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MÄRZ <strong>2019</strong><br />
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Wissen, wann<br />
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EDITORIAL<br />
JAN TÖNJES, Chefredakteur<br />
jan.toenjes@st-georg.de<br />
ZUCHTVERBÄNDE WEG!?<br />
Brauchen wir<br />
noch Zuchtverbände?<br />
Derzeit<br />
geben einige<br />
große, deutsche<br />
Pferdezuchtverbände<br />
ein schlechtes Bild<br />
ab. In Holstein hat<br />
der Vorstand seinen<br />
Rücktritt angekündigt<br />
(ob wirklich<br />
alle Akteure die<br />
Vorstandsposten<br />
räumen, bleibt noch<br />
abzuwarten). In Hannover spricht der zweite<br />
Vorsitzende mit seinen Kollegen aus dem<br />
geschäftsführenden Vorstand bevorzugt via<br />
Anwältin. In Westfalen gibt es keine personelle<br />
Krise. Aber dass der Verband den nachweislich<br />
mit Beruhigungsmitteln vorgeführten Reservesiegerhengst<br />
nach einer nahezu lächerlich anmutenden<br />
Frist von weniger als drei Monaten – und<br />
damit noch bevor die Decksaison <strong>2019</strong> so richtig<br />
in Schwung kommt – zu einem Nachkörungstermin<br />
zulässt, wird in der bundesdeutschen<br />
Zuchtlandschaft kritisch gesehen. Trotz Dopings<br />
scheint die Deckzulassung quasi mit eingepreist.<br />
Damit ist der zentrale Begriff gefallen: Preis!<br />
Es geht um Geld. Das ist nichts Neues. In Holstein<br />
sind es Ehrenamtler, die Provisionszahlungen<br />
bei Auktionen von ihren Vorstandskollegen<br />
genehmigt bekamen. In Hannover wurden beim<br />
„Iran Deal“ Pferde in den Nahen Osten geliefert<br />
– vor vollständiger Bezahlung. Fehlbetrag:<br />
170.000 Euro. Vermarktung ist wichtig, keine<br />
Frage. Aber sind Auktionen und Durchschnittspreise<br />
das Kerngeschäft eines Zuchtverbandes?<br />
Es wird emotional diskutiert. Argumente<br />
Andersdenkender werden nicht immer gern<br />
gehört –„Nestbeschmutzer“, „Revolutionäre“. In<br />
Holstein sprach Ehrenpräsident Breido Graf zu<br />
Rantzau, hoffentlich nicht ganz ernst gemeint,<br />
von „Horde“ und meinte die Verbandsmitglieder.<br />
Transparenz wird gefordert, Demo kratie<br />
angemahnt – neue Modelle, in denen Züchter<br />
via Internet direkte Teilhabe an Entscheidungsprozessen<br />
und Einblicke in Geschäftsabläufe<br />
In mehreren deutschen Zuchtverbänden geht es<br />
derzeit hart ans Eingemachte.<br />
haben, machen die<br />
Runde. Das ist nach<br />
vorne gedacht. Nicht<br />
alle können sich mit<br />
so viel Offenheit<br />
anfreunden.<br />
Eine Frage tritt<br />
bei der Diskussion<br />
um Provisionen<br />
und „Deals“ in den<br />
Hintergrund: Was<br />
ist ein Zuchtverband<br />
überhaupt und was<br />
sollte er im Jahr 21.<br />
Jahrhundert leisten?<br />
Züchterische Fragen stehen nicht auf der<br />
Agenda. Zuchtprogramme, die Gesundheitsfaktoren<br />
stärker berücksichtigen; härtere<br />
Selektions maßnahmen, die greifen; Verbände,<br />
die proaktiv das Thema Pferd in die Gesellschaft<br />
tragen; Marketing, das sich nicht primär an den<br />
Multimillionär wendet, der spektakulär strampelnde<br />
Drei jährige mag … Die Liste ist lang.<br />
Mit dem faktischen Brennverbot ab <strong>2019</strong> haben<br />
die Verbände das Brandzeichen und damit<br />
eines ihrer wichtigsten sichtbaren Markenzeichen<br />
verloren. Sie sind auf dem besten Weg reine<br />
Registrierclubs zu werden. Wie einfach – und<br />
günstig! – das ist, führen EU-weit agierende<br />
Verbände längst den behäbigen Deutschen vor.<br />
Wenn die auch in Zukunft nur um sich selbst<br />
kreisen, spielen sie damit der Konkurrenz aus<br />
Benelux den Ball zu.<br />
Noch etwas: Verbandsvorsitzende – „Präsidenten“<br />
– und viele Vorstandsmitglieder agieren<br />
im Ehrenamt. Menschen dafür zu begeistern,<br />
wird immer schwieriger. Denn das kostet Zeit<br />
und Geld, das muss man sich leisten können.<br />
Eines aber zeigt der Unmut in Teilen der Züchterschaft<br />
in den großen Verbänden: Leidenschaft<br />
und Energie fürs Pferd ist reichlich vorhanden.<br />
Wenn nun noch beim Ehrenamt die Betonung<br />
nicht auf dem Amt, sondern auf der Ehre liegt,<br />
ist es hoffentlich noch nicht zu spät.<br />
Herzlichst Ihr<br />
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INHALT<br />
MÄRZ <strong>2019</strong><br />
72<br />
Abschied – wissen, wann es<br />
Zeit ist loszulassen<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
Foto: DressurFit®<br />
48<br />
Endlich Hand unabhängig<br />
sitzen. Vier Übungen am<br />
Boden mit Jessica von<br />
Bredow-Werndl<br />
40<br />
Von Whitaker bis Blum<br />
– Promis erzählen: Das<br />
Pferd meines Lebens.<br />
Foto: Teagan Cuniffee<br />
32<br />
Abenteuer Namibia:<br />
im Sattel durch die älteste<br />
Wüste der Welt<br />
Beilagenhinweis: In Teilen dieser Ausgabe finden Sie Beilagen von Messe & Marketing, Friedrich W. Haas,<br />
Pro Idee, Hkm Sports Equipment, Walbusch sowie Hübner Lee. . Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
Foto: Rau<br />
102<br />
Equitana <strong>2019</strong> – was, wann, wo<br />
SPECIAL<br />
EUTHANASIE<br />
Foto: Hüter Foto: www.arnd.nl<br />
4 3/<strong>2019</strong>
AKTUELLES<br />
PFERDE & LEUTE 9<br />
SPORT AKTUELL 10<br />
Pferd des Monats, Sieger des Monats, Mensch des Monats<br />
10 DINGE ÜBER CHIPMUNK 18<br />
HINTERGRUND 20<br />
Athletenvereinbarungen: Lösung in Sicht<br />
DOSSIER 24<br />
Wölfe in Deutschland<br />
NAMEN DES MONATS 26<br />
ZUCHT AKTUELL 88<br />
REPORTAGE<br />
◆ IRGENDWO IM NIRGENDWO 32<br />
Eine Reise mit Pferden durch die Namib-Wüste in Afrika<br />
SPORT<br />
◆ LIEBLINGSPFERD 40<br />
Promis erzählen von ihrem Pferd des Lebens<br />
REITEN<br />
◆ MACH MAL LOCKER! 48<br />
Entspannte Schulterpartie – optimale Handhaltung: Mit diesen<br />
Übungen machen Sie sich am Boden fit für den Sattel<br />
SPECIAL<br />
◆ ABSCHIED NEHMEN 72<br />
Wenn ein Pferd stirbt – den richtigen Zeitpunkt finden,<br />
Pflichten und Verantwortung, Umgang mit der Trauer<br />
ZUCHT<br />
DSP AIRLINES 90<br />
Highlights der Körung des Deutschen Sportpferdes<br />
DIE HENGSTE-FISCHER 92<br />
Tanja und Lukas Fischer: Eröffnung der eigenen Hengststation<br />
RATGEBER<br />
PFERDE & PRAXIS 99<br />
LESERFRAGEN 100<br />
Rückwärtsrichten, spröde Hufe, tragend vom falschen Hengst<br />
◆ FÜR JEDEN DAS PASSENDE 102<br />
Unser Messe-Guide für die Equitana<br />
EIN REGENBOGEN FÜR DIE GESUNDHEIT 112<br />
Farblichttherapie: so funktioniert sie, das kann sie leisten<br />
MEDIZIN NEWS 114<br />
HEUNETZ IST NICHT GLEICH HEUNETZ 116<br />
Wissenswertes zum Thema Heunetze plus Produktübersicht<br />
AKTUELL 118<br />
Messe Nordpferd, Tag der Rennställe, Ausstellung<br />
JEDEN MONAT<br />
EDITORIAL 3<br />
LESERBRIEFE 6<br />
DER MOMENT 28<br />
XENOPHON 97<br />
IMPRESSUM 119<br />
TIPPS&TRENDS 120<br />
GEORGIE 122<br />
VORSCHAU 144<br />
FUSSNOTE 146<br />
◆ Das sind unsere Titelthemen<br />
Für Simone Blum ist sie<br />
„das Pferd ihres Lebens“:<br />
Weltmeisterstute Alice.<br />
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Ulrike Lautemann über den Pferdewirt-Beruf<br />
BESTE AZUBINE DEUTSCHLANDS 56<br />
Siegerin des Bundes berufswettbewerbs<br />
DAS MEISTERSTÜCK 58<br />
Auf dem Weg zur Meisterprüfung<br />
ERFOLG MIT VIELFALT<br />
UND VISIONEN 60<br />
Im Fokus: Pferdewirte Fachrichtung<br />
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SPEZIALISTEN UNTER SICH 62<br />
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Einblicke in die Fachrichtung „Spezialreitweisen“<br />
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LESERBRIEFE<br />
BRIEF<br />
DES<br />
MONATS<br />
Der Artikel „Gutes Reiten ist der beste Tierschutz“ hat mir sehr gut gefallen.<br />
Vor allem aber der erwähnte Aspekt, dass zum Beispiel Pferden Hinterlist<br />
unterstellt wird, finde ich besonders wichtig. In vielen Reitställen findet man<br />
solche Situationen, dass Tiere gestraft werden, aus der Annnahme heraus,<br />
das Pferd habe sich den ganzen lieben langen Tag überlegt, wie es am Abend<br />
den Reiter am besten ärgern könne und nur deshalb immer gegen den Schenkel<br />
geht oder in der Ecke scheut. Gerade Jugendlichen sollte dies frühzeitig vermittelt<br />
werden und mit gutem Beispiel vorangegangen werden.<br />
Ein schöner Artikel, der hoffentlich auch die ein oder anderen unschönen Szenen im<br />
ländlichen Turniersportbereich verschwinden lässt. Denn nicht nur in Aachen und Co. gibt es<br />
solche Situationen. Beim kleinen Turnier nebenan noch viel mehr ...!<br />
<br />
Isabel K. per e-mail<br />
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KLARE MASSNAHMEN<br />
St.GEORG 2/19, Interview,<br />
S. 65, „Vieles ist im Argen allein<br />
wegen mangelnden Wissens“,<br />
Martin Plewa über die aktuelle<br />
Situation des Pferdesports<br />
Die Aussagen im Interview<br />
finden unsere uneingeschränkte<br />
Zustimmung. Bleibt nur zu<br />
wünschen, dass auch diejenigen,<br />
die angesprochen werden,<br />
das auch begreifen und danach<br />
handeln, und dass Richter die<br />
erforderliche Haltung besitzen,<br />
solche Unterlassungen zu<br />
bemängeln und bei „Blut im<br />
Maul“, wunden Flanken durch<br />
unsachgemäßen Sporeneinsatz<br />
den Reiter des Platzes zu<br />
verweisen. Nur durch solche<br />
klaren regulativen Maßnahmen<br />
wird ein tierschutzgerechter<br />
Reitsport erreicht.<br />
Das beschriebene Verhalten<br />
von Hubertus Schmidt finden<br />
wir bemerkenswert und ein<br />
Vorbild für den tierschutzgerechten<br />
Umgang.<br />
Ein Verweis auf welche Ausbildungsschriften<br />
auch immer<br />
wird zu keinem Erfolg führen.<br />
Der Reiter oder Fahrer muss<br />
zutiefst in seinem Inneren den<br />
nicht erlernbaren, aber wohl<br />
ausbaufähigen Draht zum Tier<br />
in sich tragen und das Gefühl<br />
für das Lebewesen Pferd. Alles<br />
andere ist bei gutem Willen<br />
(fast) erlernbar.<br />
Praktizierter Tierschutz<br />
fängt im Kopf des Reiters an<br />
und beginnt am Kopf des<br />
Pferdes. Ausgeschnittene<br />
Ohrmuschel am Genickstück,<br />
richtig ausgedrehte und nicht<br />
zu enge Kinnkette mit Haken<br />
nach unten-außen. Richtig<br />
liegendes Gebissstück. Kein<br />
zu enger Nasenriemen. Hier<br />
ist schwer verständlich, dass<br />
das auf dem Wege der „Verordnung“<br />
erst in Monaten/<br />
Jahren geändert werden soll.<br />
Nicht unproblematisch ist u.E.<br />
die teils wenig vorhandene<br />
Bereitschaft, das hoffentlich<br />
vermittelte fundierte Wissen<br />
auch anzunehmen. Was die<br />
Frage aufwirft, woher und<br />
welches Wissen die plötzlich<br />
vorhandenen Ausbilder haben,<br />
um die Wissensvermittlung<br />
der unzähligen Motivationsabzeichen,<br />
Führerscheine,<br />
Nachweise u.s.w. richtig zu<br />
lehren. Mit Wochenendlehrgängen<br />
und aus ausschließlich<br />
leistungssportlicher Sicht wird<br />
man dem komplexen Thema<br />
„Pferd“ nicht gerecht.<br />
Pferdesport beinhaltet eben<br />
nicht nur Sport, sondern geht<br />
tiefer, das muss in die Vermittlung<br />
der Ausbildungsinhalte<br />
einfließen und rigoros mutig<br />
und sachlich auf Veranstaltungen<br />
durchgesetzt werden.<br />
Dr. Birgitta Strobl, Paul<br />
Wiegel per e-mail<br />
TURNIERZIRKUS<br />
St.GEORG 2/19, Editorial,<br />
S. 3, „SOS Dressur? Blödsinn!“,<br />
Jan Tönjes über den<br />
Kurz-Grand-Prix<br />
Triefend vor Ironie, aber<br />
in der Sache zu einhundert<br />
Prozent richtig auf den Punkt<br />
gebracht! Vielen Dank Jan<br />
Tönjes und St.GEORG für den<br />
Foto: FEI/John Stroud<br />
unermüdlichen Einsatz zum<br />
Wohle der Pferde!<br />
Monika Laarmann per e-mail<br />
Als Vorsitzender des Stadtsportbundes<br />
nehme ich Reiten<br />
im Vergleich zu anderen Sportarten<br />
wahr. Meine Thesen:<br />
1. Reiten könnte ein<br />
Volkssport sein, wenn man<br />
das Interesse der Menschen für<br />
Pferde auf der Nachfrageseite<br />
als Ausgangspunkt nimmt.<br />
2. Die Nachfrage wird<br />
nicht mal ansatzweise befriedigt,<br />
es gibt kaum noch<br />
Reitschulen. Der limitierende<br />
Faktor ist nicht das Interesse,<br />
sondern die Ressource.<br />
3. Isenbart hat immer gesagt,<br />
man muss kein Dressurexperte<br />
sein, um Harmonie zu<br />
erkennen. Ebenso muss man<br />
kein Musikstudium absolviert<br />
haben, um zu hören, dass die<br />
Berliner Symphoniker besser<br />
spielen als das Oldenburgische<br />
Staatsorchester. Dressur wäre<br />
vermittelbar.<br />
Dressur ist<br />
nicht definiert<br />
als der<br />
Showzirkus im<br />
internationalen<br />
Turniergeschäft.<br />
Dressur ist<br />
die Grundlage<br />
für alle Reit-<br />
Diszi plinen.<br />
Das sollte der<br />
Ausgangspunkt<br />
sein.<br />
Was die<br />
Leute ablehnen,<br />
ist der<br />
elitäre Dressurzirkus, nicht die<br />
Dressur selber. Es geht nicht<br />
fair zu in diesem Sport. Es ist<br />
der einzige Sport im Kanon des<br />
DOSB, wo man Erfolg kaufen<br />
kann. Was wäre, wenn Dressur<br />
nach dem Modus von Studententurnieren<br />
abliefe und Stefan<br />
Raab das ko-moderiert? Unser<br />
Dachverband hat erhebliche<br />
Mitschuld am wachsenden<br />
Desinteresse der pferdeaffinen<br />
Menschen am Turniersport.<br />
Vetternwirtschaft und Verlogenheit<br />
prägen das Ausbildungs-<br />
und Turniersystem.<br />
Dressur muss nicht gerettet<br />
werden, das stimmt. Aber<br />
unser Sport bleibt hinter seinen<br />
Möglichkeiten.<br />
Dr. Gero Büsselmann<br />
per e-mail<br />
Kurz-Grand Prix<br />
und die Situation<br />
des Reitsports –<br />
darüber wird<br />
aktuell viel<br />
diskutiert.<br />
SCHREIBEN SIE UNS<br />
Redaktion ST.GEORG,<br />
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Fax: 040/38906-308 oder per<br />
e-mail: redaktion@st-georg.de<br />
Leserbriefe geben die per sönliche Meinung des Absenders, aber nicht un bedingt die Meinung der Redak tion wieder. Sie können von der Redak tion gekürzt werden.<br />
6 3/<strong>2019</strong>
Qualität füttern – aus Überzeugung.<br />
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LEIPZIGER MESSE | 17. – 20. JANUAR <strong>2019</strong><br />
www.engarde.de | Fotos: Stefan Lafrentz, Thomas Hellmann<br />
FEI Driving World Cup: Vierspänner-Weltmeister<br />
Boyd Exell (AUS) dominierte in Leipzig<br />
und gewann vor Bram Chardon (NED)<br />
und Vorjahressieger Jérôme Voutaz (SUI).<br />
Longines FEI Jumping World Cup: Triumph für Christian Ahlmann und Caribis Z<br />
im Sparkassen-Cup – Großer Preis von Leipzig. Es gratulierten (v.l.) OSV-Präsident<br />
Dr. Michael Ermrich, Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt, Veranstalter<br />
Volker Wulff und Dr. Harald Langenfeld (Vorstand Sparkasse Leipzig).<br />
IDEE KAFFEE Preis: Der Italiener Lorenzo<br />
de Luca ließ sich nach seinem Sieg mit der<br />
erst neunjährigen Stute Evita van‘t Zoggehof<br />
auf der Ehrenrunde feiern.<br />
FEI Vaulting World Cup: Vize-<br />
Weltmeisterin Janika Derks sicherte<br />
sich die volle Punktzahl<br />
bei den Damen.<br />
Equiline Youngster Cup: Im Finale für 8jährige<br />
Nachwuchspferde setzte sich Christian<br />
Kukuk im Sattel von Creature v. Colestus-Re<br />
Mexico durch.<br />
Hit Holz Preis – 7. PARTNER<br />
PFERD DSP Freispring-Cup:<br />
Sieger wurde der erst vierjährige<br />
Casello v. Cassoulet – Colestus.<br />
Selleria Equipe Goldener Sattel: Enno Klaphake<br />
gewann den von Hans Günter Winkler<br />
initierten Nachwuchspreis. Es gratulierte<br />
Jessica Frauenrath von Selleria Equipe.<br />
Preis des Stern Auto Center Leipzig: Felix<br />
Haßmann und SL Brazonado siegten im Zeitspringen<br />
am Samstagabend. Es gratulierte<br />
Mirko Reese, Verkaufsleiter Stern Auto.
PFERDE LEUTE<br />
Nachrichten, Meldungen und Meinungen aus der Pferde-Welt<br />
Ex-Dreamteam<br />
VIELSEITIGKEIT Julia Krajewski hat<br />
dafür gesorgt, dass der Hannoveraner<br />
Chipmunk v. Contendro nicht nur<br />
physisch ein ganz Großer wurde (s. S. 18).<br />
Nun endete der Vertrag zwischen der<br />
Reiterin und dem Züchter und Besitzer<br />
Dr. Hilmer Meyer-Kulenkampff. Nach<br />
mehrmonatigen Verhand lungen steht<br />
fest, Chipmunk geht zu Michael Jung.<br />
„Aus verschiedenen Gründen war es<br />
nicht möglich, ihn für mich zu sichern“,<br />
so Krajewski. „Für mich ist das sehr<br />
schwer. Chip war immer ein bisschen<br />
unser Welpe im Stall. Ich bin stolz darauf,<br />
was aus ihm geworden ist.“ Michael<br />
Jung sagte, er habe noch nie ein so gut<br />
gerittenes Pferd ausprobiert.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
3/<strong>2019</strong><br />
9
PFERDE LEUTE<br />
SIEGER DES<br />
MONATS<br />
PFERD<br />
DES<br />
MONATS<br />
Mit Clintrexo Z<br />
feiert Christian<br />
Ahlmann aktuell<br />
Siege in Serie.<br />
1<br />
CHRISTIAN AHLMANN<br />
(GER)<br />
Clintrexo Z<br />
v. Clintissimo Z<br />
CSI 5*<br />
Villach (AUS)<br />
2<br />
GEWINNSUMME:<br />
86.000 Euro<br />
ALEX GRANATO (USA)<br />
Carlchen W<br />
v. Chacco-Blue<br />
World Cup CSI 4*<br />
Wellington (USA)<br />
3<br />
GEWINNSUMME:<br />
60.446 Euro<br />
HENRIK VON ECKER-<br />
MANN (SWE)<br />
Mary Lou<br />
v. Montendro<br />
World Cup CSI 5*<br />
Amsterdam (NED)<br />
4<br />
GEWINNSUMME:<br />
49.995 Euro<br />
ABDULLAH HUMAID AL<br />
MUHAIRI (UAE)<br />
Cha Cha Cha<br />
v. Chacco-Blue<br />
World Cup CSI 5*<br />
Sharjah (UAE)<br />
5<br />
GEWINNSUMME:<br />
49.500 Euro<br />
FELICIE BERTRAND (FRA)<br />
Sultane des Ibis<br />
v. Quidam de Revel<br />
World Cup CSI 5*<br />
Bordeaux (FRA)<br />
GEWINNSUMME:<br />
39.600 Euro<br />
Foto: Sportfot Foto: Youtube Foto: FEI Foto: FEI Foto: Toffi<br />
Einer für Aachen & Co.<br />
Christian Ahlmann hat alles richtig gemacht. Nach der Verabschiedung<br />
von Taloubet Z hat er die Saison 2018 genutzt, um die Nachfolger<br />
seines „Ferrari“ aufzubauen. Einer davon ist Clintrexo Z<br />
Der zehn Jahre junge Zangersheider Hengst<br />
CLIN TREXO Z v. Clintissimo Z stammt aus der<br />
Zucht des Gestüts Zangersheide. Sein Muttervater<br />
Rex Z ist das Produkt der Anpaarung zweier<br />
Vollgeschwister: Ludger Beerbaums Ratina Z mit<br />
Rebel Z. Weiter geht’s im Pedigree des Schimmels<br />
mit den französischen Stempel-Hengsten<br />
Quidam de Revel (der zum dritten Mal das Blut<br />
des Almé mit einbringt) und Grand Veneur. Ehe<br />
sein jetziger Reiter Christian Ahlmann die Zügel<br />
in die Hand nahm, hatte Clintrexo Z schon einige<br />
andere glücklich gemacht: Der Belgier Kris Christiaens<br />
stellte ihn fünfjährig auf den Weltmeisterschaften<br />
der jungen Springpferde vor. Danach<br />
ging er zeitweilig unter Ken Ruysen (BEL),<br />
Kevin Lemke, Ange lique Rüsen (die bei Christian<br />
Ahlmann als Bereiterin tätig ist) sowie der<br />
Zangersheide-Chefin, Ahlmanns Lebens gefährtin<br />
Judy Ann Melchior. Auch Christian Ahlmann<br />
selbst ritt ihn schon mal in der Youngster Tour,<br />
aber erst seit März 2018 sind die beiden ein<br />
festes Paar. Keine drei Monate nach dem ersten<br />
gemeinsamen Start siegten sie im Großen Preis<br />
von Wiesbaden – für Ahlmann das erste Mal,<br />
dass er dieses Springen gewinnen konnte. Ende<br />
Juli wurden sie Zweite im Global Champions<br />
Tour-Springen von Berlin. Beim nächsten Auftritt<br />
gewannen sie den Großen Preis beim Turnier der<br />
Sieger in Münster. Dass Ahlmann sein Weltcup-<br />
Ticket schon vor Jahreswechsel sicher in der<br />
Tasche hatte, verdankt er vor allem Clintrexo Z –<br />
Sechster im Weltcup-Springen von Helsinki, Sieger<br />
in Mechelen. Und jüngst setzte der Hengst in<br />
Villach, Österreich, noch einen Fünf-Sterne-Sieg<br />
drauf. Der Schimmel mag mit seinem riesengroßen<br />
Galoppsprung gemacht sein für Plätze wie<br />
Aachen und Spruce Meadows. Aber Halle kann<br />
er auch. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte<br />
Christian Ahlmann sein Toppferd Taloubet Z<br />
aus dem Sport verabschiedet. Ein Nachfolger für<br />
den Weltcup-Sieger und Olympia-Dritten schien<br />
damals nicht in Sicht. Über Clintrexo Z sagt Ahlmann<br />
nun: „Im Parcours weiß er genau, was er<br />
zu tun hat und er hat vor gar nichts Angst. Ob er<br />
nun in Aachen startet oder hier, in der Halle von<br />
Mechelen, das macht für ihn keinen Unterschied.<br />
Er ist immer positiv und gibt sein Bestes. Er hat<br />
alles, was man sich wünschen kann!“<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
10 3/<strong>2019</strong>
Mit Caribis Z konnte Christian Ahlmann das Weltcup-Springen in Leipzig für sich entscheiden.<br />
Viel Gelb und viel Geld für Hellblau<br />
LEIPZIG / PEELBERGEN / VILLACH Hellblau<br />
mit ein bisschen Gelb sind die Farben des<br />
Gestüts Zangersheide, in denen CHRISTI-<br />
AN AHLMANN reitet. In den vergangenen<br />
Wochen kam noch einiges an Gelb in Form<br />
von Schleifen und an Geld hinzu. Allein drei<br />
Große Preise konnte Christian Ahlmann in<br />
den ersten Wochen des Jahres gewinnen:<br />
Das Weltcup-Springen in Leipzig mit Caribis<br />
Z, den CSI2* Grand Prix von Peelbergen mit<br />
Dominator 2000 Z und jüngst das Highlight<br />
in Villach (CSI5*) mit Clintrexo Z (siehe<br />
Pferd des Monats). Zudem wurde er mit<br />
dem Taloubet Z-Sohn Take a Chance on<br />
Me Z Zweiter im Championat von Leipzig<br />
hinter Marco Kutscher auf Charco. Macht<br />
einen Monatsverdienst von 142.608 Euro für<br />
Ahlmann!<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
MagicBrush SOFT<br />
Der neue Star in jedem Stall<br />
Goldener Sattel an Enno Klaphake<br />
und mehr<br />
Gewinner des<br />
„Goldenen<br />
Sattel“ <strong>2019</strong>:<br />
Enno Klaphake.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
LEIPZIG Der Name KLAPHAKE steht für<br />
Springtalent. Dafür sorgt neben der WM-<br />
Dritten Laura Klaphake auch ihr jüngerer<br />
Bruder, Enno. Der 18-Jährige sicherte sich<br />
den Goldenen Sattel <strong>2019</strong>. Vier ausgewählte<br />
Nachwuchsreiter treten in einer Stilspringprüfung<br />
Klasse M auf den eigenen und den<br />
Pferden der Konkurrenz gegeneinander an.<br />
Bewertet werden Stil und Einwirkung. Die<br />
Addition der Noten ergibt das Ergebnis. Enno<br />
Klaphake hatte am Ende die meisten Punkte,<br />
dicht gefolgt von Cedric Wolf (20), Emilie<br />
Pieper (18) und Hannes Ahlmann (17). Letzterer<br />
erhielt als einziger Reiter zwei Wertnoten<br />
über 9, hatte aber Abwurfpech.<br />
An den Leinen war wieder Boyd Exell das<br />
Maß der Dinge. Bei den Voltigieren dominierte<br />
Jannik Heiland die Herrenkonkurrenz<br />
und Janika Derks die der Damen. Torben<br />
Jacobs und Theresa-Sophie Bresch waren im<br />
Pad de Deux ohne Mitstreiter angetreten und<br />
siegten kampflos.<br />
AZ1309<br />
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HINTERGRUND<br />
Lösung in Sicht<br />
Drei deutsche Springreiter unter den Top 20 der Welt, dazu die Positionen eins und zwei in der<br />
Zwischenwertung für den Weltcup. Eigentlich könnte BUNDESTRAINER OTTO BECKER lachend in<br />
die Zukunft schauen, wäre da nicht das Thema Athletenvereinbarung. Aber es gibt Hoffnung<br />
Christian Ahlmann und<br />
Daniel Deußer führen bei<br />
den derzeitigen Hallenturnieren<br />
Bundestrainer Otto Becker<br />
schmerzlich vor, wie wichtig sie<br />
im vorolympischen Jahr für seine<br />
Pläne sind. Auf Weltranglistenposition<br />
18 und fünf, sind sie<br />
zusammen mit dem Ranglistenvierten<br />
Marcus Ehning zurzeit<br />
die mit Abstand erfolgreichsten<br />
deutschen Springreiter. Dazu<br />
führt Daniel Deußer vor Christian<br />
Ahlmann die Zwischenwertung<br />
im Weltcup an. Beide sind also<br />
sicher fürs Finale in Göteborg<br />
Anfang April qualifiziert. Doch<br />
für die Europameisterschaften im<br />
August in Rotterdam kann Bundestrainer<br />
Becker – noch – nicht<br />
mit den beiden Spitzensportlern<br />
rechnen. Weder Ahlmann noch<br />
Deußer haben bisher die Athletenvereinbarung<br />
unterschrieben.<br />
Damit fehlt die Einwilligung,<br />
die die Kaderreiter unterzeichnen,<br />
mit der sie unter anderem<br />
unangemeldeten Trainingskontrollen<br />
bei sich und ihren Pferden<br />
zustimmen. Außerdem verpflichten<br />
sich die Topreiter mit dieser<br />
Unterschrift, im Streitfall auf den<br />
Weg zu öffentlichen Gerichten<br />
zu verzichten, sondern sich der<br />
Verbandsgerichtsbarkeit zu<br />
beugen. Ohne Unterschrift keine<br />
Teilnahme an Championaten oder<br />
Nationenpreisen. So die Regeln<br />
des Internationalen Olympischen<br />
Komitees (IOC), des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB) und seines Mitgliedsverbandes,<br />
der Deutschen Reiterlichen<br />
Vereinigung (FN).<br />
ALTE WUNDEN<br />
Kritikpunkte an der bisherigen<br />
Athletenvereinbarung gab es<br />
mehrere. Mittlerweile aber, so Daniel<br />
Deußer, gibt es Fortschritte.<br />
Daniel Deußer und Tobago Z<br />
sind derzeit eine der erfolgreichsten<br />
Kombinationen im<br />
internationalen Springsport,<br />
sie gewann in Bordeaux das<br />
zweite Weltcup-Qualifikationsspringen<br />
nach Madrid.<br />
„Letztendlich geht es darum, eine<br />
Vereinbarung zu formulieren, die<br />
jeder am Jahresanfang mit Freude<br />
unterschreibt und nicht erst kurz<br />
vorm anstehenden Championat“.<br />
Nachbesserungsbedarf sieht<br />
Deußer immer noch bei der Rolle<br />
der Tierärzte. Erhält ein Pferd in<br />
einer Turnierpause ein Medikament<br />
zur Unterstützung und der<br />
Tierarzt gibt beispielsweise die<br />
verabreichte Dosis nicht korrekt<br />
an, was bei Millilitern oder Milligramm<br />
schon mal passieren kann,<br />
kann das für den Reiter negative<br />
Konsequenzen haben. Er ist die<br />
„person responsible“, wird immer<br />
zur Rechenschaft gezogen, so das<br />
internationale Reglement. „Wir<br />
reden jetzt nicht von Doping“,<br />
betont Deußer, „sondern von<br />
der Situation, dass ein Pferd wie<br />
menschliche Spitzenathleten auch<br />
außerhalb des Wettkampfs normal<br />
behandelt wird. Manchmal<br />
fühlt man einfach von oben, dass<br />
das Pferd irgendwie anders ist.“<br />
Das ist dann erlaubte Medikation,<br />
ein ganz normaler Vorgang, der<br />
zur Folge hat, dass das Pferd gegebenenfalls<br />
für eine gewisse Zahl<br />
von Tagen nicht auf Turnieren an<br />
den Start gebracht werden dürfen.<br />
Das betrifft beispielsweise Zusatzfuttermittel,<br />
die den Wirkstoff<br />
Omeprazol zur Prophylaxe von<br />
Magenproblemen (bekanntes Präparat:<br />
Gastrogard). Der Magensäurehemmer<br />
ist international im<br />
Sport erlaubt. Sollte Omeprazol in<br />
einer Trainingskontrolle gefunden<br />
werden, muss im Stallbuch<br />
verzeichnet sein, dass das Pferd<br />
das Präparat erhalten hat.<br />
An genau dieser Stelle sieht<br />
Deußer Handlungsbedarf. Derzeit<br />
ließen die entsprechenden Textpassagen<br />
in der Athletenvereinbarung<br />
viel Raum zur Interpretation.<br />
Die Spanne sei einfach zu groß.<br />
„Die FN kriegt es nicht hin, in die<br />
Athletenvereinbarung reinzuschreiben,<br />
was passiert, wenn<br />
eine erlaubte Medikation nicht<br />
ordnungsgemäß im Behandlungsbuch<br />
eingetragen wird.“ Seine<br />
Forderung an die deutsche FN:<br />
Klartext! „Es ging um Strafen<br />
von 300 Euro bis zwei Jahren<br />
Sperre. So stand es im Vertrag. Ich<br />
frage: Für was gibt es 300 Euro?<br />
Antwort: Das ist von Fall zu Fall<br />
unterschiedlich.“ Deußer findet<br />
die unklare Formulierung den<br />
Reitern gegenüber nicht fair. „Sie<br />
halten sich immer die Möglichkeiten<br />
offen, dich zu bestrafen, wie<br />
es ihnen passt“, sagt er mit Blick<br />
auf die Offiziellen aus Warendorf.<br />
Rechtssicherheit habe so keiner<br />
der Reiter.<br />
NEUE RECHTSLAGE<br />
Prominente Fälle von Dopingbzw.<br />
Medikationsvergehen sind<br />
die von Christian Ahlmann<br />
(Olympia Hongkong 2008) und<br />
Julia Krajewski (EM Strzegom<br />
2017), beide bei einem Championat<br />
(s. Kasten S. 13). Die Urteile<br />
fielen unterschiedlich aus, auch<br />
weil das Reglement des Weltreiterverbandes<br />
(FEI) mittlerweile<br />
geändert wurde.<br />
Fotos: www.toffi-images.de<br />
12 3/<strong>2019</strong>
Deußer hat wenig Vertrauen<br />
in die deutsche Sportgerichtsbarkeit<br />
„Am Ende geht der<br />
Fall an die Disziplinarkommission.<br />
Da habe ich einmal<br />
gesessen. Du hast überhaupt<br />
keine Chance, dich irgendwie zu<br />
verteidigen. Deswegen habe ich<br />
am Ende nicht mehr unterschrieben.“<br />
Änderungen werden<br />
aktuell diskutiert, beispielsweise<br />
soll zukünftig lediglich der Fund<br />
von Dopingsubstanzen zu einem<br />
Hearing vor der Disziplinarkommission<br />
führen. Ein unvollständig<br />
geführtes Stallbuch hingegen<br />
nicht mehr, allerdings steht das<br />
bislang noch nirgendwo schwarz<br />
auf weiß. Aber die Verhandlungen<br />
laufen.<br />
DANIEL DEUSSER<br />
OTTO BECKER<br />
„Immer<br />
absolute<br />
Teamplayer“<br />
Bundestrainer Otto<br />
Becker (re.) über Christian<br />
Ahlmann und Daniel<br />
Deußer (li.), in Rio 2016.<br />
Sports“, selbst wenn das Geld<br />
manchmal eine große Rolle<br />
einnehmen würde. Die Tour<br />
steht für Deußer auf der<br />
gleichen Ebene wie Nationenpreiseinsätze,<br />
mindestens. Was<br />
nicht heißt, dass Deußer nicht um<br />
das besondere Gefühl wisse, für<br />
Deutschland zu reiten. „Olympia<br />
muss ich sagen war schon was<br />
Besonderes. Ich habe ja Weltmeisterschaften,<br />
Europameisterschaften<br />
und Olympische Spiele<br />
geritten. Olympia ist doch ein<br />
bisschen anders, der Eindruck mit<br />
den ganzen anderen Sportlern,<br />
auch die vielen Reaktionen, die es<br />
darauf gibt, aus der ganzen Welt.“<br />
Gabriele Pochhammer<br />
UND JETZT?<br />
Für Bundestrainer Otto Becker<br />
ist vor allem wichtig, dass alle<br />
miteinander sprechen. Natürlich<br />
möchte er Deußer und auch<br />
Christian Ahlmann gern für sein<br />
EM-Aufgebot zur Verfügung<br />
haben. Aus sportlichen, aber<br />
auch aus menschlichen Gründen.<br />
„Wenn sie dabei waren, waren sie<br />
immer absolute Teamplayer, ich<br />
habe ja selbst noch mit ihnen in<br />
Mannschaften geritten. Wir sind<br />
im Gespräch, aber es gibt noch<br />
keine endgültige Lösung. Ich<br />
finde das schade, weil die beiden<br />
sportlich und charakterlich super<br />
reinpassen und bei den anderen<br />
Reitern anerkannt sind.“<br />
Christian Ahlmann möchte sich<br />
derzeit, weil gerade Gespräche<br />
geführt werden, nicht weiter<br />
öffentlich zu dem Thema äußern.<br />
Über Textänderungen an der<br />
Athletenvereinbarung wird<br />
gesprochen. Federführend ist hier<br />
Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer<br />
des Deutschen Olympiade Komitees<br />
für Reiterei (DOKR). Deußer,<br />
der seit Jahren für die belgischen<br />
Stephex Stables reitet, macht auch<br />
klar: Die Europameisterschaften<br />
sind für ihn kein Event, für das<br />
er alles andere stehen und liegen<br />
ließe. Er ist auf der Global Champions<br />
Tour unterwegs, lobt deren<br />
Konzept und verweist auf die<br />
Bedeutung der Tour für Handel<br />
und die „Weiterentwicklung des<br />
Seit mehr als zehn Jahren<br />
ist das Verhältnis zwischen<br />
der Deutschen Reiterlichen<br />
Vereinigung (FN) und Daniel<br />
Deußer und Christian<br />
Ahlmann äußerst kühl. Bei<br />
beiden Fällen ging es um<br />
Doping beziehungsweise<br />
verbotene Medikation.<br />
Bei Christian Ahlmanns<br />
Pferd Cöster und bei vier<br />
anderen Pferden wurde<br />
2008 bei Olympia das<br />
durchblutungsfördernde<br />
Capsaicin gefunden.<br />
Die FEI verurteilte alle fünf<br />
Reiter wegen „verbotener<br />
Medikation“ zu vier Monaten<br />
Sperre. Die FN zog als<br />
einziger Verband gegen<br />
den FEI-Spruch vor den<br />
Internationalen Sportgerichtshof<br />
CAS – Ahlmann<br />
wurde wegen Dopings<br />
acht Monate ge sperrt und<br />
außerdem zwei Jahre aus<br />
dem Kader ausgeschlossen.<br />
Mehrfach hat FN-Präsident<br />
Breido Graf zu Rantzau dies<br />
als schwersten Fehler seiner<br />
Amtszeit bezeichnet. Heute<br />
würde der Fall Ahlmann<br />
anders ausgehen, die FN<br />
akzeptiert jetzt FEI-Urteile<br />
und verzichtet auf weitere<br />
Verfahren. Auch der Fall<br />
HINTERGRUND<br />
Deußer läge heute anders.<br />
Zusätzlich zur vom US-<br />
Verband verhängten Sperre<br />
war er in Deutschland noch<br />
einmal bestraft worden.<br />
Nach zehn Jahren Rechtsstreit<br />
vor öffentlichen<br />
Gerichten um Schadensersatz<br />
für entgangene<br />
Gewinngelder kam es 2017<br />
zum Vergleich – wie hoch,<br />
darüber wurde Stillschweigen<br />
vereinbart.<br />
„Die Athletenvereinbarung<br />
ist im Prinzip gleichgeblieben,<br />
wurde eher im Sinn<br />
der Reiter angepasst“, sagt<br />
FN-Sportchef Dr. Dennis<br />
Peiler. Bei Lücken im Stall -<br />
buch würde nun z. B. lediglich<br />
verwarnt.<br />
2017 kostete eine verbotene<br />
Medikation bei Julia<br />
Krajews kis Pferd bei der EM<br />
in Strzegom das deutsche<br />
Team die Silbermedaille.<br />
Sie entschied sich, mit<br />
schlechtem Gefühl weil<br />
von der eigenen Unschuld<br />
überzeugt, für den von der<br />
FEI angebotenen „schnellen<br />
Weg“ („Fast Track“) und<br />
akzeptierte eine Geldstrafe.<br />
Diese Möglichkeit gab es<br />
für Deußer und Ahlmann<br />
damals noch nicht.<br />
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SPORT AKTUELL<br />
NOTIZEN<br />
SPORT<br />
Guido Klatte neu im<br />
U25 Kader<br />
Spätestens mit dem Sieg<br />
im Großen Preis von<br />
Frankfurt 2018 hat sich<br />
Guido Klatte Jr. einen<br />
Platz im Nachwuchskader<br />
U25 verdient. Hinzu<br />
kamen neben DM-Silber<br />
diverse Platzierungen von<br />
Nörten-Hardenberg<br />
bis Leipzig.<br />
GCT goes Big<br />
Apple<br />
Die GLOBAL<br />
CHAMPIONS<br />
TOUR und ihre kleine<br />
Schwester, die Global<br />
Champions League, wachsen<br />
und gedeihen. Drei<br />
neue Austragungsorte<br />
kommen hinzu: Stockholm<br />
(SWE), Montreal (CAN) und<br />
New York (USA). Hier wird<br />
auf Governor’s Island das<br />
große Finale ausgetragen.<br />
Der bisherige Gastgeber<br />
des Showdowns, Doha<br />
in Katar, macht nun den<br />
Auftakt Ende Februar.<br />
Bundestrainer Brocks<br />
Einst gehörte er selbst zu<br />
Deutschlands Pony-Elite,<br />
nun trainiert er sie: KARL<br />
BROCKS. Der Pferdewirtschaftsmeister<br />
soll<br />
Nachwuchstrainer Peter<br />
Teeuwen unterstützen und<br />
die Ausbildung der Pony-<br />
Springreiter übernehmen.<br />
Foto: Toffi Foto: von Hardenberg<br />
Foto: FEI<br />
Bram Chardon, der<br />
neue Weltcup-Sieger<br />
der Vierspänner.<br />
BORDEAUX 25 Jahre jung und allen davon<br />
gefahren! BRAM CHARDON (NED) war der<br />
einzige Fahrer, der im Finale des Weltcups alle vier<br />
Runden ohne einen Fehler hinter sich brachte und<br />
damit der jüngste Sieger des Weltcups ist. Die Turniere<br />
zuvor hatte er immer kleine Fehler gehabt, so<br />
dass er sich dreimal hinter Titelverteidiger Boyd<br />
Ihm gelingt<br />
derzeit alles:<br />
Daniel Deußer<br />
und Tobago Z.<br />
Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />
Bram Chardon Weltcup-Sieger<br />
Exell einreihen musste. In Bordeaux wendete sich<br />
das Blatt. Boyd Exell war nach einer total verpatzten<br />
ersten Prüfung chancenlos und wurde Sechster<br />
der sieben Finalisten. Silber ging an Chardons<br />
Kollegen aus dem WM-Silberteam in Tryon, Koos<br />
de Ronde. Bronze sicherte sich der Belgier Glenn<br />
Geerts vor Chardons Vater Ijsbrand.<br />
Der nächste<br />
Deußer-Coup<br />
BORDEAUX DANIEL DEUSSER und Tobago<br />
Z haben es schon wieder getan! Mit einem Bilderbuchritt<br />
im Stechen siegten sie im Weltcup-<br />
Springen von Bordeaux, der letzten Etappe vor<br />
dem Finale. Hier hätten auch Marcus Ehning<br />
und Ludger Beerbaum noch einmal punkten<br />
müssen, um unter die Top 18 zu kommen, die<br />
bei der Entscheidung in Göteborg dabei sind.<br />
Nun belegen sie die Plätze 19 und 21. Eine<br />
kleine Chance gibt es noch, wenn einer der gesetzten<br />
Reiter auf seinen Start verzichtet. Dann<br />
könnte auch Hans-Dieter Dreher noch mit dabei<br />
sein, der ist nämlich die Nummer 20.<br />
Foto: FEI<br />
14 3/<strong>2019</strong>
Alex Granato und Carlchen W ließen die<br />
US-Spitze hinter sich in Florida.<br />
Foto: FEI<br />
Voll die Granate!<br />
WELLINGTON Den ersten Weltcup-Etappensieg<br />
seiner Karriere feierte der US-Reiter<br />
ALEX GRANATO. Und saß dabei auf einem<br />
Mecklenburger Pferd: Carlchen W v. Chacco<br />
Blue. Der war eigentlich als Verkaufspferd<br />
zu Granato gekommen, sprang sich dann<br />
aber ein Bleiberecht zusammen und ließ nun<br />
das WM-Paar Mario Deslauriers (CAN) auf<br />
Bardolina sowie den Schweizer Beat Mändli<br />
mit Dsarie hinter sich.<br />
Nachträglich EM-Doppelgold<br />
für U25-Springreiter<br />
FONTAINEBLEAU Die Briten hatten bei den Europameisterschaften<br />
der Jungen Reiter im Parcours Gold<br />
gewonnen. Und HARRY CHARLES mit Vivaldi du<br />
Dom den Einzeltitel. Doch nachdem dem Sohn des<br />
Olympiasiegers von 2012, Peter Charles, der Titel wegen<br />
verbotener Medikation aberkannt worden war (s. S. 26),<br />
rutschte das britische Team auf den Silberrang zurück.<br />
Neuer Europameister ist CEDRIC WOLF. Er und seine<br />
Teamkollegen Mylen Kruse, Jesse Luther, Justine Tebbel<br />
und Philipp Schulze-Topphoff bekommen außerdem<br />
noch Mannschaftsgold.<br />
Jetzt Doppel-Europameister: Cedric<br />
Wolf mit Cho Chang J.<br />
Foto: Lafrentz<br />
Jordan Coyle sicherte sich die Weltcup-<br />
Etappe der Springreiter in Mexiko.<br />
Irischer Sieg<br />
in Mexiko<br />
LEON Nur wenige nicht-mexikanische<br />
Reiter waren bei der Weltcup-Etappe<br />
der US-amerikanischen West-Liga in<br />
Leon am Start. Ein Heimspiel hatten<br />
die Mexikaner trotzdem nicht. Der<br />
Ire Jordan Coyle wusste das mit dem<br />
KWPN-Wallach Eristov zu vereiteln.<br />
Foto: FEI<br />
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15 MINUTEN MIT …<br />
Gelungene (Kurz-)Grand<br />
Prix-Premiere<br />
INGRID KLIMKEs Burg-<br />
Pokal Finalist Bluetooth<br />
hat den Sprung in die<br />
Königsklasse geschafft.<br />
In Ankum ging er seinen<br />
ersten Kurz-Grand Prix<br />
und siegte mit 70,775 Prozent.<br />
Die Intermédiaire II<br />
hatte er zuvor auch schon<br />
gewonnen, ebenfalls mit<br />
gut 70 Prozent.<br />
Quantum Vis unter<br />
Schneider<br />
DOROTHEE SCHNEI-<br />
DER hat ein prominentes<br />
neues Pferd im Stall:<br />
Quantum Vis MW v. Quaterback.<br />
Vor zwei Jahren<br />
wurde der Hannoveraner<br />
Hengst Dritter im Nürnberger<br />
Burg-Pokal Finale<br />
unter Matthias Bouten.<br />
Das war sein letztes Turnier,<br />
nachdem Matthias<br />
Bouten in den Stall Meggle<br />
gewechselt war. Nun<br />
meldete er sich in Ankum<br />
mit Dorothee Schneider<br />
zurück und belegte auf<br />
Anhieb Rang drei in der<br />
Intermédiaire II mit knapp<br />
70 Prozent.<br />
Foto: Equitaris/Becker Foto: Toffi<br />
Foto: Lafrentz<br />
In Großbritannien wurden Veranstaltungen abgesagt, der Weltreiterverband<br />
FEI hat eine Influenza-Warnung herausgegeben, nachdem unter<br />
anderem in GBR, Belgien, Frankreich, USA und auch Deutschland Fälle<br />
Equiner Influenza gemeldet wurden. Wie schlimm ist es hierzulande?<br />
FN-Chefveterinärin DR. HENRIKE LAGERSHAUSEN gibt Antworten.<br />
St.GEORG: Wie schlimm ist die Lage?<br />
Dr. Henrike Lagershausen: Bei uns wurde noch<br />
kein Alarm geschlagen. Bei Influenza besteht<br />
weder Anzeige- noch Meldepflicht. Aber man<br />
hört vereinzelt von Fällen in Schleswig-Holstein<br />
und NRW. Hauptsächlich kommen die Meldungen<br />
aber aus dem Ausland. Tatsache ist aber, dass<br />
Influenza immer ein Thema ist, denn die Krankheit<br />
ist hoch ansteckend, wie Grippe bei uns<br />
Menschen. In kurzer Zeit erkranken zahlreiche<br />
Pferde. Ein Ausbruch hat große Auswirkungen<br />
auf die Pferdebewegungen, also Turnierbesuche,<br />
Handel usw.<br />
SG: Was hören Sie von den Tierärzten im Land?<br />
HL: Die Tierärzte berichten, dass vorrangig ungeimpfte<br />
Pferde betroffen sind. Dies betrifft vor<br />
allem Jungpferdegruppen. Wenn geimpfte Pferde<br />
erkranken, sind die Symptome deutlich milder<br />
und sie überstehen die Krankheit schneller.<br />
LE MANS Beim CDI3* im französischen Le<br />
Mans lief es rund für das Team vom Freiberger<br />
Hof. Bereiter MARCUS HERMES sicherte<br />
sich auf Zukunftshoffnung Abegglen zweimal<br />
Platz zwei (71,522 bzw. 71,298 Prozent),<br />
im Grand Prix hinter<br />
Nicolas Wagner (LUX) mit<br />
Quater Back Junior und<br />
im Special hinter Diederik<br />
van Silfhout und Expression.<br />
LUCIE-ANOUK<br />
BAUMGÜRTEL, Tochter<br />
des Hauses auf dem<br />
Freiberger Hof und mehrfache<br />
Dr. Henrike<br />
Lagershausen<br />
SG: Es sollen ja auch geimpfte Pferde erkrankt<br />
sein. Ist die Impfung überhaupt sinnvoll?<br />
HL: Absolut! Die Ausbildung eines schützenden<br />
Antikörpertiters setzt eine korrekte Grundimmunisierung<br />
und regelmäßige<br />
Wiederholungsimpfungen voraus. Der<br />
Immunstatus eines geimpften Pferdes hängt auch<br />
vom Alter ab. Junge Pferde, bei denen mit den<br />
Impfungen gerade erst angefangen wird, haben<br />
noch nicht den Schutz eines volljährigen Pferdes.<br />
Dann ist es auch immer die Frage, ob Impfstoff<br />
und Virenstamm zusammen passen. Fakt ist:<br />
Die Impfung gegen Influenza ist die wichtigste<br />
und wirkungsvollste Maßnahme zum Schutz<br />
der Pferdepopulation, aber auch zum Schutz des<br />
einzelnen Pferdes.<br />
SG: Wie verhält man sich im Falle des Falles?<br />
HL: Grundsätzlich sollte der gesamte Bestand geimpft<br />
werden, egal, ob Turnierpferde oder nicht.<br />
Das senkt den Infektionsdruck und das Ausmaß<br />
eines Ausbruchs ist geringer. Betroffene Pferde<br />
sollten isoliert werden. Wenn man bemerkt, dass<br />
das Pferd Fieber hat, matt und appetitlos ist sowie<br />
trocken hustet, sollte man auf jeden Fall den<br />
Tierarzt rufen, strikte Hygiene walten lassen und<br />
das Pferd keinesfalls irgendwohin transportieren.<br />
Der gesamte Bestand sollte unter Quarantäne<br />
gestellt werden.<br />
Freiberger Freude in Frankreich<br />
Marcus Hermes Pony-Europameisterin, stellte<br />
mit Abegglen. in der Juniorentour die<br />
ehemalige Dressurpferde-<br />
WM-Finalistin Sweetheart<br />
vor und gewann die Kür,<br />
nachdem sie in der U18<br />
FEI-Einzelaufgabe Zweite<br />
gewesen war. Mit ihren Ponys<br />
Classic Dream und Coriander<br />
dominierte sie die Mannschaftsaufgabe<br />
auf den Plätzen eins<br />
und zwei und gewann anschließend<br />
mit Coriander auch die<br />
Einzel aufgabe und die Kür.<br />
Foto: FN<br />
16 3/<strong>2019</strong>
JEDEN DIENSTAG AUF WWW.ST-GEORG.DE<br />
Fragwürdiger Handel<br />
Das Thema Provisionszahlungen<br />
beim Pferdehandel ist in<br />
aller Munde. Ein Beispiel: ein<br />
Züchter, der ein in Springpferdeprüfungen<br />
Klasse M<br />
platzier tes Pferd über die Auktion<br />
verkaufte. Die Ausbildung<br />
war nicht billig gewesen, kann<br />
sie auch nicht, wenn der Ausbilder<br />
seine Sache ordentlich<br />
macht. Kurz vor der Auktion<br />
wurde der Züchter von einem<br />
ihm unbekannten Mann angesprochen,<br />
das Pferd werde<br />
bei 19.000 Euro zugeschlagen<br />
– ich dachte immer, da<br />
bieten mehrere Leute. Wer<br />
am meisten bietet, kriegt das<br />
Pferd, Ende offen. Das Pferd<br />
wurde dann tatsächlich für<br />
genau den Preis zugeschlagen,<br />
zu dem Auktionsaufgeld kam<br />
dann noch eine Provision für<br />
den Vermittler. Am Ende wurden<br />
dem Züchter 13.000 Euro<br />
überwiesen, womit er nur<br />
eines von zwei Ausbildungsjahren<br />
finanziert hat.<br />
Viele Gerüchte, die sich um<br />
die Auktionen ranken, sind<br />
nicht beweisbar, werden aber<br />
auch nicht dementiert. Von<br />
dem Telefonkäufer aus Übersee,<br />
der nur als kleiner Mann<br />
im Ohr des Auktionsassistenten<br />
existiert und den Preis<br />
hochtreibt. Oder von dem<br />
astronomischen Preis, zu dem<br />
ein Pferd angeblich zugeschlagen<br />
wurde. In Wirklichkeit<br />
war es zu einem niedrigeren<br />
Kurs vor der Auktion verkauft.<br />
Das meiste Geld wird<br />
natürlich bei den „High-End-<br />
Pferden“ verdient, mit denen<br />
Milliardärstöchter im Spitzensport<br />
mitspielen wollen. Das<br />
läuft so: Trainer 1 rief Trainer<br />
2 an, der wiederum Trainer<br />
3, der kannte einen in USA,<br />
Trainer 4 hatte einen Freund,<br />
Trainer 5, und der hatte eine<br />
Schülerin, die suchte ein Pferd<br />
für den großen Sport in der<br />
Hoffnung, vorne mitreiten<br />
zu können. Der Handel kam<br />
zustande, die Verkäuferin<br />
erhielt den vorher abgemachten<br />
Preis, die Käuferin zahlte<br />
das Doppelte und für Trainer<br />
eins bis fünf hatte sich das Abheben<br />
des Telefonhörers mehr<br />
als gelohnt. Fragte mich ein<br />
Freund neulich: „Glaubst Du<br />
etwa, wenn ein Pferd für fünf<br />
Millionen Euro verkauft wird,<br />
dass der Vermittler wirklich<br />
nur die üblichen zehn Prozent,<br />
abgreift?“ Nein, glaube ich<br />
nicht.<br />
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PFERDE LEUTE<br />
10 Dinge über Chipmunk<br />
Michael Jung hat Julia Krajewskis<br />
CHIPMUNK in den Stall bekommen.<br />
Zehn Gründe, warum „Chip“ Sam<br />
Nummer zwei werden kann<br />
SERIENSIEGER<br />
In fünf Jahren hat Chipmunk zehn internationale<br />
Siege geholt, davon vier auf Drei-Sterne-Niveau,<br />
die letzten drei hintereinander in 2018.<br />
TOP GENETIK<br />
Chipmunk ist genetisch<br />
Weltspitze. Sowohl Vater<br />
Contendro als auch Muttervater<br />
Heraldik xx haben das Ranking<br />
der WBFSH-Weltrangliste<br />
der Vielseitigkeitsvererber<br />
angeführt bzw. führen sie<br />
an. Und Heraldik xx ist auch<br />
Muttervater von Sam …<br />
CCI3*-REKORD<br />
In Bramham siegte er mit neuem CCI3*-Rekord:<br />
19,4 Minuspunkte, seinem Dressurergebnis.<br />
MUSTERSCHÜLER<br />
Vierjährig bekam Julia Krajewski Chipmunk unter<br />
den Sattel. Ein Jahr später war der Hannoveraner<br />
Bundeschampion, zwei Jahre später Drei-Sterne-Sieger.<br />
GROSSES HERZ<br />
„Alles, was ich sage, wird erst mal gemacht“, so<br />
charakterisierte Julia Krajewski ihren „Welpen im Stall“ einst.<br />
Bei der WM junge Vielseitigkeitspferde scheiterten sie am<br />
Wasser, weil Chipmunk dachte, er solle drüber springen.<br />
DREI AUS 30<br />
Bei 30 internationalen Geländerunden hatte<br />
Chipmunk nur dreimal je einen Vorbeiläufer.<br />
Foto: von Hardenberg<br />
FÜNF-STERNE-PFERD IN SPE<br />
Chipmunk ist mit elf Jahren völlig unverbraucht.<br />
Weil er als junges Pferd so schnell und viel<br />
gewachsen ist, ließ Julia Krajewski sich Zeit mit<br />
ihm. Aber nach seinem Sieg in Bramham<br />
(s.o.) wusste sie: „Er ist jetzt bereit für<br />
Vier Sterne.“ (Seit diesem Jahr 5*)<br />
WM-ENTTÄUSCHUNG<br />
Chipmunk und Krajewski galten als Titel-<br />
Favoriten bei der WM 2018. Sie starteten<br />
mit dem drittbesten Dressurergebnis<br />
der WEG-Geschichte in den Cross (19,9),<br />
kassierten hier aber einen der drei<br />
Vorbeiläufer in der Karriere von Chip.<br />
Chintonic<br />
SOLIDE<br />
AUSGEBILDET<br />
Michael Jung sagte<br />
nach dem ersten Mal auf<br />
Chipmunk, er<br />
habe noch nie ein<br />
so gut gerittenes<br />
Pferd Probe geritten.<br />
KLEINER BRUDER<br />
„Gestatten? Chintonic mein Name.<br />
Noch bin ich der kleine Bruder<br />
des großen Chipmunk. Aber auch ich darf von<br />
Chips Freundin Julia lernen. Und eines Tages bin<br />
ich genauso gut, wie mein großer Bruder!“<br />
18 3/<strong>2019</strong>
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HALLE 7, STAND D17
SPORT AKTUELL<br />
NOTIZEN<br />
SPORT<br />
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Keine Ponys<br />
in Wiesbaden<br />
Weil Ostern und Pfingsten<br />
<strong>2019</strong> so spät im Jahr liegen,<br />
kommt das Wiesbadener<br />
Pfingstturnier diesmal<br />
nicht als Sichtung für die<br />
Pony-Dressurreiter infrage.<br />
Zu eng liegt der Termin<br />
an den anstehen den<br />
Championaten. Statt der<br />
Ponys und dem zweibeinigen<br />
Nachwuchs haben die<br />
Veranstalter nun vierbeinige<br />
Nachwuchspferde<br />
eingeladen. Und zwar aus<br />
aller Welt. Damit wird das<br />
Pfingstturnier zu einem<br />
ersten Kräftemessen der<br />
Viereckstalente im Vorfeld<br />
der Weltmeisterschaften<br />
der jungen Dressurpferde<br />
in Ermelo.<br />
Frankreich Partnerland<br />
des CHIO Aachen<br />
Alljährlich hat das Weltfest<br />
des Pferdesports, der<br />
CHIO AACHEN, ein Land<br />
als Partner an seiner Seite.<br />
<strong>2019</strong> wird es Frankreich<br />
sein. 1000 Statisten<br />
und 100 Pferde bringen<br />
Pferde-Frankreich bei der<br />
Eröffnungsfeier in die<br />
Aachener Soers – unter<br />
anderem mit einer Herde<br />
Camargue-Pferde. Aber<br />
auch der Cadre Noir und<br />
die Garde républicaine<br />
werden in der Soers zu<br />
bewundern sein. Tickets:<br />
◆ www.chioaachen.de<br />
Foto: CHIO/Schupp Foto: von Korff<br />
Foto: Laferntz<br />
Foto: von Korff<br />
Piaff-Förderpreis <strong>2019</strong> –<br />
die Teilnehmer<br />
WARENDORF Am Bundesleistungszentrum<br />
in Warendorf trafen sich Anfang des Jahres 29<br />
U25-Talente im Dressursattel zu einem Auswahllehrgang,<br />
bei dem die Teilnehmer am Piaff-<br />
Förderpreis <strong>2019</strong> bestimmt wurden. 16 sind nun<br />
