<br />

die Bezeichnung „emotionale Intelligenz“<br />

zur Verwässerung des Intelligenzbegriffs<br />

im engeren Sinn beitragen könnte – ganz<br />

zu schweigen davon, dass sich Golemans<br />

populärer Begriff der „emotionalen Intelligenz“<br />

mit dem wissenschaftlichen Begriff<br />

anderer Forscher nur teilweise deckt. Metaanalysen<br />

zeigen jedoch, dass selbst der wissenschaftlich<br />

fundierte EQ den Berufserfolg<br />

nicht besser vorhersagt als die „klassische“<br />

Kombination aus IQ- und Persönlichkeitstests.<br />

2011<br />

Der Trend zu den multidimensionalen Modellen,<br />

die (Hoch-)Begabung breiter definieren<br />

als nur über den IQ, setzt sich weiter<br />

fort. Mit ihrem Megamodell der Talententwicklung<br />

fassen Rena Subotnik, Frank<br />

Worrell und Paula Olszewski-Kubilius zahlreiche<br />

Modelle der Intelligenz-, Kreativitäts-<br />

und Expertiseforschung zusammen<br />

und tragen so zum Verständnis der Talententwicklung<br />

über die gesamte Lebensspanne<br />

bei.<br />

Tanja Gabriele Baudson ist Ressortleiterin<br />

Wissenschaft und Forschung bei <strong>Mensa</strong> in<br />

Deutschland<br />

Felicitas Houf ist Forschungspraktikantin im<br />

Ressort Wissenschaft und Forschung.<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 39


„It’s easy to<br />

communicate when<br />

you are with likeminded<br />

people“<br />

„We are collecting statements about the situation of <strong>Mensa</strong> in different countries.<br />

No long story, just some short lines about your activities and the outlook for the<br />

future in your country.“<br />

Diese Nachricht ging Anfang September raus an (fast) alle nationalen <strong>Mensa</strong>s.<br />

