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AYCON edition4_2022_update2_juni_2023

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Erkennen!<br />

Handeln!<br />

B-wirken!<br />

www.aycon.biz<br />

PREMIUM EXECUTIVE<br />

MANAGEMENT CONSULTING<br />

& INTERIM MANAGEMENT


04<br />

Gute Beiräte in<br />

Familienunternehmen<br />

KPMG<br />

08<br />

Harvard Business<br />

Manager<br />

Im Dienste der Familie<br />

10<br />

Harvard Business<br />

Manager<br />

INTERVIEW / Holen Sie sich<br />

keine Freunde rein<br />

12<br />

À pARt – Der Beirat in<br />

Familienunternehmen<br />

und im Mittelstand<br />

16<br />

Kein Chichi! Kein Blabla! Und<br />

bloß keine Buddys im Beirat!<br />

18<br />

Slap me in the face!<br />

22<br />

Experten-Talk mit<br />

mit Quentin Pratley<br />

von FLSK<br />

26<br />

Wer billig kauft,<br />

kauft zweimal!<br />

28<br />

!<strong>AYCON</strong> Principles of<br />

Management Excellence<br />

30<br />

Experten-Talk mit<br />

Alexander Klingbeil<br />

von BLAKEN<br />

36<br />

Romance the Product 4.0<br />

38<br />

VW: ein Bilderbuch-Turnaround<br />

40<br />

Experten-Talk<br />

mit Antonius<br />

Lödding von<br />

denpreismachstdu.de<br />

44<br />

!<strong>AYCON</strong> Principles of<br />

Sales Excellence<br />

46<br />

Experten-Talk mit<br />

Georg Larch von<br />

boyden<br />

50<br />

Post-Covid-Wirtschaft ist das<br />

New Normal.<br />

52<br />

Taugst Du als Manager?<br />

54<br />

Experten-Talk mit<br />

Siegfried Lettmann<br />

von CAMPUS45<br />

58<br />

Bist Du die Person, die Du<br />

gebraucht hättest, als Du<br />

jung warst?