dabei bei der prestigeträchtigen Nachwuchsserie.<br />
Neben Training unter Aufsicht stand bei dem<br />
Auswahllehrgang auch Aufgabe-Reiten auf dem<br />
Programm. Dabei schnitt Alexa Westendarp mit<br />
Der Prinz am besten ab. Sie waren das einzige<br />
Paar über 70 Prozent. Neben ihr können sich<br />
folgende Paare auf die Saison <strong>2019</strong> freuen: Kristin<br />
Biermann/Queensland, Hannah Cichos/Dias de<br />
Rio, Janet Egbers/Daniel Craig, Marion Fohrer/<br />
San Salvador F, Anna-Louisa Fuchs/Rihanna<br />
Wüsten-Fürst(inn)en<br />
Janika Sprunger<br />
auf Bacardi.<br />
Schon in der Juniorentour<br />
erfolgreich und nun Teil des<br />
Piaff-Förderpreises: Alexa<br />
Westendarp und Der Prinz.<br />
Forever, Emma Glasmeyer/Summerwine, Lena<br />
Gundlage/Campino, Katharina Hemmer/Don<br />
Angelo, Lisa Horler/James Dean, Nina Kudernak/<br />
Dione, Ann-Kathrin Lindner/Sunfire, Catharina-<br />
Timora Rasch-Günther/Didgeridoo, Sophie Reef/<br />
Silencium, Lena Walterscheidt/Solist und Viola<br />
Maria Wilhelm/Dandelion. Ohnehin gesetzt sind<br />
die Kadermitglieder: Anna-Christina Abbelen,<br />
Jil-Marielle Becks, Ninja Rathjens und Anna<br />
Magdalena Scheßl (alle Deutsche Bank Reitsport-<br />
Akademie). Die Piaff-Förderpreis Stationen<br />
<strong>2019</strong> sind: Mannheim (3. bis 5. Mai), Wiesbaden<br />
(7. bis 10 Juni), Verden (7. bis 11. August), Ising<br />
(3. bis 8. September) und das Finale in Stuttgart<br />
(13. bis 17. November).<br />
UAE Gelohnt hat sich der Ausflug in die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate für PHILIPP WEISHAUPT.<br />
Wäh rend die Kollegen in Leipzig um Weltcup-Punkte<br />
sprangen, holte er mit Belo Horizonte in der Wüste<br />
Platz drei. Der Sieg ging an JANIKA SPRUNGER auf<br />
WM-Pferd Bacardi vor Paolo Paini (ITA) mit Ottava<br />
Meraviglia di Ca’San G. Zuvor hatte Weishaupt mit<br />
Che Fantastica die Qualifikation gewonnen. Einen<br />
weiteren Sieg feierte er im Großen Preis von Sharjah<br />
mit Catokia (CSI3*). In der Woche darauf gab es am<br />
selben Ort einen Heimsieg für Abdullah Humaid Al<br />
Muhairi auf Cha Cha Cha vor Evelina Tovek mit Dalila<br />
de la Pomme und Janika Sprunger auf Bacardi.<br />
20 3/<strong>2019</strong>
Foto: Lafrentz<br />
Foto: von Korff<br />
Siegreich in Offenburg: Jörne Sprehe und Luna.<br />
Sprehe siegt, Ehning stürzt<br />
OFFENBURG Im Großen Preis<br />
von Offenburg (CSI3*) triumphierten<br />
JÖRNE SPREHE<br />
und ihre ZfdP-Stute Luna.<br />
Dabei ließen sie Mannschaftsolympiasiegerin<br />
Pénélope<br />
Leprevost (FRA) mit Vancouver<br />
de Lanlore hinter sich.<br />
Rang drei ging in die Schweiz<br />
dank Niklaus Rutschi und<br />
Carano CH. Marcus Ehning<br />
war im Großen Preis nicht<br />
mehr am Start, nachdem er<br />
sich bei einem Sturz in einem<br />
Rahmenspringen Prellungen<br />
zugezogen hatte. Qooper Z<br />
stoppte ziemlich unvermittelt<br />
vor einem Hindernis, Ehning<br />
fiel auf die Stangen.<br />
Für die Voltigierer war Offenburg<br />
die letzte Etappe vor dem<br />
Weltcup-Finale Ende April in<br />
Saumur. Bei den Damen holte<br />
einmal mehr die Schweizerin<br />
Nadja Büttiker die meisten<br />
Punkte. Sie hatte auch schon in<br />
Salzburg und Paris gewonnen.<br />
Selbst Titelverteidigerin und<br />
Weltmeisterin Kristina Boe, die<br />
aktuell ihre Abschiedstournee<br />
gibt, war chancenlos. Bei den<br />
Herren avanciert Jannik Heiland<br />
zum Titelfavorit. Nachdem<br />
er schon in Leipzig nicht<br />
zu schlagen gewesen war, setzte<br />
er mit seiner Kür in Offenburg<br />
noch eins drauf. Bei den Paaren<br />
stand wie schon in Leipzig<br />
nur ein Duo auf der Starterliste,<br />
das dementsprechend<br />
siegte: Zoe Maruccio und Syra<br />
Schmid aus der Schweiz.<br />
Perry-Glass schubst Graves vom<br />
Thron, zumindest kurzfristig<br />
Kasey<br />
Perry-Glass<br />
und Dublet.<br />
WELLINGTON Es ist schon lange her, dass<br />
Laura Graves (USA) und Verdades sich<br />
im nationalen Vergleich geschlagen geben<br />
mussten. In Wellington war es nun so<br />
weit. Im Grand Prix konnten<br />
Kasey Perry-Glass und ihr Diamond<br />
Hit-Sohn Goerklintgaards<br />
Dublet mit 77,913 Prozent an<br />
den beiden WM-Zweiten vorbei<br />
ziehen (77,087). In der Kür gab<br />
es dann Revanche: Sieg für Graves<br />
mit 84,935 Prozent vor Perry-Glass<br />
(82,425). Dritte war hier Shelly<br />
Francis im Sattel von Danilo.<br />
Fair Game<br />
HENGSTE <strong>2019</strong><br />
Impulse für Zucht, Ausbildung und Sport<br />
Acordelli Württ.,*00, 168<br />
Acord II - Cor de la Bryère - Landgraf<br />
Spitzenpferde in Serie<br />
Bohemian Old.,*16, 171 NEU<br />
Bon Coeur - Rotspon - Lauries Crusador xx<br />
Ausnahme-Prämienjunghengst<br />
Checkter OS.,*13, 168<br />
Cellestial - Lord Pezi - Ile de Bourbon<br />
Genetisch abgesicherter Spitzenstamm<br />
Colorit Z Württ.,*<strong>03</strong>, 168<br />
Coriano - Capitol - Sacramento Song xx<br />
CSI 5*-Sieger Berlin 2017<br />
Fabritius Württ.,*15, 170<br />
For Romance - Disco Tänzer - World Man G<br />
Hochmoderner Sportler<br />
Lazio Westf.,*00, 167<br />
Lancer II - Cor de la Bryére - Silverster<br />
Wertvollste Blutströme<br />
Zalando Old.,*10, 172<br />
Zack - Sunny Boy - Donnerhall<br />
Aufstrebender Topvererber<br />
Bailador Han.,*16, 169 NEU<br />
Benicio - Florencio I - Santini<br />
Hannoveraner Nachwuchshoffnung<br />
Can Tici Holst.,*15, 169<br />
Cornet Obolensky - Canto - Barnaul xx<br />
Holsteiner Prämienhengst<br />
Ciacomo Holst.,*96, 170<br />
Cor de la Bryère - Lavall I - Ronald<br />
International S-erfolgreich<br />
Don Diamond Württ.,*04, 170<br />
Diamond Hit - Carolus - Wenzel I<br />
DSP-Elitehengst<br />
Fair Game Old.,*13, 169<br />
Fürst Wilhelm - Ron William - Donnerhall<br />
Lackschwarzer Typvererber<br />
Topas Württ.,*11, 169<br />
Totilas - Sandro Hit - Classiker<br />
S-Dressur-Seriensieger<br />
Hengstvorstellung 16. März 18.30 Uhr (livestream)<br />
Hengstvorstellung 17. März 13.30 Uhr<br />
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SPORT AKTUELL<br />
NOTIZEN<br />
SPORT<br />
Westerstede mit EM<br />
Ländliche Vielseitigkeitsreiter<br />
Deutschland ist Gastgeber<br />
der Europameisterschaften<br />
der Ländlichen<br />
Vielseitigkeitsreiter <strong>2019</strong>.<br />
Austragungsort für die<br />
EM auf CCI3*-Short-<br />
Niveau (früher CIC2*)<br />
ist Westerstede. 2017<br />
hatte es Einzelsilber für<br />
Marie-Sophie Arnold und<br />
Remember Me gegeben,<br />
aber keine Mannschaftsmedaille.<br />
Das soll nun<br />
anders werden.<br />
ERM mit zwei neuen<br />
Stationen<br />
Die Event Rider Masters<br />
(ERM) auf früher Drei-,<br />
jetzt Vier-Sterne-Niveau<br />
sind die derzeit lukrativste<br />
Serie im Vielseitigkeitssport<br />
mit insgesamt gut<br />
400.000 Euro Preisgeld<br />
plus Bonus für den<br />
Punktbesten am Ende.<br />
<strong>2019</strong> werden die ERM um<br />
zwei Etappen erweitert,<br />
Millstreet (IRL) vom 24. bis<br />
25. August und die neue<br />
Finalstation in Lignières<br />
en Berry, Frankreich, vom<br />
5. bis 6. Oktober.<br />
Foto: Hogrebe<br />
Foto: FEI<br />
Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />
Deutsches Tripel<br />
auf dem<br />
Amsterdamer<br />
Viereck<br />
Dritter Sieg in Amsterdam für<br />
Isabell Werth und Weihegold.<br />
AMSTERDAM Keine Frage, wer das Weltcup-Finale<br />
<strong>2019</strong> gewinnen will, muss erstmal an ISABELL<br />
WERTH vorbei – egal, für welches ihrer Toppferde<br />
sie sich für Göteborg entscheidet, Emilio, Bella<br />
Rose oder doch wieder Weihegold. Alle drei haben<br />
in der laufenden Weltcup-Saison Siege gefeiert,<br />
zuletzt Weihegold in Amsterdam. Dabei kam hier<br />
die schärfste Konkurrenz aus dem eigenen Lager.<br />
„Weihe“ siegte mit 86,810 Prozent, gefolgt von<br />
Dorothee Schneider und Sammy Davis Jr. (82,675)<br />
und Helen Langehanenberg mit Damsey (82,440).<br />
An einen sicheren Sieg glaubt Isabell Werth selbst<br />
übrigens nicht: „Ich würde nie sagen, dass ich<br />
gewinnen werde. Ich mache diesen Job nun schon<br />
seit ziemlich langer Zeit und man weiß nie, was<br />
Fein gemacht! Henrik<br />
von Ecker mann und<br />
Mary Lou.<br />
passieren wird. Sie kennen mich, ich bleibe immer<br />
mit beiden Füßen auf der Erde!“<br />
VÖLLIG LOSGELÖST …<br />
… waren hingegen Henrik von Eckermann<br />
und Toppferd Mary Lou. Mit einem Sieg in der<br />
Weltcup-Etappe von Amsterdam sicherte sich der<br />
Schwede seinen Startplatz beim Weltcup-Finale<br />
der Springreiter vor heimischer Kulisse. Ihm auf<br />
den Fersen waren Pius Schwizer (SUI) auf Courtney<br />
Cox und Daniel Deußer mit Tobago Z.<br />
Daniel Deußer konnte sich zudem auch noch über<br />
Platz zwei im Großen Preis auf der viel versprechenden<br />
Jasmien vd Bisschop freuen. Sieger war<br />
hier Simon Delestre (FRA) mit Ryan.<br />
Außenseiter-Sieg für Granato in Florida<br />
Alex Granato<br />
und Carlchen.<br />
WELLINGTON Vor einem Jahr war ALEX GRANATO<br />
(USA) erstmals bei einem Weltcup-Springen am Start.<br />
Jetzt ließ der 36-Jährige in Wellington seine großen<br />
Vorbilder hinter sich. Mit dem Mecklenburger Carlchen<br />
v. Chacco Blue, der ursprünglich als Verkaufspferd<br />
zu ihm gekommen war und sich dann Bleiberecht<br />
ersprang, setzte er sich gegen Mario Deslauriers<br />
(CAN) auf Bardolina und Beat Mändli (SUI) mit<br />
Dsarie durch. „Alles sehr surreal!“, fand er. Meredith<br />
Michaels-Beerbaum und Calle kassierten 17 Fehler.<br />
Fotos: FEI/Bronkhorst<br />
22 3/<strong>2019</strong>
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Wölfe in Deutschland<br />
Seit Mitte Dezember sind in Niedersachsen drei Ponys von WÖLFEN getötet worden. In Schleswig-<br />
Holstein wurden wiederholt Schafe gerissen. Die Politik hat reagiert. Aber das sorgt für Kontroversen<br />
Aktuell wird die Zahl<br />
der Wölfe in ganz<br />
Deutschland auf<br />
1000 geschätzt. Die jährliche<br />
Wachstumsrate beträgt<br />
30 Prozent. Dreimal haben<br />
Wölfe in Niedersachsen<br />
in den vergangenen Wochen<br />
Pferde attackiert.<br />
Mitte Dezember hat ein<br />
Wolf ein Shetlandponyfohlen<br />
gerissen. Der<br />
zweite Vorfall ereignete<br />
sich Ende Januar im Landkreis<br />
Nienburg/Weser. Dort<br />
wurde ein ausgewachsenes<br />
Shetlandpony getötet, eine<br />
tragende Stute. Der Riss<br />
wurde noch nicht offiziell<br />
bestätigt, aber die Wölfe wurden beobachtet.<br />
Sie seien in der Nacht nicht nur einmal,<br />
sondern mehrfach wiedergekommen. Zuletzt<br />
wurde am 5. Februar ein Fall publik,<br />
bei dem ein ca. 200 Kilogramm schwerer<br />
Isländerjährling bis auf Wirbelsäule, Rippen,<br />
Kopf und Beine vollständig gefressen<br />
Der Wolf – geschützt,<br />
geliebt, gehasst.<br />
wurde. Ein hinzugezogener<br />
Wolfsberater<br />
schätzte, dass vier<br />
bis fünf Tiere hier<br />
beteiligt waren.<br />
Sowohl im Landkreis<br />
Nienburg,<br />
Niedersachsen, als<br />
auch in Pinneberg,<br />
Schleswig-Holstein,<br />
wurden von den Umweltministern<br />
Jan Philipp<br />
Albrecht (SH/Grüne) und Olaf<br />
Lies (NS/SPD) nun Wölfe<br />
zum Abschuss freigegeben.<br />
Das eine ist der Leitrüde<br />
des sogenannten Rodewalder<br />
Rudels im Landkreis<br />
Nienburg, das andere der sogenannte<br />
Pinneberger „Problemwolf “. Beide<br />
haben nachweislich mehrfach Weidetiere<br />
hinter vermeintlich wolfssicheren Zäunen<br />
angegriffen. Von Jan Philipp Albrecht heißt<br />
es, im Sinne einer Koexistenz von Wolf und<br />
Weidetierhaltung sei es nötig, „dass ein<br />
solches Verhalten von dem Tier nicht an<br />
andere Wölfe weitergegeben wird“. Olaf Lies<br />
hat die Abschusserlaubnis inzwischen vorerst<br />
auf Eis gelegt, nachdem der „Freundeskreis<br />
freilebender Wölfe“ juristische Schritte<br />
eingeleitet hat. Die Sache liegt beim Verwaltungsgericht<br />
Oldenburg, das zu entscheiden<br />
hat. Wolfsschützer kritisieren die Entscheidung<br />
der Umweltminister massiv und machen<br />
die Weidetierhalter verantwort lich für<br />
die Übergriffe auf ihre Tiere. Sie hätten sie<br />
nicht genügend geschützt. Das weist Jan Philipp<br />
Albrecht von der Hand. Das Hamburger<br />
Abendblatt zitiert ihn: „Wir haben nach allen<br />
Rissen im Raum Pinneberg sogar durch<br />
zwei Gutachter prüfen lassen, ob die Zäune<br />
dort ordnungsgemäß aufgebaut waren. Und<br />
sie waren überall astrein installiert und hatten<br />
auch die erforderliche Höhe.“ Albrecht<br />
verweist auch auf den Wolf in Lauenburg.<br />
Dort hat man wolfssichere Zäune installiert<br />
und seitdem wurden keine Nutztiere mehr<br />
behelligt. Albrecht: „Insofern stimmt die Argumentation<br />
derer, die den Wolf loswerden<br />
wollen, dass die Tiere in Schleswig-Holstein<br />
keinen Lebensraum finden in Koexistenz<br />
mit Nutztieren, schlicht nicht.“<br />
DAS MACHT DIE POLITIK<br />
Foto: Fotolia<br />
BUNDESRATSINITIATIVE SACHSEN, BRANDENBURG UND NIEDERSACHSEN (AUSZÜGE):<br />
„Angesichts der dynamischen Entwicklung<br />
der Wolfspopulation in Deutschland sollte<br />
frühzeitig ein Konzept erstellt werden, wie<br />
mit einer zukünftig größeren Population<br />
umzugehen ist. Auch die Möglichkeit von<br />
lokal bzw. regional bestandsregulierenden<br />
Maßnahmen sollte dabei erwogen werden.<br />
Die Sicherheit der Menschen ist zu gewährleisten.<br />
Tierhaltung im Freiland soll auch<br />
dort dauerhaft möglich sein, wo Prävention<br />
nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem<br />
Aufwand umsetzbar ist. Daher bittet<br />
der Bundesrat die Bundesregierung um die<br />
Erstellung eines nationalen Konzepts zum<br />
Umgang mit dem Wolf auf dem Weg zum<br />
günstigen Erhaltungszustand. Daher bittet<br />
der Bundesrat die Bundesregierung um<br />
die Erstellung eines nationalen Konzepts<br />
zum Umgang mit dem Wolf auf dem Weg<br />
zum günstigen Erhaltungszustand. Dabei<br />
sind Belange der Sicherheit der Menschen<br />
ebenso wie die besonderen Belange der<br />
Tierhalterinnen und Tierhalter bei verschiedenen<br />
naturräumlichen Gegebenheiten<br />
und Haltungsformen zu berücksichtigen.<br />
In Deutschland wächst die Wolfspopulation.<br />
Dem strengen Schutz dieser Tierart<br />
ist genauso Rechnung zu tragen, wie den<br />
damit verbundenen Aspekten der Sicherheit<br />
für den Menschen und den Belastungen<br />
für betroffene Nutztierhalter. Damit soll<br />
erreicht werden, dass die Akzeptanz für die<br />
dauerhafte Anwesenheit des Wolfs erhalten<br />
bleibt oder geschaffen wird. Die Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung wird als wesentlich für<br />
Erreichung und Aufrechterhaltung eines<br />
günstigen Erhaltungszustands des Wolfs<br />
erachtet. Dazu bedarf es eines handlungsfähigen<br />
Staates, der Rechtssicherheit bei<br />
Entnahmen zur Abwendung ernster wirtschaftlicher<br />
Schäden sowie bei Gefährdung<br />
von Personen schafft.“ (19.10.2018)<br />
24 3/<strong>2019</strong>
BERNHARD KRÜSKEN<br />
BERNHARD<br />
KRÜSKEN,<br />
Generalsekretär des<br />
Deutschen Bauernverbandes<br />
„Wir müssen endlich<br />
anerkennen, dass<br />
eine uneingeschränkte<br />
Ausbreitung des Wolfes perspektivisch<br />
das Aus für die Weidehaltung von<br />
Schafen, Ziegen, Pferden und Rindern bedeutet.“<br />
STIMMEN ZUM THEMA<br />
BREIDO GRAF ZU RANTZAU<br />
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ<br />
BREIDO GRAF ZU RANTZAU,<br />
FN-Präsident, nach Bekanntwerden des ersten Pferderisses<br />
„Jetzt muss auch dem letzten Menschen klar werden,<br />
dass der Wolf eine echte Bedrohung für Weidetiere<br />
ist. Wir werden nicht ruhen, ehe geeignete Maßnahmen<br />
ergriffen werden, um unserer Pferde vor<br />
diesem Raubtier zu schützen. Die nächste Fohlen-<br />
Saison ist nicht mehr fern. Die Tierhalter müssen<br />
dabei unterstützt werden, ihren Pferden ein sicheres<br />
Umfeld geben zu können, an das sich der Wolf nicht<br />
herantraut und in das er vor allem nicht eindringen kann.“<br />
Fotos: Breloer, Lafrentz<br />
Es ist wichtig,<br />
Herdenschutzmaßnahmen<br />
schon<br />
vor eventuellen<br />
Wolf-Nutztier<br />
Begegnungen umzusetzen, das heißt<br />
auch in Gebieten, in denen Wölfe zwar zu<br />
erwarten sind, derzeit aber noch nicht auftreten.<br />
Dies ist entscheidend, um so eine<br />
mögliche Konditionierung von Wölfen auf<br />
das Reißen von schlecht geschützten oder<br />
ungeschützten Weidetieren im Vorfeld<br />
auszuschließen.<br />
Bei der Einschätzung von Wolfsverhalten<br />
steht die Sicherheit des Menschen<br />
immer an erster Stelle: Wenn Wölfe ein<br />
Sicherheitsrisiko für den Menschen<br />
darstellen, etwa durch unprovoziertes<br />
und aggressives Verhalten, dann müssen<br />
sie geschossen werden; dies ist unstrittig.<br />
Die Anzahl dokumentierter Wölfe, die sich<br />
Menschen gegenüber auffällig verhalten<br />
haben, ist in Deutschland sehr gering;<br />
ein Fall unprovoziert aggressiven Verhaltens<br />
ist seit der Etablierung des Wolfes<br />
im Jahr 1998 in Deutschland noch nicht<br />
auf getreten.<br />
FORDERUNGEN DES AKTIONSBÜNDNIS FORUM NATUR (AFN)<br />
Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung<br />
(FN) gehört dem AFN an. Dort fordert man<br />
ein aktives Bestandsmanagement nach<br />
Vorbild der skandinavischen Schutzjagd.<br />
In jedem Bundesland muss geprüft<br />
wer den, wie groß der Wolfsbestand sein<br />
darf, damit die Weidetierwirtschaft nicht<br />
gefähr det wird. Dann werden drei Bereiche<br />
festgelegt:<br />
1. Die Wolfschutz-Areale<br />
In Wolfschutzarealen soll sich der Wolf<br />
unbeeinflusst entwickeln können. Areale<br />
können beispielsweise große Waldgebiete<br />
oder Truppenübungsplätze sein.<br />
2. Die Wolfsmanagement-Areale<br />
In diesen Arealen soll der Wolf grundsätzlich<br />
toleriert sein. Die Bestände<br />
dürfen aber auf Basis der individuellen<br />
Akzeptanzgrenzen der Bundesländer<br />
reduziert werden.<br />
3. Wolfsausschluss-Areale<br />
In Wolfsausschlussarealen sollen<br />
territoriale Wolfsrudel nicht toleriert<br />
werden. Dazu gehören urbane Gebiete,<br />
der alpine Raum oder Weidetierhaltungsgebiete<br />
mit großem Konfliktpotenzial.<br />
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PFERDE LEUTE<br />
NAMEN DES MONATS<br />
Was war los? Wer war wo? Wer hat was gesagt? St◆GEORG weiß es …<br />
PSG Final unter Max Kühner.<br />
Der Handel<br />
boomt<br />
Eine echte<br />
Pferdefrau:<br />
Sonja Klima.<br />
KLIMA-<br />
KATASTROPHE?<br />
Die Spanische Hofreitschule in Wien hat eine<br />
neue Chefin als Nachfolgerin von Elisabeth<br />
Gürtler: SONJA KLIMA. Der Aufsichtsrat hatte<br />
die Ex-Gattin des ehemaligen österreichischen<br />
Kanzlers Viktor Klima ausgewählt – gegen die<br />
ausdrückliche Empfehlung des Beirats, der den<br />
langjährigen Bereiter Herwig Radnetter favorisiert<br />
hatte. Der gesamte Beirat trat daraufhin zurück.<br />
Begründung: „Sonja Klima fehlt der fachliche<br />
Background leider vollständig.“ Dabei hat sie<br />
doch lange Polo gespielt und war Vorsitzende des<br />
Badener Trabrennvereins …<br />
Foto: von Korff Foto: Jean Toffi Foto: Toffi<br />
Lukas mit Christian Kukuk im Sattel.<br />
The Sinner, Stallname „Saint“,<br />
mit Denis Lynch.<br />
Das Springpferdekarussell dreht<br />
sich. Denis Lynchs (IRL) THE<br />
SINNER geht nun unter Martin<br />
Fuchs (SUI). Christian Kukuks LU-<br />
KAS wechselte dafür ebenso in den<br />
Stall von Denis Lynch wie HECTOR<br />
VD ABDIJHOEVE, das EM-Pferd<br />
von Bertram Allen (IRL). Max Kühner<br />
(AUT) verlor Supertalent PSG<br />
FINAL zunächst an den Stall Tops,<br />
wo er dann von Cian O’Connor<br />
(IRL) entdeckt wurde. Und<br />
schließlich geht ZACRAMENTO<br />
von Douglas Lindelöw (SWE) an<br />
Europameister Peder Fredricson,<br />
weil der Besitzer es so wollte.<br />
Titel hat CARL HESTER viele:<br />
Olympiasieger, Europameister …<br />
aber Jagdreiter des Monats, das ist<br />
neu. Verwunderlich ist das indes<br />
nicht, vor seiner Dressurkarriere<br />
ritt der Briten Lieblingsausbilder<br />
Vielseitigkeit und Springen.<br />
26 3/<strong>2019</strong>
DER RENTNERCLUB<br />
Er hat seinen Zenit<br />
überschritten. Darum<br />
ist nun Schluss<br />
mit Sport für Jeroen<br />
Dubbeldams (NED)<br />
Doppelwelt- und<br />
-europameister ZE-<br />
NITH. In ’s-Hertogenbosch<br />
wird der 15-Jährige<br />
verabschiedet:<br />
„Die Party ist vorbei“,<br />
sagte sein Reiter, „Aber<br />
es war eine Gute.“<br />
2018 hieß es schon<br />
einmal, Kevin Stauts<br />
(FRA) REVEUR DE<br />
HURTEBISE (18) solle Rentner<br />
werden. Mangels Alternative<br />
ritt Staut ihn dann aber doch<br />
noch bei den Weltreiterspielen.<br />
Doch Ende Mai in La Baule<br />
Foto: Tof<br />
„KNESI“ SPRICHT<br />
NICHT MEHR<br />
Eine Stimme<br />
des Pferdesports<br />
ist<br />
für immer<br />
verstummt.<br />
Ende Januar<br />
verstarb mit<br />
80 Jahren<br />
der langjährige<br />
Turniersprecher<br />
und<br />
TV-Kommentator<br />
BERNDT<br />
VON<br />
DEM KNESEBECK. Neben diesen<br />
Einsätzen am Mikrofon, die ihn zu<br />
Olympischen Spielen, Welt- und<br />
Europameisterschaften führten, war<br />
er Leiter des Veranstaltungsbüros bei<br />
FN und DOKR. Auch hatte er an der<br />
Konzeption des Bundes championats<br />
mitgewirkt. Dort war er 2013 als<br />
Turniersprecher in feierlichem Rahmen<br />
verabschiedet worden.<br />
Für seine Verdienste hatte die FN ihn<br />
mit dem Deutschen Reiterkreuz in<br />
Silber bedacht.<br />
soll nun wirklich Schluss sein.<br />
Hans Peter Minderhouds<br />
JOHNSON hat seinen Auftritt<br />
zum Abtritt schon hinter sich.<br />
Bei der KWPN-Körung wurde<br />
Foto: Tof<br />
Gold-<br />
Babys<br />
WM-Gold,<br />
EM-Gold und<br />
jetzt Rentner:<br />
Dubbeldams<br />
Zenith.<br />
Mehr als Weltmeister<br />
werden<br />
geht nicht?<br />
Oh doch!<br />
Die Britin<br />
ROSALIND<br />
CANTER,<br />
Goldmedaillengewinnerin<br />
im Busch bei<br />
den Weltreiterspielen<br />
in<br />
Tryon, erwartet<br />
ihr erstes<br />
Baby. Bereits<br />
auf der Welt<br />
ist der dritte Nachwuchs im<br />
Hause Tomlinson. Dressur-<br />
Mannschaftsolympiasiegerin<br />
LAURA TOMLINSON (geb.<br />
Bechtolsheimer) und ihr Polospielender<br />
Mann Mark haben<br />
der Mannschaftseuropameister<br />
und Einzel-<br />
Dritte von Aachen<br />
2015 aus dem Sport<br />
und in die Zucht verabschiedet,<br />
für die er<br />
schon Pferde geliefert<br />
hat, wie z. B. Bretton<br />
Woods und Boston.<br />
Nummer drei im<br />
Rentnerclub ist<br />
der 14-jährige<br />
VAGABOND DE LA<br />
POMME , mit dem<br />
Pénélope Leprevost<br />
(FRA) Zweite beim<br />
Weltcup-Finale 2015 in Las<br />
Vegas war. Auch für den Vigo<br />
d’Arsouilles-For Pleasure-<br />
Sohn steht nun das Deckgeschäft<br />
im Fokus.<br />
Clarissa Crotta<br />
Rosalind Canter<br />
eine weitere „Chestnut-Lady“ bekommen:<br />
Hanni Rose. 2014 kam<br />
Schwester Annalisa zur Welt, 2017<br />
Bruder Wilfred Simon. Das erste<br />
gemeinsame Kind hat sich beim<br />
dreifachen Spring-Derbysieger Toni<br />
Laura<br />
Tomlinson<br />
Zwei werdende<br />
Mamas und eine,<br />
die ihr Baby schon<br />
im Arm hält.<br />
Haßmann und CLARISSA CROTTA angekündigt,<br />
der Schweizer Mannschaftseuropameisterin von 2009.<br />
GEWINNER<br />
Der irische Vielseitigkeitsreiter<br />
JONTY EVANS war<br />
Mitte letzten Jahres beim<br />
CIC3*(jetzt 4*) Tattersalls<br />
gestürzt und lag wochenlang<br />
im Koma. Nun reitet<br />
er wieder. Nicht irgendein<br />
Pferd, sondern natürlich<br />
Olympiapartner Cooley<br />
Rorkes Drift alias „Art“.<br />
„Die schönste Aussicht der<br />
Welt“, postete er auf seiner<br />
Facebook-Seite zu obigem<br />
Bild. Und: „Es fühlt sich<br />
so richtig an, als ob ich<br />
hierhin gehöre.“<br />
VERLIERER<br />
Foto: Tof fi<br />
Der britische Springreiter<br />
HARRY CHARLES hatte<br />
2018 Doppelgold bei den<br />
U21-Europameisterschaften<br />
geholt. Nun wurden<br />
ihm beide Medaillen aberkannt.<br />
Sein Pferd Vivaldi<br />
du Dom hatte eine verbotene<br />
Substanz im Blut, das<br />
Lokalanästhetikum Lidocain.<br />
Va ter Peter Charles<br />
erklärte, das Pferd sei von<br />
einer Person mit Hautkrebs<br />
gestreichelt worden, die<br />
eine Lidocain-haltige Salbe<br />
an ihren Händen hatte.<br />
3/<strong>2019</strong><br />
27
DER MOMENT<br />
Schneepflug<br />
Seinen Umzug von Dubai ins bayerische Deggendorf hatte<br />
sich Araberhengst Wüstenstern irgendwie anders vorgestellt.<br />
Statt den gewohnten Sonnenstrahlen, die sein glänzendes<br />
Fell immer besonders schön zur Geltung bringen, erwartete<br />
ihn dort eine regelrechte SCHNEESCHLACHT sobald er<br />
den ersten Huf aus dem Pferdeanhänger setzte. Und dann<br />
erst der Koppelgang – eine wahre Zumutung! Oder haben<br />
Sie schon einmal versucht, leichtfüßig durch den Tiefschnee<br />
zu schweben? Als vollblütiger Hengst, hat man ja auch ein<br />
gewisses Image zu verlieren … Frechheit!<br />
28 3/<strong>2019</strong>
Foto: Moll<br />
3/<strong>2019</strong><br />
29
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3/<strong>2019</strong><br />
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31
REPORTAGE<br />
IRGENDWO IM<br />
32 3/<strong>2019</strong>
NIRGENDWO<br />
Tagsüber durch unendliche Weiten galoppieren,<br />
abends am Lagerfeuer hocken, nachts auf<br />
einem Feldbett unter den Sternen schlafen.<br />
Und das Handy bleibt aus. Ein Ritt durch<br />
die älteste Wüste der Welt<br />
TEXT: ANNIKA THOMÉ FOTOS: TEAGUN CUNNIFFE<br />
Morgens ist es noch nicht<br />
zu heiß, Safarigäste in<br />
Namibia sind Frühaufsteher.<br />
3/<strong>2019</strong><br />
33
REPORTAGE<br />
Die Namib gilt als die<br />
älteste Wüste der Welt.<br />
34 3/<strong>2019</strong>
Auch ein frischer<br />
Galopp steht auf<br />
dem Programm.<br />
„Quarabs – dank des Araberblutes<br />
ausdauernd, durch das Quarter<br />
Horse aber nicht zu hitzig.“<br />
Gamaschen, Springglocken,<br />
Fliegenschutz, doch lieber<br />
das Moosgummi-Pad?<br />
Wenn ich zuhause mein<br />
Pferd sattele, bin ich wie<br />
ein Teenager im Badezimmer.<br />
Ich brauche mindestens eine halbe<br />
Stunde. In Namibia ist das anders. Da muss<br />
nur jemand sagen: „Hier gab es beim letzten<br />
Regen Skorpione“ – zack, sitze ich auf dem<br />
Pferd. Dabei sehen wir in den nächsten zehn<br />
Tagen, in denen wir die älteste Wüste der<br />
Welt, die Namib, hoch zu Ross durchqueren,<br />
kein einziges der giftigen Tiere. Nur das<br />
Sternbild, das nachts hoch über unseren<br />
Köpfen funkelt. Man braucht hier kein Zelt,<br />
denn es gibt keine Mücken. Man braucht<br />
kein Geld, es gibt nichts zu kaufen. Es gibt<br />
hier gar nichts. So fühlt es sich also an, das<br />
Nichts.<br />
ACHT STUNDEN IM SATTEL<br />
Unsere Gruppe besteht aus acht Reitern aus<br />
Schweden, England, Japan und Deutschland<br />
sowie der Backup-Crew. Allen voran Guide<br />
Andrew Gillies, der seit zwölf Jahren Reiter<br />
durch die Wüste lotst, auch immer wieder<br />
reitende Promis. Denn eins ist klar: Diese<br />
Safari ist nichts für Anfänger. Acht Stunden<br />
pro Tag im Sattel, insgesamt 300 Kilometer,<br />
sengende Hitze, lange Galoppstrecken, steiniges<br />
Terrain, Sand in jeder Pore. Und bevor<br />
man am Ende des Tages am Lagerfeuer<br />
hockt und Oryx-Spieße mit Kürbis vertilgt,<br />
zubereitet von einer 23-Jährigen, aus der garantiert<br />
noch eine Sterneköchin wird, muss<br />
das Pferd – mein braunes Boerpferd namens<br />
Rupert – noch einmal gestriegelt werden.<br />
Weil das Fell mit jedem Tag krustiger wird<br />
von dem Salz, das die Pferde ausschwitzen.<br />
GEIER UND SCHLANGEN<br />
Dafür erlebt man hier echte Abenteuer.<br />
Nachts kommen Schakale, die am liebsten<br />
Lederstiefel ankauen. Schlangenlinien haben<br />
hier eine andere Bedeutung („das da neben<br />
deinem Bett, das sind die Spuren einer<br />
Puffotter“). Einmal läuft sogar ein Nashorn<br />
durchs Camp. Wilderer gibt es leider auch.<br />
Deswegen werden den bedrohten Dickhäutern<br />
absichtlich die Hörner gestutzt. Das<br />
Problem: So sind sie für Löwen leichte Beute.<br />
In der dritten Nacht, es ist noch dunkel,<br />
stehe ich auf einmal senkrecht im Feldbett.<br />
„Whoop, whoop“ höre ich von der einen<br />
Seite, dann die Antwort von der anderen.<br />
Hyänen, sagt Camp-Managerin Phoebe am<br />
nächsten Morgen. Das Aufsatteln schaffen<br />
wir heute in Rekordzeit, um Punkt acht sitzen<br />
alle auf dem Pferd. Gegen Mittag kreisen<br />
13 Geier über uns. Und während ich noch<br />
überlege, wer von uns das schwächste Glied<br />
in der Nahrungskette ist, entdeckt Andrew<br />
schon die Reste einer Oryx-Antilope, die<br />
einem Leoparden zum Opfer gefallen ist.<br />
Hier ist einiges los im Nichts.<br />
Aber auf unsere Trail-Pferde ist Verlass.<br />
Die Mischung macht’s: Auf der Farm der<br />
Namibia Horse Safari Company in der Nähe<br />
von Windhoek stehen 120 Pferde, darunter<br />
viele Quarabs, die dank des Araberblutes<br />
ausdauernd, durch das Quarter Horse aber<br />
nicht zu hitzig sind. Außerdem gibt’s Boerpferde,<br />
Hannoveraner und Unikate wie den<br />
alten Lipizzaner Sultan, der beim Füttern<br />
vor Seligkeit in die Levade geht. Und wenn<br />
es sein muss auch in einen Fluss voller Krokodile<br />
springt. Genau das passierte auf einer<br />
anderen Safari, als die Gruppe nach heftigen<br />
Regengüssen an einem Fluss landete, den<br />
es vorher nicht gegeben hatte. Es wurde<br />
dunkel, den Strom zu umreiten, hätte etliche<br />
weitere Kilometer bedeutet. Die Gruppe<br />
entschied, zu schwimmen. Also stapften die<br />
Pferde, eins nach dem anderen, gehorsam<br />
ins Wasser – ohne Krokodilkontakt.<br />
IM GALOPP MIT ZEBRAS<br />
An einem Morgen, wir sitzen seit etwa einer<br />
Stunde in unseren Franco-Distanzsätteln,<br />
3/<strong>2019</strong><br />
35
REPORTAGE<br />
1<br />
2 3<br />
1 ❘ Wie Perlen an der Schnur: An der<br />
sogenannten „Picket Line“ werden die Pferde<br />
nachts angebunden.<br />
2 ❘ Nach eines langen Tages Ritt –<br />
Wohlfühlprogramm für die Trailpferde. Sind<br />
sie versorgt geht es im Camp ans Abendessen.<br />
3 ❘ „Über Stock und Stein“ – durch aus wörtlich<br />
gemeint. Auf den fel sigen Passagen werden<br />
die Pferde zu Bergsteiger n.<br />
tauchen plötzlich Strauße und Zebras<br />
vor uns auf. Ihr Instinkt sagt ihnen,<br />
mitzulaufen. Und bevor wir noch über<br />
den Nutzen von Zebrastreifen diskutieren<br />
können (In der Stadt machen sie<br />
Sinn, klar, aber hier? Angeblich wirken<br />
sie wie eine Klimaanlage.), galoppieren<br />
wir schon neben ihnen her. Mit Zebras<br />
durch die Ebene zu fliegen – ein ganz<br />
normaler Dienstag. Etwas später müssen<br />
wir absteigen, es geht einen felsigen<br />
Canyon hinab. Unten gibt es Wasser.<br />
Und dann ist Nervenkitzel angesagt.<br />
Wer in der 90 Millionen Jahre alten<br />
Schlucht nicht ähnlich alt werden<br />
möchte, muss auf einen Felsvorsprung<br />
springen, um wieder nach oben zu<br />
kommen. Die meisten von uns lassen<br />
ihre Pferde reiterlos springen. Uns<br />
allen stockt der Atem, als Araber Turbo<br />
abrutscht und den Hang ein paar Meter<br />
hinunterfällt. Zum Glück berappelt sich<br />
das Tier schnell und springt noch einmal.<br />
Aus einem viel zu schrägen Winkel, aber<br />
er schafft es. Bis auf ein paar Schrammen<br />
haben die Pferde nichts abbekommen, und<br />
wir legen die letzten 20 Kilometer des Tages<br />
schön langsam zurück.<br />
Stillleben mit Antilope – Alltag auf<br />
dem Ritt durch Namibia.<br />
PLÖTZLICH „COWGIRL“<br />
Falls sich ein Pferd doch mal verletzt, gibt<br />
es Ersatzpferde, die frei neben der Gruppe<br />
herlaufen – und manchmal auch weglaufen.<br />
Am sechsten Tag, kurz bevor wir unser<br />
Camp erreichen, machen sich vier reiterlose<br />
Pferde aus dem Staub. Andrew schickt<br />
Aushilfsreiter Marius und mich hinterher.<br />
Die zwei Stuten finden vier schnell, die beiden<br />
Wallache sind spurlos verschwunden.<br />
Marius’ Pferd klebt an den Stuten, also jagen<br />
Rupert und ich in die Richtung, in der wir<br />
die Schecken vermuten. „Das Camp ist da<br />
hinten“, ruft Marius mir noch hinterher und<br />
streckt den Arm nach links, während ich in<br />
die entgegengesetzte Richtung donnere. Hin<br />
und wieder schaue ich über die Schulter, die<br />
36 3/<strong>2019</strong>
anderen sind nur noch winzige Pünktchen<br />
am Horizont. Und dann sehe ich niemanden<br />
mehr. Was, wenn ich mich verirre? Wie<br />
lange reicht das Wasser in meinen Satteltaschen?<br />
Aber dann sehe ich die Schecken.<br />
Rupert wiehert ihnen zu. Wir holen auf,<br />
umkreisen sie und versuchen, ihre Richtung<br />
zu wechseln. Kein leichtes Unterfangen.<br />
Doch Rupert entpuppt sich als erstklassiges<br />
Hütepferd. Wir sind fast am Camp, als Tierärztin<br />
Telané mir entgegenkommt. Wahnsinnig<br />
stolz und mit weichen Knien steige<br />
ich von meinem schnell atmenden Pferd<br />
und führe es trocken. Cowgirl- Prüfung<br />
bestanden.<br />
MEIN RUPERT<br />
Am Abend lasse ich Rupert noch lange<br />
in der Savanne grasen. In diesem Teil der<br />
Wüste, die zwar 2000 Kilometer lang, aber<br />
nur etwa 150 Kilometer breit ist, hat es vor<br />
einem Monat geregnet und überall blühen<br />
Morgensterne, Zistrosen und Blutkörbchen.<br />
Ihre Samen warten oft Jahrzehnte im Boden<br />
auf diesen Moment. Später – mein Feldbett<br />
steht wie immer direkt an der „Picket Line“,<br />
dem langen Seil, an dem die Pferde angebunden<br />
sind – sehe ich dem dicken, gelben<br />
Mond zu, wie er auf der Südhalbkugel<br />
untergeht. Danach ist der Himmel schwarz<br />
und die Sterne sind so klar, dass auch mir<br />
hier, an einem Ort, an dem mein Heimweh<br />
noch schwächer ist als das WLAN, klar<br />
wird: Man braucht viel weniger, als man<br />
denkt. Die Pferde schnauben leise, malmen<br />
ihre Luzerne, die mit den Trucks von Camp<br />
zu Camp gebracht wird, und ich kuschele<br />
mich tiefer in meinen Schlafsack. Irgendwann<br />
höre ich auf, Sternschnuppen zu<br />
zählen, weil ich wunschlos glücklich bin und<br />
schlummere weg. Bis Kahlua plötzlich neben<br />
meinem Bett steht und mir ins Gesicht<br />
schnaubt. Erleichtert darüber, dass Kahlua<br />
ein Pferd und keine Hyäne ist, bringe ich<br />
den Wallach wieder an seinen Platz – in<br />
meiner nicht gerade schönsten Unterwäsche,<br />
wie ich später merke.<br />
Viel Privatsphäre hat<br />
man hier ohnehin nicht.<br />
Die Wüstenbewohner interessieren<br />
sich für ihre Besucher.
REPORTAGE<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
1 ❘ Zebras sind interessiert an<br />
ihren vierbeinigen Verwandten.<br />
Nicht selten galoppieren sie sogar<br />
an der Seite de Reiter mit.<br />
2 ❘ Abends brennt im Camp das<br />
Lagerfeuer …<br />
3 ❘… und den hungrigen Reitern<br />
wird eine köstliche Mahlzeit<br />
bereitet.<br />
4 ❘ Perfektes Urlaubsfoto: Mor -<br />
gens ist im Camp Zeit für „Akrobatik<br />
auf dem fressenden Pferd“.<br />
Seit 1990 ist Namibia eine Republik. Der<br />
Staat in Südostafrika war bis dahin teilweise<br />
noch stark mit Südafrika verwoben. Bis<br />
1915 war es deutsche Provinz („Deutsch-<br />
Südwestafrika“), dann lange Zeit südafrikanisches<br />
Protektorat. Neben dem Bergbau<br />
und der Landwirtschaft ist der Tourismus<br />
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die großen<br />
Wüsten mit den höchsten Dünen der<br />
Welt – die Namib-Wüste wird teilweise als<br />
„älteste Wüste der Welt“ bezeichnet – üben<br />
DAS LAND<br />
NAMIBIA<br />
Die Wüste Namib gab<br />
dem Land im Süd osten<br />
des afrikani schen Kontinents<br />
seinen Namen.<br />
einen großen Reiz auf<br />
Reisende aus der ganzen<br />
Welt aus.<br />
Namibia hat eine Bevölkerung<br />
von gut 2,3 Millionen,<br />
mehr als 320.000 davon leben<br />
in der Hauptstadt Windhoek. Die<br />
Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt<br />
lediglich eine Stunde. Viele Reiseanbieter<br />
bieten Safaris nach Namibia an. Direktflüge<br />
ab Frankfurt dauern ca. zehn Stunden.<br />
Die ideale Anziehzeit ist vor halb sieben,<br />
dann ist es noch dunkel. Wer tagsüber<br />
muss, hockt sich hinter einen Felsen. Aber<br />
immerhin haben wir Toiletten, die jeden<br />
Abend neu aufgebaut werden. Und warme<br />
Duschen! Das Wasser, das aus dem Eimer<br />
kommt, reicht sogar für Conditioner, den<br />
ich mir aus Faulheit aber spare.<br />
An unserem letzten Abend in der Wüste<br />
erreichen wir die Farm von Andrews<br />
Cousin, der dort einen kleinen Pub betreibt.<br />
Nachdem die Pferde versorgt sind, spielen<br />
wir Billard, trinken Whiskey und singen<br />
laut mit der Jukebox um die Wette: „I’ve<br />
been through the desert on a horse with<br />
no name.“ Mein Pferd hatte einen Namen.<br />
Und 8400 Kilometer entfernt von Zeiteinteilungen,<br />
Bahnpunkten und den anderen<br />
Schlangenlinien habe ich nicht nur Freiheit,<br />
Abenteuer und wahnsinnig nette Menschen<br />
gefunden, sondern auch ein Pferd, das für<br />
mich durch Krokodile schwimmen würde.<br />
Bevor ich Rupert, zurück an der Farm, das<br />
Halfter abstreife, um ihn ins „Veld“ – den<br />
Busch – freizulassen, denn er hat jetzt<br />
erstmal sechs Wochen Pause, streichele ich<br />
ihm ein letztes Mal über den Hals. Und ich<br />
verspreche: Ich komme wieder.<br />
38 3/<strong>2019</strong>
Schöner kann sich<br />
die Natur nicht<br />
darstellen: Sonnenuntergang<br />
über den<br />
Weiten Namibias.<br />
ZUR PERSON<br />
ANNIKA THOMÉ<br />
Eigentlich kämpft sich Autorin Annika<br />
Thomé Tag für Tag durch den Großstadtschungel<br />
von Berlin. Doch für den<br />
St.GEORG hat sich die Journalistin, die für<br />
u.a. Grazia, und die Emotion oder Barbara<br />
schreibt, in ein besonderes Abenteuer gestürzt.<br />
Stets an ihrer Seite in Namibia: Boerpferd Rupert.<br />
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SPORT<br />
Simone Blum – Alice:<br />
„Sie ist eine<br />
Nullfehlermaschine“<br />
Ü<br />
ber das Pferd der amtierenden<br />
Weltmeisterin Simone Blum ist viel<br />
gesagt worden in den letzten Monaten. Die<br />
Wunderstute, die sich in fünf schweren<br />
Parcours der Weltreiterspiele in Tryon<br />
keinen einzigen Abwurf leistete, die hätte<br />
jeder gerne im Stall. Aber wahrscheinlich<br />
könnte sie nicht jeder reiten. Eher im<br />
Gegenteil. Es war wohl die Kombination<br />
des Ausnahmepferdes mit seiner Reiterin,<br />
ein besonderes Pferd, dessen Leistung sich<br />
nicht zuletzt aus dem Vertrauen zu seinem<br />
„Lebensmenschen“ speist. „Alice unterscheidet<br />
sich von den meisten anderen<br />
Pferden durch ihre enorme Qualität am<br />
Sprung beziehungsweise im Parcours und<br />
ihren grenzenlosen Ehrgeiz. UND – das ist<br />
wohl das Herausragendste an Alice, sie ist<br />
eine Nullfehlermaschine, übervorsichtig<br />
und auch nur mit sich zufrieden, wenn alle<br />
Sprünge fehlerfrei überwunden wurden.“<br />
40 3/<strong>2019</strong>
ESPRIT<br />
DRESSUR<br />
LIEBLINGS-<br />
PFERD<br />
Fragt man Reiter nach ihrem<br />
„SPRINGPFERD DES LEBENS“, müssen sie<br />
meisten nicht lange überlegen. Nicht immer<br />
ist es das erfolgreichste, oft ist es das Pferd,<br />
das die Tür zum großen Sport öffnete<br />
oder eine andere eigene Geschichte hat<br />
TEXT: GABRIELE POCHHAMMER<br />
Foto: von hardenberg<br />
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Foto: privat<br />
Rodrigo Pessoa – Baloubet du<br />
Rouet: „Die Jagd nach dem<br />
besonderen Pferd endet nie“<br />
Der Selle Français-Hengst Baloubet du Rouet war eines der<br />
erfolgreichsten Springpferde der letzten 50 Jahre. Er gewann<br />
dreimal den Weltcup, wurde Olympiasieger und schließlich einer<br />
der erfolgreichsten Deckhengste der internationalen Springpferdezucht.<br />
Für den Brasilianer Rodrigo Pessoa bleibt er das Pferd, an<br />
dem sich alle anderen messen lassen müssen. Er kam als eigensinniger,<br />
fünfjähriger Hengst in den Stall Pessoa. Zunächst übernahm<br />
Vater Nelson Pessoa, eine Ikone des Springsports, die Ausbildung<br />
des hochintelligenten und springvermögenden Pferdes. Er ritt<br />
ihn 1998 bei der WM in Rom, wurde Elfter, sein Sohn wurde auf<br />
Lianos Weltmeister. Rodrigo und Baloubet starteten anschließend<br />
eine Weltkarriere. 2004 wurden sie Olympiasieger, nachdem<br />
Cian O’Connor wegen Dopings disqualifziert wurde. Bis heute ist<br />
Baloubet das einzige Pferd, das dreimal in Folge das Weltcup-Finale<br />
gewann. „Das kann nur ein phänomenales Pferd“, sagte Rodrigo.<br />
„Man musste ihm nie etwas zweimal erklären.“ So eines hätte er<br />
gerne wieder. „Aber die Latte hängt hoch.“<br />
Achaz v. Buchwaldt– Lausbub:<br />
„Unglaublich guter Charakter“<br />
Lausbub war<br />
schon 18 Jahre<br />
alt, als Achaz<br />
von Buchwaldt<br />
mit ihm das<br />
Spring-Derby<br />
in Hamburg<br />
gewann. „Es war,<br />
als wüsste er, worum<br />
es ging“, sagt<br />
Achaz, „das hat<br />
man als Reiter gespürt.<br />
Er hat alles<br />
gegeben.“ Der Stil<br />
der beiden war<br />
speziell und der<br />
für Österreich<br />
reitende Hugo<br />
Simon meinte<br />
dann auch mal,<br />
er müsste ein<br />
paar gute Tipps<br />
loswerden. Er bat,<br />
den Landgraf-<br />
Sohn selbst mal<br />
reiten zu dürfen,<br />
saß aber nach ein<br />
paar misslungenen<br />
Sprüngen wieder ab: „Reit’ ihn mal so weiter, wie du<br />
das immer machst“, riet er dem Kollegen. „Du machst das<br />
schon ganz ordentlich.“ Lausbub war einerseits nicht ganz<br />
vorsichtig, auf der anderen Seite hochsensibel. Letztlich war<br />
es das Vertrauen zu seinem Reiter, das die große Leistungen<br />
des Paares ermöglichte.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
John Whitaker<br />
– Milton:<br />
Britanniens<br />
Liebling<br />
Es gibt wohl kein Pferd,<br />
dem von den Zuschauern<br />
in aller Welt so viel<br />
Zuneigung entgegengebracht<br />
wurde, wie dem<br />
schneeweißen Schimmel<br />
mit der wehenden Mähne.<br />
Obwohl sein Reiter,<br />
der heute 64-jährige John<br />
Whitaker, nicht gerade die<br />
Öffentlichkeit sucht, waren<br />
die beiden ein Paar, das<br />
stets schon beim Einreiten<br />
mit Jubel überschüttet wurde.<br />
2008 wählten die Leser<br />
der Zeitschrift „Horse<br />
and Hound“ Milton zum<br />
beliebtesten Pferd in Großbritannien.<br />
Er war das erste<br />
Springpferd, das mehr als<br />
eine Million Pfund gewann, auf dessen Erfolgsliste zwei Weltcup-<br />
Finalsiege, viele Große Preise und zwei EM-Goldmedaillen stehen.<br />
Whitaker hatte den jungen Milton übernommen, nachdem<br />
dessen Reiterin Caroline Bradley 1983 plötzlich gestorben war.<br />
„Milton war einzigartig, das Pferd meines Lebens“, sagt er heute.<br />
„Er war ein Traumpferd – abgesehen von seinem Springstil, auch<br />
mit seiner Farbe und seinem Temperament. Er hatte alles und er<br />
war großzügig. Man musste ihn nie antreiben. Er reagierte immer<br />
auf seinen Reiter und versuchte alles, um zu helfen.“ Milton starb<br />
22-jährig. Er verbrachte die letzten Lebensjahre auf Whitakers<br />
Farm in Yorkshire. Dort ist er auch begraben.<br />
42 3/<strong>2019</strong>
Ludger Beerbaum:<br />
„Ein Pferd des<br />
Lebens habe<br />
ich nicht.“<br />
L<br />
udger Beerbaum meint es ernst.<br />
„Ich habe kein Pferd des Lebens.<br />
Das erste Pferd meines Lebens<br />
wäre schon Wetteifernde gewesen,<br />
mit der ich als Jugendlicher die<br />
ersten Erfolge hatte. Dann kamen<br />
noch so viele Gute.“ Classic Touch,<br />
(Olympiasiegerin 1992), Ratina<br />
Z, (Teamgold Olympia 1996,<br />
Europameisterin 1997), Goldfever,<br />
(Teamgold Olympia 2000), Derbysieger<br />
Champion de Lys, Pria mos<br />
(WM-Teamgold 1998). „Alles tolle<br />
Pferde, denen ich Unrecht täte,<br />
wenn ich eines besonders herausstellen<br />
würde. Darin unterscheide<br />
ich mich von vielen anderen.“<br />
Franke Sloothaak – Rex the Robber:<br />
„Sein Poster hing in meinem Kinderzimmer.“<br />
Joly Coeur (Olympia-Teamgold 1996),<br />
und Walzerkönig (Olympia-Teamgold<br />
1988) oder die Stute Weihaiwej, Doppelweltmeisterin<br />
1994 in Den Haag – Franke<br />
Sloothaak sagt: „Ich durfte mehrere über -<br />
ragende Pferde reiten.“ Ein Pferd stand<br />
ihm aber besonders nahe, Rex the Robber.<br />
„Mit ihm hatte ich als knapp 20-Jähriger<br />
meine ersten großen Erfolge, gewann das<br />
Weltcup-Springen in Dortmund.“ Da war<br />
der Schimmel bereits 16 Jahre alt. „Ich<br />
kannte ihn im Grunde schon viel länger,<br />
denn in meinem Kinderzimmer hing ein<br />
Poster von Alwin Schockemöhle und Rex<br />
the Robber. Ich hätte mir nicht träumen<br />
lassen, dass ich dieses Pferd einmal würde<br />
reiten dürfen.“ Der Angloaraber war<br />
wunderschön, aber kompliziert. Spitzenreiter,<br />
u.a. Johann Heins (NED), Hermann<br />
Schridde und Gerd Wiltfang hatten mit<br />
ihm ihr Glück versucht, sein zeitweili ger<br />
Spitzname „Rex the Stopper“ verrät auch<br />
einiges. Der Schimmel kam schließlich zu<br />
Alwin Schockemöhle. Beide wurden 1973<br />
Vizeeuropameister. „Als ich nach Mühlen<br />
zu Alwin in den Stall kam, wurde mir Rex<br />
the Robber zugeteilt“, erzählt Sloothaak.<br />
„Damit kannst du ein bisschen ländlich M<br />
reiten“, sagte Alwin damals. Unser erster<br />
Turnierstart war dann gleich das Hamburger<br />
Derby, wir wurden Vierte.“ Es folgten<br />
noch viele Siege und Platzierungen.<br />
Foto: Werner Ernst Foto: www.toffi-images.de<br />
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SPORT<br />
Marco Kutscher – Montender:<br />
„Hammergefühl“<br />
Auch Marco Kutscher tut sich wie sein früherer Chef Ludger<br />
Beerbaum schwer, eines seiner Erfolgspferde als „Pferd<br />
des Lebens“ zu bezeichnen. „Das wäre ungerecht den anderen<br />
gegenüber“, sagt er. „Ich hatte das Glück, viele tolle Pferde<br />
reiten zu dürfen.“ Er nennt Cornet Obolensky, den Ausnahmeschimmel,<br />
der als Vererber womöglich noch mehr Furore<br />
macht denn als Sportpferd. Am Ende war bisher Montender<br />
das Pferd, mit dem Marco Kutscher die größten Erfolge errang:<br />
Europameister in San Padrignano 2005, zwei olympische<br />
Bronzemedaillen in Athen 2004. „Zu ihm hatte ich immer<br />
eine besondere Beziehung“, sagt Kutscher, „denn ich habe ihn<br />
von meinem Bruder übernommen. Er war ein Pferd, das alles<br />
springen konnte und wollte, er war überhaupt nicht guckig,<br />
ging sehr konstant und gab einem ein hammer Gefühl.“ Nach<br />
seiner Sportkarriere deckte Montender auf einem Privatgestüt<br />
in Frankreich. Die Besitzerin schickte Kutscher regelmäßig<br />
Fotos. Das letzte kam vor ein paar Monaten, kurze Zeit später<br />
starb der schöne Schwarzbraune im Alter von 26 Jahren.<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
Otto Becker – Cento:<br />
„Er hat genau gespürt,<br />
wenn es wichtig war.“<br />
F<br />
ür Bundestrainer Otto Becker ist Cento v. Capitol, 2000<br />
Team-Olympiasieger, 2004 Olympia-Dritter mit dem Team<br />
und 2002 Weltcup-Sieger, das Pferd seines Lebens. „Er war<br />
wirklich intelligent“, sagt Becker, „er war ehrgeizig, man musste<br />
ihn immer beschäftigen, damit es ihm nicht langweilig wurde.<br />
Er hat sehr schnell gelernt, man musste ihm einmal was zeigen,<br />
dann konnte er das, absolut leistungsbereit.“ Er ritt ihn elf Jahre.<br />
2006 wurde der Holsteiner in Aachen 17-jährig verabschiedet. Im<br />
Frühjahr war er noch erfolgreich in einem Nationenpreis. „Danach<br />
hatte er noch zwölf gute Jahre bei uns im Stall, wo er seinen<br />
Lebensabend genossen hat. Es war immer etwas Besonderes, an<br />
seiner Box vorbeizugehen.“ Nach Centos Tod blieb seine Box ein<br />
Jahr lang leer, erst jetzt steht wieder ein Pferd darin. Cento deckte<br />
auch, in Maßen. „Die Zusammenarbeit mit den Besitzern, der<br />
Familie Karcher, war hervorragend. Das ist keine Selbstverständlichkeit.<br />
Für mich damals der absolute Glücksfall“, so Otto Becker.<br />
Foto: Kaup<br />
Foto: privat<br />
Meredith Michaels-Beerbaum – Shutterfly:<br />
„Er hat das Beste aus mir herausgeholt.“<br />
ie gebürtige US-Amazone Meredith Michaels-Beerbaum ist die bislang erfolgreichste<br />
deutsche Springreiterin. Das Pferd ihres Lebens? Der Hanno<br />
D<br />
veraner Shutterfly v. Silvio-Forrest xx, von dem sie sagt: „Er konnte das Beste<br />
aus mir als Reiterin herausholen. Er gab mir soviel Sicherheit, ich konnte alles,<br />
was mit einem normalen Pferd nicht möglich gewesen wäre.“ Sie vedankt ihm<br />
EM-Gold 2007 plus drei weitere Championatsmedaillen, drei Weltcup-Finalsiege<br />
und u.a. den Sieg im Großen Preis von Aachen. Shutterfly war hochsensibel<br />
und eigentlich schüchtern. Der Reiterwechsel bei der WM in Aachen<br />
2006 – dreimal umsatteln, drei andere Reiter – war für ihn ein traumatischer<br />
Moment, noch Monate später nicht vergessen, immer dann, wenn es ans<br />
Aufsitzen ging. Meredith versprach ihm, dass sie ihm so etwas nie wieder zumuten<br />
würde. „Er hatte ganz wenig Selbstbewusstsein für sein großes Talent“,<br />
sagt sie, „ganz anders als Checkmate, der vor Selbstbewusstsein strotzte und<br />
immer dachte, er kann alles. Shutterfly brauchte seine Vertrauensmenschen,<br />
das war außer mir vor allem seine Pflegerin Ana.“ Sie betreut ihn noch heute.<br />
Shutterfly ist 26 Jahre alt und genießt seinen Ruhestand bei Familie Beerbaum.