Hier ist das Feedback.<br />

Norwegen<br />

We‘ve been almost hibernating for a while<br />

due to the pandemic. It has been difficult<br />

to conduct testing, and physical meetings<br />

/ activities have often had to be cancelled<br />

/ postponed. We‘ve been opening up more<br />

now that many are vaccinated. We recently<br />

sent some three groups of members on<br />

roadtrips, offering tests in regions we‘ve never<br />

been to before, and meeting local members<br />

along the way. We hope to get back to<br />

our normal activity level soon.<br />

Med hilsen / Best regards<br />

Eivind Olsen<br />

Leder <strong>Mensa</strong> Norge<br />

Ungarn<br />

<strong>Mensa</strong> Hungary is fast approaching 4000<br />

members, and we are working on making it<br />

truly a countrywide organization by strengthening<br />

local groups and integrating new<br />

members. We started a rapid digital development<br />

during COVID (eg. webstreaming<br />

lectures, allowing for online attendance<br />

at board meetings and other events),<br />

and we are continuing this work even as<br />

live events are coming back. We are rehauling<br />

our volunteering structures and we aim<br />

at involving more members, keeping track<br />

of hours worked, and recognizing everyone’s<br />

contribution. Our biggest project for<br />

the next few years is developing the electro-<br />

40 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


UMFRAGE<br />

nic, adaptive IQ test, which we want to use<br />

as an entrance test eventually.<br />

Cheers,<br />

Eszter Chrobacsinszky<br />

Peru<br />

<strong>Mensa</strong> Peru is still a very young organisation,<br />

just over four years old. However, the<br />

association is very dynamic and, in less<br />

than four years, has been recognised as an<br />

Emergent National <strong>Mensa</strong>. In addition to<br />

what <strong>Mensa</strong> traditionally offers, we also<br />

provide our members with personal development<br />

programmes to learn how to better<br />

use their intelligence and develop their<br />

potential, other tests to better know themselves,<br />

intellectual stimulation and psychological<br />

help.<br />

Regards,<br />

Pierrick Labbe, Franco-Peruvian and<br />

President of <strong>Mensa</strong> Peru<br />

Mexiko<br />

Being lucky enough to have met people who<br />

share what they believe was Dr. Lancelot<br />

Ware‘s original vision of <strong>Mensa</strong>, Mexico is<br />

one of those places where the official regional<br />

group recognition from MIL – back in<br />

2008 – occurred because we firmly believed<br />

in the importance of „fostering human intelligence<br />

for the benefit of humanity“.<br />

<strong>Mensa</strong> as a whole is complicated as not<br />

everyone joins <strong>Mensa</strong> for the same reasons.<br />

For some people it is „just“ a social club, for<br />

others it is a way to tell the rest of the world<br />

how smart they are. In this context, the path<br />

to „foster human intelligence for the benefit<br />

of humanity“ as <strong>Mensa</strong> is not a simple one.<br />

We’ve made several small projects to practice<br />

this objective in the past, from collecting<br />

books to give away, supporting science<br />

communications projects, planting trees,<br />

donating blood or organizing logical olympics<br />

for children. We also started the gifted<br />

children area to support them as well as<br />

their parents.<br />

The future of <strong>Mensa</strong> in the world and in<br />

Mexico should walk along with fulfilling<br />

our main objectives.<br />

Cinthia Reyes,<br />

Founder Past-President of <strong>Mensa</strong> Mexico<br />

(2008-2012)<br />

Founder of <strong>Mensa</strong> Mexico’s gifted children<br />

area (2014)<br />

Singapur<br />

Like people everywhere else, Singaporeans<br />

are trying our best to cope with the<br />

Covid-19 pandemic and have a normal social<br />

life at the same time. We miss travelling<br />

and attending regional events. As <strong>Mensa</strong><br />

Singapore pivoted our activities to online<br />

sessions, we were happy to see unexpected<br />

benefits in terms of regional collaboration<br />

which we did not have prior to the pandemic.<br />

Our monthly Fireside Chats where we<br />

invite speakers to share their knowledge on<br />

various topics are well attended not just by<br />

<strong>Mensa</strong> Singapore members, but also members<br />

from Malaysia, Indonesia, the Philippines,<br />

and even countries as far as Germany.<br />

At the same time, we also get to attend<br />

online gatherings of other chapters. This<br />

speaks of <strong>Mensa</strong>ns‘ ability to adapt to<br />

change and make the most out of a bad situation.<br />

Regards,<br />

Andrew Leo<br />

Zypern<br />

<strong>Mensa</strong> Cyprus is planning a dynamic restart<br />

as the effects of the Covid-19 pandemic<br />

ease by moving quickly to the next development<br />

stage as Provisional National <strong>Mensa</strong>.<br />

Always eager to serve the three purposes<br />

of <strong>Mensa</strong>, targeting children and young<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 41


people in particular, it shows an ever-growing<br />

recruitment of highly gifted children<br />

and young people – about 40 percent<br />

of the current membership includes children<br />

and young people below 18, for whom<br />

specific projects are established. <strong>Mensa</strong> Cyprus<br />

continues to work to get Cyprus education<br />

to recognize the needs of highly<br />

able and talented children and have gifted<br />

education, care and support integrated<br />

into Cyprus’s national strategy, while<br />

it supports and promotes talent in the society.<br />

It is <strong>Mensa</strong> Cyprus’s noble ambition<br />

to establish a role in view of importance<br />

attached to high intelligence as an untapped<br />

resource, nurturing and support of<br />

which can contribute to the society e<strong>special</strong>ly<br />

during a crisis. <strong>Mensa</strong> events that have<br />

been suspended during the Covid-19 pandemic<br />

will resume in a festive manner on October<br />

3rd with an open-air gathering to celebrate<br />

<strong>Mensa</strong>’s <strong>75th</strong> birthday <strong>anniversary</strong>.<br />