60<br />

Die drei Phasen von<br />

Unternehmen<br />

62<br />

Entscheidungen in Krisen<br />

64<br />

Embrace the Crisis!<br />

66<br />

Experten-Talk mit<br />

Paul Martin von<br />

Et v i d e<br />

70<br />

Von Start-ups, Vogelnestern<br />

und Raketen<br />

74<br />

Experten-Talk mit<br />

Antje Lenk von Bridge imp<br />

76<br />

Umsatz ist mehr als<br />

eine BWL-Ziffer!<br />

78<br />

Experten-Talk mit<br />

Uli Aigner<br />

84<br />

!<strong>AYCON</strong> Team<br />

98<br />

Wenn Krisenmanagement zur<br />

Managementkrise wird<br />

100<br />

Experten-Talk mit<br />

Jürgen Kaiser<br />

von dieSaremas<br />

106<br />

Leichte Sprache für Manager!<br />

108<br />

Strukturwandel geht nur mit<br />

Kulturwandel!<br />

110<br />

Vertrauen Sie dem Team<br />

112<br />

!<strong>AYCON</strong> Manifest<br />

– Ulvi I. AYDIN<br />

115<br />

21 Maximen für unterwegs<br />

116<br />

Typografie und<br />

Markenidentität. Von<br />

Alice M. AYDIN<br />

118<br />

Pipeline-Paranoia – haltet<br />

den Funnel sauber! Von<br />

Vincent U. AYDIN<br />

120<br />

Über Ulvi I. AYDIN<br />

121<br />

Mitgliedschaften und Preise<br />

122<br />

Bildnachweis<br />

123<br />

Impressum


ANKE!<br />

Foto: © Simon Doser<br />

!<strong>AYCON</strong> Edition<br />

Eine Publikation von:<br />

!<strong>AYCON</strong> | Ulvi I. AYDIN | www.aycon.biz


Danke für das Vertrauen und die gemeinsamen Erfolge in all’ den Jahren!<br />

MITGLIED<br />

IM ARMID<br />

DDIM-<br />

Mitglied<br />

COACH<br />

Mitglied FEA<br />

– Financial<br />

Experts<br />

Association<br />

e.V.<br />

Expert Member<br />

of STEINBEIS<br />

THE AUGSBURG<br />

BUSINESS<br />

SCHOOL<br />

Aufsichtsrat<br />

Forderer<br />

CEO a.i.<br />

CRO a.i.<br />

CSO a.i.<br />

CMO a.i.<br />

Restrukturierer<br />

schnell<br />

auf<br />

den<br />

Punkt<br />

direkt<br />

Analytiker<br />

Mitglied im<br />

Berufsfachverband<br />

„Die KMU Berater-<br />

Bundesverband freier<br />

Berater e.V.“<br />

Mitglied<br />

im IBWF<br />

20<br />

Mandate<br />

Gastautor<br />

in<br />

Wirtschaftsmedien<br />

XING-<br />

Insider<br />

knallhartes,<br />

ehrliches<br />

Feedback<br />

konsequent<br />

People<br />

Mover!<br />

Buchautor<br />

Motivator<br />

Company<br />

Mover<br />

Entscheider<br />

DDIM-<br />

Preisträger<br />

Dozent<br />

Premium<br />

Executive<br />

Interim<br />

Manager<br />

since 2005<br />

Beirat<br />

Förderer<br />

Spezialist<br />

für<br />

Fr a n c h i s e -<br />

& Lizenz-<br />

Systeme<br />

17<br />

Branchen<br />

MITGLIED<br />

DIPLOMATIC<br />

COUNCIL<br />

Ich freue mich auf unsere weiteren Aufgaben und Erfolge!<br />

Ulvi AYDIN<br />

!<strong>AYCON</strong><br />

SINCE 2005<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

www.aycon.biz


Gute Beiräte in<br />

Familienunternehmen<br />

Lieferengpässe, schwankende Rohstoffpreise,<br />

Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel,<br />

Pandemie: Die Liste aktueller<br />

Herausforderungen für Unternehmen bleibt<br />

lang. Kontinuierlicher Wandel ist zum Normalzustand<br />

unserer Wirtschaftswelt geworden.<br />

Viele Familienunternehmen müssen ihren<br />

Modus Operandi umstellen von »business as<br />

usual« auf »change as usual«. Warum kann ein<br />

unabhängiges Beiratsgremium dafür erfolgsentscheidend<br />

sein?<br />

Komplexe Aufgaben<br />

erfordern mehr Sichtweisen<br />

Die aktuelle Vielzahl an Herausforderungen<br />

bringt selbst gestandene Geschäftsführer in<br />

Familienunternehmen an ihre Grenzen. Sie sind<br />

zwar absolute Experten im Markt, kennen ihr<br />

Unternehmen und die erforderlichen Aufgaben<br />

im operativen Tagesgeschäft – allerdings<br />

sind nur wenige damit vertraut, ein Unternehmen<br />

im kontinuierlichen Veränderungsmodus<br />

zu steuern. Eben noch im Krisenmodus, muss<br />

der Schalter schon bald wieder auf »Konsolidierung«<br />

umgelegt und der Markt nach möglichen<br />

Akquisitionen sondiert werden, bis aus<br />

dem erfolgreichen Wirtschaften eine rasante<br />

Wachstumsphase entsteht – und Strukturen,<br />

Kapazitäten und Prozesse angepasst werden<br />

müssen. Bei der hohen Dynamik der Märkte<br />

und dem unglaublich schnellen Technologiewandel<br />

rotieren Verantwortliche andauernd<br />

von einem kritischen Unternehmensstadium<br />

in das nächste. Mit einem vielfältig besetzten<br />

Beirat oder Aufsichtsrat sichern sich Geschäftsführer<br />

ab, die Entscheidungshoheit und<br />

Handlungsfähigkeit über die wichtigen Agenda-Punkte<br />

zu behalten. Denn: Der ideale Beirat<br />

bündelt unterschiedlichste Sichtweisen. Aus<br />

der Vielfalt dieser Blickwinkel erschließt sich<br />

für die Geschäftsführung ein ganzheitlicher<br />

Lösungsansatz – und eine fundierte Entscheidungsgrundlage.<br />

Dabei spielt es keine Rolle,<br />

ob das Gremium rechtsgebunden und organschaftlich<br />

ist oder ob es sich um ein freies<br />

Gremium handelt. Wichtig ist, dass es aus unabhängigen<br />

und möglichst unterschiedlichen<br />

Menschen besteht – und nicht aus Spiegelbildern<br />

der Geschäftsführung.<br />

Raus aus der eigenen Blase<br />

Denn das ist ein großer Fehler, den Familienunternehmen<br />

bei der Besetzung ihres Beirats<br />

häufig machen: Sie wählen Familienmitglieder<br />

ohne entsprechendes Know-how oder andere<br />

nahestehende Personen wie den Anwalt der<br />

Familie, den Golf-Buddy oder gute Studienfreunde.<br />

Diese Menschen handeln zwar im Sinne<br />

der Geschäftsführung, aber nicht unbedingt<br />

im Sinne des Unternehmens. Wer seinen Beirat<br />

nur aus Freunden und Familie zusammensetzt,<br />

bewegt sich in einer Blase voller Gleichgesinnter<br />

– und verliert den Anschluss an die Wirtschaftsrealität<br />

außerhalb der Unternehmensmauern.<br />

Warum? Weil Nahestehende im Beirat


#bessermitBeirat<br />

oftmals nur Resonanzkörper der eigenen Aussagen<br />

sind. Sie bestärken die Geschäftsführung<br />

in ihrem Wunschdenken und halten sie<br />

warm und gemütlich in dieser Komfortzone.<br />

Nur: Schulterklopfer und Ja-Sager sind pures<br />

Gift für eine erfolgreiche Unternehmensführung.<br />

Sie gehören in den Wellnessbereich<br />

der persönlichen Empfindungen, nicht aber in<br />

einen Beirat. Ein guter Beirat besteht aus wohlgesinnten<br />

Gegenspielern, die unbequeme Fragen<br />

stellen.<br />

Der Advocatus Diaboli<br />

im Haus<br />

Die Rolle des Beirats in Familienunternehmen<br />

hat sich längst gewandelt: vom passiven Kontrollorgan<br />

hin zum aktiven Trusted Advisor,<br />

Mentor und Coach. Ein erfolgreicher moderner<br />

Beirat fordert die Ideen der Geschäftsleitung<br />

heraus und stellt so lange kritische Fragen, bis<br />

diese beantwortet sind. Als Sparringspartner<br />

stellt der Beirat die Ideen der Geschäftsführung<br />

auf die Probe, wendet jedes »Für“ und<br />

„Aber« – und coacht sie dabei, auch in turbulenten<br />

Situationen standfester, resilienter und<br />

handlungsfähiger zu bleiben. Als Bedenkenträger<br />

und Advocatus Diaboli muss der Beirat<br />

die Geschäftsführung aus der Komfortzone<br />

stoßen, sie wachrütteln und ihr die Schmerzpunkte<br />

des Unternehmens ungeschminkt vor<br />

Augen führen. Wer glaubt, die Beiratsversammlung<br />

sei ein Kaffeekränzchen für die Geschäftsführung,<br />

irrt. Vielmehr ist sie ein Kompass<br />

für den Geschäftsführer, der ihm anzeigt,<br />

ob die Strategieausrichtung auf Kurs ist, ob<br />

geplante Maßnahmen wasserdicht sind und ob<br />

die Finanzen stimmen. Der Beirat befähigt die<br />

Geschäftsführung, Herausforderungen zeitnah<br />

zu überwinden – und dem Wettbewerb strategisch<br />

sowie operativ immer einen Schritt voraus<br />

zu sein. Denn natürlich bringt der Beirat<br />

auch seine Erfahrung aus anderen Unternehmen<br />

und Branchen mit ein, stellt sein Netzwerk<br />

zur Verfügung und will das Unternehmen verbessern.<br />

Doch das gelingt eben nur, wenn die<br />

Geschäftsführung sich von ihm herausfordern<br />

und hinterfragen lässt.<br />

Foto: © depositphotos / Krakenimages.com


Schlüsselfaktor Diversity<br />

Verantwortliche in Familienunternehmen sollten<br />

lernen, sich außerhalb ihrer Komfortzone<br />

wohlzufühlen und Probleme aus unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln zu betrachten. Also sollten<br />

sie sich einen Beirat suchen, dessen Mitglieder<br />

möglichst anders sind als sie selbst. Homogenität<br />

im Beirat bedeutet: Zu viele Gleichgesinnte<br />

interpretieren und lösen eine Herausforderung<br />

auf ähnliche Weise. Wer dagegen auf<br />

Vielfalt setzt, erhält vielfältige Lösungswege.<br />

Darum sind Altersvielfalt, Geschlechtervielfalt,<br />

Bildungsvielfalt oder Herkunftsvielfalt wichtige<br />

Erfolgsfaktoren für eine starke Beiratsbesetzung.<br />

Die Fähigkeiten und Eigenschaften<br />

der Beiratsmitglieder sollten sich idealerweise<br />

gegenseitig anreichern, um eine umfangreiche<br />

Schwarmintelligenz zu erlangen.<br />

Ein unbequemer Beirat<br />

verbessert Familienunternehmen<br />

Wollen sich Familienunternehmen den Herausforderungen<br />

der Zukunft erfolgreich stellen,<br />

benötigen sie einen vielfältigen Beirat,<br />

der nicht in derselben Blase unterwegs ist wie<br />

die Geschäftsführung. Gute Beiratsmitglieder<br />

klappen den Rückspiegel der Vergangenheit<br />

ein und schauen nach vorn – unbeeindruckt<br />

von all den Leistungen, die das Unternehmen<br />

in seiner Geschichte erbracht hat. Unbeeindruckt<br />

von unternehmerischen Seilschaften<br />

oder familiären Konflikten. Ein unabhängiges<br />

Beiratsgremium stärkt somit auch den Zusammenhalt<br />

der Gesellschafter, denn: In Familienunternehmen<br />

kann es, z. B. durch Erbschaft,<br />

vorkommen, dass neue Gesellschafter aus<br />

der Familie nachrücken und mit einem Stimmrecht<br />

ausgestattet sind – aber nur wenig mit<br />

dem Tagesgeschäft des Unternehmens zu tun<br />

haben und unterschiedliche Ziele verfolgen.<br />

Als neutrales Organ bündelt der Beirat die teilweise<br />

unterschiedlichen Interessen zwischen<br />

Unternehmen und Gesellschaftern und vermittelt<br />

zwischen verhärteten Fronten. Und das<br />

funktioniert in der Regel nur, wenn die Gremienmitglieder<br />

unabhängig sind und ihre Eigeninteressen<br />

nicht im Konflikt mit den Unternehmensinteressen<br />

stehen.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

KPMG Audit Quarterly<br />

Foto: © depositphotos / Goodluz


#bessermitBeirat


Harvard Business Manager 7/2021<br />

Im Dienste der Familie<br />

Immer mehr Unternehmen lassen ihre<br />

Geschäfts führer von einem Beirat<br />

kontrollieren. Doch den Gremien fehlt es<br />

häufig an digitaler Expertise.<br />

Autor: Ingmar Höhmann<br />

Manchen Diabetikern graut es vor Restaurantbesuchen.<br />

Vor dem Essen müssen sie ihren<br />

Blutzucker messen und sich Insulin spritzen.<br />

Angst haben sie weniger vor dem Piks als vor<br />

den irritierten Blicken anderer Gäste – nicht<br />

alle bringen Verständnis dafür auf, wenn am<br />

Nebentisch jemand mit Injektionsnadeln hantiert<br />

und Bluttropfen analysiert. Einige Diabetiker<br />

ziehen sich zur Blutzuckermessung lieber<br />

auf die Toilette zurück.<br />

Marco Bühler, Geschäftsführer des Ulmer<br />

Familienunternehmens Beurer, hofft, dem<br />

Zwang zur Diskretion bald ein Ende machen zu<br />

können. Eine Smartwatch soll über einen integrierten<br />

Biosensor unauffällig und kontinuierlich<br />

den Blutzuckerspiegel messen. Dank eingebauter<br />

Mikronadeln ist die Messung schmerzfrei.<br />

Noch ist das Produkt in der Entwicklung,<br />

nicht bei Beurer selbst, sondern beim französischen<br />

Start-up PKvitality, an dem sich die Ulmer<br />

als strategischer Partner beteiligt haben.<br />

Die „K‘Watch“ soll <strong>2023</strong> auf den Markt kommen<br />

– wenn alles gut läuft.<br />

Smartwatches sind für ein traditionelles<br />

Familienunternehmen wie Beurer eigentlich<br />

Zukunftsmusik. Wie zur Zeit seiner Gründung<br />

vor mehr als 100 Jahren stellt es auch heute<br />

noch Heizdecken her. Dass es Millionen in ein<br />

Start-up investiert, verdankt es auch seinem<br />

neu besetzten Beirat. Zwei seiner drei externen<br />

Mitglieder sind jetzt Digitalisierungsexperten:<br />

Sebastian Johnston, ein Digital Native und<br />

Seriengründer, sowie Hartmut Jenner, der CEO<br />

des Reinigungstechnikunternehmens Kärcher.<br />

„Der Beirat hat uns bei unserer breit angelegten<br />

Start-up-Initiative unterstützt und den<br />

Deal mit PKvitality mitstrukturiert“, sagt Bühler.<br />

„Für uns war das ein relativ großes Investment.<br />

Um über diese Hürde zu springen, brauchten<br />

wir einen guten Sparringspartner.“<br />

Beiräte – früher waren das Aufsichtsgremien,<br />

die routiniert Jahresabschlüsse und Budgets<br />

abnickten, sich aber vom Tagesgeschäft<br />

tunlichst fernhielten. Heute stehen sie häufig<br />

im ständigen Austausch mit der Geschäftsführung,<br />

sind Berater, Coaches, Impulsgeber. Und<br />

sie sind nicht mehr die Ausnahme, sondern<br />

die Regel. Die Beratungsgesellschaft PwC und<br />

die INTES Akademie für Familienunternehmen<br />

haben in einer Untersuchung knapp 250 Familienunternehmen<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