Marcus Ehning – For Pleasure:<br />
„Er hatte nichts,<br />
was nicht besonders war.“<br />
Die Liste von Marcus Ehnings Erfolgspferden ist so lang<br />
wie die Zahl der Titel und Medaillen seiner rund 35 Jahre<br />
andauernden Karriere. „Ich hatte charakterlich tolle Pferde, ob<br />
das Küchengirl war, Sandro Boy, For Pleasure, Cornado oder<br />
jetzt Comme il faut. Das sind Pferde, an die man sich auch<br />
über die Jahre noch erinnert. Ganz vorne steht für mich aber<br />
nach wie vor For Pleasure. Er hat mich gemacht.“ Was war an<br />
ihm besonders? „Andersherum gesagt: Er hatte nichts, was<br />
nicht besonders war. For Pleasure war das erste Pferd, bei dem<br />
ich gemerkt habe, das ist noch mal eine ganz andere Liga. Der<br />
hat nicht geguckt, ob der Oxer zu groß war oder ob es passte –<br />
der ist einfach drüber gesprungen. Er war von allem her außergewöhnlich.<br />
Ich kenne kein Pferd, das eine bessere Einstellung<br />
gehabt hat.“ Der Furioso II-Sohn ist unter drei Reitern gegangen,<br />
vor Ehning ritten ihn Lars Nieberg und Hans Joachim<br />
Giebel. Mit ihm wurde Ehning 2000 Team-Olympiasieger und<br />
zweimal Team-Europameister. „For Pleasure war einmalig,<br />
auch in der Zucht hat er Außergewöhnliches geleistet. Seine<br />
Nachkommen haben alle eine unglaubliche Härte. Wenn andere<br />
nicht mehr können, dann haben die immer noch was drin.“<br />
Foto: Caremans Foto: Schreiner<br />
Daniel Deußer – Cornet d’Amour:<br />
„Ein richtiger Freund“<br />
Zwar war Daniel<br />
Deußer mit Air<br />
Jordan schon hochplatziert<br />
im Weltcup-Finale,<br />
aber das Pferd, das<br />
ihm den Weg an die<br />
Spitze der Weltrangliste<br />
geebnet hat, war Cornet<br />
d’Amour v. Cornet Obolensky.<br />
„Cornet und ich<br />
sind zusammen in den<br />
großen Sport hereingewachsen“,<br />
so Deußer.<br />
„Wir haben bei 1,40 Meter<br />
angefangen und uns<br />
dann Schritt für Schritt<br />
nach oben gearbeitet.<br />
Bei den ersten Runden<br />
hatte ich nicht geglaubt,<br />
dass er einmal jeden<br />
Großen Preis der Welt<br />
wird springen können.<br />
Er war manchmal etwas<br />
schüchtern. Er war sehr<br />
sehr vorsichtig, aber sein<br />
Vermögen ist erst mit<br />
dem Vertrauen gewachsen.“<br />
Das Paar gewann<br />
u.a. 2014 das Weltcup<br />
Finale und zwei<br />
Championatsmedaillen.<br />
„Auch im Stall ist er ein<br />
besonderes Pferd, ein<br />
richtiger Freund.“<br />
DIE NEUE GENERATION<br />
Treffpunkt: Equitana 9.-17.3.<strong>2019</strong>, Halle 3 D68<br />
www.iforwilliams.de
REPORTAGE<br />
Alwin Schockemöhle –<br />
Warwick Rex: „Wo er vor<br />
stand, sprang er rüber.“<br />
Fünf Olympiamedaillen hat Alwin Schockemöhle gewonnen,<br />
hinzu kommen acht Championatsmedaillen. Aber das<br />
„Herzenspferd“ ist auch für ihn das Pferd, das ihm die größte<br />
Trophäe beschert hat, den Olympiasieg in der Einzelwertung:<br />
der Hannoveraner Warwick Rex v. Wortschwall, der ihn 1976<br />
in Montreal unter drohenden Gewitterwolken zum Sieg trug.<br />
„Mit Warwick Rex hatte ich meinen größten Erfolg. Er konnte<br />
ganz viel springen, er packte alles an und wo er vor stand,<br />
sprang er rüber, weil er wusste, er kann das.“<br />
Foto: Werner Ernst<br />
Steve Guerdat – Nino des<br />
Buissonnets: „Zwischen<br />
Genie und Wahnsinn“<br />
Steve Guerdat nannte Nino des Buissonnets „eine Legende“.<br />
Der Schweizer verdankt dem Selle Français-Wallach<br />
die größten Erfolge seiner Karriere. Das Paar wurde 2012<br />
Olympia sieger und in Rio 2016 Vierter, dazu zweimal Zweiter<br />
im Weltcup-Finale. Beide waren eine Säule des Schweizer<br />
Teams und gewannen zahlreiche Große Preise. Nino stammt<br />
ab vom sporterfolgreichen Kannan und einer Stute namens<br />
Hermine du Prelet v. Narcos II. Sie selbst war so störrisch, dass<br />
sie gar nicht erst eingeritten wurde. Auch Nino war zunächst<br />
schwierig, erst als er 2010 zu Guerdat kam, hatte er endlich<br />
seinen Meister gefunden. Er attackierte die Hinder nisse, als ob<br />
er sie fressen wollte. „Nino wandelte<br />
zwischen Genie und Wahnsinn“,<br />
so Guerdat. Ein Pferd mit vielen<br />
Gesichtern, ein Kämpfer im Parcours,<br />
ein Schmuse tier im Stall und<br />
ein freundliches Reitpferd, wenn es<br />
im Schritt durchs Gelände<br />
geht. Bereits in den Tagen<br />
nach Olympia in Rio fasste<br />
Guerdat den Entschluss,<br />
seinen Crack in Pension<br />
zu schicken. „In<br />
diesem Alter noch an<br />
Turnieren teilzunehmen,<br />
enthält<br />
Risiken, die ich<br />
nicht eingehen<br />
möchte“, sagte<br />
er. „Er hatte das<br />
Recht, sich in Topform<br />
zu verabschieden.“<br />
Christian Ahlmann – Cöster:<br />
„Er war ein absoluter Freund.“<br />
Ausnahmepferde hatte Christian Ahlmann schon einige, etwa den<br />
2018 in Leipzig mit einem Sieg verabschiedeten Taloubet Z, aber das<br />
wichtigste Pferde seiner bisherigen Laufbahn war für ihn Cöster, beteiligt<br />
an fünf Championatsmedaillen. „Er war der Anfang meiner Karriere. Ich<br />
hatte zwar schon viele Jahre geritten, durch ihn kam die Verbindung mit<br />
Marion Jauß, wir haben das Pferd angeguckt und gekauft, es hat sich so<br />
über die Jahre entwickelt, eine tolle Partnerschaft. Er hat mich reiterlich<br />
auf eine andere Ebene gebracht und hat jedes Jahr seine Leistung gebracht.<br />
Cöster würde auch heute noch im Spitzensport bestehen. Absolut.“<br />
Foto: von Hardenberg Foto: von Hardenberg<br />
46 3/<strong>2019</strong>
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Halle 7, Stand E17<br />
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www.imperialriding.com
REITEN<br />
MACH<br />
MAL<br />
LOCKER!<br />
Hält sich der Reiter in den Schultern fest, hat<br />
das Auswirkungen auf Handhaltung, Oberkörper<br />
und Mittel positur. Die Muskulatur<br />
schmerzt, die optimale Einwirkung leidet.<br />
Ein neues ONLINE-SPORTPROGRAMM<br />
mit Jessica von Bredow-Werndl verspricht<br />
Ab hilfe. Vier Übungen für die Schulterpartie<br />
TEXT: LAURA BECKER<br />
48 3/<strong>2019</strong>
Fit am Boden – fit im Sattel.<br />
Jessica von Bredow-Werndl<br />
trainiert regelmäßig ihre<br />
Ausdauer und Beweglichkeit.<br />
Fotos: DressurFit®<br />
Dreh- und Angelpunkt: Ist die<br />
Schulterpartie locker, kann der<br />
Reiter seine Hände korrekt<br />
tragen und losgelassen und<br />
gestreckt bis zum Absatz sitzen.<br />
3/<strong>2019</strong><br />
49
REITEN<br />
Sitzt die Reiterin entspannt,<br />
aber stabil, kann sie<br />
Oberarme und Hände in eine<br />
optimale Position bringen.<br />
Gerade und aufrecht soll<br />
der Reiter sitzen, die<br />
Oberarme entspannt<br />
am Oberkörper anlegen und<br />
seine Zügelfäuste locker vor<br />
sich tragen. Leichter gesagt, als<br />
getan. Oft beginnt das Problem<br />
schon im Ansatz: eine verspannte<br />
Schulterpartie. „Ein typisches<br />
Problem von Reitern, die viel –<br />
und in einer schlechten Haltung<br />
– zum Beispiel am Schreibtisch<br />
sitzen“, erklärt Fitnesscoach<br />
Marcel Andrä. „Das führt zu<br />
muskulären Dysbalancen, d.h.<br />
verkürzten und blockierten<br />
Muskelgruppen. Hinzu kommt,<br />
dass das Dressurreiten an sich<br />
sehr einseitig ist, denn der<br />
Reiter führt immer die gleichen<br />
Bewegungen aus. Das verstärkt<br />
das Problem zusätzlich.“<br />
Hält sich der Reiter in den<br />
Schultern fest, blockiert das<br />
Schulter gelenk und er kann<br />
seine Hände nicht mehr unabhängig<br />
vom Oberkörper vor sich<br />
tragen. Darunter leidet die feine<br />
Zügeleinwirkung. Und nicht nur<br />
das: Die Verspannungen aus der<br />
Schulterpartie ziehen sich häufig<br />
über die gesamte Brustwirbelsäule<br />
nach unten bis in die<br />
Mittelpositur. Das Gegenmittel:<br />
gezieltes Training am Boden.<br />
„Viel zu wenige Reiter machen<br />
Ausgleichssport“, gibt Marcel<br />
Andrä zu bedenken. „Dabei ist<br />
es doch so: Wer eine bewegliche<br />
Hüfte, eine gute Haltung und<br />
eine gute Körperspannung hat,<br />
kann beim Reiten das meiste<br />
viel besser umsetzen – und<br />
genau das kann man optimal am<br />
Boden vorbereiten und dann<br />
mit aufs Pferd nehmen.“ Jessica<br />
von Bredow-Werndl hat das<br />
Ziel, einen so optimalen Sitz<br />
zu haben, dass sie jedes Pferd<br />
reiten kann. Außerdem sagt sie:<br />
„Wenn du willst, dass sich das<br />
Pferd unter dir wie ein Gummiball<br />
bewegt, musst du dich<br />
selbst auch wie ein Gummiball<br />
bewegen können.“ Damit bringt<br />
die Team-Weltmeisterin auf den<br />
Punkt, wie sie sich täglich für<br />
Ausgleichssport motiviert. „Es<br />
sind keine Power-Workouts,<br />
nach denen man total kaputt<br />
ist. Du fühlst dich gut danach,<br />
voller Energie. Außerdem: Die<br />
Workouts sind so kurz, dass es<br />
keine Ausreden gibt!“<br />
MARCEL ANDRÄ<br />
DRESSURFIT<br />
JESSICA VON BREDOW-WERNDL<br />
Sportwissenschaftler Marcel<br />
Andrä aus Bayern ist der<br />
persönliche Fitnesscoach von<br />
Team-Weltmeisterin Jessica<br />
von Bredow-Werndl, Benjamin<br />
Werndl und dem Team Aubenhausen. Er<br />
hat das Online-Sportprogramm DressurFit<br />
speziell für Reiter entwickelt. Es soll die körperliche<br />
und mentale<br />
Fitness verbessern<br />
und einen losgelassenen<br />
Sitz im Sattel fördern.<br />
Das Programm besteht in den<br />
ersten zwölf Wochen aus regelmäßigen<br />
Fitnesstests und darauf individuell abgestimmten<br />
Übungen und Workouts. Nach<br />
den zwölf Wochen kann<br />
man sich einen eigenen<br />
Trainingsplan zusammenstellen,<br />
man hat Zugriff auf<br />
alle Übungsvideos und Tools des<br />
Programms und wird mit regelmäßigen<br />
Updates versorgt (Mitgliedschaft ab 15<br />
Euro/Monat, www.dressurfit.de).<br />
BENJAMIN WERNDL<br />
50 3/<strong>2019</strong>
ÜBUNG<br />
A<br />
1<br />
FLOOR ANGEL<br />
Schulter-Training: einfache Übung – große Wirkung<br />
Erhält bzw. steigert die<br />
✔ Beweglichkeit in den<br />
Schultern und verbessert so die<br />
Haltung der Wirbelsäule während<br />
des Reitens und ermöglicht<br />
eine lockere Arm- und Handhaltung.<br />
Trendkollektion Frühjahr/Sommer <strong>2019</strong><br />
Fotos: DressurFit®<br />
TIPP: Die Schulterblätter gegen<br />
den Boden gedrückt halten und die Bauchmuskeln<br />
während der gesamten Bewegung aktivieren.<br />
B<br />
ÜBUNG<br />
2<br />
BWS-ROTATION<br />
Brustwirbelsäule (BWS): Training für den gesamten Oberkörper<br />
Mobilisiert die<br />
✔ Brust wirbelsäule und<br />
Schultern. Der Reiter wird<br />
im Sattel flexibler in der<br />
Schulterpartie und im<br />
gesamten Oberkörper.<br />
Er kann Arme und<br />
Hände entspannter<br />
tragen und feinere<br />
Zügelhilfen geben.<br />
WICHTIG:<br />
Darauf achten,<br />
dass Becken<br />
und Hüfte<br />
stabil<br />
bleiben.<br />
SO GEHT’S<br />
Den Fersensitz einnehmen<br />
und beide Arme und Hände<br />
auf der Matte nach vorn<br />
strecken. Die Beine sind<br />
hüftbreit auseinander<br />
positioniert. Den linken<br />
Arm anwinkeln,<br />
die linke Hand<br />
an den<br />
SO GEHT’S<br />
In Rückenlage starten, Knie<br />
A<br />
und Hüfte sind gebeugt, die<br />
Füße liegen flach auf dem Boden,<br />
beide Arme sind nach außen<br />
gestreckt und die Ellbogen sind<br />
um 90 Grad angewinkelt.<br />
Dann beide Arme langsam<br />
B<br />
nach oben über den Kopf<br />
schieben, während Ellbogen und<br />
Handgelenke flach auf dem<br />
Boden bleiben. Zur Startposition<br />
zurückkehren und die Übung<br />
acht- bis zehnmal wiederholen.<br />
Die Arme nur so weit bewegen,<br />
dass die neutrale Position der<br />
Wirbelsäule nicht verloren geht.<br />
Kopf legen und mit dem<br />
Arm so weit nach oben<br />
rotieren, dass die linke<br />
Handinnenfläche Richtung<br />
Decke zeigt. Der linken<br />
Handfläche hinterherblicken,<br />
der Kopf dreht bei der<br />
Übung mit. Der rechte Arm<br />
bleibt während der gesamten<br />
Übung gestreckt. Dann<br />
zurückkehren in die<br />
Ausgangsposition.<br />
Acht- bis zehnmal<br />
wiederholen<br />
und schließlich<br />
die Armseiten<br />
wechseln.<br />
Die neue Frühjahr-/Sommerkollektion<br />
wartet auf Sie im Fachhandel!<br />
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Covalliero ist eine eingetragene Marke der Albert Kerbl GmbH<br />
www.covalliero.de<br />
AZ13<strong>03</strong>
REITEN<br />
A<br />
B<br />
„Lass die Zügel im<br />
Trab etwas länger und<br />
versuche zu spüren, wie<br />
es deinem Pferd geht“<br />
Meredith Michaels-Beerbaum<br />
ÜBUNG<br />
3<br />
SEITSTÜTZ<br />
Das Komplett-Paket: Starker Rücken,<br />
stabiler Rumpf, mobile Schultern<br />
Fördert die statische und<br />
✔ dynamische Rumpf -<br />
-stabi lität sowie die Mobilität<br />
der Schultern und kräftigt den<br />
Rücken. So werden die Schulterpositionierung<br />
des Reiters und<br />
der aufrechter Sitz im Sattel<br />
verbessert, genauso wie eine<br />
unabhängige Armbewegung bei<br />
stabil gehaltenem Rumpf.<br />
SO GEHT’S<br />
In den Seitstütz gehen, die<br />
A<br />
Beine liegen parallel<br />
übereinander, der untere Arm<br />
ist angewinkelt.<br />
Der obere Arm liegt am<br />
B<br />
Oberkörper, ist im 90<br />
Grad-Winkel gebeugt und zeigt<br />
nach vorn.<br />
Nun den Unterarm im 90<br />
C<br />
Grad-Winkel nach oben<br />
rotieren lassen, so dass Oberkörper,<br />
Beine und angewinkelter<br />
Arm eine Linie bilden. Der<br />
Ellbogen bleibt am Körper. Acht<br />
bis 15 Wiederholungen, dann<br />
die Seite wechseln.<br />
„Jede einzelne Übung stärkt den<br />
Körper – und es braucht nur ein<br />
bisschen, um besser zu werden.“<br />
Jessica von Bredow-Werndl<br />
C<br />
Fotos: DressurFit®<br />
Durch gezieltes Training am Boden, kann Jessica von Bredow-Werndl im<br />
Sattel dem Pferd mit ihrem Sitz den nötigen Rahmen vorgeben.<br />
52 3/<strong>2019</strong>
VERLOSUNG<br />
◆ St.GEORG und DressurFit<br />
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Fein einwirken und die<br />
Bewegungen des Pferdes<br />
zulassen – ein losgelassener<br />
Sitz macht’s möglich.<br />
ÜBUNG<br />
4<br />
Mobilisiert Schultern<br />
✔ und Brustwirbelsäule.<br />
Beugt Schmerzen in den<br />
Schultern und im Rücken<br />
vor und ermöglicht dem<br />
Reiter, locker und flexibel in<br />
jeder Bewegung des Pferdes<br />
mitzugehen und gleichzeitig<br />
den Rumpf stabil zu halten.<br />
WALL-SLIDES<br />
Schulterpartie: Locker durch die Drehung<br />
SO GEHT’S<br />
Im Halb-Kniestand an<br />
A<br />
der Wand stehen, das<br />
aufgestellte Bein hält die<br />
ganze Zeit Kontakt zur<br />
Wand. Beide Arme sind<br />
gerade nach vorne vor die<br />
Brust gestreckt und halten<br />
ebenfalls Kontakt zur Wand.<br />
Den inneren Arm<br />
B<br />
gestreckt über den Kopf<br />
an der Wand nach hinten<br />
gleiten lassen. Der Kopf dreht<br />
mit und schaut der Hand<br />
hinterher, der Oberkörper<br />
bleibt stabil und aufrecht.<br />
Acht- bis zehnmal wiederholen,<br />
dann die Seite wechseln.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
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B<br />
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Die Zeit ist knapp, während der Anreise<br />
zum Turnier herrscht Stau. Angekommen:<br />
Der Reiter eilt zur Meldestelle und<br />
schaut nach dem Zeitplan. Sein Turnierhelfer<br />
will schon mal das Pferd vom Anhänger<br />
holen. Das Pferd erschrickt und<br />
er wird zu Boden gerissen. Ein Beinbruch<br />
ist die Folge. Wer übernimmt die Kosten?<br />
Was sagt das Gesetz?<br />
Grundsätzlich unterliegt jeder Tierhalter<br />
der Tierhalterhaftung gemäß §833 BGB.<br />
Richtet ein Pferd einen Schaden an, ist<br />
derjenige, der das Pferd hält, verpflichtet<br />
für die Kosten aufzukommen.<br />
Oft ist es aber nicht nur der Besitzer, der<br />
das Pferd versorgt, sondern ein Dritter.<br />
Üblicherweise ist ein Turnierhelfer ein<br />
Freund, ein Stallkollege oder ein aufopfernder<br />
Verwandter. Ihre Hilfe bei<br />
Prüfungen ist eine kurzfristige Gefälligkeit.<br />
Wenn also ein Dritter – hier der<br />
Turnierhelfer – gelegentlich das Pferd des<br />
Tierhalters versorgt, bleibt der Pferdebesitzer<br />
weiter haftbar, falls ein Unglück<br />
passiert.<br />
Schutz für Reiter und helfende Hand<br />
Das Turnier kann für den Reiter also<br />
nicht nur ein emotionales, sondern auch<br />
ein teures Ereignis werden. Er muss für<br />
die Behandlungskosten und eventuellen<br />
Verdienstausfall des Turnierhelfers aufkommen.<br />
Schutz bietet eine Pferdehalter-Haftpflicht.<br />
Neben dem Pferdehalter ist<br />
damit auch seine helfende Hand auf der<br />
sicheren Seite. Denn bei vielen Versicherungen<br />
sind Fremd- und Gastreiter sowie<br />
Gefälligkeitsleistungen in die Pferdehalter-Haftpflicht<br />
eingeschlossen.<br />
Zwischen den Prüfungen geht oft alles<br />
drunter und drüber: Ein kleiner Irrtum<br />
kann dabei einen großen Schaden anrichten.<br />
Wird durch eine Unachtsamkeit<br />
des Turnierhelfers beim Versorgen des<br />
Pferdes ein fremdes Tier verletzt oder ein<br />
Gegenstand beschädigt, trägt der Pferdebesitzer<br />
trotzdem das Risiko. Er haftet<br />
für den entstandenen Schaden. Eine<br />
Pferdehalter-Haftpflicht schützt auch hier<br />
Turnierhelfer und Pferdehalter. Die Versicherung<br />
kommt für die entstandenen<br />
Kosten auf.
DRFVAktuell<br />
Mitteilungen des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes<br />
Passion und Hingabe braucht<br />
jeder Pferdewirt, der seinen<br />
Beruf über Jahre erfolgreich<br />
ausüben möchte.<br />
Ulrike Lautemann<br />
ist Pferdewirtschaftsmeisterin<br />
und BBR-Vorstandsmitglied<br />
DAS IST UNS WICHTIG!<br />
Gesucht: Ausbilder mit Herz<br />
Den Nachwuchs abholen, fördern und vor allem im Beruf halten – das<br />
sollte das Ziel sein, betont BBR-Vorstandsmitglied Ulrike Lautemann<br />
und plädiert für die „Institution Berufsreiter“<br />
Als Mitglied im Prüfungsausschuss für<br />
Pferdewirte freue ich mich immer, wenn<br />
ich engagierte angehende Berufsausbilder<br />
kennenlerne, die sich motiviert und zielgerichtet<br />
auf das Berufsleben freuen. Das ist keine Selbstverständlichkeit,<br />
denn wir haben häufig das Problem,<br />
dass die jungen Menschen die Ausbildung absolvieren,<br />
geprüft werden, aber dann nicht in dem<br />
Beruf bleiben. Viele nutzen die Chance, intensiv<br />
reiten zu lernen, andere überbrücken mit der Lehre<br />
die Zeit bis zum Studium. Und am Ende springt<br />
uns der Nachwuchs ab. Deshalb müssen wir uns<br />
fragen: Was müssen wir auf den Weg bringen,<br />
damit unser Beruf auch in Zukunft besteht? Wir<br />
brauchen unbedingt gute Ausbilder. Dabei sind für<br />
mich nicht nur Turniererfolge entscheidend. Ein<br />
guter Ausbilder gibt qualitätsvollen Unterricht, hat<br />
ein sicheres Auftreten und kann gut mit Kunden,<br />
Kindern und ihren Eltern. Und am wichtigsten ist<br />
seine Passion für die Pferde. Unser Beruf ist zeitaufwendig<br />
und umfangreich. Nur mit unendlich<br />
großer Leidenschaft kann ich über Jahre das nötige<br />
Engagement aufbringen, das ein guter Ausbilder<br />
braucht. Man muss das wirklich wollen mit<br />
ganzem Herzen. Und wenn man den Beruf seriös<br />
betreibt, kann man gut davon leben. Grundsätzlich<br />
finde ich wichtig: Es muss nicht jeder leistungsorientiert<br />
reiten können, aber der Reiter hat die<br />
Verantwortung, die Pflicht und Schuldigkeit so<br />
reiten zu können, dass sowohl er selbst als auch<br />
das Pferd Spaß daran haben. In meinen Augen ist<br />
es ein fester Auftrag für Berufsreiter, das zu lenken<br />
und zu führen. Die Berufsreiter müssen zu einer<br />
Institution werden. Jede Fachrichtung in ihrem<br />
Schwerpunkt. Das heißt beispielsweise auch, dass<br />
Pferdewirte der Fachrichtung Pferdehaltung und<br />
Service keine „kleinen Bereiter“ sind, sondern<br />
als kompetente Ratgeber im Betrieb agieren und<br />
sich um das Management kümmern. Wir müssen<br />
unsere Fachkompetenzen optimal und effektiv einsetzen.<br />
Wir müssen am Schaltpult sitzen – so dass<br />
sich jeder automatisch an die Bundesvereinigung<br />
der Berufsreiter wendet, wenn es um das Thema<br />
Pferd geht. Dazu müssen wir an allen Schrauben<br />
drehen. Das wäre mein Wunsch für die Zukunft.<br />
Denn eines kann ich aus voller Überzeugung<br />
sagen: Ich möchte meinen Beruf nicht einen Tag<br />
missen, er ist der schönste auf der ganzen Welt.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
Inhalt<br />
März<br />
Gesucht: Ausbilder<br />
mit Herz<br />
Ulrike Lautemann über<br />
den Nachwuchs bei<br />
den Pferdewirten 47<br />
Beste Azubine<br />
Deutschlands <br />
Die Siegerin des Bundesberufswettbewerbs<br />
48<br />
Carolin Miserre von Hof<br />
Bettenrode<br />
Das Meisterstück<br />
Ein angehender Pferdewirtschaftsmeister<br />
im<br />
Landgestüt Redefin 50<br />
Erfolg mit Vielfalt<br />
und Visionen <br />
Zu Besuch im Kinder reitsportzentrum<br />
Mohr 52<br />
Spezialisten<br />
unter sich<br />
Ausbildungsstall<br />
Schepper – optimales<br />
Beispiel für die Fachrichtung<br />
„Pferdezucht“<br />
54<br />
Durchstarten im Tölt<br />
Einblick in die<br />
Fach richtung<br />
„Spezialreitweisen“ 56<br />
BBR-Delegierte<br />
und BBR-News<br />
Übersicht der Delegierten,<br />
neue Zusatzquali<br />
fikation 58<br />
DRFV News<br />
Bundesberufsreitertag,<br />
Jahrestagung Schleppjagdvereinigung,<br />
CDV-Cup-Stationen 60<br />
Foto: Fellner<br />
3/<strong>2019</strong><br />
55
Berufsreiter aktuell<br />
SIEGERIN BUNDESBERUFSWETTBEWERB – FACHRICHTUNG KLASSISCHE REITAUSBILDUNG<br />
Beste Azubine<br />
Deutschlands<br />
Sie ist die beste Auszubildende, die es<br />
aktuell in Deutschland gibt. Das hat<br />
Carolin Miserre beim Bundesberufswettbewerb<br />
für Pferde wirte der Fachrichtung<br />
„Klassische Reitausbildung“ bewiesen<br />
Foto: Juliane Fellner<br />
Fünf bis acht Pferde reitet Carolin Miserre<br />
in ihrer Ausbildung täglich. Einer ihrer<br />
Schützlinge ist der Wallach Duzfreund.<br />
„Carolin ist sehr gut darin,<br />
sich schnell auf verschiedene<br />
Pferde einzustellen.“<br />
Philipp Hess über seine Auszubildende<br />
56 3/<strong>2019</strong>
Auch das gehört zu Carolin<br />
Miserres Aufgaben: Das<br />
Ausbilden und Vorstellen<br />
von Verkaufspferden.<br />
Carolin Miserre mit ihrem Ausbilder Philipp<br />
Hess auf Hof Bettenrode.<br />
Foto: Juliane Fellner<br />
Foto: Juliane Fellner<br />
Aufgewachsen auf dem elterlichen<br />
Betrieb im niedersächsischen<br />
Springe, der neben der Landwirtschaft<br />
auch von der Pensionspferdehaltung<br />
lebt – damit waren die Grundlagen für<br />
Carolin Miserres Werdegang bereits früh<br />
gelegt. Das Reiten und Züchten gehört<br />
für die Familie zum Alltag. So war es fast<br />
selbstverständlich, dass auch Tochter<br />
Carolin diesen Sport für sich entdeckte –<br />
zunächst als Hobby, heute ist es ihr Beruf.<br />
Doch auf das Reiten allein will sich die<br />
junge Frau nicht verlassen. So studierte<br />
die 24-Jährige nach dem Abitur zunächst<br />
Landwirtschaft in Göttingen. Nach dem<br />
Bachelorabschluss stellte sie sich die Frage:<br />
Master oder Ausbildung? Und so kam<br />
Carolin Miserre auf die Idee, Philipp Hess<br />
zu fragen, ob sie bei ihm eine Ausbildung<br />
zur Pferdewirtin antreten könne. „Bettenrode<br />
ist unweit von Göttingen gelegen und<br />
wir kannten uns von Turnieren, wie man<br />
sich eben kennt unter Reitern“, erinnert<br />
sich die Auszubildende. „Dann habe<br />
ich Philipp angerufen und gefragt, ob er<br />
einen Ausbildungsplatz frei hat.“ Daraufhin<br />
haben sich die beiden zum Gespräch<br />
getroffen. „Caro ist eine Auszubildende mit<br />
sehr hohen reiterlichen Fähigkeiten. Sie<br />
ist sehr gut darin, sich schnell auf verschiedene<br />
Pferde einzustellen“, lobt Hess<br />
seine Auszubildende, die im Juli 2018 mit<br />
dem Deutschen Reitabzeichen in Gold<br />
ausgezeichnet wurde. „Außerdem erfüllt<br />
sie ihre Aufgaben sehr selbstständig.“ Und<br />
diese Aufgaben bestehen in Bettenrode aus<br />
Füttern, Einstallerpferde auf Weiden oder<br />
Paddocks zu bringen und natürlich aus<br />
Reiten und Unterrichten. „Caro motiviert<br />
mich, weitere Auszubildende in meinen<br />
Betrieb aufzunehmen“, so Hess weiter.<br />
„Fünf bis acht Pferde reite ich täglich“,<br />
beschreibt Carolin Miserre ihren Arbeitsalltag.<br />
„Philipp schaut dabei schon<br />
sehr genau hin – auch, wenn ich meine<br />
eigenen Pferde arbeite.“ Davon hat sie zwei<br />
in Bettenrode. Jene Pferde, mit denen sie<br />
sich zum Teil auch die Erfolge für ihr Goldenes<br />
Reitabzeichen erritten hat. „Bevor<br />
ich nach Bettenrode kam, hatte ich auch<br />
schon zwei oder drei S-Dressuren gewonnen.<br />
Aber seit ich hier lerne, hat es Klick<br />
gemacht“, verrät sie. Mittlerweile hat sie<br />
18 schwere Dressuren für sich entscheiden<br />
können. Ende November reiste Carolin<br />
Miserre als eine von drei Azubis vom Team<br />
Hannover zum Bundesberufswettbewerb<br />
nach Warendorf. 40 angehende Pferdewirte<br />
der Fachrichtung „Klassische Reitausbildung“<br />
traten im K.O.-Verfahren über drei<br />
Runden in den Disziplinen Dressur und<br />
Springen auf A- und L-Niveau gegeneinander<br />
an. Eine weitere Teilprüfung bestand<br />
aus Unterrichtserteilung. „Für mich war<br />
der Wettbewerb wirklich nervenaufreibend.<br />
Vor allem das Springen, aber auch<br />
die Dressur – weil die Erwartungen in der<br />
Dressur natürlich ungleich höher lagen<br />
als im Springen. Im Parcours wurden<br />
mir Pferde zugelost, die mir ein super<br />
Gefühl gegeben haben. Tolle Hengste<br />
vom Gestüt“, erinnert sich Carolin<br />
zurück. Ein Vorteil sei zudem gewesen,<br />
dass sie auch im Rahmen ihrer Ausbildung<br />
schon sehr viele verschiedene<br />
Pferde reiten könne. „Das macht einen<br />
guten Reiter doch letztendlich aus“, findet<br />
die Auszubildende, die ihre eigenen<br />
Turnierpferde übrigens auch alle mit der<br />
Hilfe ihrer Mutter Stephanie gemeinsam<br />
von jungem Alter an ausgebildet hat. Am<br />
Ende des Wettbewerbs setzte sich Carolin<br />
Miserre gegen ihre 39 Konkurrenten<br />
durch und darf sich derzeit Deutschlands<br />
beste Azubine nennen. Im Sommer dieses<br />
Jahres steht die Abschlussprüfung an. Der<br />
Prüfung sieht Carolin zwar mit Respekt,<br />
aber auch mit dem nötigen Selbstvertrauen<br />
entgegen. „Der Berufswettbewerb war Gold<br />
wert im Hinblick auf die Abschlussprüfung<br />
und gibt mir viel Sicherheit – nicht<br />
nur fürs Springen“, blickt sie zuversichtlich<br />
in die Zukunft. Und was kommt danach?<br />
„Vielleicht gehe ich nochmal zur Uni und<br />
mache meinen Master. Oder ich strebe<br />
noch die Meisterprüfung an. Oder beides.<br />
Mal schauen.“ Langfristig steht der Plan<br />
jedoch schon fest: den landwirtschaftlichen<br />
Betrieb ihrer Eltern zu übernehmen.<br />
Gemeinsam mit ihrem Bruder. „Auf jeden<br />
Fall möchte ich dann auch Pferde in Beritt<br />
nehmen und Reitunterricht erteilen. Und<br />
wenn es damit einmal nicht klappen sollte,<br />
habe ich noch mein Studium.“<br />
<br />
Carolin Tassius-Diederich<br />
Aufgabengebiete<br />
● Funktionelle Pferdebeurteilung<br />
● Vielseitige, klassische<br />
Ausbildung von<br />
Pferden und Reitern<br />
● Vorbereiten und<br />
vorstellen von Pferden<br />
bei Leistungsprüfungen<br />
3/<strong>2019</strong><br />
57
Berufsreiter aktuell<br />
FACHRICHTUNG KLASSISCHE REITAUSBILDUNG<br />
Das Meisterstück<br />
Heiko Strohbehn<br />
und der Hengst<br />
Crawley, mit dem<br />
er sich auf die<br />
Meisterprüfung<br />
vorbereitet.<br />
Mit 20 erkrankte er an Multipler<br />
Sklerose, jetzt, mit 40, ist er in<br />
S2*-Springen erfolgreich. Heiko<br />
Strohbehn ist ein Stehaufmännchen<br />
und Reiter aus Leidenschaft.<br />
Nur Pferdewirtschaftsmeister in<br />
„Klassische Reitausbildung“ ist er –<br />
noch! – nicht. Dafür muss er samt<br />
seinem vierbeinigen Meisterstück<br />
in Warendorf überzeugen<br />
Foto: Strohbehn<br />
Morgens um sechs Uhr kaut das<br />
Meisterstück noch zufrieden sein<br />
Stroh. Crawley heißt der braune<br />
Hengst. Sein Vater Cinsey war schon in<br />
der Global Champions-Tour am Start.<br />
Laura Klaphake hat ihn geritten, Edwina<br />
Tops-Alexander auch. Und seine Besitzerin<br />
Athina Onassis. Kein Wunder, dass auf dem<br />
Braunen mit dem kecken Gesicht große<br />
Hoffnungen im Landgestüt Redefin ruhen.<br />
Contendro, For Pleasure, Champion du Lys<br />
– große Namen aus dem internationalen<br />
Parcoursgeschehen finden sich in Crawleys<br />
Abstammung. Für die Züchter in der<br />
Springhochburg Mecklenburg ein wichtiger<br />
Faktor. Entsprechend wurde früh geschaut,<br />
was aus Crawley einmal werden könnte.<br />
Der erste Eindruck war ernüchternd. Denn<br />
Crawley war sensibler als der Rest. Er hörte<br />
alles, sah alles und suchte zumeist sein Heil<br />
in der Flucht. „Schon das Aufsteigen war<br />
ein Thema“, erinnert sich Heiko Strohbehn.<br />
Auch was das Springtalent anbelangt,<br />
stellte Crawley die Experten vor eine große<br />
Aufgabe: Hatte er nun Talent, wenn er mal<br />
nicht abgelenkt war und konzentriert beim<br />
Freispringen „einen richtigen Sprung“<br />
rausließ? Oder war das Zufall? Eines stand<br />
früh fest: Die Körung als Zweieinhalbjähriger<br />
hätte Crawleys Nervenkostüm überfordert.<br />
Also wurde ihm die Zeit gelassen,<br />
die er brauchte. Heute, vier Jahre später,<br />
wissen alle in Redefin: Das war die richtige<br />
Entscheidung.<br />
Nicht nur die Redefiner, allen voran<br />
Heiko Strohbehn, sondern auch über die<br />
Grenzen des Landgestüts in Mecklenburg-Vorpommern<br />
hinaus, hat Crawley<br />
sich bewiesen. Zwei Siege in Springpferdeprüfungen<br />
Klasse M, Platzierungen<br />
in M1*-Springen als Sechsjähriger dazu<br />
eine 8,85 im 50-Tage-Test. Von elf Noten<br />
58 3/<strong>2019</strong>
hat Crawley sechsmal eine 9,0 und für das<br />
Vermögen sogar eine 9,5 im Prüfungsprotokoll<br />
stehen. Auch die Rittigkeit wurde<br />
mit 9,0 beurteilt – Heiko Strohbehn hat aus<br />
dem Nervenbündel ein Wohlfühlpferd voller<br />
Leistungswillen geformt. Genau das ist<br />
sein Job als angehender Pferdewirtschaftsmeister.<br />
Denn Teil der Abschlussprüfung<br />
ist ein einjähriges Arbeitsprojekt, mit dem<br />
der Prüfling seine Kompetenzen in seiner<br />
Fachrichtung nachweist.<br />
Als Pferdewirt „Pferdezucht und -haltung“<br />
hat Strohbehn seine Karriere begonnen,<br />
seine Ausbildungsberechtigung für<br />
Pferdewirte „Pferdehaltung und Service“<br />
hat er schon lange in der Tasche. Nun soll<br />
der zweite Pferdewirtschaftsmeister-Titel<br />
folgen. Er hat das Glück, dass sein Arbeitgeber<br />
ihn voll unterstützt und er Crawley<br />
als das Pferd, das er selbst im letzten Jahr<br />
ausschließlich ausgebildet hat, mit zur Prüfung<br />
nach Warendorf nehmen kann.<br />
So stromlinienförmig, wie sich der Lebenslauf<br />
anhört, verlief Strohbehns Leben nicht.<br />
Aufgewachsen südlich der Elbe, ging er<br />
in Hamburg Klein Flottbek aufs Gymnasium.<br />
Das Spring-Derby 200 Meter vom<br />
Schulhof entfernt – schon damals war<br />
für ihn klar, Mediziner wie der Vater und<br />
seine Schwester würde er nicht werden. Er<br />
wollte die Pferde zu seinem Beruf machen.<br />
Als er seine Lehre im Landgestüt Redefin<br />
antrat, war er der erste „Wessi“ unter den<br />
Auszubildenden. Das ist über 20 Jahre her.<br />
Die praktische Prüfung zum Pferdewirt<br />
Im winterlichen Redefin: Heiko Strohbehn<br />
mit Crawley vor dem berühmten Portal<br />
der Reithalle des Landgestüts in<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
konnte der hochgewachsene Norddeutsche<br />
erst verspätet antreten: Mit 20 erkrankte<br />
er an Multipler Sklerose, saß ein halbes<br />
Jahr im Rollstuhl, verließ die Reha auf<br />
Foto: St.GEORG<br />
Foto: St.GEORG<br />
Auf dem Weg zur<br />
Meisterprüfung:<br />
Heiko Strohbehn und<br />
Crawley<br />
Krücken. Doch<br />
Strohbehn wollte<br />
wieder in den Sattel.<br />
Er hat es geschafft.<br />
„Ich bin medikamentös<br />
gut eingestellt“, sagt Strohbehn.<br />
Niemand, der ihm im Sattel<br />
sieht, wenn er stilistisch perfekt „seinen“<br />
Crawley über Gymnastikreihen und „fette“<br />
Oxer lenkt, käme der Begriff MS in den<br />
Sinn. Auch nicht, wenn er Ständer trägt,<br />
Stangen einlegt und hochkonzentriert<br />
Tipps vom Boden aus gibt. „Zwei Pferde<br />
am Morgen, danach dann Unterricht“, sagt<br />
der Familien vater, dessen Sohn auch schon<br />
erste Meriten in Führzügelklassen erworben<br />
hat, so sehe sein Arbeitsalltag aus.<br />
Strohbehn gibt viele Lehrgänge. Viele<br />
Teilnehmer kommen regelmäßig nach<br />
Redefin, um sich immer wieder von Strohbehn<br />
Tipps zu holen. Und übers Reiten<br />
zu sprechen. Denn der 40-Jährige findet,<br />
Unterricht ist weitaus mehr als nur das<br />
Zubrüllen von Kommandos im Verlauf<br />
des Parcours. „Ich frage die Reiter, ob sie<br />
wissen, warum eine Vorlegestange da ist<br />
oder was sie mit einer 18 Meter-Distanz<br />
trainieren können. Viele sind da erstaunt,<br />
dass sie so einbezogen und zum Mitdenken<br />
aufgefordert werden.“ Als Dank erhält er<br />
WhatsApp-Nachrichten von Turniererfolgen<br />
und posiert auch schon mal für Selfies<br />
– Ausbilder aus Leidenschaft.<br />
So hält er es auch mit Mecklenburgs<br />
Springreitern. Strohbehn ist Landestrainer.<br />
Er hat schon Lehrgänge mit Tjark Nagel<br />
für „seine“ Reiter organisiert. Und er lässt<br />
sie auch mal die eigenen Turnierpferde im<br />
Training reiten. „Sie sollen fühlen, wie sich<br />
ein durchgymnastiziertes Pferd anfühlt“,<br />
erläutert er. Der Lohn seiner Arbeit: Im<br />
November 2018 siegte das Team aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
in der nationalen<br />
Jugend-Challenge in Verden im Mannschafts-Springen<br />
der Bundesländer, zum<br />
ersten Mal überhaupt. Jan Tönjes<br />
Foto: St.GEORG<br />
Als Trainer betreut Heiko Strohbehn auch die Auszubildenden in Redefin.<br />
Meisterprüfung<br />
● u.a. einjähriges<br />
Arbeitsprojekt<br />
entsprechend der<br />
Fachrichtung,<br />
● schriftliche und<br />
praktische Tests<br />
● Prüfung in drei<br />
Teilen<br />
3/<strong>2019</strong><br />
59
Berufsreiter aktuell<br />
Foto: Pferde Media<br />
Im Kinderreitsportzentrum Mohr steht der<br />
Nachwuchs im Fokus – mit abwechslungsreichen<br />
Ideen wird er an das Pferd<br />
herangeführt.<br />
FACHRICHTUNG PFERDEHALTUNG & SERVICE<br />
Erfolg mit Vielfalt<br />
und Visionen<br />
Qualifikationen und Weiterbildungen – damit macht man sich in der<br />
Fachrichtung „Pferdehaltung und Service“ sukzessiver wertvoll für<br />
den Betrieb. Das haben Josephine Müller und Lisa Schwartz vom<br />
Kinderreitsportzentrum Mohr erkannt und wirkungsvoll umgesetzt<br />
Pferdewirt – ein Beruf ohne Perspektive?<br />
Mit diesem Vorurteil räumen<br />
Josephine Müller (29) und Lisa<br />
Schwartz (23) gerne auf. Beide befinden<br />
sich in leitenden Positionen und stecken<br />
mitten in den Vorbereitungen für ihre<br />
Prüfung zur Pferdewirtschaftsmeisterin<br />
„Pferdehaltung und Service“. „Pferdewirt<br />
ist mehr eine Berufung als ein normaler<br />
Job. Man muss bereit sein, den Großteil<br />
seiner Zeit dafür zu investieren und sich<br />
stets weiterbilden. Nur so kann man sich<br />
für den Betrieb wertvoll machen und einen<br />
Beruf aufbauen, in dem man langfristig<br />
mit Perspektive arbeiten kann“, betont<br />
Josephine Müller. Nach ihrem Lehramtsstudium<br />
schloss sie eine Ausbildung zur<br />
Pferdewirtin „Pferdehaltung und Service“<br />
im Kinderreitsportzentrum Mohr im<br />
hessischen Bensheim an. Dort dreht sich<br />
alles um Kinder und Jugendliche – rund<br />
600 Reitschüler kommen pro Woche, die<br />
Anlage umfasst 85 Schulponys und -pferde.<br />
Ulrike Mohr, doppelte Pferdewirtschaftsmeisterin<br />
in „Zucht und Haltung“ sowie<br />
„Klassische Reitausbildung“, hat den Betrieb<br />
kontinuierlich aufgebaut. Neben der<br />
Arbeit am Pferd – nahezu alle Schulpferde<br />
werden jung gekauft und von Mohrs Team<br />
selbst ausgebildet – dem Unterrichten und<br />
Stallmanagement nimmt die Organisation<br />
des Betriebs einen Großteil der Arbeit ein.<br />
Dazu gehört auch ein straff aufgestelltes<br />
internes Schulungsprogramm für die rund<br />
60 3/<strong>2019</strong>
zehn Auszubildenden, die gezielt gefördert<br />
werden. Die meisten der Azubis schließen<br />
ihre Prüfung mit Auszeichnung ab. Auch<br />
Josephine Müller nutzte die angebotenen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, und ihr<br />
Engagement lohnte sich: Direkt nach<br />
Abschluss ihrer Ausbildung bot ihre Chefin<br />
ihr die Leitung ihres 2014 eröffneten<br />
Zweit-Betriebs im baden-württembergischen<br />
Waghäusel-Wiesental an. Auf dem<br />
gepachteten Hof stehen 20 Schulpferde und<br />
rund 230 Reitschüler werden wöchentlich<br />
unterrichtet. Für Josephine Müller steht<br />
die Organisation und Betriebsführung inklusive<br />
Stallmanagement im Vordergrund<br />
ihrer Tätigkeit. „Man eignet sich ein immer<br />
größeres Wissen rund ums Pferd an, weil<br />
man viele verschiedene Situationen erlebt<br />
und einen umfassenden Erfahrungsschatz<br />
aufbaut. Das macht den Beruf so reizvoll“,<br />
betont sie. Ihre Chefin kommt meist einmal<br />
die Woche auf die 56 Kilometer entfernte<br />
Foto: Pferde Media<br />
Anlage. Der Grund für die Ausweitung des<br />
Betriebs war eigentlich simpel, berichtet<br />
Ulrike Mohr, deren Bensheimer Anlage<br />
2017 die Auszeichnung „Erfolgreichster<br />
Ausbildungsbetrieb des Jahres“ erhielt:<br />
„Nach Abschluss der Prüfung möchten<br />
viele unserer Azubis gerne bleiben, aber<br />
wir können natürlich nicht alle in Bensheim<br />
übernehmen. So kamen die anderen<br />
Betriebe hinzu.“ In Essingen bei Landau<br />
(Rheinland-Pfalz), rund 80 Kilometer<br />
entfernt, hat Mohr vor zwei Jahren einen<br />
dritten Betrieb eröffnet mit 28 Schulpferden<br />
und 250 wöchentlichen Reitschülern.<br />
Bewerbungen auf ihre Azubi-Stellen<br />
hat Mohr jedes Jahr viele. Zu den Bewerbern<br />
zählte einst auch Lisa Schwartz<br />
(23), die dort mit fünf Jahren ihre ersten<br />
Reitstunden nahm. Sie nutzte die Weiterbildungs-Möglichkeiten<br />
intensiv und<br />
investierte nach ihrer Prüfung zur Pferdewirtin<br />
„Pferde haltung und Service“ noch<br />
ein weiteres Jahr und legte ihren Pferdewirt<br />
„Klassische Reitausbildung“ ab. Derzeit<br />
befindet sie sich ebenfalls im Meister-<br />
Kurs „Pferdehaltung und Service“. Lisas<br />
Fokus liegt auf der Erteilung von Lehrgängen,<br />
Reitabzeichen-Prüfungen<br />
und<br />
dem Turniersport. „Ich<br />
leite die Bensheimer<br />
Turnier fördergruppe,<br />
die dreimal wöchentlich<br />
trainiert, und begleite<br />
sie auf Turnieren von der Führzügelklasse<br />
bis zum M-Springen. Dabei gehört das<br />
Die Pferdewirte leiten an und begleiten,<br />
die Kinder probieren sich selbst aus.<br />
„Pferdewirt ist mehr<br />
eine Berufung als ein<br />
normaler Job.“<br />
Josephine Müller<br />
Ulrike Mohr (li.) mit den angehenden<br />
Pferdewirtschaftsmeisterinnen Lisa Schwartz<br />
und Josephine Müller<br />
komplette Turnier management zu meinen<br />
Aufgaben.“<br />
Wer weiterkommen möchte in seinem<br />
Beruf, muss Visionen haben und über den<br />
Tellerrand blicken, davon sind die drei<br />
überzeugt. „Anfangs<br />
bin ich mit selbstgemalten<br />
Gutscheinen<br />
und zwei Shettys durch<br />
die Fußgängerzonen<br />
gezogen“, denkt Ulrike<br />
Mohr zurück. Die Vision,<br />
Kinder früh ans Pferd zu führen und<br />
sie für Tiere und Natur zu sensibilisieren,<br />
haben alle ihre Mitarbeiter verinnerlicht.<br />
Ihre Kinderreitschule startet bewusst<br />
mit einem Eltern-Kind-Programm für<br />
Dreijährige. „Und um unsere Azubis neben<br />
den Anforderungen, die das Berufsbild mit<br />
sich bringt, speziell verstärkt auf unsere<br />
besonderen Ansprüche zu schulen, haben<br />
wir unser internes Schulungsprogramm<br />
entwickelt.“ Mit hoher Fluktuation hat<br />
Ulrike Mohr nicht zu kämpfen. Eher mit<br />
der Problematik, ihre Lehrlinge nach der<br />
Ausbildung weiter zu beschäftigen. Drei<br />
Betriebe hat sie nun schon – ob noch mehr<br />
folgen?<br />
Julia Kathmann<br />
Aufgabengebiete<br />
● Futter-, Stall- und<br />
Weidemanagement<br />
● Beratung von<br />
Kunden<br />
● das Bewegen von<br />
Pferden und das<br />
Arbeiten an der<br />
Longe<br />
Foto: Kathmann<br />
3/<strong>2019</strong><br />
61
Berufsreiter aktuell<br />
Matthias Schepper wird „der<br />
Vorführkönig“ genannt, immer<br />
im Team mit Julia Schepper.<br />
Foto: Schäfer<br />
FACHRICHTUNG PFERDEZUCHT<br />
Spezialisten unter sich<br />
Meister im Doppelpack gibt es im Stall Schepper in Baden-Württemberg. Der Betrieb hat ein breit<br />
gefächertes Angebot, alle im Team packen überall mit an – und doch hat jeder auch seinen Bereich, in<br />
dem er Experte ist. Einer hat es dabei sogar zu einem adligen Titel gebracht<br />
Matthias und Julia Schepper, beide<br />
Pferdewirtschaftsmeister Pferdezucht<br />
und -haltung, stehen an<br />
der Spitze des Ausbildungsstalls Schepper,<br />
der umgeben von Wäldern und Wiesen am<br />
Rande des Städtchens Römerstein-Böhringen<br />
auf der Schwäbischen Alb liegt. Rund<br />
200 Pferde und 100 Hektar Ackerland<br />
in Eigenbewirtschaftung gehören zum<br />
Betrieb. Die Schwerpunkte liegen auf der<br />
Hengstvorbereitung, Fohlenaufzucht, Jungpferdeausbildung,<br />
Stutenbetreuung sowie<br />
der Vorbereitung auf Stuten- und Fohlenschauen.<br />
„Matthias kümmert sich vor allem<br />
um die Ausbildung der jungen Pferde und<br />
62 3/<strong>2019</strong>
Matthias Schepper<br />
„Zitat? Den<br />
praktischen<br />
Alltag kann Verena<br />
mit mehr<br />
Fachwissen<br />
bereichern“<br />
Foto: www.tomspic.de<br />
Julia Schepper<br />
Foto: www.tomspic.de<br />
die Aufzucht“, erzählt Julia Schepper und<br />
betont: „Er kennt jedes Fohlen und seine<br />
Abstammung.“ Ein weiteres Spezialgebiet<br />
des 31-Jährigen: das Vorführen an der<br />
Hand. In seiner Heimat wird er auch der<br />
„Vorführkönig“ genannt. Einen Titel, den er<br />
sich über Jahre aufgebaut hat. Seine Lehre<br />
hat er auf dem Gestüt Birkhof bei Thomas<br />
Casper absolviert, mit dem er bis heute eng<br />
zusammenarbeitet. Einmal im Jahr bietet<br />
Matthias Schepper seinen Kunden einen<br />
„Fohlen beurteilungstag“ an, an dem er mit<br />
Thomas Casper die Fohlen begutachtet und<br />
Tipps für den weiteren Werdegang gibt.<br />
Nach seinem Abschluss 2005 kehrte Matthias<br />
Schepper auf den Hof seiner Familie<br />
Foto: www.tomspic.de<br />
zurück, den seine Großeltern vor 50 Jahren<br />
zunächst als Milch- und Mastviehbetrieb<br />
aufgebaut haben. Seine Eltern Horst und<br />
Silvia Schepper übernahmen<br />
den Betrieb dann vor 20 Jahren,<br />
mittlerweile ist er komplett<br />
auf Pferde umgestellt<br />
und ein Vorzeigeobjekt für<br />
artgerechte Pferdehaltung<br />
und Fohlenaufzucht. Zum<br />
Ausbildungsstall Schepper<br />
gehören eine Reithalle, eine<br />
Führanlage, ein Außenplatz,<br />
ein Longierzirkel und<br />
Rund 200 Pferde – Fohlen,<br />
Jungpferde, Stuten und<br />
Hengste – im Ausbil dungsstall<br />
Schepper.<br />
zwei Bewegungsplätze für den Nachwuchs.<br />
Die Pferde sind in Boxen- bzw.<br />
Gruppenhaltungen untergebracht. Im Winter<br />
stehen die Fohlen in großen Laufställen<br />
und dürfen sich täglich auf dem Sandplatz<br />
oder in der Reithalle bewegen. Im Sommer<br />
stehen alle Tag und Nacht auf 30 Hektar<br />
Weideflächen. Horst und Silvia Schepper<br />
sind voll involviert in den Betriebsblauf<br />
und eine wichtige Stütze in allen Belangen.<br />
Die ehemalige Auszubildende Heike<br />
Loser, die nach ihrer Pferdewirt-Prüfung<br />
Fachrichtung „Pferdezucht“ übernommen<br />
worden war, gehörte jahrelang<br />
zum Team. Die Lehrlingsausbildung<br />
in der Fachrichtung „Pferdezucht“ ist<br />
vor allem Julia Scheppers Aufgabe. Eine<br />
ihrer Auszubildenden schloss 2014 als<br />
Jahrgangsbeste ab. Auch um die Hengstund<br />
Stutenvorbereitung sowie den Beritt<br />
kümmert sich Julia Schepper und sie betreut<br />
die Zuchtstuten von der Besamung<br />
bis zum Abfohlen. Die 38-Jährige, die mit<br />
Matthias Scheppers Bruder verheiratet<br />
ist, erzählt über die weiteren Angebote des<br />
Betriebs: „Beim Anreiten ist uns wichtig,<br />
dass wir die jungen Pferde behutsam und<br />
abwechslungsreich an die Arbeit unter dem<br />
Sattel gewöhnen. Wir gehen regelmäßig<br />
mit ihnen ausreiten und sie dürfen jeden<br />
Tag auf die Koppeln und Paddocks. Einmal<br />
in der Woche steht Freispringen auf dem<br />
Plan.“ Die Junghengste bereitet Familie<br />
Schepper zur Körung oder Sattelkörung<br />
vor. Sie werden zweimal täglich bewegt –<br />
an der Longe, im Freispringen und an der<br />
Hand.<br />
Julia Scheppers beruflicher Werdegang<br />
begann wie der ihres Arbeitskollegen –<br />
auf dem Gestüt Birkhof. Dort absolvierte<br />
sie zunächst ihre Lehre zur Pferde wirtin<br />
Pferdezucht und Haltung. Nach einer Zwischenstation<br />
bei Springreiter Jürgen Kurz<br />
kehrte sie noch einmal auf den Birkhof<br />
zurück, um sich zur Besamungswartin<br />
ausbilden zu lassen. 2010 legten sowohl<br />
Julia als auch Matthias Schepper ihre<br />
Meisterprüfung ab. „In unserem Beruf ist<br />
es wichtig, voll dabei zu sein. Wir haben<br />
keine Fünftagewoche, das muss einem von<br />
Anfang an klar sein“, so Julia Schepper.<br />
„Außerdem ist es wichtig, einerseits offen<br />
zu sein für alle Bereiche. Andererseits sollte<br />
man einen Schwerpunkt finden, in dem<br />
man aufgeht.“ <br />
Laura Becker<br />
Aufgabengebiete<br />
● Zuchtmethoden,<br />
Zuchtplanung,<br />
Zuchthygiene<br />
● Pferdebeurteilung<br />
● Reproduktion<br />
und Aufzucht<br />
● Vorstellung<br />
von Pferden bei<br />
Zuchtschauen und<br />
Prüfungen<br />
3/<strong>2019</strong><br />
63
Berufsreiter aktuell<br />
FACHRICHTUNG SPEZIALREITWEISEN<br />
Durchstarten<br />
im Tölt<br />
Die Fachrichtung Spezialreitweisen<br />
gibt es seit<br />
2010. Einer der erfolgreichsten<br />
Absolventen<br />
bisher ist Weltmeister<br />
Marvin Heinze, der für feines,<br />
harmonisches Reiten<br />
ausgezeichnet wurde<br />
„Isländer haben<br />
einen sehr guten,<br />
klaren Charakter.“<br />
Marvin Heinze auf<br />
Weltmeister Myrkvi<br />
Foto: Quillerhof<br />
64 3/<strong>2019</strong>
Hell ist es in der großen Bewegungshalle,<br />
die mit einem Ebbe-Flut-<br />
System ausgestattet ist und über<br />
eine komfortable Lichtausstattung verfügt.<br />
Die Halle ist im Winter der Hauptarbeitsplatz<br />
von Marvin Heinze, der neben seinen<br />
eigenen Islandpferden stets rund acht<br />
Berittpferde unter dem Sattel hat. „Natürlich<br />
trainieren wir auch viel draußen auf<br />
der Ovalbahn oder im Gelände. Dort kann<br />
man die Pferde auch sehr gut gymnastizieren.<br />
Doch im Winter wird es zu schnell<br />
dunkel und viele meiner Schüler kommen<br />
erst abends“, berichtet der 23-Jährige. Er<br />
schloss 2016 die Ausbildung zum Pferdewirt<br />
Fachrichtung Spezialreitweisen –<br />
Einsatzgebiet Gangreiten – ab. Absolviert<br />
hat er sie im elterlichen<br />
Betrieb im westfälischen<br />
Ladbergen, denn seine<br />
Mutter Melissa Heinze ist<br />
Pferdewirtschaftsmeisterin.<br />
„Als Quereinsteigerin<br />
habe ich die Meisterprüfung<br />
Pferde zucht und<br />
Haltung gemacht und zwei<br />
Jahre zuvor meinen Trainer<br />
A-Schein im Gangreiten.<br />
Dadurch kann ich Azubis<br />
für Spezialreitweisen und<br />
auch Pferdehaltung und<br />
Service ausbilden“, erklärt<br />
Melissa Heinze. Das war<br />
eine Übergangslösung, bis<br />
es auch Meister in diesen<br />
beiden Fachrichtungen<br />
gab. 1996 hat Melissa Heinze den Hof mit<br />
Unterstützung ihres Vaters Harald Heinze<br />
gekauft und zu einer modernen Reitanlage<br />
mit Schwerpunkt Pensionspferdehaltung<br />
um- und ausgebaut. Zwei Auszubildende<br />
sind derzeit auf dem Quiller hof, dazu<br />
kommt Praktikantin Dilara Bayer. „Wir<br />
erhalten jedes Jahr interessante Bewerbungen.<br />
Bevor wir uns jedoch entscheiden,<br />
möchten wir die Bewerber über ein Praktikum<br />
kennenlernen. Dadurch bekommt<br />
man einen intensiveren Einblick in den<br />
