23.09.2022 Views

TRENDYone Job Guide Herbst 2022

Bewerbungstipps | Erfolgreich durch die Probezeit | Lerntypen | Bewerbungskosten absetzen | Überfordert in der Ausbildung?

Bewerbungstipps | Erfolgreich durch die Probezeit | Lerntypen | Bewerbungskosten absetzen | Überfordert in der Ausbildung?

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A<br />

JOB<br />

U G S B U R G & N O R D S C H W A B E N · H E R B S T 2 0 2 2<br />

<strong>Guide</strong><br />

T H E M E N<br />

Bewerbungstipps<br />

Fördermittel<br />

Duales Studium<br />

CoWorkation<br />

<strong>Job</strong>messen<br />

Über<br />

150<br />

Stellen!


WIR MACHEN<br />

MONTE – MACH MIT!<br />

Jetzt Ausbildungsplatz<br />

für 2023 in einer der führenden<br />

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> Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

> Industriekaufmann (m/w/d)<br />

> Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)<br />

> Mechatroniker (m/w/d)<br />

> Milchtechnologe (m/w/d)<br />

> Milchwirtschaftlicher Laborant (m/w/d)<br />

BENEFITS<br />

✔ Erstklassige Ausbildung<br />

✔ Top Ausbildungsgehalt<br />

✔ Übernahme für mind. 2 Jahre<br />

✔ Inhouse-Fitness-Angebote<br />

✔ IT- / und Sprachtrainings<br />

✔ Monte und Joghurt satt<br />

✔ Essenszulage<br />

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✔ Gute Verkehrsanbindung<br />

Wir freuen uns über deine online-<br />

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passt. Einfach Code scannen!


SEITE<br />

3<br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Grundlagen<br />

4 Schritt für Schritt zum geeigneten Traumjob<br />

6 Der Lebenslauf: Worauf kommt es an?<br />

8 Das A und O: Das Anschreiben<br />

10 Das Vorstellungsgespräch am Telefon<br />

12 Klick und <strong>Job</strong>: Bewerbung via Smartphone<br />

14 Lerntypen und wie sie am besten lernen können<br />

18 Erfolgreiche Kommunikation: Worauf muss<br />

geachtet werden?<br />

Ausbildung<br />

20 Erfolgreich durch die Probezeit:<br />

Rechte und Pflichten auf einen Blick<br />

22 Die Arten von Berichtsheften<br />

24 Bewerbungskosten absetzten<br />

26 Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)<br />

28 Eine Ausbildung mit oder ohne Studium hat<br />

viele Vorzüge<br />

30 Überfordert in der Ausbildung? Das kann<br />

dagegen unternommen werden<br />

32 Ausbildungsförderung im Überblick<br />

Fachkräfte<br />

36 Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männer<br />

38 CoWorkation: Urlaub und Arbeit in Kombination<br />

40 Dauerbrenner Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

und Pflege<br />

42 Starke Arbeitgebermarke werden<br />

44 Mehr Luxus im <strong>Job</strong>: Freizeit statt Geld?<br />

46 Karriere- und <strong>Job</strong>messen im Überblick<br />

Der <strong>TRENDYone</strong> JOB GUIDE beinhaltet Bewerbungstipps,<br />

Stellenangebote, Informationen<br />

über neue Ausbildungsberufe sowie Orientierungshilfen<br />

für Fachkräfte und richtet sich an<br />

alle, die einen Ausbildungsplatz, eine Weiterbildungsmaßnahme<br />

oder neue Karrieremöglichkeiten<br />

suchen. Der JOB GUIDE ist an vielen<br />

Schulen und Bildungseinrichtungen sowie<br />

an zahlreichen Auslagestellen, oder direkt im<br />

<strong>TRENDYone</strong>-Büro kostenlos erhältlich.<br />

Unternehmen in dieser Ausgabe:<br />

2 Zott SE & Co. KG<br />

5 buttinette<br />

9 Juzo<br />

11 Stadtsparkasse Augsburg<br />

15 Ihle<br />

17 Rieger + Ludwig GmbH<br />

19 VR-Bank Handels und Gewerbebank<br />

25 Josef Saule<br />

29 pd.KURIER<br />

33 Bundesagentur für Arbeit<br />

40 Regio Augsburg Wirtschaft<br />

47 sedak<br />

48 Universitätsklinikum Augsburg<br />

Impressum<br />

Verlag:<br />

Ad can do GmbH & Co. KG<br />

Zirbelstraße 51 a<br />

86154 Augsburg<br />

Tel. 0821 / 45 54 54 - 0<br />

Fax 0821 / 45 54 54 - 10<br />

E-Mail: info@trendyone.de<br />

Umsetzung:<br />

Christian Strohmayr<br />

Bankverbindung:<br />

Stadtsparkasse Augsburg<br />

IBAN: DE34720500000000094441<br />

BIC: AUGSDE77XXX<br />

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />

stellen die Meinung des Verfassers, nicht<br />

eine Stellungnahme von <strong>TRENDYone</strong> dar.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Honorierte Beiträge und Fotos gehen in den<br />

Besitz von <strong>TRENDYone</strong> über. Höhere Gewalt<br />

entbindet die Ad can do GmbH & Co. KG von<br />

der Lieferungspflicht.<br />

Geschäftsführer:<br />

Jürgen Windisch<br />

Bildquellen: Thinkstock Photos, istockphotos, Fotolia, AdobeStock


4<br />

4<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Der Weg ins<br />

Schritt für Schritt zum<br />

geeigneten Traumjob<br />

Berufsleben<br />

Jahrelang drücken wir die<br />

Schulbank und arbeiten alle<br />

auf genau ein Ergebnis hin:<br />

den Abschluss. Was zunächst<br />

einmal nach einer Menge<br />

Freiheit klingt, ist aber gleichzeitig<br />

auch ein entscheidender<br />

Schritt in Richtung selbstbestimmtes<br />

Leben. Denn jetzt<br />

geht es, sofern noch nichtgeschehen,<br />

um das Planen<br />

der Zukunft. Die Berufswelt<br />

bietet zwar zahlreiche sowie<br />

spannende Perspektiven, den<br />

geeigneten <strong>Job</strong> muss dennoch<br />

jeder selbst finden.<br />

Bei der Suche hilft ein wesentlicher<br />

Gedankengang:<br />

Die Berufswahl sollte immer<br />

auf persönliche Stärken und<br />

Einstellungen abgestimmt<br />

werden.<br />

Es ist nicht alles Gold, was<br />

glänzt<br />

Auch wenn sich ein Beruf<br />

spannend anhört, kann sich<br />

im Nachhinein herausstellen,<br />

dass die Tätigkeiten gar nicht<br />

zur eigenen Persönlichkeit<br />

passen. Das Erfolgsrezept:<br />

Tests aus dem Internet. Die<br />

Ergebnisse sind jedoch oft<br />

die Gleichen. Die Überzeugung<br />

bleibt erhalten oder<br />

das Bild über die jeweilige<br />

Arbeit könnte sich aber auch<br />

vollständig wenden. Aus diesem<br />

Grund sollte rechtzeitig<br />

mit der Berufsorientierung<br />

begonnen werden. In Form<br />

von Praktika, einem Schnupperstudium<br />

oder sonstigen<br />

Tätigkeiten können wertvolle<br />

Erfahrungen gesammelt werden.<br />

<strong>Job</strong>messen und Berufsberatung<br />

während Corona<br />

Um die stetige Entwicklung<br />

des Arbeitsmarktes im Blick<br />

zu behalten, hilft es <strong>Job</strong>messen<br />

zu besuchen oder einen<br />

Termin bei einer Berufsberatung<br />

auszumachen. Aufgrund<br />

der Pandemie mussten in den<br />

vergangenen Jahren viele<br />

<strong>Job</strong>messen abgesagt werden,<br />

da eine Umsetzung unter den<br />

vorherrschenden Bedingungen<br />

stets zu risikoreich war.<br />

Für <strong>2022</strong> allerdings laufen die<br />

Planungen schon wieder auf<br />

Hochtouren. Einfach informiert<br />

bleiben und das Angebot<br />

auf den Messen nutzen!<br />

I N F O<br />

Knigge<br />

• Frühzeitig mit der<br />

Suche beginnen<br />

• Information nicht nur<br />

über das Internet<br />

• Teilnahme an Online-<br />

<strong>Job</strong>messen<br />

• Berufsorientierungstests<br />

können helfen<br />

• Vereinbarung eines<br />

Termins bei der Berufsberatung<br />

• Auch Initiativbewerbungen<br />

sind möglich<br />

• Flexibilität beim<br />

Standort eines Betriebes<br />

ist wichtig


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Kreative Köpfe<br />

Haben Sie Interesse, mit uns<br />

ins Berufsleben zu starten?<br />

Dann bewerben Sie sich unter<br />

www.buttinette.de<br />

... oder direkt an<br />

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Ausbildung (m/w/d)<br />

• Kaufmann im Einzelhandel<br />

• Fachkraft für Lagerlogistik<br />

• Kaufmann für Büromanagement<br />

• Kaufmann für Marketingkommunikation<br />

• Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

(Fachrichtung Außenhandel)<br />

• Kaufmann im E-Commerce<br />

• Mediengestalter Digital und Print<br />

• Fachinformatiker für Systemintegration<br />

• Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />

Duale Studiengänge (m/w/d)<br />

• BWL-Handel<br />

• BWL-Marketingmanagement<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

• Informatik


6<br />

6<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Der Lebenslauf<br />

Worauf kommt es an?<br />

Personalentscheider können sich oft nur sehr wenig Zeit<br />

nehmen, um sich anhand der Bewerbung und des Lebenslaufs<br />

ein soweit reichendes Bild von der Bewerberin oder<br />

dem Bewerber zu machen, dass eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />

daraus resultiert.<br />

Daher ist entscheidend, dass<br />

der Lebenslauf klar gegliedert<br />

und übersichtlich ist. Er<br />

soll lückenlos über den persönlichen<br />

und beruflichen<br />

Werdegang informieren. Man<br />

unterscheidet drei Arten der<br />

Aufmachung: funktional,<br />

ausführlich und tabellarisch.<br />

Wobei letztere die heute gebräuchlichste<br />

ist.<br />

Heute ist der Lebenslauf tätigkeitsbezogener<br />

geworden<br />

und muss auch nicht mehr<br />

zwingend chronologisch vorwärts<br />

gewandt geschrieben<br />

werden. Das was man kann<br />

und gemacht hat, soll sofort<br />

ins Auge springen. Beim Erstellen<br />

des Lebenslaufs sollte<br />

man sich also viel Zeit nehmen<br />

und Sorgfalt walten lassen.<br />

Er ist die erste Arbeitsprobe<br />

für einen Bewerber.<br />

Vermeiden Sie Grammatikund<br />

Rechtschreibfehler – das<br />

gilt selbstverständlich auch<br />

für alle anderen Dokumente<br />

der Bewerbungsmappe. Am<br />

besten sucht man sich jemanden,<br />

der in Rechtschreibung<br />

fit ist und der den Text dahingehend<br />

kontrollieren kann.<br />

Auf einen Blick<br />

Ein Lebenslauf ist grob gegliedert<br />

in die Kategorien:<br />

Schulbildung, Ausbildung<br />

und Berufserfahrung. Schöne<br />

Vorlagen gibt es zum Beispiel<br />

im Internet, aber auch einige<br />

Schreibprogramme bieten<br />

gute und übersichtliche<br />

Muster für Lebensläufe. Hier<br />

sollte einheitlich aufgelistet<br />

werden, welche Tätigkeit der<br />

Bewerber wann und wo ausgeführt<br />

hat. Die Details dazu<br />

belegen dann die beigelegten<br />

Zeugnisse. Natürlich muss<br />

nicht jedes Zeugnis über je-


den Nebenjob während der<br />

Schulzeit beigelegt werden.<br />

Aber vor allem das Abiturbzw.<br />

Abschlusszeugnis sowie<br />

die letzten zwei oder drei Arbeitszeugnisse<br />

dürfen nicht<br />

fehlen.<br />

Der Lebenslauf dient bei<br />

der Fülle von Bewerbungen<br />

auch dazu, mehrere Bewerber<br />

schnell miteinander zu<br />

vergleichen, daher empfiehlt<br />

sich der tabellarische Lebenslauf,<br />

der meist wie folgt aufgebaut<br />

wird:<br />

Die Überschrift „Lebenslauf“<br />

sollte zentriert ausgerichtet<br />

werden. Oben rechts wird das<br />

Bewerbungsfoto angebracht,<br />

wenn es nicht in ein Deckblatt<br />

eingebettet ist oder separat<br />

versandt wird, wie es oft bei<br />

Online-Bewerbungen der Fall<br />

ist. Doppelte Formatierungen,<br />

wie zum Beispiel fett und unterstreichen<br />

bitte vermeiden.<br />

Bei der Schriftart sollte die<br />

gleiche verwendet werden,<br />

mit der auch das Anschreiben<br />

formatiert wurde. Die<br />

Daten können chronologisch<br />

oder antichronologisch (letzte<br />

Tätigkeit zuerst) sortiert<br />

werden. Bei einem umfangreichen<br />

Werdegang empfiehlt<br />

sich die antichronologische<br />

Anordnung.<br />

Zunächst sind die persönlichen<br />

Daten anzugeben:<br />

Name<br />

Anschrift<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Geburtsdatum und -ort<br />

Staatsangehörigkeit<br />

Familienstand<br />

Anzahl der Kinder,<br />

Alter der Kinder<br />

Die folgenden Gliederungspunkte<br />

sind als Beispiel zu<br />

verstehen und sind, je nach<br />

Werdegang, unterschiedlich<br />

zu strukturieren. Es empfiehlt<br />

sich, nicht nur Zeiträume,<br />

sondern auch Aufgabenbereiche<br />

und Erfahrungen<br />

anzugeben.<br />

Schulische Ausbildung<br />

[Jahreszahlen]<br />

• Name, Ort und Typ der<br />

Schule<br />

• Abschluss<br />

(Abschlussnote in<br />

Klammern)<br />

Berufliche Ausbildung<br />

[Monat/Jahr]<br />

• Unternehmen mit (eventuell)<br />

Ausbildungsort<br />

• Art der Ausbildung, Abschluss<br />

Studium<br />

[Monat/Jahr]<br />

• Name der Fachhochschule<br />

bzw. Universität<br />

• Studiengang/-fach<br />

• Vertiefungsrichtung<br />

• Abschluss mit Note<br />

• evtl. Thema der Arbeit und<br />

Promotion<br />

Praktika<br />

[Monat/Jahr]<br />

• Unternehmen, Ort<br />

• Tätigkeitsbereich<br />

Beruflicher Werdegang<br />

[Monat/Jahr]<br />

• Unternehmen, Ort<br />

• und eine kurze Darstellung<br />

der Aufgabenbereiche. Heben<br />

Sie Aufgaben hervor,<br />

die für die angestrebte<br />

Stelle relevant sind.<br />

SEITE<br />

Berufliche Weiterbildung<br />

[Monat/Jahr]<br />

• Art<br />

• Abschluss (z. B. Zertifikate/<br />

Urkunden für Seminare)<br />

Weitere Gliederungspunkte<br />

können sein:<br />

• Auslandserfahrung oder<br />

-reisen<br />

• Sprach- und EDV-Kenntnisse<br />

• Interessen und Hobbys<br />

7<br />

Angabe von Hobbys, die für<br />

die angestrebte Stelle relevant<br />

sind. Risikosportarten,<br />

wie Fallschirmspringen oder<br />

ähnliches sollten vermieden<br />

werden.<br />

Referenzen/Sonstiges<br />

Tätigkeiten, die unter keinen<br />

anderen Gliederungspunkt<br />

fallen.<br />

Tipp:<br />

Angaben der Art „seit 06/2004<br />

arbeitslos“ sind unglücklich.<br />

Besser: Aufgliedern, wie die<br />

Zeit der Bewerbungsphase<br />

genutzt wurde (zum Beispiel<br />

Kurse, Fortbildungen etc.).<br />

Der Lebenslauf darf auf diese<br />

Weise „getuned“ werden.<br />

Allerdings ist dabei wichtig,<br />

auf die Wahrheit zu achten.<br />

Übertreibungen und Unstimmigkeiten<br />

fallen Personalverantwortlichen<br />

in der Regel<br />

schnell auf.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Mit der Unterschrift wird die<br />