befragt. 83 Prozent dieser Firmen hatten einen<br />

Beirat eingerichtet. 2002 lag der Anteil erst bei<br />

39 Prozent.<br />

Foto: © depositphotos / Liliana Fichter


#bessermitBeirat<br />

Die Stämme<br />

zusammen halten<br />

Manche Beiräte sind gesetzlich vorgeschrieben,<br />

zum Beispiel aus Gründen der Mitbestimmung<br />

– sie heißen dann „Aufsichtsrat“. Die<br />

meisten aber haben die Gesellschafter freiwillig<br />

eingerichtet. Ein Grund für ihre steigende<br />

Bedeutung liegt in der Tatsache, dass die<br />

Familienstämme immer breiter werden. Wenn<br />

Unternehmen an die nächste Generation vererbt<br />

werden, werden die Anteile aufgeteilt – das<br />

führt dazu, dass die Anzahl der Gesellschafter<br />

zunimmt. Die verzweigten Familien vergeben<br />

die Unternehmensleitung dann häufig an externe<br />

Managerinnen und Manager, während<br />

sie einen Beirat mit Familienmitgliedern einrichten,<br />

um das Management zu kontrollieren.<br />

Ein Beirat ist häufig auch ein Mittel des Ausgleichs:<br />

Wenn ein Stamm der Familie den Geschäftsführer<br />

oder die Geschäftsführerin stellt,<br />

bekommt der andere Stamm den Beiratsvorsitz.<br />

Auf dieses Motiv weisen auch die Zahlen<br />

aus der PwC-Studie hin: In 52 Prozent der befragten<br />

Unternehmen war ein Familienmitglied<br />

Beiratsvorsitzender. 2013 lag dieser Anteil bei<br />

nur 32 Prozent. Ob ein Mann oder eine Frau<br />

die Familie repräsentiert, spielt dabei offenbar<br />

immer weniger eine Rolle. Inzwischen sitzt in<br />

54 Prozent der Beiräte mindestens eine Frau.<br />

2013 betrug die Quote erst 10 Prozent.<br />

Die familiären Überlegungen bergen aber<br />

eine Gefahr: Über die Besetzung der Beiräte<br />

entscheidet dann möglicherweise weniger die<br />

Kompetenz als die Verwandtschaft und die Seniorität.<br />

Bei einem Viertel der befragten Unternehmen<br />

müssen Familienmitglieder gar keine<br />

Qualifikationskriterien erfüllen – nicht mal eine<br />

Fortbildung zur Beiratsarbeit. Nicht alle Beiräte<br />

sind daher so innovativ unterwegs wie die<br />

von Beurer, im Gegenteil: In nur 27 Prozent der<br />

Gremien finden sich Expertinnen und Experten<br />

für das Thema Digitalisierung. Klassische<br />

Kompetenzen dominieren; 93 Prozent haben<br />

kaufmännische Expertise, 88 Prozent verfügen<br />

über strategisches Know-how.<br />

Die Familien, die hinter den Unternehmen<br />

stehen, legen zudem Wert auf Erfahrung. Das<br />

macht die Altersstruktur der Beiräte recht<br />

homogen, die jüngsten Mitglieder sind im<br />

Durchschnitt 46 Jahre alt. Nur 6 Prozent der<br />

Beiräte haben Mitglieder, die unter 30 sind.<br />

Jugend ist nicht selten sogar ein explizites<br />

Ausschlusskriterium: Jedes fünfte Unternehmen<br />

setzt ein Mindestalter von 30 Jahren für<br />

ein Mandat voraus.<br />

Das Alter und persönliche Erfahrungen im<br />

Job derart hoch zu bewerten, sei ein Fehler,<br />

sagt Uwe Rittmann, Studienautor und Leiter<br />

Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC<br />

Deutschland. „Die Unternehmen lassen dabei<br />

außer Acht, dass digitale Technologien von<br />

Jüngeren vielleicht besser beherrscht werden.<br />

Diese sind oft auch aufgeschlossener gegenüber<br />

neuen Arbeitsweisen und Organisationsformen,<br />

mit denen Unternehmen flexibler und<br />

schneller auf Veränderungen reagieren können.<br />

Und das wird im heutigen Wirtschaftsumfeld<br />

immer wichtiger.“<br />

Neue Perspektiven<br />

gewinnen<br />

Die Forschung zeigt, dass Diversität in Teams<br />

zu besseren Ergebnissen führt – etwa was


das Alter, den Branchenhintergrund oder die<br />

Qualifikation angeht. Das gilt auch für Beiräte.<br />

Gesellschafterfamilien sollten deshalb der<br />

Versuchung widerstehen, bei der Besetzung<br />

von Beiratspositionen nur im eigenen Umfeld<br />

zu suchen. 80 Prozent der Unternehmen finden<br />

ihre Beiräte über persönliche Kontakte, nur<br />

37 Prozent nutzen externe Dienstleister. Das<br />

bringt keine neuen Perspektiven ins Unternehmen.<br />

Doch genau dies war für Marco Bühler ein<br />

wichtiges Kriterium, als er und seine Familie<br />

nach Kandidatinnen und Kandidaten für<br />

den eigenen Beirat fahndeten. Sein Unternehmen<br />

muss sich anpassen. Beurer machte<br />

im vergangenen Geschäftsjahr mehr als<br />

400 Millionen Euro Umsatz, das ist fast doppelt<br />

so viel wie vor fünf Jahren. „Wir befinden uns<br />

in einer Phase rapiden Wachstums und müssen<br />

für unsere neue Größe die richtigen Strukturen<br />

schaffen“, sagt Bühler. Früher habe die<br />

Geschäftsführung alle wichtigen Entscheidungen<br />

selbst treffen können. Das sei heute nicht<br />

mehr möglich. „Wir brauchen eine lernende<br />

Organisation, in der Entscheidungen schon<br />

auf den unteren Ebenen fallen“, sagt Bühler.<br />

„Bei diesem Umbau unterstützen uns nun Leute,<br />

die sich damit auskennen – nicht aus einer<br />

Managementberatung, sondern aus unserem<br />

eigenen Beirat.“<br />

Harvard Business Manager 7/2021<br />

Interview<br />

Holen Sie sich keine Freunde rein<br />

Herr AYDIN, wie wird man Beirat?<br />

AYDIN Oft kommen die Gesellschafter auf<br />

mich zu: Ob ich der Geschäftsführung mit meiner<br />

Expertise helfen könne? Ich habe dann<br />

zwei Funktionen: Ich unterstütze bei bestimmten<br />

Aufgaben, überarbeite etwa eine Bankenpräsentation<br />

oder leite eine Gesellschafterversammlung.<br />

Oder ich spiele den bösen Onkel<br />

und frage Zahlen, Daten und Fakten ab: Wie<br />

steht es um den Cashflow? Wie viele offene<br />

Posten gibt es? Wie viele Rechnungen schreiben<br />

wir an wie viele Kunden? Das möchte ich in<br />

einem Satz beantwortet bekommen.<br />

Sie weisen also auf Missstände hin?<br />

AYDIN Vielen Managerinnen und Managern<br />

ist nicht bewusst, dass ihre Unternehmen Restrukturierungsfälle<br />

sind. Für mich gibt es nur<br />

drei Szenarien: Restrukturierung, Konsolidierung<br />

und Wachstum. Danach kommt zwingend<br />

wieder die Restrukturierung. Jedes Unternehmen<br />

sollte ein wenig unter Verfolgungswahn<br />

leiden und sich fragen, ob es schon fit für die<br />

nächste Restrukturierung ist. Als Beirat sage<br />

ich deshalb immer: Tun wir einmal so, als ob wir<br />

restrukturieren müssten. Was, wenn der wichtigste<br />

Kunde wegfiele? Was, wenn der Umsatz<br />

einbräche?<br />

Welche Erfahrung braucht man dafür?<br />

AYDIN Die Organisationspsychologie definiert<br />

Erfahrung als Summe der gemachten Fehler.<br />

Diese Erfahrung ist wichtig. Alle Unternehmen<br />

funktionieren nach den gleichen Mustern und<br />

machen die gleichen Fehler. Es ist gut, wenn<br />

man die schon erkennt, bevor sie geschehen.<br />

Alter bringt Erfahrung. Jüngere haben<br />

mehr Kompetenz im Digitalen.<br />

AYDIN Digitalisierung – das ist ein nebulöser<br />

Begriff. Wenn ich Manager danach frage,


erhalte ich unterschiedliche Antworten. Manche<br />

reden von künstlicher Intelligenz, andere<br />

davon, eine Zoom-Konferenz abzuhalten. Ich<br />

frage dann: Was machen wir in zwei Jahren<br />

mit der Buchhaltung, wenn der gesamte Buchhaltungsprozess<br />

digitalisiert ist? Was bedeutet<br />

es, wenn meine Waschmaschine mit der<br />

Miele-Zentrale oder mein Drucker mit der Canon-Zentrale<br />

spricht?<br />

Ist der hohe Altersdurchschnitt in Beiräten<br />

ein Problem?<br />

AYDIN Die Diversität insgesamt ist wichtig –<br />

Alter, Geschlecht, Kultur, Erfahrung. Es sollten<br />

auch mal Amerikaner oder Spanierinnen Impulse<br />

geben; Leute, die nicht studiert haben, und<br />

schräge Vögel, die aus ganz anderen Branchen<br />

kommen. Trotzdem sollten Beiräte auf dem<br />

Boden der Tatsachen bleiben. Jede Firma will<br />

heute beispielsweise ihren CO2-Ausstoß verringern.<br />

Ich sage dann: „Ihr müsst euch das<br />

auch leisten können. Bei eurer Cashflowquote<br />

müsst ihr eure Hausaufgaben erst mal in anderen<br />

Bereichen machen, sonst seid ihr bald<br />

pleite.“<br />

Das hört sich eher nach herkömmlicher<br />

Unternehmensberatung an. Braucht es<br />

dafür Beiräte?<br />

AYDIN Ein Unternehmensberater muss sich<br />

taktisch verhalten, ein Beirat nicht. Ich sehe<br />

mich auch als Coach. Dieser Aspekt nimmt<br />

fast 50 Prozent meiner Arbeit ein. In vielen Familienunternehmen<br />

sind die Geschäftsführer<br />

Leuchtturmfiguren. Niemand traut sich, sie zu<br />

kritisieren. Als Beirat kann ich sie beiseitenehmen<br />

und sagen: „Du bist klug und redest viel.<br />

Aber du entziehst dem Raum den Sauerstoff,<br />

weil du nur dozierst. Lass auch die anderen mal<br />

zu Wort kommen.“<br />

Sind viele Beiräte denn nicht auch finanziell<br />

auf ihre Mandate angewiesen?<br />

AYDIN Beiräte erhalten im Schnitt vielleicht<br />

20.000 Euro im Jahr. Dafür kommen sie nicht<br />

nur fünf- oder sechsmal im Jahr zusammen, sie<br />

müssen auch viel Vor- und Nacharbeit leisten.<br />

Die meisten könnten mehr verdienen, wenn sie<br />

die Zeit anders nutzten. Die Bezahlung ist nicht<br />

der Grund für Interessenkonflikte.<br />

„ Die Diversität<br />