Berufsalltag und wir können eher einschätzen,<br />
ob wir zueinander passen. Denn<br />
wir sind keine große Firma, in der man<br />
seinen Chef nur selten sieht, sondern ein<br />
Familien betrieb mit einem kleinen Team“,<br />
betont Melissa Heinze. Für ihren Sohn<br />
Marvin war schon früh klar, dass Pferde<br />
seinen Berufswunsch stark beeinflussen.<br />
„Isländer haben einen sehr guten, klaren<br />
Charakter. Sie sind leistungsbereit mit viel<br />
Power, aber cool dabei. Es gibt wenige,<br />
mit denen man Probleme bekommt, und<br />
sie sind meist sehr gelassen.“ Die größten<br />
Erfolge sammelte Marvin mit Myrkvi vom<br />
Das Team Quillerhof (v.li.): Marvin und Melissa Heinze,<br />
Praktikantin Dilara Bayer und Auszubildende Theresa Pfeiffer<br />
Foto: Kathmann<br />
100 Prozent Frischluft: Die<br />
Isländer stehen auf dem<br />
Quillerhof in einem Offenstall.<br />
Quillerhof. Der selbstgezogene Hengst,<br />
der letzten Herbst mit 17 Jahren an einer<br />
Magenerkrankung einging, war für Familie<br />
Heinze ein ganz besonderes Pferd: „Er war<br />
extrem leistungsbereit und immer sehr<br />
fokussiert auf seine Aufgaben. 2015 war er<br />
das erste Fünfgang-Weltmeister pferd aus<br />
deutscher Zucht“, berichtet Melissa Heinze<br />
stolz. Ihr Sohn gewann den Titel bei den<br />
Young Riders. Das Paar wurde außerdem<br />
Deutscher Vize-Meister im Jugend-Fünfgang<br />
sowie Deutscher Juniorenmeister<br />
und zweimaliger NRW-Juniorenmeister.<br />
Diese Erfolge dokumentieren die fundierte<br />
Ausbildung der Islandpferde, die auf dem<br />
Quillerhof Standard ist. „Uns ist sehr wichtig,<br />
gymnastizierend zu arbeiten. Das<br />
Ziel ist ein fein an den Hilfen stehendes<br />
Pferd, das sich selbst trägt, im Gleichgewicht<br />
steht und reell über den Rücken<br />
arbeitet“, betont Marvin Heinze. 2015<br />
wurde er auf der Deutschen Meisterschaft<br />
mit dem „Feather Price“ für feines,<br />
harmonisches Reiten ausgezeichnet.<br />
Bewerber für den in Deutschland seit<br />
neun Jahren existierenden Ausbildungsberuf<br />
der Fachrichtung „Spezialreitweisen“<br />
müssen eine hohe Leidenschaft für<br />
Pferde besitzen und idealerweise bereits<br />
Erfahrungen mit Gangpferden gesammelt<br />
haben. „Man sollte selbst klar strukturieren<br />
können und schnell denken, auf Zack<br />
sein, um die Anforderungen gut umsetzen<br />
zu können“, betont Theresa Pfeiffer (23),<br />
die im Sommer ihre Abschlussprüfung<br />
absolvieren wird. „Man muss schon sehr<br />
pferde verrückt, zuverlässig, gewissenhaft<br />
und belastbar sein“, so Melissa Heinze, die<br />
neben Theresa auch den 21-jährigen Jonas<br />
Geber ausbildet. „Doch die Chancen auf<br />
dem Berufs markt sind groß, wenn man<br />
gute Arbeit leistet. Die Nachfrage nach<br />
guten Bereitern ist unverändert hoch.“<br />
<br />
Julia Kathmann<br />
Zur Fachrichtung „Spezialreitweisen“<br />
gehört neben den Gangpferden auch das<br />
Einsatzgebiet Westernreiten.<br />
Aufgabengebiete<br />
● Funktionelle<br />
Pferde beurteilung<br />
● Ausbildung von<br />
Pferden und Reitern<br />
● Zielgruppenorientierte<br />
Beratung<br />
● Betriebsmanagement<br />
Foto: www.slawik.com<br />
Foto: Kathmann<br />
3/<strong>2019</strong><br />
65
Berufsreiter aktuell<br />
BBR-DELEGIERTE<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Ronny Voigt, 14728 Rhinow<br />
0173/6093044<br />
ronny.voigt1@gmx.de<br />
Stephanie Fiedler, 16845 Neustadt/Dosse<br />
0174/3230406<br />
stephanie_kerstin_fiedler@web.de<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Heiko Strohbehn (kommissarisch),<br />
Landgestüt Redefin<br />
0171/5735935<br />
Michael Thieme, 19230 Groß Krams<br />
0172/3178350<br />
Schleswig-Holstein<br />
Rainer Schwiebert, 24568 Kattendorf<br />
Tel: 04191/954654<br />
Jürgen Böckmann, 25421 Pinneberg<br />
0177/8391020<br />
Stall.boeckmann@gmx.de<br />
Hamburg<br />
Sven Bohnhoff, 22359 Hamburg<br />
0172/7<strong>03</strong>7298<br />
info@reitstall-bohnhoff.de<br />
Jan Biß, 21521 Aumühle<br />
0172/2014146<br />
jan-h.biss@web.de<br />
Niedersachsen, Bremen,<br />
Hannover<br />
Hendrik Gäbel, 37115 Duderstadt<br />
0171/30<strong>03</strong>350<br />
info@ausbildungsstall-gaebel.de<br />
Philipp Hess, 37130 Gleichen<br />
0172/5230178<br />
info@hofbettenrode.de<br />
Das ist die BBR<br />
Weser-Ems<br />
Wolfgang Egbers, 49843 Gölenkamp<br />
0172/5938758<br />
wolfgang@vechtehof-egbers.de<br />
Gilbert Böckmann, 49688 Lastrup<br />
0172/2428449<br />
info@boeckmann-pferde.com<br />
Westfalen<br />
Martin Stamkötter, 48231 Warendorf<br />
0171/6781121<br />
martin.stamkoetter@web.de<br />
Jörg Jacobs , 48157 Münster<br />
0172/8465117<br />
jacobs@wrfs.de<br />
Rheinland<br />
Inken Ottermann, 50259 Pulheim<br />
0177/9575<strong>03</strong>4<br />
chicks19792005@yahoo.de<br />
Daniel Weinrauch, 40764 Langenfeld<br />
02173/1011200<br />
dw@lrfs.de<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Tanja Aust, 56587 Oberhonnefeld<br />
0171/3087147<br />
tanja-aust@gmx.de<br />
Bruno Eidam,<br />
55234 Erbes-Büdesheim<br />
0172/6133209<br />
bruno.eidam@gmx.net<br />
Saarland<br />
Günter Essig, 66386 St. Ingbert<br />
0171/4769595<br />
essig-ow@web.de<br />
Arjan van Loon, 66399 Mandelbachtal<br />
0171/2423111<br />
arjan.vanloon@freenet.de<br />
Die BUNDESVEREINIGUNG DER BERUFS REITER (BBR) ist<br />
eine bundesweite Interessengemeinschaft für Pferdewirte und<br />
Pferdewirtschaftsmeister. Mit rund 4400 Mitgliedern ist die BBR,<br />
die seit über 60 Jahren besteht, einer der größten Vereine mit<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern (Ausnahme: Geschäftsstelle).<br />
Die Berufsausbilder gegenüber Ämtern, Behörden und Verbänden zu vertreten<br />
ist eines der Anliegen der BBR. Darüber hinaus stehen Fortbildungen,<br />
Workshops und Qualitäts kontrollen der Lehrlingsausbildung im Fokus. Die<br />
BBR steht mit ihren Mitgliedern in Kontakt, unterstützt den regen Austausch<br />
der Gemeinschaft und steht mit Rat und Tat zur Seite. Die Delegierten<br />
sind in den Bundesländern Vertreter und Ansprechpartner vor Ort.<br />
◆ www.berufsreiter.com<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Harald Schick, 06198 Salzatal-<br />
Schwittersdorf<br />
0172/9334339<br />
haraldschick@gmx.de<br />
Vera Beschnidt, 39343 Schackensleben<br />
0170/1008875<br />
VeraBeschnidt@web.de<br />
Sachsen<br />
Sybille Bubenik, 04827 Machern<br />
0171/5206373<br />
s.bubenik@gmx.de<br />
Enrico Schöbel, 01471 Radeburg<br />
0173/5729072<br />
Hessen<br />
Ralf Hartmann, 633<strong>03</strong> Dreieich<br />
0173/5888896<br />
ralfhartmann-dressage@web.de<br />
Stefan Lange, 63225 Langen<br />
0171/6836018<br />
dressurausbildunglange@gmail.de<br />
Thüringen<br />
Uta Müller, 07548 Gera<br />
<strong>03</strong>65/21384<br />
Jacqueline Strümpfel, 07333<br />
Unterwellen born/OT Bucha<br />
0171/3579978<br />
info@hengststation-bucha.de<br />
Bayern<br />
Sigfrid Haaf , 63785 Obernburg<br />
0172/6416602<br />
reitsport@reitschule-haaf.de<br />
Hans Weber, 82069 Schäftlarn-Neufahrn<br />
0171/8643290<br />
hans.weber53@web.de<br />
Baden-Württemberg<br />
Klaus Oehlschläger, 71254 Ditzingen<br />
0162/4297285<br />
info@modienst.de<br />
Ulrich Ruopp, 71106 Magstadt<br />
0175/2414621<br />
ruopp-fam@web.de<br />
WERDEN<br />
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66 3/<strong>2019</strong>
NEUE ZUSATZQUALIFIKATION<br />
BBR-Sattelberater<br />
Der passende Sattel ist ein komplexes, wichtiges<br />
Thema. Damit der Berufsreiter noch mehr Fachwissen<br />
an die Hand bekommt, um seine Kunden<br />
besser zu beraten, bietet die BBR in Zusammenarbeit<br />
mit Sattlermeister Thomas Büttner eine<br />
neue Weiterbildung zum „BBR-Sattelberater“ für<br />
Pferdewirte und Pferdewirtschaftsmeister an. In<br />
dieser Funktion soll der Berufsreiter als eine Art<br />
Gutachter und Vermittler zwischen Kunde und<br />
Sattler fungieren. Bei der Fortbildung geht es in<br />
zwei Modulen in Warendorf um die Anatomie<br />
und Biomechanik des Pferdes, den Sattelaufbau,<br />
den Sattelcheck am Pferd sowie Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Sattelanpassung.<br />
Das erste Modul ist am 8. und 9. April, das zweite<br />
Modul findet statt vom 11. bis 13. November. Am<br />
Ende ist eine schriftliche Prüfung zu absolvieren.<br />
Maximal 14 Teilnehmer, Anmeldeschluss ist der<br />
20. März. Kosten: 750 Euro. Weitere Infos und<br />
Anmeldung: www.berufsreiter.com<br />
Drei lehrreiche Jahre<br />
Pia Kocker ist die neue BBR-Bloggerin. Sie hat die<br />
Ausbildung zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“<br />
an der Landes-Reit- und Fahrschule Langenfeld<br />
absolviert und studiert in Düsseldorf Medienund<br />
Kommunikationswissenschaften.<br />
In den drei Jahren in Langenfeld<br />
durfte ich viele neue<br />
Leute kennenlernen, Seminare<br />
besuchen und an Lehrgängen<br />
teilnehmen. Zudem<br />
qualifizierte ich mich für den<br />
Bundes berufswettkampf für<br />
Auszubildende in Warendorf.<br />
Ich durfte an dem Showbild<br />
auf der Equitana teilnehmen<br />
und im Stadion in der Aachener<br />
Soers reiten. Dies waren<br />
meine absoluten Highlights,<br />
die meine Lehrjahre immer<br />
wieder spannend machten.<br />
Ein ganz normaler Arbeitstag<br />
sah bei mir jedoch anders<br />
aus. Mein Fokus lag auf dem<br />
Beritt der Pferde. Ich saß<br />
sehr viel auf dem Pferd und<br />
hatte überwiegend Korrekturpferde,<br />
die ich täglich arbeitete.<br />
Darüber hinaus gab ich<br />
mein Wissen an Reitschüler<br />
weiter und so begann ich<br />
schon zu einem sehr frühen<br />
Zeitpunkt meiner Ausbildung<br />
mit dem Unterrichten. Mein<br />
Tag startete immer morgens<br />
um sieben mit Stallarbeit.<br />
Meistens ritt ich morgens<br />
zwei Pferde, musste fegen,<br />
unterrichten und bei Lehrgängen<br />
mithelfen. Jeden Tag<br />
gab es eine zweistündige Mittagspause,<br />
in der ich mein eigenes<br />
Pferd bewegen konnte.<br />
Am Mittag ging es dann mit<br />
dem Reiten und Unterrichten<br />
weiter. Pünktlich um 18 Uhr<br />
war Feierabend. Nach drei<br />
Lehrjahren ging es für mich<br />
zur Abschluss prüfung nach<br />
Warendorf. Zwei Wochen lang<br />
wurden wir auf eine dreitägige<br />
Prüfung vorbereitet. Nach<br />
den zwei Wochen durfte ich<br />
mich Pferdewirtin nennen.<br />
Damit nicht genug, bekam<br />
ich für meine gute Leistung<br />
Der „BBR-Sattelberater“ soll kompetent zwischen<br />
Kunden Sattler vermitteln.<br />
Pia Kocker<br />
und ihre<br />
westfälische<br />
Stute Fio<br />
in der Prüfung eine Auszeichnung<br />
verliehen. Von da an<br />
war ich stolze Besitzerin der<br />
Stensbeck-Plakette. An diesem<br />
Abend wuchs ich gleich<br />
zehn Zentimeter in die Höhe.<br />
Es war die Bestätigung, dass<br />
ich bis zu diesem Zeitpunkt<br />
alles richtig gemacht und ich<br />
mich für die richtige Ausbildung<br />
entschieden hatte.<br />
Noch heute bin ich an der<br />
Landes-Reit- und Fahrschule<br />
aktiv und unterstütze dort<br />
den Schulbetrieb, die Lehrgänge<br />
und Seminare.<br />
@ berufsreiterverband<br />
@ pia_kocker_<br />
Foto: privat<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
BUNDESBERUFSREITERTAG<br />
Pferde optimal<br />
vermarkten<br />
Sechs hochkarätige Experten,<br />
eine Diskussionsrunde<br />
und als Höhepunkt eine<br />
praktische Vorführung – alles<br />
zum Thema „Pferdevermarktung“.<br />
Seien Sie beim Bundesberufsreitertag<br />
vom 23. bis 24.<br />
März im Sport- und Seehotel<br />
Ankum dabei! Referenten<br />
werden sein: Anwalt Sascha<br />
Münch („Provisionsleistungen<br />
im Pferdekauf“), Agrarwissenschaftler<br />
und Züchter Dr. Theo<br />
Schneider („Die Taxation von<br />
Reitpferden“), Veterinär Dr.<br />
Sebastian Bartke („Ankaufsuntersuchung<br />
– Fluch oder<br />
Segen“), Züchter Hans-Heinrich<br />
Brüning („Perspektiven<br />
und Chancen der Pferdevermarktung“),<br />
eHorses-Mitarbeiterin<br />
Katja Möllerherm<br />
(„Warum Sie Ihre Pferde online<br />
vermarkten sollten“) sowie<br />
Steuerberater Christian Siemer<br />
(„Steuerliche Besonderheiten<br />
in der Pferdevermarktung“).<br />
Die Podiumsdiskussion zu Gefahren,<br />
Risiken und Chancen<br />
in der Pferdevermarktung<br />
wird geführt von Kai Vorberg.<br />
Im praktischen Teil werden<br />
Ullrich Kasselmann und sein<br />
Team die Präsentation von<br />
Verkaufspferden, optimale<br />
Kunden betreuung und das<br />
Probe reiten demonstrieren.<br />
◆ Infos und Anmeldung:<br />
www.berufsreiter.com<br />
Foto: PSI<br />
3/<strong>2019</strong><br />
67
Deutscher Reiter- und Fahrer-Verband<br />
TERMINE<br />
2.3. Infoveranstaltung über den<br />
Beruf des Pferdewirts auf dem<br />
Heidegut Eschede<br />
8.3. Schulungsmaßnahmen für<br />
Auszubildende Fachrichtung<br />
„Pferde haltung und Service“ und<br />
„Pferdezucht“ in Münster-Handorf<br />
11.3. Schulungsmaßnahmen für<br />
Auszubildende Fachrichtung<br />
„Pferde haltung und Service“ und<br />
„Pferdezucht“ in Dillenburg<br />
6.4. Infoveranstaltung über den Beruf<br />
des Pferdewirts in Ansbach<br />
8.+ 9.4. Erstes Modul „BBR-Sattelberater“<br />
in Warendorf<br />
11.–14.4. Deutsches Championat<br />
der Berufsreiter – Springen – in<br />
Bad Oeynhausen<br />
◆ www.berufsreiterverband.de<br />
Foto: BBR<br />
JUBILÄUM<br />
Happy Birthday,<br />
Burkhard Jung<br />
Pferdewirtschaftsmeister Burkhard Jung<br />
BURKHARD JUNG<br />
Er ist das Gesicht<br />
der Bundesvereinigung<br />
der Berufsreiter<br />
(BBR). Pferdewirtschaftsmeister<br />
Burkhard Jung ist<br />
seit über zehn Jahren<br />
erster Vorsitzender<br />
der BBR, zuvor war er<br />
jahre lang Delegierter in<br />
Westfalen. Gelernt hat<br />
Jung bei Paul Stecken<br />
und Fritz Tempelmann.<br />
Der ehemalige<br />
westfälische Landestrainer<br />
betreibt im<br />
westfälischen Wilnsdorf<br />
einen Betrieb mit zwei<br />
Reitanlagen und bildet<br />
Reiter und Pferde bis<br />
zur Klasse S aus. Seine<br />
Schüler waren siegreich<br />
bei Deutschen<br />
Meisterschaften und<br />
Europameisterschaften.<br />
Am 11. Februar feierte<br />
Burkhard Jung seinen<br />
60. Geburtstag.<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
Foto: St.GEORG<br />
Doppellonge und langer Zügel:<br />
Wilfried Gehrmann in Aktion.<br />
AMATEURAUSBILDER<br />
Erstklassiges Jahrestreffen<br />
In einer Umgebung, die die Teilnehmer der<br />
Jahrestagung bislang so nicht kannten,<br />
kamen in diesem Jahr ca. 70 Amateurtrainer<br />
zur Fortbildung zusammen. Treffpunkt<br />
war das Telgter Hotel „Waldhütte“<br />
auf einer idyllischen Waldlichtung. Uwe<br />
Spenlen, Vorsitzender der Fachgruppe<br />
seit Gründung 2005, hatte erneut zu einer<br />
qualitativ hochwertigen Veranstaltung<br />
geladen. Die hochkarätigen Referenten<br />
wie Martin Plewa, Karin Lührs und<br />
Wilfried Gehrmann sowie Bernd Niehoff<br />
und Jessica Mersmann haben durch ihre<br />
Beiträge die Ausbilder Innen animiert, auf<br />
bereits bekanntes Wissen zurückzugreifen,<br />
sich das eigene Wissen wieder präsent<br />
zu machen sowie zugleich neues Wissen<br />
zu erlangen. Die klug durch ge taktete<br />
Agenda, aufgeteilt in theoretische und<br />
praktische Einheiten, ließ keine Lange weile<br />
aufkommen.<br />
Angela Turck<br />
DEUTSCHE SCHLEPPJAGDVEREINIGUNG<br />
Jahrestagung: Die Schleppjagdreiter<br />
laden ein<br />
Schleppjagd ist sportliches Unterhaltungsprogramm<br />
für die ganze Familie. Deshalb<br />
kommen Kinder und Jugendliche in diesem<br />
Jahr auch mit zur Jahrestagung der Deutschen<br />
Schleppjagdvereinigung beim Brandenburger<br />
Hunting Club.<br />
Vom 29. bis 31. März wird im Biosphärenreservat<br />
Spreewald ein breitgefächertes<br />
Die Schleppjagdreiter treffen sich in Köthen zur<br />
Jahrestagung.<br />
Foto: Schlemm<br />
Programm angeboten. Aus dem ehemaligen<br />
Diplomaten-Reitstall der DDR auf dem Gestüt<br />
am Pichersee in Köthen ist ein Zentrum<br />
für Vielseitigkeit und Jagdreiten geworden.<br />
Der Brandenburger Landesmeister Harald<br />
Fechner und Olympiareiter Uwe Plank füllen<br />
es mit Leben. Jugendarbeit wird beim BHC<br />
ganz groß geschrieben. So gestalten ausschließlich<br />
junge Reiter die Schauschleppe<br />
der Böhmer Harrier vor den Meutehaltern<br />
und Pikören aus ganz Deutschland. Im<br />
Rahmenprogramm stehen eine Kahnfahrt<br />
durch die Fließe des Biosphärenreservats<br />
und ein Besuch im Tropenparadies Tropical<br />
Islands. Die Mitgliederversammlung<br />
am Sonntag lebt von einem Vortrag des<br />
Lobbyisten für den Reitsport der Deutschen<br />
Reiterlichen Vereinigung (FN) in Berlin, Bernhard<br />
Feßler. Tagungshotel ist das Spreewaldresort<br />
„Seinerzeit“ in Schlepzig, Zimmer zum<br />
Spezialt arif sind im Hotel direkt zu buchen<br />
unter www.seinerzeit.de oder Tel. <strong>03</strong>5472-<br />
6620. Weitere Infos folgen.<br />
<br />
Petra Schlemm<br />
68 3/<strong>2019</strong>
Foto: Sorge<br />
CDV AKTUELL<br />
Neues vom Club Deutscher Vielseitigkeitsreiter<br />
CDV-CUP <strong>2019</strong><br />
Neue Cup-Saison startet<br />
Der Krämer CDV-Cup geht in die nächste<br />
Runde. Die erste Station <strong>2019</strong> wird ausgetragen<br />
am 21. April im Reitstall Schwarzhöfe<br />
im bayerischen Duggendorf. Zugelassen zur<br />
Cup-Wertung sind Reiter der Leistungsklassen<br />
4 und 5, die nicht in CIC3* und höher platziert<br />
sind. Außerdem dürfen sie keine Berufsreiter<br />
sein. Geritten wird eine Vielseitigkeitsprüfung<br />
der Klasse L. Der CDV Junior-Cup ist eine<br />
Turnierserie für den vielseitigen Nachwuchs in<br />
Norddeutschland. Kinder von sechs bis zwölf<br />
Jahren (LK 0 und 7) können an den Geländereiter-<br />
und Gelände-Führzügel-Wettbewerben<br />
teilnehmen. Auftakt für die Jüngsten ist am 23.<br />
und 24. März in Elmenhorst (Schleswig-Holstein)<br />
mit einem Geländereiter-Wettbewerb.<br />
◆ Mehr Infos: www.cdv-news.de<br />
Gut versichert<br />
Verletzt sich ein Pensionspferd bei der Stallarbeit,<br />
ist der Stallbetreiber verantwortlich.<br />
Foto: Pantel<br />
Cup-Siegerin 2016:<br />
Antonia von Baath<br />
TIERHÜTER-HAFTPFLICHTVERSICHERUNG<br />
Schaden am Pensionspferd<br />
Bei der täglichen Stallarbeit entwischt eines<br />
Ihrer eingestellten Pensionspferde aus der<br />
Box. Das Pferd springt in Panik über die<br />
Mistkarre auf die Stallgasse und überschlägt<br />
sich dabei. Ihr Mitarbeiter ruft sofort einen<br />
Tierarzt, der eine Ataxie diagnostiziert. Für<br />
diesen Schaden am Pensionspferd, auch<br />
Obhutsschaden genannt, haftet der Stallbetreiber<br />
als gewerblicher Tierhüter. Allerdings<br />
sind diese Schäden nicht automatisch<br />
in der Betriebshaftpflichtversicherung mitversichert, bzw. viele Versicherer bieten Obhutsschäden<br />
gar nicht an. So kann es schnell zu enormen Kosten für den Stallbetreiber kommen. Nutzen<br />
Sie die Möglichkeit, Schäden an den Pensionspferden mit in die Betriebshaftpflichtversicherung<br />
aufzunehmen. Bei einigen Spezialversicherern kann das bereits für ca. 20 Euro/Jahr pro<br />
Pensionspferde vorgenommen werden. Achten Sie auf ausreichend Versicherungsschutz in der<br />
Betriebshaftpflichtversicherung!<br />
Ansprechpartner in Versicherungsfragen für DRFV-Mitglieder: Bezirksdirektion<br />
Schütz&Thies GbR, Tel.: 0421/33111200 ◆ www.berufsreiter-versicherungen.de<br />
SIE WOLLEN MITGLIED WERDEN?<br />
Der Deutsche Reiter- und Fahrer-Verband ist ein Zusammenschluss aktiver Reiter und Freunde<br />
des Reit sports in ingesamt acht Fachgruppen, wobei die Bundesvereinigung der Berufsreiter<br />
die größte Fachgruppe ist. Nutzen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft, profitieren Sie von tollen Fortbildungsangeboten<br />
und Seminaren! Infos:<br />
www.drfv.de<br />
www.berufsreiter.com<br />
Wir gratulieren<br />
80 Jahre<br />
Klaus Brach, Öring (10.3.)<br />
75 Jahre<br />
Elmar Pröger, Landolfshausen (7.3.)<br />
Heinrich Groß, CH-Bern (19.3.)<br />
70 Jahre<br />
Ralf Horn, Hüde (27.2.)<br />
Burkhard Beck-Broichsitter,<br />
Travemünde (4.3.)<br />
Johann Jürgensen, Klixbüll (4.3.)<br />
Karin Rehbein, Gröhnwold (30.3.)<br />
65 Jahre<br />
Klaus Reinacher, Rosendahl (2.3.)<br />
Renate Elberich, Münster (5.3.)<br />
Gerd Kelterborn, Wangerland (5.3.)<br />
Hans Dufner, Offenburg (6.3.)<br />
Gerhard Seidling, Schwabach<br />
(12.3.)<br />
Jozsef Sebestyen, München (13.3.)<br />
Harald Sellhorn, Tangstedt (15.3.)<br />
Dr. Beate Ackermann,<br />
Bad Griesbach i. Rottal (16.3.)<br />
Karl Müller, Kürten (20.3.)<br />
Herbert Grüner, Lüdenscheid<br />
(28.3.)<br />
Marie-Luise Brümmer, Steverberg<br />
(29.3.)<br />
Friedelinde Kohl, Griesheim (29.3.)<br />
60 Jahre<br />
Bernhard Goldschmidt,<br />
Kirchzarten (26.2.)<br />
Jürgen Lauenstein, Hemmoor<br />
(6.3.)<br />
Peter Busch, Tönningstedt (11.3.)<br />
Isabel Griess, Bad Waldsee (21.3.)<br />
Peter Wernke, Holdorf (27.3.)<br />
Wir trauern um<br />
Hermann Trant (geb. 28.1. 1937,<br />
verst. 29.12.2018)<br />
Neue<br />
Mitglieder<br />
A. Gröpper, Heikendorf;<br />
G. Hügel, Sundern; N.-M. Heinrich,<br />
Braunschweig; M. Laubmeier,<br />
Niddatal; C. Miserre, Springe;<br />
L. Möller, Willebadessen;<br />
A.-C. Niemann, Filderstadt;<br />
J. Niewind, Olfen; V. Strubel,<br />
Böhl-Iggelheim; R. Volkmann,<br />
Redefin; S. Weber, Duderstadt;<br />
K. Wendler, Maintal; M. Willipinski,<br />
Bremen; M.-J. Ziebell, Egestorf<br />
3/<strong>2019</strong><br />
69
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Pferdetransport –<br />
hoffentlich gut versichert!<br />
Foto: Böckmann<br />
Die Masche mit den leichten<br />
Pferdetransportern<br />
Warum Kompromisse in Sachen Sicherheit gemacht werden und Kunden den Verlust ihres Versicherungsschutzes<br />
hinnehmen.<br />
Die Entscheidung, ihren Anhänger<br />
gegen einen Transporter<br />
einzutauschen, fasste Marion<br />
Hagedorn im Frühjahr 2017.<br />
Wir treffen sie in dem Casino<br />
der Reitanlage, unweit von<br />
Münster, auf der sie zwei Boxen für ihre<br />
Dressurpferde angemietet hat. „Mein Anhänger<br />
war spitze“, erinnert sich Hagedorn, „aber<br />
ständig roch mein Auto nach Pferd und das<br />
Rückwärtsfahren war ich leid. Ich dachte mir:<br />
dass was du hier machst ist dein Hobby; soll<br />
Spaß bringen.“<br />
Sie macht sich daraufhin auf die Suche nach<br />
einem Transporter für ihre Pferde. Im Internet,<br />
auf Turnieren: Hagedorn arbeitet sich in<br />
das Thema ein. Schnell tat sich die Frage auf:<br />
Kann ich so einen LKW überhaupt bedienen?<br />
Wie sieht es mit der Zuladung aus? Offizielle<br />
Angaben gibt es dazu wenig. Weil sie mit<br />
ihrem Pferdeanhänger gute Erfahrungen<br />
gemacht hat, kontaktiert sie den Hersteller<br />
der, wie Marion weiß, auch Pferdetransporter<br />
produziert. Sie erkundigt sich nach Mietoptionen,<br />
zum Ausprobieren.<br />
„Das ging super,“ erzählt Hagedorn und<br />
nippt an ihrem Kaffee. „Die hatten eine Art<br />
Schnuppermiete mit Pauschalpreis. Das war<br />
perfekt für den Praxis-Test.“<br />
Bei der Übergabe am Werk betont der Mitarbeiter<br />
die Mehrwerte des eigenen Fabrikats:<br />
keine scharfen Kanten, Vollaluminium-Aufbau,<br />
gerade Rampe, Garantie, und so weiter.<br />
Worauf Sie achten müsse: das Gesamtgewicht.<br />
Das Mietfahrzeug war auf 4,25 t<br />
zugelassen. Damit hatte es eine Zuladung von<br />
1,45 t, da es im unbeladenen Zustand 2,80 t<br />
wog. Mit dieser Zulassung gilt Tempolimit 80<br />
km/h. „Mit meinem Anhänger bin ich auch<br />
nie schneller gefahren“, sagt Hagedorn. „Ich<br />
meine, man transportiert immerhin zwei<br />
Pferde.“<br />
Diese Art der Offenheit ist, wie sich zeigen<br />
wird, unter Verkäufern in der Branche eher<br />
ungewöhnlich.<br />
DIE FRAGE DER NUTZLAST<br />
Marion Hagedorn ist nach dem Test so<br />
überzeugt, dass Sie die Kaufentscheidung<br />
trifft. Das getestete Modell erscheint ihr aber<br />
zu teuer. „Auch wenn die Beratung top war,“<br />
erzählt sie, „mir war klar, dass es günstigere<br />
Alternativen gibt.“ Hagedorn verabredet sich<br />
auf einem Reitturnier.<br />
Während des Verkaufsgesprächs am Stand<br />
des Verkäufers geht es hauptsächlich um die<br />
Frage der Zulassung. Es wird ihr erklärt, sie<br />
70 3/<strong>2019</strong>
ANZEIGE<br />
könne das Fahrzeug ohne Weiteres auf 3,5<br />
t zulassen, wie ein normales Auto. Anmeldung<br />
und Versicherung wären damit auch<br />
viel einfacher zu organisieren und Tempolimits<br />
sowieso kein Thema mehr. Produktfeatures?<br />
Seien alle ähnlich. Auch dass der<br />
Pferdestandsbereich im Vergleich zu ihrem<br />
Mietfahrzeug insgesamt kleiner ausfällt, wäre<br />
unbedenklich. Immerhin würden ja viele<br />
Fahrzeuge der Marke im Straßenverkehr unterwegs<br />
sein. Der Transport von zwei Pferden<br />
wäre kein Problem.<br />
Hagedorn unterschreibt die Auftragsbestätigung<br />
noch am selben Tag. Was sie zu dem<br />
Zeitpunkt noch nicht weiß: Ihr neuerworbenes<br />
Fahrzeug verfügt über eine Zuladung von<br />
weniger als 700 kg.<br />
Die Selbstfahrer haben in den letzten Jahren<br />
einen rasanten Zuwachs erlebt. Wer an den<br />
Parkwiesen von ländlichen oder großen Turnieren<br />
vorbeifährt bemerkt, dass mehr und<br />
mehr Reiterinnen und Reiter—oder deren Eltern—die<br />
Einschätzung von Hagedorn teilen:<br />
Der Komfort eines Zwei-Pferde-Transporters<br />
ist größer. Besonders dann, so scheint es,<br />
wenn das Fahrzeug mit dem „normalen Autoführerschein“<br />
der Klasse B geführt werden<br />
kann. Dafür muss der Transporter über ein<br />
zulässiges Gesamtgewicht (zGG) von bis zu<br />
3,5 t verfügen.<br />
Viele Aufbau-Hersteller haben dies verstanden<br />
und sich den Bedarf für leichte Fahrzeuge<br />
zunutze gemacht. Es wird mit Slogans<br />
wie „der echte 3,5 Tonner“, „superlight“ oder<br />
„ohne Tempolimit“ geworben. Mit Erfolg:<br />
Ein Großteil dieser Fahrzeuge wird als PKW<br />
zugelassen. Nur wirklich ausreichend ist die<br />
dafür benötigte Nutzlast in den wenigsten<br />
Fällen.<br />
100 KG FÜR DEN AUFBAU?<br />
Manche Hersteller gehen sogar soweit,<br />
dass sie Gewichtsangaben in den Papieren<br />
anpassen. Bewegliche Teile werden vor der<br />
Wiegung kurzerhand ausgebaut, das Gewicht<br />
des Fahrers wird in den Angaben nicht<br />
berücksichtigt, und die Tankfüllung herausgerechnet.<br />
Legal ist das nicht. Die Leermasse<br />
im Feld G des Fahrzeugscheins, der Zulassungsbescheinigung<br />
Teil 1, ist in §42, Abs. (3)<br />
der StVZO klar definiert:<br />
„Das Leergewicht ist das Gewicht des<br />
betriebsfertigen Fahrzeugs […] mit zu 90%<br />
gefüllten eingebauten Kraftstoffbehältern […]<br />
einschließlich des Gewichts aller im Betrieb<br />
mitgeführten Ausrüstungsteile […] zuzüglich<br />
75 kg als Fahrergewicht […].<br />
Der Schwindel fällt oftmals erst auf, wenn es<br />
zu spät ist: während der Polizei-Kontrolle.<br />
In dem Casino schenkt Marion Hagedorn<br />
die zweite Runde Kaffee aus. „Ich dachte<br />
wirklich, dass ein paar extra Kilos weiter<br />
nichts ausmachen. Der Eindruck wurde mir<br />
zumindest vermittelt“, sagt sie. „Das hätte<br />
wirklich böse enden können.“ Ihre Einschätzung<br />
trifft zu, nur gesprochen wird darüber<br />
wenig. Überladung ist kein Kavaliersdelikt.<br />
Einen Grund für die Achtlosigkeit liefert<br />
möglicherweise der Bundeseinheitliche<br />
Tatbestandskatalog selbst. Auf den ersten<br />
Blick wird erst eine Gewichtsüberschreitung<br />
von mehr als 20% des zGG mit Punkten<br />
geahndet. Bei 3,5 t immerhin 700 kg. Was<br />
übersehen wird: es ist immer ein Verstoß und<br />
kann auch bei geringerer Überladung mit<br />
Verwarnungsgeldern bestraft werden. Doch<br />
selbst dies erwähnen die wenigsten Verkäufer.<br />
Im Gegenteil. Ein Hersteller spricht sogar von<br />
einer ‚internationalen Wiegetoleranz‘. Eine<br />
Verkaufsmasche. Fakt ist, wie das Verkehrsministerium<br />
auf Nachfrage klarstellt,<br />
dass „sofern das tatsächliche Gewicht des<br />
Kraftfahrzeuges [...] deutlich über dem<br />
zulässigen Gesamtgewicht liegt, ist schon aus<br />
technischen Gründen eine Gefährdung von<br />
Verkehrsteilnehmern zu erwarten. Damit<br />
ist nach § 19, Absatz 2 der Straßenverkehrs-<br />
Zulassungs-Ordnung die Betriebserlaubnis<br />
erloschen und ein Weiterbetrieb unzulässig.“<br />
Es drängt sich die Erkenntnis auf, dass<br />
viele Reiterinnen und Reiter—oder deren<br />
Eltern—dem Risiko mit Gleichgültigkeit<br />
begegnen, oder um die potentielle Gefährdung<br />
von Mensch und Tier schlichtweg nicht<br />
wissen. Technisch ausgelegt sind die meisten<br />
3,5 t Fahrzeuge für die Belastung mit zwei<br />
Großpferden nicht. Verwunderlich ist auch<br />
der Kompromiss, der in Sachen Verarbeitung,<br />
Qualität und Stabilität für ein möglichst<br />
geringes Gewicht scheinbar willens in Kauf<br />
genommen wird.<br />
Geschätzt wiegt ein Fahrgestell, ganz gleich<br />
von welchem Hersteller, ca. 1.700 kg, zwei<br />
Pferde 1.200 kg, der Boden mit Gummibelag<br />
210 kg, Fahrer und Beifahrer zusammen 150<br />
kg, Diesel 90 kg und Equipment 50 kg. Bei<br />
einer 3,5 t Zulassung verbleiben damit 100<br />
kg für den Aufbau. Das ist nicht viel. Zum<br />
Vergleich: Ein einfacher Anhänger aus Holz<br />
wiegt zwischen 800 und 900 kg.<br />
HOHES RISIKO<br />
Und dennoch: anders als bei Anhängern,<br />
die durch Sicherheit aufgrund von stabilen<br />
Baustoffen wie Aluminium überzeugen, ist<br />
Leichtbau bei Pferdetransportern marktfähig.<br />
Kosten soll das Fahrzeug letztlich auch nicht<br />
viel. Kann es bei einem 100 kg schweren Aufbau<br />
dann auch nicht. Aber das Risiko steigt.<br />
Wie dies enden kann, hat Marion Hagedorn<br />
erlebt. Sie führt aus, wie sie zwei Monate nach<br />
Abschluss des Kaufs mit ihrem Transporter<br />
in einen Unfall verwickelt war. „Zum Glück<br />
war es nichts Schlimmes“, sagt sie. Auf der<br />
Rückreise von einem Dressurturnier nahm<br />
ihr ein Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt und<br />
fuhr in die Seite des beladenen Fahrzeugs.<br />
Die Polizei nimmt den Fall noch an der<br />
Unfallstelle auf, die Sachlage scheint klar.<br />
Reiterin und Pferde kommen mit einem<br />
Schrecken davon.<br />
„Ich war nur froh, dass der nicht schneller<br />
gefahren ist“, sagt Hagedorn und lehnt sich<br />
zurück in den Sessel. „Die Seitenwand war<br />
ja so schon hinüber.“ Lachend fügt sie an:<br />
„Zum Glück ist Bella nicht so groß. Aber im<br />
Ernst, mehr Schwung und ich würde nicht<br />
mehr lachen.“<br />
KEIN VERSICHERUNGSSCHUTZ?<br />
Hagedorn gibt die Reparatur ihres Transporters<br />
in Auftrag. Dass sie am Unfallhergang<br />
unbeteiligt ist, bestätigt der Bericht<br />
der Polizei. „Ich dachte natürlich, dass die<br />
Versicherung zahlt“, sagt Hagedorn. „Dafür<br />
hab‘ ich sie ja.“ Doch das tat sie nicht. Denn<br />
aus dem Bericht ging ebenfalls hervor, dass<br />
zwei Pferde während des Unfalls geladen<br />
waren. „Das haben die mit dem Leergewicht<br />
verglichen“, erklärt Hagedorn, „und dann haben<br />
sie festgestellt, dass ich zu dem Zeitpunkt<br />
klar überladen war. Deshalb würden sie nicht<br />
zahlen.“<br />
Das scheint für die meisten Versicherer zu<br />
gelten. In einer offiziellen Stellungnahme<br />
erklärt die Öffentliche Versicherung, auf<br />
Anfrage, dass<br />
„eine Überladung der Fahrzeuge eine Obliegenheitsverletzung<br />
[…] darstellt. Das erhöhte<br />
Risiko führt zu Leistungsminderung oder sogar<br />
Leistungsfreiheit im Schadenfall. […]“<br />
Damit wird klar, dass jeder, der die Überladung<br />
durch seine Pferde akzeptiert, neben<br />
Verwarnungsgeld, Punkten oder dem<br />
Abladen am Straßenrand auch den Verlust<br />
des Verssicherungsschutzes riskiert. Kämen<br />
andere Verkehrsteilnehmer oder die Tiere zu<br />
Schaden, wären die möglichen Folgen fatal.<br />
Es ist fraglich, in welchem Verhältnis dieses<br />
Risiko zu dem Entfall eines Tempolimits oder<br />
Erwerb eines zusätzlichen Führerscheins<br />
stehen kann. Oder zu dem Verantwortungsbewusstsein<br />
von Teilnehmern einer Sportart,<br />
die ihre Pferde und sich durch moderne Gamaschen,<br />
Schutzbandagen, Reithelme oder<br />
Sicherheitswesten schützen.<br />
Marion Hagedorn hat sich entschieden. Sie<br />
fährt heute ihren damaligen Miettransporter,<br />
den sie als Gebrauchtfahrzeug erworben hat.<br />
Zugelassen hat sie das Fahrzeug auf 4,25 t.<br />
3/<strong>2019</strong><br />
71
SPECIAL EUTHANASIE<br />
Der Abschied von einem<br />
geliebten Pferd ist wie ein<br />
kleiner eigener Tod. Von<br />
nun an fehlt ein Freund, der<br />
einen tagtäglich über Jahre<br />
begleitet hat. Dieses Special<br />
ist jenen gewidmet, die<br />
wissen, was das bedeutet.<br />
72 3/<strong>2019</strong>
ABSCHIED<br />
NEHMEN<br />
DER LETZTE GANG ist der schwerste.<br />
Dennoch haben Pferdehalter nicht<br />
nur die Möglichkeit, sondern auch die<br />
Pflicht, zu entscheiden, wann es<br />
an der Zeit ist, den Freund zu erlösen.<br />
Ein Special über Verantwortung<br />
und Umgang mit der Trauer<br />
TEXT: DOMINIQUE WEHRMANN<br />
SPECIAL<br />
INHALT<br />
EIN LEBEN IN DEINER HAND<br />
Unsere große Verantwortung und<br />
was sie bedeutet S. 74<br />
SO REGELT DIE NATUR DIE DINGE<br />
Der Tod in freier Wildbahn und was wir von Wildpferden<br />
lernen können S. 78<br />
WELCHE MÖGLICHKEITEN GIBT ES?<br />
Das sind die Wege S. 82<br />
WAS KOMMT DANACH?<br />
Ein würdiges Ende S. 84<br />
UMGANG MIT DER TRAUER<br />
Was hilft, wenn nichts mehr geht –<br />
ein Interview S. 86<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
3/<strong>2019</strong><br />
73
SPECIAL EUTHANASIE<br />
EIN LEBEN IN<br />
DEINER HAND<br />
Wir verbringen 365 Tage im Jahr mehrere Stunden mit<br />
unseren Pferden. Aber irgendwann kommt der Moment,<br />
in dem wir uns trennen müssen. Manchmal plötzlich.<br />
Manchmal ist es aber auch ein Prozess. Und der erfordert<br />
Empathie, Mut und auch Selbstlosigkeit<br />
UNSERE EXPERTEN<br />
PROF. DR.<br />
KARSTEN FEIGE<br />
Direktor der Klinik für Pferde an der<br />
Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />
(TiHO) ◆ www.tiho-hannover.de<br />
DR. ANNETTE<br />
WYRWOLL<br />
Tierärztin (und Pferdewirtschaftsmeisterin<br />
Klassische<br />
Reitausbildung und Zucht und<br />
Haltung) mit eigener Praxis in Bayern<br />
◆ www.pferdepraxis-neuhof.de<br />
Erwiesen: In Anwesenheit<br />
der Besitzer ist<br />
das Einschläfern stressfreier<br />
für die Pferde.<br />
74 3/<strong>2019</strong>
Inzwischen ist es wissenschaftlich belegt:<br />
Am wenigsten Stress beim Einschläfern<br />
haben Pferde, wenn die Besitzer dabei<br />
sind. Das fand das Team um Prof. Dr.<br />
Heidrun Gehlen an der Universität Berlin<br />
heraus. Aber dabei sein, wenn das Pferd<br />
stirbt? Das ist nicht leicht. Doch es ist der<br />
letzte Dienst, den man seinem Pferd erweisen<br />
kann.<br />
Es ist schon lange her, dass ich mein<br />
Pferd Ismene „Menchen“ einschläfern<br />
musste. Sie gehörte 18 Jahre lang zu<br />
meinem Leben. Nein, falsch. Sie war mein<br />
Leben. Die letzten Jahre verbrachte sie<br />
als Rentnerin mit ihren Freunden auf der<br />
Weide. Nicht nur ich, alle haben sie für<br />
ihren beinahe katzenhaften Eigensinn<br />
geliebt. Anfassen ließ sie sich nur ungern.<br />
Und wenn ihr etwas nicht passte, wusste<br />
sie das sehr deutlich zu zeigen. Ein echtes<br />
Charakterpferd, das mich Demut gelehrt<br />
hat, mir aber vor allem unendlich Freude<br />
bereitet und nicht zuletzt zwei wunderbare<br />
Fohlen geschenkt hat. Eines Tages bekam<br />
ich einen Anruf: „Du musst kommen,<br />
Ismene geht es sehr schlecht.“ Ich setzte<br />
mich ins Auto und fuhr gen Heimat.<br />
Dort stand sie und brummelte, als sie<br />
mich erblickte. Eigentlich so wie immer.<br />
Trotzdem war alles anders. Ich öffnete<br />
die Box. Ismene stand vor mir, buchstäblich<br />
mit hängenden Ohren. Und ich sah<br />
die Bescherung. Ihre Beine wollten nicht<br />
mehr. Die Fesselköpfe hatten sich deutlich<br />
gesenkt. Sie muss unfassbare Schmerzen<br />
gehabt haben. Als hätte sie mein Entsetzen<br />
gespürt, drückte Ismene mir ihre Stirn vor<br />
die Brust, schloss die Augen und ließ sich<br />
zum ersten Mal in unserer langen gemeinsamen<br />
Zeit von mir kraulen. Es war, als<br />
wollte sie sagen, „Ich kann nicht mehr,<br />
bitte hilf mir!“ Es klingt verrückt, aber<br />
genau diese Worte kamen bei mir an. Nie<br />
hätte sie sich zuvor erniedrigt, bei einem<br />
Menschen Anlehnung zu suchen. Und nun<br />
stand meine kleine Diva da und legte ihr<br />
Schicksal buchstäblich in meine Hände.<br />
Ich liebte dieses Pferd. Aber ich wusste<br />
auch, dass sie mit 27 erfüllten Pferdejahren<br />
keine womöglich schmerzhaften Therapien<br />
über sich ergehen lassen sollte, deren<br />
Erfolgsaussichten ohnehin fraglich wären.<br />
Der Tierarzt riet mir, sie zu erlösen. Ich<br />
konnte nur nicken. Ismene lehnte Männer<br />
im Allgemeinen ab und Tierärzte im<br />
Besonderen. An diesem Tag war sie jedoch<br />
ganz ruhig. Ich führte sie auf ein Stück<br />
Wiese hinter dem Stall. Sie nahm ein Büschel<br />
Gras, kaute bedächtig darauf herum.<br />
Der Tierarzt hatte ihr schon vorher einen<br />
Venenzugang gelegt. Ich hielt mein „Menchen“<br />
am Halfter. Er setzte die Spritze und<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
3/<strong>2019</strong><br />
75
SPECIAL EUTHANASIE<br />
Bei dauerhaften<br />
Schmerzen durch<br />
eine unheilbare<br />
Erkrankung muss<br />
das Pferd erlöst<br />
werden.<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
Bruchteile von Sekunden später lag Ismene<br />
am Boden. Tot. Das ging so schnell und<br />
war so surreal, dass ich es gar nicht fassen<br />
konnte. Noch lange knieten meine Schwester,<br />
Ismenes Freundin, die sie zum Schluss<br />
gepflegt hat, und ich um dieses unvergleichliche<br />
Pferd herum. Wir erzählten uns unsere<br />
Erlebnisse mit Ismene und weinten. Es war<br />
unendlich traurig. Und doch weiß ich heute,<br />
dass es das Richtige war. Ich habe mir oft<br />
die Frage gestellt, ob wir Menschen Gott<br />
spielen dürfen. Aber was wäre die Alternative<br />
gewesen? Ismene auf ihrem letzten Gang<br />
zu begleiten, das war ich ihr schuldig. Und<br />
irgendwie fühlte es sich auch wie ein runder<br />
Abschluss unseres gemeinsamen Weges an.<br />
Ich bin heute sehr froh, das mit ihr gemeinsam<br />
durchgestanden zu haben.<br />
SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNGEN<br />
Prof. Dr. Karsten Feige, Leiter der Pferdeklinik<br />
an der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover (TiHo), hat die Erfahrung<br />
gemacht, dass die meisten Pferdebesitzer<br />
alles tun würden, um ihren Pferden zu<br />
helfen. Noch vor 30 oder 40 Jahren wurde<br />
ein alterndes Sportpferd irgendwann<br />
„abgeschafft“. Das ist heute ganz anders.<br />
Prof. Feige: „Der Status des Pferdes hat sich<br />
verändert. Aus dem Nutztier ist ein Begleittier<br />
geworden. Wobei ich betonen möchte,<br />
dass auch diese ja durchaus Nutztiere<br />
sind, denn sie nützen ihren Besitzern. Sie<br />
schenken ihnen Freude, Zuneigung usw.“<br />
Umso schmerzhafter ist der Moment, wenn<br />
aufgrund einer Verletzung oder einer schweren<br />
Erkrankung die Entscheidung zum<br />
Einschläfern getroffen werden muss. Hier ist<br />
auch der Tierarzt gefragt. Er muss abwägen,<br />
ob eine Chance auf Heilung besteht, oder<br />
nicht. Das Tierschutzgesetz gibt vor, dass ein<br />
Tier eingeschläfert werden muss, wenn „ein<br />
Weiterleben mit nicht behebbaren Schmerzen<br />
und Leiden verbunden ist“. Das bedeutet<br />
mit anderen Worten: Wenn ein Pferd z.B.<br />
aufgrund einer schwerwiegenden chronischen<br />
Hufrehe nie wieder ein schmerzfreies<br />
und pferdegerechtes Leben führen kann,<br />
muss es eingeschläfert werden. Zur Rechtfertigung<br />
des Einschläferns fordert das<br />
Tierschutzgesetz immer einen „vernünftigen<br />
Grund“. Das ist in diesem Fall die schwere<br />
und unheilbare chronische Krankheit. Prof.<br />
Feige erklärt: „Der Schutz des Wohlbefindens<br />
des Tieres steht über dem Schutz des<br />
Lebens. Als Tierärzte sind wir verpflichtet,<br />
alles zu tun, damit Leiden verhindert<br />
wird. Das ist anders als beim Menschen,<br />
bei denen der Arzt alles tut, um das Leben<br />
des Menschen zu retten.“ Nicht behebbare<br />
Leiden oder Schmerzen des Pferdes sind<br />
also zugleich ein „vernünftiger Grund“, das<br />
Tier einzuschläfern. Denn würde man dies<br />
nicht tun, würde man ihm weiteres Leid<br />
zufügen. Der Tierarzt ist in einem solchen<br />
Fall gefordert, auf den Besitzer einzuwirken<br />
und ihm klar zu machen, dass es im Sinne<br />
seines Pferdes die bessere Lösung ist, dessen<br />
Leid zu beenden statt es immer weiter in die<br />
Länge zu ziehen.<br />
Wobei die Tierärzteschaft sich wünschen<br />
würde, dass der Gesetzgeber eine genauere<br />
Definition gibt, was denn eigentlich als „vernünftiger<br />
Grund“ gilt, sagt Prof. Dr. Feige.<br />
Können das zum Beispiel auch wirtschaftliche<br />
Gründe sein? Dass Besitzer ihre Pferde<br />
„loswerden“ wollen, erleben die Ärzte an<br />
der TiHo so gut wie überhaupt nicht mehr.<br />
Im Gegenteil. Viel relevanter sind fehlende<br />
finanzielle Mittel bei der Behandlung<br />
der Pferde, zum Beispiel bei Koliken, die<br />
operiert werden müssen. Inzwischen liegt<br />
die Erfolgsquote hier bei ca. 80 Prozent.<br />
Dennoch besteht ein Restrisiko, dass sich<br />
eine Kolik während der Operation als nicht<br />
behebbar herausstellt oder dass im Anschluss<br />
an die OP Komplikationen auftreten,<br />
76 3/<strong>2019</strong>
Kolik-OP oder nicht? Mit einer Versicherung<br />
kann die Entscheidung unabhängig vom<br />
Geldbeutel getroffen werden.<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
in deren Folge das Pferd eingeschläfert werden<br />
muss. Prof. Feige: „Ehe wir entscheiden,<br />
was zu tun ist, muss im Vorfeld so sicher<br />
wie möglich abgeklärt werden, ob eine<br />
Operation erfolgsversprechend ist. Dafür<br />
werden verschiedene Faktoren in Erwägung<br />
gezogen, vor allem die aktuelle Verfassung<br />
des Pferdes.“ Wenn die Erfolgsaussichten<br />
einer OP gegeben sind, wird der Tierarzt<br />
im Regelfall sofort handeln, schließlich hat<br />
er nach seiner Berufsordnung die Aufgabe,<br />
„Leiden oder Krankheiten zu heilen“. Eine<br />
Operation ist jedoch immer mit hohem finanziellen<br />
Aufwand verbunden. Den wollen<br />
oder können manche Pferdebesitzer nicht<br />
auf sich nehmen. Was dann? Der Tierarzt<br />
kann nicht einfach trotzdem operieren.<br />
Dann wäre er sehr schnell finanziell ruiniert.<br />
Rechtlich muss der Halter im Falle einer<br />
Krankheit seines Pferdes die Kosten für<br />
„medizinisch indizierte Heilbehandlungsmaßnahmen“<br />
übernehmen. Das ist die eine<br />
Sicht der Dinge. Aber es gibt auch Vertreter<br />
der Meinung, dass es einem Besitzer nicht<br />
zuzumuten ist, sich selbst in den wirtschaftlichen<br />
Ruin zu stürzen, um das Pferd zu<br />
retten. Prof. Feige erzählt von Fällen, in<br />
denen Besitzer ihre eigene Lebensversicherung<br />
kündigen wollten, um dem Pferd eine<br />
Operation zu ermöglichen. „Damit fühlen<br />
auch wir uns dann sehr, sehr unwohl“, so<br />
Feige. Ein Dilemma für alle Beteiligten. Aus<br />
dem es aber einen Ausweg gibt: „In meinen<br />
Augen wäre es eine elegante Lösung, eine<br />
OP-Versicherung abzuschließen“, rät Prof.<br />
Feige. „Das schützt den Tierhalter und den<br />
Tierarzt. Die Entscheidung, ob Operation<br />
oder nicht kann dann rein auf medizinischen<br />
Fakten basierend getroffen werden.“<br />
SCHWARZE SCHAFE?<br />
Für die meisten Pferdemenschen ist der<br />
Schritt, den Tierarzt mit der Tötung des eigenen<br />
Pferdes zu beauftragen, ein sehr, sehr<br />
schwerer. Verantwortungsvolle Tierärzte<br />
gehen damit empathisch um und wirken<br />
auf den Pferdebesitzer ein. Würden sie ein<br />
unheilbar krankes und leidendes Pferd<br />
weiter behandeln, verstießen sie gegen §1<br />
des Tierschutzgesetzes (ebenso wie Besitzer,<br />
die sich weigern, dem Einschläfern eines<br />
unheilbar kranken und leidenden Pferdes<br />
zuzustimmen). Besitzer sind also stets<br />
gefragt, sich Gedanken zu machen, ob das<br />
Leben ihrer Pferde noch lebenswert, oder<br />
mit nicht behebbaren Schmerzen verbunden<br />
ist. Ist letzteres der Fall, ist das Einschläfern<br />
dem Weiterleben vorzuziehen. Gegebenenfalls<br />
sollte man sich eine zweite tierärztliche<br />
Meinung einholen.<br />
DIE AUSBILDUNG<br />
DER TIERÄRZTE<br />
Prof. Dr. Karsten Feige berichtet: „Der<br />
Bereich Euthanasie nimmt im Studium<br />
angehender Tierärzte in verschiedenen<br />
Vorlesungen immer wieder einen Platz<br />
ein. Die Thematik wird dann aus medizinischer,<br />
pharmakologischer und aus<br />
rechtlicher Sicht besprochen.“<br />
Zudem haben die Studenten die<br />
Möglichkeit, Wahlpflichtveranstaltungen<br />
und Vorlesungen zu besuchen, wo<br />
beispielhafte Fälle mit einem Tierethiker<br />
besprochen und diskutiert werden. Die<br />
möglichen Diskrepanzen zwischen den<br />
Ratschlägen der Tierärzte und den Wünschen<br />
der Besitzer seien aber Grenzsituationen,<br />
auf die man die Studenten<br />
nicht umfassend vorbereiten könne.<br />
„Allerdings“, so Prof. Feige, „erleben sie<br />
das während ihres praktischen Semesters<br />
täglich im beruflichen Alltag.“<br />
3/<strong>2019</strong><br />
77
SPECIAL EUTHANASIE<br />
SO REGELT DIE NATUR<br />
DIE DINGE<br />
Viele Besitzer älterer Pferde stehen irgendwann vor der schwierigen<br />
Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem es besser ist,<br />
das Pferd zu erlösen. Neben dem Minen spiel des Pferdes,<br />
das einem verraten kann, ob es noch Lebensfreude hat, ist<br />
das Verhalten in der Gruppe ein wichtiger Indikator.<br />
Das zeigen Beobachtungen bei Wildpferden<br />
Prof. Dr. Konstanze Krüger von der<br />
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt<br />
in Nürtingen (HFWU) ist unter anderem<br />
in der Verhaltensforschung tätig. Schon<br />
seit 2007 beobachten sie und ihr Team wildlebende<br />
Pferde in Italien. Die Herde, mit der<br />
sie sich hauptsächlich beschäftigen, umfasst<br />
300 Pferde. Die ziehen allerdings nicht<br />
zusammen umher, sondern in kleineren Untergruppen<br />
von vier bis 25 Tieren. Was Prof.<br />
Krüger und ihr Team beobachten: „Wenn<br />
alte Pferde in der Herde sterben, nimmt<br />
der Rest der Herde kaum Notiz davon.“<br />
Das würde ihr auch von Kollegen berichtet,<br />
die sich mit anderen Beutetieren wie z.B.<br />
Gazellen beschäftigen. „Es ist, als wäre dem<br />
Rest der Herde klar, dass ihnen keine Gefahr<br />
droht. Selbst dann, wenn ein Raubtier ein<br />
Mitglied der Gruppe gerissen hat und direkt<br />
dort frisst, lässt das den Rest der Herde<br />
ziemlich kalt. Ganz nach dem Motto: ,Der<br />
ist satt, dann ist er harmlos‘.“<br />
Anders verhalte es sich, wenn zwischen<br />
einzelnen Pferden der Gruppe eine große<br />
78 3/<strong>2019</strong>
Wenn ältere oder kranke<br />
Pferde nicht mehr mit<br />
ihrer Herde mitziehen, ist<br />
das meist ein Zeichen des<br />
herannahenden Todes.<br />
Foto: www.slawik.com<br />
Bindung herrscht, z.B. bei Stuten und Fohlen,<br />
aber auch bei ausgewachsenen Pferden:<br />
„Dann laufen die Pferde zwei oder drei Tage<br />
lang suchend umher, wiehern ständig und<br />
sind sichtlich gestresst. Erst am dritten oder<br />
vierten Tag geben sie auf.“<br />
Was die Forscher auch immer wieder<br />
beobachten: Alte Pferde, die bald sterben<br />
werden, sondern sich von der Herde ab.<br />
Prof. Krüger: „Es ist fraglich, ob man sagen<br />
kann, sie separieren sich aktiv. Es ist eher so,<br />
dass sie anscheinend keine Notwendigkeit<br />
mehr sehen, mit der Herde mitzulaufen.“<br />
Dies sei ein Verhalten, was man auch bei<br />
alten Hauspferden beobachten könne. „Ich<br />
habe den Eindruck, alte Pferde haben nicht
SPECIAL EUTHANASIE<br />
Der beste Kumpel<br />
spielt eine große<br />
Rolle im Pferdeleben.<br />
Wenn er stirbt, ist<br />
das ein schmerzlicher<br />
Einschnitt.<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
mehr den Ehrgeiz, Neues zu lernen und sich<br />
immer wieder in der Gruppe zu behaupten.“<br />
MERFELDER BRUCH<br />
Noch näher dran an Wildpferden ist Friederike<br />
Rövekamp. Sie ist als Forstoberinspektorin<br />