Dr. Christina Angelidou<br />

Chair, <strong>Mensa</strong> Cyprus<br />

Korea<br />

<strong>Mensa</strong> Korea held a general meeting on<br />

September 4th. Due to the Covid-19, the<br />

meeting was held using Zoom, and the decisions<br />

were made via electronic voting.<br />

<strong>Mensa</strong> Korea is not only financially suffering,<br />

as the former chairman has not returned<br />

ownership of the company to the<br />

new board even after his tenure has ended,<br />

but also has not been able to resolve several<br />

important <strong>issue</strong>s related to the contracts.<br />

However, if such problems are to be resolved,<br />

more beneficial activities are expected<br />

to be provided for the members.<br />

At the Asia Chairmen meeting held in April,<br />

Chairman of <strong>Mensa</strong> Korea, Eunjoo Lee,<br />

showed the strong passion and commitment<br />

to the next AMG, which led to Korea<br />

being designated as the host for next AMG<br />

in 2022. This was possible all thanks to the<br />

supports from other countries. In South Korea,<br />

most of the population are already vaccinated.<br />

In the year 2022, in which the AMG<br />

is going to be held, the risks of Covid-19 are<br />

expected to decrease, and it is hoped that it<br />

will be an opportunity for people from all<br />

over the world, as well as Asian <strong>Mensa</strong>n, to<br />

participate and fully enjoy their stays in Korea.<br />

When <strong>Mensa</strong>ns from other countries visit<br />

Korea, <strong>Mensa</strong> Korea helps them with their<br />

stays with not only the SIGHT coordinator,<br />

but also by organizing meetings in the International<br />

Affair Committee.<br />

If you ever visit Korea, please contact<br />

<strong>Mensa</strong> Korea. We are open to all <strong>Mensa</strong>ns.<br />

Eunjoo Lee<br />

Chairman <strong>Mensa</strong> Korea<br />

Nordmazedonien<br />

In the past two years our membership status<br />

is around 100 active members, and currently<br />

we are waiting for the right conditions<br />

to do another massive testing to broaden<br />

the number of our members. Meanwhile<br />

we transferred our activities online. We<br />

organized few online debates („Emotional<br />

intelligence“, „Artificial intelligence worldwide<br />

and Macedonia‘s tribute over the years“,<br />

„Social intelligence in time of corona“<br />

etc.). Our magazine is coming to life again,<br />

since there had been a period when all activities<br />

were paused and we had lost the status<br />

of Provisional <strong>Mensa</strong>. We also assembled<br />

a team that will work on the program<br />

for Gifted Youth, but still, we are waiting for<br />

the epidemiology situation to be better. So<br />

things are going better for <strong>Mensa</strong> Macedonia<br />

even when the world is on stand by.<br />

Emilija Miloshevska<br />

42 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


UMFRAGE<br />

Frankreich<br />

Few words about <strong>Mensa</strong> France:<br />

We are happy to start again a „normal“ life<br />

with lots of activities for members and also<br />

testing for candidates ;).<br />

We wish 2022 will be in the same direction<br />

as <strong>Mensa</strong> France will hold the EMAG in<br />

Strasbourg!<br />

We hope to see lots of foreign <strong>Mensa</strong>ns on<br />

it!<br />

Greg Vogel, President <strong>Mensa</strong> France<br />

Japan<br />

Covid-19 is a worldwide epidemic, and Japan<br />

is no exception, forcing people to restrict<br />

their outings and cancel events.<br />

MENSA is an organization which focuses<br />

on people-to-people exchanges, and Covid-19<br />

epidemic has paralyzed most of its<br />

activities. We have been holding some online<br />

events since the beginning of the pandemic,<br />

but they are not as exciting as in-person<br />

events.<br />

Having said that, it is fortunate that we<br />

can easily communicate with people overseas<br />

as the proliferation of online tools such<br />

as Zoom. We held a Twin Town Project with<br />

<strong>Mensa</strong> India a couple of weeks ago, which<br />

was well received.<br />

However, the main activities are still<br />

among domestic members. We, the Board<br />

