Mensa 75th anniversary special issue

sich eine Rückenmarksverletzung mit Lähmungserscheinungen
in den Beinen zu.
Ein Professor aus Kiel hatte angeboten, eine
neue Methode an ihr auszuprobieren. Eine
kurze Mail von Mensa Bulgarien und wir
hatten zwei Gäste, die wir noch nie im Leben
getroffen hatten. Um es kurz zu machen:
Wir hatten eine wunderbare Zeit. Wie
wir später hörten, haben sie es geschafft, in
die USA auszuwandern.
Der erste Test in Schwerin nach der Maueröffnung
war besonders. Die Zeitungen
hatten auf einen Kennenlernstammtisch
am Freitagabend und den Aufnahmetest
am Samstagmorgen hingewiesen.
Der Stammtisch bestand aus zwei Ms
aus Hamburg, einem aus Rostock und einem
aus Kiel. Ähnlich verhielt es sich am
Samstag. Keine Kandidaten, aber ein Reporter
von NDR Mecklenburg-Vorpommern,
der die Testteilnehmer interviewen wollte.
Was tun? Es wurde ein Interview gebastelt
und dann der Reporter nach anfänglichem
Sträuben in den Test gesteckt.
Bestanden – Was nun?
Eine Woche später ein ungläubiger Anruf.
Er habe „bestanden“ – was nun? Er kam zum
Kieler Mensa-Grillen und trat am nächsten
Morgen bei. Mit Hilfe von Mensa Australien
arbeitet er jetzt Downunder.
Ein weiteres Mitglied aus der ehemaligen
DDR, Michael Nitsche, wurde vor dem
Mauerfall von MinD mit der Mitgliederzeitschrift,
damals „Bagatelle“ versorgt,
die Hans Lippmann mit viel Liebe in seiner
Druckerei erstellte – wenn der Inn in
seinem Bett blieb und nicht die Maschinerie
unter Wasser setzte. Die Zeitschrift, die
bei Michael in Dresden ankam, hatte wenig
Ähnlichkeit mit dem Original. Große Teile
waren ausgeschnitten oder geschwärzt.
Also gingen wir dazu über, sie seitenweise
zu versenden. Das ging weit problemloser.
Einmal hatte Michael Gelegenheit, nach
dem Fall der Mauer an einer MV teilzunehmen,
bevor eine heimtückische Krankheit
sein Leben viel zu früh beendete.
Die Berliner Ms waren während des Mauerfalls
besonders gefragt. Amerikanische
Ms wollten entweder einen Mauerbrocken
oder eine Übernachtungsmöglichkeit. Einer
dieser Brocken liegt heute im Museum
von Boston!
Original dänische
Nordmanntannen
Mensa in Schleswig-Holstein hatte eine
Zeit lang eine Partnerschaft mit einer dänischen
Gruppe. Anlässlich einer gemeinsamen
Weihnachtsfeier in Dänemark kam
die Rede auf die (damals) hohen Preise von
Nordmanntannen in Deutschland. Dabei
blieb es bis 14 Tage vor Weihnachten.
An Schultzens Telefon: Zwei Ms aus Dänemark.
Sie stünden mit einem LKW mit
150 Nordmann-Tannenbäumen im Osten
von Berlin, weil sie die Idee hatten, sie dort
günstig zu verkaufen. Irgendwie funktioniere
das nicht. Der LKW müsse am nächsten
Tag zurückgegeben und die Bäume
dürften nicht re-importiert werden. Ob sie
die auf unserem Rasen abladen könnten –
zur freien Verfügung. Sie hätten das Ganze
nur aus Spaß daran gemacht.
Am nächsten Morgen flogen Nordmanntannen
in hohem Bogen auf den Rasen.
Kurze Plakatierung und Werbung in Schule
und Kindergarten und Heilig„morgen“ waren
nur noch fünf Bäume übrig! Unseren
dänischen Freunde gaben wir natürlich die
Erlöse, damit sie wenigstens die Benzinkosten
decken konnten. Bereits im August des
nächsten Jahres kam die Frage auf: „Macht
ihr das in diesem Jahr wieder?“ Wir erhielten
100 Bäume als Direktlieferung.
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18 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021