im Merfelder Bruch tätig, wo die<br />
Dülmener Wildpferde zuhause sind und bestätigt<br />
die Erkenntnisse von Prof. Konstanze<br />
Krüger: „Das erste Zeichen des nahenden<br />
Todes ist immer, dass die Pferde sich von der<br />
Herde absondern. Ältere Pferde werden von<br />
der Herde zurückgelassen.“ Ganz anders<br />
verhielte es sich aber bei schwachen Fohlen.<br />
„Sie sterben oft im Familienverband. Es ist<br />
dann auch gar nicht so leicht, den Kadaver<br />
zu entfernen, weil die Stute ihn verteidigt,<br />
gerade wenn sie noch jung ist. Wir lassen<br />
das tote Fohlen dann noch so lange liegen,<br />
bis die Stute Abschied genommen hat.“<br />
SO NATURNAH WIE MÖGLICH<br />
Diese Praxis hat sich auch bei Julia Sieger<br />
bewährt, auf deren Hof zwar keine Stuten<br />
und Fohlen zuhause sind, dafür aber eine<br />
32-köpfige Herde Rentner. Wer sein Pferd<br />
hierher bringt, hat in der Regel einen Platz<br />
auf Lebenszeit gebucht. Und so gehört auch<br />
das Sterben zum Alltag dazu. Julia Sieger berichtet:<br />
„Ein ziemlich sicheres Zeichen, dass<br />
die Zeit gekommen ist, ist wenn die Pferde<br />
sich absondern. Ich denke, man muss sich<br />
überlegen, was für Pferde Glück bedeutet.<br />
Das ist doch dann, wenn sie schmerzfrei mit<br />
ihren Freunden umherziehen können. So<br />
verbringen sie hier ihre Tage – Fellkraulen,<br />
Fressen, Saufen, Schlafen, manche spielen<br />
noch miteinander, dann bricht plötzlich die<br />
allgemeine Lust auf einen kleinen Galopp<br />
aus und sie fetzen alle zusammen – jeder so<br />
wie er kann – über die Weide. Wenn einzelne<br />
Pferde da nicht mehr mitmachen und<br />
sich womöglich sogar von ihren Lebenspartnern<br />
fernhalten, weiß ich: Dann wollen die<br />
Pferde selbst nicht mehr. Man sieht es ihnen<br />
80 3/<strong>2019</strong>
auch im Auge an. Es wird matt und trüb. Es<br />
ist kein Glanz mehr drin.“<br />
Julia Siegers Herde ist ein fester Verbund.<br />
Abschied zu nehmen ist nicht nur für die<br />
Pferdebesitzer schmerzhaft. Auch der jeweilige<br />
vierbeinige „Lebenspartner“ trauert.<br />
Und das besonders, wenn er nicht versteht,<br />
wo sein Kumpel denn abgeblieben ist. Viele<br />
Pferdehalter kennen Geschichten, in denen<br />
trauernde Pferde regelrecht krank wurden.<br />
Darum hat Julia Sieger im Laufe der Zeit ein<br />
eigenes System entwickelt: „Wenn möglich,<br />
nehmen der Besitzer und ich sowohl das<br />
betroffene Pferd als auch seinen Kumpel<br />
mit in eine ruhige, abgetrennte Ecke auf<br />
der Weide. Dort lassen wir den Freund frei<br />
und das betroffene Pferd bekommt vom<br />
Tierarzt erst eine Sedierung, und dann eine<br />
Narkose, so dass es sich von sich aus hinlegt.<br />
Erst dann bekommt es das Medikament. Ich<br />
habe die Erfahrung gemacht, dass die ,Hinterbliebenen‘<br />
das besser verstehen. Sie gehen<br />
dann noch einmal hin und verabschieden<br />
sich. Und dann ziehen sie weiter. Sobald der<br />
Tierarzt sich verabschiedet hat, öffne ich das<br />
Gatter, dass auch die Herde den Toten noch<br />
einmal besuchen kann und so Bescheid<br />
weiß. Manche gucken nur von Weitem<br />
und wenden sich dann wieder dem Gras<br />
zu. Ich habe den Eindruck, sie riechen das.<br />
Andere gehen dicht an das tote Pferd heran<br />
und wenden sich erst danach wieder dem<br />
Tagesgeschäft zu. Aber sie sind alle ganz<br />
ruhig. Einfach wegnehmen macht Trauer.<br />
„Wenn die Pferde<br />
einen trüben Blick<br />
haben, in sich gekehrt<br />
sind und ein<br />
Schmerzgesicht<br />
zeigen, dann weiß<br />
ich: Es ist Zeit.“<br />
Dr. Annette Wyrwoll<br />
Aber wenn sie die Chance haben, sich zu<br />
verabschieden, ist es okay.“<br />
In aller Regel ist Dr. Annette Wyrwoll, die<br />
als fahrende Tierärztin ihre Patienten oft<br />
jahrelang kennt, sich mit den Besitzern einig<br />
über den Zeitpunkt des Abschieds. „Die<br />
meisten Pferdebesitzer kennen ihre Pferde<br />
so gut, dass sie selbst sehen, wenn ihre Tiere<br />
keine Lebensfreude mehr haben, nicht mehr<br />
wiehern bei der Begrüßung und das Auge<br />
keinen Glanz mehr hat.“ Der Gesichtsausdruck<br />
sei in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich:<br />
„Für mich ist das Auge ein Indikator<br />
– viel mehr noch als z.B. der Ernährungszustand.<br />
Ich erlebe es häufig, dass selbst<br />
ernannte Tierschützer das Veterinäramt<br />
anrufen und sagen, da stehe ein abgemagertes<br />
Pferd auf der Weide. Ein über 30-jähriges<br />
Pferd kann die Nahrung nicht mehr so verwerten,<br />
wie ein junges. Dann ist es natürlich<br />
auch nicht mehr so gut im Futter. Aber es<br />
kann noch viel Spaß am Leben haben. Doch<br />
wenn die Pferde einen trüben Blick haben,<br />
in sich gekehrt sind und ein Schmerzgesicht<br />
zeigen, dann weiß ich: Es ist Zeit.“<br />
Sie hat die Erfahrung gemacht, dass<br />
einfühlsame und sensible Besitzer das in der<br />
Regel genauso sehen. Aber sie erlebt es auch,<br />
dass Pferdehalter ihre Tiere nicht loslassen<br />
können. „In solchen Fällen versuche ich,<br />
Kontakt zu Freunden oder Verwandten aufzunehmen<br />
und die zu bitten, auf die Besitzer<br />
einzuwirken. Wenn alles nichts hilft, muss<br />
ich allerdings das Veterinäramt einschalten,<br />
der das Pferd dann enteignet und die<br />
Anordnungen trifft.“<br />
Alte Pferde sind mager,<br />
weil sie ihr Futter nicht<br />
mehr gut verwerten<br />
können. Das allein<br />
sagt nichts über ihre<br />
Lebensqualität aus.<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
3/<strong>2019</strong><br />
81
SPECIAL EUTHANASIE<br />
WELCHE MÖGLICHKEITEN GIBT ES,<br />
EIN PFERDELEBEN ZU BEENDEN?<br />
Eine Frage, mit der man sich beschäftigen muss – schon weil die Ausstellung des<br />
Equidenpasses eine Antwort verlangt<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
Juristisch gibt es zwei Möglichkeiten, ein<br />
Pferdeleben zu beenden: die Schlachtung,<br />
falls das Pferd als Schlachtpferd eingetragen<br />
ist, sowie die Euthanasie, das Einschläfern.<br />
Die Euthanasierung kann zuhause in<br />
der vertrauten Umgebung erfolgen. Aber<br />
auch hier sollte – so es denn geplant werden<br />
kann – sichergestellt sein, dass das tote Pferd<br />
nicht tagelang am Stall liegt (siehe hierzu<br />
S. 84 das Kapitel „Was kommt danach“).<br />
Heutzutage dürfen Pferde nur nach vorheriger<br />
Betäubung eingeschläfert werden. Dr.<br />
Annette Wyrwoll verfährt folgendermaßen:<br />
„Ich gebe den Pferden erst ein Beruhigungsund<br />
dann ein Narkosemittel. Dann legen<br />
Sie sich schon von selbst hin. Erst wenn sie<br />
tief in Narkose sind, gebe ich das eigentliche<br />
Mittel zum Einschläfern.“ Ihre Wahl fällt dabei<br />
auf T61. „Es wirkt ähnlich wie Zyankali.<br />
Es geht sofort auf die Atmung und das Herzkreislaufsystem“,<br />
erklärt Dr. Wyrwoll und<br />
berichtet weiter: „Früher hat man T61 auch<br />
ohne Narkose gegeben. Die Pferde fallen<br />
auch dann einfach um. Allerdings hat man<br />
dann in Studien mittels Messung der Gehirnströme<br />
festgestellt, dass die Pferde noch<br />
voll bei Bewusstsein sind, wenn die Atmung<br />
aussetzt. Daher ist es zwingend notwendig,<br />
vorher eine Narkose zu geben!“ Um ganz<br />
sicherzugehen, dass nichts schief geht und<br />
das Pferd auch wirklich sofort tot ist, warnt<br />
sie, auf keinen Fall zu niedrig zu dosieren.<br />
„Ich gebe immer die doppelte Menge von<br />
dem, was eigentlich vorgeschrieben wäre.<br />
Aber T61 ist teuer. Wer glaubt, er kann ein<br />
Pferd für 80 Euro einschläfern, liegt falsch!<br />
Wenn man es richtig macht und so, dass das<br />
Pferd nichts davon spürt, muss man mit gut<br />
200 Euro rechnen. Am Medikament sollte<br />
man nicht sparen!“ Dr. Annette Wyrwoll hat<br />
in ihrer 36-jährigen Tätigkeit als Tierärztin<br />
hunderte Pferde nach diesem Prinzip eingeschläfert<br />
und damit immer gute Erfahrungen<br />
gemacht.<br />
Was passieren kann, wenn man T61 ohne<br />
vorherige Allgemeinanästhesie gibt, erklärt<br />
Prof. Dr. Karsten Feige, der Leiter der Klinik<br />
für Pferde an der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover (TiHo): „Bei der Gabe von T61<br />
ohne vorherige Narkose ist nicht gesichert,<br />
dass die Voraussetzungen<br />
für eine<br />
schmerzlose Tötung<br />
gegeben sind. Denn<br />
bei gestressten<br />
Pferden oder<br />
solchen, die in<br />
einem schlechten<br />
Kreislaufzustand<br />
vorgestellt<br />
werden, wirkt<br />
das Medikament<br />
mitunter nicht<br />
richtig. In dem Fall<br />
tritt eine Atemlähmung<br />
bei vollem<br />
Bewusstsein auf,<br />
das heißt, das Pferd<br />
erstickt.“ Eine Szene,<br />
die niemand erleben<br />
möchte! An der TiHo wird<br />
übrigens zum Einschläfern<br />
nicht T61 verwendet, sondern<br />
es kommen sogenannte Barbiturate<br />
zum Einsatz, also Narkosemittel<br />
in Überdosis – allerdings auch die erst,<br />
nachdem sich das Pferd in „operationstauglicher<br />
Allgemeinanästhesie“ befindet, betont<br />
Prof. Dr. Feige. Welches Medikament man<br />
auch wählt, wichtig ist vor allem, dass die<br />
Pferde vorher so betäubt wurden, dass sie<br />
garantiert nichts mehr mitbekommen.<br />
SCHLACHTEN – HEUTE IMMER SELTENER<br />
Beim Vorgang des Schlachtens bekommt<br />
das Pferd erst einen Bolzenschuss und dann<br />
einen Kehlschnitt, damit es ausblutet. Durch<br />
den Bolzenschuss wird das Gehirn zerstört.<br />
Das Pferd kann nichts mehr fühlen. Sterben<br />
tut es letztlich durch den Kehlschnitt<br />
und das Ausbluten. Der Bolzenschuss ist<br />
eigentlich eine schnelle Art und Weise, das<br />
Bewusstsein des Pferdes auszuschalten.<br />
Tierärztin Dr. Annette Wyrwoll gibt allerdings<br />
zu bedenken: „Wenn die Pferde zum<br />
Schlachthof transportiert werden, riechen<br />
sie dort das Blut und spüren die Angst anderer<br />
Tiere.“ Das will wohl niemand seinem<br />
Pferd zumuten. Zumal auch hier gilt: Am<br />
wenigsten Stress hat das Pferd, wenn der Besitzer<br />
dabei ist … Wer sich für die Schlachtung<br />
seines Pferdes entscheidet, sollte<br />
sichergehen, dass das Pferd nicht auf einen<br />
langen qualvollen Transport ins Ausland<br />
geschickt wird. Wenn die Pferde im eigenen<br />
Stall geschlachtet werden sollen, muss der<br />
Tierarzt einen Begleitschein ausfüllen und<br />
das Pferd vor Ort ausbluten. Auch das ist<br />
theoretisch möglich, aber in der Praxis<br />
schwierig, wenn in dem Stall noch anderer<br />
Einsteller und womöglich auch Kinder sind.<br />
Sind Pferde als Schlachtpferde im Equiden<br />
pass eingetragen, dürfen sie ohne<br />
weitere Angabe von Gründen geschlachtet<br />
werden. Der „vernünftige Grund“ für die<br />
Tötung ist dann die Weiterverarbeitung<br />
zum Lebensmittel. Was bei eingetragenen<br />
Schlachtpferden nicht ohne weiteres<br />
möglich ist, ist die Behandlung mit Medikamenten.<br />
Es gibt bestimmte Arzneimittel,<br />
die im Körper eines für die Lebensmittel-<br />
82 3/<strong>2019</strong>
Wie soll es<br />
passieren?<br />
Auch wenn es<br />
schwerfällt,<br />
diese Frage<br />
sollte man<br />
sich rechtzeitig<br />
stellen.<br />
verarbeitung vorgesehenen Tieres nicht<br />
vorkommen dürfen. Welche das sind,<br />
ist im Verzeichnis der zur Behandlung<br />
von Equiden wesentlichen Stoffe<br />
festgelegt. Das kann unter Umständen<br />
bedeuten, dass ein Schlachtpferd nicht<br />
mit den Mitteln der Wahl behandelt<br />
werden kann, weil diese für Schlachttiere<br />
verboten sind. Beispielhaft können hier<br />
Infektionskrankheiten genannt werden,<br />
bei denen nur bestimmte Antibiotika<br />
wirksam sind. „Allerdings“, so berichtet<br />
Prof. Feige, „kann ein Pferd, das bei uns<br />
eingeliefert wird, sofort zum Nicht-<br />
Schlachtpferd umgetragen werden, so<br />
dass keine Einschränkungen bei der medizinischen<br />
Versorgung entstehen.“ Nur<br />
der Weg zurück geht dann nicht mehr.<br />
Einmal Nicht-Schlachtpferd, immer<br />
Nicht-Schlachtpferd.<br />
DIE RECHTSLAGE<br />
Schlachtung<br />
Unter bestimmten Bedingungen (wenn kein<br />
Schlachtverbot vorliegt!) darf eine Notschlachtung<br />
vorgenommen werden<br />
● Eine Schlachtung kann in einem Schlachtbetrieb<br />
erfolgen, wenn eine Lebendbeschau<br />
vorausging. Für die „Notschlachtung außerhalb<br />
eines Schlachthofes“ muss ein an sich gesundes<br />
Tier einen Unfall erlitten haben, der einen<br />
Transport zum Schlachthof aus tierschützerischen<br />
Gründen verbietet. Gleichzeitig muss<br />
ein Tierarzt vor der Tötung eine Schlachttieruntersuchung<br />
vornehmen, d.h. es muss eine<br />
Untersuchung des noch lebenden Tieres stattfinden.<br />
Das kann nur vor Ort erfolgen, wenn ein<br />
Tierarzt einen Begleitschein ausfüllt. Das Pferd<br />
muss nach dem Bolzenschuss ausbluten und<br />
dann in den Schlachthof gebracht werden.<br />
● Für Krankschlachtungen gibt es keine rechtlichen<br />
Voraussetzungen mehr, das heißt: Es<br />
dürfen nur noch verunfallte Tiere geschlachtet<br />
werden.<br />
Euthanasie<br />
Es gibt zwei Gründe für eine Euthanasie<br />
1. Ethische Gründe: Eine Euthanasie ist entsprechend<br />
dem Tierschutzgesetz immer zu rechtfertigen,<br />
wenn nicht behebbare Schmerzen<br />
und Leiden bestehen. Bei erheblichen, nicht<br />
zu lindernden Schmerzen oder Leiden ist ein<br />
Tierarzt zur Euthanasie verpflichtet.<br />
2. Gesetzliche Vorgaben: Tötung von Pferden<br />
zur Verhinderung der Ausbreitung von Tierseuchen<br />
entsprechend dem Tiergesundheitsgesetz<br />
(z.B. bei Infektiöser Anämie)<br />
Die Möglichkeit zur Euthanasie wird auch durch<br />
das Tierschutzgesetz eingeschränkt.<br />
● § 17 des Tierschutzgesetzes besagt, dass<br />
eine Tötung nicht ohne vernünftigen Grund<br />
erfolgen darf.<br />
● § 4 legt fest, dass eine Tötung nur unter<br />
Betäubung erfolgen darf: Ein Wirbeltier darf nur<br />
unter wirksamer Schmerzausschaltung (Betäubung)<br />
in einem Zustand der Wahrnehmungsund<br />
Empfindungslosigkeit oder sonst, soweit<br />
nach den gegebenen Umständen zumutbar,<br />
nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet<br />
werden.<br />
● Der „vernünftige Grund“ liegt einer<br />
schmerzlosen Tötung also zugrunde. Um<br />
diesen zu ermitteln, bedarf es tierärztlichen<br />
Sachverstandes.<br />
● Tierärztliche Indikationen zur Tötung:<br />
– veterinärpolizeiliche Maßnahmen<br />
– geringe Überlebenschance, nicht behebbare<br />
Schmerzen oder Leiden<br />
– unverhältnismäßig teure Therapie zur Erreichung<br />
eines schmerzfreien Zustandes (Kolik-<br />
OP), wobei das kontrovers gesehen wird<br />
LUDGER<br />
BEERBAUM<br />
powered by Prestige<br />
12.MÄRZ <strong>2019</strong><br />
MESSEGELÄNDE ESSEN<br />
Halle 4, Beginn 20:00 Uhr<br />
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WWW.EQUITANA.COM<br />
© Jacques Toffi<br />
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SPECIAL EUTHANASIE<br />
Wer weiß, dass sein Pferd erlöst<br />
werden muss und das aufgrund<br />
der Umstände planen<br />
kann, muss unbedingt den Stallbesitzer<br />
informieren. Niemand möchte, dass<br />
das tote Pferd längere Zeit auf dem<br />
Hof liegt. Das wäre für alle Beteiligten<br />
eine Belastung. Früher bedeutete das<br />
zwangsläufig, dass der Stallbesitzer bei<br />
der Tierkörperverwer tungsanstalt anruft<br />
und die Abholung beauftragt. Aber die<br />
Vorstellung, dass das Pferd mit Gurten<br />
an den Beinen auf einen LKW gehievt<br />
wird, um dann „entsorgt“ zu werden, liegt<br />
vielen Pferdehaltern auf der Seele. So ging<br />
es auch Britta, als ihr langjähriger Freund<br />
Maverick starb. Britta holte Erkundigungen<br />
ein und stieß auf die Möglichkeit,<br />
Pferde einäschern zu lassen. In den<br />
Niederlanden wird das schon länger<br />
angeboten, in Deutschland ist es erst seit<br />
2017 erlaubt. Britta setzte sich mit einem<br />
der inzwischen recht zahlreichen Anbieter<br />
in Deutschland in Verbindung (siehe<br />
Kasten S. 85). Sich im Vorfeld mit den<br />
Dienstleistern auszutauschen, ist ein Rat,<br />
den auch Martin Struck, Vorsitzender<br />
des Bundesverbandes der Tierbestatter,<br />
Haltern dringend mit auf den Weg gibt:<br />
„Telefonieren Sie mit den Anbietern, oder<br />
noch besser, fahren Sie hin und unterhalten<br />
Sie sich mit ihnen! Dabei geht es zum<br />
einen um die Kostenfrage. Viel wichtiger<br />
ist aber, dass Sie sich ein Bild von dem<br />
Mensch machen, dem Sie Ihr Tier auf dem<br />
letzten Weg anvertrauen.“<br />
EIN SCHÖNER ABSCHIED<br />
Britta hatte das am Tag X sehr geholfen.<br />
Da war jemand an ihrer Seite, der selbst<br />
genau wusste, was es heißt, einen langjährigen<br />
Weggefährten gehen lassen zu<br />
WAS KOMMT DANACH?<br />
Für viele Pferdebesitzer ist es eine albtraumhafte Vorstellung,<br />
ihre toten Pferde der Tierkörperverwertungsanstalt zu überlassen.<br />
Seit 2017 gibt es auch in Deutschland eine Alternative<br />
Wann muss<br />
obduziert werden?<br />
Stirbt ein Pferd auf einem Turnier,<br />
muss es obduziert werden. Bei internationalen<br />
Turnieren ist das schon<br />
länger Pflicht. In Deutschland ist es in der<br />
Leistungsprüfungsordnung von 2018 (LPO)<br />
erstmals aufgenommen worden. Allerdings<br />
findet man dort keine Hinweise zu Durchführungsbestimmungen.<br />
Tote Tiere dürfen<br />
nämlich eigentlich nur in Spezialfahrzeugen<br />
transportiert werden, die<br />
am Wochenende, wenn Turniere<br />
stattfinden, schwerlich zu<br />
bekommen sind.<br />
84 3/<strong>2019</strong>
müssen. Als Maverick abgeholt wurde,<br />
wurde er nicht mittels eines Krans auf den<br />
Transporter gewuchtet, sondern über den<br />
Rücken auf eine Bahre gerollt, die dann in<br />
den LKW geschoben werden konnte. Alles<br />
ging sehr pietätvoll vonstatten. Britta hätte<br />
bei der Einäscherung auch dabei sein<br />
können. Im Krematorium angekommen,<br />
drehten die Helfer Maverick wieder über<br />
den Rücken von der Bahre auf den Einäscherungswagen.<br />
Das dann auch noch<br />
mitzuerleben, lehnte Britta jedoch ab.<br />
Wenige Tage später wurde ihr Mavericks<br />
Asche gebracht.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Martin Struck weiß aus Erfahrung,<br />
dass auch hier frühzeitige Planung wichtig<br />
ist: Was soll mit der Asche geschehen?<br />
Es ist rechtens, sie zuhause aufzubewahren.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre es<br />
auch, die Urne auf einem Tierfriedhof<br />
beizusetzen. Britta war allerdings immer<br />
klar, dass Mavericks Asche an einen<br />
anderen Ort gehört. Es war ein schöner,<br />
sonniger Frühlingstag als sie zusammen<br />
mit einer Freundin auf Mavericks Weide<br />
ging, den Behälter öffnete und zusah, wie<br />
die Asche vom Wind über das Feld getragen<br />
wurde. Maverick war zuhause.<br />
Bislang gibt es in Deutschland erst einen Betrieb, der Pferde selbst einäschert, das<br />
Tierkrematorium „dank & treu“ in Schwäbisch Hall, das demnächst in Niedersachsen<br />
ein weiteres Krematorium eröffnet. Andere Anbieter kooperieren mit Betrieben im<br />
Ausland, vor allem in den Niederlanden. In der Regel werden die toten Pferde abgeholt.<br />
Es ist auch möglich, dass die Besitzer der Einäscherung ihrer Pferde beiwohnen.<br />
Der Vorgang dauert bei einem Großpferd allerdings sechs bis acht Stunden. Die<br />
Preise richten sich nach Gewicht und Größe der Pferde, variieren aber von Anbieter<br />
zu Anbieter. Bei dank & treu zahlt man 1990 Euro für ein Pony mit einem Gewicht<br />
von 300 Kilogramm. Für ein Pferd über 800 Kilogramm muss man mit gut 3000 Euro<br />
rechnen. Mit inbegriffen sind alle Kosten außer der Abholung. Die erfolgt deutschlandweit,<br />
aber auch aus dem benachbarten Ausland. Dabei fallen dann noch mal<br />
1,80 Euro pro Kilometer an. Zum Vergleich: Die Kosten für die Tierkörperverwertungsanstalt<br />
sind zwar von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, aber sie sind<br />
deutlich geringer. In Niedersachsen liegt man z.B. bei 1,40 Euro für ein totgeborenes<br />
Fohlen, 3,64 Euro für ein Pony und 9,50 Euro für ein Großpferd. Wer sich für die Kremierung<br />
seines Pferdes entscheidet, findet hier einige Adressen:<br />
VON<br />
BREDOW-<br />
WERNDL<br />
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11.MÄRZ <strong>2019</strong><br />
MESSEGELÄNDE ESSEN<br />
Baden-Württemberg<br />
● Tierkrematorium dank & treu,<br />
Schwäbisch Hall<br />
www.dankundtreu.de<br />
● Tierbestattung Mauthe, Köngen<br />
www.tierbestattung-mauthe.de<br />
● Animalis Tierbestattungen, Massenbachhausen<br />
www.animalis-tierbestattungen.de<br />
● Tierkrematorium Grünenthal,<br />
Gummersbach<br />
www.tierkrematorium- gruenenthal.de<br />
● Tierfriedhof Oberhausen<br />
www.tierfriedhof-oberhausen.de<br />
● Humania Tier- und Pferdebestattungen,<br />
Verl bei Gütersloh und Bielefeld<br />
www.humania-pferdebestattungen.<br />
de<br />
© Jacques Toffi<br />
Bayern<br />
● Tiertrauer Wolf, Bad Tölz, Oberbayern<br />
www.tiertrauer-wolf.de<br />
Niedersachsen<br />
● CremTec, Stade<br />
www.cremtec.de<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
Hessen<br />
● Pegasus Pferdebestattung, Kassel<br />
www.pegasus-pferdebestattungen.de<br />
● Tierbestattung Sonnenaue, Maintal/<br />
Hochstadt<br />
www.tierbestattung-sonnenaue.de/<br />
pferdebestattung<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
● Horsia Pferdekrematorien, Wesel<br />
www.pferdekrematorium-horsia.de<br />
<br />
Sachsen<br />
● Tierbestattung sunset, Leipzig<br />
www.tierbestattung-sunset.de<br />
Niederlande<br />
● Paardencrematorium Westerhout, Beverwijk<br />
(nordwestlich von Amsterdam)<br />
„Ganz egal wo ihr Pferd verstirbt,<br />
wir übernehmen den Transport von<br />
seinem Stall“<br />
www.pferdenkrematorium.de<br />
Halle 4, Beginn 20:00 Uhr<br />
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UMGANG MIT DER TRAUER<br />
Die Heilpraktikerin für Psychotherapie, DANIELA SÄLZER, hat sich auf die<br />
Begleitung von Menschen spezialisiert, die um ihre Tiere trauern. Wir haben mit<br />
ihr über Wege im Umgang mit dem Tod unserer Tiere gesprochen<br />
DANIELA SÄLZER<br />
Ob Erwachsener oder<br />
Kind, der Ver lust des<br />
Tieres ist schwer zu<br />
verkraften.<br />
ST.GEORG: Gibt es einen Unterschied<br />
zwischen der Trauer um einen Menschen<br />
und um ein Tier?<br />
DANIELA SÄLZER: Wenn Tiere, die mit<br />
ihren menschlichen Begleitern intensiv<br />
zusammen gelebt haben, sterben, lassen Sie<br />
ihre menschlichen Weggefährten meist mit<br />
einem tiefen Schmerz, einer Ohnmacht, einer<br />
Hilflosigkeit, üblicherweise mit intensiven<br />
Gefühlen von Trauer und Verlust zurück.<br />
Egal, ob Hund, Katze oder Pferd, egal ob<br />
Erwachsener oder Kind, der Verlust wiegt<br />
schwer. Jeder Mensch, der sich entscheidet,<br />
ein Tier in sein Leben zu integrieren, muss<br />
mit dem Gedanken leben, es eines Tages<br />
gehen zu lassen. Der Tod des Begleiters ist<br />
oft ein existenzielles Erlebnis, aber auch ein<br />
natürlicher Abschluss eines gemeinsamen<br />
Weges. „Es war doch nur ein Pferd“, lautet<br />
der Satz, den wir dann oft als Reaktion aus<br />
unserem Umfeld hören oder zumindest zu<br />
spüren glauben. Für Menschen, die ihr Herz<br />
noch nie an ein Tier verschenkt haben, ist<br />
unsere Trauer oft ein Rätsel. Oft fühlen wir<br />
uns alleine, unverstanden und wissen nicht,<br />
wie es jetzt weitergeht. Der Tod unseres<br />
Tieres ist ein furchtbares Erlebnis für uns,<br />
denn der Zeitpunkt ist immer zu früh. Oft<br />
hören wir Ratschläge wie: „Dann schaff Dir<br />
doch schnell ein neues Tier an!“ Wir sollten<br />
uns dadurch nicht verunsichern lassen, denn<br />
das Durchleben der Trauer ist ein immanent<br />
wichtiger Prozess. Er hat eine heilende<br />
Wirkung für die Psyche und sollte daher akzeptiert,<br />
angeschaut und im besten Fall auch<br />
aktiv bearbeitet werden. Man geht durch den<br />
Schmerz hindurch, mit dem Ziel, ihn irgendwann<br />
zu überwinden. So eine Trauerbewältigung<br />
kann langwierig sein und wir sollten in<br />
dieser Phase geduldig mit uns sein. Die verschiedenen<br />
Stadien der Trauer verlaufen bei<br />
jedem Menschen individuell. Trauer ist eine<br />
völlig normale und gesunde Reaktion, nach<br />
einem für uns schweren Verlust, auch wenn<br />
es „nur ein Tier“ ist. Wir werden dann zurückgeworfen,<br />
müssen uns wieder in einem<br />
Leben ohne unseren Liebling zurechtfinden.<br />
Die Trauer und der Schmerz sind der Preis,<br />
Foto: www.slawik.com<br />
den wir für ein gemeinsames<br />
Leben voll<br />
Glück, Lebensfreude und<br />
Liebe mit unserem Begleiter<br />
am Ende eines Tierlebens zahlen dürfen.<br />
Aber schlussendlich siegt die Liebe und das<br />
positive Gefühl der erlebten Gemeinschaft<br />
und lässt den Schmerz verblassen.<br />
SG: Welche Auswege aus der Trauer um ein<br />
verstorbenes Pferd gibt es?<br />
DS: Trauer ist ein unumgänglicher Zustand<br />
der zu unserem Leben gehört. Dennoch ist<br />
der Verlust, den wir erleben, wenn unser<br />
geliebter tierischer Begleiter verstorben ist,<br />
oft eine ernste Krisensituation. Trauer erfasst<br />
den ganzen Menschen, sie manifestiert sich<br />
auf der Ebene des körperlichen Befindens,<br />
des Fühlens, des Denkens und des Verhaltens.<br />
Wenn Menschen ihren Gefährten<br />
verloren haben und durch die Trauer und<br />
den Schmerz gelähmt sind, gibt es Hilfestellungen,<br />
um mit kleinen Schritten aus dieser<br />
lähmenden Situation herauszukommen. Ziel<br />
dabei ist es, möglichst ins „Tun“ zu kommen,<br />
um aktiv und kreativ dem entstandenen<br />
Schmerz entgegenzutreten. Alleine der Entschluss,<br />
sich auf „diesen Weg“ zu begeben,<br />
kann bereits zur Linderung beitragen. Das<br />
Gespräch mit einem mitfühlenden und mit<br />
dieser konkreten Situation erfahrenen Menschen,<br />
der Ihnen, als Betroffenem, zuhört,<br />
Sie ernst nimmt und Sie auf dem Weg begleitet,<br />
öffnet Ihnen die Tür „zurück ins Leben“.<br />
WAS TUN, WENN KINDER IHR GELIEBTES PFERD VERLIEREN<br />
● Bemühen Sie sich selbst, Ruhe zu finden<br />
und auszustrahlen. Es geht in dem Moment<br />
um Ihre Verantwortung für Ihr Kind.<br />
● Lassen Sie körperliche Nähe zu und<br />
bemühen Sie sich um eine ruhige Stimme<br />
und Atmosphäre.<br />
● Bleiben Sie ganz bei sich und spüren Sie<br />
sich in Ihr Kind ein. Erinnern Sie sich an Ihre<br />
eigene Kindheit und stellen Sie sich vor, wie<br />
und mit welchen Worten man Ihnen damals<br />
hätte helfen können.<br />
● Bleiben Sie bei ganz einfachen Antworten<br />
und seien Sie ehrlich und wahrhaftig.<br />
Weniger ist mehr.<br />
● Nehmen Sie sich Zeit, offen und ehrlich,<br />
authentisch, auf die Fragen Ihres Kindes zu<br />
antworten.<br />
● Bleiben Sie bei sich und lassen Sie auch<br />
Ihre Trauer zu und Ihr Kind daran teilhaben.<br />
● Auch wenn es hart klingen mag: Wenn es<br />
irgend möglich ist, lassen Sie eine Verabschiedung<br />
zu.<br />
● Wählen Sie verständliche und gefühlvolle<br />
Worte, z.B. das Tier geht über die Regenbogenbrücke.<br />
Eher nicht zu empfehlen sind<br />
Sätze wie: „Das Tier schläft ein und wacht<br />
nicht mehr auf.“ Das könnte Angst vor dem<br />
Einschlafen verursachen.<br />
● Es gibt Kinderbücher, die das Thema Tod<br />
in Geschichten auf sensible Art aufnehmen.<br />
● Wenn Sie die Möglichkeit haben,<br />
schaffen Sie einen Bezugspunkt, da eine<br />
Grabstätte beim Tod eines Pferdes in der<br />
Regel nicht möglich ist. Dort können Sie<br />
gemeinsam mit Ihren Kindern hingehen,<br />
durch eine Kerze Ihrer Trauer und Verbun-<br />
86 3/<strong>2019</strong>
Wie soll das gehen? Was kann man konkret<br />
tun? Das entwickelt sich aus dem Gespräch<br />
und dem persönlichen Empfinden und<br />
Leiden jedes Einzelnen. So manchem haben<br />
Herangehensweisen wie einen Gedenkstein<br />
für das verstorbene Tier kreativ zu gestalten,<br />
oder eine individuelle Urne, ein besonders<br />
gestalteter Gedenkplatz im häuslichen Umfeld<br />
oder in der freien Natur, ein persönliches<br />
„Trauerbuch“ anzufertigen<br />
oder auch<br />
einen Brief an den<br />
verstorbenen Begleiter<br />
zu verfassen<br />
und diesen mit auf<br />
den Weg zur letzten<br />
Ruhestätte zu geben,<br />
bereits auf dem Weg<br />
„ins Tun“ geholfen.<br />
Das sind nur<br />
einige Beispiel vom<br />
kreativen Umgang<br />
mit der Trauer, wie<br />
jeder/jede einzelne<br />
die ersten Schritte tun kann.<br />
SG: Wie können Eltern ihren Kindern in<br />
dieser Situation helfen?<br />
DS: Kinder erleben mit Tieren Geborgenheit.<br />
Und sie befinden sich erstmals selbst in der<br />
Rolle des „Verantwortungsträgers“. Je länger<br />
sich die Kinder um das Pferd kümmern,<br />
umso intensiver wird die Bindung und Beziehung.<br />
Wenn dieser Freund dann stirbt, ist<br />
dies üblicherweise für alle Beteiligten, besonders<br />
aber für Kinder, eine sehr schmerzhafte<br />
Erfahrung. Oftmals, weil ansonsten sorgsam<br />
behütet, stehen Kinder im Zusammenhang<br />
mit dem Ableben eines Tieres, zum ersten<br />
Mal in ihrem Leben dem Tod und der direkten<br />
Erfahrung im Umgang damit gegenüber.<br />
Eltern möchten ihre Kinder schützen und<br />
im Schmerz begleiten. Die Frage ist: Wie?<br />
Während Drei- bis Fünfjährige noch kein<br />
Verständnis für die Endgültigkeit des Todes<br />
haben, beginnt sich dies bei Sechs- bis Achtjährigen<br />
langsam zu wandeln. Das Verständnis<br />
für den Lauf der Dinge reift, der Tod als<br />
abstrakte Größe dringt langsam ins Bewusstsein.<br />
Üblicherweise im neunten, zehnten<br />
Lebensjahr, wird den Kindern die Bedeutung<br />
der Dimension „Tod“ dann immer klarer. Je<br />
nach Veranlagung des Kindes kommt es mit<br />
Fragen auf die Eltern<br />
„Ein Gefühl der Einsamkeit,<br />
der Trennung,<br />
des Verlassenseins,<br />
der Endgültigkeit<br />
tritt in seiner ganzen<br />
Radikalität auf.“<br />
Daniela Sälzer<br />
zu. „Warum ist<br />
das passiert?“ „Wo<br />
ist mein Gefährte<br />
jetzt?“ „Hätte ich<br />
ihm helfen können?“<br />
Ein Gefühl<br />
der Einsamkeit,<br />
der Trennung, des<br />
Verlassenseins, der<br />
Endgültigkeit tritt<br />
in seiner ganzen<br />
Radikalität auf. Die<br />
Reaktionen des Kindes<br />
können völlig<br />
unterschiedlich ausfallen: Die Bandbreite<br />
reicht von Wut und Verzweiflung bis zum<br />
Ausbleiben einer Reaktion – an der Oberfläche.<br />
Oftmals ist schon eine Reaktion mit<br />
zeitlichem Versatz beobachtet worden. Auch<br />
Aggressionen, Angst oder Schuldgefühle<br />
können auftreten und sich Bahn brechen. Bestimmte<br />
Rituale oder Tagesabläufe erinnern<br />
zuweilen an den tierischen Begleiter und lassen<br />
die Trauer plötzlich aufbrechen. Da heißt<br />
es für die Eltern, Ruhe zu bewahren, da zu<br />
sein, keine wissenschaftlichen Erklärungen<br />
zu geben, sondern einfache und kindgerecht<br />
verständliche Antworten zu finden. Sich in<br />
den Arm zu nehmen und gemeinsam zu<br />
weinen schafft Verbundenheit. Gemeinsame<br />
Trauer hilft und verbindet ohne viele Worte.<br />
Und sie schafft eine gesunde Grundlage, mit<br />
dem lebensbegleitenden Thema „Tod“ und<br />
„Trennung“ umzugehen zu lernen.<br />
„Ein würdevoller Abschied<br />
für Ihr Pferd – als Dank<br />
für die gemeinsame Zeit.“<br />
Idyllisch zwischen Feld, Wald und<br />
Wiesen gelegen können Sie sich<br />
in unserem Krematorium in Ruhe<br />
von Ihrem Pferd verabschieden.<br />
Wir bieten Ihnen eine respektvolle<br />
Feuerbestattung, damit die letzten<br />
Stunden mit Ihrem Pferd in liebevoller<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Gerne begleiten wir Sie bei der<br />
Trauer, wenn Sie sich von ihrem<br />
treuen Tier verabschieden müssen.<br />
denheit Ausdruck verleihen. Für Kinder ist<br />
dieses Ritual wichtig. Oder Sie schaffen in<br />
der Wohnung einen Platz, mit einem Bild,<br />
einer Kerze, dem Halfter etc.<br />
● Auch wenn man den Schmerz schnell<br />
hinter sich lassen möchte, braucht er<br />
Raum. Sofort das Pferd durch ein anderes<br />
zu ersetzen, mag oberflächlich betrachtet<br />
ein probates Mittel der Ablenkung sein,<br />
wirkt aber nicht nachhaltig und ist daher<br />
nicht ratsam.<br />
● Je nach Reaktion Ihres Kindes sollten Sie<br />
Lehrer, Pädagogen oder weitere Bezugspersonen<br />
informieren, was passiert ist. In<br />
schwerwiegenderen Fällen ist der Gang<br />
zum Kinder- und Jugendpsychologen<br />
notwendig. Mittlerweile gibt es auch Spezialisten<br />
für das Thema „Trauerbewältigung<br />
beim Verlust von Tieren“, die ihre Hilfe<br />
anbieten.<br />
Die Erfahrung mit dem Tod ist schmerzhaft,<br />
gehört aber zum Leben dazu. Das<br />
behutsame Erlernen des Umganges mit<br />
dem Thema bereichert unser Leben. Es<br />
macht den Menschen stark und sensibilisiert<br />
ihn. Geben wir unseren Kindern die<br />
Chance dazu und packen wir sie nicht zu<br />
sehr in Watte!<br />
Mehr über die Arbeit von Daniela Sälzer<br />
finden Sie hier: www.trauern-um-tiere.de<br />
Rinnener Sträßle 97<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 07 91 . 40 72 47 77<br />
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ZUCHT AKTUELL<br />
NOTIZEN<br />
ZUCHT<br />
Aktuelle Meldungen finden Sie auf www.st-georg.de<br />
Foto: Kemper Foto: Beelitz<br />
Zoom für Buchwald<br />
Ein prominentes Pferd<br />
steht neu bei BEATRICE<br />
BUCHWALD im Beritt: der<br />
NRW-Landbeschäler Zoom,<br />
im vergangenen Jahr viel<br />
beschäftigter Warendorfer<br />
Hengst. Außerdem hat<br />
sie nun zusammen mit<br />
Freund Jens Hoffrogge auf<br />
dessen Anlage eine neue<br />
Hengststation eröffnet. Infos<br />
unter www.hengststationhoffrogge.de<br />
Trakehner für Hannover<br />
Anthony v. Duke of Hearts xx<br />
und Kros v. Ajbek (übrigens<br />
auf oben genannter Station<br />
Hoffrogge beheimatet) sind<br />
die Trakehner, die künftig<br />
für die Hannoveraner Zucht<br />
eingesetzt werden dürfen.<br />
Außerdem wurde der<br />
Oldenburger Batton Rouge<br />
v. Bordeaux anerkannt.<br />
Neue Koop beim<br />
Landgestüt NRW<br />
Aus der angedachten<br />
Kooperation zwischen dem<br />
Landgestüt Warendorf und<br />
der Station Helgstrand in<br />
Dänemark wird nun doch<br />
nichts. Stattdessen arbeitet<br />
Warendorf nun mit der<br />
Station Rüscher-Konermann<br />
zusammen. Das gab Warendorfs<br />
neue Leiterin Kristina<br />
Ankerhold bekannt.<br />
Foto: Bugtrup<br />
Alles wieder gut? Hart mut Wilking (li.)<br />
und Hans Henning von der Decken<br />
geben sich symbolisch die Hand.<br />
Gebt euch die Hand und vertragt euch!<br />
HANNOVER Das Bild eines zutiefst zerstrittenen<br />
Gremiums bietet Hannovers geschäftsführender<br />
Vorstand. Aufhänger ist ein Deal mit einem iranischen<br />
Geschäftsmann, der zwar nicht vollständig<br />
bezahlte, Pferde aber in den Iran geliefert bekam,<br />
Fehlbetrag: 170.000 Euro. Der zweite Vorsitzende,<br />
Hartmut Wilking, sowie einige Mitglieder des<br />
Gesamtvorstands wollen die Hintergründe des<br />
Deals wissen. Sie behaupten in einem Brief an die<br />
Delegierten, Wilking sei die Einsicht in Unterlagen<br />
verweigert worden. Bei einer Informationsveranstaltung<br />
Ende Januar kam es zur Aussprache.<br />
Zuchtleiter Dr. Werner Schade und Verbandsvorsitzender<br />
Hans-Henning von der Decken kommentierten<br />
Auszüge des Briefs. Tenor: zentrale<br />
Nach der Holsteiner Tagung kamen die<br />
Hengste, hier Crack v. Cornet Obolensky.<br />
Aussagen seien falsch. Es wurde äußerst lebhaft<br />
diskutiert. Wilking musste zugeben, er habe die<br />
Möglichkeit, das strittige Urteil einzusehen, gehabt<br />
– „aber nur zwischen Hauptgang und Dessert“.<br />
Andererseits wurde von der Decken von Wilkings<br />
Anwältin mit einem Schreiben konfrontiert, wonach<br />
„die Kenntnis des Urteils“ für ihren Mandaten<br />
„unerheblich“ sei. Wer das unterzeichnet habe,<br />
fragte der erste Vorsitzende. Antwort: „Sie!“ Und<br />
von der Decken: „Ach die ganzen Schreiben“, die<br />
er zum Unterzeichnen bekäme … Am Ende dann<br />
ein Hand schlag zwischen den Kontrahenten, aber<br />
das Kriegsbeil scheint nicht begraben zu sein.<br />
Trotz einer Runde Schnaps – Mediation, Hannoveraner<br />
Art.<br />
JT<br />
Diskutieren? Ein bisschen<br />
HOLSTEIN Nach dem Eklat um Provisionen für Vorstandsmitglieder<br />
des Holsteiner Verbandes, der zum<br />
Rücktritt des gesamten Vorstands führte (wir berichteten),<br />
wird jetzt eine neue Verbandsstruktur diskutiert.<br />
Mehr Macht den Mitgliedern, weniger für Vorstand<br />
und Geschäftsführung, Transparenz via Internet sind<br />
nur einige Vorschläge. Bei der Körbezirksversammlung<br />
der Auswärtigen Mitglieder in Neumünster wären diese<br />
Ideen unter dem Punkt „Vermischtes“ als letztes auf<br />
der Tagesordnung diskutiert worden. Wünsche, diese<br />
Debatten den anderen Themen voranzustellen, wurden<br />
abgeschlagen. Am Ende fiel die Sache mit der Verbandszukunft<br />
ganz unter den Tisch. Die Regularien endeten<br />
punktgenau um 14.30 Uhr, Beginn der Verbandshengst-<br />
Schau. Was für ein Zufall! <br />
GP<br />
Foto: www.kiki-beelitz.de<br />
88 3/<strong>2019</strong>
Stakkolensky v. Stakkato ist nun auch Stakkato-Preisträger.<br />
Weltmeyer- und<br />
Stakkato-Preise <strong>2019</strong><br />
HANNOVER Ein Stakkato-Sohn<br />
bekam den Stakkato-Preis <strong>2019</strong><br />
des Hannoveraner Verbands<br />
für den besten Spring-Nachwuchsvererber<br />
verliehen: der<br />
sechsjährige Stakkolensky, der<br />
sowohl bei seinen Sport- als<br />
auch beim 14-Tage-Test jeweils<br />
Jovian top<br />
SPORTTEST Der Oldenburger<br />
Gaitano v. Goldberg (8,61) und<br />
sein Boxennachbar Dancelli<br />
v. Dante Welti no (8,46), beide<br />
für die Station Hoffrogge von<br />
Beatrice Buchwald vorgestellt,<br />
standen in Front beim Sporttest<br />
der Vierjährigen in Münster-<br />
Handorf. Das drittbeste Resultat<br />
erzielte für die Station Schult<br />
Escamillo v. Escolar (8,38).<br />
Drei Hengste fielen durch. Fast<br />
eine ganzen Wertnote Abstand<br />
trennte den KWPN-Hengst<br />
Jovian v. Apache unter Eva<br />
mit Noten über 9,0 bewertet<br />
wurde. Der Weltmeyer-Preis,<br />
das Pendant für Dressurhengste,<br />
wurde gleich fünfmal<br />
vergeben: an Despacito v. Don<br />
Nobless, Destacado v. Desperados,<br />
Finnigan v. Floriscount, So<br />
Unique v. Sezuan.<br />
Jovian v. Apache siegte als Vierund<br />
nun auch als Fünfjähriger.<br />
Möller vom Rest des Feldes<br />
bei den Fünfjährigen (9,08).<br />
Möller ritt auch den Hengst mit<br />
der zweithöchsten Bewertung,<br />
Dante Quando v. Dante Weltino<br />
(8,26). Zwei Hengste fielen im<br />
Verlauf der Prüfung aus.<br />
Antje Lembke folgt auf Dr. Ingo Nörenberg<br />
Foto: xxx<br />
Antje Lembke<br />
folgt auf Ingo<br />
Nörenberg.<br />
BRANDENBURG-ANHALT Nach fast 30 Jahren<br />
verabschiedet sich Dr. Ingo Nörenberg aus dem<br />
Dienst als Zuchtleiter Brandenburg-Anhalts. In<br />
seine Fußstapfen tritt Antje Lembke, die bis dato<br />
Geschäftsführerin und stellvertretende Zuchtleiterin<br />
in Sachsen-Thüringen war. Der Zuchtverbandsvorsitzende<br />
Wolfgang Jung freut sich über<br />
„eine der profiliertesten Frauen Deutschlands“ in<br />
seinem Verband.<br />
Foto: Beelitz Foto: Bischoff<br />
Champion aller Klassen <strong>2019</strong>: Morgensterns Dalai v. FS Don’t Worry.<br />
Morgensterns Dalai Bundessieger<br />
der FN-Bundeshengstschau<br />
FN Zum fünften Mal fand im Rahmen der Berliner Internationalen<br />
Grünen Woche die FN-Bundeshengstschau statt.<br />
65 Pony-Hengste kämpften in 14 Kategorien um den Titel des<br />
Bundessiegers. Die Nase vorn hatte am Ende der neunjährige<br />
Reitponyhengst Morgensterns Dalai v. FS Don’t Worry aus der<br />
Zucht des belgischen Gestüts Morgenstern und ausgestellt von<br />
Peter Böge für den Zuchtverband Schleswig-Holstein/Hamburg.<br />
Der vierfache Bundeschampionatsfinalist war sowohl bester<br />
Dressurhengst als auch Bester der vielseitigen Sportponyhengste.<br />
Zukunftsorientiert züchten.<br />
Tradition verbindet.<br />
Baccardi v. Belissimo M – De Niro – Rubinstein I<br />
Welmeisterlich: Finalist WM Ermelo. Sieger im Westfalen-Wappen,<br />
Westfalenchampion und Bundeschampion mit Höchstnoten.<br />
Balinsky v. Balou du Rouet x Cornet Obolensky x<br />
Narew xx Sieger 100 Tage-Test. Stamm des Priamos,<br />
Fire und Cornet D’Amour.<br />
Barr Bassid v. Balou du Rouet x Cassini II x<br />
Chin Chin Springmeister in Perfektion.<br />
Blutaufbau von internationaler Güte.<br />
Symphonic<br />
Champagner v. Catoo – Aljano – Caletto II<br />
Reservechampion auf dem BC in Warendorf 2016.Sieger St. Georg.<br />
Diamond Deluxe v. Diamond Magic – Samarant – Floresco<br />
Infantiler Rising Star mit besonderem Pfiff. Diamond Deluxe’s Bewegungsdignität ist<br />
richtungsweisend für die herannahende Zukunft der Leistungszucht.<br />
Eurovision v. Equitaris x Real Diamond x Bormio xx<br />
Bewährtes aus traditioneller Zuchtstätte. Ingenius der aller besten Machart.<br />
Fandorin v. For Romance – Fidertanz – Wolkentanz II<br />
Schmuckstein im fabulösen Zuschnitt. Bravouröser Tanzmeister der Extraklasse mit<br />
Starappeal. Schwung und Tragkraft von hoher Violenz.<br />
Fonq v. Fürst Fohlenhof – Lissaro v. der Helle – Dancing Dynamite<br />
Interessante Blutalternative auf höchstem Niveau mit außergewöhnlichem Talent.<br />
Quicksilver v. Quantensprung x De Niro x Sevillano xx<br />
Leistungspedigree mit Zukunftsperspektive.<br />
Rock Deluxe v. Rock For Me – Florencio I – Longchamp<br />
Bilderbuch Nachwuchshengst mit der besonderen Aura. Bewegungsstark vom ersten Antritt an.<br />
Romantic Prinz v. Rock Forever – Stedinger – Wesley<br />
Ballkönig im atemberaubenden Outfit. Mit fabelhafter Bewegungsdynamik ausgestatteter<br />
Jungspund mit außergewöhnlicher Schwungentfaltung.<br />
Symphonic v. Sir Heinrich – Windspiel As – Brentano II<br />
Glanzrappe von leuchtender Strahlkraft. Vererbungskraft mit allerbester Genetik.<br />
Talent Charboniere v. Diamant de Semilly – Papillon Rouge – Turner xx<br />
Internationaler S Sieger aus dem Stamm des Baloubet du Rouet.<br />
Valerius Ymas v. Vitalis – Dancier – Brentano II<br />
Atraktiver Strahlemann, mit dem besonderen Pfiff. Eye-Catcher in bemerkenswertem Format.<br />
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DSP AIRLINES<br />
Besonders die Springpferde der DSP-HENGSTTAGE <strong>2019</strong><br />
überzeugten – und zwar nicht nur die prämierten.<br />
Die Preisspitze kam dennoch aus dem Dressurlager<br />
Nur 1,65 Meter Stockmaß, aber<br />
Fünf-Sterne-Vermögen: der<br />
DSP-Springsieger v. Coupie.<br />
KÖRSTATISTIK<br />
DSP-HENGSTTAGE<br />
Von 78 Hengsten wurden 40 gekört.<br />
Unter den elf Prämierten waren<br />
drei Spring- und acht Dressurhengste.<br />
Der Spitzenpreis der anschließenden<br />
Auktion lag bei 300.000 Euro.<br />
31 gekörte Hengste brachten durchschnittlich<br />
knapp 50.000 Euro. Bei<br />
den 23 verkäuflichen nicht Gekörten<br />
wurden im Mittel 18.108 Euro<br />
ausgegeben. Der teuerste nicht<br />
gekörte Hengst brachte<br />
30.000 Euro.<br />
Fotos: Schreiner<br />
GUMMI-FLUMMI<br />
Elastisch vom Scheitel bis zur<br />
Sohle und richtig was drin –<br />
der Siegerhengst Springen<br />
der Hengsttage des Deutschen<br />
Sportpferdes <strong>2019</strong> überzeugte auf<br />
ganzer Linie. Sein Vater Coupie<br />
war 2012 selbst Springsieger der<br />
westfälischen Hauptkörung. Mutter<br />
Karla v. Konkorde-Ramiro brachte<br />
bereits einen gekörten Sohn und<br />
weitere S-erfolgreiche Nachkommen.<br />
Züchterin und Ausstellerin<br />
Monika Grötzner konnte sich<br />
freuen, dass ihr Hengst in prominente<br />
Hände kommt: Für 70.000<br />
Euro schlug Colorit-Besitzer Klaus<br />
Isaak zu.<br />
90 3/<strong>2019</strong>
ZWEIMAL<br />
SECHSSTELLIG<br />
Der Höchstpreis bei den Springpferden<br />
lag bei 100.000 Euro.<br />
Gleich zwei Springer waren so<br />
teuer, doch keiner von beiden gehörte<br />
zum Prämienlot. Das eine war ein<br />
noch sehr jugendlicher Holsteiner v.<br />
Calido-Cristo (Z.: Juliane Stöckel, A.:<br />
Super Antritt: der 300.000 Euro-<br />
Hengst v. Buckingham.<br />
DRESSURSIEGER<br />
Schimmel<br />
v. Calido:<br />
keine Prämie,<br />
aber<br />
ein Top-<br />
Springer.<br />
Josef Weishaupt), der mit beeindruckender<br />
Leichtigkeit jede Frage<br />
beantwortete, die das Bodenpersonal<br />
ihm in den Weg stellte. Er wird<br />
seine züchterische Laufbahn 2020<br />
eventuell im Haupt- und Landgestüt<br />
Marbach beginnen. Ganz sicher geht<br />
dort ein Westfale v. Durango-Veron<br />
auf Station, der mit 21.000 Euro günstig<br />
war, aber durch große Leichtfüßigkeit<br />
und superschnelle Reflexe<br />
MAXIMAL TEUER<br />
BEI MAX-THEURER<br />
gefiel. Ganz anderer Machart war<br />
der 100.000 Euro-Springer Nummer<br />
zwei, ein Diamant de Semilly-Cassini-<br />
Sohn aus dem Stamm von Cornet<br />
Obolensky, der in den Niederlanden<br />
zur Welt kam und von Familie Wilbers<br />
in München präsentiert wurde.<br />
Der Braune sah schon recht fertig aus<br />
für seine gerade mal drei Jahre. Über<br />
den Stangen zeigte er beeindruckendes<br />
Vermögen.<br />
Das teuerste Pferd der Auktion war ein Hannoveraner<br />
aus dem Dressurlot v. Buckingham-Sir Donnerhall (Z.:<br />
Martin Honigfort). Der großrahmige Hengst gefiel mit<br />
Takt, Elastizität und energischem Hinterbein. Zudem hatte er –<br />
anders als viele andere Hengste aus dem Dressurlot – einen soliden<br />
Schritt. Für 300.000 Euro erzielte die Familie Max-Theurer<br />
den Zuschlag. In denselben Stall<br />
geht noch ein zweiter Hengst,<br />
diesmal für 100.000 Euro: der<br />
prämierte Millennium-San<br />
Amour-Sohn (Z.: Bernhard<br />
Schumm), der viel vom Muttervater<br />
mit be kommen hat.<br />
Nummer 2 für Max-Theurer:<br />
Millennium-San Amour.<br />
Der<br />
Siegerhengst:<br />
Del RE v. De<br />
Kooning.<br />
Zum Dressursieger krönte die Kommission einen De Kooning-<br />
Destano-Sohn, der beim Freilaufen Elastizität offenbarte,<br />
wenn auch mit tendenziell langsamem Hinterbein. Richtig gewonnen<br />
hat er an der Longe. Züchter ist Konrad Mensch, Aussteller<br />
war Heinrich Rams brock. Zu verkaufen war der Rappe nicht. Wo er<br />
aufgestellt wird, stand bei Druck des Heftes noch nicht fest.<br />
Der Diamant<br />
de Semilly-<br />
Sohn ging<br />
in den Stall<br />
Deuerer.<br />
TAKT, TAKT, TAKT<br />
Bon Coeur schickte<br />
drei Söhne –<br />
alle gekört,<br />
einer (Bild)<br />
prämiert.<br />
Was wünscht man sich für ein Dressurpferd?<br />
Takt, Elastizität und ein aktives<br />
Hinterbein. Vieles kann man „dran<br />
reiten“, es gibt aber auch Natur talente – wie<br />
zum Beispiel den prämierten Oldenburger<br />
Bon Coeur-Sohn aus einer Rotspon -Lauries<br />
Crusador xx-Mutter, der auf dem Gestüt Birkhof<br />
seine Hengstkarriere beginnt.<br />
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REPORTAGE<br />
DIE HENGSTE-<br />
Drei Bundes championats-Titel, die LUKAS<br />
FISCHER und seine Frau TANJA bisher erzielt<br />
haben, wurden alle im Sattel von Hengsten<br />
erritten. Nun rücken die Vererber noch weiter<br />
in den Vordergrund. Aber nicht nur die<br />
TEXT & FOTOS: JULIA KATHMANN<br />
Der Oldenburger<br />
Royal Doruto ist das<br />
erfolgreichste Pferd<br />
von Lukas Fischer.<br />
Das Motto von Lukas und<br />
Tanja, die gemeinsam über<br />
100 S-Siege auf dem Konto<br />
haben, ist eigentlich simpel:<br />
„Wir möchten uns jedes Jahr<br />
verbessern.“ Die Bilanz 2018<br />
ist jedoch schwer zu toppen: 19 Pferde zum<br />
Bundeschampionat qualifiziert, 14 gestartet,<br />
acht im Finale und der Sieg für Tanja mit<br />
Cosmo callidus NRW bei den dreijährigen<br />
Reitponyhengsten. Weser-Ems-Meister Titel<br />
für Lukas auf Deckhengst Royal Doruto,<br />
Bronze in gleicher Klasse für Tanja und<br />
Ponyhengst Celebration WE. Dazu Siege mit<br />
den Ponyhengsten Cypress Hill (drei Jahre)<br />
und Cyber (vier Jahre) beim Landeschampionat<br />
in Rastede. Außerdem ein sechster Platz<br />
auf der Weltmeisterschaft der Siebenjährigen<br />
für Lukas und Nymphenburgs First Ampere.<br />
<strong>2019</strong> ein weiterer Meilenstein: Eröffnung<br />
der eigenen Hengststation auf der gepachteten<br />
Anlage im niedersächsischen Halen bei<br />
Cloppenburg. Dort werden neben Cosmo<br />
callidus NRW und dem unter Tanja mehrfach<br />
S-siegreichen Celebration WE noch drei<br />