Richtigkeit und Aktualität der<br />

gemachten Angaben bestätigt.<br />

Bitte unterschreiben Sie<br />

leserlich und mit vollständigem<br />

Namen. Eine Grußformel<br />

ist hier fehl am Platz!<br />

7


8<br />

8<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Das A und O:<br />

Das Anschreiben<br />

Wer sich heutzutage bei einer Firma bewirbt, macht das zu<br />

99 Prozent online. Gefordert werden hier meist ein Anschreiben<br />

und ein Lebenslauf sowie dementsprechende Zeugnisse<br />

und Nachweise. Wenn das Anschreiben nicht korrekt ist,<br />

sind die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />

sehr gering. Das muss einfach passen. Wie man<br />

hier bei den Personalern punktet, haben wir in fünf Regeln<br />

zusammengefasst.<br />

#1: Korrekte<br />

Rechtschreibung<br />

Rechtschreib- und Grammatikfehler<br />

sind beim Anschreiben<br />

unbedingt zu vermeiden.<br />

Wer sich unsicher mit Formulierungen<br />

und der Rechtschreibung<br />

ist, sollte sich Hilfe<br />

holen und die Bewerbung<br />

von einer qualifizierten Person<br />

Korrekturlesen lassen.<br />

#2: Richtige Ansprache<br />

In den Betreff gehören das<br />

Wort Bewerbung, dann die<br />

Kennziffer – soweit vorliegend<br />

– und die Bezeichnung<br />

der Position. Bei der<br />

anschließenden Begrüßung<br />

sollte man nur dann mit<br />

„Sehr geehrte Damen und<br />

Herren“ beginnen, wenn<br />

der Name des Ansprechpartners<br />

nicht bekannt ist. Auch<br />

hier sollte nie der Name des<br />

Ansprechpartners falsch geschrieben<br />

oder ein Titel wie<br />

Dr. unterschlagen werden.<br />

Meist ist der Ansprechpartner<br />

in der Ausschreibung angegeben,<br />

andernfalls kann dieser<br />

auch telefonisch erfragt werden.<br />

#3: Eine Seite<br />

Das Anschreiben sollte nicht<br />

länger als eine Seite lang sein.<br />

Alles andere könnte zur Überforderung<br />

des Lesers führen.<br />

Gleichzeitig muss es aber die<br />

wichtigsten Informationen<br />

Die Entscheidung für<br />

eine Absage kann in<br />

weniger als zwei<br />

Minuten fallen<br />

über den Bewerber enthalten.<br />

Für die Lesewirkung<br />

empfiehlt es sich, die Abschnitte<br />

sinngemäß zusammenzufassen.<br />

Außerdem gehören auf das<br />

Anschreiben neben der Angabe<br />

von Ort und Datum zwei<br />

wichtige Adressen:<br />

• Der Absender (mit vollständigem<br />

Namen, Anschrift, E-<br />

Mail und Telefonnummer)<br />

• Der Adressat (korrekter<br />

Name und Adresse des<br />

Unternehmens sowie der<br />

Name des Ansprechpartners)<br />

#4: Richtige Struktur<br />

In die zwei bis drei Sätze<br />

lange Einleitung gehört<br />

der Grund sowie die Quelle,<br />

der Stellenanzeige (beispielsweise<br />

<strong>Job</strong>portale,<br />

über befreundete Mitarbeiter<br />

der Firma o.Ä.). Sollte<br />

man sich auf ein Gespräch<br />

im Rahmen einer Messe oder<br />

auf ein Telefonat beziehen<br />

können, so gehört dies ebenfalls<br />

hierher. Im Hauptteil


SEITE<br />

9<br />

9<br />

kurz und knapp die bisherigen<br />

Tätigkeiten, Fähigkeiten<br />

oder Talente hervorheben,<br />

die einen zum perfekten Bewerber<br />

machen. Eine sinnvolle<br />

Unterteilung in Absätze<br />

erleichtert dem Empfänger<br />

das Lesen. Der Text sollte fließend<br />

und interessant gestaltet<br />

sein.<br />

Als letzten Absatz eignet sich<br />

immer der Hinweis, sich auf<br />

ein persönliches Kennenlernen<br />

zu freuen und jederzeit<br />

für Rückfragen zur Verfügung<br />

zu stehen. Konjunktive (würde,<br />

könnte,...) sind zu vermeiden.<br />

Am Schluss steht dann die<br />

Verabschiedungsformel und<br />

der komplette Name, dazwischen<br />

die Unterschrift, die<br />

gut eingescannt sein sollte.<br />

Sind bei einer Stellenanzeige<br />

außerdem das frühestmögliche<br />

Eintrittsdatum sowie die<br />

Gehaltsvorstellung (in brutto/Jahresgehalt)<br />

gewünscht,<br />

wird diese am besten in das<br />

E-Mail Anschreiben und nicht<br />

direkt ins Anschreiben Dokument<br />

geschrieben.<br />

#5: Richtiges Format<br />

Schrift: In vielen Ratgebern<br />

wird eine serifenlose Schrift<br />

wie zum Beispiel Arial oder<br />

Helvetica empfohlen. Diese<br />

lässt sich gut lesen und wirkt<br />

modern. Als Schriftgröße eignen<br />

sich 10 pt. bis maximal 12<br />

pt. Der Zeilenabstand sollte<br />

mindestens 1,2, am besten 1,5<br />

F A Z I T<br />

Fazit<br />

Vielen Personalchefs reicht ein<br />

kurzer Blick auf das Anschreiben.<br />

Deshalb sollten Sie hierzu<br />

etwas mehr Zeit investieren<br />

und mehrmals checken lassen,<br />

bevor die Bewerbung plus<br />

Anschreiben verschickt wird.<br />

Zeilen betragen.<br />

Ränder: Legen Sie als Abstand<br />

zum oberen und unteren<br />

Seitenrand 16,9 mm<br />

fest, zum linken Seitenrand<br />

24,1 mm und zum rechten<br />

8,1 mm. Damit halten Sie die<br />

für Bewerbungen gültige DIN<br />

5008 ein.<br />

Azubis gesucht<br />

juzo.de/ausbildung<br />

Lebensfreude in Bewegung


10<br />

10<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Vorstellungsgespräch<br />

am Telefon<br />

So meistern Sie erfolgreich ein<br />

Telefoninterview<br />

Gerade Unternehmen, die<br />

eine große Anzahl an Bewerbern<br />

haben, greifen gerne auf<br />

die Möglichkeit zurück, im<br />

Vorfeld ein Telefoninterview<br />

zu führen. So werden nicht<br />

nur Fahrtkosten, sondern<br />

auch jede Menge Zeit gespart.<br />

Doch auch, wenn man sich<br />

nicht persönlich gegenüber<br />

sitzt, sollte man ein Interview<br />

per Telefon immer wie<br />

ein richtiges Bewerbungsgespräch<br />

betrachten und sich<br />

dementsprechend darauf vorbereiten.<br />

Dafür gibt es einige<br />

hilfreiche Tipps und Tricks,<br />

um dem Traumjob einen<br />

Schritt näher zu kommen.<br />

Denn überzeugt man einen<br />

Personaler erstmal am Telefon,<br />

folgt im Normalfall die<br />

Einladung zum klassischen<br />

Bewerbungsgespräch vor Ort.<br />

Vorbereitung ist das A und O<br />

Planen Sie genügend Zeit für<br />

das Interview ein: Während<br />

es in einem 20-minütigen Interview<br />

meist nur um Basisinformationen<br />

zu Ihrer Person<br />

sowie Rückfragen zum Lebenslauf<br />

oder eventuellen Lücken<br />

darin geht, müssen Sie<br />

bei einem längeren Gespräch<br />

mit tiefergehenden Fragen<br />

rechnen.<br />

Informieren Sie sich im Vorfeld<br />

über Ihren Gesprächspartner:<br />

Wenn Sie wissen,<br />

wer am anderen Hörer ist,<br />

gehen Sie das Gespräch lockerer<br />

an und können außerdem<br />

bessere Anknüpfungspunkte<br />

finden.<br />

Sorgen Sie für Ruhe: Radio, TV<br />

oder Musik im Hintergrund<br />

sollten absolut tabu sein. Versuchen<br />

Sie außerdem Straßenlärm,<br />

Babygeschrei oder<br />

andere Störquellen zu vermeiden.<br />

Das ist nicht nur für<br />

Sie ein Stressfaktor, sondern<br />

kann auch für den Interviewer<br />

unangenehm sein.<br />

Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />

zurecht: Sowohl die<br />

Bewerbungsunterlagen, als<br />

auch Informationen zum<br />

Unternehmen oder der ausgeschriebenen<br />

Stelle können<br />

eine gute Gedächtnisstütze<br />

sein. Sie sollten daher auf alle<br />

Seiten einen schnellen Blick<br />

werfen können, um Rückfragen<br />

rasch beantworten zu<br />

können. Außerdem sollten Sie<br />

einen Notizblock griffbereit<br />

haben, um wichtige Daten<br />

mitschreiben zu können.<br />

Stellen Sie sich ein Glas Wasser<br />

bereit: Wenn vor Nervosität<br />

der Mund trocken wird,<br />

können Sie heimlich einen<br />

Schluck zu sich nehmen. Jedoch<br />

sollten Sie wirklich darauf<br />

achten, dass Sie geräuschlos<br />

trinken.<br />

Prüfen Sie Ihre Technik: Falls<br />

Sie kein richtiges Telefon,<br />

sondern das Handy benutzen,<br />

sollten Sie sicherstellen, dass<br />

der Akku voll aufgeladen ist<br />

und eine gute Verbindung besteht.<br />

I N F O<br />

Tipps<br />

• Planen Sie genügend<br />

Zeit für das Interview ein<br />

• Informieren Sie sich im<br />

Vorfeld über Ihren Gesprächspartner<br />

• Sorgen Sie für Ruhe<br />

• Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />

zurecht<br />

• Stellen Sie sich ein Glas<br />

Wasser bereit


Erfolgreich durch das<br />

Gespräch<br />

Führen Sie Smalltalk: Dadurch<br />

können Sie von Beginn<br />

an eine angenehme Atmosphäre<br />

schaffen. Außerdem<br />

nehmen Sie sich selber die<br />

Anspannung und bekommen<br />

einen ersten Eindruck von Ihrem<br />

Gesprächspartner.<br />

Konzentrieren Sie sich auf<br />

Ihre Aussagen und Ihre Stimme:<br />

Versuchen Sie klar und<br />

deutlich zu sprechen, sodass<br />

man Sie am Ende der anderen<br />

Leitung gut verstehen kann.<br />

Außerdem sollten Sie darauf<br />

achten, dass Sie am Telefon<br />

nicht automatisch in einen<br />

umgangssprachlichen Ton<br />

verfallen. Formulieren Sie daher<br />

bewusst Ihre Antworten.<br />

Fürchten Sie sich nicht vor<br />

Pausen: Sie gehören zu jedem<br />

normalen Gespräch dazu.<br />

Nutzen Sie solche Pausen,<br />

um sich neu zu sammeln, tief<br />

durchzuatmen und bereits<br />

Gesagtes zu überdenken. Sie<br />

Wenn vor Nervosität der Mund<br />

trocken wird, können Sie heimlich einen<br />

Schluck zu sich nehmen.<br />

können solche Momente auch<br />

gut nutzen, um eine passende<br />

Rückfrage zu stellen. Auf<br />

keinen Fall sollten Sie in solchen<br />

Pausen Füllwörter wie<br />

„Hmm“ oder „Ähm“ verwenden.<br />

Sollten Sie überlegen<br />

müssen, schweigen Sie lieber.<br />

SEITE<br />

Lassen Sie den Personaler<br />

ausreden: Fallen Sie ihm auf<br />

keinen Fall ins Wort oder<br />

schneiden Sie ihm den Satz<br />

ab. Grundsätzlich ist der Gesprächspartner<br />

derjenige,<br />

der die Gesprächsführung<br />

übernimmt. Besonders positiv<br />

ist es auch, wenn Sie sich<br />

den Namen des Interviewers<br />

merken und diesen hin und<br />

wieder erwähnen.<br />

Lächeln Sie: Auch wenn Sie<br />

niemand sehen kann, hilft<br />

Ihnen ein Lächeln dabei, sich<br />

zu entspannen und positiv zu<br />

klingen. Die Stimme ist am<br />

Telefon schließlich der einzige<br />

Kanal, über den man den<br />

Gesprächspartner auf der<br />

emotionalen Ebene erreichen<br />

kann.<br />

11<br />

11<br />

Eine Ausbildung bei uns –<br />

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12<br />

12<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Klick und <strong>Job</strong><br />