members, need to make it easier for domestic<br />

members to interact with each other as<br />

we did before the pandemic. We have to understand<br />

that COVID-19 will not disappear<br />

completely, and our future goal is to create<br />

a new form of exchange.<br />

Kiyotaka Miyano,<br />

Chairman of <strong>Mensa</strong> Japan<br />

Indien<br />

Architect Sheetal Harpale: „It‘s easy to<br />

communicate when you are with like minded<br />

people ... after all it‘s difficult to find<br />

friends with same disorder.“<br />

Aman Chawla, Data Scientist: „<strong>Mensa</strong> has<br />

a very large and active network that‘s allowed<br />

me to meet and interact with some<br />

very interesting and like-minded people,<br />

all around the world.“<br />

Bela Raja, Child Guidance Counselor, Special<br />

Educator: „<strong>Mensa</strong> is a place where I can<br />

air my thoughts without the fear of being<br />

judged.“<br />

Komal Yadav, VP – <strong>Mensa</strong> Dhruv: „<strong>Mensa</strong><br />

has given wings to a lot of my dreams &<br />

aspirations. It has provided me a lot of opportunities<br />

I wouldn‘t have explored otherwise.“<br />

Ankush Goyal, Armed Forces: „The fact<br />

that <strong>Mensa</strong> provides a forum to the intelligentia<br />

to exchange views on diverse <strong>issue</strong>s<br />

makes it a unique organisation.“<br />

Rishi Nambair, Student: „Thanks to <strong>Mensa</strong>,<br />

I‘ve been able to meet a wide variety of people<br />

who share my interests and whom I can<br />

have intellectually stimulating conversations<br />

with. I like the variety of ideas that get<br />

shared amongst us members.“<br />

Megha Hegde, Student: „<strong>Mensa</strong> is an amazing<br />

platform to meet people from diverse<br />

backgrounds. I like how <strong>Mensa</strong> groups<br />

are active and enjoy the discussions. Sometimes<br />

it is about an ongoing <strong>issue</strong> and at<br />

other times it is something totally out-ofthe-box.<br />

During this pandemic, <strong>Mensa</strong> has<br />

been my primary platform for connecting<br />

with the outside world.“<br />

Vikash Agarwal, Chartered Accountant:<br />

„It is a great group to interact with people<br />

with high intellect. The Special Interest<br />

Groups are very impressive where one can<br />

actually spend quality time in his / her area<br />

of interest.“<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 43


IMPRESSUM<br />

MinD Magazin<br />

Die offizielle Zeitschrift<br />

von <strong>Mensa</strong> in Deutschland e.V.<br />

ISSN 1866-9867<br />

Herausgeber<br />

<strong>Mensa</strong> in Deutschland e.V.<br />

Rodinger Straße 19<br />

93413 Cham<br />

Registergericht: Köln, VR 8190<br />

Vorstand<br />

Yu Jin Son<br />

Christian Ambach<br />

Melanie Jäger<br />

Rüdiger Klings<br />

Ansgar Lindhauer<br />

Swante Scholz<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Swante Scholz<br />

Chefredakteur<br />

Erwin Klein<br />

Redaktion<br />

Babette Mairoth-Voigtmann<br />

Christina Zejewski<br />

Cornelia Capito<br />

Jan Zbikowski<br />

Julian Lemburg<br />

Kathrin Viergutz<br />

Katrin Sluka<br />

Martin Sluka<br />

Monika Besselmann<br />

Natalie Lehmann<br />

Ralf Müller<br />

Sören Köser<br />

Swen Neumann<br />

Ulrike Dürnfeld<br />

Uta Viegener<br />

Mitarbeit<br />

Anna Reuß<br />

Björn Liljeqvist<br />

Felicitas Houf<br />

Martin Jäkle<br />

Peter Fröhler<br />

Tanja Gabriele Baudson<br />

Udo Schultz<br />

Yu Jin Son<br />

Layout<br />

BT Media<br />

Celler Straße 1<br />

38518 Gifhorn<br />

Redaktionsanschrift<br />

ì mindmag@mensa.de<br />

Anzeigen<br />

n. n.<br />

ì mindmag@mensa.de<br />

¼ 0171 / 749 11 08<br />

Druck<br />

Passavia GmbH & Co. KG<br />

Medienstraße 5b<br />

94036 Passau<br />

Ì www.passavia.de<br />

Die mit dem Namen des Verfassers<br />

oder seinen Initialen gekennzeichneten<br />

Beiträge geben die Meinung<br />

des Autors wieder. Nachdruck nur<br />

mit schriftlicher Zustimmung und<br />

mit Quellenangabe. Die Redaktion<br />

behält sich vor, Leserbriefe und<br />

eingeschickte Artikel gekürzt zu<br />

veröffentlichen.<br />

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44 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021