weitere Reitponyhengste angeboten. Den<br />
Anstoß für die Station gab Familie Schürner<br />
92 3/<strong>2019</strong>
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Fotos: Kathmann<br />
Familienbild: Lukas und Tanja Fischer mit Cosmo callidus NRW und ihren drei Hunden.<br />
vom Gestüt Gut Neuenhof, für die Lukas den<br />
NRW-Vize-Champion Emanuel v. Escolar,<br />
mit dem er 2018 Vierter auf dem Bundeschampionat<br />
der dreijährigen Hengste wurde,<br />
und den vierjährigen KWPN-Hengst Kane<br />
v. Dark Pleasure reitet. Sie und Royal Doruto<br />
werden in Halen stationiert. „Ich habe schon<br />
immer sehr viele Hengste im Sport vorgestellt.<br />
Das war mit viel Fahrerei verbunden,<br />
denn entweder musste ich zu den Stationen<br />
fahren oder die Hengste zum Absamen<br />
gebracht werden. Durch die Familie Schürner<br />
ist die Idee einer Station bei uns dann im letzten<br />
Jahr mehr und mehr gereift und schließlich<br />
finalisiert worden. Ihre Hengste Kane<br />
und Emanuel können bei mir in Ausbildung<br />
bleiben und hier abgesamt werden und über<br />
ihr Gestüt Gut Neuenhof vermarktet werden“,<br />
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REPORTAGE<br />
ZUR PERSON<br />
TANJA<br />
FISCHER<br />
Geboren 1986, aufgewachsen<br />
in Hagen<br />
(Westfalen), studierte<br />
Agrarwissenschaften<br />
in Fröndenberg. Als<br />
Junge Reiterin platziert<br />
bei den Deutschen<br />
Meisterschaften.<br />
Erhielt 2010 das<br />
Goldene Reitabzeichen,<br />
erzielte bisher<br />
50 S-Siege und war<br />
mit dem Ponyhengst<br />
Cosmo callidus NRW<br />
Bundeschampion der<br />
Dreijährigen 2018.<br />
Mit dem Ponyhengst<br />
Celebration WE hat<br />
sie zahlreiche S-Erfolge<br />
und Top-Platzierungen<br />
in Nürnber -<br />
ger Burg-Pokal-Qualifikationen<br />
erreicht.<br />
1<br />
1 ❘ Die Rentnertruppe im Offenstall in Emstek: Mit dem<br />
selbst ausgebildeten „Willy“, 20, hier im Hintergrund, hat<br />
Tanja Fischer Erfolge bis Grand Prix erzielt.<br />
Foto: Kathmnann<br />
3<br />
2 ❘ Dreimal Kane v. Dark Pleasure. Der vierjährige<br />
holländische Hengst kommt in Verden bei der<br />
Privathengstschau an …<br />
Foto: Hagemesiter<br />
2<br />
Foto: Hagemesiter<br />
berichtet Lukas Fischer. „So war das Angebot<br />
von Schürners, die Station zu bauen und dafür<br />
einen Deckstellen-Mitarbeiter einzustellen,<br />
eine tolle Chance für uns.“<br />
PFERDE STATT STUDIUM<br />
Das professionelle Vorstellen von Hengsten<br />
liegt Lukas im Blut. Von Januar bis März<br />
gibt es kaum ein Wochenende, an dem er<br />
nicht einen seiner Schützlinge vor Publikum<br />
mit lauter Musik und Applaus präsentieren<br />
muss. Hengstvorführungen sind das täglich<br />
Brot von Tanja und Lukas. Lukas‘ bisher<br />
größten Championatserfolge hat er allesamt<br />
auf Hengsten erzielt. So auch den Bundeschampionatstitel<br />
2017, als er mit Finest<br />
Selection (Dressurpferde-Leistungszentrum<br />
Lodbergen) bei den Dreijährigen gewann.<br />
„Hengste liegen mir besonders. Wenn man<br />
sie auf seiner Seite hat, geben sie oft noch das<br />
besondere Quäntchen mehr und haben eine<br />
tolle Ausstrahlung“, so der 28-Jährige.<br />
Auch wenn Lukas über seinen Vater<br />
Bernhard aus einer Reiterfamilie stammt,<br />
sollte er erst „etwas Vernünftiges“ lernen. So<br />
war der Plan. Also entschied sich Lukas nach<br />
dem Abitur für ein Studium der Wirtschaftsinformatik,<br />
wollte parallel reiten. „Das habe<br />
ich nur knapp ein halbes Semester durchgehalten.<br />
Mein Interesse an den Pferden war<br />
einfach deutlich größer und so habe ich mit<br />
meiner Mutter einen Deal gemacht und bei<br />
Familie Sprehe die Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
absolviert – und konnte dabei<br />
halbtags die Hengste reiten.“ Eine Win-<br />
Win-Situation – in der Zeit konnte Lukas<br />
überregional auf sich aufmerksam machen,<br />
profilierte sich bei ersten Championatstarts.<br />
Doch der Reihe nach: Als Sohn des bis<br />
Grand Prix erfolgreichen Ausbilders Bernhard<br />
Fischer verbrachte Lukas als Steppke<br />
naturgemäß viel Zeit im Stall. Mit sieben die<br />
ersten Führzügelklassen und Reiterwettbewerbe,<br />
mit elf die ersten A-Dressuren, mit<br />
zwölf Erfolge in Klasse L und von da ging es<br />
weiter nach oben. „Mit 13 bin ich die ersten<br />
S-Dressuren geritten, war mit 15 Zehnter<br />
auf der Deutschen Junioren-Meisterschaft.“<br />
Welcome Forever, ein Welt Hit II-Sohn, war<br />
damals neben dem Halbblüter Portofino v.<br />
Pik Labionics sein Sportpartner. Schon mit<br />
16 Jahren hatte Lukas den westfälischen<br />
Siegerhengst Fidertanz unter dem Sattel und<br />
siegte in Dressurpferdeprüfungen.<br />
„Mit dem Start bei Sprehe, wo mein Vater<br />
die Hengste trainierte, lief es richtig gut“,<br />
denkt Lukas schmunzelnd zurück. 2010 ritt<br />
er seine erste Reitpferdeprüfung überhaupt –<br />
und gewann auf NRW-Prämienhengst Fürst<br />
Fugger v. Fürst Heinrich. Für den Vierjährigen<br />
stand die erste Turniersaison an. Genau<br />
sieben Mal startete ihn Lukas, sechsmal<br />
siegten die Beiden – und wurden zum Bundeschampionat<br />
nominiert. Für Lukas war es<br />
20-jährig der erste Start in Warendorf. Nach<br />
souveränen Runden kehrte er von seiner<br />
Warendorf-Premiere als Reitpferde-Bundeschampion<br />
zurück. Auch San Schufro v. Sandro<br />
Hit zählte zu Lukas Turnierpferdeliste,<br />
mit ihm erzielte er in seinen dreieinhalb Jahren<br />
bei Sprehe viele Erfolge von Klasse M bis<br />
Intermédiaire I. Auch mit Destano, Christ,<br />
Quatergold, 2011 Vize-Bundeschampion,<br />
Fürst Wilhelm, 2012 im Finale der sechsjährigen<br />
Dressurpferden Sechster, war er gut<br />
unterwegs. Dann bekam Lukas den einstigen<br />
Bundeschampion und mit Holga Finken bereits<br />
Grand Prix erfolgreichen Fuchs Rusty v.<br />
94 3/<strong>2019</strong>
4<br />
3 ❘ … als Coach beim Abreiten ist Tanja Fischer<br />
vor Ort, passt auf, dass alles seine Richtigkeit<br />
hat. Dann geht es …<br />
Rubinstein zu reiten. „Das war ein Glücksfall,<br />
ein sehr spezielles Pferd, zu dem ich schnell<br />
einen Draht fand und mit dem ich sechs S-<br />
Siege und damit einen tollen Grundstein für<br />
mein Goldenes Reitabzeichen erzielte.“<br />
FRÜH SELBSTSTÄNDIG<br />
2013 dann war Lukas nicht nur ausgelernter<br />
Industriekaufmann, sondern auch mit Titeln<br />
wie Bundeschampion, Vize-Bundeschampion<br />
und zahlreichen S-Erfolgen geschmückt.<br />
Ge mein sam mit seinem Vater machte er sich<br />
selbstständig. Bis die passende An lage gefunden<br />
war, dauerte es. Und auch die ersten<br />
ZUR PERSON<br />
LUKAS FISCHER<br />
Geboren 1990, aufgewachsen in Wallenhorst<br />
und Lastrup (Niedersachsen), absolvierte<br />
2013 die Ausbildung zum Industriekaufmann.<br />
Erhielt 2015 das Goldene<br />
Reit abzeichen, inzwischen über 50 S-Siege<br />
und Platzierungen bis Grand Prix. Gewann<br />
zweimal das Bundeschampionat – 2010<br />
mit dem Sprehe Hengst Fürst Fugger bei<br />
den vierjährigen Reitpferden, 2017 mit<br />
dem Lodbergen-Hengst Finest Selection<br />
OLD. ◆ www.dressurstall-fischer.de<br />
4 ❘ … in die große Arena, wo der Hengst vom<br />
Gestüt Gut Neuenhof dann unter Lukas<br />
Werbung für sich und seine Station macht.<br />
Berittpferde waren nicht alle „erste Sah ne“.<br />
„Erstmal muss man sich natürlich als Neu-<br />
Selbständiger behaupten und etwas aufb au en.<br />
Da gehört schon viel mehr dazu, als nur gut<br />
zu reiten. Richtiges Management, Buch haltung,<br />
Personalführung, der Umgang mit ganz<br />
verschiedenen Kunden – das kommt genauso<br />
dazu wie mal schnell auf den Trecker und<br />
die Halle schleppen oder mit dem Radlader<br />
einen Heuballen in den Stall zu bringen.“ Mit<br />
seinem Vater hatte Lukas einen verlässlichen<br />
Partner an der Seite. „Von Papa habe ich alles<br />
gelernt, habe durch ihn ganz viel Erfahrung<br />
bekommen.“ Im ersten Jahr der Selbständig-<br />
Raffinesse OLD<br />
soll <strong>2019</strong> in der<br />
großen Tour<br />
an den Start<br />
gehen.<br />
Foto: Hagemesiter<br />
Foto: Kathmann<br />
Wir sind für Sie da<br />
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Foto: Kathmann Foto: Kathmann<br />
1<br />
2 3<br />
Foto: Kathmann<br />
1 ❘ Zimmer mit Aussicht: Interessiert<br />
schauen die Pferde dem<br />
Training zu.<br />
2 ❘ Mit dem Hannoveraner Nym <br />
phenburgs First Ampere war<br />
Lukas 2018 Sechster im Finale der<br />
Weltmeisterschaft der jungen<br />
Dressurpferde. Mittlerweile reitet<br />
er den Ampere-Sohn nicht mehr.<br />
3 ❘ Jedermann mit Tanja und Royal<br />
Doruto, der 25 S-Dressuren<br />
gewonnen hat, mit Lukas Fischer.<br />
keit hatte Lukas mit Wild boy<br />
v. Weltmeyer gleich ein S-Pferd, mit dem er<br />
Zweiter beim Oldenburger Landesturnier in<br />
Rastede wurde. „Eigentlich ging alles ver -<br />
dammt schnell“, so Lukas. Zweieinhalb Jahre<br />
ritt er auf Auktionen in Verden beim Hanno<br />
ve raner Verband, nutzte alle Chancen,<br />
auf sich aufmerksam zu machen. „Ich habe<br />
viel Glück gehabt und sehr schnell tolle und<br />
treue Kunden bekommen, die kon stant seit<br />
nunmehr fünf Jahren hinter uns stehen.“<br />
TOLLE BESITZER<br />
Dazu zählt neben Familie Schürner und dem<br />
Royal Doruto-Züchter Volkhard Folkers auch<br />
besonders Dr. Klaus Crone-Münzebrock.<br />
Ihm gehört die bis Intermédiaire I siegreiche<br />
Lauderdale-Tochter Raffinesse. „Mit ihr<br />
möchte ich in diesem Jahr die ersten Starts in<br />
Inter II anpeilen. Sie hat ganz viel Talent für<br />
die Passage“, so Lukas, der genau wie Tanja<br />
bereits Grand Prix-erfolgreich war. Crone-<br />
Münzebrock gehören auch Tanja Fischers<br />
Bundeschampion Cosmo callidus NRW<br />
und der Ponyhengst Celebration, mit dem<br />
Tanja zahlreiche S-Erfolge gegen Großpferde<br />
erzielt hat und in Qualifikationen für den<br />
Nürnberger Burg-Pokal unter die Top Five<br />
kam. Kennengelernt haben sich Lukas und<br />
Tanja 2014 an einer Cocktail Bar auf dem<br />
Bundeschampionat. „Bei uns geht irgendwie<br />
alles im Turbogang“, strahlt Tanja. „Nach<br />
nur einem Jahr haben wir geheiratet und im<br />
selben Jahr die Selbständigkeit gemeinsam<br />
aufgebaut.“ Seit drei Jahren trainieren Lukas<br />
und Tanja mit Holga Finken. „Nach 20 Jahren<br />
Zusammenarbeit mit meinem Vater war<br />
es an der Zeit, neue Wege zu gehen und auf<br />
eigenen Beinen zu stehen“, so Lukas.<br />
Im Gegensatz zu ihrem Ehemann kommt<br />
die 32-jährige Tanja nicht aus einer Reiterfamilie.<br />
Aufgewachsen im westfälischen<br />
Hagen war sie schon als kleines Mädchen<br />
pferdeverrückt, begann mit Führzügelklassen,<br />
erzielte mit elf auf Pony Donner schon<br />
die ersten L-Erfolge und startete als Junge<br />
Reiterin auf den Deutschen Meisterschaften.<br />
Das erste Großpferd namens Wilander-<br />
Star bekam sie als Dreijährigen. Mit ihrem<br />
„Willy“ – „den haben wir ohne Röntgenbilder<br />
gekauft“ – hat Tanja alles erreicht: Zusammen<br />
holten sie rund 220 Schleifen, darunter<br />
47 goldene – von denen 31 auf S-Niveau<br />
waren, plus Grand Prix-Erfolge. Inzwischen<br />
20-jährig verbringt Willy<br />
seinen Ruhestand<br />
im Offenstall.<br />
Auch Tanja<br />
wollte nur<br />
reiten, sollte<br />
jedoch ebenfalls<br />
erst „etwas<br />
Vernünftiges“<br />
machen und studierte<br />
in Soest<br />
Agrarwissenschaft.<br />
Ein Jahr ritt<br />
sie im Trakehner<br />
Gestüt Wiesenhof in Krefeld, wurde in der<br />
Zeit mit Duisenberg Trakehner Champion.<br />
2018 erzielte sie ihren 50. S-Sieg. „Seelenverwandt<br />
klingt ja so kitschig, aber irgendwie<br />
lagen wir von Anfang an unwahrscheinlich<br />
auf einer Wellenlänge, als würden wir uns<br />
schon 15 Jahre lang kennen“, erzählt Tanja.<br />
Vor drei Jahren fanden sie die Anlage<br />
in Emstek-Halen, unweit der Autobahn A<br />
28. Dort haben sie 25 Boxen, eine 20 x 40<br />
Meter-Halle, ein 20 x 60 Meter-Außenviereck,<br />
umliegende Weiden, Paddocks und eine<br />
Rennbahn. Direkt am Wald gelegen, kein<br />
störender Autoverkehr – ab und an hoppelt<br />
mal ein Hase übers Viereck oder ein Reh<br />
verirrt sich. Lange unbemerkt bleibt es nicht,<br />
denn die vierköpfige Hundebande hört und<br />
sieht alles – zu Lukas und Tanja gehören drei<br />
Vierbeiner, und Pflegerin Conny Ahnemann<br />
gibt es nur im Doppelpack mit ihrem<br />
Sheltie Calle. „Wir haben hier herrliche<br />
Ruhe, um konzentriert zu arbeiten und<br />
wohnen nur ein paar hundert Meter die<br />
Straße hoch. So sind wir dicht dran und<br />
haben keine langen Wege zu fahren“, so<br />
Lukas. Das wird bald auch noch<br />
einen weiteren Bonuspunkt<br />
bieten: Denn<br />
das Erfolgs-Duo<br />
erwartet ein Baby.<br />
Bald Baby pause:<br />
Tanja Fischer,<br />
hier mit Jedermann.<br />
Foto: Kathmann<br />
96 3/<strong>2019</strong>
XENOPHON AKTUELL<br />
„RICHTIG REITEN REICHT!“<br />
Xenophon setzt sich ein für den Erhalt der klassischen Reitkultur<br />
Der Verein XENOPHON hat sich<br />
benannt nach dem altgriechischen<br />
Philosophen, Feldherren<br />
und Schriftsteller Xenophon, dem<br />
Autor der ältesten schriftlichen<br />
Reitlehre: „Über die Reitkunst“.<br />
XENOPHON e.V. setzt sich<br />
nachdrücklich für den Erhalt der<br />
klassischen Reitkunst ein – zum<br />
Wohle der Pferde und zur Freude<br />
ihrer Reiter. Weitere Infos:<br />
www.xenophon-klassisch.org<br />
Die Natur sieht in diesem Moment des Trabablaufs<br />
eigentlich eine Schwebephase vor.<br />
Je spektakulärer die Bewegungen<br />
der Pferde, desto<br />
größer die Gefahr für Phasenverschiebungen,<br />
also einen<br />
Bewegungsablauf, der nicht<br />
mehr taktrein ist – etwa, wenn<br />
im Trab das diagonale Beinpaar<br />
von Vor- und Hinterhand nicht<br />
mehr gleichzeitig auffußt. Oder<br />
wenn im Galopp das innere<br />
Hinterbein schon am Boden<br />
ist, das äußere Vorderbein<br />
aber noch in der Luft. All dies<br />
kann durch extreme Vorderbeinmechanik<br />
begünstigt<br />
werden. Und durch fehlerhafte<br />
Einwirkung des Reiters, z. B.<br />
wenn er das Pferd mit der<br />
Hand in eine künstliche Bergaufhaltung<br />
bringen will oder<br />
in den Verstärkungen keine<br />
Rahmenerweiterung zulässt.<br />
Beziehungsweise mitunter<br />
auch gar nicht zulassen kann,<br />
weil das Pferd sich nicht reell<br />
Nur ein bisschen ungleich?<br />
selbst trägt. Man sieht diese<br />
Bilder in allen Alters- und<br />
Ausbildungsstufen – von der<br />
Dressurpferdeprüfung bis<br />
hin zum Grand Prix. Eine<br />
fatale Entwicklung! Und das<br />
schlimmste: Die Richter ahnden<br />
es nicht mehr. Vielfach hat<br />
man den Eindruck, sie sehen es<br />
noch nicht einmal.<br />
Xenophon-Aufsichtsratsmitglied<br />
Martin Plewa hat<br />
in St.GEORG 2/<strong>2019</strong> sehr<br />
einleuchtend ausgeführt, dass<br />
das Auge des Betrachters sich<br />
an Fehler gewöhnt. Aber das<br />
darf nicht passieren! Denn<br />
der Erhalt des reinen Gangwerks<br />
ist kein Selbstzweck. Er<br />
dient zur Gesunderhaltung<br />
der Pferde, indem die Überlastung<br />
einzelner Gliedmaßen<br />
verhindert wird. Man mag den<br />
Pferden eine spektakulärere Bewegungsmechanik<br />
angezüchtet<br />
haben, aber immer noch keine<br />
unverwüstlichen Sehnen und<br />
Gelenke. Nicht umsonst gilt der<br />
Fesselträgerschaden bei Tierärzten<br />
inzwischen als „Berufskrankheit“<br />
der Dressurpferde.<br />
In der Ausbildung geht<br />
es vielfach nicht mehr um<br />
die Korrektheit der Ausführung<br />
der Lektionen, sondern<br />
darum, was Punkte gibt. Und<br />
die gibt es für „Ausdruck“<br />
in der Ausführung. Nehmen<br />
wir das Beispiel Piaffe: Eine<br />
korrekt ausgeführte Piaffe mit<br />
gesenkter Hinterhand und<br />
deutlicher Lastaufnahme bei<br />
schwingendem Rücken auf<br />
der Stelle stellt den maximalen<br />
Grad an Versammlung dar<br />
und fordert größtmögliche<br />
Durchlässigkeit, Kraft und<br />
Balance vom Pferd – auch<br />
wenn der Unterarm vielleicht<br />
nicht die Waagerechte erreicht.<br />
Lehrgangstermine und aktuelle Neuigkeiten von Xenophon finden Sie unter ◆ www.xenophon-klassisch.org<br />
Dem gegenüber stehen in der<br />
Praxis mitunter trabartige<br />
Bewegungen auf der Stelle, bei<br />
denen das jeweilige Pferd zwar<br />
die Gliedmaßen diagonal in<br />
die Luft reißt, sich dabei aber<br />
nicht vom Boden abdrückt.<br />
Das ist keine Piaffe. Das ist ein<br />
„Tanz auf der heißen Herdplatte“.<br />
Ebenfalls fehlerhaft:<br />
Pferde, die vorne stützen und<br />
hinten hopsen. Auch das wird<br />
mitunter hoch benotet.<br />
Gerade was die Reinheit<br />
der Gänge angeht, stellten die<br />
doppelt bewerteten Fußnoten<br />
immer ein wichtiges Korrektiv<br />
dar. Nun sind sie weggefallen<br />
und die Richter sind aufgefordert,<br />
die in den früheren<br />
Fußnoten einzeln beurteilten<br />
Elemente in den Einzelnoten<br />
der gesamten Aufgabe zu<br />
berücksichtigen. Das tun sie<br />
jedoch in der Praxis nicht.<br />
Foto: von Korff<br />
3/<strong>2019</strong><br />
97
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Gigantische Maße im kleinsten Stablehopper.<br />
2.800 mm Pferdestandlänge und über 2 cbm separate Sattelkammer.<br />
MSG STABLEHOPPER UNTER DER LUPE<br />
Pferdetransportfahrzeuge für 2 Pferde mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />
und ohne jegliche Beschränkung mit PKW-Fahrerlaubnis zu fahren, finden immer mehr<br />
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neben der Fahrerlaubnis: Keine<br />
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MSG gibt es in einer Vielzahl von Varianten,<br />
speziell bei der Innenausstattung des<br />
Pferdebereichs. Getestet wurde das Modell<br />
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• Maße: Länge 5.500 mm, Breite 2.050<br />
mm, Höhe 3.100 mm. Das Leergewicht<br />
auf einer TÜV Waage betrug<br />
2.240 kg. Der Hersteller gab die Zuladung<br />
einschließlich der 3 %igen Wiegetoleranz<br />
korrekt mit 1.365 kg an. Mit<br />
dieser Nutzlast ist das Fahrzeug auch mit<br />
zwei schweren Pferden im grünen Bereich.<br />
Die Fahreindrücke: Ohne Pferde läuft<br />
der Stablehopper wie ein gut motorisierter<br />
PKW von 0 auf 100 in 9,8 Sek., von 100<br />
auf Null benötigt er 44 m. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
des leeren Fahrzeugs:<br />
fahrstabile und geräuscharme 174 km/h.<br />
Doch nun zu den Fahreindrücken mit<br />
zugeladenen Pferden: sportliche Messungen<br />
von Bremsweg, Beschleunigung<br />
und Endgeschwindigkeit spielen hierbei<br />
natürlich keine Rolle. Das hohe Potenzial<br />
des Fahrzeugs in diesen Bereichen spiegelt<br />
sich aber sehr wohl im beladenen Zustand<br />
wieder: Der enorm stabile, selbsttragende<br />
MSG Aufbau trägt hier einen Großteil dazu<br />
bei. Das Fahrzeug liegt satt und wankfrei<br />
auf der Straße. Federung und Bremsanlage<br />
bewältigen das Gesamtgewicht von 3,5<br />
Tonnen völlig problemlos.<br />
Einhelliges Urteil zum Interieur des<br />
MSG: Besser kann ein Fahrzeug zum<br />
Transport von Pferden nicht konstruiert<br />
sein: Keinerlei scharfe Ecken und Kanten,<br />
ergonomische Polsterung und eine bis ins<br />
Detail durchdachte Funktionalität aller<br />
Bauteile.<br />
Pferde stehen im MSG um ein Vielfaches<br />
komfortabler und vor allem sicherer<br />
als in jedem marktgängigen Hänger, so<br />
der Hersteller. Auch das Be- und Entladen<br />
selbst schwieriger Pferde funktioniert<br />
reibungslos und risikofreier. Gerade in<br />
Gefahrensituationen bleibt der MSG<br />
Stablehopper leicht beherrschbar und<br />
spurstabil.<br />
Fazit<br />
Das Gesamtpaket MUSS stimmen!<br />
• Die Gesamtzuladung muss 1.200 bis<br />
1.400 kg betragen.<br />
• Der Pferderaum muss funktional und<br />
pferdegerecht sein.<br />
• Fahrgestell und Aufbau müssen die<br />
Fahreigenschaften moderner PKW<br />
garantieren.<br />
• Ein optimales Fahrzeug kann durchaus<br />
unter 50 Tsd Euro kosten.<br />
Der MSG Stablehopper erfüllt damit alle<br />
Anforderungen und demonstriert eindrucksvoll<br />
die sichere, komfortable und<br />
preisgünstige Art des Pferdetransports.<br />
Weitere Infos unter:<br />
MSG Handelsgesellschaft<br />
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Tel.: +49 (0) 7085 - 1715
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auf die Psyche und den Körper –<br />
in speziellen Solarien kann dies<br />
genutzt werden SEITE 112<br />
MEDIZINNEWS<br />
Zeckenjahr 2018, Knoblauch<br />
gegen Husten u.v.m. S.114<br />
HEUNETZE<br />
Die Unterschiede und wie<br />
man sie sicher nutzt S.116<br />
AKTUELL<br />
News rund ums Pferd S.118<br />
TIPPS UND TRENDS<br />
Gut ausgestattet in<br />
den Frühling S.120<br />
3/<strong>2019</strong><br />
99
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FRAGE & ANTWORT<br />
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in (fast) allen Lebenslagen.<br />
DRESSUR<br />
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Reitmeister, Vize-Europameister,<br />
Mann schafts-Olym pia sieger und<br />
Deutscher Meister der Dressurprofis<br />
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Haltung und Grundausbildung.<br />
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Fachmann auf den Gebieten<br />
Pferdehaltung und Stallbau.<br />
Er baute zahlreiche Anlagen<br />
im In- und Ausland.<br />
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DR. ANNETTE WYRWOLL<br />
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PHYSIOTHERAPIE<br />
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Muskelproblemen.<br />
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Hufschmiedemeister, betreute<br />
mehrfach die deutschen Championatspferde.<br />
Er kümmert sich um<br />
ihre Huf- und Beschlagsprobleme.<br />
FÜTTERUNG<br />
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in Sachen Fütterung.<br />
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Herausgeber eines Buchs zum<br />
Pferderecht.<br />
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FRAGE<br />
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Die Zügelhilfen<br />
dürfen beim<br />
Rückwärtsrichten<br />
nicht zu stark<br />
eingesetzt werden.<br />
FRAGEN &<br />
Probleme mit dem<br />
Rückwärtsrichten<br />
FRAGE: Meine Stute hat sich sehr schwer<br />
damit getan, das Rückwärtsrichten zu lernen<br />
und zu akzeptieren. Mittlerweile gelingt<br />
es zumindest in Anlehnung ohne Widerstand,<br />
aber meine Stute tritt nicht diagonal,<br />
sondern im Viertakt rückwärts – auch an der<br />
Hand. Lässt sich dies noch korrigieren?<br />
Grit Heitmann per e-mail<br />
CHRISTINE MEYER ZU HARTUM: Das<br />
Rückwärtsrichten fördert und überprüft die<br />
Durchlässigkeit, den Gehorsam und in der<br />
weiteren Ausbildung die Versammlung des<br />
Pferdes. Rückwärts zu treten ist für ein Pferd<br />
zwar eine natürliche Bewegung, die aber in<br />
der Natur selten vorkommt. Deshalb ist das<br />
gefühlvolle Zusammenwirken der reiterlichen<br />
Hilfen besonders wichtig. Dem Pferd<br />
fällt das Rückwärtsrichten umso leichter, je<br />
losgelassener es im Schritt, Trab und Galopp<br />
über den Rücken geht und je besser es halbe<br />
und ganze Paraden annimmt. Besonders<br />
wichtig ist es, dass die ganze Parade zum<br />
Halten harmonisch gelingt und das Pferd<br />
vor dem Rückwärtsrichten vertrauensvoll,<br />
gelassen und sicher an den Hilfen steht.<br />
Setzt der Reiter seine Zügelhilfen vorherrschend<br />
oder in übertriebener Weise ein,<br />
macht er es seinem Pferd schwer, rückwärts<br />
zu treten. Die Hufe werden eher schleppend<br />
nach hinten gezogen, nicht mehr mit dem<br />
jeweils diagonalen Beinpaar gleichzeitig<br />
nach hinten.<br />
Neigt der Reiter den Oberkörper vornüber<br />
und legt er dabei die Unterschenkel deutlich<br />
zurück, hat er das Pferd nicht mehr vor<br />
sich. Die Einwirkung reduziert sich dann<br />
auf die Zügelhilfen. Häufig neigen Pferde in<br />
diesem Fall dazu, im Rückwärtsrichten mit<br />
unklarer Fußfolge schleppend oder auch<br />
eilig zu werden.<br />
Das Rückwärtsrichten kann auch vom<br />
Boden aus vorbereitet bzw. verfeinert werden.<br />
Dabei kann ein Helfer seitlich vor dem<br />
Pferd stehen und mit der Hand an der Brust<br />
bzw. am Halsansatz das Pferd zum Rückwärtstreten<br />
veranlassen. Manche Pferde<br />
reagieren auch auf ein vorsichtiges Touchieren<br />
mit der Gerte an ihrem Vorderbein oder<br />
an ihrer Brust. Parallel zu dieser Unterstützung<br />
kann der Reiter seine Hilfengebung<br />
verfeinern.<br />
100 3/<strong>2019</strong>
ANTWORTEN<br />
Was tun, wenn das Fohlen nicht vom gebuchten Hengst<br />
stammt, sondern falscher Samen geliefert wurde?<br />
Der falsche Hengst<br />
FRAGE: Meine Stute hat<br />
letztes Jahr ein Fohlen<br />
bekommen. Der Vater sollte<br />
ein bekannter Dressur-Deckhengst<br />
sein, der mittlerweile<br />
gestorben ist. Vor einem Monat<br />
wurde bei einer Abstammungsüberprüfung<br />
festgestellt,<br />
dass ein Springhengst<br />
der Vater ist. Eigentlich hatte<br />
ich gehofft, das Fohlen von<br />
dem ursprünglich gebuchten<br />
Hengst zu einem guten Preis<br />
verkaufen zu können. Was<br />
mache ich jetzt?<br />
Name der Redaktion<br />
bekannt<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
CHRISTIAN WEISS: Ein<br />
„Deck-Vertrag“ wird unter<br />
das Kaufrecht eingeordnet<br />
und ist danach zu beurteilen,<br />
was zwischen den Parteien<br />
vereinbart wurde. Festzuhalten<br />
ist im vorliegenden Fall,<br />
dass Sie von Ihrem Vertragspartner<br />
jedoch augenscheinlich<br />
mit dem Samen des<br />
Spring-Vererbers etwas „vollkommen“<br />
anderes erhalten<br />
haben als von dem des verstorbenen<br />
Dressur-Vererbers.<br />
Rechtlich bestehen folgende<br />
Möglichkeiten:<br />
● eine Nachbesserung, also<br />
Deckung der Stute nunmehr<br />
mit den Samen des Dressurhengstes<br />
(sofern als TG-<br />
Samen noch vorhanden)<br />
● Rückforderung der gezahlten<br />
Decktaxe<br />
● oder/und Geltendmachung<br />
von Aufwendungsund<br />
Schadensersatzansprüchen.<br />
Dass Sie sich Hoffnungen<br />
auf einen guten Verkauf eines<br />
Fohlens des Dressurvererbers<br />
gemacht haben, fällt in den<br />
Bereich „Spekulation“ und<br />
ist schadensersatzrechtlich<br />
kaum geltend zu machen.<br />
Häufig finden sich in den<br />
AGB der Deckstationen<br />
Definitionen der geschuldeten<br />
Leistungen bzw.<br />
Haftungsausschlüsse etc.<br />
Pragmatischer dürfte es sein,<br />
sich zunächst mit den oben<br />
genannten Möglichkeiten<br />
an den Vertragspartner zu<br />
wenden und eine einvernehmliche<br />
Lösung für beide<br />
Seiten zu suchen.<br />
Spröde Hufe<br />
FRAGE: Mein Wallach läuft im Winter<br />
ohne Eisen. Nun sind die Hinterhufe<br />
im Bereich der Nagellöcher hohl und<br />
bröselig. Mittlerweile sind die Hufe<br />
aufgrund der schlechten Hornqualität<br />
extrem ausgebrochen. Was raten Sie?<br />
Maike Funke<br />
DIETER KRÖHNERT: Mein Tipp: Ein<br />
großes Blutbild oder noch besser eine<br />
Haaranalyse machen lassen, damit<br />
man erkennen kann, was dem Pferd<br />
wirklich fehlt! Und danach gezielt<br />
den Mangel durch spezielles Futter<br />
beheben. Dass die Füße erstmal<br />
ausbrechen, ist normal. Man muss<br />
etwas Geduld haben und das Pferd<br />
sollte sich auf gutem Boden aufhalten<br />
(nicht zu feucht)! Dann hat man noch<br />
zusätzlich die Möglichkeit, ein paar<br />
Hufschuhe zu benutzen, was ich auch<br />
für sinnvoll halte. Für die Saumbänder<br />
kann man ein Gemisch verwenden,<br />
das zu 80 Prozent aus Glycerin und zu<br />
20 Prozent aus Arnika-Öl besteht, um<br />
das Wachstum anzuregen. Eine gute<br />
Pflege macht den Rest!<br />
Bei solchen Hufe sollte man eine<br />
Blutanalyse machen lassen.<br />
Foto: privat<br />
Ein Pferdebesitzer zog vor Gericht, weil<br />
bei seinem Hengst nach der Kastration<br />
eine Samenstrangfistel aufgetreten war.<br />
Die Wunde war nicht richtig verheilt, so<br />
dass für den Besitzer über 1.300 Euro an<br />
Zusatzkosten anfielen. Der Tierarzt, der<br />
den Hengst operiert hatte, hatte keine<br />
Nachkontrolle durchgeführt und die<br />
bei der Kastration gesetzten Klammern<br />
vom Stallbesitzer entfernen lassen. Das<br />
bemängelte der Pferdebesitzer und<br />
§ RECHTS-URTEIL §<br />
klagte auf Schadenersatz, da der Tierarzt<br />
die Kastration außerdem unsachgemäß<br />
und besonders riskant durchgeführt<br />
habe. Der Tierarzt konterte, dass eine<br />
Samenstrangfistel Risiko einer jeden<br />
Kastration sei, über das er informiert<br />
habe. Doch das Amtsgericht Ansbach (3 C<br />
78/15) entschied zugunsten des Pferdehalters:<br />
Wenn sich eine Fistel bilde, sei<br />
die Ursache in der Regel ein zu langer Samenstrangstumpf<br />
und/oder eine falsche<br />
Operationstechnik. Die gewählte Operationsmethode<br />
sei nicht mehr aktueller<br />
Standard in der Tiermedizin, weil dabei<br />
ein massiv erhöhtes Infektionsrisiko – inklusive<br />
gestörter Wundheilung – bestehe.<br />
Richtig sei zudem die Kritik des Pferdebesitzers,<br />
dass der Arzt die Metallklammern<br />
selbst hätte entfernen müssen, um<br />
dabei die Wundheilung zu kontrollieren.<br />
Quelle: OnlineUrteile.de – Wir machen<br />
Urteile verständlich!<br />
3/<strong>2019</strong><br />
101
PFERDE PRAXIS<br />
EQUITANA<br />
Vom 9. bis 17. März<br />
öffnet die EQUITANA<br />
auf dem Messegelände<br />
Essen wieder<br />
ihre Tore. In acht<br />
Hallen warten<br />
750 Aussteller, 2000 Programmpunkte<br />
und 850 Stunden Know-<br />
How auf die Besucher. St.GEORG<br />
hat für jeden Reitertyp die<br />
wichtigsten Infos zusammengestellt<br />
Für jeden<br />
das Passende<br />
Die Equitana hat<br />
für jeden viel<br />
zu bieten – ob<br />
Stallbesitzer,<br />
Turnierreiter<br />
oder medizinisch<br />
interessierter<br />
Pferdebesitzer.<br />
Illustrationen: Hüter
ULTRAfit<br />
ULTRAfit<br />
EXTRA GRIP<br />
ULTRAfit<br />
SLIMLINE<br />
Die luftdurchlässige Sommer-Reithose<br />
mit Grip-Gesäßfunktion, die Trense<br />
mit anatomischem Genickstück und<br />
Strass am Stirnriemen sowie die atmungsaktiven<br />
Gamaschen mit Stoßdämpfung –<br />
was man auch sucht, auf der Equitana findet<br />
man es. Gerade für Pferdebesitzer und<br />
Einsteiger ein großer Pluspunkt: eine riesige<br />
Auswahl und so manches Messe-Angebot.<br />
Equitana-Erfahrene wissen: Wer besonders<br />
viele Punkte auf der Einkaufsliste stehen hat,<br />
sollte bereits mit Messebeginn um 10 Uhr<br />
loslegen und mit Einkaufstrolley losziehen,<br />
um alles einpacken zu können, ohne am<br />
nächsten Tag mit krummen Rücken auf<br />
dem Pferd zu sitzen. Schließlich müssen vier<br />
Messehallen (Halle 2, 5, 7 und 8) mit Reitsportzubehör,<br />
Turnierbekleidung, Sätteln,<br />
Trensen, Pferdedecken, Halfter und Longierbedarf<br />
erkundet werden.<br />
Neu-Einsteiger und ambitionierte Freizeitreiter,<br />
die gerne mit der nötigen Theorie<br />
in den Sattel steigen und auch sonst immer<br />
wissen wollen, was sie im Umgang mit<br />
Die Equitana bietet eine Riesenauswahl.<br />
Foto: Equitana/Behrendt, Rausch<br />
ihrem Pferd besser machen können, sollten<br />
vor ihrem Messebesuch unbedingt das Programm<br />
der Equitana Education in Halle<br />
1A studieren. Hier werden zu den unterschiedlichsten<br />
Themen Tages-Seminare von<br />
Koryphäen aus den verschiedensten Sparten<br />
der Reiterei gegeben. Am Samstag, dem 9.3.,<br />
führt beispielsweise Anja Beran durch das<br />
Thema Klassische Dressur, zwei Tage später<br />
(11.3.) gibt Uta Gräf – powered by Lexa<br />
Pferdefutter – Tipps für feineres Reiten in<br />
der Praxis. Tickets dafür gibt es online unter<br />
www.equitana.com, „Seminare & Messe“.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN UND PREISE<br />
AUF EINEN BLICK<br />
• 9. bis 17.3. von 10–19 Uhr geöffnet<br />
• Tageskarte online für Erwachsene:<br />
Wochentags: 20 Euro<br />
Wochenende: 24 Euro<br />
• Tageskarte an der Tageskasse für<br />
Erwachsene :<br />
Wochentags: 22 Euro<br />
Wochenende: 26 Euro<br />
(Kinder zahlen zwischen 10 und 16 Euro.<br />
Ermäßigungen für Schüler, Studenten,<br />
Azubis bis max. 26 Jahre sowie für Gruppen<br />
und Persönliche Mitglieder der FN)<br />
• Für Abendshows und Seminare<br />
werden extra Tickets benötigt.<br />
Garantierte Qualität und höchster Komfort.<br />
Über 50 verschiedene Ausführungen.<br />
Gutschein<br />
ABSCHNEIDEN, MITBRINGEN,<br />
RABATT SICHERN!<br />
10 € auf ULTRA fit & SLIMLINE Sporen<br />
15 € auf ULTRA fit EXTRA GRIP Sporen<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der Equitana!<br />
Stand 8-A19<br />
Einlösbar auf der Equitana <strong>2019</strong> an<br />
folgenden Ständen:<br />
2-A16, 2-B30, 2-C10, 7-A43, 7-C23,<br />
7-C32, 7-D17, 7-E18, 8-B13
PFERDE PRAXIS<br />
EQUITANA<br />
Aufgepasst: Auf der Equitana<br />
wartet nicht nur das nächste<br />
Turnier-Outfit, sondern auch<br />
Reittipps von Profis aus dem<br />
Dressur-, Spring- und<br />
Vielseitigkeitslager.<br />
LUDGER BEERBAUM<br />
Montag, Dienstag, Mittwoch<br />
– gleich drei Tage<br />
sind vollgepackt mit<br />
Highlights, die sich sportlich<br />
orientierte Reiter und Ausbilder<br />
rot im Kalender notieren<br />
sollten. Ein erfolgreiches Pferd-<br />
Reiter-Gespann beginnt mit<br />
einer guten Ausbildung und so<br />
startet das Sportprogramm der<br />
Equitana am Montag (11.3.) mit<br />
dem „Tag der Ausbildung“. Um<br />
13 Uhr zeigt Ingrid Klimke im<br />
Großen Showring der Halle 4,<br />
wie sie ihre Pferde mit Cavaletti<br />
trainiert und gymnastiziert.<br />
Um 16 Uhr wird dann höher<br />
gebaut, wenn die aktuelle<br />
Weltmeisterin der Springreiter,<br />
Simone Blum, im Parcours<br />
demonstriert, wie eine typische<br />
Trainingseinheit bei ihr aussieht.<br />
Die Veranstaltungen sind<br />
im Eintrittspreis inbegriffen.<br />
Dressurreiter können sich am<br />
Montag ebenfalls auf ein volles<br />
Programm freuen, für das man<br />
allerdings extra Ticktes benötigt.<br />
Im Ring der Halle 1A gibt Uta<br />
Gräf ein Tages-Seminar zum<br />
Thema „Tipps für feines Reiten<br />
in der Praxis“. Das Seminar teilt<br />
sich in zwei Blöcke auf, von denen<br />
der erste von 11 bis 14 Uhr<br />
INTERESSANTE TERMINE FÜR SPORTLICHE ORIENTIERTE REITER UND AUSBILDER<br />
Montag, 11.3., Großer<br />
Showring, Halle 4<br />
13-14.30 Uhr Live Training mit<br />
Ingrid Klimke<br />
16-17 Uhr Live Training mit<br />
Simone Blum<br />
20-22 Uhr Dressur-Showabend<br />
mit Jessica von Bredow-Werndl<br />
und Benjamin Werndl<br />
Montag, 11.3., Ring Halle 1A<br />
11-14 und 16.30-18.30 Uhr<br />
Equitana Education mit Uta<br />
Gräf (powered by LEXA<br />
Pferdefutter)<br />
Dienstag, 12.3., Großer<br />
Showring, Halle 4<br />
13-14.30 Uhr St.GEORG<br />
präsentiert: Live Training mit<br />
Dorothee Schneider und<br />
Auszeichnung „Pfleger des<br />
Jahres“<br />
15-15.30 Uhr Geländetraining<br />
mit Sandra Auffarth<br />
16-17 Uhr Live Training mit<br />
Isabell Werth<br />
20-22 Uhr Spring-Showabend<br />
mit Ludger Beerbaum<br />
Mittwoch, 13.3., Großer<br />
Showring, Halle 4<br />
12-12.30 Uhr Live Training<br />
mit Julia Krajewski<br />
Sonntag, 17.3., Ring Halle 1A<br />
11-14 und 16.30-17.30 Uhr<br />
Equitana Education mit Nicole<br />
Uphoff-Selke<br />
www.equitana.com<br />
Foto: Equitana<br />
104 3/<strong>2019</strong>
stattfindet, der zweite von 16.30<br />
bis 18.30 Uhr. Das passt<br />
zeitlich perfekt, denn<br />
in der Abendshow<br />
geht es dann weiter<br />
mit feinem Reiten. Ab<br />
20 Uhr heißt es Viereck<br />
frei für Jessica<br />
von Bredow-Werndl<br />
und ihren Bruder<br />
Benjamin Werndl. Im Showring<br />
zeigen sie verschiedene<br />
Abschnitte in der Ausbildung<br />
ihrer Dressurpferde. Nicht nur<br />
ihre Arbeitsweise und Zielsetzung<br />
werden erläutert, sondern<br />
auch wie sie sich und ihr Team<br />
körperlich und mental fit<br />
halten (s. Seite 46).<br />
Der Dienstag (12.3.) ist<br />
wieder hochkarätig besetzt.<br />
Dorothee Schneider präsentiert<br />
ab 13 Uhr einige Pferde<br />
verschiedener Alters- und<br />
Ausbildungsstufen, stellt<br />
eines ihrer Grand<br />
Prix-Pferde in der<br />
Kür vor und wird<br />
außerdem einen<br />
St.GEORG-<br />
Leser unterrichten.<br />
Danach gibt<br />
Vielseitigkeits-<br />
Weltmeisterin<br />
Sandra Auffarth eine<br />
Geländestunde, bevor<br />
um 16 Uhr dann die Dressur-<br />
Lehrstunde mit der momentan<br />
erfolgreichsten Dressurreiterin,<br />
Isabell Werth, beginnt.<br />
Ab 20 Uhr übernehmen die<br />
Springreiter den Showring.<br />
Kein geringerer als Ludger<br />
Beerbaum führt durch den<br />
Abend. Der vierfache Olympiasieger<br />
zeigt im Live Training,<br />
wie ein Weltklassereiter<br />
arbeitet, welche Schwerpunkte<br />
er setzt und wie er junge Pferde<br />
für den Spitzensport aufbaut.<br />
Am Mittwoch, den 13.3.,<br />
kommen Vielseitigkeitsfans<br />
voll auf ihre Kosten, wenn in<br />
Halle 4 Hecken, Baumstämme<br />
und Eulenloch aufgebaut<br />
werden. Vielseitigkeitsreiterin<br />
Julia Krajewski gibt von 12 bis<br />
12.30 Uhr Tipps für das tägliche<br />
Training, bevor ab 12.30<br />
Uhr der Indoor Cup startet.<br />
Ein weiteres interessantes<br />
Angebot für Dressurreiter<br />
bietet die Equitana am letzten<br />
Messe-Tag: Am 17.3. zeigt<br />
Nicole Uphoff-Selke in einem<br />
Tagesseminar in Halle 1A, wie<br />
der Sprung von Klasse L nach<br />
Klasse M gelingt.<br />
Mit so viel geballtem Wissen<br />
im Gepäck steht dem Turnierstart<br />
nichts mehr im Weg.<br />
Vorausgesetzt, man hat die<br />
richtige Ausrüstung und, ganz<br />
wichtig, ein Transportmittel<br />
fürs Pferd.<br />
Wie praktisch,<br />
dass vor den<br />
Sportveranstaltungen<br />
im Showring<br />
noch<br />
genügend<br />
Zeit bleibt,<br />
die Hallen mit<br />
ihren zahlreichen<br />
Ausstellern zu<br />
erkunden. Wo hat man<br />
mehr Auswahl und Vergleichsmöglichkeiten<br />
als auf der<br />
Weltmesse des Pferdesports?<br />
Also ab in Halle 1 und 3 (Galeria),<br />
wo Aussteller selbstfahrende<br />
Pferdetransporter,<br />
PKW-Pferdeanhänger, Pferde-<br />
LKW oder Ausbauten sowie<br />
Zugfahrzeuge präsentieren.<br />
Wer für den großen Auftritt<br />
noch das passende Outift<br />
sucht, wird in Halle 8 fündig.<br />
BENJAMIN WERNDL & JESSICA VON BREDOW-WERNDL<br />
Treffen Sie unsere<br />
Autoren auf der<br />
Equitana &<br />
entdecken Sie unser<br />
vielfältiges Programm<br />
Halle 6<br />
Stand C 10<br />
!<br />
Foto: Equitana<br />
MESSE-TIPP FÜR MEHR PS<br />
FAHRER IN HALLE 4<br />
Wer lieber auf dem Bock statt im Sattel Platz nimmt, sollte<br />
seinen Messebesuch gleich fürs erste Wochenende einplanen.<br />
Am Sonntag, den 10.3., findet im Großen Showring der<br />
Halle 4 ab 12.30 Uhr der Fahrsport Cup statt, bei dem international<br />
erfolgreiche Fahrer und Fahrerinnen in einer rasanten<br />
Stafettenprüfung gegeneinander antreten werden.<br />
© callipso88 / fotolia<br />
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PFERDE PRAXIS EQUITANA<br />
Wie erkennt man welche<br />
Krankheit rechtzeitig,<br />
was hilft dagegen?<br />
Halle 1 ist ein Eldorado für<br />
all diejenigen, die sich Gedanken<br />
um die Gesundheit ihres<br />
Pferdes machen. Fachleute referieren<br />
beim Gesundheitsforum<br />
in Halle 1 über Gesundheit,<br />
Hufpflege und Hufbeschlag,<br />
Fütterung und Pferdekrankheiten.<br />
Der „Tierarzt des Tages“<br />
gibt hier täglich sein Wissen<br />
weiter.<br />
Bei einem Gang durch den<br />
Ausstellerbereich kann man anschließend<br />
die verschiedensten<br />
Produkte aus der Tiermedizin<br />
sowie therapeutische Geräte<br />
kennenlernen. Wer gerne auch<br />
zu Globuli und Kräutern greift<br />
oder auf Akupunktur schwört,<br />
kann sich hier ebenfalls beraten<br />
lassen und seine Notfall-Apotheke<br />
für den Stall aufrüsten.<br />
Denn natürlich werden auch<br />
alternative Therapien großgeschrieben.<br />
Ebenfalls mit von<br />
der Partie: Futter-Aussteller.<br />
Schließlich gehen Gesundheit<br />
und Fütterung Hand in Hand.<br />
Für Equitana-Neulinge interessant:<br />
Dr. Endes Tierarztlehrschau,<br />
ebenfalls in Halle 1.<br />
TERMIN-TIPP FÜR ALLE, DIE SICH FÜR GESUNDHEIT UND HALTUNG INTERESSIEREN<br />
Montag, 11.3.: Das gesunde Pferd – Tagung der GWP<br />
(Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd)<br />
Themenblock 1, 11–13 Uhr: Laufstallhaltung und Fütterung,<br />
Themenblock 2, 14–16.30 Uhr: Ausbildung, Gesundheit<br />
und Leistung.<br />
Pro Themenblock 10 Euro Eintritt, beide Blöcke 15 Euro,<br />
Ermäßigung für Studenten, GWP-Mitglieder frei.<br />
Ort: Saal Rheinland, Congress Center Süd<br />
Die meisten Stallbesitzer<br />
und Züchter werden sich<br />
bei Ausstellern in Halle 1<br />
und 3 tummeln. Ob komplette<br />
Reitanlagen, neue Boxen, einen<br />
neuen Hallenboden oder Hindernisse<br />
fürs nächste Turnier<br />
– hier erhalten sie Fachberatung<br />
zu Stall- und Hoftechnik sowie<br />
Futter und Haltungs bedarf<br />
(Halle 1). In Halle 6 finden<br />
Züchter zudem Warmblutpferde,<br />
deutsche und internationale<br />
Zuchtverbände, die sich auch im<br />
St.GEORG Showring in Halle 7<br />
präsentieren.<br />
106 3/<strong>2019</strong>
www.tte.eu<br />
TTE ® drauf statt Tragschicht drunter!<br />
UNTEN<br />
Ohne!<br />
Ein Müsli ohne Getreide und Melasse,<br />
Avocado im Hufgel oder Dinkel als<br />
Einstreu – was verschiedenste Zusätze<br />
und Inhaltsstoffe in Futter und Pflegeprodukten<br />
bringen, erfahren Sie in Halle 1,<br />
wo sich alles um Fütterung und Haltung<br />
dreht. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich von<br />
unterschiedlichen Anbietern beraten zu lassen,<br />
welches Futter und welche Einstreu sich<br />
für Ihr Pferd am besten eignet. Etwa 1600<br />
verschiedene Sorten an Grund-, Spezialund<br />
Zusatzfuttermitteln warten auf Sie.<br />
Schauen Sie auch einmal<br />
beim Gesundheitsforum<br />
in dieser Halle vorbei. Dort<br />
dreht sich alles um Pferdekrankheiten,<br />
Hufpflege<br />
und Fütterung. Wer sein<br />
Pferd auch über Bodenarbeit<br />
fit halten möchte,<br />
sollte sich den 15.3. für den<br />
Equitana-Besuch aussuchen. Dann dreht sich<br />
in Halle 4 alles um Horsemanship. Auch bei<br />
der Equitana Education (Halle 1A, Ring) gibt<br />
es ein tolles Angebot zur Bodenarbeit (siehe<br />
Termine unten).<br />
INTERESSANTE TERMINE ZUR BODENARBEIT<br />
Donnerstag 14.3.<br />
11–14 Uhr und 16.30–18.30,<br />
Tagesseminar mit Kenzie Dysli<br />
TIPP<br />
Foto: Equitana/ Alois Müller<br />
Freitag 15.3.<br />
11–14 Uhr und 16.30–18.30 Uhr,<br />
Tagesseminar mit Dr. Claudia Münch<br />
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Besuchen Sie Mühldorfer Pferdefutter zur Equitana in Halle 1 an Stand B34.<br />
Lassen Sie sich persönlich beraten und nutzen Sie die Chance, Fragen rund<br />
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© collage <strong>2019</strong> © foto nadine harms<br />
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Foto: Equitana/ Behrendt und Rausch<br />
Freitag, der 15.3., ist ein<br />
guter Tag für all diejenigen,<br />
die einen Blick über den<br />
Tellerrand werfen und andere<br />
Reitweisen kennenlernen<br />
möchten. Wer zudem noch<br />
einen Hund besitzt, sollte spätestens<br />
ab 12.30 Uhr einen Platz<br />
auf der Tribüne rund um den<br />
Showring in Halle 4 gefunden<br />
haben. Dann beginnt die Vorführung<br />
„Horse & Dog Trail“<br />
– Teamwork und enge Kommunikation<br />
des Dreiergespanns<br />
Pferd, Mensch und Hund stehen<br />
hier im Mittelpunkt. Je ein<br />
Mensch-Pferd-Hund-Trio tritt<br />
an, um in einem Trailparcours<br />
verschiedene Hindernisse zu<br />
meistern. Hier wird überprüft,<br />
wie gelassen das Pferd und wie<br />
konzentriert der Hund ist.<br />
Ebenfalls praktisch orientiert<br />
ist der nächste große Showpunkt:<br />
der Working Equitation<br />
Cup. Früher wurden bei der<br />
Working Equitation Rinder<br />
vom Pferd aus gehütet, heute<br />
hat sich daraus ein spannender<br />
Wettkampf etabliert. Im<br />
Showring zeigen Teilnehmer<br />
Ausschnitte einer typischen<br />
Prüfung: Elemente einer<br />
Dressuraufgabe, verschiedene<br />
Im St.GEORG-Ring präsentieren sich unterschiedlichste Rassen.<br />
Trail-Hindernisse und den<br />
Speed Trail.<br />
Welche Pferde sich besonders<br />
dafür eignen, erfahren<br />
Sie in Halle 6 und 7. In Halle<br />
6 haben Zuchtverbände und<br />
Interessensgemeinschaften ihre<br />
Stände. Verschiedene Pferderassen<br />
werden dort präsentiert.<br />
Die Aussteller zeigen ihre Tiere<br />
auch in Aktion, nämlich im<br />
St.GEORG Showring in Halle<br />
7. Täglich findet dort ein abwechslungsreiches<br />
Programm<br />
statt, angefangen vom Reiten<br />
im Damensattel bis hin zum<br />
Auftritt der IG Welsh.<br />
TERMINE ZU<br />
VERSCHIEDENEN<br />
REITWEISEN<br />
Freitag, 15.3. Halle 4, Showring<br />
12.30–13.30 Uhr Horse & Dog Trail<br />
16–17 Uhr Working Equitation Cup<br />
Täglich St.GEORG- Showring<br />
Halle 7<br />
108 3/<strong>2019</strong>
Westernreiter sollten<br />
sich Donnerstag, den<br />
14.3. vormerken. Dann<br />
heißt es „Westerntag“ in der<br />
Vorführarena in Halle 4. Mit<br />
Sliding Stops, Spins und Rollbacks<br />
beginnt das Programm<br />
um 12.30 beim Reining Cup.<br />
Um Cow-Sense, Schnelligkeit<br />
und Team-Work zwischen<br />
Mensch und Pferd geht es dann<br />
ab 15.30 Uhr beim Cutting Cup.<br />
Wer eine Legende des Horsemanship<br />
live erleben möchte,<br />
sollte sich rechtzeitig Karten für<br />
die Abendshow am 14. März<br />
sichern: Monty Roberts sorgt<br />
auch mit seinen 83 Jahren noch<br />
für volle Ränge und demonstriert<br />
seine beiden Methoden,<br />
Join-Up®-und Follow-Up®.<br />
Gewaltfrei mit dem Pferd<br />
kommunizieren und Vertrauen<br />
schaffen – mit diesem Motto<br />
DIE NEUEN MESSE-HALLEN IM ÜBERBLICK<br />
hat der US-Amerikaner mehr<br />
als 10.000 Pferde trainiert und<br />
damit so manche Basis für eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
geschaffen.<br />
Praktisch, dass nebenan in<br />
Halle 5 jegliches Zubehör für<br />
den Westernsport verkauft wird<br />
und man dort in der Pause<br />
shoppen kann.<br />
Unsere<br />
Highlights zur<br />
EQUITANA<br />
<strong>2019</strong><br />
10% Messerabatt<br />
auf alle Produkte<br />
Autogrammstunde<br />
mit Uta Gräf<br />
11.<strong>03</strong>. um 14 Uhr<br />
HALLE 1<br />
● Futter, Pflege, Medizin<br />
● Pferdehaltung<br />
● Tierarzt-Lehrschau<br />
● Hufbeschlag<br />
● Gesundheitsforum<br />
● technisches Equipment<br />
● Stall- und Reitanlagenbau<br />
● Transport<br />
● Hof- und Weidetechnik<br />
HALLE<br />
1A (UNTERGESCHOSS)<br />
EQUITANA Education:<br />
9 Tage, 9 Trainer.<br />
Vorträge und Demonstrationen<br />
mit verschiedenen<br />
Trainern und Ausbildern.<br />
Halle 2 (St.GEORG)<br />
● Reitsportzubehör<br />
● Bekleidung<br />
● Accessoires<br />
HALLE 3<br />
● Investitionsgüter<br />
● Stall- und Reitanlagenbau<br />
● technisches Equipment<br />
● Transport<br />
● Hof- und Weidetechnik<br />
HALLE 4<br />
● Hauptarena mit<br />
3.700 Sitzplätzen<br />
● HOP TOP Show<br />
● Ausbildungsabende<br />
● Western- oder Horsemanship-Abend<br />
● Volti Magic<br />
HALLE 5<br />
● Western-Center<br />
● Wanderreiten<br />
● Reitsportzubehör<br />
● Horsemanship<br />
HALLE 6<br />
● Warmblutpferde<br />
● Zucht & Sport<br />
● Ausbildung<br />
● Zuchtverbände national<br />
& international<br />
● Tourismus<br />
● Dienstleistungen<br />
HALLE 7<br />
● Reitsportzubehör<br />
● Reitbekleidung<br />
● Turnierbedarf<br />
● Turniersport und Mode<br />
HALLE 8<br />
● Hersteller von Reitsportzubehör<br />
und<br />
-bekleidung<br />
GALERIA<br />
● Fahrzeuge<br />
● Kunst<br />
● Gastronomie<br />
Halle 1 Stand E 24<br />
WIR FREUEN UNS<br />
AUF IHREN BESUCH!<br />
www.lexa-pferdefutter.de<br />
www.atcomhorse.de
Foto: Equitana/Sven Cramer<br />
PFERDE PRAXIS<br />
EQUITANA<br />
DIE HOP TOP SHOW „LA ORA“<br />
Freiheitsdressuren und<br />
Quadrillen, Voltigier-<br />
Akrobatik, bunte Pony-<br />
Bilder und klassische<br />
Elemente aus Dressur,<br />
Spring- und Fahrsport<br />
– bei der Hop Top Show<br />
steht die tiefe Bindung<br />
zwischen Pferd und<br />
Mensch sowie die feine<br />