Bewerbung via Smartphone<br />

Ein kurzer Check der neuesten<br />

Stellenangebote mit dem<br />

Smartphone vertreibt die<br />

Zeit. Die Stelle eines „Junior<br />

Investment Manager“ ist nur<br />

noch einen Fingertipp entfernt.<br />

Auf dem Button prangt<br />

der Schriftzug „Bewerben mit<br />

LinkedIn-Profil“. Im Nu landen<br />

die eigenen Kontaktdaten<br />

und die wichtigsten Stationen<br />

im Lebenslauf automatisiert<br />

im Bewerbungsformular des<br />

Unternehmens – übertragen<br />

aus dem eigenen Social-Media-Profil<br />

im Internet.<br />

Bewerbungen via Smartphone<br />

Mal ehrlich: Wenn man drei<br />

Dinge auf eine einsame Insel<br />

mitnehmen dürfte – wäre da<br />

das Smartphone dabei? Eben.<br />

Wir tragen Besagtes immer<br />

bei uns, gestalten und managen<br />

unser Leben mit diesem<br />

smarten Multitalent. Wenn<br />

wir also über unser Smartphone<br />

unsere Liebe des Lebens<br />

finden: Warum dann<br />

nicht auch einen neuen <strong>Job</strong>?<br />

Immer mehr Karriereseiten<br />

von großen und kleinen Unternehmen<br />

laden ausdrücklich<br />

dazu ein, die Bewerbung<br />

per Smartphone zu verschicken.<br />

Denn das geht schneller,<br />

von überall und lässt sich<br />

über Karriereportale koppeln.<br />

Vor- und Nachteile<br />

+ Die aktuellen Unterlagen<br />

sind jederzeit griff- und<br />

einsatzbereit. Sind die wichtigen<br />

Dokumente wie Lebenslauf<br />

und Zeugnisse geräteunabhängig<br />

abgespeichert,<br />

dann kann einfach mit dem<br />

Bewerben losgelegt werden.<br />

- Einbußen in Professionalität<br />

und Qualität. Schnell,<br />

einfach und unkompliziert:<br />

Auch wenn <strong>Job</strong>suche und Bewerbung<br />

am Handy weniger<br />

Mühe als früher erfordern,<br />

so schleichen sich durch die<br />

kleine Smartphone-Tastatur<br />

Rechtschreibfehler mit besonders<br />

viel Engagement ein.<br />

Eine Umfrage von<br />

meinestadt.de zeigt, dass<br />

über die Hälfte der Personaler<br />

aktuell nicht mit der<br />

Qualität der eingehenden<br />

mobilen Bewerbungen zufrieden<br />

ist. Tipp der Personaler:<br />

Auch – oder eben gerade<br />

- bei mobilen oder Kurzbewerbungen<br />

Zeit nehmen<br />

und gewissenhaft prüfen.<br />

Was gibt es zu beachten?<br />

Auch wenn es fast an Zauberei<br />

grenzt, so schnell einem<br />

neuen <strong>Job</strong> so nahe zu sein:<br />

Es sollte darauf geachtet werden,<br />

dass die Unterlagen auf<br />

das jeweilige Unternehmen<br />

zugeschnitten sind. Vorsicht<br />

auch bei der Ausdrucksweise.<br />

Unsere Smartphone-Sprache<br />

neigt zur lockeren und kur-


Hilfreiche Apps für Ihre Bewerbung per Smartphone<br />

App Funktion Technische Daten Bewertung im<br />

Lebenslauf App<br />

Bewerbung<br />

Vorstellungsgespräch<br />

<strong>Job</strong>fox<br />

Hokify<br />

Monster <strong>Job</strong> App<br />

zen Kommunikation. Tipp:<br />

Ganze und höfliche Sätze sind<br />

nach wie vor bei Recruitern<br />

beliebt.<br />

Folgende Apps können bei<br />

der Bewerbung genutzt werden:<br />

Lebenslauf App:<br />

Diese App könnte dem Bewerbungsprozess<br />

ein neues<br />

Gesicht verleihen. So<br />

funktioniert‘s: Eine der vorgefertigten<br />

Vorlagen auswählen<br />

und die beruflichen<br />

Daten und Werdegänge<br />

eintragen. Tipp: Die Vorlage<br />

für das Anschreiben<br />

kann gleich mitgenutzt<br />

werden. Die App steht<br />

sowohl für Android-Smartphones<br />

als auch für iPhones<br />

zur Verfügung. Im Google<br />

Play Store gibt es die Gratis-<br />

Variante “Lebenslauf App<br />

Kostenlos” oder die Premiumversion<br />

“Lebenslauf<br />

App”. Vorteil Letztere: Keine<br />

Werbeeinblendungen. Die<br />

iOS-Variante kann kostenfrei<br />

aus dem App Store herunterladen<br />

werden. Wer auf die<br />

Premiumversion umsatteln<br />

• Praktische Vorlagen für Lebenslauf und<br />

Anschreiben<br />

• persönliche Daten und eigenes Foto direkt<br />

einfügen<br />

• Lebenslauf auf Facebook oder Google+<br />

teilen<br />

• Typische Fragen aus Bewerbungsgesprächen<br />

• praktische Bewerbungschecklisten<br />

• hilfreiche Videos (Körpersprache<br />

• Ablauf eines Vorstellungsgesprächs)<br />

• Profilerstellung in einer Minute<br />

• Rückmeldung innerhalb 24 Std.<br />

• Bewerbung ohne Anschreiben<br />

• Upload von Lebenslauf notwendig<br />

• Funktion wie bei Tinder<br />

• keine Anschreiben notwendig<br />

will, kann dies per Upgrade in<br />

Form eines In-App-Kaufs tun.<br />

Bewerbung Vorstellungsgespräch:<br />

Die App zeigt zahlreiche,<br />

knifflige Fragen, die in Bewerbungsgesprächen<br />

häufig<br />

und gern gestellt werden. Die<br />

vorgegebenen Checklisten<br />

der App vermitteln eine gute<br />

Vorbereitung für ein souveränes<br />

Auftreten. Tipp: Videos,<br />

die sich mit der Analyse der<br />

Bequem im Café an der<br />

Karriere arbeiten<br />

Körpersprache befassen, sollten<br />

Sie ansehen. Die App wird<br />

sowohl im App Store als auch<br />

im Google Play Store kostenlos<br />

zum Download angeboten.<br />

• Kostenloser Download<br />

über Google Play Store<br />

und App Store<br />

• Premiumvariante ohne<br />

Werbeeinblendungen<br />

ebenfalls verfügbar<br />

• Als Gratis-App im App<br />

Store und im Google<br />

Play Store<br />

• Kostenlos über Google<br />

Play Store und App Store<br />

• Kostenlos über Google<br />

Play Store und App Store<br />

• Kostenlos über Google<br />

Play Store und App Store<br />

App Store<br />

SEITE<br />

<strong>Job</strong>fox und Hokify:<br />

Bei <strong>Job</strong>fox kann innerhalb<br />

von einer Minute ein Profil<br />

erstellt und sich mit einem<br />

kurzen Klick auf passende<br />

<strong>Job</strong>s beworben werden. Momentan<br />

verspricht die Bewerbungs-App<br />

Stellenangaben<br />

von 2.700 Arbeitgebern. Für<br />

Ungeduldige: Innerhalb von<br />

24 Stunden kann bereits mit<br />

einer Rückmeldung gerechnet<br />

werden. Auch bei Hokify<br />

kann man sich ohne individuelles<br />

Anschreiben bewerben.<br />

Zusätzlich muss ein Lebenslauf<br />

uploaden. Die App verspricht<br />

mit allen Daten vertraulich<br />

und DSGVO-konform<br />

umzugehen. Zurzeit gibt es<br />

rund 4.700 <strong>Job</strong>s.<br />

Monster <strong>Job</strong>:<br />

Zu Beginn der <strong>Job</strong>suche füttert<br />

man die App mit Filtereinstellungen.<br />

So kann z.B.<br />

eingestellt werden, in welcher<br />

Branche und Stadt man<br />

arbeiten möchte. Anschließend<br />

wird durch die <strong>Job</strong>anzeigen<br />

gewischt. Hierbei gilt:<br />

Nach links swipen führt zum<br />

nächsten <strong>Job</strong>, nach rechts zur<br />

Bewerbung. Bewerbungsanschreiben<br />

sind bei dieser App<br />

nicht notwendig.<br />

13<br />

13


14<br />

14<br />

SEITE<br />

Lern<br />

Grundlagen<br />

Lerntypen und wie sie am<br />

Besten lernen können<br />

mal wieder<br />

Um sich den Stoff für die<br />

Abschlussprüfung einer Ausbildung<br />

optimal merken zu<br />

können, gibt es zahlreiche<br />

unterschiedliche Methoden<br />

des Lernens. Ob lieber selbst<br />

aus Büchern und Internet erarbeitet,<br />

oder klassisch vom<br />

Lehrer an das Thema herangeführt<br />

werden – die verschiedenen<br />

Lerntypen lernen<br />

alle unterschiedlich. Welche<br />

Art des Lernens für wen am<br />

besten geeignet ist, hängt davon<br />

ab, zu welchem Lerntyp<br />

Sie sich selbst zählen.<br />

Die Lerntypen<br />

Für den auditiven Lerntypen<br />

ist eine klassische Unterrichtsstunde<br />

genau das<br />

Richtige. Diese Lerntypen<br />

lernen am Besten, wenn sie<br />

einem Vortrag oder einer Unterhaltung<br />

einfach nur folgen<br />

müssen. Erkennen können<br />

Sie den auditiven Lerntypen<br />

daran, dass er sich wenig bis<br />

keine Notizen während eines<br />

Vortrages macht.<br />

Am Besten lernt der visuelle<br />

Lerntyp mit Infografiken,<br />

Diagrammen oder Bildern.<br />

Das Lesen spielt hier eine<br />

untergeordnete Rolle, da der<br />

visuelle Typ meist Texte in<br />

Bilder umwandeln möchte.<br />

Erkennen können Sie den<br />

visuellen Lerntypen daran,<br />

dass er sich Notizen meistens<br />

in Form von Bildern oder Grafiken<br />

macht. Oft werden statt<br />

Schlagworten auch Formen<br />

oder Symbole genutzt.<br />

Praktische Erfahrung ist für<br />

den motorischen Lerntypen<br />

das Wichtigste. Dies kann<br />

entweder durch körperliche<br />

oder händische Arbeit erfolgen,<br />

geht aber genauso gut<br />

mit praktischen Beispielen, in<br />

denen das Gelernte angewendet<br />

werden kann. Deshalb<br />

wird er auch häufig als „Macher“<br />

bezeichnet.<br />

Der kommunikative Lerntyp<br />

ist besonders bei Lehrern<br />

sehr beliebt, da sie gerne in<br />

Gruppen arbeiten und den<br />

Unterricht durch ihre aktive<br />

Mitarbeit mitgestalten. Oft<br />

werden diese Lerntypen auch<br />

zum Klassensprecher gewählt,<br />

da sie nicht nur selbst<br />

sehr kommunikativ sind, sondern<br />

auch sehr gut ihrem Gegenüber<br />

zuhören können.<br />

Niemand ist nur ein Lerntyp<br />

Niemand lässt sich völlig in<br />

eine der vier Kategorien einteilen<br />

und lernt demnach nur<br />

mit einem seiner Sinne. Wie<br />

Sie lernen sollten ist oft davon<br />

abhängig was Sie gerade<br />

lernen. Es lässt sich also keine<br />

allgemeine Regelung aufstellen,<br />

wer wie lernen sollte. Um<br />

aber die Zeit des Lernens so<br />

optimal wie möglich zu nutzen,<br />

zeigen wir Ihnen hier<br />

einige Lernmethoden, die Sie


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16<br />

16<br />

SEITE<br />

WELCHER LERNTYP SOLLTE WIE LERNEN?<br />

Die Er-<br />

satzwort-<br />

Methode<br />

Die<br />

Routen-<br />

Methode<br />

Die Ge-<br />

schichten-<br />

Methode<br />

Das<br />

Zahlen-<br />

Symbol-<br />

System<br />

Mindmap<br />

Gruppenarbeiten<br />

Karteikarten<br />

Gruppendiskussionen<br />

auditiver Lerntyp X X X X<br />

visueller Lerntyp X X X X X<br />

motorischer<br />

Lerntyp<br />

kommunikativer<br />

Lerntyp<br />

X X X X X<br />

X X X X X<br />

für verschiedene Lernstoffe<br />

verwenden können.<br />

Verschiedene Lernmethoden<br />

Die Ersatzwort-Methode<br />

lässt sich bei Vokabeln oder<br />

Fremdwörtern besonders<br />

gut anwenden. Hierbei wird<br />

einem Wort ein ähnlich klingendes<br />

zugeordnet. Aus diesen<br />

beiden Wörtern bilden<br />

Sie nun ein möglichst lebendiges<br />

Bild, welches Ihnen<br />

im Kopf bleibt. Je skurriler,<br />

desto besser! Zum Beispiel:<br />

das englische Wort „mice“.<br />

Ausgesprochen klingt dieses<br />

Wort wie das deutsche Wort<br />

„Mais“. Nun denken Sie sich<br />

noch ein skurriles Bild mit<br />

Mäusen und Mais aus und<br />

schon tritt der Lerneffekt<br />

ein. Jedes Mal, wenn Ihnen<br />

das englische Wort für Mäuse<br />

nicht einfällt, denken Sie an<br />

das Bild und somit auch an<br />

das Wort „mice“.<br />

Für die Routen-Methode benötigen<br />

Sie nur eines: jede<br />

Menge Platz. Suchen Sie sich<br />

in ihrer Wohnung für den Anfang<br />

zehn Punkte aus, an denen<br />

Sie im Laufe des Tages oft<br />

vorbeikommen. Kleben Sie an<br />

jeden der Punkte eine Karteikarte<br />

mit einem Begriff, einer<br />

Definition oder eines Schaubilds.<br />

Wenn Sie nun nach diesem<br />

Begriff suchen, müssen<br />

Sie in Gedanken nur an den<br />

Ort in Ihrer Wohnung gehen.<br />

Diese Technik lässt sich auch<br />

super mit dem Aufräumen<br />

Ihrer vier Wände verbinden.<br />

Bei der Geschichten-Methode<br />

werden Zahlenfolgen in<br />

Abschnitte aufgeteilt, mit denen<br />

Sie einzelne Dinge verbinden<br />

können. Zum Beispiel<br />

die Zahlenfolge 2412007589.<br />

„2412“ ist das Datum von<br />

Weihnachten. „007“ ist der<br />

Code von James Bond. „589“<br />

könnten die letzten drei Ziffern<br />

der Handynummer der<br />

besten Freundin sein. Wenn<br />

Sie nun die Zahlenfolge benötigen,<br />

denken Sie an „Weihnachten,<br />

James Bond, meine<br />

beste Freundin“.<br />

Das Zahlen-Symbol-System<br />

lässt sich nur für Zahlenreihenfolgen,<br />

wie zum Beispiel<br />

Handynummern oder Pins,<br />

verwenden. Hierfür werden<br />

den Zahlen 0 bis 9 Symbole zugeordnet<br />

und eine Geschichte<br />

aus den Symbolen gestrickt.<br />

Die 1 könnte also eine Kerze<br />

sein, die 2 ein Schwan, die<br />

8 ein Schneemann und so<br />

weiter. Ein Merksatz könnte<br />

also wie folgt heißen: Ein<br />

Schneemann sitzt auf einem<br />

Stuhl und wirft dem Schwan<br />

einen Schneeball zu. Diese<br />

Geschichte steht für die Zahlenreihenfolge<br />

8420.<br />

Die klassischen Gruppenarbeiten<br />

oder Gruppendiskussionen<br />

kennt jeder noch aus<br />

der Schulzeit. Diese sind vor<br />

allem gut um den Lernstoff<br />

praktisch anzuwenden und<br />

so zu verinnerlichen.<br />

Mit einer Mind-Map lassen<br />

sich auch die komplexeren<br />

Themengebiete anschaulich<br />

darstellen. Mit Karteikarten<br />

können dann die einzelnen<br />

Unterpunkte noch genauer<br />

gelernt werden.<br />

Wie Sie also lernen sollten<br />

hängt von zwei wichtigen<br />

Faktoren ab: „Was lernen<br />

Sie?“ und „Welcher Lerntyp<br />

sind Sie?“. Diese beiden Dinge<br />

entscheiden dann endgültig,<br />

wie sie sich am Besten auf<br />

ihre Abschlussprüfung vorbereiten.