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AUSKLANG<br />

<strong>Mensa</strong> vom Feinsten<br />

Von Erwin Klein<br />

Dieses Sonderheft zum 75sten von<br />

<strong>Mensa</strong> ist ein Versuch und ein Experiment,<br />

von dem jetzt, wo ich das<br />

hier schreibe, noch nicht klar ist, ob es gelingen<br />

wird.<br />

Irgendwann im Sommer entstand der<br />

Plan, als Mag-Redaktion zum anstehenden<br />

Jubiläum mehr zu machen als ein, zwei Jubel-Artikel<br />

im regulären MinD-Mag.<br />

Mit ein paar vagen Themenideen im Kopf<br />

(so ein Heft muss schließlich vernünftig gefüllt<br />

werden) und ziemlich grundlosem Optimismus<br />

(„Alles gar kein Problem.“) konnte<br />

der Vorstand überzeugt werden, das<br />

Projekt zu genehmigen. Das Ganze kostet<br />

schließlich ein paar Euro, und ob die Anzeigenerlöse<br />

wirklich sprießen würden, wusste<br />

vorher auch niemand.<br />

Was dann folgte, ist eine sehr mensanische<br />

Geschichte.<br />

Zunächst meldete sich Anna Reuß mit<br />

dem Angebot zur Mitarbeit. Die ehemalige<br />

Redakteurin der Süddeutschen Zeitung<br />

ließ sich gern für die Idee einspannen, die<br />

<strong>Mensa</strong>-Anfänge ganz neu zu recherchieren.<br />

Ihr Text am Anfang dieses Heftes ist ebenso<br />

faszinierend wie ernüchternd: Unser Verein<br />

war in seinen Anfangsjahren alles andere<br />

als eine Erfolgsgeschichte und er hat außerdem<br />

aus dieser Zeit fast nichts archiviert.<br />

Dann die vorsichtige Anfrage bei Björn<br />

Liljeqvist, dem internationalen Chairman:<br />

Ob er vielleicht ein Vorwort liefern könne?<br />

Die Gegenfrage: Warum nicht einen Artikel<br />

zur möglichen Zukunft von <strong>Mensa</strong>? Dass<br />

der pünktlich fertig wurde, war dann fast<br />

schon selbstverständlich.<br />

Udo Schultz, unseren Ehrenpräsidenten,<br />

musste ich nicht lange bitten.<br />

Sein <strong>Mensa</strong>-Anekdoten-Fundus<br />

ist wirklich unerschöpflich, er hätte dieses<br />

Heft mit seinen Erinnerungen ganz allein<br />

füllen können.<br />

Und dann bot Tanja Baudson noch eine<br />

„Zeittafel der Intelligenz“ an. Was kann man<br />

sich mehr an Unterstützung wünschen?<br />

Das Umwerfendste war allerdings die Foto-Aktion.<br />

Die Gedanke dahinter: Nichts repräsentiert<br />

<strong>Mensa</strong> besser als die Vielfalt der Mitglieder.<br />

Also bilden wir sie ab. Ein Aufruf<br />

über verschiedene Schwarze Bretter löste<br />

eine Lawine aus. Die Mailbox kollabierte<br />

zeitweilig, nach drei Tagen mussten wir die<br />

Notbremse ziehen und die Aktion beenden.<br />

Da jedoch Gesichter aus Deutschland allein<br />

<strong>Mensa</strong> nicht wirklich wiederspiegeln,<br />

schrieben wir zusätzlich eine Reihe nationaler<br />

<strong>Mensa</strong>s an: Ob sie vielleicht Interesse<br />

hätten, …<br />

Eine zweite, bis heute anhaltende Lawine<br />

folgte. Die schnellsten waren <strong>Mensa</strong> Mexiko<br />

und <strong>Mensa</strong> Singapur, dann wurden<br />

wir mit Fotos aus Ungarn und Polen geflutet,<br />

und als es sich etwas<br />

beruhigte, kam aus Japan<br />

ein Ordner mit genau 144<br />

Portraits, alle akkurat sortiert<br />

und beschriftet. Wo<br />

das noch enden wird, wissen<br />

wir nicht. Wie wir das<br />

auf die Reihe kriegen, auch<br />

nicht. Aber es macht Spaß.<br />

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