Kommunikation mit<br />
kaum sichtbaren Signalen<br />
im Mittelpunkt.<br />
Für die Show benötigt<br />
man eine extra Eintrittskarte,<br />
die Preise beginnen<br />
bei 39 Euro. Mit einem<br />
Ticket für die Abendshows<br />
können Sie von<br />
18 bis 19 Uhr über einen<br />
der drei Eingänge West,<br />
Süd oder Ost das Messegelände<br />
betreten. Ab 19<br />
Uhr (Messeschluss) ist der<br />
Zugang mit einem Showticket<br />
nur noch über den<br />
Eingang Mitte möglich.<br />
TERMINE „LA ORA“:<br />
● Samstag, 9. März<br />
● Sonntag, 10. März<br />
● Mittwoch, 13. März<br />
● Freitag, 15. März<br />
● Samstag, 16. März<br />
jeweils von 20 Uhr bis<br />
etwa 22 Uhr.<br />
EIN BUNTES<br />
PROGRAMM<br />
VOLTI-MAGIC<br />
Die besten deutschen<br />
Küren, ein Show-Cup für<br />
regionale Vereine oder ein<br />
spezieller Einzelwettkampf<br />
– in einer zweistündigen<br />
Show dreht sich am<br />
Sonntag, den 17.3., ab 14<br />
GROSSE PREIS-<br />
VERLEIHUNG<br />
Uhr in Halle 4 alles ums<br />
Voltigieren. Eine Mischung<br />
aus Spitzensport, Show und<br />
Akrobatik. Für Volti-Magic<br />
ist ein extra Ticket nötig,<br />
das es im Vorverkauf oder<br />
an der Tageskasse gibt.<br />
Tickets: www.equitana.com,<br />
Preise ab 12 Euro.<br />
Im Showring der Halle 4 stehen die Stars des Reitsports<br />
im Rampenlicht – und dazu gehören unserer<br />
Meinung nach auch alle, die sonst eher im Hintergrund<br />
die Zügel in der Hand halten: die Pfleger. Sie kümmern sich oft<br />
rund um die Uhr und mit ganz viel Herzblut um Pferd und Reiter.<br />
St.GEORG möchte diesen Einsatz ehren und verleiht dank der<br />
Unterstützung verschiedener Reitsportartikel- und Futtermittelhersteller<br />
in diesem Jahr schon zum zweiten Mal den Preis<br />
„Pfleger des Jahres“. Allerdings geht es dieses Mal nicht um<br />
die Pfleger der Topstars, sondern um die Helden des deutschen<br />
(Turnier-)Alltags. In fünf Kategorien haben wir gesucht: Eltern,<br />
Geschwister, Lebenspartner, Freunde und Großeltern.<br />
Zahlreiche Vorschläge, wer Pfleger des Jahres werden soll,<br />
erreichten uns in den letzten Wochen. Am Dienstag (12.3.) werden<br />
um ca. 12.30 Uhr im Showring der Halle 4 die Sieger der jeweiligen<br />
Kategorie verkündet. Eine tolle Chance um die Menschen kennenzulernen,<br />
die sich so sehr für den Reitsport engagieren.<br />
Foto: Equitana/Sven Cramer<br />
Stunts, Musik,<br />
Lichteffekte<br />
– die Hop Top<br />
Show ist jedes<br />
Jahr ein Highlight.<br />
kürt den<br />
Pfleger<br />
des<br />
Jahres<br />
Sie finden uns in<br />
Halle 2.<br />
JOB<br />
GESUCHT?<br />
Azubis und Studenten<br />
aufgepasst! Am Montag,<br />
den 11.3., veranstaltet die<br />
Hochschule für Wirtschaft<br />
und Umwelt Nürtingen-<br />
Geislingen von 13 bis<br />
19 Uhr eine Jobbörse<br />
für Studierende und<br />
Absolventen im Foyer<br />
Rheinland, CC Süd. Knüpfen<br />
Sie erste Kontakte mit<br />
Firmen und Organisationen,<br />
die zeigen, welche<br />
interessanten Jobs die<br />
Pferdebranche bietet.<br />
ST.GEORG AUF DER EQUITANA<br />
Besuchen Sie uns in Halle<br />
2 an Stand B57 und<br />
gewinnen Sie mit<br />
etwas Glück einen<br />
der vielen tollen<br />
Preise am Glücksrad.<br />
Wir freuen<br />
uns, wenn Sie an<br />
unserem Stand vorbeischauen<br />
und uns aus<br />
der Redaktion verraten, was<br />
Ihnen an St.GEORG<br />
besonders gefällt<br />
oder was wir verbessern<br />
können.<br />
Und natürlich<br />
möchten wir<br />
auch wissen, für<br />
welche Themen<br />
Sie sich besonders<br />
interessieren! Bis bald<br />
auf der Equitana!<br />
110 3/<strong>2019</strong>
Dein Pferd steht drauf!<br />
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PFERDE PRAXIS<br />
FARBLICHTBEHANDLUNG<br />
Foto: vt-equiline<br />
ROT<br />
Aktiviert und wirkt<br />
durch blutungs fördernd,<br />
gefäß erweiternd sowie<br />
kreislaufanregend. Rot<br />
wird bei chronischen<br />
Prozessen eingesetzt.<br />
ORANGE<br />
Gilt als Heilfarbe: baut auf,<br />
wirkt kräftigend und<br />
appetitanregend. Es<br />
lindert Depressionen,<br />
Angst, Magenprobleme<br />
und Arthrose.<br />
GELB<br />
Förderlich für Nerven und<br />
Verdauung. Regt das<br />
Drüsensystem und die<br />
Darmbewegungen an,<br />
fördert die Sekret produktion.<br />
Soll außerdem<br />
Ischias-Beschwerden<br />
lindern.<br />
In Sportställen wird das Farblicht gerne<br />
genutzt, damit die Pferde sich entspannen<br />
und schneller regenerieren.<br />
GRÜN<br />
Beruhigende Farbe, die<br />
eine ausgleichende<br />
Wirkung auf das Nervensystem<br />
hat. Soll Augenund<br />
Herzprobleme lindern,<br />
Hufe kräftigen und sich<br />
positiv auf den Knochenaufbau<br />
auswirken.<br />
BLAU<br />
Ebenfalls beruhigen de<br />
Farbe, die schmerz stillend<br />
wirken soll. Verlang samt<br />
den Puls, fördert die<br />
Wundheilung, lindert<br />
nervöse Beschwerden. Hat<br />
eine kühlende Wirkung,<br />
wird bei entzündlichen<br />
Prozessen eingesetzt wie<br />
Ödemen, Satteldruck,<br />
eitrigen Wunden,<br />
Hufabszessen, Juckreiz.<br />
VIOLETT<br />
Hilft bei Schlaflosigkeit<br />
sowie extre mer Nervosität.<br />
Hat Einfluss auf das<br />
Lymph system und die Milz.<br />
Soll Kraft geben und bei<br />
Gelenksgallen helfen.<br />
Ein Regenbogen für die Gesundheit<br />
Grün beruhigt, Rot aktiviert und regt den Kreislauf an – Farben wirken auf Psyche und Körper.<br />
Auch Pferde können davon als begleitende Therapie profitieren. Einige Solarien strahlen nicht<br />
nur Infrarot oder mit UV-Licht, sie bieten auch FARBLICHT<br />
Licht gibt Energie und<br />
Lebenslust. Das wird vielen<br />
gerade im Winter bewusst,<br />
wenn die Sonne sich kaum<br />
blicken lässt und der Winterblues<br />
einsetzt. Aber nicht nur<br />
Licht an sich, sondern seine<br />
einzelnen Wellenlängen, also<br />
jede einzelne Farbe hat eine<br />
spezielle Wirkung auf unsere<br />
Psyche und auch auf unsere<br />
Gesundheit. Dass bei einem<br />
Osteopathen die Wände grün<br />
getüncht sind, während ein<br />
Konferenzraum gelb gestrichen<br />
ist, ist kein Zufall. Auch wenn<br />
wir es nicht bewusst wahrnehmen,<br />
so hat jede Farbe eine<br />
bestimmte Wirkung auf unsere<br />
Stimmung. Grün soll uns entspannen,<br />
in gelben Räumen<br />
hingegen können wir besonders<br />
konzentriert arbeiten.<br />
Licht ist genaugenommen der<br />
sichtbare Teil elektromagnetischer<br />
Wellen, die sich zwischen<br />
dem ultravioletten und infraroten<br />
Bereich bewegen. Bei Farblicht<br />
handelt es sich um Licht in<br />
bestimmten Wellenbereichen.<br />
Farbe ist ein Sinneseindruck,<br />
der entsteht, wenn Licht in<br />
einer bestimmten Wellenlänge<br />
auf die Netzhaut des Auges fällt<br />
und dort spezielle Sinneszellen<br />
zu einer Nervenerregung<br />
veranlasst, die zum Gehirn<br />
weitergeleitet wird.<br />
Beim Menschen ist das Auge<br />
das Sinnesorgan, das hauptsächlich<br />
die Lichtreize aufnimmt<br />
und weiterleitet. Beim Pferd<br />
geht man davon aus, dass<br />
Licht vor allem über die Haut<br />
verarbeitet wird. Die Hautzellen<br />
nehmen die Lichtteilchen (Photonen)<br />
durch Photorezeptoren<br />
auf und leiten die Informationen<br />
chemisch oder über Nervenbahnen<br />
weiter. Einige der Farbeindrücke<br />
werden in Gefühle<br />
umgewandelt, andere senden<br />
Impulse, die den Organismus<br />
beeinflussen.<br />
BERUHIGENDE WIRKUNG<br />
Licht steuert direkt die Hormone.<br />
Das wissen Pferdezüchter<br />
nicht erst, seitdem dies wissenschaftlich<br />
belegt wurde. Um die<br />
Fruchtbarkeit zu steigern, stellen<br />
sie ihre Stuten möglichst lange<br />
auf die Weide, damit sie viel<br />
Tageslicht abbekommen. Aber<br />
auch einzelne Farben können<br />
mittels Farblichttherapie aufs<br />
Pferd wirken. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen darüber<br />
sind allerdings rar. Eine Studie<br />
aus der Schweiz untersuchte<br />
die Wirkung von farbigem<br />
Licht auf das Verhalten und die<br />
Physiologie von 20 gesunden<br />
Freiberger-Hengsten. Die Boxen<br />
wurden an fünf aufeinanderfolgenden<br />
Tagen für 15 Minuten in<br />
den Farben rot, grün, blau oder<br />
gelb beleuchtet. Im Gegensatz<br />
zu normalem, weißem Licht<br />
war die Herzfrequenz bei allen<br />
Farben geringer. Sowohl rot, als<br />
auch grün, blau und gelb hatten<br />
bei diesem Versuch eine beruhigende<br />
Wirkung auf die Pferde.<br />
Bei den Farben rot und blau<br />
hatten die Tiere eine höhere<br />
Körpertemperatur als bei weiß.<br />
Bei grün und gelb hingegen eine<br />
niedrigere. Außerdem fiel auf,<br />
dass die Pferde bei der Farbe<br />
gelb mehr soffen. Aktuell läuft<br />
noch eine Studie zur Behandlung<br />
von Pferden mit farbigem<br />
Licht an der Hochschule Pforzheim,<br />
Langzeitergebnisse liegen<br />
aber noch nicht vor.<br />
112 3/<strong>2019</strong>
Welchen Einfluss eine Farbe<br />
auf den Pferdekörper und<br />
die Psyche hat, wird meistens<br />
abgeleitet von der Wirkung auf<br />
den Menschen oder basiert auf<br />
praktischen Erfahrungen.<br />
Einige Solarien vereinen verschiedene<br />
Strahlen: UV-Licht, Infrarot und<br />
Farblicht.<br />
FARBE GEZIELT EINSETZEN<br />
Die Zahnärztin Dr. Ursula Meyer<br />
hat sich intensiv mit dem Thema<br />
beschäftigt. In ihrer Ausbildung<br />
zur energetischen Pferde-<br />
Osteopathin nach Salomon kam<br />
sie erstmals mit der Farblichtbehandlung<br />
in Berührung und<br />
wendet sie seitdem mithilfe<br />
von Solarien oder als Farb-<br />
Akupunktur an. „Es gibt grobe<br />
Leitlinien, wie welche Farbe<br />
wirkt“, erklärt die Therapeutin<br />
und hat eine Übersicht über die<br />
Wirkung der Farben erstellt (siehe<br />
links). Manche Solarien mit<br />
Farblicht bieten daher voreingestellte<br />
Basisprogramme an, die<br />
zum Beispiel beruhigend oder<br />
anregend auf das Pferd wirken<br />
sollen. Ob es die richtige Farbe<br />
ist, merkt man sehr schnell, denn<br />
die Pferde zeigen sofort, ob sie<br />
entspannen, hat Dr. Meyer beobachtet.<br />
Die Osteopathin geht aber<br />
noch einen Schritt weiter und<br />
erstellt für ihre Patienten einen<br />
Farblicht-Behandlungsplan,<br />
indem sie mittels Einhandrute<br />
oder kinesiologischen Tests die<br />
Probleme und das Wesen des<br />
Pferdes identifiziert. Für jedes<br />
Pferd entscheidet sie dann, welche<br />
Farbe zum Einsatz kommen<br />
soll. Einer ihrer Patienten war<br />
zum Beispiel Schulpferd Willi,<br />
der sich aufgrund schlechter<br />
Erfahrungen kaum mehr reiten<br />
ließ. Drei Wochen lang kam er<br />
vor dem Training unters Farblichtgerät.<br />
Vor allem die Farben<br />
grün und gelb wirkten sich so<br />
gut auf seine Psyche und seinen<br />
angespannten Rückenmuskel<br />
aus, dass er mittlerweile wieder<br />
ein guter Lehrpartner im Schulbetrieb<br />
ist, berichtet Meyer.<br />
ENTSPANNTE SPORTLER<br />
Aber auch den vierbeinigen<br />
Profisportlern tut die Behandlung<br />
gut – das wissen z.B.<br />
Springreiterin Luciana Diniz, die<br />
die Farblichttherapie bei ihren<br />
Vierbeinern anwendet wie auch<br />
Dr. Ursula Meyer. Einer ihrer<br />
Patienten ist im Grand-Prix-<br />
Sport unterwegs und genießt<br />
seine Zeit unter grünem und<br />
blauem Farblicht. „Er entspannt<br />
sofort und man merkt ihm an,<br />
dass er schneller regeneriert und<br />
motiviert bei der Arbeit ist.“<br />
Die Behandlung mit Farblicht<br />
ist als begleitende Maßnahme<br />
gedacht, immer sollte mit einem<br />
Tierarzt geklärt werden, ob andere<br />
Therapien nötig sind.<br />
LICHT AN!<br />
Dr. Ursula Meyer<br />
lernte 2004 bei ihrer Ausbildung<br />
zum energetischen<br />
Osteopathin nach Salomon<br />
die Lichttherapie kenne<br />
WÄRME UND ENTSPANNUNG<br />
Solarien gibt es in verschiedenen Ausführungen.<br />
Die einzelnen Lichtarten bieten manche Hersteller<br />
auch gebündelt in einem System an.<br />
UV-Leuchten sind den Strahlen der Sonne im<br />
Hochgebirge nachempfunden und sollen das<br />
Tageslicht ersetzen. Gut bei Hauterkrankungen,<br />
stärken das Immunsystem.<br />
Infrarot ist nicht sichtbar und wird zur Erwärmung<br />
der Muskulatur eingesetzt. Verbessert<br />
die Durchblutung, soll Heilungsprozesse<br />
beschleunigen.<br />
Farblicht: Licht wird in bestimmten Wellenlängen<br />
ausgestrahlt. Soll das Allgemeinbefinden<br />
des Pferdes verbessern und sich positiv auf den<br />
Organismus auswirken. Gute Regenerationsmöglichkeit<br />
für Sportpferde.<br />
Ergänzungsfutter- und<br />
Pflegemittel für Pferde<br />
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PFERDE PRAXIS<br />
GESUNDHEIT<br />
NOTIZEN<br />
In dem Untersuchungsgebiet<br />
der Forscher gab es<br />
2018 viermal mehr Zecken<br />
als in den Jahren zuvor.<br />
Friesen leiden an bestimmten<br />
Erbkrankheiten.<br />
Schlechtes Bindegewebe<br />
Wissenschaftler haben<br />
einen Ansatz dafür gefunden,<br />
warum ausgerechnet<br />
Friesen immer wieder<br />
an denselben Erbkrankheiten<br />
wie Blutgefäß- oder<br />
Magenruptur leiden. Laut<br />
einer Studie der belgischen<br />
Universität Ghent<br />
mit 17 Friesen und 17<br />
Warmblütern findet bei<br />
ihnen ein erhöhter Kollagenabbau<br />
statt. Dieses<br />
Phänomen könnte zu<br />
den für Friesen typischen<br />
Krankheiten führen, die<br />
durch ein schwaches<br />
Weichteil- und Bindegewebe<br />
entstehen.<br />
Periodische Augenentzündung<br />
Das Antibiotikum Gentamicin<br />
ist laut einer deutschamerikanischen<br />
Studie<br />
vielversprechend, um die<br />
periodische Augenentzündung<br />
zu kontrollieren.<br />
Gentamicin – in Zukunft<br />
eine Alternative zur OP?<br />
86 Pferde mit wiederkehrender<br />
oder anhaltender<br />
Uveitis erhielten sediert<br />
eine Injektion Gentamicin<br />
in den Glaskörper. Bei den<br />
meisten Tieren kehrte die<br />
Entzündung nach 30 Tagen<br />
nicht zurück. Auf diese vorläufigen<br />
Ergebnisse sollen<br />
weitere Studien folgen.<br />
Foto: Slawik<br />
Foto: Slawik<br />
Foto: Fotolia<br />
2018 war<br />
Rekord-Zeckenjahr<br />
PARASITEN Im letzten Jahr gab es so viele<br />
Zecken wie selten zuvor – das berichteten<br />
Veterinär- und Humanmediziner beim Parasitologenkongress<br />
in Wien. Während es in den<br />
vergangenen neun Jahren durchschnittlich<br />
260 Zecken auf einem Kontrollareal von 100<br />
Quadratmetern gab, waren es 2018 mehr als 400.<br />
Besorgniserregend ist aus Sicht der Ärzte nicht<br />
nur der massive Anstieg der Zecken und eine<br />
Rekordzahl an FSME-Erkrankungen (Frühsommer-Meningoenzephalitis),<br />
sondern auch<br />
STUDIE In Maßen gut, in großen Mengen<br />
riskant: Forscher des Natural Resources Instituts<br />
in Finnland haben herausgefunden, dass Knoblauch<br />
positive wie negative Auswirkungen aufs<br />
Pferd hat. In der Pferdefütterung wird er gerne<br />
bei Atemwegsproblemen oder Infekten angewendet,<br />
da er reich an bestimmten Schwefelverbindungen<br />
ist, die den Schleim lösen. Allerdings<br />
enthält Knoblauch auch giftige Verbindungen,<br />
die den roten Blutkörperchen schaden und zu<br />
einer Blutarmut führen können. An zwölf Pferden<br />
haben die Forscher die Vor- und<br />
Nachteile überprüft. Bei drei von<br />
sechs Pferden, die täglich 20<br />
Gramm Knoblauchflocken<br />
bekamen, verschwand<br />
Knoblauch hilft gegen<br />
Husten – aber nicht zu<br />
viel nehmen!<br />
die Ausbreitung neuer Zeckenarten wie der<br />
Auwaldzecke. Außerdem werden immer mehr<br />
Krankheiten von Zecken übertragen, wie Krim<br />
Kongo Virus, Heartland Virus, Neoehrlichia<br />
oder Anaplasma und die Parasiten sind immer<br />
länger aktiv. Die europäische Vereinigung der<br />
Veterinär parasitologen rät deswegen allen Tierhaltern,<br />
ihre Tiere regelmäßig auf einen Zeckenbefall<br />
zu untersuchen und hat einen Flyer mit<br />
Tipps herausgegeben:<br />
◆ https://bit.ly/2RYfvvh<br />
Knoblauch – auf die Menge kommt’s an<br />
der Husten. Im Blut zeigten sich keine sehr<br />
großen Unterschiede, lediglich eine leichte<br />
Anämie – leicht arbeitende Pferde würden damit<br />
keine Probleme haben, so die Forscher. Für hart<br />
arbeitende Tiere könnte es kritischer sein. Ihr<br />
Fazit: Es sei unwahrscheinlich, dass niedrige<br />
Aufnahme mengen (15 mg getrockneter Knoblauch<br />
pro kg Körpergewicht) bei gesunden, nicht<br />
trainierenden, nicht oxidativ gestressten erwachsenen<br />
Pferden zu einem Risiko nachteiliger<br />
Auswirkungen führen würden. Eine<br />
sichere Menge würde von verschiedenen<br />
Faktoren abhängen, wie dem Training<br />
der Pferde, aber auch der Art der<br />
Darreichung (getrocknet, frisch,<br />
als Öl). Weitere Studien seien<br />
nötig, um herauszufinden,<br />
welche Menge und Dauer<br />
ohne Risiko sind.<br />
Foto: Fotolia<br />
114 3/<strong>2019</strong>
Zahnbehandlungen bei Pferden<br />
schon in der Antike<br />
GESCHICHTE Forscher des Max-Planck-<br />
Instituts für Menschheitsgeschichte haben<br />
Schädelreste von Pferden untersucht und<br />
dabei herausgefunden, dass mongolische<br />
Hirten bereits vor 3000 Jahren ihren jungen<br />
Pferden Zähne entfernt haben, die zu<br />
Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Fressen<br />
geführt hätten. Da zu dieser Zeit auch<br />
die ersten Metallstücke als Gebisse verwendet<br />
wurden, gab es wohl auch mit schmerzenden<br />
Zähnen wie den Wolfs zähnen Probleme.<br />
Um die Zähne zu ziehen, entwickelten<br />
die Hirten spezielle Metallmundstücke, die<br />
Zähne ziehen – schon<br />
vor 3000 Jahren<br />
ein Thema.<br />
den Mundstücken, die die heutigen Pferdezahnärzte<br />
nutzen, sehr ähnlich waren.<br />
◆ www.shh.mpg.de<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
In einer Herde Jungtiere<br />
herrschte die höchste<br />
Aggressivität.<br />
Equitana-Stand:<br />
Halle 1, Stand B 19<br />
Weniger Streit in der Herde<br />
Foto: www.galoppfoto.de<br />
HALTUNG Stuten und Wallache getrennt,<br />
eine extra Seniorenherde oder alle bunt gemischt<br />
– in jedem Stall gibt es unterschiedliche<br />
Herdenzusammenstellungen. Isländische<br />
Forscher der University of Iceland haben Studien<br />
aus den Jahren 1997 bis 2012 ausgewertet,<br />
in denen insgesamt 426 Isländern in 20<br />
Gruppen beobachtet worden waren, mit einer<br />
zentralen Frage: Welche Faktoren spielen eine<br />
Rolle bei der Zusammensetzung der Herden,<br />
damit sich Pferde wohlfühlen? Ihr zentrales<br />
Ergebnis: Je mehr sich eine Herdenzusammenstellung<br />
an der Natur orientiert, desto<br />
friedlicher verhalten sich die Pferde – eine<br />
optimale Herde würde demnach aus Hengst,<br />
Stuten und jungen Fohlen bestehen. Die Rolle<br />
der Hengste können auch erwachsene Wallache<br />
übernehmen, so die Forscher, die außerdem<br />
dazu raten, möglichst wenig Wechsel in<br />
einer Herde vorzunehmen, da auch Stabilität<br />
Auseinandersetzungen vermeidet – Pferde<br />
kennen dann die Rangordnung und müssen<br />
keine aggressiven Signale geben. Die höchste<br />
Aggressivität herrschte dementsprechend in<br />
einer Herde mit Jährlingen. Alte Pferde zeigten<br />
sich sehr aggressiv, zugleich aber auch unterwürfig.<br />
Die Forscher gehen davon aus, dass<br />
sie durch ihr selbstbewusstes Auftreten ihre<br />
Stellung in der Herde halten möchten, sich im<br />
Zweifelsfall aber doch lieber unterwerfen, um<br />
nicht in eine Auseinandersetzung zu geraten.<br />
Auch zeitlich konnten die Forscher einen Unterschied<br />
im Aggressionspotenzial entdecken,<br />
was wohl mit dem Futterangebot zusammenhängen<br />
dürfte: Im Frühling waren die Pferde<br />
besonders friedlich, im Winter sehr aggressiv.
PFERDE PRAXIS<br />
HALTUNG<br />
Das Heunetz hängt nicht zu<br />
hoch und nicht zu tief, so<br />
dass Groß und Klein zusammen<br />
daraus fressen können.<br />
Foto: Slawik<br />
Heunetz ist nicht<br />
gleich Heunetz<br />
Welche Maschengröße ist empfehlenswert?<br />
Besteht Verletzungsgefahr? Und wie sollte das<br />
Heunetz am besten angebracht werden?<br />
Unsere heutigen Sportund<br />
Freizeitpferde sind<br />
ernährungsphysiologisch<br />
immer noch die einstigen Steppenbewohner.<br />
Das Fressverhalten,<br />
der Aufbau und die Funktion<br />
des Magen-Darm-Trakts<br />
haben sich nicht verändert. Das<br />
Pferd ist also darauf angewiesen<br />
über einen langen Zeitraum<br />
ständig kleine Futterportionen<br />
zu sich zu nehmen. Dabei sollte<br />
nie eine Fresspause von mehr<br />
als vier Stunden entstehen, da<br />
sonst die Gefahr von Magengeschwüren<br />
droht. Um eine<br />
ständige Raufutteraufnahme<br />
gewährleisten zu können, kann<br />
ein Heunetz hilfreich sein.<br />
Eine Untersuchung zum<br />
„Vergleich von Methoden zur<br />
Verlängerung der Heuaufnahmezeit“<br />
der Hoogeschool<br />
Van Hall Larenstein in den<br />
Niederlanden und der Georg-<br />
August-Universität in Göttingen<br />
zeigte, dass ein Heunetz<br />
die Futteraufnahme entschleunigt.<br />
Bei einem Kilogramm<br />
Heu aus einem Heunetz mit einer<br />
Maschenweite von vier mal<br />
vier Zentimetern, verlängerte<br />
sich die Fressdauer von etwa 34<br />
Minuten (bei losem Heu) auf<br />
gut 66 Minuten (mit Heunetz).<br />
Auch die Qualität und Beschaffenheit<br />
des Heus spielen dabei<br />
eine Rolle.<br />
Heunetz von Pfiff<br />
In stabiler Ausführung mit dicker<br />
Kordel und großzügiger 8 × 8 cm<br />
Maschengröße. Preis ab 6,95 Euro.<br />
www.pfiff.de<br />
Heunetz von USG<br />
Robustes Heunetz aus Nylon<br />
mit mittlerer Maschengröße von<br />
4 × 4 cm. Preis ab 17,50 Euro.<br />
www.usg-reitsport.de<br />
DIE RICHTIGE HÖHE<br />
In der Regel sollte das Heunetz<br />
möglichst tief angebracht<br />
werden, um so die natürliche<br />
Fresshaltung nachzuahmen.<br />
Dabei muss aber darauf geachtet<br />
werden, dass die Netze<br />
nicht zu tief hängen, so dass die<br />
Pferde sich nicht darin verfangen.<br />
Insbesondere ungeduldige<br />
Pferde schlagen und scharren<br />
Heunetz „Madrid“<br />
von Loesdau<br />
Das farbenfrohe Heunetz<br />
ist stabil und mit<br />
5 × 5 cm großen Maschen<br />
ausgestattet.<br />
Preis ab 11,95 Euro.<br />
www.loesdau.de<br />
oft während<br />
des<br />
Fressens<br />
mit den Vorderbeinen<br />
und gerade beschlagene<br />
Pferde können mit den<br />
Hufeisen leichter im Heunetz<br />
hängen bleiben. Platziert man<br />
ein Heunetz hingegen zu hoch,<br />
wird die natürliche Fressposition<br />
des Pferdes nicht erreicht.<br />
116 3/<strong>2019</strong>
Heunetz „Supreme“<br />
von Busse<br />
Leichtes Stopfen des Heunetzes<br />
durch den extra robusten Polyesterkranz.<br />
Mit kleinen Maschen von<br />
3,5 × 3,5 cm. Preis ab 23,90 Euro.<br />
www.busse-reitsport.de<br />
Heusack „Goliath II“<br />
von Showmaster<br />
Der besonders große, strapazierfähige<br />
Heusack aus PVC<br />
besitzt runde Fressöffnungen<br />
mit einem Durchmesser<br />
von 9 cm. Preis ab<br />
54,90 Euro.<br />
www.kraemer.de<br />
Heusack von Kerbl<br />
Der Heusack ist geschlossen<br />
und bietet eine<br />
große, komfortable<br />
Fress öffnung.<br />
Preis ab 14,50 Euro.<br />
www.kerbl.de<br />
Heunetz „Simple Fill<br />
XL“ von Waldhausen<br />
Der Simple Fill-Öffnungsring erleichtert<br />
das Befüllen des Heunetzes.<br />
Das Netz ist besonders<br />
robust und einfach im Handling.<br />
Die Maschengröße beträgt dabei<br />
4,5 cm. Preis ab 44,95 Euro.<br />
www.waldhausen.com<br />
Heusack „Luxus“<br />
von QHP<br />
Bei diesem<br />
Heu sack verhindern<br />
zusätzliche<br />
Maschen mit einer<br />
Größe von 5 × 5 cm<br />
zu schnelles<br />
Fressen. Preis ab<br />
16,95 Euro.<br />
www.qhp.nl<br />
60<br />
Jahre<br />
Im schlimmsten Fall hängt das<br />
Netz über dem Pferdekopf, so<br />
dass Staub und Heu beim Fressen<br />
in Augen und Atemwege<br />
gelangen, der Rücken unnatürlich<br />
durchgedrückt und belastet<br />
sowie ein Hirschhals (hoch nach<br />
oben gestreckter Hals mit angespannter<br />
Unterhalsmuskulatur)<br />
erzwungen werden.<br />
DIE PASSENDE MASCHEN-<br />
WEITE FINDEN<br />
Die Meinungen in Bezug auf die<br />
Maschengröße von Heunetzen<br />
gehen sehr oft auseinander. Bei<br />
allzu kleinen Maschen kann das<br />
Pferd kaum ohne Anstrengung<br />
genügend Heu herauszupfen,<br />
was je nach Pferdetyp zu<br />
Fressfrust führen kann. Das<br />
Pferd wird ungeduldig, gestresst,<br />
beginnt zu scharren, beißt und<br />
zieht am Heunetz.<br />
Hier sollte man das Pferd und<br />
sein Verhalten beobachten, um<br />
zum einen die richtige Maschengröße<br />
herauszufinden und zum<br />
anderen, um das Heunetz in die<br />
für das jeweilige Pferd passende<br />
Position zu bringen. Dennoch<br />
gilt: je enger die Maschen, desto<br />
langsamer die Fressgeschwindigkeit.<br />
Tipp: Eine Mischung von losem<br />
Heu und Heu im Netz kann<br />
sinnvoll sein. Sehr ungeduldige<br />
Pferde bekommen zuerst eine<br />
kleine Menge loses Heu und anschließend<br />
den Rest aus einem<br />
Haas Heubar<br />
Die 250 l fassende Heubar kann in Box, Weide<br />
und Paddock verwendet werden. Der Kunststoff<br />
ist lebensmittel echt und die Kanten<br />
pferde sicher abgerundet. Preis ab 199,00 Euro.<br />
<br />
www.haas-pferdesport.de<br />
Heunetz. Der erste Hunger ist so<br />
gestillt und das Pferd frisst das<br />
restliche Heu gelassener, so dass<br />
kein Fressfrust entsteht und es<br />
dazu länger kaut.<br />
HEUNETZE IM<br />
NETZ<br />
www.ekkia.com<br />
www.harryshorse.com<br />
www.heu-enjoy.de<br />
www.hkmsport.de<br />
www.imperialriding.com<br />
www.hv-polo.com<br />
www.udoroeck.de<br />
SALVASTAR<br />
PS<br />
Jubiläums-Aktion:<br />
www.salvana-pferde.de/60<br />
Besuchen<br />
Sie uns
PFERDE PRAXIS AKTUELL<br />
NOTIZEN<br />
Faszination Rennsport<br />
Der „Tag der Rennställe“<br />
ist eine tolle Gelegenheit<br />
für interessierte Pferdefreunde,<br />
um die Welt<br />
des Galopprennsports<br />
einmal aus nächster<br />
Nähe kennenzulernen.<br />
Am 6. April <strong>2019</strong> öffnen<br />
zahlreiche Rennställe ihre<br />
Tore und bieten kostenlose<br />
Führungen an. Die<br />
Teilnehmeranzahl ist<br />
begrenzt, daher wird um<br />
eine Voranmeldung per<br />
E-Mail an info@tag-derrennstaelle.de<br />
oder über<br />
die Homepage gebeten.<br />
◆ www.tag-derrennstaelle.de<br />
Neuer Kursort<br />
Das Deutsche Institut für<br />
Pferdeosteopathie (DIPO)<br />
bietet seine Kurse für<br />
Pferde- und Hundephysiotherapie<br />
ab April <strong>2019</strong><br />
auch an einem weiteren<br />
Standort im Forsthaus<br />
Tiergarten in Lüneburg<br />
an. Die Familie Klein<br />
züchtet dort seit Jahren<br />
erfolgreich Trakehner. Das<br />
DIPO bietet verschiedene<br />
Seminare an und hat es<br />
sich zum Ziel gesetzt,<br />
Pferd, Reiter und Hund in<br />
ihrer Mobilität und Bewegungsqualität<br />
zu fördern.<br />
◆ www.osteopathie<br />
zentrum.de<br />
Die Ostsee-Quadrille sucht für ihren Weltrekordversuch noch weitere Friesenreiter.<br />
Rekordverdächtige Friesen?<br />
WELTREKORD Die Ostsee-Quadrille ist Europas<br />
größte Friesenpferde-Showgruppe und begeistert<br />
bereits seit 20 Jahren mit ihren Vorfürungen das<br />
Publikum. Im Sattel der schicken Rappen sitzen<br />
dabei ausschließlich Amateure. Aktuell zählt die<br />
Gruppe rund 60 Mitglieder aus ganz Deutschland,<br />
Luxemburg und Tschechien. Und die haben<br />
ein großes Ziel: Im Rahmen der EQUITANA<br />
OPENAIR, die vom 4. bis 6. Juli in Mannheim<br />
stattfindet, wollen sie den Guiness World Record<br />
für die größte Quadrille holen. Dafür sollen unter<br />
Leitung der Ostsee-Quadrille über hundert Reiter<br />
und Pferde in Mannheim zusammenkommen.<br />
Der bisherige Weltrekord wurde 2008 in Neuss<br />
aufgestellt, wo 1<strong>03</strong> Haflinger und ihre Reiter eine<br />
Quadrille zeigten. Auf der EQUITANA OPEN<br />
AIR sollen rund 120 Reiter und Friesen eine<br />
mindestens sechsminütige Choreographie im<br />
Schritt und Trab absolvieren.<br />
TEILNEHMER, HELFER UND PATEN GESUCHT<br />
Damit das Vorhaben gelingen kann, sucht die<br />
Ostsee-Quadrille noch weitere Teilnehmer aus<br />
Reitsporthändler ausgezeichnet<br />
PREISVERLEIHUNG Am<br />
3. Februar <strong>2019</strong> sind die<br />
besten Reitsportfachhändler<br />
aus Deutschland mit dem<br />
„HIPPO Händler Award<br />
powered by spoga horse“ geehrt worden. Eine<br />
zehnköpfige Jury aus Reitern und Kennern der<br />
Pferdesportbranche zeichnete auch in diesem<br />
Jahr herausragende Konzepte und Services im<br />
Reitsportfachhandel aus. In der Kategorie „Bester<br />
Fachhändler“ erhielt Reitsport Wohlhorn aus<br />
ganz Europa. Bis zum 31. März können sich<br />
volljährige Friesenreiter auf E-Niveau oder besser<br />
mit ihren Trainingsfotos und -videos bewerben.<br />
Die Pferde sollten mindestens sechs Jahre alt<br />
sein und artig mit anderen Pferden in geringem<br />
Abstand laufen können. Impfungen sowie Versicherungen<br />
müssen den Statuten des deutschen<br />
Turniersports entsprechen. Eine bestimmte<br />
Vorerfahrung ist nicht erforderlich – auch<br />
Quadrillen-Neulinge sind herzlich willkommen.<br />
Die Teilnahmegebühr für ReiterInnen beträgt<br />
150 Euro und enthält zwei Übernachtungen, die<br />
Box, Anmeldegebühren sowie die Kosten für ein<br />
T-Shirt, eine Urkunde und eine Schleife. Auch<br />
Helfer können sich für eine Teilnahmegebühr<br />
von 80 Euro anmelden, die Plätze sind allerdings<br />
begrenzt. Um den Weltrekordversuch finanzieren<br />
zu können, sucht die Ostsee-Quadrille zudem<br />
nach Paten für die einzelnen Reiter-Pferd-Paare.<br />
Mit jeweils 250 Euro können Pferdefreunde das<br />
Vorhaben unterstützen. Alle Informationen und<br />
das Anmeldeformular gibt es auf:<br />
◆ www.ostsee-quadrille.de<br />
Everswinkel die begehrte Auszeichnung. „Bester<br />
spezialisierter Fachhändler“ wurde Horse & Rider<br />
aus Salzhausen und in der Kategorie „Bester Ladenbau“<br />
überzeugte die Genisys GbR aus Hahnbach.<br />
Reitsport Matzen aus Handewitt konnte<br />
seine Bewerbung in den Sieg der Kategorie „Beste<br />
Neueröffnung“ umwandeln. Die Auszeichnung<br />
zum „Besten Vollsortimenter“ erhielt STEFFEN<br />
Tierzuchtgeräte & Pferdesportbedarf aus Lübeck.<br />
In der Kategorie „Bester Onlineshop“ wurde kavalio<br />
– Reitsport Pfeifer aus Haiger geehrt.<br />
Foto: Ostsee-Quadrille<br />
118 3/<strong>2019</strong>
Foto: NORDPFERD<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
Foto: www.fellschoen.de<br />
Fellwechsel<br />
leicht gemacht<br />
VERLOSUNG Der Fellwechsel ist meist eine ziemlich<br />
haarige Angelegenheit – im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Ganze Fellbüschel fliegen über die Stallgasse, die Pferdehaare<br />
kleben überall an der Kleidung … Je schneller das<br />
geschafft ist, umso besser. Ein praktisches Helferlein –<br />
entwickelt von Pferdemenschen für Pferdemenschen – ist<br />
die Bürste von fellschön. Lose Winterfellhaare werden<br />
sanft und effektiv entfernt. Und das Beste: Die Haare<br />
bleiben nicht in der Bürste hängen, müssen also nur noch<br />
So kann der<br />
Frühling<br />
kommen!<br />
weggefegt werden.<br />
Wir verlosen drei<br />
Fellwechselhelfer<br />
von fellschön in der<br />
Farbe Stein-Grau:<br />
www.st-georg.de/<br />
gewinn/fellschoen<br />
So kann der Frühling<br />
gerne kommen!<br />
NICHT NUR FÜR PFERDEFANS<br />
AUS DEM NORDEN<br />
MESSE Vom 12. bis 14. April öffnet in den Holstenhallen<br />
Neumünster wieder die Erlebnismesse<br />
NORDPFERD ihre Türen. Shopping-Fans kommen<br />
bei den ca. 250 Ausstellern voll auf ihre Kosten,<br />
außerdem stehen abwechslungsreiche Vorführungen<br />
rund ums Pferd auf dem Programm. Wer sich dann<br />
anschließend noch ein wenig Unterhaltung gönnen<br />
möchte, sollte sich ein Ticket für die Pferdetheater-<br />
Show „Elements … es beginnt in Dir“ sichern.<br />
Pferde, Reiter und Athleten präsentieren sich am<br />
Abend des 12.4. und 13.4. in vielen fantasievollen<br />
Schaubildern. Mit dabei sind unter anderem die voltigierenden<br />
Brüsewitz-Brüder, die inzwischen auch<br />
aus dem Fernsehen bekannt sind. Erstmals findet<br />
zudem die „NORDPFERD Youngsters Trophy“ statt,<br />
ein Kür-Wettbewerb für die Jüngsten, bei dem das<br />
Publikum den Sieger bestimmen darf. Alle Infos und<br />
Tickets gibt’s unter ◆ www.nordpferd.de.<br />
V 01<br />
St. Georg erscheint monatlich in der<br />
JAHR TOP SPECIAL VERLAG GMBH & CO. KG<br />
Troplowitzstraße 5, 22529 Hamburg<br />
IMPRESSUM<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Alexandra Jahr, Lars-Henning Patzke<br />
HERAUSGEBERIN<br />
Gabriele Pochhammer<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR: Jan Tönjes<br />
REDAKTION: Laura Becker, Jana Herrmann,<br />
Alexandra Jahr, Karen Peschke, Gabriele<br />
Pochhammer, Kerstin Wackermann,<br />
Dominique Wehrmann<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE: Dr. Tanja<br />
Becker, Arnd Bronkhorst, Sabine Brose,<br />
Ulrike Beelitz, Janne Bugtrup, Tammo Ernst,<br />
Georg W. Fink, Karl-Heinz Frieler, Pauline<br />
von Hardenberg, Thomas Hartig, Karsten<br />
Huck, Doris Jessen, Julia Kathmann,<br />
Helle K. Kleven, Ludwiga von Korff, Dieter<br />
Kröhnert, Stefan Lafrentz, Otfried Lengwenat,<br />
Lothar Lenz, Julia Moll, Mirka Nilkens, Julia<br />
Rau, Jan Reumann, Petra Schlemm-Poellein,<br />
Barbara Schnell, Hubertus Schmidt,<br />
Maximilian Schreiner, Christiane Slawik,<br />
Frank Sorge, Annika Thomé, Jacques Toffi,<br />
Dr. Annette Wyrwoll<br />
INTERNET<br />
www.st-georg.de<br />
MARKETING/KOOPERATION<br />
Natalie Habeth, Tel: 040 38906-152<br />
E-Mail: natalie.habeth@jahr-tsv.de<br />
PRODUKTION<br />
PRODUKTIONSMANAGEMENT:<br />
Hauke Rieffel (Ltg.), Ilja Badekow,<br />
Sybille Hagen, Andreas Meyer,<br />
LITHOGRAPHIE UND GRAFIK:<br />
Gass Medienservice, Hamburg<br />
DRUCK: NEEF+STUMME premium printing<br />
GmbH & Co. KG, Schillerstr. 2,<br />
29378 Wittingen<br />
VERTRIEB<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />
Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />
www.dpv.de<br />
VERKAUFSPREIS EINZELHEFT: 5,50 7<br />
Die Auslieferung in Österreich erfolgt<br />
durch die Firma Morawa & Co., Presse<br />
Großvertrieb, Wollzeile 11, A-1011 Wien,<br />
Telefon: Österreich 0222 51562, Fax:<br />
0222 5125778<br />
RECHTE<br />
© St.GEORG, soweit nicht anders<br />
angegeben. Keine Haftung für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Bilder, Dateien<br />
und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung<br />
von Beiträgen und Leserbriefen bleiben<br />
vorbehalten.<br />
ISSN 0944-5854<br />
Zuschriften und Bilder können ohne<br />
ausdrücklichen Vorbehalt veröffentlicht<br />
werden.<br />
ANZEIGENLEITUNG St.GEORG:<br />
Janina Jacobsen, Tel: 040 38906-260<br />
E-Mail: janina.jacobsen@st-georg.de<br />
ANZEIGENBERATUNG:<br />
Agnes Dethloff, Tel: 040 38906-283<br />
E-Mail: agnes.dethloff@st-georg.de<br />
Claudia Hilgenstock, Tel: 040 38906-472<br />
E-Mail: claudia.hilgenstock@st-georg.de<br />
ANZEIGENPREISLISTE:<br />
Nr. 62 vom 1. Januar <strong>2019</strong><br />
ANZEIGENVERTRETUNGEN<br />
NIELSEN II, IIIa: Ralf Vogel<br />
Tel: 040 38906-151,<br />
E-Mail: ralf.vogel@jahr-tsv.de<br />
NIELSEN IV: MAV Media Anzeigen-Verkaufs<br />
GmbH, Tel: 089 7450830,<br />
E-Mail: info@mav-muenchen.com<br />
FRAGEN ZUR DIGITAL-AUSGABE<br />
www.st-georg.de/digital<br />
E-Mail: info@united-kiosk.de<br />
Tel: 0721 9638-880<br />
PREISE<br />
ABONNENTENPREIS: 12 Hefte,<br />
Inland: 66,00 a inkl. Versandgebühr,<br />
Österreich: 75,60 a, Schweiz: 116,40 sFr,<br />
übriges europäisches Ausland: 91,20 a,<br />
außereuropäisches Ausland: 133,20 a<br />
Preis inkl. 67,20 a Luftpostgebühren.<br />
Für persönliche Mitglieder der Deutschen<br />
Reiterlichen Vereinigung (FN) gilt der<br />
ermäßigte Bezugspreis von 51,05 a.<br />
Für Mitglieder des DRFV ist der Bezug im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Die Mitglieder des Xenophon e.V. erhalten<br />
St.GEORG im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />
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(DRFV). Geschäftsstelle: Münsterweg 57,<br />
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DIE<br />
SCHÖNSTEN<br />
SEITEN<br />
DES LEBENS.<br />
aktuell<br />
www.jahr-tsv.de
PFERDE PRAXIS<br />
TIPPS & TRENDS<br />
Diese<br />
TIPPS &<br />
TRENDS<br />
HAFERERSATZ<br />
Wenn der Stoffwechsel des Pferdes<br />
nicht richtig funktioniert, ist eine<br />
passende Fütterung das A und O.<br />
Mit dem getreidefreien, stärke- und<br />
zuckerreduzierten Ergänzungsfutter<br />
Low Glycaemic prebiotic bietet Mühldorfer<br />
Pferdefutter eine Alternative für<br />
EMS-, Cushing- oder Hufrehe-Patienten.<br />
Reiskleie, Sonnenblumenkerne und<br />
Leinsamen geben Energie, ein präbiotisch<br />
wirkender Topinamburextrakt<br />
soll die Darmflora stabilisieren. Den<br />
15-Kilogramm Sack gibt‘s für 29,90 Euro.<br />
◆ www.muehldorfer-pferdefutter.de<br />
SICHER IM DUNKELN<br />
Über den „Beta Innovation<br />
Award <strong>2019</strong>“ durfte sich<br />
Mountain Horse freuen. Ausgezeichnet<br />
wurde die Illusion<br />
Reflective Jacke, die durch<br />
ihr gestepptes, reflektierendes<br />
Gewebe auf Brust und Rücken<br />
zugleich warm und sicher ist.<br />
Die wasserabweisende Jacke<br />
hat eine abnehmbare Kapuze.<br />
In der Farbe Schwarz und in<br />
XS–XXL für 149 Euro erhältlich.<br />
◆ www.mountainhorse.se<br />
Flüssig fetzt<br />
LEXA Pferdefutter bringt seine vier<br />
Ergänzer nun auch in flüssiger Form in<br />
der 1 Liter-Dosierflasche auf den Markt.<br />
Die in Bronchi-Liquid, Magnesium-B12-<br />
Liquid, Glucosamin-MSM-Liquid und<br />
Teufelskralle-Ingwer-Liquid enthaltenen<br />
Nährstoffe lassen sich so auch Pferden<br />
verabreichen, die auf Pellets keine Lust<br />
haben. Alle Produkte sind melassefrei.<br />
◆ www.lexa-pferdefutter.de<br />
FÜR REGENREITER<br />
Jacke lässt Sie garantiert nie im Regen stehen: Das Modell<br />
SENTINAL von Busse Reitsport ist wasserdicht und gleichzeitig<br />
atmungsaktiv. Die elastische Funktionsmembran verspricht uneingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit sowie besten Klima- und Tragekomfort.<br />
In den Farben navy und atoll und in den Größen XXS–XXL<br />
verfügbar, kostet die Jacke 159 Euro. ◆ www.busse-reitsport.de<br />
Transport-Tetris<br />
Wer als Kind früher gerne mit<br />
Bauklötzchen gespielt hat, wird<br />
diesen Pferdetransporter<br />
besonders lieben: Im<br />
patentierten PROTEO<br />
SWITCH von<br />
Theault lässt sich<br />
die Pferdekabine<br />
in wenigen Augenblicken<br />
umbauen,<br />
je nach Bedürfnissen<br />
des Pferdes. Auch die<br />
Kabine schmückt ein neues<br />
Design. Preise auf Anfrage.<br />
◆ www.theault.com<br />
120 3/<strong>2019</strong>
#SUPERTRENDY<br />
Altbewährtes in<br />
neuem Design gibt<br />
es ab sofort unter<br />
dem Namen Soulhorse<br />
loves Bense<br />
& Eicke. Insgesamt<br />
zehn Pflegeprodukte<br />
haben ein<br />
witziges Pony-<br />
Motiv erhalten. So sorgt z. Bsp. „Horsti’s #Ausreitwunder“ für einen<br />
entspannten Ausritt oder „Enja’s #Pony-Pediküre“ für elastische,<br />
gesunde Hufe. Alle Produkte sind 100% natürlich. Im Fachhandel<br />
oder über www.soulhorse.de erhältlich. ◆ www.bense-eicke.de<br />
Abenteuer in Afrika<br />
Die Deutschen haben den Ruf, besonders reiselustig zu sein – uns<br />
Reiter eingeschlossen! Wer den afrikanischen Kontinent am liebsten<br />
im Sattel entdecken möchte, findet bei Pegasus & Equitour<br />
Reiterreisen eine Auswahl der schönsten Reitsafaris. Ob Sandstrände<br />
in Mosambik, außergewöhnlich Landschaften in Uganda,<br />
Nationalparks in Südafrika oder das wilde Okavango-Delta … für<br />
jeden Geschmack findet sich das passende Reitprogramm.<br />
◆ www.reiterreisen.com/afrika<br />
ROLLENDER RIESE<br />
Wer mit dem Pferd viel unterwegs ist, freut sich, wenn er komfortabel<br />
reisen kann. Der Vollypolyester-Pferdeanhänger Grand Master<br />
von Böckmann macht‘s möglich! Nach der erfolgreichen Markteinführung,<br />
geht das aktuell größte Modell seiner Klasse nun in Serie.<br />
Neben dem großen Platzangebot und der modernen Optik, steht<br />
die Funktionalität für Pferd und Reiter an erster Stelle. Kostenpunkt:<br />
Je nach Ausführung ca. 13.000 Euro. ◆ www.boeckmann.de<br />
Gib Gummi!<br />
In Watte einpacken muss<br />
man sein Pferd nicht<br />
unbedingt – und in vielen<br />
Situationen ist Gummi eh viel<br />
besser geeignet. Die RTS-<br />
Isocompact GmbH stattet<br />
Stallungen, Pferdekliniken,<br />
Deckstationen, Führanlagen<br />
und Transporter mit<br />
Kunststoff- und Gummibelägen<br />
aus und bietet darüber<br />
hinaus Bodenbefestigungssysteme<br />
für Reitplätze, Wege,<br />
Hofflächen oder Paddocks<br />
an. ◆ www.isocompact.de<br />
ENERGIE-<br />
GELADEN<br />
Was haben Drachenkopf, Leinund<br />
Leindotteröl gemeinsam?<br />
Sie sind im neuen Omega3<br />
Pur von Agrobs enthalten!<br />
Die kaltgepresste Ölmischung<br />
ist reich an hochwertigen<br />
Fettsäuren und verleiht dem<br />
Fell einen schönen Glanz.<br />
Damit die Energiequelle<br />
auch schmackhaft ist, sorgen<br />
die Samen des iberischen<br />
Drachenkopf für einen<br />
heuartigen Geschmack. Die 1<br />
Liter-Dosierflasche kostet im<br />
Handel 12,95 Euro.<br />
◆ www.agrobs.de<br />
Funkelnagelneu<br />
In den meisten Reiterköpfen<br />
ist inzwischen angekommen,<br />
wie wichtig es ist, einen Helm<br />
zu tragen. Wer trotzdem nicht<br />
auf ein bisschen Glamour im<br />
Sattel verzichten möchte,<br />
kann sich jetzt über ein neues<br />
Design des Reithelms uvex<br />
suxxeed freuen. Gemeinsam<br />
mit Swarovski hat uvex das<br />
Modell suxeed diamond entwickelt,<br />
auf dem Perlen und<br />
Kristalle funkeln. In den Farben<br />
black und blue erhältlich.<br />
◆ www.uvex-sports.com<br />
3/<strong>2019</strong><br />
121
HALLO<br />
GEORGIE-LESER!<br />
Schaut ihr auch so gerne<br />
Pferdefilme wie ich? Dann<br />
kennt ihr bestimmt schon<br />
die Geschichten von<br />
Ostwind und Mika. Bald<br />
kommt der vierte Teil<br />
in die Kinos, der wieder<br />
ziemlich spannend wird.<br />
Bei den Dreharbeiten<br />
durften wir Ostwind mal<br />
ganz privat treffen, haben<br />
seine neue Freundin Ari<br />
kennengelernt und mit<br />
den Menschen gesprochen,<br />
die bei einem Film<br />
mit Pferden einen wichtigen<br />
Job haben. Und<br />
wenn ihr dann immer<br />
noch nicht genug von<br />
Ostwind habt – guckt mal<br />
in unser Gewinnspiel auf<br />
der nächsten Seite!<br />
EURE JANA<br />
FÜR JUNGE PFERDEFANS!<br />
Ein Blick hinter<br />
die Filmkulissen<br />
Gute Neuigkeiten für alle Ostwind-Fans: Ab Februar<br />
läuft der vierte Teil des beliebten Pferdefilms im Kino.<br />
Wir waren bei den Dreharbeiten dabei<br />
Ari konzentriert sich.<br />
Sie setzt sich möglichst<br />
gerade auf dem<br />
Pferderücken hin, hebt den<br />
Bogen hoch, spannt den Pfeil,<br />
zielt sorgfältig – und trifft. Peng!<br />
Der blaue Luftballon platzt mit<br />
einem lauten Knall. Ihr Pferd<br />
stört das überhaupt nicht, es<br />
zuckt nicht einmal zusammen.<br />
Stattdessen läuft es<br />
einfach weiter geradeaus über<br />
die Wiese, immer an der Reihe<br />
mit den bunten Luftballons.<br />
Wobei „laufen“ in diesem<br />
Fall vielleicht nicht ganz das<br />
richtige Wort ist, eigentlich rollt<br />
es vielmehr durch die Gegend.<br />
Und wenn man mal ganz genau<br />
hinschaut, sieht man sogar, dass<br />
es Räder statt Hufe hat und von<br />
Luna und das „Fake-<br />
Pferd“ in Action! Auf<br />
dem Auto sitzt auch<br />
der Kameramann.<br />
Ari und Ostwind<br />
haben eine besondere<br />
Verbindung.<br />
Aber können die<br />
beiden auch Mika<br />
und das Gut Kaltenbach<br />
retten?<br />
einem Auto gezogen wird. Aber<br />
zurück zu Ari, denn die spannt<br />
schon wieder ihren Bogen, zielt<br />
auf die Luftballons … Peng!<br />
In Wirklichkeit heißt Ari gar<br />
nicht Ari, sondern Luna Paiano.<br />
Sie ist zwölf Jahre alt und spielt<br />
eine der Hauptrollen in dem<br />
Film „Ostwind 4: Aris Ankunft“,<br />
der am 28. Februar in die Kinos<br />
kommt. Wir durften sie im<br />
August letzten Jahres einen Tag<br />
lang bei den Dreharbeiten in<br />
Hessen begleiten.<br />
Das Pferd, auf dem Luna an<br />
diesem Tag sitzt, ist natürlich<br />
nicht echt, sondern ein so-<br />
Im vierten Teil geht es um das<br />
berittene Bogenschießen.<br />
122 3/<strong>2019</strong>
Barbara Rönneburg ist Pferdemaskenbildnerin. Ihre Aufgabe ist es,<br />
dass Ostwind im Film immer gleich aussieht – dafür muss sie auch die<br />
weißen Strähnen in der Mähne anbringen.<br />
genannter Dummy, also eine<br />
Art „Fake-Pferd“. Das kommt<br />
immer dann zum Einsatz, wenn<br />
man in den Reitszenen nur Aris<br />
Gesicht sehen muss. Natürlich<br />
spielen auch viele echte Pferde<br />
in dem Film mit, aber dazu<br />
später mehr. An diesem Vormittag<br />
geht es erst einmal darum,<br />
die Szene mit Luna und den<br />
Luftballons in den Kasten zu bekommen.<br />
Und glücklicherweise<br />
wird das Fake-Pferd auch dann<br />
nicht müde, wenn es schon zum<br />
zehnten Mal hintereinander mit<br />
Ari über die Wiese „galoppieren“<br />
muss.<br />
Neue Abenteuer<br />
Wer die ersten drei Teile von<br />
Ostwind kennt, der fragt sich<br />
jetzt vielleicht erst einmal: Wer<br />
ist denn eigentlich diese Ari? In<br />
den bisherigen Filmen drehte<br />
sich alles um die Abenteuer von<br />
Mika (gespielt von Hanna Binke)<br />
und Ostwind. Das rothaarige<br />
Mädchen und den schwarzen<br />
Hengst verbindet eine unvergleichliche<br />
Freundschaft.<br />
Im neuen Ostwind-Film gibt<br />
es aber neben Mika auch noch<br />
eine ganz neue Figur: Ari, die<br />
Kriegerin. Diese findet dank<br />
einer kleinen Notlüge von Mikas<br />
bester Freundin Fanny auf dem<br />
Gut Kaltenbach Unterschlupf,<br />
als sie ihre Pflegefamilie verlassen<br />
muss. Allerdings ist der<br />
Start auf dem Gut für Ari alles<br />
andere als einfach, denn sie ist<br />
ziemlich wild, schlagfertig und<br />
haut auch gerne mal<br />
einfach ab, wenn ihr<br />
alles zu blöd wird. Ari<br />
hat sogar so viel Energie,<br />
dass die Pferde zunächst<br />
vor ihr zurückschrecken<br />
und sich nicht von ihr<br />
anfassen lassen wollen<br />
– auch Ostwind nicht.<br />
Erst mit Hilfe von Herrn<br />
Kaan gelingt es Ari, ihre<br />
Energie in die richtigen<br />
Bahnen zu lenken.<br />
Sie lernt von ihm das<br />
Bogenschießen zu Pferd.<br />
Wie wichtig das am<br />
Ende für Ostwind, Mika und<br />
das Gut Kaltenbach ist, kann<br />
man dann bald auf der Kinoleinwand<br />
sehen.<br />
Aus Luna wird Ari<br />
Produzentin Ewa Karlström<br />
verrät, dass sich mehr als 1000<br />
Kinder für die Rolle beworben<br />
haben. „Luna ist die geborene<br />
Ari, sie stach beim Casting<br />
sofort heraus“, erzählt sie. Es<br />
stimmt: Luna wirkt auf den<br />
ersten Blick nicht unbedingt<br />
wie das typische Pferdemädchen<br />
– und das ist Ari<br />
auch definitiv nicht. „Ari ist<br />
sehr stark und weiß, was sie<br />
will. Ich bin ihr auch privat<br />
ähnlich, aber vielleicht nicht<br />
ganz so stark“, sagt Luna<br />
über ihre Rolle. Das Reiten<br />
hat sie dann übrigens extra<br />
für den Film gelernt, kurz vor<br />
Beginn der Dreharbeiten saß sie<br />
bis zu viermal pro Woche auf<br />
dem Pferd. Und auch wenn sie<br />
Pferde inzwischen ziemlich gut<br />
findet, hat sie ansonsten eigentlich<br />
ganz andere Hobbys: „Ich<br />
mache Judo, spiele Saxophon<br />
und bin gerne draußen.“ Besonders<br />
die ganzen Action-Szenen<br />
im Film haben ihr großen Spaß<br />
gemacht, aber auch mit Pferden<br />
zu drehen, fand sie ziemlich<br />
spannend: „Es bringt viel Abwechslung,<br />
weil man nicht alles<br />
planen kann.“<br />
Die Filmpferde<br />
Sehr abwechslungsreich ist auch<br />
der Beruf von Vanessa Wieduwilt.<br />
Sie ist „Horse Master“ bei<br />
den Dreharbeiten von Ostwind<br />
und mit ihrem Team für die<br />
Vanessa Wieduwilt koordiniert bei den Dreharbeiten<br />
alles, was mit den Filmpferden zu tun hat.<br />
Filmpferde verantwortlich. „Wir<br />
bereiten uns meistens sechs bis<br />
neun Monate auf einen Film vor.<br />
Wir planen vorher alles und koordinieren<br />
dann auch den Dreh,<br />
sprechen alles mit der Regie<br />
und Produktion ab“, beschreibt<br />
sie ihre Aufgaben. Neben Luna<br />