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18<br />

18<br />

SEITE<br />

Grundlagen<br />

Erfolgreiche<br />

Worauf muss<br />

geachtet werden?<br />

Kommunikation<br />

Gerade in der Arbeitswelt<br />

spielt die Kommunikation<br />

eine maßgebliche Rolle dafür,<br />

ob und wie wir unsere Ziele<br />

erreichen. Überall, wo wir<br />

auf Personen treffen, wird<br />

kommuniziert – ganz intuitiv.<br />

Es kommt darauf an wie gut<br />

wir auf andere wirken und ob<br />

es zu erfolgreichem Handeln<br />

führt. Mit Kommunikation<br />

kann sehr viel erreicht oder<br />

kaputt gemacht werden. Deshalb<br />

gibt es einige Gründe<br />

dafür, sich diesem Thema im<br />

Berufsalltag zu widmen.<br />

Doch wie läuft gute Verständigung<br />

ab? Zuerst muss überlegt<br />

werden mit wem gesprochen<br />

wird. Denn gerade am<br />

Arbeitsplatz gibt es oftmals<br />

eine Hierarchie, die beachtet<br />

werden muss. Spreche ich mit<br />

gleichrangigen Kollegen oder<br />

mit einer mir übergeordneten<br />

Person? Gerade wenn die<br />

Kommunikation zwischen<br />

Vorgesetzten und Untergebenen<br />

schlecht ist kommt es<br />

sehr schnell zu Problemen,<br />

die ein Miteinander oftmals<br />

schwierig gestalten. Wer offen<br />

miteinander spricht, wird<br />

Missverständnisse meist sehr<br />

schnell aus der Welt schaffen<br />

und die daraus resultierenden<br />

Konflikte ebenfalls. Gerade<br />

wenn sich jemand nicht klar<br />

ausdrücken kann, oft ohne<br />

I N F O<br />

böse Absicht, kommt es zu<br />

Auseinandersetzungen. Diese<br />

können nicht nur mit mehr,<br />

sondern auch mit besserer<br />

Kommunikation umgangen<br />

werden. Die Interpretation<br />

des Gesagten ist ebenfalls ein<br />

wichtiger Faktor.Emotionen<br />

sind meist der Problemverursacher<br />

am Arbeitsplatz, denn<br />

ein sehr großer Teil der Kommunikation<br />

spielt sich auf der<br />

Beziehungsebene ab, die von<br />

Emotionen, Einstellungen<br />

und Wahrnehmungen bestimmt<br />

wird. Die Sachebene<br />

spielt dabei eher eine nebensächliche<br />

Rolle. Deshalb ist<br />

#Richtige Kommunikation am Arbeitsplatz?<br />

#Offenheit:<br />

• Probleme untereinander schnellstmöglich<br />

aus der Welt schaffen<br />

• In Diskussionen die Meinung der<br />

anderen akzeptieren und auch als<br />

eventuelle Lösung anerkennen<br />

#Klarheit:<br />

• Sätze und Redebeiträge sollten<br />

kürzer und deutlicher formuliert<br />

werden<br />

• Gespräche werden oft von Emotionen<br />

gelenkt und sollten deshalb<br />

erst dann geführt werden, wenn<br />

diese ein wenig runtergekocht sind<br />

• Ein freundlicher und sachlicher<br />

Ton ist sehr wichtig in guten Gesprächen<br />

• Einfühlungsvermögen ist für eine<br />

klare Kommunikation zentral<br />

• Tatsachen beschreiben<br />

• Ich-Botschaften formulieren<br />

• Gefühle und Gründe miteinbringen<br />

• Erwartungen und Wünsche äußern<br />

#Respekt:<br />

• Gespräche auf Augenhöhe führen<br />

und sich nicht über den anderen<br />

stellen<br />

• Keine unterschwelligen Botschaften,<br />

wie einen genervten Unterton,<br />

vermitteln<br />

• Auf der Beziehungs- und Selbstaussageebene<br />

geduldig und gerecht<br />

bleiben<br />

• Indirekte Forderungen vermitteln<br />

Abwertung und sollten deshalb<br />

vermieden werden<br />

• Rücksicht bei Kollegen, denen<br />

gewisse Aufgaben schwerer fallen,<br />

ist sehr wichtig<br />

• Auf die Bedürfnisse anderer eingehen,<br />

diese nicht zu ignorieren und<br />

vielleicht sogar das eigene Verhalten<br />

daran anpassen<br />

• Verhalten, Aussehen und Meinungen<br />

anderer Menschen nicht<br />

abwerten<br />

#Zuhören:<br />

• Seinem Gegenüber die Zeit lassen,<br />

seinen Gesprächsbeitrag anzubringen<br />

vermittelt ihm gleichzeitig ein<br />

wertschätzendes Gefühl<br />

#Fehler eingestehen:<br />

• Zeigt extreme Stärke und ist eine<br />

gute Basis für Kommunikation


es sehr hilfreich, sich dessen<br />

bewusst zu werden. Denn<br />

Gefühle gewinnen in Situationen,<br />

in denen die Stimmung<br />

aufgeladen und angespannt<br />

ist, sehr oft die Oberhand. Negative<br />

Gefühle umlenken und<br />

zu verbalisieren, bevor Missverständnisse<br />

verstärkt werden<br />

ist ein Part der positiven<br />

Kommunikationsstrategie.<br />

Es muss ebenfalls zwischen<br />

der Sache, und der Person,<br />

über die wir uns ärgern unterschieden<br />

werden. Gerade<br />

wenn ein Vorgesetzter seinen<br />

Mitarbeitern das Gefühl gibt<br />

ihnen zuzuhören und sie zu<br />

verstehen, gibt es selten einen<br />

Grund den Konflikt erst<br />

richtig aufkommen zu lassen.<br />

Nonverbale<br />

Kommunikation<br />

Ein ebenfalls sehr interessanter<br />

Punkt ist die nonverbale<br />

Kommunikation, da wissenschaftlich<br />

bewiesen ist, dass<br />

der Inhalt des Gesagten oftmals<br />

eine sehr geringe Rolle<br />

spielt. Der größte Part findet<br />

nonverbal statt und ist sehr<br />

entscheidend für die eigene<br />

Wirkung. Mimik, Gestik und<br />

Körpersprache sind dabei<br />

sehr große Faktoren, denn<br />

sie verdeutlichen das Gesagte<br />

und unterstützen die Interpretation<br />

des Gesprächspartners.<br />

Die Sprechweise<br />

SEITE<br />

und die Stimme dürfen dabei<br />

ebenso nicht vernachlässigt<br />

werden. Denn deutliches<br />

und rhythmisches sprechen,<br />

sendet eindeutige Botschaften.<br />

Eine feste Stimme wirkt<br />

sehr überzeugend und das<br />

Sprachtempo, die Tonhöhe<br />

und Lautstärke sorgen für<br />

Aufmerksamkeit bei den Zuhörern.<br />

Wenn Menschen gut<br />

artikulieren können, verbessert<br />

das die Kommunikation<br />

ebenfalls.<br />

19<br />

19<br />

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20<br />

20<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Erfolgreich<br />

durch die Probezeit<br />

Rechte und Pflichten<br />

auf einen Blick<br />

Die Probezeit erfüllt sowohl<br />

für den Arbeitgeber als auch<br />

den Arbeitnehmer einen<br />

wichtigen Zweck: Sie ermöglicht<br />

es beiden Parteien, das<br />

Arbeitsverhältnis vorzeitig<br />

zu beenden. Schließlich<br />

sollte man sich bei seinem<br />

<strong>Job</strong> im Klaren sein, ob man<br />

diesen für längere Zeit ausführen<br />

will oder kann,<br />

beziehungsweise ob der<br />

Mitarbeiter für die Stelle<br />

längerfristig geeignet ist.<br />

Damit Sie als Arbeitnehmer<br />

erfolgreich durch die<br />

Probezeit kommen, sollten<br />

Sie einige Regelungen und<br />

Pflichten beachten.<br />

Dauer der Probezeit<br />

Unterschieden wird hier,<br />

ob es sich um einen Auszubildenden<br />

oder einen regulären<br />

Angestellten handelt:<br />

Während die Probezeit eines<br />

Angestellten im Durchschnitt<br />

zwischen drei und sechs<br />

Monate beträgt, sind es bei<br />

einem Auszubildenden zwischen<br />

einem und vier Monate.<br />

Generell gibt es keine gesetzliche<br />

Vorschrift, nach der<br />

ein Arbeitsverhältnis mit einer<br />

Probezeit beginnen muss.<br />

Das heißt, dass auch komplett<br />

darauf verzichtet werden<br />

kann. Die Dauer kann das<br />

Unternehmen frei wählen,<br />

muss sich jedoch an die rechtlichen<br />

Vorgaben halten. Bei<br />

komplexeren Aufgaben kann<br />

der Arbeitgeber die Probezeit<br />

beispielsweise auch auf bis zu<br />

neun Monate festlegen. Wichtig<br />

ist, dass die Probezeit im<br />

Arbeits- bzw. Ausbildungsvertrag<br />

genau geregelt ist.<br />

Teamfähigkeit ist<br />

entscheidend<br />

Kündigung und Kündigungsfrist<br />

in der Probezeit<br />

Wie bereits erwähnt, ermöglicht<br />

es die Probezeit für<br />

den Arbeitgeber sowie den<br />

Arbeitnehmer, das Arbeitsverhältnis<br />

vorzeitig zu beenden.<br />

Beide Parteien haben in<br />

dieser Zeit die Möglichkeit,<br />

jederzeit und ohne Angabe<br />

von Gründen zu kündigen.<br />

Allerdings muss beiderseits<br />

eine mindestens zweiwöchige<br />

Kündigungsfrist eingehalten<br />

werden. Außerdem muss die<br />

Kündigung schriftlich erfolgen.<br />

Nach erfolgreichem Bestehen<br />

der Probezeit treten<br />

automatisch der gesetzliche<br />

Kündigungsschutz sowie die<br />

im Arbeitsvertrag geregelten<br />

Kündigungsfristen in Kraft.<br />

Urlaub während der<br />

Probezeit<br />

Laut Bundesurlaubsgesetz<br />

(BUrlG) besteht rein rechtlich<br />

schon während der Probezeit<br />

ein Urlaubsanspruch<br />

auf anteiligen Erholungsurlaub.<br />

Demnach hat man bei<br />

einem gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch<br />

von<br />

20 Tagen im Jahr alle vier<br />

Wochen Anspruch auf 1,67<br />

Tage (=20 Tage geteilt durch<br />

12 Monate). Nach wie vor<br />

muss der Urlaub allerdings<br />

vom Arbeitgeber genehmigt<br />

werden. Dieser kann den Urlaubsantrag<br />

ablehnen, wenn<br />

dringende betriebliche Gründe<br />

dagegensprechen oder der<br />

Termin mit den Urlaubswünschen<br />

anderer Arbeitnehmer<br />

kollidiert. Geplanter Urlaub<br />

sollte daher frühzeitig angesprochen<br />

werden.<br />

Krankheit während der<br />

Probezeit<br />

Sollte man während der Probezeit<br />

erkranken, so ist der<br />

Arbeitgeber grundsätzlich<br />

auch hier verpflichtet Sie zu<br />

bezahlen (§ 3 Abs. 3 EFZG).<br />

Dieser Anspruch besteht<br />

auch, wenn Sie in dieser Zeit<br />

gekündigt werden. Allerdings<br />

gibt es auch hier Ausnahmen.


SEITE<br />

21<br />

21<br />

Der Arbeitgeber ist erst dann<br />

verpflichtet den Lohn fortzuzahlen,<br />

wenn Sie länger<br />

als vier Wochen im Unternehmen<br />

arbeiten. Sollten Sie<br />

davor erkranken, springt die<br />

Krankenkasse ein. Auch sollten<br />

Sie darauf achten, dem<br />

Arbeitgeber eine Krankmeldung<br />

vorzulegen. Ansonsten<br />

kann dieser den Lohn<br />

zurückbehalten. Sollten Sie<br />

Ihre Arbeitsunfähigkeit selbst<br />

verursacht haben, kann die<br />

Lohnfortzahlung verweigert<br />

werden. Generell ist der Betrieb<br />

verpflichtet, maximal<br />

sechs Wochen den Lohn weiter<br />

zu zahlen.<br />

Tipps für die Probezeit<br />

Die Probezeit ist für Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber da,<br />

um sich gegenseitig ein Bild<br />

voneinander zu machen.<br />

Daher ist es umso wichtiger,<br />

dass Sie diese Zeit aktiv nutzen,<br />

um wichtige Erfahrungen<br />

zu sammeln. Schließlich<br />

sollen Sie herausfinden, ob<br />

der Beruf zu Ihnen passt oder<br />

nicht. Da man die meiste Zeit<br />

des Tages mit den Kollegen<br />

verbringt, sollten Sie versuchen,<br />

von Beginn an Ihre neuen<br />

Kollegen kennenzulernen<br />

und mit ihnen zusammenzuarbeiten.<br />

Seien Sie freundlich<br />

und hilfsbereit, denn gerade<br />

Teamfähigkeit wird in vielen<br />

Unternehmen hoch angesehen.<br />

Das sorgt nicht nur für<br />

ein angenehmeres Arbeitsklima,<br />

sondern kann Ihnen auch<br />

im Falle von Unklarheiten bei<br />

Arbeitsabläufen eine große<br />

Hilfe sein.<br />

Genauso wichtig ist es, während<br />

der Probzeit so viel wie<br />

möglich an Informationen<br />

mitzunehmen. Damit Sie hier<br />

nicht den Überblick verlieren,<br />

kann es nützlich sein sich Notizen<br />

zu machen. Im Zweifelsfall<br />

können Sie so nicht nur<br />

nachlesen, sondern bekunden<br />

auch gleichzeitig Ihr Interesse.<br />

Gehen Sie Ihre Arbeit motiviert<br />

und mit Engagement an,<br />

um Ihre Einsatzbereitschaft zu<br />

demonstrieren. So werden Sie<br />

mit Sicherheit die Probezeit erfolgreich<br />

bestehen.


22<br />

22<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Klassisch oder<br />

Die Arten von<br />

Berichtsheften<br />

Digital?<br />

Das Berufsbildungsgesetz<br />

schreibt jedem Auszubildenden<br />

vor, ein wöchentliches<br />

Berichtsheft über die verrichteten<br />

Aufgaben zu führen.<br />

Dies dient vor allem der<br />

Kontrolle der Kammern, um<br />

sicherzustellen, dass die Ausbildungsinhalte<br />

in den Unternehmen<br />

richtig vermittelt<br />

werden.<br />

Unterschieden wird hier<br />

zwischen dem „klassischen<br />

Berichtsheft“ und dem „digitalen<br />

Berichtsheft“. Die Entscheidung,<br />

welche der beiden<br />

Arten von Berichtsheften der<br />

Auszubildende zu führen hat,<br />

steht dem Ausbildungsbetrieb<br />

frei. In jedem Fall muss dies<br />

aber im Ausbildungsvertrag<br />

festgehalten werden.<br />

Das „klassische Berichtsheft“<br />

Bei dem klassischen Berichtsheft<br />

handelt es sich<br />

um Ausbildungsnachweise,<br />

welche einen Überblick<br />

über die verrichteten Aufgaben<br />

geben. Diese müssen<br />

wöchentlich abgeben, vom<br />

Ausbilder kontrolliert und<br />

unterzeichnet werden. Die<br />

Ausbildungsnachweise werden<br />

zwar auf digitalem Weg<br />

geführt, müssen jedoch zur<br />

Abschlussprüfung, bei manchen<br />

Berufsfeldern bereits<br />

zur Zwischenprüfung, in Papierform<br />

ausgedruckt, mitgebracht<br />

und den Prüfern vorgelegt<br />

werden.<br />

Das „digitale Berichtsheft“<br />

Entscheidet sich ein Ausbildungsbetrieb<br />

zur Führung<br />

eines digitalen Berichtsheftes,<br />

muss dieses einige Kriterien<br />

erfüllen. Folgende Merkmale<br />

müssen laut der IHK Schwaben<br />

gewährleistet sein, um<br />

die Führung eines digitalen<br />

Berichtsheftes zu ermöglichen:<br />

Entscheidung zur Führung<br />

eines digitalen Berichtsheftes<br />

Wird vom Ausbildungsbetrieb<br />

vorgeschrieben, dass<br />

der Auszubildende ein digitales<br />

Berichtsheft zu führen hat,<br />

muss dies im Ausbildungsvertrag<br />

festgeschrieben werden.<br />

Eindeutiger Name<br />

Bei der Erstellung der einzelnen<br />

Ausbildungsnachweise<br />

muss der Name des Auszubildenden<br />

elektronisch erstellt


SEITE<br />

23<br />

23<br />

werden und darf von keiner<br />

zweiten Person geändert, erzeugt<br />

oder bearbeitet werden<br />

können.<br />

Kontrolle durch den Ausbilder<br />

Die Ausbildungsnachweise<br />

müssen durch den Ausbilder<br />

oder Ausbildungsbeauftragten<br />

zur Kenntnis genommen<br />

werden.<br />

Unveränderbares Datum<br />

Das Datum in den Unterschriftfeldern<br />

darf nicht veränderbar<br />

sein. Es muss automatisch<br />

das Datum angeben,<br />

an dem der Ausbildungsnachweis<br />

vom Ausbilder freigeben<br />

wurde.<br />

Keine Vervielfältigung<br />

möglich<br />

Die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />

dürfen nicht vervielfältigbar<br />

sein.<br />

Möglichkeiten der<br />

Korrektur<br />

Der Ausbilder der Ausbildungsbeauftragte<br />

muss dem<br />

Auszubildenden zu Korrekturen<br />

auffordern können, bevor<br />

diese unterzeichnet werden.<br />

Keine Manipulation möglich<br />

Nachdem die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />

freigeben<br />

wurden, dürfen diese nicht<br />

mehr verändert werden können.<br />

Vorlage bei der IHK<br />

Zum Tag der schriftlichen<br />

Prüfung muss das Berichtheft<br />

in Form einer PDF-Datei an<br />

die IHK weitergeleitet werden.<br />

IHK Ulm als Vorreiter<br />

Die IHK Ulm bietet seit 2020<br />

allen Ausbildungsbetrieben<br />

ein kostenloses Serviceportal,<br />

in welchem die Ausbildungsnachweise<br />

ordnungsgemäß<br />

geführt werden können.<br />

„Gerade in der aktuellen Corona-Situation<br />

sind digitale<br />

Unterstützungsangebote für<br />

die Durchführung der dualen<br />

Ausbildung ein wichtiger<br />

Baustein zum Erhalt der<br />

Ausbildungsmotivation auf<br />

beiden Seiten“, unterstreicht<br />

Patrizia Grün, Leiterin Ausbildung<br />

bei der IHK Ulm.<br />

Im Laufe des Jahres 2020<br />

hat sich dieser Möglichkeit<br />

auch die IHK Schwaben mit<br />

einer flächendeckenden Lösung<br />

angeschlossen. Unter<br />

www.schwaben.ihk.de finden<br />

Interessierte Auszubildende<br />

alle Informationen<br />

sowie eine entsprechende<br />

Kontaktinformation für<br />

sämtliche Nachfragen rund<br />

um das Thema „Digitales Berichtsheft.


24<br />

24<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Bewerbungskosten<br />

absetzen<br />

Eine Bewerbung zu schreiben, ist in seltenen Fällen nur mit Schreibaufwand verbunden. Oftmals<br />

fallen hier auch größere Beträge für die Beschaffung von Materialien, für das Anfertigen von ordentlichen<br />

Bewerbungsfotos oder die Fahrt zum entsprechenden Bewerbungsgespräch an. Am ärgerlichsten<br />

ist das natürlich, wenn es dann mit der ausgeschriebenen Stelle nichts wird. Was viele nicht<br />

wissen: Auch Bewerbungskosten kann man ganz einfach mit der Steuererklärung absetzen.<br />