insgesamt ist<br />

­wichtig – ­Alter,<br />

­Geschlecht, ­Kultur,<br />

Erfahrung.<br />

Was dann?<br />

AYDIN Wenn ich Unternehmen bei der Besetzung<br />

von Beiräten berate, warne ich vor den<br />

„3 Fs“: Friends, Family and Fools. Gesellschafter<br />

holen sich Sandkastenfreunde in den Beirat,<br />

die nie Kritik üben, oder Wirtschaftsprüfer<br />

und Steuerberater, die seit 20 Jahren für die<br />

Firma arbeiten. Auch Familienmitglieder sind<br />

oft keine gute Wahl. Da sitzen dann künftige<br />

Erben im Gremium, die auf die Jacht des Opas<br />

schielen und niemandem in die Parade fahren<br />

wollen. Unternehmen brauchen aber keine<br />

Beiräte, die in vorauseilendem Gehorsam alles<br />

abnicken.<br />

Welchen Rat würden Sie anderen Beiräten<br />

geben?<br />

AYDIN Seid unbequem und unabhängig. Wenn<br />

mich ein Auftraggeber fragt, warum ich mich<br />

nicht fest anstellen lassen will, sage ich: „Damit<br />

ich nicht über deine blöden Witze lachen<br />

muss.“ Ich brauche auch keine Dienstwagen<br />

oder -handys. Ich halte es nach dem Motto von<br />

Martin Luther: „Tritt fest auf, mach‘s Maul auf,<br />

hör bald auf!“<br />

Mit Ulvi AYDIN sprach HBm-Redakteur Ingmar<br />

Höhmann. „Holen Sie sich keine Freunde rein“<br />

Viele deutsche Mittelständler lassen sich von<br />

Beiräten unterstützen. Der Interim-Manager<br />

und Restrukturierungsexperte Ulvi AYDIN sitzt<br />

gleich bei sechs inhabergeführten Unternehmen<br />

im Beirat. Ein Gespräch über die richtige<br />

Qualifikation und den Mut, unbequeme Fragen<br />

zu stellen<br />

Erstveröffentlichung:<br />

Harvard Business Manager 7/2021<br />

#bessermitBeirat<br />


À pARt – Der Beirat in<br />

Familienunternehmen<br />

und im Mittelstand<br />

Sind Beiräte die Lösung?<br />

Foto: © depositphotos / peshkova<br />

Geschäftsführer tragen Verantwortung,<br />

manchmal zu viel Verantwortung, sagen<br />

kritische Stimmen. Eine Lösung kann ein<br />

Beirat sein, also ein freiwilliger Aufsichtsrat,<br />

der dann die Geschäftsführung unterstützt.<br />

Gerade in Familienunternehmen kommt diese<br />

Form zunehmend zum Einsatz. Die Aufgaben<br />

des Beirats können vielfältig sein. Welche<br />

Chancen und Gefahren dies birgt, erklärt der<br />

Experte Ulvi I. Aydin von !<strong>AYCON</strong>.<br />

Welche Unternehmen wollen denn Ihrer<br />

Erfahrung nach überhaupt einen Beirat<br />

einsetzen?<br />

In der Regel sind das mittelständische Unternehmen,<br />

oftmals Familienunternehmen, die<br />

Know-how von außen benötigen. Sie möchten<br />

also gerne aus ihrer Blase heraus, sich „challengen“<br />

lassen und neue Ideen, Impulse und<br />

Perspektiven bekommen. Dafür holen sie sich<br />

einen Beirat. Diese Unternehmen sind zum<br />

Beispiel in einer Situation, in der es ihnen wirtschaftlich<br />

gut geht und sie sich auf die schlechten<br />

Zeiten vorbereiten wollen – oder sie befinden<br />

sich in einem Generationenwechsel und<br />

benötigen Expertise und Begleitung von außen.<br />

Da gehört ein hohes Bewusstsein und<br />

eine selbstkritische Einstellung dazu,<br />

wenn sich Verantwortliche das wünschen.<br />

Gibt es auch Situationen, in denen<br />

das nicht so problemlos abläuft, sich<br />

Geschäftsführer auf den Schlips getreten<br />

fühlen, wenn Sie kommen?<br />

Das kann natürlich vorkommen. Es gibt Leute,<br />

die keinen Input von außen wollen, und es gibt<br />

Leute, die Input von außen begrüßen. Diejenigen,<br />

die es nicht wollen, möchten eigentlich<br />

keine große Veränderung haben. Das ist auch<br />

eine Persönlichkeitsfrage. Es ist nicht nur eine<br />

Frage des Unternehmens, sondern ebenso des<br />

Geschäftsführers. Aber es gibt auch viele Manager,<br />

die sagen: „Komm an mich ran, sag mir<br />

was dir gefällt, sag mir was dir auffällt, kritisiere<br />

mich, weil ich durch deine Kritik besser werde.“<br />

Diese Hinweise kommen häufg auch von<br />

Gesellschaftern – und ein Beirat ist ja häufig<br />

für die Gesellschafter oder die Geschäftsführung<br />

da oder in einer Scharnierfunktion. Das ist<br />

eigentlich die beste Situation.<br />

Wie können Unternehmen einen<br />

Beirat finden?<br />

Das Finden ist eigentlich der zweite Schritt. Der<br />

erste Schritt ist, sich darüber im Klaren zu sein:<br />

Will ich einen Beirat, weil ich besser werden,


#bessermitBeirat<br />

weil ich Input von außen haben will? Hierzu gehört<br />

die Bereitschaft, diesen externen Input<br />

zuzulassen, ihn willkommen zu heißen. Und:<br />

sich klarzumachen, was der Beirat für mich<br />

tun kann. Habe ich einen Generationenwechsel,<br />

einen Gesellschafterwechsel, will ich das<br />

Unternehmen vielleicht einmal verkaufen, will<br />

ich es irgendwann an die Börse bringen, soll<br />

ein Beirat eine Vorstufe zum Aufsichtsrat sein?<br />

Wenn das sauber beantwortet ist, wenn die<br />

Wege und Ziele klar sind, dann kommt die Frage:<br />

Wen brauche ich dazu? Ich suche also nicht<br />

erst den Beirat, die Person, und sage dann,<br />

was ich will. Ich sollte immer zuerst klären,<br />

was ich als Unternehmer will. Und da begleite<br />

ich die Unternehmen, den Gesellschafterkreis.<br />

Manchmal sind das auch Banken, die auf mich<br />

zukommen und dann sagen: „Aydin, kannst du<br />

uns bitte helfen, ein Beiratskonzept zu entwickeln?“<br />

Ein Teil des Konzepts ist: Was will ich<br />

und wie will ich dort hinkommen? Der zweite<br />

Schritt ist die Personalfrage.<br />

Wer initiiert das eigentlich? Gibt es da auch<br />

die Situation, dass ein Geschäftsführer<br />

einen Beirat vor die Nase gesetzt bekommt,<br />

weil die Gesellschafter das sagen, der<br />

Geschäftsführer das aber eigentlich gar<br />

nicht will?<br />

Häufig kommt der Wunsch aus dem Gesellschafterkreis.<br />

Die Eigentümer haben eine Gesamtverantwortung<br />

für alle Stakeholder. Das<br />

sind die Kunden, die Lieferanten, die Mitarbeiter<br />

und natürlich auch die Geschäftsführung.<br />

Da gibt es also operative Dinge, die gemacht<br />

werden müssen. Dann gibt es strategische<br />

Dinge. So kommt etwa häufig ein Eigentümer<br />

auf mich zu, ein Eigentümerkreis, ein Gesellschafterkreis,<br />

und fragt nach Unterstützung,<br />

Ideen dazu zu entwickeln. Ich komme nicht,<br />

wenn es schon heißt, ja, wir wollen einen Beirat.<br />

Ich werde häufig schon vorher dazu geholt,<br />

um die Fragen zu klären: Was wären die Vorteile<br />

eines Beirats für das Unternehmen? Wie sollen<br />

wir das umsetzen? Diesen Weg erarbeiten<br />

wir in der Regel in einem Workshop. Der geht<br />

über verschiedene Tage, über verschiedene<br />

Monate. Da werden auch viele Dinge klar, die<br />

es vorher nicht waren. Diese Klarheit herauszuarbeiten,<br />

ist eigentlich das Momentum.<br />

Foto: © depositphotos / tampatra@hotmail.com<br />

Also ist der Weg bis zur Entscheidung zum<br />

Beirat schon wichtig für die Integration.<br />

Lässt sich das auch gemeinsam mit den<br />

Geschäftsführern erarbeiten?<br />

Absolut! Sie sollten unbedingt dabei sein.<br />

Medizinisch gesprochen: Zuerst kommt die<br />

Anam nese: Was habe ich, was will ich, was will<br />

ich nicht, wo will ich in fünf Jahren stehen? Das<br />

heißt, der Gesellschafterkreis muss sich darüber<br />

im Klaren sein: Was wollen wir, wie wollen<br />

wir das? Und dann gilt es in der zweiten Phase,<br />

den Geschäftsführer oder die Geschäftsführung<br />

reinzuholen und mit ihr das Erarbeitete<br />

abzustimmen. In einer dritten Phase sind<br />

die Mitarbeiter miteinzubeziehen, schließlich<br />

sollen sie auch erfahren, was für das Unternehmen<br />

beschlossen wird.<br />

Als eine, die selbst im Familienunternehmen<br />

aufgewachsen ist, kann ich ein<br />

Lied davon singen: Wo Familie involviert<br />

ist, sind Auseinandersetzungen<br />

vorprogrammiert. Manchmal ist Unterstützung<br />

von außen das einzige, was dabei hilft,


die verschiedenen Ebenen und Sichtweisen<br />

zu entzerren, um Klarheit reinzubringen. Ist<br />

so etwas ein Fall für einen Beirat?<br />

Ja, natürlich kann das helfen. Denn letztendlich<br />

ist es ja so, dass man nie die Persönlichkeit<br />

außen vorlässt, wenn irgendwo Geschäfte<br />

gemacht werden. Es gibt keine Unternehmensstrategie<br />

ohne Unternehmerstrategie. Das<br />

heißt, ich muss Katalysator, Motivator, Coach<br />

und Lautsprecher sein, der Themen klar anspricht,<br />

Konflikte aufdeckt und dabei unterstützt,<br />

diese zu lösen. Die Unternehmer- oder<br />

die Unternehmendenstrategie muss also erst<br />

herausgearbeitet werden. Was wollen wir?<br />

Wollen wir die Nachhaltigkeit in den Vordergrund<br />

stellen, die Profitabilität verbessern?<br />

Welche Ansprüche der Gesellschafter gibt es<br />

an die Gesellschaft im Sinne von Zukunftsfähigkeit,<br />

qualitativer und quantitativer Faktoren?<br />

Häufig sind das die Themen, die unausgesprochen<br />

zwischen den Zeilen stehen und zu<br />

Missverständnissen und Konflikten führen. Ich<br />

helfe dabei, diese Themen klar herauszuarbeiten<br />

und für alle transparent zu machen.<br />

Damit liegen viele Chancen auf der Hand.<br />

