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Mensa 75th anniversary special issue

An special issue to Mensa's 75th anniversary produced by MinD-Mag, the magazine of Mensa in Deutschland

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ZEITTAFEL<br />

1884<br />

Der vielfältig begabte Galton interessierte<br />

sich nicht nur dafür, worin sich Menschen<br />

unterscheiden, sondern auch dafür, wie<br />

man sie vermessen kann. Sein erstes „anthropometrisches<br />

Labor“ eröffnet 1884 anlässlich<br />

der International Health Exhibition<br />

in London. Das Ziel: die Erfassung menschlicher<br />

Merkmale im großen Stil, um eine<br />

ausreichende Datengrundlage für seine statistischen<br />

Analysen zu erhalten.<br />

Das „anthropometrische Labor“ von Sir Francis<br />

Galton.<br />

Foto: wikimedia commons<br />

Während Psychologinnen und Psychologen<br />

heutzutage Studierende der ersten Semester<br />

mit Versuchspersonenstunden, kleinen<br />

Geldbeträgen oder Schokoriegeln ködern<br />

müssen, drehte Galton den Spieß um:<br />

Bei ihm zahlten die Teilnehmenden einen<br />

kleinen Geldbetrag dafür, ihren Schädel<br />

vermessen oder ihre genaue Augenfarbe<br />

anhand einer Vergleichstafel einschätzen<br />

zu lassen oder die Kraft ihres Händedrucks<br />

unter Beweis zu stellen!<br />

1904<br />

Der Psychometriker Charles Spearman<br />

stellt fest, dass alle Testverfahren, die geistige<br />

Fähigkeiten erfassen, positiv miteinander<br />

zusammenhängen. Wer also in einem<br />

Teilbereich gut abschneidet, erzielt tendenziell<br />

auch in einem anderen gute Ergebnisse.<br />

Diese „positive Mannigfaltigkeit“ bildet<br />

die Grundlage für die Entdeckung des General-(kurz<br />

g-)Faktors, die allgemeine Intelligenz,<br />

welche die Grundlage aller geistigen<br />

Fähigkeiten bildet.<br />

1905<br />

Der Psychologe Alfred Binet (1857–1911)<br />

und der Arzt Théodore Simon (1873–1961)<br />

erproben den im Auftrag des französischen<br />

Bildungsministeriums entwickelten ersten<br />

Intelligenztest. Ihr Ziel: diejenigen Kinder<br />

zu identifizieren, die aktuell zwar noch<br />

nicht in der Schule zurechtkommen, es<br />

aber mit Förderung schaffen könnten. Kurz<br />

davor war die allgemeine Schulpflicht in<br />

Frankreich eingeführt worden – dass sich<br />

nicht alle Kinder gleichermaßen leicht damit<br />

taten, plötzlich die Schulbank drücken<br />

zu müssen, verwunderte nicht …<br />

Bei den Aufgaben ging es somit nicht um<br />

Spezialwissen, sondern auch um alltägliche<br />

Kompetenzen: Wozu braucht man Besteck?<br />

Zeige dein rechtes Knie! Nenne die Tage der<br />

Woche! Die richtigen Antworten wurden<br />

in das sogenannte „Intelligenzalter“ umgerechnet,<br />

welches Aufschluss über den geistigen<br />

Entwicklungsstand des Kindes gab.<br />

„The great fact remains that able men<br />

take pleasure in the society of intelligent<br />

women, and, if they can find such as would<br />

in other respects be suitable, they will<br />

marry them in preference to mediocrities.“<br />

(Sir Francis Galton, Hereditary Genius (1869),<br />

Zitat: S. 326<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 29

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