Warum ist das so?<br />

Bewerbungskosten zählen im<br />

Fachjargon zu den Werbungskosten.<br />

Das Einkommensteuergesetz<br />

spricht hierbei von<br />

„Aufwendungen zur Erwerbung,<br />

Sicherung und Erhaltung<br />

der Einnahmen“ (§ 9<br />

Abs. 1 Satz 1 EStG). Darunter<br />

verstehen sich Aufwendungen,<br />

Ausgaben und Kosten,<br />

die durch die berufliche Tätigkeit<br />

entstehen. Die <strong>Job</strong>suche<br />

dient dazu, sich Einkommen<br />

zu verschaffen, daher lassen<br />

sich die Kosten, die hierbei<br />

anfallen, mit der Steuererklärung<br />

absetzen. Und dabei<br />

spielt es keine Rolle, ob die<br />

Bewerbung erfolgreich war<br />

oder nicht.<br />

Nicht dazu zählt die Kleidung,<br />

die beim Bewerbungsgespräch<br />

getragen wird.<br />

Müssen die Bewerbungskosten<br />

nachgewiesen werden?<br />

Generell müssen Bewerbungskosten<br />

nachgewiesen<br />

oder glaubhaft gemacht<br />

werden. Rechnungen und<br />

Quittungen sollten also aufgehoben<br />

werden. Da in den<br />

meisten Fällen nicht nur eine<br />

Bewerbung verschickt wird,<br />

empfiehlt es sich, die Kosten<br />

für eine Bewerbung zu ermitteln<br />

und detailliert aufzulisten.<br />

Anschließend werden die<br />

Kosten der einzelnen Bewerbung<br />

mit der Anzahl aller Bewerbungen<br />

multipliziert. Das<br />

Ergebnis kann als Betrag in<br />

der Steuererklärung geltend<br />

gemacht werden. Wichtig:<br />

Der Betrag der Werbungskosten<br />

muss über dem jährlichen<br />

Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />

i.H. von 1.000 Euro liegen, um<br />

geltend gemacht werden zu<br />

können.<br />

I N F O<br />

Was zählt<br />

dazu?<br />

• Ausgaben für sämtliche Materialien,<br />

wie Bewerbungsmappen, Klarsichthüllen,<br />

Briefpapier, Briefumschläge<br />

etc.<br />

• Gebühren für Beglaubigungen (Zeugnis<br />

etc.)<br />

• Ausgaben für Eigenmarketing wie<br />

Bewerbungsfotos, Bewerbungsvideos<br />

oder selbst aufgegebene Stelleninserate<br />

• Ausgaben für Recherchen und<br />

Dienstleistungen wie hilfreiche Literatur,<br />

Bewerbertrainings, Zeitungen<br />

mit Stellenanzeigen etc.<br />

• Fahrtkosten zum Vorstellungsgespräch<br />

und wieder nach Hause<br />

(Auto, Bahn oder Taxi), aber auch<br />

Parkgebühren, Übernachtung oder<br />

Verpflegung


Können Bewerbungskosten<br />

auch ohne Einkommen<br />

abgesetzt werden?<br />

Ja, Bewerbungskosten können<br />

auch bei z.B. Arbeitslosigkeit<br />

oder während einer Ausbildung<br />

als Werbungskosten<br />

geltend gemacht werden. Sie<br />

fallen dann unter den Begriff<br />

„Vorweggenommene Werbungskosten“<br />

und werden für<br />

das Jahr, in dem man<br />

die Bewerbungskosten<br />

hatte, in der Steuererklärung<br />

angegeben.<br />

Die hier angegebenen<br />

Tipps stellen keine<br />

rechtlich verbindliche<br />

Beratung dar. Wenn Sie<br />

in komplizierten Fällen<br />

auf Nummer Sicher gehen<br />

wollen, sollten Sie<br />

sich bei Ihrem Steuerberater<br />

Unterstützung<br />

suchen.<br />

Alternative: Agentur für<br />

Arbeit<br />

Die Bewerbungskosten können<br />

nicht nur mit der Steuererklärung<br />

abgesetzt werden,<br />

sondern stattdessen auch bei<br />

der zuständigen Agentur für<br />

Arbeit eingereicht werden.<br />

Bei einer Kostenübernahme<br />

SEITE<br />

handelt es sich allerdings um<br />

eine freiwillige Leistung, auf<br />

die es keinen generellen Anspruch<br />

gibt. Eine mögliche<br />

Übernahme entscheidet der<br />

zuständige Arbeitsberater,<br />

der vorweg prüfen muss, ob<br />

der Antragsteller ganz oder<br />

teilweise für die Kosten aufkommen<br />

kann.<br />

Die Höhe des Arbeitslosengeldes<br />

bzw. bei Arbeitssuchenden<br />

die Höhe des Arbeitsentgelts<br />

werden hierbei<br />

berücksichtigt. Insgesamt<br />

können dann Kosten bis zu<br />

einer Höhe von 260 Euro pro<br />

Jahr übernommen werden.<br />

Allerdings nur, wenn es sich<br />

um einen sozialversicherungspflichtigen<br />

Beruf handelt.<br />

Wer sich selbstständig<br />

machen möchte, bekommt<br />

hier keine Erstattung.<br />

25<br />

25<br />

Landschaftsgärtner/in m/w/d<br />

ein Beruf mit Zukunft<br />

Ausbildung auch als<br />

Dualer Studiengang möglich<br />

Wir informieren Sie gerne...<br />

Josef Saule GmbH<br />

Landschafts- und Sportplatzbau<br />

Mühlhauser Straße 55<br />

86169 Augsburg<br />

Telefon 0821-270940<br />

personal@saule-augsburg.de


26<br />

26<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Mitsprache<br />

Die Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />

(JAV)<br />

im Betrieb<br />

Aus den meisten größeren<br />

Betrieben ist er mittlerweile<br />

nicht mehr wegzudenken:<br />

der Betriebsrat. Sein Ziel?<br />

Die Interessensvertretung<br />

der Mitarbeiter und Stärkung<br />

ihrer Positionen im Unternehmen<br />

gegenüber Vorgesetzten.<br />

Dass es dieses<br />

Prinzip allerdings auch für<br />

Auszubildende und junge<br />

Mitarbeiter gibt, sollte<br />

nicht außer Acht gelassen<br />

werden. Doch welche Vorteile<br />

können Azubis aus dem JAV<br />

ziehen und welche Kriterien<br />

müssen Vorraussetzung sein,<br />

damit ein solcher Rat überhaupt<br />

gebildet werden kann?<br />

Alle Antworten auf die offenen<br />

Fragen finden Sie im folgenden<br />

Text.<br />

heißt: Möchte ein Jugendlicher<br />

eine Ausbildung zum<br />

Tischler absolvieren, muss<br />

ihm sein Arbeitgeber gemäß<br />

des Ausbildungsrahmenplans<br />

alle nötigen theoretischen<br />

<strong>Job</strong>s sind immer wieder<br />

sehr gefragt<br />

und praktischen Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse vermitteln<br />

(z.B. Be- und Verarbeitung<br />

von Holz). Bei vorliegenden<br />

Beschwerden oder Anregungen<br />

kann die JAV von Azubis<br />

also jederzeit aufgesucht werden.<br />

Außerdem steht die JAV<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Betriebsrat.<br />

Wann und wie wird die JAV<br />

errichtet/gewählt?<br />

In Betrieben mit mindestens<br />

fünf Arbeitnehmern, die das<br />

18. Lebensjahr noch nicht<br />

vollendet haben (jugendliche<br />

Arbeitnehmer) oder die<br />

zu ihrer Berufsausbildung<br />

beschäftigt sind und das 25.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet<br />

haben, wird eine solche<br />

errichtet. Je nach Größe des<br />

Unternehmens bzw. der Anzahl<br />

an beschäftigten Jugendlichen<br />

und Auszubildenden<br />

richtet sich auch die Anzahl<br />

der JAV-Mitglieder. Ein Beispiel:<br />

Beschäftigt ein Betrieb<br />

zwischen 51 und 150 Mitarbeiter<br />

hat der JAV fünf Mitglieder.<br />

Die Amtszeit der JAV<br />

beträgt zwei Jahre. Kandidieren<br />

darf für diesen Rat jeder<br />

aus dem Betrieb, der unter<br />

25 Jahre alt ist. Auch für die<br />

Wahlberechtigten gilt ein<br />

ähnliches Prinzip.<br />

Zusätzliche Arbeit durch<br />

die JAV?<br />

Auf jeden Fall, aber diese<br />

zusätzliche Arbeit kann sich<br />

auszahlen! Zum einen zieht<br />

man als Auszubildender die<br />

Auf was achtet die JAV?<br />

Grundsätzlich auf die Einhaltungen<br />

aller Gesetze und geltenden<br />

Tarifverträge sowie<br />

die Dienst- oder Betriebsvereinbarungen<br />

eines Unternehmens,<br />

die Auszubildende<br />

betreffen. Doch was heißt<br />

das in der Praxis? Für Auszubildende<br />

gilt neben dem<br />

Berufsbildungsgesetz auch<br />

ein besonderes Kündigungsschutzgesetz.<br />

Dahingehend<br />

verpflichtet sich der Arbeitgeber,<br />

den Lehrling durch die<br />

Vermittlung von beruflichen<br />

Grundlagen an einen anerkannten<br />

Ausbildungsberuf<br />

heranzuführen (BBiG §1). Das<br />

Die JAV achtet<br />

grundsätzlich auf<br />

die Einhaltung aller<br />

Gesetze, der geltenden<br />

Tarifverträge sowie der<br />

Dienst- oder Betriebsvereinbarungen<br />

eines<br />

Unternehmens, die<br />

Auszubildende betreffen.


Blicke der Arbeitgeber auf<br />

sich. Da ist jemand, der sich<br />

zusätzlich engagieren will.<br />

Damit landet man immer gut.<br />

Alle Grundlagen, die für die<br />

Mitarbeit in der JAV erforderlich<br />

sind, werden während<br />

der Amtszeit und bei Schulungen<br />

erlernt und intensiviert.<br />

„Learning by Doing“<br />

ist hier das Stichwort. Durch<br />

das Mitwirken beim JAV erhält<br />

der Lehrling außerdem<br />

während der Ausbildung und<br />

bei Übernahme bis zu einem<br />

Jahr nach Beendigung der<br />

Ausbildung einen besonderen<br />

Kündigungsschutz (außerordentliche<br />

Kündigungen sind<br />

hier nur erschwert möglich).<br />

Des Weiteren sollte man berücksichtigen,<br />

dass die Kandidatur<br />

wertvolle Kompetenzen<br />

und Kenntnisse mit sich<br />

bringt. Aufgaben wie Umfragen,<br />

die Organisation und<br />

Abhaltung von Versammlungen<br />

sowie der Einblick in das<br />

Arbeitsrecht uvw. gehören<br />

quasi zum täglichen Brot der<br />

JAV Vertreter. Nächster Vorteil:<br />

die Chancen einer Übernahme<br />

nach der Ausbildung<br />

erhöhen sich, wenn derjenige<br />

Mitglied in der JAV war.<br />

Müssen Zeit oder Geld<br />

in das Mandat investiert<br />

werden?<br />

Nein! Diese ehrenamtliche<br />

Tätigkeit findet ausschließlich<br />

während der Arbeitszeit<br />

statt. Eventuelle Ausnahmen<br />

müssen gesetzlich mit einem<br />

Freizeitausgleich geregelt<br />

werden. Auch an den Entgeltregelungen<br />

ändert sich<br />

nichts. Man kriegt weder<br />

mehr noch weniger Gehalt als<br />

zuvor.<br />

SEITE<br />

27<br />

27


28<br />

28<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Pack<br />

mit<br />

Eine Ausbildung mit oder ohne<br />

Studium hat viele Vorzüge<br />

an!<br />

Schulabschluss in der Tasche<br />

und keine Ahnung, wie es<br />

weiter gehen soll? Kein Problem,<br />

denn Möglichkeiten gibt<br />

es viele. Egal ob Ausbildung<br />

oder duales Studium – mit<br />

beiden Varianten sollte man<br />

sich befasst haben, wenn das<br />

reine Studium für einen persönlich<br />

eher nicht in Frage<br />

kommt. Auch für Abiturienten<br />

eignet sich dieser Weg<br />

wunderbar, denn praktische<br />

Erfahrung von Anfang an<br />

wird in der Berufswelt sehr<br />

geschätzt.<br />

Du willst schnell Verantwortung<br />

übernehmen und dein<br />

Wissen anwenden? Dann ist<br />

eine betriebliche Ausbildung<br />

genau das Richtige für Dich!<br />

Gute Zukunftsaussichten von<br />

Anfang an ein festes Gehalt<br />

und ein geregelter Arbeitstag<br />

– das sind nur wenige der<br />

Vorteile, die eine Ausbildung<br />

mit sich bringt. Doch was<br />

passt nun zu mir? Das duale<br />

Studium oder doch eher eine<br />

betriebliche Ausbildung…<br />

Studium und Ausbildung in<br />

einem<br />

Fürs Studieren bezahlt werden?<br />

Das klingt doch schon<br />

mal vielversprechend. Ist es<br />

auch! Gerade für diejenigen,<br />

die sich zwischen einer Ausbildung<br />

und einem Studium<br />

nicht entscheiden können,<br />

bietet diese Form genau die<br />

richtige Kombination. Während<br />

das klassische Vollstudi-<br />

um hauptsächlich aus Uni sowie<br />

pauken am Schreibtisch<br />

besteht, verbringst Du Deine<br />

Zeit beim dualen Studium<br />

parallel in einem Unternehmen<br />

Deiner Wahl. Praxiserfahrung<br />

ist somit gesichert<br />

und die aufwendige Praktikumssuche<br />

entfällt. Auch<br />

I N F O<br />

Vorteile eines dualen<br />

Studiums:<br />

• Sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt,<br />

da sowohl theoretische Kenntnisse<br />

als auch Praxiserfahrung gesammelt<br />

wird<br />

• Studiengebühren werden meist übernommen<br />

und zusätzliches Gehalt<br />

wird ausgezahlt<br />

• Gute Lernerfolge durch kleinere<br />

Arbeitsgruppen<br />

• Hohe Übernahmechancen<br />

• Aufwendige Suche nach einem Vorpraktikum<br />

entfällt<br />

Vorteile einer betrieblichen<br />

Ausbildung:<br />

• Feste Ausbildungsvergütung<br />

• Bietet eine gute berufliche Grundlage<br />

• Mit allen Schulabschlüssen möglich<br />

(abhängig von der jeweiligen Ausbildung)<br />

• Work-Life-Balance: Arbeit und Privatleben<br />

gut vereinbar (lediglich<br />

in Berufsschulzeiten kann es in der<br />

Freizeit mal stressig werden)


der finanzielle Aspekt spielt<br />

eine wesentliche Rolle, denn<br />

Studentenwohnheim, die<br />

erste eigene Wohnung oder<br />

Ähnliches, bezahlen sich ja<br />

schließlich nicht von allein.<br />

Neben der Ausbildungsvergütung<br />

übernehmen viele Unternehmen<br />

sogar zusätzlich<br />

die kompletten Studienkosten<br />

oder einen Teil davon. Dem<br />

noch nicht genug: Vorlesungen<br />

finden meistens in kleineren<br />

Gruppen statt, da nicht<br />

zwingend in einer „normalen“<br />

Uni, sondern vielmehr<br />

an speziellen Fachhochschulen<br />

oder Berufsakademien<br />

die Theorie vermittelt wird.<br />

Daraus resultiert eine bessere<br />

Betreuung.<br />

Eine betriebliche Ausbildung<br />

Wem der Stress beim Studieren<br />

doch eine Nummer zu<br />

groß ist oder wem der passende<br />

Schulabschluss fehlt,<br />

sollte die rein betriebliche<br />

Ausbildung in Betracht ziehen.<br />

Auch diese Form bietet<br />

unglaublich viele Vorzüge<br />

und ist in jeder Hinsicht eine<br />

Überlegung wert. Auch hier<br />

gibt es von Beginn an das eigene<br />

Geld und die Zukunftsaussichten<br />

sind gesichert.<br />

Gerade in aktuellen Zeiten haben<br />

viele Bereiche mit einem<br />

Fachkräftemangel zu kämpfen.<br />

DEINE Fähigkeiten sind<br />

also definitiv gefragt. Anders<br />

als beim klassischen Studium<br />

ist der Arbeitsalltag geregelt,<br />

was wiederum bedeutet, dass<br />

auch die Berufsschulzeiten<br />

sowie die Tage im Betrieb<br />

nach einem geregelten Schema<br />

ablaufen. Feierabend und<br />

Abschalten – bei einer Ausbildung<br />

ist eine gute Balance<br />

zwischen Arbeit und Freizeit<br />

SEITE<br />

deutlich besser möglich als<br />

bei einem Studium. Natürlich<br />

muss auch für die Berufsschule<br />

Zeit eingeplant werden,<br />

aber im Vergleich zum<br />

klassischen Studium ist der<br />

zeitliche Aufwand wesentlich<br />

geringer.<br />

Informieren lohnt sich!<br />

Damit auch der richtige Ausbildungsberuf<br />

gefunden wird,<br />

sollte man sich im Vorfeld gut<br />

informieren: Ärgerlich wird<br />

es nämlich schnell, wenn der<br />

ausgewählte Beruf doch nicht<br />

den persönlichen Präferenzen<br />

entspricht. Hilfreich ist<br />

es hierbei immer, sich schon<br />

früh beim favorisierten Unternehmen<br />

zu erkundigen<br />

und sich beispielsweise mithilfe<br />

von Probearbeitstagen<br />

einen Einblick vom jeweiligen<br />

Betrieb zu verschaffen.<br />

29<br />

29<br />

JETZT BEWERBEN<br />

ALS ZUSTELLER:IN<br />

(M/W/D)<br />

» Zeitlich flexibel<br />

» Arbeiten, wie es dir gefällt<br />

» Wohnortsnah<br />

» Gut vereinbar mit Studium<br />

oder Schule<br />

#SCHUELERJOB #STUDENTENJOB<br />

0821 777 1111<br />

www.pd-kurier.de


30<br />

30<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Überfordert<br />

Das kannst Du dagegen<br />

unternehmen<br />

in der Ausbildung?<br />

Aller Anfang ist bekanntlich<br />

schwer. Gerade wenn die<br />

Schule erst vor kurzer Zeit<br />

absolviert wurde und im Anschluss<br />

direkt eine Ausbildung<br />

folgt, ist dies zunächst<br />

schon erstmal etwas ungewohnt.<br />

Kein Wunder, denn<br />

plötzlich ist die Verantwortung<br />

groß und die Vielzahl<br />

an neuen Aufgaben scheint<br />

kaum zu bewältigen. Während<br />

der Schulzeit wurde<br />

kein Praktikum oder gar ein<br />

Nebenjob ausgeführt? Dann<br />

kann es gut sein, dass der ungewohnte<br />

und oftmals stressige<br />

Arbeitsalltag zur Überforderung<br />

führt. Du fühlst Dich<br />

angesprochen? Dann solltest<br />

Du JETZT handeln!<br />

Es ist abhängig von der jeweiligen<br />

Person, wie belastbar<br />

diese ist und wie sich Überforderung<br />

schlussendlich zeigt.<br />

Wer kennt es nicht? Schon<br />

der Weg zur Ausbildungsstelle<br />

und auch während des<br />

Arbeitstages im Betrieb muss<br />

mit körperlichen Reaktionen<br />

wie Bauchweh, Kopfschmerzen<br />

oder sonstigem gekämpft<br />

werden… Nicht zu vergessen<br />

die Konzentrationsfähigkeit.<br />

Das ist eine der vielen Formen<br />

von Überforderung.<br />

Aber auch plötzliche Demotivation<br />

oder Antriebslosigkeit<br />

können Anzeichen dafür<br />

sein. Auf jeden Fall sollte immer<br />

schnell gehandelt werden,<br />

denn ansonsten könnte<br />

schlimmstenfalls ein Burnout<br />

folgen.<br />

Risiko bei Überforderung<br />

Das Dilemma: Annähernd<br />

kein Mensch möchte den Eindruck<br />

erwecken, nicht belastbar<br />

zu sein. Etwas nicht zu<br />

schaffen, erzeugt Versagensängste<br />

und lässt die eigene<br />

Leistung als ungenügend dastehen.<br />

Gleichzeitig darf die<br />

Überforderung nicht zum<br />

Dauerzustand werden. Folge:<br />

Leistung und das individuelle<br />

Wohlbefinden werden<br />

wie oben schon erwähnt in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Das<br />

Risiko in beiden Fällen ist der<br />

Eindruck, dass der betroffene<br />

Azubi nicht der Leistungsträger<br />

ist, für den der Vorgesetzte<br />

ihn gehalten hat. Aber das<br />

ist doch eigentlich kein Problem,<br />

oder? Nobody is perfect<br />

– und das schon gar nicht am<br />

Anfang der Ausbildung. Denn<br />

der Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />

Überlastung zu vermeiden.<br />

Selbstredend kann Besagter<br />

dies jedoch nur, wenn<br />

er davon in Kenntnis gesetzt<br />

wird. Also mutig sein und<br />

handeln!