Worin liegen die Risiken beim Einsetzen<br />

eines Beirats? Gibt es überhaupt welche?<br />

Kritisch ist es, wenn Aufsicht von oben angeordnet<br />

wird und die Geschäftsführung den<br />

Beirat „erdulden“ muss. Dann ist es dessen<br />

Aufgabe, der Geschäftsführung zu vermitteln:<br />

Heiße doch die Zukunft willkommen. Nimm die<br />

Herausforderung als Chance wahr. Sei verliebt<br />

in das Gelingen und sieh nicht nur die Gefahren<br />

des Scheiterns. Gesellschafter und Geschäftsführung<br />

müssen in der Unternehmung<br />

kommunizieren, dass ein Beirat ein kraftvolles<br />

Instrument ist. Beiräte können Katalysator<br />

sein, Neutralisator von Problemen im besten<br />

Sinne. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie haben<br />

einen Beirat, Sie geben sich einen Beirat<br />

als Unternehmen und sagen das Ihren Mitarbeitern,<br />

Lieferanten und Kunden. Der Respekt<br />

und die Achtung in der Wahrnehmung dieser<br />

Stakeholder wächst dadurch in der Regel. Die<br />

kommunikative Kraft ist hochwirksam. Es gibt<br />

natürlich das Risiko, dass sich Beiräte mit Kleinigkeiten<br />

verzetteln oder gar Partei ergreifen.<br />

Ein Beirat ist aber auch deswegen so sinnvoll<br />

und klug, weil er eine neutrale Instanz darstellt.<br />

Er hat keine Partikularinteressen. Er kann<br />

also kritisch hinterfragen und die entwickelten<br />

Strategien einem Stresstest unterwerfen.<br />

Unabhängigkeit ist das Wichtigste. Der<br />

Beirat sollte so neutral wie möglich sein.<br />

Auch wenn dies inzwischen immer mehr<br />

ins kollektive Unternehmerbewusstsein<br />

gedrungen ist – nach wie vor kommt es<br />

gar nicht so selten vor, dass Bekannte,<br />

alte Freunde oder Familienangehörige in<br />

den Beirat gewählt werden. Das ist nicht<br />

unbedingt neutral.<br />

Nein. Es kann immer jemand aus der Familie im<br />

Beirat sein. Es ist okay, wenn es dort einen Gesellschaftervertreter<br />

gibt. Ein Beirat hat in der<br />

Regel fünf Mitglieder. Eine Person sollte schon<br />

klar die Gesellschafter oder die Familie vertreten.<br />

Dennoch sollte Diversität vorhanden sein,<br />

das heißt, keine Uniformität, sondern Leute<br />

auch aus verschiedenen Disziplinen. Leute,<br />

die um die Ecke denken, nicht nur Juristen,<br />

sondern auch Soziologen, Philosophen etc.,<br />

also Menschen, die aus einer anderen Disziplin<br />

kommen und verschiedene Sichtweisen<br />

mitbringen. Fünf alte, weise Juristen haben in<br />

der Regel eine homogene Sichtweise auf die<br />

Dinge. Gendervielfalt, Herkunftsvielfalt, Altersvielfalt,<br />

Bildungsvielfalt machen einen starken<br />

Beirat aus.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

Aufsichtsrat Aktuell<br />

Foto: © depositphotos / JuraJarema


„<br />

Ich habe fast 8 Monate mit Ulvi als<br />

Interim Manager gearbeitet. Leider war die Zeit<br />

viel zu kurz, dann er hat die Aufgaben, für die er ­geholt<br />

worden war, zeitig und perfekt erledigt. Man kann<br />

Ulvi ganz einfach beschreiben: ­Alles, was operativ<br />

und ­strategisch Sinn macht, wird von Ulvi umgehend<br />

und mit viel Herz und Energie umgesetzt. Steinigen<br />

Wegen weicht er nicht aus. Veraltete und überholte<br />

­Denk­weisen werden von ihm nüchtern<br />

analysiert und ­unermüdlich durch neue<br />

Methoden erfolgreich ersetzt.<br />

Vielen Dank, lieber Ulvi!!!<br />

Testimonials<br />

„<br />

„<br />

Abbas Khan<br />

Area Sales Manager Middle East & Africa,<br />

HAAG-STREIT, CH & DE<br />

Ulvi AYDIN ist ein begnadeter<br />

Motivator und Mediator, der mit seinem klaren und<br />

direkten Umgang jedes Thema und Problem an der<br />

Wurzel angeht. Diskussionen, die man lange ­umgangen<br />

hat, sind mit ihm in wenigen Minuten beendet und<br />

das Problem gelöst. Es ist ein wahre Freude, Ulvi bei<br />

­Beiratssitzungen und Gesellschafterversammlungen<br />

dabei zu haben, da die Gespräche immer effizient,<br />

ehrlich und ­lösungsorientiert ablaufen.<br />

Xaver Hesselberger<br />

Kusaba Capital<br />


Kein Chichi! Kein Blabla! Und<br />

bloß keine Buddys im Beirat!<br />

Im Wandel und in Krisen können Familienunternehmen<br />

vor allem an sich selbst scheitern.<br />

Ein Indiz dafür ist die Wahl des Beirats.<br />

Nicht in KPIs messbar<br />

Familienunternehmen bilden das Rückgrat der<br />

deutschen Wirtschaft! Das liegt vor allem an<br />

deren Bodenständigkeit und Beständigkeit. Familienunternehmen<br />

wollen unabhängig bleiben.<br />

Sie haben einen gesunden Lokalpatriotismus<br />

und stehen für Loyalität zur Gemeinde sowie<br />

ein Wir-Gefühl im Unternehmen. Das Familienerbe<br />

gesund der nächsten Generation zu<br />

übergeben, ist wichtiger als Umsatz- und Kapitalrendite.<br />

Dabei ist es egal, ob die Verantwortlichen<br />

mit Haftungsbeschränkung antreten<br />

oder ohne: Das Thema Verantwortung steht bei<br />

Familienunternehmern ganz oben. Das sind<br />

ideelle Werte und Zielsetzungen, die sich nicht<br />

in KPIs ausdrücken lassen – ein enormer Vorteil.<br />

Satzung ist. Aber selbst dann: Er hat eine beratende<br />

Funktion ohne wirtschaftliche oder<br />

emotionale Eigeninteressen am Unternehmen.<br />

ln meiner Arbeit als lnterim Manager sehe ich<br />

oft das Gegenteil: der jahrelange Steuerberater,<br />

der langjährige Rechtsanwalt, mit dem man<br />

zur Schule gegangen ist, der Banker der Hausbank.<br />

Der Buddy vom Golfen. Alle sind in einer<br />

Blase. Man kennt sich. Man tut sich oft nicht<br />

weh. Wie so viele Jahrzehnte in den Aufsichtsräten<br />

der Deutschland AG. Heute noch oft so.<br />

Eine gepfefferte Prise<br />

Vielfalt<br />

Wer sich einen solchen Beirat schafft, kann<br />

das Unternehmen nicht weiterentwickeln.<br />

Ein Beirat darf doch nicht das widerspiegeln,<br />

was der Unternehmer hören will. lm Gegenteil!<br />

Tunnelblick<br />

Der Nachteil ist: Familienunternehmen haben<br />

oftmals einen Tunnelblick. Sie vermeiden Risiken<br />

– verschließen sich damit aber auch Chancen.<br />

Und das führt zu einem Tunnelblick der<br />

Geschaftsführer. Denn Geschaftsführer, die<br />

erfolgreich in zweiter oder dritter Generation<br />

schalten und walten, sind die omnipräsente<br />

Galionsfigur – die Unfehlbaren. Kritik gegen<br />

sie wirkt oft wie ein Loyalitätsbruch, ein Verrat.<br />

Wenn dann auch noch in der Familie alle<br />

nur brav mit dem Kopf nicken, schwimmt der<br />

Unternehmer nur noch in seinem eigenen Saft<br />

und bekommt das zu hören, was er hören will.<br />

Sehr gefährlich! Noch gefährlicher wird es<br />

aber bei der Zusammensetzung des Beirats.<br />

Ein Beirat hat oft keine Entscheidungs- oder<br />

Kontrollfunktion. Besonders, wenn es kein<br />

organschaftlich eingesetzter Beirat gemäß<br />

Foto: © depositphotos / maroti


#bessermitBeirat<br />

Er muss „pain in the ass“ sein, sagen, was sich<br />

niemand traut, anzusprechen. Er muss die monotone<br />

Ja-Sager-Kultur aufbrechen und die<br />

gepfefferte Prise Vielfalt in die Runde bringen.<br />

lch selbst bin nur Beirat in Unternehmen,<br />

deren Geschaftsführer meine direkte, offene<br />

und brutal ehrliche Kommunikation akzeptieren.<br />

Auch wenn‘s unbequem ist. Auch wenn‘s<br />

schmerzhaft ist. Als Beirat ist es mir vollkommen<br />

egal, ob der Geschaftsführer meine<br />

Anmerkungen gerne hört oder nicht. lch<br />

bin hier, um die Probleme aufzuzeigen, ob<br />

Missmanagement, unqualifizierte Mitarbeiter,<br />

schlechte Produkte oder schlechte Strategien.<br />

Ein Beirat muss Lautsprecher sein und den<br />

Finger in die Wunde legen! Von einem Arzt erwarten<br />

Sie doch auch, dass er Sie nicht anlügt,<br />

sondern Ihnen Ihren wahren Gesundheitszustand<br />

mitteilt, brutal ehrlich und schonungslos<br />

mit seinen Patienten spricht. Kein Chichi!<br />

Kein Blabla!<br />

Unabhängigkeit<br />

lnterim Manager haben keine Seilschaften im<br />

Unternehmen, sie lassen sich nicht von unterschiedlichen<br />

lnteressengruppen oder internen<br />

Intrigen beeindrucken und wollen auch keine<br />

Karriere in der Organisation machen, keinen<br />

Firmenwagen fahren und auch kein Diensthandy<br />

besitzen. Sie handeln immer im Sinne<br />

des Unternehmens – und nicht im Sinne irgendwelcher<br />

Freundschaften. Diese Haltung<br />

ist Gold wert für Gesellschafter und Geschäftsführer,<br />

denn Sie bekommen immer die direkte<br />

Wahrheit vom Interim Manager als Beirat vermittelt.<br />

Beirat – Aufsichtsrat –<br />

Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede<br />

Bei einer GmbH ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben,<br />

sobald mehr als 500 Arbeitnehmer<br />

beschäftigt werden. Das nennt man dann einen<br />

obligatorischen Aufsichtsrat. Ist diese Unternehmensgröße<br />

nicht überschritten, muss ein<br />

Aufsichtsrat nicht zwingend, kann aber freiwillig<br />

gebildet werden. Das nennt man dann einen<br />

optionalen Aufsichtsrat. Ich empfehle meinen<br />

Mandanten – das sind in der Regel Familienunternehmen<br />

und KMUs – einen Beirat zu bilden.<br />

Dieser ,,Kann-Beirat“ berät, begleitet und<br />