und ihren Schauspielerkollegen,<br />
stehen bei Ostwind nämlich vor<br />
allem die vierbeinigen Stars im<br />
Mittelpunkt. Allein für die Rolle<br />
des Ostwinds kann Vanessa<br />
auf sechs verschiedene Pferde<br />
zurückgreifen: Maringo, Bobby,<br />
Danny, Iceman und natürlich<br />
Atila und James, die Pferdetrainerin<br />
Kenzie Dysli gehören.<br />
Letzterer war es zum Beispiel<br />
auch, der mit Hanna (alias<br />
Mika) auf dem Boot gefahren<br />
ist, als die beiden sich im dritten<br />
Teil auf den Weg nach Spanien<br />
machten. Jeder der pferdigen<br />
Darsteller hat andere Stärken<br />
und kann deswegen in unterschiedlichen<br />
Szenen eingesetzt<br />
werden. Aber eines haben sie<br />
dann doch alle gemeinsam: Sie<br />
mögen die Kamera. „Die Pferde<br />
müssen Spaß an der Arbeit haben<br />
und gerne im Mittelpunkt<br />
stehen“, sagt Vanessa. Und fügt<br />
hinzu: „Einige Rassen eignen<br />
sich besonders gut für den Film,<br />
zum Beispiel spanische Pferde<br />
oder Paint Horse und Quarter<br />
Horse.“<br />
Damit man nachher im fertigen<br />
Film nicht merkt, dass Ostwind<br />
von verschiedenen Pferden<br />
gespielt wird, ist Barbara Rönneburg<br />
bei den Dreharbeiten dabei.<br />
Sie ist Pferde-Maskenbildnerin<br />
und sorgt dafür, dass jeder der<br />
sechs Ostwind-Darsteller gleich<br />
aussieht, wenn er<br />
vor der Kamera<br />
im Einsatz ist. „Ich<br />
brauche etwa eine<br />
Stunde pro Pferd,<br />
um es in Ostwind<br />
zu verwandeln“,<br />
erzählt sie. Den<br />
weißen Fleck auf der<br />
Stirn malt sie zum<br />
Beispiel freihändig<br />
auf. Und für die<br />
hellen Haare in der<br />
Mähne bekommen<br />
die Pferde sogar<br />
extra angefertigte<br />
Extensions aus echten Haaren.<br />
Nach der Mittagspause, geht<br />
es am Filmset für Luna dann<br />
endlich auf ein richtiges Pferd,<br />
wieder mit Pfeil und Bogen<br />
bewaffnet. Als hätte sie nie<br />
etwas anderes getan, reitet sie<br />
im Schritt ohne Sattel über die<br />
Wiese an den Luftballons vorbei.<br />
Ein Fotograf macht Bilder von<br />
den beiden. Heute darf übrigens<br />
Bobby in die Rolle des Ostwinds<br />
schlüpfen. Als Quarter Horse ist<br />
er eigentlich für das Westernreiten<br />
gezüchtet, aber Bobby hat<br />
noch eine ganz andere Spezialität:<br />
Springen! Vielleicht erinnert<br />
ihr euch noch an die Szene, als<br />
Mika und Ostwind über ein<br />
Auto springen? Das war auch<br />
Bobby … Die wahren Helden<br />
haben eben oft vier Beine!<br />
Jana Herrmann<br />
3/<strong>2019</strong><br />
123
Nachwuchsstars<br />
erleben<br />
Wollt ihr die potenziellen Marcus Ehnings<br />
und Simone Blums der Zukunft kennenlernen?<br />
Dann plant am besten einen<br />
Ausflug zum Braunschweig CLASSICO<br />
(vorher LöwenClassics) ein! Dort findet<br />
nämlich vom 22. bis 24. März das Bundesnachwuchschampionat<br />
der Springreiter<br />
statt. Im Finale müssen alle U19-Reiter, die<br />
bei den Sichtungen und Auswahllehrgängen<br />
überzeugen konnten, eine Stilspringprüfung<br />
der Klasse M* absolvieren.<br />
Für die besten vier<br />
Teilnehmer wird es<br />
dann beim<br />
Pferdewechsel<br />
nochmal<br />
richtig<br />
spannend.<br />
Wenn ihr<br />
live dabei<br />
sein<br />
und die<br />
Daumen<br />
drücken wollt,<br />
findet ihr alle<br />
Infos auf: www.<br />
loewenclassics.<br />
com<br />
GEWINNSPIEL<br />
Schreibt das Lösungswort auf<br />
eine Post karte und schickt<br />
diese an:<br />
Jahr Top Special Verlag,<br />
Re da k tion St.GEORG,<br />
Stichwort: GEORGIE-Rätsel,<br />
Troplowitzstr. 5,<br />
22529 Hamburg.<br />
Oder noch besser: Malt oder<br />
fotografiert die Lösung.<br />
Eure Bilder könnt ihr entweder<br />
per Post an die obige Adresse<br />
schicken oder per e-mail an:<br />
georgie@st-georg.de<br />
Einsendeschluss:<br />
30. März <strong>2019</strong><br />
Das Lösungswort aus<br />
Georgie 1/<strong>2019</strong>: ABTEILUNG.<br />
Den Putzbeutel „Lilli“ von Covalliero<br />
haben gewonnen: Carla<br />
Witzemann, Louisa Römer und<br />
Helena Schunk. Glückwunsch!<br />
GEORGIE<br />
Ich bin klein aber oho – und ich wachse wirklich nicht mehr!<br />
Viele Kinder erleben ihre ersten Reitstunden auf meinem Rücken.<br />
Foto: Slawik<br />
TIPP<br />
Foto: Lafrentz<br />
LÖSUNG:<br />
? ??<br />
Wisst ihr eigentlich …<br />
Foto: Sorge<br />
… was<br />
Skijöring<br />
ist?<br />
Diese Sportart ist<br />
definitiv nichts für<br />
Angsthasen: Beim<br />
Skijöring lässt man<br />
sich auf Skiern von<br />
einem Pferd über<br />
die Piste ziehen. Und<br />
dabei geht es dann<br />
meistens ziemlich<br />
rasant zu! Entweder<br />
sitzt ein Reiter auf dem<br />
Pferd und bestimmt<br />
die Richtung oder der<br />
Skifahrer lenkt selbst.<br />
Letzteres ist dann aber<br />
eher die Variante für<br />
Fortgeschrittene.<br />
Ursprünglich kommt<br />
das Skijöring aus Norwegen,<br />
wo die Menschen<br />
sich so früher<br />
im Winter fortbewegt haben, weil sie im<br />
Schnee besser vorankommen wollten.<br />
„Kjøring“ ist norwegisch und bedeutet<br />
so viel wie Fahren oder Fahrsport.<br />
Mittlerweile finden auch regelmäßig<br />
Skijöring-Rennen statt, bei denen die<br />
Pferde und Skifahrer teilweise bis zu<br />
50 km/h schnell werden können. Ein<br />
sehr berühmtes Rennen ist zum Beispiel<br />
das „White Turf“ in der Schweiz.<br />
➜ Ihr habt auch eine Frage, die ihr schon<br />
immer mal beantwortet haben wolltet?<br />
Dann schickt sie uns per e-mail an:<br />
georgie@st-georg.de<br />
Was bin ich?<br />
In St. Moritz<br />
findet jedes Jahr<br />
das „White<br />
Turf“ statt.<br />
Auch Skijöring<br />
steht dort<br />
auf dem<br />
Programm.<br />
Der Gewinn:<br />
Ihr wollt noch mehr Ostwind? Dann habt ihr<br />
jetzt die Wahl! Wir verlosen 3x das Buch zum<br />
Film (Alias Entertainment) und 3x das Hörspiel<br />
(Der Hörverlag) für den vierten Teil von Ostwind.<br />
Dazu gibt es jeweils das tolle Ostwind-<br />
Freundebuch (Alias Entertainment). Bitte gebt<br />
unbedingt an, ob ihr lieber das Buch oder das<br />
Hörbuch gewinnen wollt.<br />
124 3/<strong>2019</strong>
Treffpunkt<br />
Gibt es ein tolles Foto<br />
mit euch und eurem<br />
Lieblingspferd? Oder<br />
habt ihr unser Lösungswort<br />
gezeichnet?<br />
Dann schickt uns eure<br />
Bilder an: Redaktion<br />
St.GEORG,<br />
Troplowitzstr. 5,<br />
22529 Hamburg<br />
oder per e-mail an:<br />
georgie@st-georg.de<br />
… Louisa<br />
… Helene.<br />
… Helena<br />
Das Lösungswort „Abteilung“<br />
haben für uns gemalt …<br />
… Carla<br />
Steckbrief<br />
Name:<br />
Sara Karstens<br />
(15 Jahre)<br />
Disziplin:<br />
Springen<br />
Mit ihrem<br />
Crazy-Hardbreaker<br />
siegte<br />
Sara beim<br />
Bundesnachwuchschampionat.<br />
Reiterliche<br />
Laufbahn:<br />
„Ich<br />
habe früh<br />
angefangen<br />
zu reiten, das<br />
lag vor allem<br />
an meiner<br />
Mutter und<br />
Schwester“,<br />
– mit früh<br />
meint Sara<br />
im Alter<br />
von zwei<br />
Jahren. Ihr<br />
erstes Pony<br />
hörte auf<br />
den Namen<br />
Memory, das<br />
erste Turnier<br />
bestritt sie<br />
mit fünf<br />
Jahren. Seit einiger Zeit besitzt Sara auch ein Großpferd,<br />
den Holsteiner Wallach Collector.<br />
Foto: Pantel<br />
Buchtipps<br />
Pferdige Ferien<br />
Obwohl Fritzi am liebsten Dressur reitet,<br />
verschlägt es sie in den Ferien ausgerechnet<br />
auf eine Westernranch. Wie blöd! Doch dann<br />
freundet sie sich mit Julie an – und erlebt<br />
doch noch eine richtig tolle Zeit. Ihr findet<br />
gleich drei spannende Reiterhofgeschichten<br />
in einem Band.<br />
Lucie May: Fritzi Pferdeglück – Die schönsten<br />
Reiterabenteuer (Sammelband)<br />
Coppenrath, Januar <strong>2019</strong>, 368 Seiten, ab 8 Jahre,<br />
10 Euro<br />
Märchenhaft<br />
Das Waisenmädchen Pippa wird von den<br />
Göttern des Olymps ausgewählt, um am<br />
Rennen der geflügelten Pferde teilzunehmen,<br />
das nur alle 100 Jahre stattfindet.<br />
Gemeinsam mit dem wilden Zephyr stellt sie<br />
sich der Herausforderung. Aber haben die<br />
beiden überhaupt eine Chance?<br />
Kallie George: Wings of Olympus – Die Pferde<br />
des Himmels<br />
Loewe, Januar <strong>2019</strong>, 224 Seiten, ab 11 Jahre,<br />
12,95 Euro<br />
Lieblingspferd und -Pony: „Mein Lieblingspferd<br />
ist Collector.“ Neben dem elfjährigen Wallach hat<br />
Sara aber auch zwei Ponys in ihr Herz geschlossen: „Meinem<br />
ersten Pony Memory habe ich ganz viel zu verdanken<br />
und natürlich auch Crazy-Hardbreaker – er hat einen<br />
super Charakter, schmust gerne und springt mega.“<br />
Größte Erfolge: Im Januar <strong>2019</strong> konnte Sara<br />
ihren größten Erfolg feiern, als sie das Bundesnachwuchschampionat<br />
der Pony-Springreiter mit Crazy-<br />
Hardbreaker gewann. Zudem belegte sie letztes Jahr<br />
den zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften in<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Trainer: „Ich mache das meistens mit meiner Mutter.“<br />
Darüber hinaus wird Sara auch von Jens Ritter und<br />
Michael Grimm trainiert.<br />
Vorbild: Laura Klaphake! Warum? „Sie reitet mit super<br />
viel Gefühl und ist stilistisch einfach gut.“<br />
Hobbys: Sara hat acht Jahre lang Klavier gespielt, allerdings<br />
ist inzwischen neben Schule und Reiten keine Zeit<br />
mehr, so dass sich Sara ganz auf die Pferde konzentriert.<br />
Ziel: „Mein nächstes Ziel ist es, in die Junioren-Tour<br />
mit Collector einzusteigen. Und auch die Deutsche Meisterschaft<br />
mit Crazy-Hardbreaker wäre toll, mal schauen.“<br />
@sara.karstens<br />
3/<strong>2019</strong><br />
125
EQUITANA AKTUELL<br />
GRUGAPARK<br />
A 52<br />
Galeria<br />
Restaurant Galeria<br />
Tor<br />
gate 1<br />
Lührmannstraße<br />
Grugapark<br />
Eingang<br />
Entrance<br />
Tor<br />
gate 2<br />
3<br />
Tor<br />
gate 3<br />
FG 3<br />
1/1 A<br />
FG 4<br />
2<br />
Tor<br />
gate 4<br />
4<br />
4<br />
FG 1<br />
FG 2<br />
8<br />
5<br />
5<br />
Kurhaus<br />
Therme<br />
6<br />
7<br />
7<br />
Grugapark<br />
Eingang<br />
Entrance<br />
8<br />
8<br />
GRUGAHALLE<br />
WE ST | WE ST S Ü D | SOU TH Norbertstraße M IT TE | C ENTRE<br />
O S T | EAST<br />
Congress Center West | West<br />
Presse Center West<br />
Press Centre West<br />
Congress Center Süd | South<br />
Baufeld | Development site<br />
Tor<br />
gate 6<br />
Tor<br />
gate 7<br />
Presse Center Ost<br />
Press Centre East<br />
FINDE DEN<br />
UNTER-<br />
SCHIED<br />
Tor<br />
gate 8<br />
Congress Center Ost | East<br />
ATLANTIC<br />
Congress<br />
Hotel<br />
Equitana<br />
Halle 3 /<br />
Stand A 14<br />
Alfredstraße – City – A 40<br />
Halle 1 / Stand E 24<br />
www.atcomhorse.de<br />
Halle 3 / Stand A 31<br />
Halle 3 / Stand A 70<br />
www.boeckmann.de<br />
Equitana<br />
Halle 2 / Stand D 40<br />
www.ceratex.de<br />
Halle 2 / Stand C 20<br />
www.covalliero.de<br />
PFERDEBOXEN<br />
H.-J. Döring<br />
Halle 3 / Stand B 43 + 44<br />
www.doeringmarl.de<br />
Halle 1 / Stand B 19<br />
2 WELTPREMIEREN AUF DER<br />
EQUITANA<br />
Messe Essen 18.<strong>03</strong>. - 26.<strong>03</strong>.17<br />
HALLE 3 STAND A14 - Eingang West<br />
Nach dem Erfolg des CARELINER|M,<br />
darfst Du Dich nun auf gleich zwei brandneue<br />
Modelle des CARELINERS freuen.<br />
Auf der Equitana lassen wir endlich die<br />
Erlkönig-Hülle fallen.<br />
Die komplett holzfreien Vollpolyanhänger<br />
des CARELINERS gibt es nun in drei Größen.<br />
Individuell konfigurierbar, komfortabel,<br />
umweltbewusst durch die aerodynamsche<br />
Form und passgenau für Pferd und Reiter...<br />
...denn wir sind alle ein wenig anders!<br />
Halle 2 / Stand A 31<br />
Halle 5 / Stand A 15<br />
Halle 7 / Stand E 09<br />
www.dubarry.com<br />
Halle 8 / Stand B 10<br />
Halle 1 / Stand D 35<br />
www.equicrown.de<br />
Halle 1 / Stand B 33<br />
Halle 7 / Stand D 17<br />
Halle 2 / Stand A 58<br />
www.equi-safe.de Halle 8 / Stand D 14<br />
Equitana<br />
Halle 1 / Stand D 34<br />
www.HeuToy.de<br />
126 3/<strong>2019</strong>
Equitana<br />
Halle 1 / Stand C 06 a<br />
Halle 3 / Stand A 13<br />
www.huebner-lee.com www.humbaur.com Halle 6 / Stand B 10<br />
Halle 3 / Stand D 68<br />
www.ifor-williams.de<br />
Halle 7 / Stand E 17<br />
Trainingsgeräte für Pferde<br />
Halle 2 • Stand E 50<br />
www.josera-pferd.de Halle 1 / Stand D 06 Halle 7 / Stand C 01<br />
Equitana<br />
Halle 6<br />
Stand C 10<br />
www.kosmos.de<br />
Equitana<br />
Halle 3 / Stand C 34 Halle 1 / Stand A 23 Halle 2 / Stand C 20<br />
®<br />
Halle 5 / Stand D 38<br />
www.msg-trucks.com<br />
Halle 6 / Stand H 22<br />
Equitana<br />
Halle 3 / Stand B 55<br />
www.reitsand-gmbh.de<br />
Halle 5 / Stand D 44<br />
www.reiterreisen.com<br />
Halle 6 / Stand E 08<br />
www.peiker.de<br />
Halle 7 / Stand A 05<br />
www.reit-safari.de<br />
Halle 1 / Stand C 55<br />
www.salvana.com<br />
Halle 1 / Stand A 56<br />
www.schleese-sattel.de<br />
Qualität, die bewegt<br />
Halle 3 / Stand D 28<br />
www.schwarz-pferd.de<br />
Das Beste was<br />
Das Leder Beste werden was kann.<br />
Leder werden kann.<br />
Halle 8 / Stand B 28 + C 24<br />
Halle 8 / Stand A 19<br />
www.sprenger.de<br />
Halle 3 / Stand C 71 + G 16<br />
Halle 1 / Stand A 29<br />
Halle 1<br />
Stand B33<br />
KG EK IET I T | | T ÖT LÖ T L T | | F RF ER IEZ I EZ IET<br />
I T<br />
Halle 3 / Stand B 34<br />
www.theault.com<br />
Halle 6 / Stand J 32<br />
www.uelzener.de<br />
Equitana<br />
Halle 5 / Stand B 29<br />
www.wayoutwest.de<br />
3/<strong>2019</strong><br />
127
URLAUBSSPECIAL<br />
Am endlosen Sandstrand entlang galoppieren,<br />
den Wind und die Wärme der Sonne im Gesicht spüren.<br />
Anschließend ein erfrischender Ritt hinein ins Meer.<br />
Ob an der Ostsee, Nordsee, in Deutschlands schönsten Wäldern oder im<br />
Süden der Welt – ein Urlaub mit Pferden ist der Traum eines jeden Reiters.<br />
Gemeinsam mit den Tieren dem Alltag entfliehen und die Seele baumeln<br />
lassen – da ist Erholung garantiert. Die Möglichkeiten für Ferien hoch zu Ross sind<br />
schier grenzenlos.<br />
Für jeden Geschmack ist etwas dabei<br />
Dabei kommen nicht nur Wasserratten, sondern auch<br />
Bergliebhaber auf ihre Kosten. Bei einem mehrtägigen<br />
Wanderritt kann man zu Pferd die Schönheit der<br />
Natur erkunden, Hänge hoch- und runterklettern und dabei<br />
das tiefe Vertrauen zwischen sich und dem vierbeinigen<br />
Partner spüren. Oder soll es etwas exotischer sein?<br />
Wie wäre es mit Dressurunterricht auf Lusitanos<br />
in Portugal? Die edlen Pferde begeistern<br />
mit ihrem Temperament und ihrer<br />
Vielfalt Jung und Alt. Wer es noch<br />
etwas wilder und uriger mag, könnte<br />
seinen Urlaub auch auf einer urtypischen<br />
amerikanischen Pferderanch verbringen.<br />
Rinder auf die riesigen Weiden treiben,<br />
ein echtes Rodeo besuchen und abends<br />
nach getaner Arbeit mit den Cowboys<br />
am Lagerfeuer sitzen. Neue Reitweisen,<br />
großartige Länder und dazu noch eine<br />
fremde Sprache kennenlernen –viele<br />
tolle Eindrücke lassen den Urlaub zu<br />
etwas ganz Besonderem werden. Also schnell<br />
Kataloge durchblättern, das Internet durchstöbern<br />
und die nächste Reise planen. Ob Anfänger oder<br />
fortgeschrittener Reiter spielt dabei meist keine<br />
Rolle. Die meisten Anbieter haben für jeden<br />
Ausbildungsstand Angebote im Programm,<br />
damit dem Traumurlaub nichts im Weg steht.<br />
Außer vielleicht der wie immer<br />
viel zu kleine Koffer.<br />
128 3/<strong>2019</strong>
Die ganze<br />
Welt zu<br />
Pferd!<br />
Unser Tipp: Reitsafari Südafrika für Geniesser<br />
8 Tage, DZ, VP, Reiten ab 1150,- EUR p.P.<br />
PEGASUS<br />
Internationale Reiterreisen<br />
www.reiterreisen.com<br />
Tel. 0800 505 18 01<br />
(gebührenfrei)<br />
Katalog <strong>2019</strong><br />
gratis bestellen:<br />
In einem der wohl schönsten Reitgebiete<br />
Deutschlands liegt unser Hof zwischen den<br />
Heidestädten Celle und Lüneburg.<br />
Lange Sandwege, herrliche<br />
Kiefernwälder und die typische<br />
Heidelandschaft laden zu langen<br />
Ausritten ein.<br />
Eine Reithalle (20 x 60 m), zwei Dressurplätze<br />
(20 x 40 m u. 20 x 60 m) sowie ein Springplatz<br />
stehen den Gästen zur Verfügung.<br />
In unserem unter Denkmalschutz stehenden<br />
Landhaus und Nebengebäuden stehen den<br />
Gästen EZ/DZ und Ferienwohnungen zur<br />
Verfügung. Für alleinreisende Kinder und<br />
Jugendliche bieten wir Mehrbettzimmer an.<br />
Für Gäste die mit eigenem Pferd anreisen<br />
stehen den Vierbeinern Außenboxen zur Verfügung.<br />
Die großen Weiden hinter dem Hof<br />
Landhaus Niemann<br />
29565 Brockhöfe · Tel. 05829/223<br />
Email: Landhaus-Niemann@t-online.de<br />
bieten auch für die Pferde erholsame Tage.<br />
Ein vielfältiges Angebot steht den Reitern das<br />
ganze Jahr über zur Verfügung. Lehrgänge<br />
zum Reiterpass, Basispass und Reitabzeichen,<br />
Heideritte, Sicherheit im Gelände oder<br />
auch komplett individuelle Reitprogramme<br />
für Anfänger und Fortgeschrittene sind<br />
möglich. Burkhard Niemann-Laue und sein<br />
Team bieten den Reitern unterschiedlichster<br />
Ausbildungsklassen sowohl auf zuverlässigen<br />
Schulpferden als auch auf Privatpferden ein<br />
vielfältiges Programm.<br />
Im gemütlichen Reiterstübchen oder auf den<br />
Terrassen finden die Gäste außerhalb des Reitprogramms<br />
Entspannung und immer wieder<br />
nette Mitreiter zum geselligen Miteinander.<br />
www.Landhaus-Niemann.de<br />
ANDALUSIEN<br />
Schöner kann ein (Reit-) Urlaub gar nicht sein!<br />
Reiten · Kanu · Ausflüge · Fahrradfahren · Erholung<br />
Genießen Sie die schönsten Wochen des Jahres auf der<br />
wundervollen FINCA RIENDA SUELTA in der andalusischen<br />
Provinz Cádiz, welche für ihre weißen Dörfer weltbekannt<br />
ist… Die Finca verfügt über 5 voll ausgestattete Appartements<br />
mit einem spektakulären Blick auf die Berge und den See.<br />
Alle Appartements verfügen über eine Terrasse und für alle<br />
einen gemeinsamen sehr großen Garten mit tollem Grillplatz<br />
sowie einem herrlichen Swimmingpool. Seit 5 Jahren züchten<br />
wir auf unserer Finca die berühmten „Pura Raza Española“.<br />
Unsere Gäste können sich immer um unsere Pferde kümmern<br />
und auf ihnen unvergessliche Ausritte unternehmen.<br />
Gern bieten wir geführte Touren an<br />
… übrigens auch für Anfänger!!<br />
Entfernungen: Historische Altstadt Ronda (ca. 30 Minuten),<br />
Jerez (ca. 1 Std.), Malaga (ca. 2 Std.)<br />
Weitere Infos und Buchungen unter:<br />
www.fincariendasuelta.com oder:<br />
TUI ReiseCenter Hamburg<br />
Telefon: +49 40 239 38 993<br />
Email: reisen@getkom.de<br />
3/<strong>2019</strong><br />
129
Reiter-Reise-Träume ...<br />
Ranchurlaub im Wilden Westen<br />
Frankreich<br />
Ecuador<br />
Costa Rica<br />
… in Asien<br />
… in Europa<br />
… in Amerika<br />
… in Afrika<br />
Eswatini<br />
Besuchen Sie uns auf der EQUITANA – Halle 7 Stand A-05<br />
... weltweit mit Reit-Safari erleben!<br />
Reit-Safari<br />
Valleystr. 32 | 81371 München<br />
Tel 089 - 89 06 99 66 | Fax 089 - 89 06 99 77<br />
kontakt@reit-safari.de | www.reit-safari.de<br />
Rinder treiben, über die<br />
endlose Prärie galoppieren,<br />
Rodeos besuchen, sich<br />
im Cutting versuchen und<br />
die menschenleere Landschaft<br />
vom Pferderücken<br />
aus genießen –<br />
all dies und mehr können Sie auf<br />
der New Haven Ranch in Wyoming<br />
erleben. Hier lernen Sie das authentische<br />
Cowboyleben kennen!<br />
Wir nehmen nur bis zu 10 Gäste zur<br />
selben Zeit auf, denen 40 Pferde<br />
zur Verfügung stehen – Quarter<br />
Horses, Paints, Appaloosas.<br />
Nach einem langen Tag im Sattel<br />
und saftigen Steaks vom Lagerfeuer<br />
können Sie sich im „Hot Tub”<br />
entspannen und den klaren Sternenhimmel<br />
bewundern. Ganz Mutige<br />
übernachten im Tipi am See und<br />
lauschen den Rufen der Coyoten.<br />
Alle weiteren Informationen<br />
finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.thenewhavenranch.com<br />
und bei Facebook.<br />
New Haven Ranch<br />
Hulett, Wyoming - USA · Telefon: 001-307-467-5663<br />
Email: info@thenewhavenranch.com<br />
Im Sattel die<br />
Weite spüren<br />
Erfüllen Sie sich Ihren Traum<br />
vom Strandreiten in Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Und noch mehr:<br />
Ob Reiten lernen, Kinderreitferien,<br />
Wanderritte oder den Reitstil verbessern –<br />
unsere familiär geführten Reiterhöfe<br />
freuen sich auf Sie.<br />
Bestellen Sie die Broschüre „Reiturlaub in<br />
M-V“ unter Tel. <strong>03</strong>81/4<strong>03</strong>0500.<br />
© TMV/Hafemann<br />
auf-nach-mv.de/reiten<br />
130 3/<strong>2019</strong>
Urlaub an der Nordsee<br />
Unser Reiterhof liegt<br />
direkt an der Nordsee.<br />
Mit unseren 60 Pferden und Ponys<br />
bieten wir Kinderreitferien und<br />
Reitlehrgänge für Erwachsene an.<br />
Unser Reitunterricht wird von ausgebildeten<br />
Trainern C und B mit<br />
langjähriger Erfahrung im Breitensport<br />
gegeben. Unterrichtet wird in<br />
der Reithalle, auf dem Reitplatz<br />
und im eigenen Reitgelände.<br />
Zusätzlich zum Reitunterricht<br />
bieten wir ebenfalls Bodenarbeit,<br />
Sitzschulung, Quadrille reiten<br />
und vieles mehr an.<br />
Nähere Informationen zu unserem<br />
Reiterhof finden Sie unter:<br />
www.reiterhof-hennings.de<br />
Reiterhof Hennings<br />
Stinteck 57 · 25761 Westerdeichstrich<br />
Tel.: (0 48 34) 9 31 25 · www.reiterhof-hennings.de<br />
Entschleunigung<br />
Hideaway<br />
Slow Food<br />
Reiten im Korkeichenwald<br />
Das traumhafte Nichtstun<br />
www.rancholoslobos.com<br />
REITURLAUB AM<br />
BAYERISCHEN MEER<br />
Direkt am Chiemsee mit Blick auf die Chiemgauer<br />
Alpen liegt das Hotel Gut Ising und sein Reitsportzentrum.<br />
Hier finden begeisterte Freizeitreiter, zielstrebige Spring-,<br />
Dressur- oder Vielseitigkeitsreiter optimale Sportmöglichkeiten<br />
für den Reiturlaub. Die Verbindung von qualifizierter<br />
Ausbildung und unvergleichlichem Reitparadies des Gut<br />
Ising hält für alle Sparten des Reitsports – vom Anfänger bis<br />
zum Turnierreiter - unzählige Möglichkeiten bereit.<br />
Das Gut bietet Gastboxen, 2 Reithallen, 2 Sandplätze,<br />
Koppeln, eine 1,6 km lange Sand-Galoppierbahn,<br />
und 170 Hektar Terrain zum Ausreiten.<br />
Erholsamen Schlaf bekommen Sie in einem der 105<br />
komfortablen Zimmer unseres 4-Sterne Superior Hotels.<br />
Nach einem langen Reittag entspannen Sie in unserem<br />
2500qm großen Gut Ising Spa & Wellness. In 4 Restaurants<br />
unseres Hotels genießen Sie traditionell bayerische Küche,<br />
gehobene Alpenkulinarik, italienische Köstlichkeiten oder<br />
internationale Spezialitäten. Ein 9-Loch Golfplatz und<br />
Tennisplätze runden das sportliche Angebot auf Gut Ising<br />
ab. Natürlich heißen wir auch Hunde herzlich willkommen.<br />
Hotel Gut Ising | Kirchberg 3 | 83339 Chieming<br />
www.gut-ising.de | hotel@gut-ising.de | Tel.: +49 8667 790<br />
3/<strong>2019</strong><br />
131
für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums<br />
für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums<br />
PFERDELAND<br />
BRANDENBURG<br />
Grenzenlos reiten, Pferdezucht und Reitsport – <strong>2019</strong><br />
Beratung<br />
Welcher Stall passt<br />
zu mir?<br />
+<br />
Angebote,<br />
Tipps &<br />
Adressen<br />
Befragung<br />
Interview mit Pfarrer Kautz<br />
vom Treck der Titanen<br />
Horse & Dog Trails<br />
Bildung<br />
Besondere Seminare<br />
rund ums Pferd<br />
Viel Freude<br />
für Vierbeiner<br />
gefördert durch<br />
Reiterparadies vor den Toren Berlins<br />
Magazin kostenfrei zu bestellen!<br />
www.pferdeland-brandenburg.de<br />
www.facebook.com/pferdeland.brandenburg<br />
gefördert durch<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
Europäischer Landwirtschaftsfonds<br />
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Europäischer Landwirtschaftsfonds<br />
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für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums<br />
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ländlichen Raums<br />
Gemeinsam unterwegs und Sie müssen auf nichts<br />
verzichten: Reiten, duschen, essen und schlafen -<br />
ein zweites Zuhause für Reiter und Pferd: EVENTA.<br />
www.iforwilliams.de<br />
132 3/<strong>2019</strong>
Heidehotel Gut Landliebe<br />
„Gut Landliebe“ liegt inmitten der Lüneburger Heide. Eingebettet in die wild romantische Natur dieser einzigartigen Kulturlandschaft<br />
zwischen Hannover, Bremen und Hamburg verbringen Reiter und Naturliebhaber hier wunderbar erlebnisreiche<br />
und entspannende Urlaubstage. Dafür sorgt ein ausnehmend attraktives Angebot – für alle zwei- wie vierbeinigen Gäste.<br />
Stilvoll wohnen<br />
Tradition und Moderne ergänzen sich auf „Gut Landliebe“<br />
zu einem harmonischen Ganzen. Zwischen Pferdeweiden,<br />
einem malerischen Ententeich und wunderschönen Außenanlagen<br />
wohnen die Gäste in traditionellen im Fachwerkstil<br />
erbauten Gästehäusern. 14 mit Liebe zum Detail<br />
eingerichtete Zimmer, 3 Appartements und 2 Suiten, eine<br />
Ferienwohnung und ein Ferienhaus strahlen stilvolle norddeutsche<br />
Gemütlichkeit aus und überzeugen mit Qualität<br />
und Komfort. Dasselbe gilt auch für unseren kleinen aber<br />
feinen Wellnessbereich: das Sauna-Wohlfühlhaus oder<br />
eine Massage bieten Entspannung nach dem Ausritt und<br />
sind ideal für Paare und Reitergruppen.<br />
Essen und Genießen<br />
Die Gastronomie des Hauses verwöhnt mit Ideen- und<br />
Abwechslungsreichtum. Ganz nach Geschmack, Lust<br />
und Laune, Jahres- und Tageszeit nehmen sie Platz im<br />
Restaurant mit Blick in die Reithalle, im Frühstücksraum<br />
oder auf den lauschigen Gartenterrassen rundum.<br />
Genießen sie hier den Blick auf ihre Pferde, die sich<br />
nach einem erlebnisreichen Ausritt auf der Weide ausruhen,<br />
während sie sich von unserem Team mit einem<br />
kühlen Getränk verwöhnen lassen. Unser Restaurant<br />
bietet eine frische, abwechslungsreiche mediterrane<br />
Küche an, wobei aber auch Spezialitäten der Region auf<br />
der Speisekarte stehen.<br />
Alles für Ross und Reiter<br />
„Gut Landliebe“ ist der ideale Aufenthaltsort und Ausgangspunkt<br />
für Reiter und Gespannfahrer: die Reitwege<br />
beginnen ab Hof! Wir bieten 33 Gastpferdeboxen,<br />
Weidegang, eine Reithalle (15x36m) und einen großen<br />
Allwetterreitplatz. Pferde haben auf „Gut Landliebe“<br />
eine große Bedeutung und unser Personal kümmert<br />
sich mit Herz und Verstand um dieselbigen. Reitkarten<br />
sind vorhanden und wir geben ihnen gerne Tourentipps<br />
für ihren Ritt in die abwechslungsreiche und weitläufige<br />
Heide. Leihpferde und Unterricht bitte auf Anfrage.<br />
Individuelle Angebote<br />
Neben unseren Übernachtungsangeboten inklusive<br />
Frühstücksbuffet bieten wir ihnen auf „Gut Landliebe“<br />
ebenfalls Pauschalen an wie unseren „Picknicker zu<br />
Ross“: 2 Übernachtungen im Doppelzimmer inkl.<br />
Frühstücksbuffet, Gastpferdebox, Obstteller und eine<br />
Picknicksatteltasche „für unterweges“ ab 180,00 Euro/<br />
Person. Informieren sie sich auf unserer Internetseite<br />
www.gut-landliebe.de über unser vielseitiges Angebot!<br />
... Heideurlaub ist „Landliebeurlaub“, wir freuen<br />
uns auf sie!<br />
Information<br />
& Buchung<br />
Heidehotel Gut Landliebe · Postweg 2 · 29320 Hermannsburg-Weesen<br />
Tel. 05052-2088 · www.gut-landliebe.de · info@gut-landliebe.de<br />
www.gut-landliebe.de<br />
3/<strong>2019</strong><br />
133
PFERDEMARKT<br />
Rasse: Hannoveraner Geb.: 2015<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 172 cm<br />
Abstammung:<br />
Kl./Ausb.: DrPf. A<br />
Scolari - Fidertanz<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Eine langbeinige rahmige Stute mit hervorragenden<br />
Grundgangarten. Es ist ein Vergnügen, dieses Pferd zu reiten.<br />
Direkt vom Züchter!<br />
Rasse: Hannoveraner Geb.: 2015<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 168 cm<br />
Abstammung:<br />
Kl./Ausb.: DrPf. A<br />
Sir Winston Churchill - Desperados Farbe: Fuchs<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Ein Strahlemann vom Scheitel bis zur Sohle. Dabei sehr<br />
schön bergauf konstruiert mit erstklassigen Grundgangarten.<br />
Charakterlich einwandfrei mit toller Rittigkeit.<br />
Direkt vom Züchter!<br />
Web: www.johann-brunkhorst.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 01 72 / 4 20 88 72<br />
Web: www.johann-brunkhorst.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 01 72 / 4 20 88 72<br />
Rasse: Deutsches Reitpferd Geb.: 2016<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: z. Zt. 170 cm<br />
Vater: Belantis<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Brandenburger<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Sympathische Erscheinung, schick und bewegungsstark,<br />
Vollbruder gekört.<br />
Rasse: Hannoveraner<br />
Alter: 12 Jahre<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 169 cm<br />
Vater: Schwarzenegger<br />
Kl./Ausb.: angeritten<br />
Mutter: Fifty Fifty v. Falkland Farbe: dunkelbraun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Wunderschöne, qualitätsvolle Zuchtstute, freizeitmäßig<br />
geritten, Wertnote 7,7 bei Stutenschau 2018, bisher 3 Fohlen,<br />
schmiede- und verladefromm. Wegen Aufgabe der Zucht<br />
aus Altersgründen zu verkaufen<br />
Rasse: Belgisches Warmblut Alter: 12 Jahre<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 170 cm<br />
Vater:<br />
Kl./Ausb.: M / S<br />
Mutter:<br />
Farbe: Rappe<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Tolles Springpferd für die kommende Turniersasion.<br />
Rappe, ein hübscher, braver Wallach, 12 Jahre, 170 cm,<br />
Leistungsstand M/S. Ein Schleifensammler, der im<br />
Parcours alles richtig machen will.<br />
Standort: PLZ <strong>03</strong> E-Mail:<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 01 73 / 8 35 71 91<br />
PLZ: 34212<br />
E-Mail:<br />
Preis: VHB 3.500,– Tel.: 0 56 61 / 31 66<br />
PLZ: 89597<br />
E-Mail:<br />
Preis: VHB Tel.: 01 72 / 7 26 54 01<br />
134<br />
Rasse: Oldenburger<br />
Alter: 8 Jahre<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 170 cm<br />
Vater: Darco<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Lancer III - Pilot<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Old. Zuchtstute tragend v. Karajan, fohlt ca. Mitte April <strong>2019</strong>. Schon bei<br />
seiner Körung überzeugte Karajan mit Vermögen, Marnier u. Übersicht am<br />
Sprung. 2018 beendete er die Sportprfg. für gek. Hengste in Verden mit der<br />
springbetonten Endnote 9,02. Die Großmutter war im L/M-Bereich erfolgr.<br />
Auf dem Foto ist das Fohlen von Karajan aus 2018 zu sehen (schon verk.).<br />
PLZ: 94167<br />
E-Mail:<br />
Preis: VHB 11.000,– Tel.: 0151 3/<strong>2019</strong> - 25 62 52 75<br />
Rasse: Trakehner<br />
Alter: 7 Jahre<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Farbe: schwarzbraun<br />
Vater: Ali Baba<br />
Mutter: v. Etuidas Eskado<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Reiten<br />
Besonders charmantes u. leichtfüßiges Dressurpferd, etwas leichter im Typ, mit<br />
Qualität in allen drei GGA. Über seine sehr gute Galoppade zeigt er viel Talent in<br />
den fliegenden Galoppwechseln. Insbesondere ein tolles Damenreitpferd, welches<br />
aufgrund seines Charakters u. Rittigkeit auch für den Amateur geeignet ist.<br />
Tel.: <strong>03</strong> 84 58 / 2 02 26 + 01 72 / 3 87 67 50<br />
E-Mail: gestuet-ganschow@t-online.de<br />
Preis: auf Anfrage Web: www.gestuet-ganschow.de<br />
Rasse: Mecklenburger<br />
Alter: 4 Jahre<br />
Geschlecht: Stute<br />
Farbe: Fuchs<br />
Vater: EH Goldschmidt<br />
Mutter: v. Rasthan<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Reiten<br />
Sie ist schick, leichtrittig und zu 100 % gut im Charakter, eine Stute<br />
mit ganz besonderem Charme. Sie ist vielseitig veranlagt, eine tolle<br />
Stute, mit der man aufgrund ihrer positiven Grundeinstellung und<br />
Charakter auch als schwächerer Reiter gemeinsam wachsen kann.<br />
Tel.: <strong>03</strong> 84 58 / 2 02 26 + 01 72 / 3 87 67 50<br />
E-Mail: gestuet-ganschow@t-online.de<br />
Preis: auf Anfrage Web: www.gestuet-ganschow.de
Rasse: Oldenburger Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 171 cm<br />
Vater: Dante Weltino OLD<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Londonderry<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Bildschönes Dressurpferd mit überdurchschnittlichem<br />
Bewegungsablauf. Ein sehr hohes Qualitätsniveau mit<br />
super Charakter.<br />
PLZ: 48341<br />
E-Mail: info@schulzewierling.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 4 33 88 10<br />
Rasse: Westfale Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 172 cm<br />
Vater: Cordobes<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Le Primeur<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Ein Sohn des Cordobes I. Er weiß mit seinem Charme<br />
und seinem Bewegungsablauf zu überzeugen.<br />
Ein super Reitgefühl wird vermittelt.<br />
PLZ: 48341<br />
E-Mail: info@schulzewierling.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 7 25 30 81<br />
Rasse: Oldenburger Springpferd Geb.: 2013<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 168 cm<br />
Vater: Conturio<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Cantus<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Dieser schonend ausgebildete Wallach des Conturio ist etwas<br />
ganz besonderes. Leichtfüßig in seinem Auftreten präsentiert<br />
er sich als Dressur und Springtalent. Eine exzellente Art am<br />
Sprung und viel Potential.<br />
PLZ: 48341<br />
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Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 4 33 88 10<br />
Westenfeld 62<br />
48341 Altenberge, Tel.: 0 25 05 / 25 61<br />
www.schulzewierling.de<br />
Rasse: Westfale Geb.: 2012<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 167 cm<br />
Vater: Capilano<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Voltaire<br />
Farbe: Schimmel<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Ein ganz feines Amazonenpferd. Exzellent am Sprung mit<br />
viel Potential. Leichtrittig von einer Amazone ausgebildet.<br />
Charakterlich einwandfrei. Ein ideales Umsteigerpferd.<br />
PLZ: 48341<br />
E-Mail: info@schulzewierling.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 4 33 88 10<br />
Dressur- Spring- und Freizeitpferde<br />
Zucht · Solide Ausbildung<br />
Beratung · Verkauf<br />
Wir übernehmen gerne talentierte Pferde<br />
zwecks Vermarktung oder Turniervorstellung.<br />
Inzahlungnahme u. Transport möglich.<br />
Rasse: Westfale Geb.: 2013<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 166 cm<br />
Vater: Chambretto GT<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Contendro<br />
Farbe: Fuchs<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Ganz feines Amazonenspringpferd. Blutgeprägt. Immer<br />
aufmerksam, leichtrittig und absolut charakterstark.<br />
PLZ: 48341<br />
E-Mail: info@schulzewierling.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 4 33 88 10<br />
Rasse: Holsteiner Geb.: 2013<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 170 cm<br />
Vater: Casquetto (Casall)<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Contender<br />
Farbe: dunkelbraun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Amazonenpferd mit ganz viel Potenzial. Leichrittig,<br />
fein im Umgang mit einem einwandfreiem Charakter.<br />
Bis Springpferde L vorgestellt.<br />
PLZ: 48341<br />
E-Mail: info@schulzewierling.de<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 4 33 88 10<br />
Rasse: Deutsches Reitpferd Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 168 cm<br />
Vater: Casper<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Arpeggio<br />
Farbe: braun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Hochsympathische Springstute. Ihre Leichtrittigkeit und das<br />
feine Wesen sind beeindruckend. Sie steht am Anfang einer<br />
hoffnungsvollen Sportkarriere. Top-Amazonenpferd.<br />
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Steinsberger Baujahr: 2011<br />
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zum Verkauf.<br />
PLZ: 48341<br />
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Preis: VHB Tel.: 3/<strong>2019</strong> 0 25 05 / 25 61 + 01 71 / 7 25 30 81 135
PFERDEMARKT<br />
Rasse: Hannoveraner<br />
Alter: 6 Jahre<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 174 cm<br />
Vater: Metall<br />
Kl./Ausb.:<br />
Mutter: v. Lauries Crusador XX Farbe: schwarzbraun<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Dieser Dressur-Gigant mit überzeugendem Habitus bewegt<br />
sich bei aller Größe leicht beschwingt auf sehr hohem<br />
Qualitätsniveau in allen drei Grundgangarten, zeigt sich super<br />
rittig, ein Sportler und Hoffnungsträger, aktuell DPF A + L<br />
hochplatziert, M gut angeritten, ideal für die Children-Tour.<br />
PLZ: 60528<br />
Web: www.waldfried.com<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 069 / 6 66 71 17<br />
Rasse: Westfale<br />
Alter: 5 Jahre<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 175 cm<br />
Vater: LDB Sir Heinrich<br />
Kl./Ausb.: L<br />
Mutter: v. Donatello<br />
Farbe: Dunkelfuchs<br />
Dressur Vielseitigkeit Fahren Zucht<br />
Springen Freizeit Sonstiges<br />
Auffallend chic, hochrittig und drei Top-Grundgangarten, mit<br />
idealen Sportmöglichkeiten, aktuell mehrfach RPF gewonnen<br />
und DPF Kl. A platziert, hochrittig und unkompliziert, bewegt<br />
sich auf L-Niveau.<br />
PLZ: 60528<br />
Web: www.waldfried.com<br />
Preis auf Anfrage Tel.: 069 / 6 66 71 17<br />
Rasse: Deutsches Reitpony<br />
Alter: 8 Jahre<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 147 cm<br />
Vater: T. Carlos Cassini<br />
Kl./Ausb.: F.E.I.-Niveau<br />
Mutter: v. Der Feine Lord<br />
Farbe: Dunkelfuchs<br />
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Rasse: Hannoveraner Geb: 2013<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 167 cm<br />
Vater: Quasar de Charry<br />
Kl./Ausb.: DrPf. L<br />
Mutter: v. Quaterback<br />
Farbe: braun<br />
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Rasse: Hannoveraner Geb: 2010<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 172 cm<br />
Vater: Bonifatius<br />
Kl./Ausb.: M-Dressur<br />
Mutter: v. Sandro<br />
Farbe: braun<br />
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Rasse: Deutsches Reitpferd Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: ca. 170 cm<br />
Vater: Quaterback<br />
Kl./Ausb.: DrPf. A<br />
Mutter: StPrSt. v. Samba Olé Farbe: dunkelbraun<br />
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Rasse: Hannoveraner Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 170 cm<br />
Vater: Stakkato<br />
Kl./Ausb.: SprPf.<br />
Mutter: v. Cashman<br />
Farbe: braun<br />
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Rasse: Hannoveraner Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.: 167 cm<br />
Vater: Dr. Watson (Diamond Hit) Kl./Ausb.: DrPf. A<br />
Mutter: v. Weltruhm - Don Juan Farbe: dunkelbraun<br />
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Rasse: Deutsches Reitpferd Geb.: 2014<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.: 180 cm<br />
Vater: Belantis<br />
Kl./Ausb.: anlongiert<br />
Mutter: v. Paradiesvogel<br />
Farbe: Schimmel<br />
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Rasse: Freiberger<br />
Alter: 4 Jahre<br />
Geschlecht: Stute<br />
Stckm.:<br />
Vater: Helix<br />
Kl./Ausb.: angeritten<br />
Mutter: v. Nagano<br />
Farbe: braun<br />
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Rasse: Freiberger<br />
Alter: 4 Jahre<br />
Geschlecht: Wallach<br />
Stckm.:<br />
Vater: Niro<br />
Kl./Ausb.: angeritten<br />
Mutter: v. Elysée II<br />
Farbe: braun<br />
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Feldtest/CH Sept. 2018: 8/8/7 Fahren: 7,7 Reiten: 8,6<br />
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143
VORSCHAU<br />
DER<br />
NÄCHSTE<br />
ERSCHEINT AM<br />
Mittwoch,<br />
20. März<br />
Foto: www.arnd.nl<br />
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Pferd – im Stallalltag und Sattel<br />
sind moderne Techniken kaum<br />
noch wegzudenken. Eine Übersicht<br />
aller nützlichen, hilfreichen<br />
und praktischen digitalen Helfer<br />
gibt‘s in unserem März-Special.<br />
Neuer Sportpartner<br />
REITEN Bekommt man ein neues Pferd unter den<br />
Sattel, braucht es Zeit, sich aneinander zu gewöhnen.<br />
Worauf es beim Training mit einem<br />
Neuzugang ankommt, erklärt Reitmeister Hubertus<br />
Schmidt beim Pikeur Talents Club. Er gibt Tipps für<br />
die Findungsphase, eine feine Hilfengebung und<br />
die Arbeit an der Los gelassenheit.<br />
Foto: von Hardenberg<br />
144 3/<strong>2019</strong>
Alternative<br />
Einstreu<br />
HALTUNG Stroh oder Späne sind<br />
meist die Einstreu der Wahl – aber<br />
was können Leinenstroh, gehäckseltes<br />
Rapsstroh, Holz- oder Strohpellets?<br />
Wir haben alternative<br />
Einstreumöglichkeiten einmal<br />
genauer unter die Lupe genommen.<br />
Foto: Rau<br />
Auszeit für Pferde<br />
AUSSERDEM<br />
WELTCUP-FIEBER<br />
IN NEUMÜNSTER<br />
Neumünster ist die vorletzte<br />
Etappe vor dem<br />
Weltcup Finale in Göteborg.<br />
Auch Dorothee<br />
Schneider (Foto) will in<br />
hier punkten, um bei<br />
der inoffiziellen Hallenweltmeisterschaft<br />
si cher dabei zu sein.<br />
Alles über das Highlight<br />
in der Holstenhalle<br />
in St.GEORG 4/<strong>2019</strong>!<br />
Foto: www.slawik.com<br />
REPORTAGE Der ehemalige Springweltmeister<br />
Philippe Le Jeune setzt sich<br />
ein für die Gesundheit von Sportpferden:<br />
Er hat ein Reha-Zentrum<br />
eröffnet nahe der belgischen Nordseeküste,<br />
in dem Patienten regenerieren<br />
und auch gesunde Sportpferde<br />
einfach mal eine Auszeit nehmen<br />
können. St.GEORG ist nach Belgien<br />
gereist, um der Wellness-Oase einen<br />
Besuch abzustatten.<br />
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 20. März und<br />
ist garantiert zu erhalten in folgenden Geschäften:<br />
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Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn wir<br />
aus aktuellen Gründen Themen austauschen.<br />
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E-PAPER FÜR ABONNENTEN GÜNSTIGER IM SHOP ERHÄLTLICH.<br />
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aktuellen Titel<br />
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Name/Vorname<br />
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E-Mail (für evtl. Rückfragen)<br />
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per Bankeinzug (nur in Deutschland) per Rechnung<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-<br />
Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />
Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird<br />
mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />
verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />
Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: St.GEORG Abo-Service, 20080<br />
Hamburg, Telefon: 040-389 06 880, Telefax: 040-389 06 885, E-Mail: abo@st-georg.de.<br />
Datum<br />
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FUSSNOTE<br />
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Geschichten von DON HITMEYER und Co.<br />
Hallo, ihr Lieben! Voll schön, dass ihr da seid. Also ich,<br />
ich bin der Don Hitmeyer und ich find das echt voll<br />
supi, dass ihr mich hier gefunden habt.“ Klick! Erstes<br />
Selfie fertig. Motiv: schönes Pferd in schöner Box.<br />
„Heute habe ich mir mal was ganz Besonderes für<br />
euch einfallen lassen, meine lieben Hittis“. Klick! Zweites Selfie.<br />
Motiv: Herzchen-Augen-Emoji auf Pferdeaugen setzen, fertig.<br />
„Ich wollte mal mit euch über Ernährung sprechen, das ist nämlich<br />
voll krass wichtig, gecheckt? Denn viele von meinen Pferde-<br />
Buddies, die bekommen echt voll viel falsche Sachen zu fressen.<br />
Da ist die Gang echt nicht in the Hoof, äh pardon, Hood!“ Drittes<br />
Foto. Motiv: Stroh, Audio: „Oh no!“ Hashtags: #NurStrohNoGo,<br />
#RaufutternWieBeiMuttern. Fertig! „Na meine<br />
lieben Hittis, fällt euch was auf? Genau:<br />
Raufutter. Das soll mal unser Thema<br />
sein. Denn das ist echt so was von<br />
voll wichtig für den Pferdemagen.<br />
Da müsst ihr als Reitmenschen echt<br />
voll aufpassen, dass eure Schnullipullis,<br />
Mausis und Dickerchens<br />
echt immer genug davon haben.<br />
Denn sonst geht es denen<br />
echt voll schlecht, und das<br />
wollt ihr doch nicht!“ Viertes<br />
Foto. Motiv: Pferdeäpfel,<br />
breiig, Nasen-Emoji, aufgerissene<br />
Augen-Emoj. Hashtags:<br />
#RaufenKaufen, #Zickzacke-<br />
HeuHeuHeu. Fertig!<br />
Puuh! Moderne Zeiten, sind<br />
anstrengende Zeiten. Was war<br />
das noch einfach, damals als die<br />
Leitstute noch aufpasste, der Rest<br />
der Herde graste und man<br />
hin und wieder einen kleinen<br />
Sprint über die Grasfläche<br />
hinlegte. Heute ist die Leitstute im ganztägigen<br />
Gender-Seminar für Führungskräfte – „Kastration<br />
– wenn aus Ihm ein Es wird und was es für die Gruppe bedeutet“<br />
– während ihre Vertreterin sich über die Vorteile veganer<br />
Ernährung informiert.<br />
Und das sind ja noch die, die draußen leben. Out there in the<br />
West! Voll old school. Sonne, Regen, Sturm – den Naturgewalten<br />
ausgesetzt. Und nachts lauert der Wolf. Schockschwerenot!<br />
Den müssen wir zivilisierte Pferde ja weniger fürchten. Aber dafür<br />
tippe ich mir jetzt ’nen Wolf. 23 Stunden in der Box, kurz raus,<br />
einmal schwitzen, dann wieder weg – das war gestern. Heute muss<br />
man ja permanent auf Sendung sein. „Hallo meine Hittis! Heute<br />
ist Mash-Mittwoch! Schickt mir doch mal eure tollsten Rezepte!<br />
Mein Reitmensch kocht sie dann!“ Entschuldigung, musste jetzt<br />
sein. Interaktion in Social Media. Ganz wichtig! Sonst ist man out!<br />
Retro. Uncool. „Da ist schon das erste, supi, Danke ;-)!“<br />
Ich gebe zu, ich habe mich anfangs etwas schwer getan mit<br />
diesem modernen Zeug. Android oder Apple? Tablet oder iPad<br />
– das ist schwerer zu beantworten als „Pellets oder Hafer?“ Aber<br />
darüber bin ich längst hinaus. Jetzt nervt mich nur, wie langsam<br />
der Upload ist. Wir haben einen Neuen im Stall, einen Holländer,<br />
„Henk wat Engtje“, genannt „Henky“. Der hat aber dicke Backen<br />
gemacht, als er seine erste Insta-Story posten wollte. Übrigens,<br />
über den bin ich erst so richtig auf den Geschmack gekommen.<br />
Der postet alles und permanent. Er sagt, seitdem er in Deutschland<br />
ist, sieht er die Welt aus einer ganz anderen Perspektive.<br />
„Nicht nur den Boden“, habe ich bei mir gedacht und wollte<br />
ihm schon die Hashtags #ausgerollt, #freierblickfürfreiepferde<br />
empfehlen. Aber das meint er gar<br />
nicht. Der meint, dass Videos so ewig laden<br />
und dass er auf dem Paddock nur<br />
in einer Ecke Empfang hat. Pfff!<br />
Wenn man außer Flachland,<br />
ein paar Gewächshäusern<br />
und Wohnwagen nichts hat,<br />
ist das ja auch einfacher mit<br />
diesem Internet. Angeber!<br />
Insta! Anfangs habe ich<br />
das ja falsch verstanden und<br />
gedacht, er hielte sich für<br />
schnell-löslich, instant halt.<br />
Aber das war eine akustische<br />
Fehlleistung meinerseits. Kann<br />
passieren. Sorry. Aber nun<br />
battle ich mich mit ihm. Was<br />
er nicht weiß: Hinten an der<br />
Tränke habe ich LTE in meiner<br />
Box. Ätsch!<br />
Wo war ich jetzt? Ach<br />
ja Pferdeäppel breiig. Nicht wirklich<br />
lecker. Aber ich habe gerade ’ne<br />
Äpp programmiert. Für Verdauung, passt doch super. Da muss<br />
ich natürlich schon mal ganz nah dran gehen. Das nützt ja nichts.<br />
Pecunia non olet – für die Nicht-Lateiner: Geld stinkt nicht.<br />
Es gibt aber noch ein Problem: Henky hat deutlich mehr Follower.<br />
Ich mache echt viel für meine Hittis. Also auch so persönliche<br />
Sachen: Blinzelnd im Halbschlaf, Schlammwälzen, dösend – echt<br />
voll fett, ganze Breitseite, you know! Aber Henky toppt mich noch.<br />
Ohne viel Aufwand. Ist glaube ich ein Naturtalent, der Kerl. Er<br />
hustet, schnoddert und häufig ist ihm schwindelig. Ich denke, dass<br />
es daran liegt. Der ist voll authentisch. Voll cool. Der lebt seinen<br />
Job. Als Influenca.<br />
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