SEITE<br />

31<br />

31<br />

Zu viel Verantwortung<br />

oder Neues?<br />

Ein Gespräch mit dem Ausbilder<br />

suchen<br />

Vorbereitung ist hierbei das<br />

A und O. Zunächst sollten<br />

Fragen geklärt werden, wie<br />

beispielsweise: „Seit wann besteht<br />

das Gefühl, überfordert<br />

zu sein?“ „Wie äußert sich<br />

diese Überforderung?“ „Liegt<br />

es an der Arbeitsmenge oder<br />

an der schnell gewachsenen<br />

Herausforderung?“ Man sollte<br />

zudem immer die Tätigkeiten<br />

nennen, bei denen man<br />

nicht mehr Herr*in der Lage<br />

ist. So ist nachvollziehbar,<br />

was sich im Vergleich zu vorher<br />

geändert hat. Gleichzeitig<br />

kannst Du reflektieren, ob es<br />

wiederkehrende Muster gibt<br />

oder womöglich ein einziges<br />

Ereignis zur Überlastung am<br />

Arbeitsplatz beigetragen hat.<br />

Gründe für Überforderung<br />

Unsere Arbeitswelt ist seit<br />

Jahren im Wandel. Die Digitalisierung<br />

soll einerseits<br />

Arbeitsvorgänge erleichtern,<br />

andererseits trägt sie<br />

zu einem dauerhaften Stresspensum<br />

bei. Inwiefern? Die<br />

ständige Erreichbarkeit kann<br />

einen schon mal schnell aus<br />

der Ruhe bringen. Gerade<br />

wenn konzentriert an einer<br />

Aufgabe gearbeitet wird und<br />

plötzlich der Vorgesetzte per<br />

Mail oder gar WhatsApp neue<br />

Tätigkeiten ins Spiel bringt.<br />

Der Druck steigt, denn der<br />

Absender wird womöglich<br />

schnell eine Antwort erwarten.<br />

Die Folge: Alles könnte<br />

unüberschaubar werden und<br />

die Angst zu versagen wächst.<br />

Als weiterer Grund steht die<br />

Selbstorganisation im Fokus.<br />

Ungeachtet des tatsächlichen<br />

Arbeitsaufkommens kann<br />

Überforderung ein Resultat<br />

schlechter Selbstorganisation<br />

sein, sei es eine wenig<br />

durchdachte Aufgabenpriorisierung<br />

oder ein Mangel an<br />

Disziplin, Konzentration und<br />

zeitaufwendiger Perfektion.<br />

Handlungsalternativen:<br />

Das kannst Du tun<br />

Klipp und klar: Aktiv etwas<br />

verändern. Andernfalls kann<br />

ein Burnout die nächste Stufe<br />

sein. Ist Dein Vorgesetzter<br />

versiert und kommt seiner<br />

Fürsorgepflicht nach, kann<br />

zum Beispiel bei fehlendem<br />

notwendigem Wissen eine<br />

Schulung für den betroffenen<br />

Berufsanfänger denkbar sein.<br />

Verlief das Gespräch mit dem<br />

Chef jedoch erfolglos, so gibt<br />

es verschiedene Alternativen:<br />

Einfach mal eine kleine Auszeit<br />

nehmen: Klar, natürlich<br />

nicht während der Arbeitszeit,<br />

sondern nach Feierabend<br />

oder am Wochenende. Mal<br />

die Dinge unternehmen, die<br />

Dir Freude bereiten und bei<br />

denen Du abschalten kannst.<br />

Denn nur wer auch mal einen<br />

freien Kopf bekommt, kann<br />

wiederum neue Energie für<br />

den <strong>Job</strong> sammeln!<br />

Zusätzlich gibt es selbstverständlich<br />

noch Anlaufstellen,<br />

bei welchen ein persönlicher<br />

Ansprechpartner Dir nützliche<br />

Hilfestellungen bietet und<br />

Dich gut berät.<br />

I N F O<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend solltest Du<br />

Deine Probleme niemals aufschieben,<br />

denn Du bist damit<br />

keineswegs allein. Handle<br />

immer so schnell wie möglich<br />

und achte darauf, Dich im<br />

Vorfeld gut auf beispielsweise<br />

ein Gespräch mit Deinem<br />

Ausbilder vorzubereiten.<br />

Rückblickend ist es dann auch<br />

meistens gar nicht so dramatisch,<br />

wie gedacht und gemeinsam<br />

können schnell Lösungen<br />

gefunden werden.


32<br />

32<br />

SEITE<br />

Ausbildung<br />

Bildungschancen<br />

Ausbildungsförderung<br />

im Überblick<br />

durch BAföG<br />

Das liebe Geld. Meistens zu knapp im Stadium einer schulischen,<br />

betrieblichen oder akademischen Ausbildung. Haben<br />

Sie schon einmal vom armen Studentenleben gehört? Oder<br />

von Azubis, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen?<br />

Oder von Azubis, die jeden<br />

Cent zweimal umdrehen<br />

müssen? Wir möchten diesen<br />

Menschen am liebsten<br />

über den Kopf streicheln und<br />

ihnen ein paar Brotkrumen<br />

von unserem vollen Laib abgeben.<br />

Zugegeben, vielleicht<br />

übertreiben wir etwas. Aber<br />

es gibt Hilfe in anderer Form,<br />

die vor allem viel wertvoller<br />

für die jungen Menschen in<br />

dieser Lebensphase ist: Die<br />

Ausbildungsförderung. Was<br />

das ist erklären wir Ihnen<br />

hier einfach und kompatk.<br />

Über den Kopf streicheln können<br />

wir ja trotzdem.<br />

Was ist eine Ausbildungsförderung?<br />

Um es förmlich zu halten: Bei<br />

der Ausbildungsförderung<br />

handelt es sich um eine staatliche<br />

Unterstützung gemäß<br />

dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG). Laut<br />

Besagtem muss der Staat die-<br />

Achten Sie nur auf ein<br />

paar Stellschrauben<br />

und informieren Sie<br />

sich bei Ihrem zuständigen<br />

Amt


CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />

33<br />

darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />

Agentur für Arbeit Augsburg<br />

Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />

Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.) oder<br />

jenigen finanziell unterstützen,<br />

deren Mittel für ihren Ledungsförderung<br />

zu? Eine bildung ist das Amt für Aus-<br />

Wem steht eine Ausbil-<br />

ab. Bei einer schulischen Aus-<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

bensunterhalt während einer<br />

-> Meine<br />

Übersicht.<br />

eServices<br />

bildungsförderung zuständig<br />

schulischen, betrieblichen Ob, womit und in welcher und kann mit dem Schüleroder<br />

akademischen Ausbildung<br />

nicht ausreichend sind. ziell unterstützt wird, hängt Euro) beantragt werden. Die<br />

Höhe die Ausbildung finan-<br />

BAföG (Höchstsatz von 744<br />

von der Art der Ausbildung betriebliche Ausbildung hat<br />

SEITE<br />

Ausbildungplatz gesucht?<br />

Die Berufsberater der Agentur für Arbeit Augsburg zeigen Dir den Weg zur Ausbildungsstelle!<br />

Gerne kannst Du auch einen Termin für ein Beratungsgespräch an<br />

Deiner Schule vereinbaren.<br />

Tipp: Unter www.arbeitsagentur.de -> Schule, Ausbildung und Studium -><br />

CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />

darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />

Agentur für Arbeit Augsburg<br />

Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />

Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.) oder<br />

www.arbeitsagentur.de -> Meine eServices


34<br />

34<br />

SEITE<br />

Ausbildungsförderung<br />

Art der Ausbildung Amt beantragbare Gelder Höchstsatz Gesetz<br />

Schulische Ausbildung Amt für Ausbildungsförderung SchülerBAföG 744 Euro BAföG<br />

Betriebliche Ausbildung Agentur für Arbeit BAB 622 Euro SGB III<br />

Berufliche Fortbildung je nach Bundesland Aufstiegs-BAföG 892 Euro AFBG<br />

Studium Studentenwerk BAföG 853 Euro BAföG<br />

die Agentur für Arbeit als<br />

Ansprechpartner. Mit einem<br />

Höchstsatz von 622 Euro<br />

kann der BAB (Betriebsabrechnungsbogen)<br />

angefordert<br />

werden. Die berufliche Ausbildung<br />

wird von Bundesland<br />

zu Bundesland anders<br />

gehandhabt. Der Höchstsatz<br />

von 892 Euro wird durch das<br />

Aufstiegs-BAföG verrechnet.<br />

Klassisch: Das Studium wird<br />

durch das Studentenwerk mit<br />

dem BAföG zum Höchstsatz<br />

von 853 Euro gefördert.<br />

Ausbildungsförderung für<br />

Schüler<br />

Befinden Sie sich gerade in<br />

einer schulischen Berufsausbildung<br />

oder holen Sie Ihren<br />

Bildungschancen<br />

auch bei finanziellen<br />

Engpässen<br />

Schulabschluss nach, können<br />

Sie Schüler-BAföG beantragen.<br />

Anders als Studierenden,<br />

wird das BAföG Schülern als<br />

voller Zuschuss gewährt und<br />

bedarf keiner späteren Rückzahlung.<br />

Das Schüler-BAföG<br />

wird beim zuständigen Amt<br />

für Ausbildungsförderung direkt<br />

am Wohnort bzw. der zuständigen<br />

übergeordneten<br />

Stelle beantragt.<br />

Berufsausbildungsbeihilfe<br />

für Lehrlinge in<br />

betrieblicher Ausbildung<br />

Sie machen eine betriebliche<br />

Ausbildung? Und leben in einer<br />

eigenen Wohnung, doch<br />

das Auszubildendengehalt<br />

kann Ihren Lebensunterhalt


nicht decken? Dann steht Ihnen<br />

Berufsausbildungshilfe<br />

vom Arbeitsamt zu. Auch BAB<br />

ist ein reiner Zuschuss des<br />

Staates, der keine Rückzahlungspflicht<br />

beinhaltet.<br />

Beruflicher Aufstieg mit<br />

Meister-BAföG<br />

Streben Sie einen höheren<br />

(nicht akademischen)<br />

Abschluss an, wie z.B. den<br />

Meister, dann gibt es die<br />

Möglichkeit diese berufliche<br />

Fortbildung mit Aufstiegs-<br />

BAföG zu finanzieren. Besagtes<br />

übernimmt sowohl die<br />

Kosten des Bildungsträgers<br />

als auch Kosten für die Anfertigung<br />

Ihrer Abschlussprüfung.<br />

Auch der gewöhnliche<br />

Lebensunterhalt wie z.B. Miete,<br />

Lebensmittel und Bekleidung<br />

ist inbegriffen.<br />

Studium dank BAföG<br />

Sie möchten hoch hinaus,<br />

doch Ihre Familie kann sich<br />

Ihr Studium einfach nicht<br />

leisten? Studenten aus finanziell<br />

schwachen Familien<br />

werden vom Staat mit bis zu<br />

853 € BAföG im Monat unterstützt.<br />

Bedingung: Eigene Unterkunft<br />

und eigens zahlende<br />

Beiträge zur Kranken- und<br />

Pflegeversicherung. Wohnen<br />

Studenten bei Ihrer Familie<br />

und sind durch eben diese<br />

auch versichert, steht diesen<br />

ebenfalls BAföG zu - dies fällt<br />

dementsprechend geringer<br />

aus, da Zuschüsse für Wohnung<br />

und Versicherung wegfallen.<br />

Übrigens funktioniert<br />

BAföG so: Ein Teil des BAföGs<br />

muss Jahre nach dem Studium<br />

in kleinen Raten zurückgezahlt<br />

werden, da es sich<br />

um ein zinsloses Darlehen<br />

handelt. Falls Sie während<br />

des Studiums ein oder zwei<br />

Semester außerhalb Europas<br />

als Praktikant oder Student<br />

verbringen werden, so ist die<br />

Beantragung von Auslands-<br />

BAföG möglich. Dies übernimmt<br />

über den entsprechenden<br />

BAföG-Höchstsatz eine<br />

Pauschale für Reisekosten,<br />

sowie die Kosten für die Auslandskrankenversicherung.<br />

Nice to know: Es gibt für einige<br />

Länder einen Auslandszuschlag,<br />

um erhöhte Lebenshaltungskosten<br />

abzudecken.<br />

Beruflicher Neustart dank<br />

Ausbildungsförderung<br />

Viele stellen sich die Frage,<br />

woher sie mit 18 wissen sollen,<br />

welchen Beruf sie mit<br />

Mitte 40 noch immer ausüben<br />

möchten? Wissen wir in jungen<br />

Jahren schon, was uns<br />

später beruflich beglücken<br />

wird? Die Ausbildungsförderung<br />

lässt deshalb auch<br />

kreative Lebensläufe zu und<br />

erkennt berufliche Neuorientierung<br />

an. Obacht: Teilweise<br />

gibt es Altersgrenzen für die<br />

Ausbildungsförderung. Ebenfalls<br />

sollte der Perspektivenwechsel<br />

im Lebenslauf keine<br />

Doppelseite einnehmen, da<br />

der Staat bei zu vielen kreativen<br />

Abzweigungen seine Unterstützung<br />

verwehren könnte.<br />

Also: Überlegen Sie gut, ob<br />

der berufliche Weg ‘Gehalt’<br />

für Sie hat.<br />

F A Z I T<br />

Fazit<br />

SEITE<br />

Komplettes<br />

Auslandsstudium<br />

innerhalb der EU mit<br />

BAföG finanzieren!<br />

Ja, es gibt Unterstützung für<br />

Ihre berufliche Ausbildungswahl.<br />

Achten Sie nur auf ein<br />

paar Stellschrauben und<br />

informieren Sie sich bei Ihrem<br />

zuständigen Amt. Stellen Sie<br />

sich auf ein wenig Papierarbeit<br />

ein. So dürfen Sie hoffentlich<br />

bald Ihren Zuschuss genießen,<br />

welchen Sie aber in manchen<br />

Fällen zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder zurückzahlen<br />

müssen, zumindest teilweise.<br />

Damit sind Sie nicht mehr<br />

auf Brotkrumen angewiesen,<br />

sondern dürfen ebenfalls in<br />

einen vollen Laib beißen. Wir<br />

wünschen Ihnen viel Erfolg für<br />

Ihre berufliche Zukunft. Text:<br />

Stefanie Steinbach<br />

35<br />

35


36<br />

36<br />

SEITE<br />

Fachkräfte<br />

Gehaltsunterschied<br />

zwischen Frauen<br />

und Männer<br />

Gender-<br />

Pay-Gap:<br />

„So Herrschaften. Da simma<br />

auch gleich bei der Bezahlung.<br />

Herr Lorenz?“ „Hier!“<br />

„Scheen, des mocht 4300 Euro<br />

brutto. Herr Müller?“ „Hier!“<br />

„4300 Euro brutto. Frau Sommerfeld?“<br />

„Hier.“ „Na, da<br />

schaun‘ wa moal. Sin‘ oft net<br />

doa gwesen, gell?“ „Die Kinder<br />

waren krank.“ „Ah. Die<br />

lieben Kloinen. 2300 Euro<br />

brutto. Simma durch.“ Diese<br />

Szenerie ist überspitzt und<br />

frei erfunden, stimmt Sie<br />

aber dennoch auf die folgenden<br />

Zeilen ein: Der Gender<br />

Pay Gap. Was das ist, ob man<br />

das essen kann und welche<br />

Ursachen und Folgen der G-<br />

P-G beherbergt, lesen Sie hier,<br />

Herrschaften.<br />

Der Gender Pay Gap - was<br />

ist das?<br />

Der Gender Pay Gap (G-P-G)<br />

stellt den geschlechtsspezifischen<br />

Verdienstunterschied<br />

zwischen Frauen und<br />

Männern dar – sprich: die<br />

Differenz des durchschnittlichen<br />

Bruttostundenverdienstes<br />

(ohne Sonderzahlungen)<br />

der Frauen und<br />

Männer im Verhältnis zum<br />

Bruttostundenverdienst der<br />

Männer. Aufgrund dieser<br />

Berechnungsgrundlage wird<br />

vom bereinigten G-P-G gesprochen.<br />

Beim unbereinigten<br />

Gender-Pay-Gab handelt<br />

es sich um den Unterschied<br />

in den Verdiensten von weiblichen<br />

und männlichen Beschäftigten,<br />

bei denen das<br />

ganze Pipapo wie verschiedene<br />

Berufe, unterschiedliche<br />

Tätigkeiten und Bildungsabschlüsse<br />

nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Nice to know: Beschäftigte<br />

in der Land- und Forstwirtschaft,<br />

Fischerei, in der öffentlichen<br />

Verwaltung sowie<br />

in Betrieben mit bis zu zehn<br />

Beschäftigten werden nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Ursachen für den Gender<br />