coacht die Geschaftsführung. Ein guter Beirat<br />

ist immer ein Sparringspartner.<br />

Hier gibt es zwei Ausprägungen. Einen Beirat,<br />

der nicht in der Satzung definiert ist und<br />

keine satzungsgemäßen Rechte und Pflichten<br />

hat. Das ist dann ein freier Beirat, der zu bestimmten<br />

Zwecken befragt wird. Eben ein begleitender<br />

Beirat. ln einer zweiten Ausprägung<br />

kann ein solcher Beirat auch in der Satzung<br />

definiert und darin aufgenommen sein. ln diesem<br />

Fall können Rechte und Pflichten definiert<br />

werden. Recht präzise sogar, zum Beispiel die<br />

Genehmigung der Einstellung von Führungskräften<br />

oder die Gewährung von Prokura oder<br />

die Aufnahme neuer Produktsparten. Dies ist<br />

dann auch in der Geschäftsordnung für die Geschäftsleitung<br />

und den Beirat festzulegen.<br />

Ich empfehle immer zuerst das Arbeiten<br />

mit einem freien, nicht satzungsgemäßen Beirat.<br />

Dann können sich alle schon mal an diese<br />

Funktion gewöhnen und sich „einspielen“. Im<br />

nächsten Schritt folgt die Formung einer bzw<br />

die Änderung der Satzung, um sich einen Beirat<br />

zu geben. Im dritten Schritt kann man dann<br />

aus dem satzungsgemäßen Beirat einen Aufsichtsrat<br />

„machen“. Selbst dann, wenn man<br />

noch gar keinen Aufsichtsrat haben muss, weil<br />

man noch unter der 500er-Schwelle an Mitarbeitenden<br />

ist.<br />

Bitte beachten<br />

ln jedem Fall soll der Beirat – egal in welcher<br />

Ausprägung – von den Gesellschaftern gewollt<br />

und beschlossen werden. Und noch etwas:<br />

Die Gesellschafter sollen beschreiben, wofür<br />

sie den Beirat wollen. Für die Gesellschafter?<br />

Für die Geschäftsführung? Oder in einer<br />

,,Scharnierfunktion“ für Gesellschafter und<br />

Geschäftsführung? Diese Facetten lassen sich<br />

am besten in einem Beirats-Workshop mit den<br />

Gesellschaftern und der Geschäftsführung<br />

heraus arbeiten.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

Aufsichtsrat Aktuell


Slap me in the face!<br />

Die brutale Wahrheit – das Beste,<br />

was Geschäfts führern<br />

passieren kann!<br />

• Erfolgsblindheit,<br />

• das eigene Ego,<br />

• sich annähernde Krisen,<br />

die man ausblendet,<br />

• oder das Nicht-Loslassen-Wollen<br />

liebgewonnener (aber ertragloser)<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Foto: © depositphotos / everett225<br />

all das ist hart zu konfrontieren. Wer gute Leute<br />

um sich hat, bekommt diese Wahrheit aber<br />

glasklar zurückgespiegelt und kann sich und<br />

sein Unternehmen weiterbringen.<br />

Gute Leute sind<br />

Spielverderber!<br />

Gute Geschäftsführer wollen sich Herausforderungen<br />

stellen. Sie wollen sich selbst und<br />

Schwachpunkte in ihrem Unternehmen verbessern<br />

– und Stärken kontinuierlich weiterentwickeln.<br />

Selbst dann, wenn diese Veränderungen<br />

emotional und organisational schwierig<br />

für sie sind.<br />

Damit ihnen das gelingt, benötigen sie keine<br />

Ja-Sager um sich herum, sondern Menschen,<br />

die brutal offen und ehrlich sind. Leute, die sich<br />

nicht scheuen, ihren Vorgesetzten die knallharte<br />

Wahrheit wie eine Ohrfeige mitzuteilen. Ein<br />

russisches Sprichwort soll lauten: „Es ist besser,<br />

mit der Wahrheit geschlagen zu werden,<br />

als mit Lügen gestreichelt.“ Wer sich nicht der<br />

Businessrealität stellt, geht unter. Und das sehr<br />

schell. Und brutal schmerzhaft. Es ist leichter,<br />

sich in seiner Komfortzone aufzuhalten, aber<br />

das führt früher oder später zum Scheitern.<br />

Wer braucht denn Leute um sich herum, die<br />

immer nur brav nicken, jede Linie mitgehen und<br />

nie die Vorschläge der anderen challengen?<br />

Wer als Geschäftsführer das Unternehmen<br />

verbessern will, muss in der Belegschaft und<br />

im Beirat Spielverderber haben.<br />

Leute, die erkennen, wann der Geschäftsführer<br />

oder gar Gesellschafter Teil des Problems<br />

ist, – und sich nicht scheuen, das klar<br />

auszusprechen. Als Beirat und Interim Manager<br />

bin ich u. a. auch ein Spielverderber. Nicht, weil<br />

es mir Spaß macht, Geschäftsführer zu „grillen“,<br />

sondern weil ich sie und ihr Unternehmen<br />

voranbringen möchte. Das mache ich jedem im<br />

Unternehmen klar, ganz egal, auf welcher Hierarchiestufe<br />

er sich befindet.<br />

Ich arbeite nicht für Einzelne, sondern immer<br />

für das große Ganze, für die gesamte Organisation!<br />

Und wenn der Hauptgesellschafter das<br />

Problem ist, spreche ich das ebenso an, wie


„ Face reality as it is,<br />

not as it was or as you<br />

wish it to be.<br />

wenn es der Lagermitarbeiter wäre. Das ist für<br />

viele erst einmal abschreckend. Aber Medizin<br />

muss manchmal bitter schmecken.<br />

Jack Welch<br />

„<br />

#bessermitBeirat<br />

so schmerzhaft sie sein mag, darf man aber<br />

nicht durch die Blume sagen. Sie muss knallhart<br />

und klar sein.<br />

Wahrheit geht nicht<br />

„durch die Blume“!<br />

Interim Manager und Beiräte – aber auch gute<br />

Mitarbeiter – werden nicht geholt, damit sich<br />

der rosarote Elefant im Raum fröhlich ausdehnt.<br />

Nein! Sie reflektieren die ungeschminkte<br />

Wahrheit, um Verantwortlichen wieder den<br />

Blick auf das Wesentliche zu ermöglichen.<br />

Denn einer muss es ja tun. Die Businessrealität,<br />

Mein Tipp an<br />

Geschäftsführer:<br />

Scharen Sie gute Leute um sich, die Ihnen unangenehme<br />

Wahrheiten über Ihr Geschäft sagen<br />

– und arbeiten Sie gemeinsam mit diesen<br />

Leuten daran, Ihr Unternehmen zu verbessern.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/slap-me-in-the-face<br />

Eine gute Beiratssitzung ist<br />

wie ein Business-Bootcamp<br />

für ManagerInnen:<br />

schmerzhaft, aber mit<br />

sichtbarer Leistungssteigerung.<br />

#bessermitBeirat


Foto: © Simon Doser<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

PREMIUM EXECUTIVE<br />

MANAGEMENT CONSULTING<br />

& INTERIM MANAGEMENT


Wir sind keine Weltverbesserer<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

Interview mit Quentin Pratley<br />

Ich freue mich, dieses Mal mit Quentin Pratley,<br />

Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter<br />

von FLSK, zu sprechen. Ich bin Beirat<br />

bei FLSK – und beobachte und begleite den<br />

Weg zur Top-Marke aus nächster Nähe. Ein<br />

Gespräch über Marke, leere Markenversprechen<br />

und das Dilemma umsatzorientierter<br />

B2C-Unternehmen in Zeiten von Klimawandel,<br />

Ressourcenknappheit und Co.<br />

Quentin, bitte stell dich und<br />

deine Firma kurz vor.<br />

Ich bin Quentin Pratley, 30 Jahre alt – und Mitgründer<br />

von FLSK, das es mittlerweile seit sieben<br />

Jahren gibt. Unser Kernprodukt ist eine<br />

Trinkflasche mit enormer Isolationsfähigkeit.<br />

Kalte Flüssigkeiten bleiben 24 Stunden lang<br />

kalt, heiße bleiben 18 Stunden lang heiß. Wir<br />

sind ursprünglich mit einer tollen Produktidee<br />

angetreten und haben uns zu einer starken<br />

Marke etabliert. Ich bin sehr dankbar für<br />

diesen Weg, weil ich durch und mit FLSK viel<br />

lernen durfte und auch immer noch jeden Tag<br />

viel lerne. Keine Universität hätte mir das beibringen<br />

können, was ich hier tagtäglich lerne.<br />

Was treibt dich und deine Firma an?<br />

Dinge zu bewegen, den Status quo zu hinterfragen,<br />

Dinge besser zu machen. Das spiegelt<br />

sich auch in unseren Produkten wider.<br />

Wir wollten den Trinkflaschenmarkt verändern,<br />

der bis dato aus billigen Wegwerfprodukten<br />

bestand – und wir wollten den etwas<br />

eingestaubten Isolierflaschen-Markt erneuern.<br />

Was die FLSK-Trinkflasche ausmacht, ist ein<br />

schönes, solides Produkt, dessen Qualität unschlagbar<br />

ist – und das die faktischen Isolierleistungen<br />

einer klassischen Thermoskanne übertrifft.<br />

Dennoch möchten wir uns aber bewusst<br />

nicht als Isolierflasche positionieren, sondern<br />

als Trinkflasche für jede Alltagssituation.<br />

Wie sieht der Markt dafür aus?<br />

Stell dir vor, du gehst im Sommer an den Strand<br />

oder in den Park oder an das städtische Flussufer<br />

– und schaust dich um. 80 von 100 Menschen<br />

werden eine Plastik-Trinkflasche dabeihaben,<br />

sieben Menschen haben eine FLSK<br />

– und drei ein langlebiges Wegwerfprodukt.<br />

Unser Markt ist eben genau dieser. Theoretisch<br />

also jeder, der trinkt.<br />

Unsere Zielgruppe ist natürlich viel spitzer,<br />

aber der Markt ist groß.<br />

Eure Zielgruppe ist eher urban, qualitäts-,<br />

marken- und nachhaltigkeitsbewusst.<br />

Ja, wobei ich auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

später noch zu sprechen komme. Wir haben<br />

uns früh für einen Markenweg entschieden.<br />

Eine Marke fängt immer bei den Menschen an,<br />

die dahinterstehen. Sie ist die Summe aus den<br />

Charakteren, Ideen und Beiträgen der Menschen.<br />

Jede Person, die in unser wachsendes<br />

Team kommt, prägt die Marke ein Stück mit.<br />

Hierzu zählst auch du, Ulvi.<br />

Das klingt nach flachen Hierarchien<br />

und viel Demokratie.