Pay Gap<br />

Die Ursachen sind mannigfaltig.<br />

Frauen und Männer<br />

unterscheiden sich in ihren<br />

Erwerbsbiografien und der<br />

Wahl ihrer Berufsfelder. Dies<br />

führt häufig zu unterschiedlichen<br />

Karriereverläufen und<br />

Verdienstunterschieden.<br />

Männer nehmen nach wie<br />

vor vermehrt Führungspositionen<br />

ein, Frauen arbeiten<br />

häufiger in Teilzeit und<br />

unterbrechen länger die<br />

Berufstätigkeit für die Familie<br />

daheim. Außerdem sind<br />

die Frauen öfter in kleineren<br />

Betrieben tätig, die zum<br />

Teil geringeren Lohn zahlen<br />

oder sind in Branchen tätig,<br />

in denen weniger Lohn gezahlt<br />

wird als in „männertypischen“<br />

Branchen. Traurig


SEITE<br />

37<br />

37<br />

1 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2 Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 10. März 2021 anhand fortgeschriebener Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung (VSE)<br />

verzeichnen Frauen nach wie<br />

vor kürzere Erwerbsbiografien<br />

mit durchschnittlich niedrigeren<br />

Beitragszahlungen.<br />

Ihr Armutsrisiko ist demnach<br />

im Durchschnitt höher als bei<br />

den Männern. Auch Betriebe<br />

spüren direkte Folgen, denn<br />

Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung<br />

verschlechtern das<br />

Betriebsklima und senken die<br />

Arbeitsmotivation.<br />

Frauen verdienen<br />

18 % weniger<br />

In welchen Berufen gibt<br />

es eine besonders große<br />

Lücke?<br />

Der Gender Pay Gap war 2020<br />

je nach Branche unterschiedlich.<br />

Am stärksten waren die<br />

Bereiche Kunst, Unterhaltung<br />

und Erholung (31 %), Erbringung<br />

von frei-beruflichen,<br />

wissenschaftlichen und technischen<br />

Dienstleistungen (27<br />

%), gefolgt vom Gesundheitsund<br />

Sozialwesen (24 %) den<br />

Banken und Versicherungen<br />

sowie dem Bereich Information<br />

und Kommunikation<br />

(jeweils 23 %). Auch im Verarbeitenden<br />

Gewerbe (22 %)<br />

sowie dem Handel, der Instandhaltung<br />

und Reparatur<br />

von Kfz (21 %), wo traditionell<br />

Männer stärker vertreten<br />

sind als Frauen, waren die<br />

Verdienstunterschiede relativ<br />

hoch. Auffallend ist, dass das<br />

Verdienstgefälle im öffentlichen<br />

Bereich weniger stark<br />

ausgeprägt ist, als in privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen.<br />

Der Verdienstabstand<br />

ist mit 7 % im öffentlichen<br />

Dienst wesentlich geringer<br />

als in der Privatwirtschaft<br />

(20 %). 1<br />

Entwicklung des Verdienstunterschieds<br />

Zwischen 2006 und 2015 war<br />

der Verdienstunterschied<br />

zwischen Frauen und Männern<br />

fast konstant. Seitdem<br />

hat sich besagter leicht verringert.<br />

Im Jahr 2020 verdienten<br />

Frauen durchschnittlich<br />

18,62 Euro brutto in der Stunde<br />

und somit 4,16 Euro weniger<br />

als Männer (22,78 Euro).<br />

2019 lag die Differenz bei 4,28<br />

Euro. 2<br />

Nice to know: Die Bundesregierung<br />

hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, den Verdienstabstand<br />

bis zum Jahr 2030 auf 10 Prozent<br />

zu senken. | Text: Stefanie<br />

Steinbach<br />

In keinem einzigen<br />

Wirtschaftszweig verdienten<br />

Frauen mehr<br />

als Männer.<br />

F a z i t<br />

Fazit<br />

Es gibt nach wie vor eine<br />

ungleiche Gehaltsverteilung<br />

zwischen Frauen und Männern.<br />

Im Jahr 2020 verdienten Frauen<br />

durchschnittlich 4,16 Euro<br />

brutto in der Stunde weniger<br />

als Männer. Dies findet hauptsächlich<br />

in der geschlechtsspezifischen<br />

Aufteilung ihre Ursache:<br />

Die Damen unterbrechen<br />

länger ihre Berufstätigkeit für<br />

die eigene Familie und arbeiten<br />

aufgrund dessen häufiger<br />

in Teilzeit. Somit sind Frauen<br />

einem erhöhten Armutsrisiko<br />

im Rentenalter ausgesetzt.<br />

Silbersteif am Horizont: Von<br />

18 Prozent auf 10 Prozent: Die<br />

Bundesregierung will den Verdienstabstand<br />

bis 2030 auf 10<br />

Prozent verringern. Herrschaft,<br />

Zeit wird’s!


38<br />

38<br />

SEITE<br />

Fachkräfte<br />

CoWorkation<br />

Urlaub und Arbeit in<br />

Kombination<br />

„New Work Bewegung“<br />

Eine stabile Internetverbindung und jede Menge<br />

Selbstdisziplin sind wichtige Grundvoraussetzungen für<br />

CoWorkation<br />

Lässig im Sand sitzen, einen<br />

Drink nehmen und<br />

wichtige Firmengespräche<br />

führen. Früher eine monopole<br />

Traumwelt für digitale<br />

Nomaden: am Strand von Bali neue<br />

sitzen und dabei das eigene<br />

Online-Business entwickeln.<br />

Heute - und vor allem durch<br />

Corona eine echte Option für<br />

die hiesige Schreibtischgesellschaft.<br />

Aber bedeutet an<br />

der Strandbar ein Laptop auf<br />

dem Schoß gleich CoWorkation?<br />

Das könnte sein. Die Verbindung<br />

von Leben, Arbeiten<br />

und Urlaub ist komplex und<br />

ein Trend, der unsere Arbeitswelt,<br />

sowie auch den Tourismus<br />

auf einer völlig neuen<br />

Ebene berührt. Was wir unter<br />

CoWorkation verstehen und<br />

welche Vor- und Nachteile<br />

diese Art von Lebensorganisation<br />

mit sich bringt, lesen<br />

Sie bei uns. Wir klopfen<br />

uns nur rasch den Sand vom<br />

Popo.<br />

Durch die Pandemie wurde<br />

unsere Arbeitswelt vor<br />

Herausforderungen<br />

gestellt. Und es wurde dabei<br />

erkannt: Die Arbeit muss<br />

nicht zwangsweise am Unternehmensschreibtisch<br />

durchgeführt<br />

werden. Dies klappt<br />

auch wunderbar von zu Hause.<br />

Oder nun, da wir wieder<br />

mehr Freiheiten und Möglichkeiten<br />

haben in offenen<br />

Räumlichkeiten, im Café oder<br />

auf der Parkbank. Oder sogar<br />

im Urlaub?<br />

Was ist CoWorkation?<br />

Im Folgenden jonglieren wir<br />

mit zwei Begriffen. Der erste<br />

Schritt zur CoWorkation<br />

ist das CoWorking. Derzeit<br />

erfährt letzteres einen regelrechten<br />

Boom und wird<br />

als neue Arbeitsform gehandelt.<br />

Zum Verständnis:<br />

Beim CoWorking werden<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung<br />

gestellt, in denen die<br />

verschiedensten Menschen<br />

(z.B. Freiberufler, digitale<br />

Nomaden, kleine Start-ups)<br />

an gemieteten Arbeitsplätzen<br />

räumlich miteinander arbeiten<br />

und idealerweise voneinander<br />

profitieren. Diese<br />

Arbeitsweise findet meist in<br />

großen, offene Raumkonzepten<br />

statt. Gewollt sind eine<br />

transparente Kommunikation<br />

und Arbeitsstruktur. Der<br />

Siegeszug des gemieteten<br />

Schreibtisches in den urbanen<br />

als auch den ländlichen<br />

Regionen Deutschlands wird<br />

immer größer: Vom umgebauten<br />

Bauernhof-Zimmer<br />

mit W-Lan bis zum professionellen<br />

Coworking-Space<br />

mit schicker Küche und<br />

Meeting-Areas.<br />

Der nächste Schritt auf<br />

dieser Ebene heißt: „Workation“<br />

– die Kombination<br />

aus Arbeit und Urlaub,<br />

aus Arbeiten und Reisen,<br />

aus Konzentrieren und<br />

Genießen. Und da dieses


Konzept hier und da in einem<br />

Coworking-Space mündet,<br />

wurde der Begriff „CoWorkation“<br />

kreiert.<br />

Das steckt hinter dem<br />

Konzept<br />

Durch die Möglichkeit in den<br />

letzten zwei Jahren freier und<br />

ungebundener zu arbeiten,<br />

sind Arbeitgeber nun daran<br />

gehalten, neue Anreize zu<br />

schaffen, um qualifizierte<br />

Fachkräfte zu binden. Akkurat<br />

arrangierte Obstkörbe<br />

und Online-Gutscheine<br />

reichen nicht mehr aus, um<br />

neue Talente anzulocken und<br />

zu halten. Auch stylische Büros<br />

verlieren seit Corona zunehmend<br />

an Attraktivität. Die<br />

Aussicht auf Home-Office und<br />

ein bis zweimal im Jahr auf<br />

einer Hütte am See arbeiten<br />

zu können klingen zugegeben<br />

reizvoller. Daher stellen sich<br />

die Tourismus-Branche und<br />

ebenso einige Unternehmen<br />

auf die Kombination von Arbeit<br />

und Urlaub um. Gerade<br />

Freiberufler und Selbstständige<br />

können oftmals nicht<br />

über zwei Wochen am Stück<br />

Urlaub nehmen. Da kommt<br />

das CoWorkation-Konzept<br />

wie gerufen: Tagsüber arbeiten<br />

und in der Freizeit die<br />

Umgebung erkunden sind<br />

eine ideale Ergänzung, sollte<br />

man der Arbeit nicht allzu<br />

lange fern bleiben können.<br />

Warum der Boom?<br />

Und ja, wir sind wieder bei<br />

der Pandemie: Corona hat<br />

die Arbeitswelt drastisch<br />

verändert: schneller und radikaler<br />

als jeder technische<br />

Fortschritt. Millionen Menschen<br />

haben Arbeit und Privatleben<br />

neu ausgerichtet.<br />

Die Balance zwischen Arbeit<br />

und Freizeit wurde neu revolutioniert.<br />

Zugleich sind viele<br />

von uns nun viel intensiver<br />

im Deutschlandtourismus unterwegs<br />

als in den Jahren vor<br />

der Krise. Wir haben unsere<br />

Mobilität den neuen Herausforderungen<br />

angepasst – und<br />

nun reagieren Tourismus und<br />

Business auf diese Veränderung.<br />

Denn in diesem Wandel<br />

steckt eine wertvolle Chance<br />

für eine nachhaltige Regionalentwicklung.<br />

F a z i t<br />

SEITE<br />

Vorteile/Nachteile von<br />

CoWorkation<br />

Die Entwicklung von neuen<br />

Infrastrukturen ermöglichen<br />

– vor allem dem ländlichen<br />

Raum – ein einzigartiges<br />

Wirtschaftspotenzial. Ferien<br />

auf dem Bauernhof können<br />

z.B. ebenfalls zum Arbeiten<br />

genutzt werden, sollte es<br />

sonst mit dem Familienurlaub<br />

nicht klappen. Eine neue<br />

Flexibilität erleichtert die Urlaubsplanung<br />

– bei Familien,<br />

sowie auch bei Menschen<br />

ohne Kinder. Ein langes Fernbleiben<br />

von der Arbeit wir<br />

dadurch entzerrt und Fernurlaube<br />

und längere Auszeiten<br />

können realisiert werden.<br />

Zudem kann die Kombination<br />

aus Urlaub und Arbeit ein völlig<br />

neues Potenzial in unseren<br />

Köpfen freilegen, welches unter<br />

normalen Arbeitsbedingungen<br />

niemals ausgeschöpft<br />

werden könnte. Freilich hört<br />

sich das alles wunderbar an.<br />

Die Tücken des Arbeitens im<br />

Urlaub sollten jedoch nicht<br />

unterschätzt werden. Auch<br />

wenn Arbeitsvorgang am<br />

Strand scheinbar leichter von<br />

der Hand geht, so bleibt die<br />

notwendige Auszeit von Büroarbeit<br />

auf der Strecke. Unser<br />

Kopf ist demnach auch in<br />

unserer Freizeit im Arbeitsmodus.<br />

Und diese Kombination<br />

kann zu gesundheitlichen<br />

Problemen führen, sollten wir<br />

nicht mehr vom Arbeitsalltag<br />

abschalten können. Außerdem:<br />

Die Leichtigkeit des Urlaubs<br />

und die Feierstimmung<br />

der anderen Urlaubsgäste bedarf<br />

einer gehörigen Portion<br />

Selbstdisziplin. Arbeiten, wo<br />

andere Urlaub machen kann<br />

zu ungewolltem Druck führen,<br />

endlich die Pflichten ruhen<br />

zu lassen und selbst den<br />

Tag zu genießen. Und dies<br />

führt zur Unproduktivität.<br />

Fazit<br />

CoWorkation steckt noch in<br />

den Kinderschuhen. Jedoch<br />

klingt die Kombination aus<br />

Arbeit und Urlaub zunächst<br />

sehr reizvoll und hat vor allem<br />

für Freiberufler viele wertige<br />

Vorteile. Dennoch sollte mit<br />

Bedacht und Achtsamkeit an<br />

diese Art von Work-Life Balance<br />

herangegangen werden,<br />

da ein Leben im ständigen<br />

Arbeitsmodus belastend<br />

sein kann. Dennoch: Sollte<br />

CoWorking kontinuierlich in<br />

Tourismus und Unternehmen<br />

weiterentwickelt werden, kann<br />

dies unglaubliches Potenzial<br />

besitzen. Vor allem mit Sand<br />

zwischen den Füßen lässt sich<br />

gut arbeiten. | Text: Stefanie<br />

Steinbach<br />

39<br />

39


40<br />

40<br />

SEITE<br />

Fachkräfte<br />

Dauerbrenner<br />

Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie und Pflege<br />

Familienfreundlichkeit macht Unternehmen zu attraktiven<br />

Arbeitgebern<br />

Immer mehr Paare teilen sich<br />

Familie und Beruf fair auf, oft<br />

auch aus finanziellen Gründen.<br />

Auch die Pflege oder<br />

allein die Organisation der<br />

Pflege von Angehörigen ist<br />

belastend und wird in einer<br />

alternden Gesellschaft ein<br />

immer wichtigeres Thema.<br />

Hier kommt dazu, dass Pflege<br />

nicht planbar ist und oft<br />

unvermittelt auftritt. Gleichzeitig<br />

wird darüber weniger<br />

offen gesprochen aus Angst<br />

vor negativen Auswirkungen<br />

auf das Arbeitsverhältnis<br />

oder die Karriere. Immer<br />

mehr geht es aber auch um<br />

die Vereinbarkeit von Berufund<br />

Privatleben. Die Generation<br />

Y macht sich neben der<br />

Festanstellung schon einmal<br />

selbstständig oder arbeitet<br />

an eigenen Projekten. Unternehmen<br />

mit Angeboten im<br />

Bereich Vereinbarkeit können<br />

sich im Wettstreit um die<br />

talentiertesten Fachkräfte gut<br />

positionieren.<br />

Gute Unternehmensbeispiele<br />

zeigen zwei wesentliche<br />

Faktoren auf, die bei der<br />

Verankerung einer entsprechenden<br />

Unternehmenskultur<br />

von großer Bedeutung<br />

sind:<br />

• 1. Die Erhebung vorhandener<br />

Bedürfnisse und<br />

ein aktiver Dialog mit den<br />

MitarbeiterInnen bei der<br />

Entwicklung von Vereinbarkeitsangeboten.<br />

• 2. Vereinbarkeit ist Teil der<br />

gesamten Unternehmenskultur<br />

und wird von den<br />

Führungskräften vorgelebt<br />

und gefordert.<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege wird für<br />

Fachkräfte und für Unternehmen immer wichtiger.<br />

(Foto: Julia Pietsch)


Vorteile für Unternehmen:<br />

• Kürzere Ausfallzeiten von<br />

MitarbeiterInnen (Pflegeoder<br />

Elternzeit).<br />

• Einsparung von Kosten für<br />

Vertretung und Wiedereingliederung.<br />

• Reduzierung der Zahl an<br />

MitarbeiterInnen, die nach<br />

der Pflege- oder Elternzeit<br />

nicht mehr zurück ins<br />

Unternehmen kommen.<br />

• Vorteile beim Recruiting<br />

und der Positionierung der<br />

eigenen Arbeitgebermarke.<br />

• Höhere Produktivität<br />

durch zufriedene MitarbeiterInnen<br />

und geringere<br />

Fehlzeiten.<br />

SEITE<br />

Viele Angebote zu Vereinbarkeit<br />

können leicht umgesetzt<br />

werden, wie etwa Termine<br />

nur noch in gesicherten Betreuungszeiten<br />

stattfinden<br />

zu lassen oder Informationsmaterialien<br />

mit regionalen<br />

AnsprechpartnerInnen zur<br />

Verfügung zu stellen. Die finanzielle<br />

Unterstützung von<br />

Kinderbetreuung, auch für<br />

schulpflichtige Kinder, ist<br />

für Unternehmen absetzbar.<br />

Ein laufender Kontakt zu<br />

MitarbeiterInnen während<br />

der Pflege- oder Elternzeit<br />

kann über die Teilnahme an<br />

Betriebsfeiern oder interne<br />

Weiterbildungen organisiert<br />

werden.<br />

Angebote für<br />

Unternehmen:<br />

Weiter Informationen finden<br />

Sie unter www.region-A3.com/<br />

attraktive-arbeitgeber<br />

41<br />

41<br />

I N F O<br />

Infos<br />

Informationen und Beratung<br />

für Unternehmen:<br />

Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />

Servicestelle Vereinbarkeit Beruf<br />

und Familie<br />

Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />

0821 45010-224<br />

fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />

www.region-A3.com/<br />

attraktive-arbeitgeber<br />

Gute Organisation schafft Raum für gemeinsame<br />

Aktivitäten mit der ganzen Familie.<br />

(Foto: Regio Augsburg Wirtschaft / Christian Strohmayr)


42<br />

42<br />

SEITE<br />

Fachkräfte<br />

STARKE<br />

ARBEITGEBERMARKE<br />

WERDEN<br />

Eine starke Arbeitgebermarke dient der Erhöhung der<br />

Zufriedenheit und Bindung eigener MitarbeiterInnen an das<br />

Unternehmen. Potenziellen BewerberInnen präsentiert sich<br />

das Unternehmen durch erfolgreiches Employer Branding<br />

als attraktiver und sympathischer Arbeitgeber.<br />

Auf Entdeckungsreise im<br />

eigenen Unternehmen<br />

Die Entdeckung der eigenen<br />

Unternehmensidentität und<br />

Unternehmenswerte steht<br />

beim Employer Branding an<br />

erster Stelle. Auf dem Weg<br />

zu einer starken Arbeitgebermarke<br />

steht die Klärung, welche<br />

Zielgruppen durch welche<br />

Versprechen adressiert<br />

werden sollen: Die Frage, wie<br />

die/der gesuchte MitarbeiterIn<br />

oder KollegIn aussieht,<br />

wo man sie/ihn am besten erreicht<br />

und was sie/er braucht<br />

(z.B. an Angeboten zur Vereinbarkeit,<br />

moderne Arbeitsumgebung<br />

usw.), sollte<br />

ebenfalls gemeinsam mit Geschäftsführung<br />

und Beschäftigten<br />

erarbeitet werden.<br />

Auch ein strategischer Umgang<br />

mit Vielfalt im Unternehmen<br />

(Diversity Management)<br />

kann, richtig<br />

eingesetzt, Vorteile bei der<br />

Mitarbeiterbindung und -gewinnung<br />

verschaffen. Gibt es<br />

Führungskräfte aller Altersstufen,<br />

jeden Geschlechts und<br />

vielfältige ethnisch-kulturelle<br />

Zugehörigkeiten im Unternehmen?<br />

Gibt es geteilte Führung<br />

und leben die Vorgesetzten<br />

Vereinbarkeit?<br />

Markenbotschafter werden<br />

Über Stellenbeschreibungen,<br />

Website usw. gilt es, das eigene<br />

Markenversprechen nach<br />

innen und außen zu kommunizieren<br />

und die Inhalte auch<br />

konsequent im Arbeitsalltag<br />

vorzuleben. Hier spielen die<br />

Führungskräfte eine große<br />

Rolle. Denn eine Marke muss<br />

widerspruchsfrei und klar<br />

wahrnehmbar sein, vor allem<br />

im Unternehmen, um die erhoffte<br />

Wirkung zu erreichen.<br />

Denn zufriedene Mitarbei-<br />

Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/ Andreas Brücklmair


SEITE<br />

43<br />

43<br />

Die Region bietet in den unterschiedlichsten Branchen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/Christian Strohmayr<br />

terInnen, Auszubildende,<br />

Werkstudierdende und PraktikantInnen<br />

sind die glaubwürdigsten<br />

MarkenbotschafterInnen.<br />

Durch regelmäßige<br />

Mitarbeiterbefragungen und<br />

ein Monitoring der Bewerberzahlen<br />

lässt sich der Erfolg<br />

und die Glaubwürdigkeit der<br />

eigenen Employer Banding-<br />

Maßnahmen messen.<br />

Fachkräfte-Marketing<br />

für den Wirtschaftsraum<br />

Augsburg<br />

Die passenden Fachkräfte zu<br />

finden, ist für die Unternehmen<br />

aktuell eine sehr große<br />

Herausforderung. Der derzeit<br />

stattfindende Umbruch in<br />

der Arbeitswelt, beschleunigt<br />

durch die Corona-Pandemie,<br />

hat die angespannte Arbeitsmarktsituation<br />

für viele Berufe<br />

zusätzlich verschärft. Die<br />

Gesundheitsbranche ächzt<br />

unter der enormen Belastung<br />

und benötigt zusätzliches<br />

Personal. Arbeitskräfte haben<br />

sich umorientiert und die<br />

Branche gewechselt und in<br />

manchen <strong>Job</strong>s verliert der Arbeitsort<br />

durch das vermehrte<br />

Homeoffice an Bedeutung.<br />

Die Digitalisierung wurde<br />

kräftig angeschoben und IT-<br />

Fachkräfte sind begehrter<br />

denn je.<br />

Die Regio Augsburg Wirtschaft<br />

GmbH plant derzeit<br />

eine nächste, groß angelegte<br />

Fachkräftekampagne, um<br />

Arbeitskräfte für die Unternehmen<br />

und für den Wirtschaftsraum<br />

Augsburg zu<br />

gewinnen. Denn die Wege<br />

und Medien, wie sich potenzielle<br />

Arbeitnehmer und<br />

Fachkräfte erreichen lassen,<br />

sind einer ständigen Veränderung<br />

unterworfen. Mit der<br />

Kampagne möchte die Regio<br />

Augsburg Wirtschaft GmbH<br />

sowohl großen wie auch<br />

kleinen und mittleren Arbeitgebern<br />

ein interessantes<br />

Angebot machen können. Mit<br />

verschiedenen Modulen und<br />

Marketingpaketen wird für<br />

jedes Bedürfnisse das richtige<br />

dabei sein. Derzeit laufen im<br />

Vorfeld der Konzeption der<br />

Bausteine der Kampagne, die<br />

2023 startet, Befragungen bei<br />

interessierten Arbeitgebern<br />

in der Region Augsburg.<br />

Möchten Sie die Regio Wirtschaft<br />

aktiv bei der Fachkräftekampagne<br />

unterstützen<br />

oder interessieren Sie sich für<br />

die künftigen Marketingangebote?<br />

I N F O<br />

Kommen Sie gerne auf uns zu:<br />

Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />

Stefanie Winter<br />

Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />

0821 45010-224<br />

fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />

www.region-A3.com/fachkraefte


44<br />

44<br />

SEITE<br />

Fachkräfte<br />

Mehr Luxus im <strong>Job</strong><br />

4-Tage Woche als neues<br />

Modell für die<br />

Unternehmenswelt<br />

Freizeit statt Geld?<br />

Ein dreitägiges Wochenende<br />

– ein Traum für viele Arbeitnehmer.<br />

Was bisher häufig<br />

nur Teilzeitmitarbeitern vorbehalten<br />

ist, wurde in Island<br />

zum „Standard“. Und so könnte<br />

es auch andernorts bald<br />

aussehen, wenn man Befragungen<br />

glauben mag. Denn<br />

die 4-Tage-Woche hat sich in<br />

Pilotprojekten bewährt, doch<br />

was spricht dafür und was<br />

dagegen?<br />

Der Anreiz „mehr Freizeit“<br />

führt zu deutlichen Leistungssteigerungen.<br />

Aber eins nach<br />

dem anderen. Blicken wir in<br />

die vergangenen Jahre.<br />

In Island gab es ein großes<br />

Problem: mangelnde Produktivität.<br />

Zwar war die Zahl auf<br />

die Arbeitslosenquote erfreulich:<br />

gerade mal 3,4 % der<br />

Bevölkerung, dies liegt weiter<br />

unter dem Durchschnitt der<br />

OECD (Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung). Und auch<br />

beim Pro-Kopf-Einkommen<br />

mit knapp 47.000 US-Dollar<br />

lag man über dem Schnitt der<br />

Nachbarländer. Doch brach<br />

man diesen Wert weiter herunter,<br />

lag das Pro-Kopf-Einkommen<br />

pro geleisteter Arbeitsstunden<br />

gerade mal bei<br />

55,4 Dollar. Und damit weit<br />

hinter der „Konkurrenz“ im<br />

Norden Europas. Der Grund<br />

war schnell gefunden, denn<br />

in Island lag die durchschnittliche<br />

Arbeitszeit bei 44,4 Stunden<br />

pro Woche bei Vollzeitverträgen.<br />

Der Effekt? Stress und Ermüdung<br />

bei den Angestellten,<br />

die während ihrer Arbeitszeit<br />

dadurch deutlich weniger effizient<br />

zu sein schienen. Denn<br />

wer unausgeruht und ausgelaugt<br />

zur Arbeit erscheint,<br />

kann Arbeiten nur wenig motiviert<br />

ausführen. Darunter<br />

leidet zweifelsohne die Produktivität.<br />

Doch wie aus diesem<br />

Teufelsrad entkommen?<br />

Darüber zerbrachen sich<br />

mehrere Experten, bis das<br />

Modell geboren war: gleiche<br />

Arbeit, gleiche Zahl an Angestellten.<br />

Jedoch eine deutliche<br />

Reduktion der durchschnittlichen<br />

wöchentlichen Arbeitszeit.<br />

Versuche belegen Erfolge<br />

Bereits im Jahr 2015 startete<br />

man also den Feldversuch: 66<br />

Angestellte in Islands Hauptstadt<br />

Reyjkavik. Die ersten Erfolge<br />

stellten sich schnell ein,<br />

also sollte das System deutlich<br />

breiter ausgerollt werden.<br />

Landesweit sogar und das<br />

passierte im Jahr 2020. Über<br />

2.500 Angestellte beteiligten<br />

sich an dem Pilotprojekt, das<br />

sind sage und schreibe 1,3 %<br />

der Berufstätigen des Landes.<br />

Aufgrund des großen Erfolgs<br />

der Studie, folgten im<br />

Anschluss Verhandlungen<br />

mit Gewerkschaften und Arbeitgebern<br />

mit erfreulichem<br />

Resultat: 86% aller Isländer<br />

haben heute einen Rechtsanspruch<br />

auf die geringere<br />

Arbeitszeit von 35 bis 36<br />

Stunden. In der Pflege gibt es<br />

noch attraktivere Konditionen,<br />

hier sind es sogar nur 32<br />

Stunden.<br />

Wer nun denkt, dass alles<br />

über dieses offizielle Konti-<br />

32 Stunden statt Vollzeit:<br />

Stunden können<br />

auch täglich reduziert<br />

werden und nicht mit<br />

einem freien Tag die<br />

Woche


SEITE<br />

45<br />

45<br />

gent dann eben über Mehrarbeit<br />

läuft oder Überstunden<br />

angesammelt werden,<br />

der irrt. Denn die gesamte<br />

Arbeitsleistung stieg nahezu<br />

gleichzeitig leicht an. Und natürlich<br />

stieg vor allem auch<br />

eines: das Wohlbefinden der<br />

Beschäftigten, die endlich<br />

mehr Zeit für Freizeit, Familie<br />

und Freunde hatten.<br />

Klingt alles total einfach, doch<br />

ist es das auch? Studienautor<br />

Haraldsson hat einen ganz<br />

konkreten Ansatz, nämlich<br />

die Überarbeitung der Arbeitsprozesse.<br />

Eine konkrete<br />

Analyse aller Aufgaben und<br />

jedes einzelnen Schritts hierfür<br />

schafft deutlich mehr Effizienz.<br />

Denn manche Steps<br />

können komplett übersprungen<br />

werden, andere Dinge<br />

werden verlagert und besser<br />

umverteilt.<br />

Kurzum: raus aus dem stupiden<br />

„das haben wir schon<br />

immer so gemacht!“ hin zum<br />

Überdenken der einzelnen<br />

Aufgaben und ToDos. Natürlich<br />

kostet auch das Zeit, aber<br />

diese zahlt sich unter dem<br />

Schritt deutlich aus, wie die<br />

Studie eindrucksvoll belegt.<br />

Auch hierzulande kommt die<br />

Idee an: Betrachtet man eine<br />

Umfrage der Wirtschafstwoche,<br />

bei der insgesamt knapp<br />

2.000 Leser teilnahmen, fanden<br />

71% der Teilnehmer/innen<br />

eine 4-Tage-Woche eine<br />

gute Idee. Was jedoch vielen<br />

Angst macht: das Damoklesschwert<br />

Digitalisierung.<br />

Denn wie kann am einfachsten<br />

Arbeitskraft eingespart<br />

werden? Ganz einfach durch<br />

den Ersatz des Mitarbeiters<br />

durch Technologie. Und hier<br />

befürchten viele den Verlust<br />

von Arbeitsplätzen. Auch diesem<br />

Thema hat sich die Studie<br />

angenommen.<br />

Arbeitslosigkeit durch Digitalisierung?<br />

Natürlich ist das Argument<br />

nicht von der Hand zu weisen,<br />

denn in vielen Ländern<br />

der Erde wird es bereits vorgemacht.<br />

Maschinen sparen<br />

Arbeitsplätze ein, in dem sie<br />

klassische Handarbeit übernehmen.<br />

Bis vor einigen Jahren<br />

war hiervon vor allem<br />

Handwerk und Industrie betroffen.<br />

Jedoch ist durch den<br />

Einzug von künstlicher Intelligenz<br />

auch in anderen Branchen<br />

plötzlich Unsicherheit<br />

entstanden.<br />

Im Zuge der Studie wurde<br />

auch diese Problematik beleuchtet.<br />

Laut Haraldsson<br />

bliebe der Gesellschaft nichts<br />

anderes übrig, als eine ganzheitliche<br />

Lösung zu finden.<br />

„Die Interessen der arbeitenden<br />

Bevölkerung sollen<br />

ausreichend Beachtung finden.“<br />

positioniert sich der<br />

Experte klar. Und hierfür<br />

Produktivitätssteigerung<br />

in Feldversuchen<br />

deutlich sichtbar<br />

wird auch dringend die Politik<br />

als handelnder Akteur<br />

benötigt, denn Arbeitgeber<br />

alleine können keinen Konsens<br />

herbeiführen. Weil das<br />

widerspricht häufig den Erfolgsabsichten<br />

und Unternehmenszielen,<br />

wenn man nur<br />

die bloßen Zahlen betrachtet.<br />

Und so spricht sich Haraldsson<br />

für die Begrenzung von<br />

Unternehmerrechten aus und<br />

sagt „Unternehmensbesitzer<br />

sollten nicht über die Verteilung<br />

des Wohlstands und der<br />

Vorteile neuer Technologien<br />

in der Gesamtgesellschaft entscheiden.“<br />

F A Z I T<br />

FAZIT<br />

Eine 4-Tage-Woche klingt für Arbeitnehmer<br />

verlockend. Für Arbeitgeber<br />

auf den ersten Blick auch,<br />

da Produktivitätssteigerung winkt.<br />

Jedoch könnte diese in vielen Fällen<br />

auch durch maschinellen Einsatz<br />

oder der Steigerung von Technologieanteilen<br />

geschehen – weshalb<br />

Experten dringend öffentliche Diskussionen<br />

und Gespräche zwischen<br />

Arbeitnehmervertretern, Unternehmern<br />

und auch der Politik fordern.<br />

Nur so könne man zukunftsfähige<br />

Lösungen gestalten, die nicht nur<br />

wirtschaftliche Aspekte, sondern<br />

auch den Mensch als wertvolle<br />

Arbeitskraft in die Entscheidungsprozesse<br />

zu mehr Flexibilität und<br />

zugleich Effizienz auf dem Arbeitsmarkt<br />

einbezieht.


46<br />

46<br />

SEITE<br />

<strong>Job</strong>messen<br />

Termine <strong>2022</strong><br />

Überblick: Karriere- und <strong>Job</strong>messen<br />

Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie gibt es nun endlich wieder die Möglichkeit, sich über<br />

die neue Traumausbildung, den lang geplanten <strong>Job</strong>wechsel oder eine Weit- oder Fortbildung<br />

ausführlich zu informieren – und das vor Ort! Auch Networking, interessante Vorträge, spannende<br />

Extra-Angebote und Co. gehören zu den Vorteilen einer Präsenzveranstaltung.<br />

Auf welchen Messen in der Region nun neue Kontakte geknüpft und attraktive Arbeitgeber<br />

kennengelernt werden können, zeigt unsere Übersicht über die kommenden Karriere- und<br />

<strong>Job</strong>messen. Ob Schulabgänger oder Student, ob Arbeitnehmer oder Führungskraft – hier ist<br />

garantiert für jeden etwas dabei!<br />

Develop your<br />

future -<br />

Munich Fall<br />

22.09.22<br />

<strong>Job</strong>messe für<br />

Entwickler<br />

AZUBISPOT<br />

Meitingen <strong>2022</strong><br />

27.09.22<br />

Azubi- & Studimesse<br />

AZUBISPOT<br />

Memmingen <strong>2022</strong><br />

05.10.22<br />

Azubi- & Studimesse<br />

Stuzubi<br />

Schülermesse<br />

München für<br />

Ausbildung &<br />

Studium <strong>2022</strong><br />

08.10.22<br />

Azubi- & Studimesse<br />

Fachkräftetag Ulm/<br />

Neu-Ulm <strong>2022</strong><br />

08.10.22<br />

Berufs- und<br />

Karrieremesse<br />

für Unternehmen,<br />

Arbeitssuchende<br />

und qualifizierte<br />

Mitarbeiter<br />

ScieCon München<br />

27.10.22<br />

Karrieremesse für<br />

Studierende<br />

amiga Career Day<br />

27.10.22<br />

Digitale Messe<br />

für internationale<br />

Fachkräfte


KLINIKUMS<br />

NEXTAZUBI<br />

20<br />

23<br />

UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />

AUGSBURG<br />

Akademie für<br />

Gesundheitsberufe<br />

Ausbildung mit<br />

Herz und Verstand<br />

Bewirb dich für die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft oder für<br />

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du wissen musst, findest du hier: www.karriere.uk-augsburg.de/ausbildung

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