Foto: © flsk / FORMM.agency<br />

Ja, das ist auch das Schöne daran. Gleichzeitig<br />

ist so ein Organisations- und Führungsstil auch<br />

herausfordernd, weil es immer um Menschen<br />

und menschliche Themen geht, um Emotionen,<br />

Bedürfnisse, Anforderungen und Erwartungen.<br />

Einerseits können Prozesse dadurch sehr<br />

langwierig werden. Andererseits sind die Zeiten<br />

aber auch vorbei, in denen nur noch eine<br />

Person entscheidet. Bei uns blickt eine Vielzahl<br />

verschiedener Menschen aus unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln auf unsere Marke und<br />

unsere Produkte. Die Menschen übernehmen<br />

Verantwortung und sind emotional dabei. Nur<br />

so können gute Produkte und starke Marken<br />

entstehen.<br />

Als Geschäftsführer behaupte ich ganz direkt:<br />

Es würde keiner Geschäftsführerin und<br />

keinem Geschäftsführer schaden, die Karriere<br />

mit einer Kindergartenpädagogikausbildung zu<br />

starten. Die Themen, die in Unternehmen ausgelebt<br />

werden, haben oftmals viel mit kindlichen<br />

Emotionen zu tun. Wem es gelingt, den<br />

Emotionen aller Beteiligter Raum zu geben und<br />

gleichzeitig auch Grenzen zu setzen, kann ein<br />

starkes Team formen.<br />

Wir müssen den Menschen die Chance geben,<br />

sich selbst zu reflektieren, dann ist so viel<br />

möglich.<br />

Heute kaufen auch Businesskunden wie<br />

Lufthansa und BMW eure FLSK-Flaschen.<br />

Ihr habt also einiges richtig gemacht in der<br />

Markenentwicklung.<br />

Marke geht bis in die letzte Sehne: Wie beantworte<br />

ich eine E-Mail? Wie begegne ich Kunden?<br />

Wie gehe ich mit Händlern und Partner<br />

um? Wie spreche ich mit Mitarbeitenden?<br />

Das alles zahlt in die Markenwahrnehmung<br />

ein. Wir sind da hineingewachsen. Wir sind<br />

starke Charaktere und haben schnell gemerkt:<br />

Marke ist menschengemacht, mit Ecken und<br />

Kanten und eigener Firmen-DNA.<br />

Wir haben den Weg der Markenbildung bewusst<br />

eingeschlagen – und wenn du diese Leidenschaft<br />

besitzt und die Qualität anbietest,<br />

ziehst du auch solche Businesskunden an. Unsere<br />

hochwertige Marke spricht hochwertige<br />

Kunden an. Ein Ramschladen würde nicht bei<br />

uns anklopfen.<br />

Kunden legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit.<br />

Wie nachhaltig seid ihr?<br />

Ich tue mich schwer mit dem Wort „Nachhaltigkeit“,<br />

weil das ein Buzzword ist und heute jedes<br />

Unternehmen meint, „nachhaltig“ auf seine<br />

Fahne schreiben zu müssen. Wie nachhaltig<br />

viele solcher Unternehmen tatsächlich sind, ist<br />

eine ganz andere Frage.<br />

Wir setzen uns seit unserer Gründung sehr<br />

genau mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinander<br />

– und diskutieren das auch sehr kontrovers.<br />

Für uns fühlt es sich wahnsinnig unauthentisch<br />

und unecht an, wenn wir sagen<br />

würden, wir wären nachhaltig. Das ist nicht<br />

der Fall – auch, wenn wir auf einer Nachhaltigkeitsvariablen<br />

besser abschneiden als die Mitbewerber.<br />

Foto: © flsk / FORMM.agency


Aber zu behaupten, wir wären nachhaltig, würde<br />

das Wort und seine Bedeutung nur weiter<br />

abwerten. Wir verhindern somit, dass wir uns<br />

weiterentwickeln auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit.<br />

Wir sind keine Weltverbesserer! Und<br />

das kritisiere ich an allen Unternehmen, die<br />

glauben, z. B. mit ein bisschen „CO 2<br />

-Ablasshandel“<br />

nachhaltig zu sein und die Welt besser<br />

zu machen.<br />

Was seid ihr dann, wenn nicht nachhaltig?<br />

Uns kommt es darauf an, Produkte zu produzieren,<br />

die sinnhaft sind, die langlebig sind –<br />

und die keine Sollbruchstelle haben.<br />

Wir stellen Produkte her, die halten, was sie<br />

versprechen und dazu beitragen, das Konsumverhalten<br />

in eine positive Richtung zu verändern.<br />

Wir wollen sinnhafte Produkte herstellen.<br />

Aber wir wollen nicht kommunizieren: „Wer uns<br />

kauft, ist nachhaltig.“ Wir wollen ehrlich und<br />

transparent mit dem Thema umgehen. Unsere<br />

Produkte sind langlebig, weil sie nahezu „unkaputtbar“<br />

sind. Kunden sollen uns aber nicht<br />

kaufen, um zu denken, sie seien dadurch die<br />

großen Weltverbesserer. Denn das stimmt einfach<br />

nicht.<br />

Was passiert, wenn Unternehmen nur<br />

vermeintlich nachhaltig sind?<br />

Die globalen Probleme auf der Welt werden<br />

aufgrund eines Mangels an Nachhaltigkeit<br />

weiter steigen. Denn: Vermeintlich nachhaltig<br />

zu sein, verhindert echte Nachhaltigkeit. Erst,<br />

wenn wir das Thema bei seinen Wurzeln packen<br />

und wirklich hinterfragen, können wir<br />

Veränderungen anstoßen: Standorte, Lieferketten,<br />

Wachstum, Renditen, Umsatz.<br />

Das müssen die Unternehmen hinterfragen<br />

– und das ist schmerzhaft. Vor allem für die<br />

Anteilseigner, Gesellschafter und Besserverdiener.<br />

Bei FLSK muss ich da bei mir anfangen,<br />

als Gesellschafter.<br />

Kommen Konsumgüterunternehmen in<br />

eine Sinnkrise, wenn sie nicht nachhaltig<br />

agieren?<br />

Das ist die Zwickmühle, in der viele B2C-Unternehmen<br />

heute stecken: Was ist unsere<br />

Daseinsberechtigung am Markt in einer Welt<br />

voller Ressourcenknappheit, wenn wir nicht<br />

Foto: © flsk / FORMM.agency<br />

nachhaltig agieren? Wir bei FLSK haben uns<br />

entschieden, mit unserer Firma wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein.<br />

Daran ist erst einmal nichts falsch – aber<br />

eben auch nichts nachhaltig. Auf der Welt<br />

muss weniger konsumiert werden. Und hier<br />

beginnt das Dilemma vieler Unternehmen, weil<br />

die Menschen in unserem Wirtschaftssystem<br />

vom Mehrkonsum leben und teilweise auch<br />

davon abhängig sind.<br />

Als Gesellschaft und globale Gemeinschaft<br />

stehen wir vor einer großen Herausforderung,<br />

der wir früher oder später nicht mehr ausweichen<br />

können.<br />

Wie sollten Unternehmen dieser Herausforderung<br />

begegnen?<br />

Wichtig ist, sich dem nachhaltigen Wirtschaften<br />

kontinuierlich anzunähern. Aber das gelingt<br />

nur, wenn Unternehmen ihren wahren Zustand<br />

annehmen und ehrlich mit sich sind. Ich<br />

sehe so viel Verblendung in Unternehmen, in<br />

denen sich die Verantwortlichen einreden, was<br />

für gute Weltverbesserer sie seien.<br />

Dabei betreiben sie nur eine neue Form des<br />

Profitschlagens und der Gewinnmaximierung<br />

um jeden Preis.<br />

Wer das ablegt und ökologische Nachhaltigkeit<br />

in die Unternehmensstrategie einbindet,<br />

stellt sich den Herausforderungen der Zukunft.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/wir-sind-keineweltverbesserer


„<br />

Testimonials<br />

Ulvi ist ein ‚straight-shooter‘, wie er es selbst so schön<br />

nennt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, scheut sich<br />

nicht, die schwierigen/komplexen Themen ­anzugehen<br />

und sich die Hände schmutzig zu machen. Er geht<br />

Fehlern und Problemen auf den Grund und versucht<br />

­immer, mit allen Mitteln, diese für das ­Unternehmen<br />

zu lösen. Ulvi schafft immense Klarheit mit gut<br />

­strukturierten Fact-Sheets, übersichtlichen Zusammenfassungen<br />

& Protokollen und hält einen immer<br />

up to date! Ich kenne kaum jemanden, der besser<br />

“<br />

organisiert und strukturiert arbeitet als Ulvi.<br />

„<br />

Patrick Bohrer<br />

COO FLSK GmbH, Munich<br />

Herausragender Motivator für Mitarbeiter,<br />

um Höchstleistungen zu vollbringen. Setzt hochgradige<br />

Ansprüche an seine Mitarbeiter und an externe Berater,<br />

die er aber auch selbst vorlebt. Der Mensch steht bei<br />

ihm im Mittelpunkt, aber nicht im Wege. Besitzt die<br />

Fähigkeit zum echten Changemanagement in ganzheitlicher<br />

Weise mit hoher Nachhaltigkeit.<br />

„<br />

Dr. Dietrich Schramm<br />

Senior Client Partner Hay Group, a Korn Ferry company


Wer billig kauft, kauft zweimal!<br />

Der Return on Interim<br />

Management (RoIM)<br />

Kennen Sie Paul Neal „Red“ Adair? Adair war<br />

ein Feuerwehrmann für extreme Einsätze.<br />

Er wurde vor allem immer dann gerufen, wenn<br />

es bei Öl- oder Gasbohrungen zu Explosionen<br />

und Bränden kam. 1962 löschte er die<br />

seit über einem halben Jahr brennenden<br />

Gasquellen in Algerien. 1991, nach Ende des<br />

zweiten Golfkriegs, löschte Red Adair die<br />

117 brennenden Ölquellen in Kuweit. Doch<br />

was heißt „löschte“: Seine Technik bestand<br />

darin, die lodernden Brandherde mit Sprengstoff<br />

zu stoppen. Die chemische Logik<br />

dahinter: Die Explosion entzog den Flammen<br />

den Sauerstoff. Die hohen Kosten für Reds<br />

Einsätze betrugen aber nur einen Bruchteil<br />

dessen, was er den Öl- und Gaskonzernen<br />

an Kosten einsparte.<br />

Es lohnt sich immer!<br />

Interim Manager sind ähnlich wie Red Adair.<br />

Sie gehen dahin, wo es wehtut, wo sich keiner<br />

hinwagt – entweder, weil der Mut oder weil das<br />

Know-how fehlt. Darum liegen die Tagessätze<br />

von Interim Managern auch bei 1.200,00 bis<br />

3.000,00 EUR. Das wirkt vor allem für erbsenzählende<br />

Einkäufer zunächst recht hoch.<br />

Doch der Mehrwert, den Interim Manager<br />

für Unternehmen generieren, übersteigt<br />

diese Tagesätze um bis zu 500 Prozent. Wie<br />

errechnet sich der RoIM? Es gibt unterschiedliche<br />

Wege, ihn zu berechnen. Ein klassischer<br />

Weg ist: Der gesamte direkt zurechenbare<br />

Netto-Cashflow-Vorteil aus der Interimstätigkeit<br />

(A) wird dividiert durch die Kosten des<br />

Interim-Managementauftrags (B) = RoIM, ausgedrückt<br />

als Anzahl der Rückflüsse der Investition<br />

oder als Prozentsatz. Also A/B = RoIM.<br />

Foto: © depositphotos / Violin<br />

In einem vergangenen Mandat habe ich dem<br />

Unternehmen einen Netto-Cashflow-Vorteil<br />

von 46.000.000 EUR eingebracht. Die Kosten<br />

für meine Tätigkeit lagen in dem Zeitraum bei<br />

ca. 250.000 EUR. Der RoIM des Unternehmens<br />

lag bei 1840 Prozent. In einer Umfrage der<br />

Ludwig Heuse GmbH beträgt in 1/5 der Interim-Projekte<br />

der RoIM das Zehnfache des Aufwands,<br />

in einem weiteren Fünftel das Doppelte.<br />

Was passiert, wenn sie es<br />

nicht tun?<br />

Wenn Unternehmen solche Kosten scheuen,<br />

suchen sie nach günstigeren Alternativen.<br />

Dann kommen Anbieter, die auf den ersten<br />

Blick günstiger sind, aber Fehler machen, länger<br />

brauchen, als geplant – und bei weitem<br />

nicht den Netto-Cashflow-Vorteil heraus holen<br />

wie Interim-Experten. Am Ende steht das Unternehmen<br />

nicht besser da als vorher – hat<br />

aber dennoch Ressourcen verschwendet.<br />

„Wer billig kauft, kauft zweimal“, heißt ein<br />

deutsches Sprichwort. Verantwortliche sollten<br />

sich genau überlegen, ob die kurzsichtige Einsparungsdenke<br />

bei wichtigen Unternehmensthemen<br />

wirklich immer die passende ist.


Mein Tipp an Verantwortliche: Sparen Sie nicht<br />

an der falschen Stelle. Wenn Sie Unterstützung<br />

von außen benötigen, dann entscheiden Sie<br />

sich lieber direkt für die Red Adairs. Echte Profis<br />

zu engagieren, ist in der Regel immer „günstiger“,<br />

als sich mit Amateuren einzulassen.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/wer-billig-kauft-kauftzweimal<br />

„ If you think it's<br />

expensive to hire a ­professional<br />

to do the job, wait until you<br />

hire an amateur.<br />

Red Adair<br />

„<br />

Foto: © depositphotos / udon10671<br />

Foto: © A3077 AFP / dpa


!<strong>AYCON</strong> Principles of<br />

Management Excellence<br />

1. Management Excellence<br />

bedeutet, immer nach<br />

der besten Lösung zu<br />

suchen.<br />

2. Exzellente Manager<br />

haben keine Angst vor<br />

dem Scheitern. Niemals!<br />

3. Sie schämen sich nicht<br />

für Fehler.<br />

4. Sie entschuldigen sich,<br />

wenn sie einen Fehler<br />

gemacht haben.<br />

5. Sie sind in der Lage, mit<br />

80 % Informationen eine<br />

100 %ige Entscheidung<br />

zu treffen.<br />

6. Sie sind Feuerwehrleute<br />

– sie laufen nicht vor dem<br />

Feuer davon – sie laufen<br />

dahin.<br />

7. Sie sind Vorbild.<br />

Sie verlangen nichts,<br />

was sie nicht selbst in<br />

der Lage oder willens<br />

sind, zu machen.<br />

8. Sie sind Macher.<br />

Sie sind „Tu-er“.<br />

Keine Administratoren.<br />

9. Exzellente Manager<br />

wollen ausschließlich<br />

Mitarbeiter, die immer<br />

besser sind, als sie<br />

selbst.<br />

10. Sie laden zu Widerspruch<br />

ein. Sie wollen<br />

keine „Ja-Sager“ um<br />

sich.<br />

11. Exzellente Manager<br />

können ihre Ideen zu<br />

ihrem Unternehmen,<br />

ihre Strategie in zwei<br />

Minuten erklären.<br />

In zwei Minuten!<br />

Dazu brauchen sie<br />

keinen Laptop, keinen<br />

Beamer, keinen<br />

Power-Point-Tsunami.<br />

12. Exzellente Manager<br />

ziehen exzellente<br />

Mitarbeiter an.<br />

13. Sie verlangen viel<br />

von den Mitarbeitern.<br />

Und noch mehr von sich<br />

selbst.<br />

14. Manager, die lügen,<br />

sind – Lügner. Exzellente<br />

Manager lügen nie!<br />

Niemals!


15. Exzellente Manager<br />

wissen, dass die Wahrheit<br />

sehr oft schmerzt.<br />

Wie Medizin.<br />

16. Sie sind nie feige.<br />

Sie sind mutig.<br />

17. Ihren wahren Charakter<br />

zeigen exzellent Manager<br />

in der Krise. Wie ein<br />

sturmerprobter Kapitän<br />

bei schwerer See.<br />

18. Exzellente Manager<br />

kennen diese drei wichtigsten<br />

Management-<br />

Feedbacks:<br />

„Danke!“<br />

„Großartig!“<br />

„Das geht besser!“<br />

19. Sie beherzigen<br />

„KISS“!„Keep it short<br />

and simple!“<br />

20. Exzellente Manager<br />

beherzigen die<br />

Eisen hower-Regel:<br />

„Wenn es nicht auf<br />

einer Seite dargestellt<br />

werden kann,<br />

ist es weder durchdacht<br />

noch entscheidungsfähig!“<br />

21. Sie liefern Erklärungen –<br />

keine Entschuldigungen.<br />

22. Exzellente Manager<br />

wollen ihre Mitarbeiter<br />

besser machen.<br />

23. Sie schmücken sich nie<br />

mit fremden Federn.<br />

Niemals!<br />

24. Das Team und die Teamleistung<br />

sind ihnen<br />

wichtig.<br />

25. Exzellente Manager<br />

sind auch exzellente<br />

Coaches.<br />

Wer seine Mitarbeiter<br />

nicht coacht, ist nicht<br />

exzellent.<br />

26. Erfolge feiern sie<br />

gemeinsam.<br />

27. Exzellente Manager<br />

lassen keinen Spielraum<br />

für Interpretationen.<br />

28. Wenn sie etwas nicht<br />

wissen – dann sagen sie<br />

das auch.<br />

29. Exzellente Manager<br />

suchen sich Hilfe, wenn<br />

sie gebraucht wird.<br />

30. Sie arbeiten hart<br />

und klug – und sie<br />

sind immer in das<br />

Gelingen verliebt!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

aycon.biz/blog/aycon-principles-ofmanagement-excellence


Luxusuhren-Customizing<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

Interview mit Alexander Klingbeil<br />

„ Wir sind<br />

ein Atelier der<br />

­Emotionen.<br />

„<br />

Auf einem Symposium habe ich Alexander<br />

Klingbeil, Geschäftsführer von BLAKEN, kennengelernt.<br />

BLAKEN personalisiert Rolex- und<br />

andere Luxusuhren für betuchte Endkunden.<br />

Ein Gespräch über die Uhren- und Schmuckindustrie,<br />

den Trend der Individualisierung – und<br />

die (Un-)Messbarkeit von emotionalem Wert.<br />

Alexander, bitte stell dich und<br />

deine Firma kurz vor.<br />

Ich bin Alexander Klingbeil, 43 Jahre alt, studierter<br />

Jurist und Uhrenliebhaber. Ich war eine<br />

Zeit lang in der Start-up-Szene unterwegs und<br />

bin dann in die Werbebranche gewechselt. Hier<br />

kam ich auch das erste Mal mit Uhrenherstellern<br />

in Kontakt. Zu BLAKEN bin ich Mitte 2017<br />

gekommen. BLAKEN war Kunde der Werbeagentur,<br />

für die ich damals arbeitete. Im Urlaub<br />

wurde ich von einer anderen Werbekundin auf<br />

eine von BLAKEN behandelte Uhr angesprochen<br />

– und gefragt, ob ich weiß, wo sie so eine<br />

Uhr herbekommen kann. Ich rief den Gründer<br />

und damaligen Geschäftsführer von BLAKEN,<br />

Hendrik Jürgens, an, kaufte das Wunschmodell<br />

für die Kundin – und verkaufte es ihr. Ein<br />

schnelles Geschäft, das mich aufhorchen ließ.<br />

Noch während des Urlaubs verkaufte ich, quasi<br />

vom Liegestuhl aus, 10 weitere von BLAKEN<br />

transformierte Uhren. Nach einem Gespräch<br />

mit Hendrik Jürgens beschlossen wir dann,<br />

dass ich als freier Mitarbeiter die Distribution<br />

von BLAKEN weiterentwickle. Da sich Hendrik<br />

ohnehin aus dem Geschäft zurückziehen wollte,<br />

bot er mir und einem weiteren Kollegen an,<br />

Anteile der Firma zu erwerben und BLAKEN<br />

als Geschäftsführer zu begleiten. Anfang 2018<br />

habe ich diese Chance ergriffen und baue seitdem<br />

das internationale Geschäft weiter auf.<br />

Was genau macht BLAKEN?<br />

Früher haben wir Uhren aufgekauft, nach eigenen<br />

Design-Ideen geschwärzt und verändert<br />

– und dann wieder verkauft. Das Wort „Blaken“<br />

steht im Niederdeutschen für „ rußen“oder<br />

„schwärzen“ – es kommt also von dem Gedanken,<br />

etwas zu schwärzen und ist somit<br />

inhaltsgebend für die Firma. Wir behandeln<br />

Luxusuhren mit einem speziellen Beschichtungsverfahren<br />

und machen sie somit widerstandsfähiger.<br />

Heute haben wir so viel Nachfrage,<br />

dass der Kunde immer entscheidet und<br />

mit einer eigenen Design-Vorstellung auf uns<br />

zukommt, die wir dann realisieren. Wir personalisieren<br />

Uhren also auf Kundenwunsch: eingefärbte<br />

oder gestaltete Ziffernblätter, Zeiger,<br />

Gravuren etc. Oftmals bringt der Kunde seine<br />

Uhr schon mit – oder aber wir kaufen die Uhr<br />

dann für ihn ein und individualisieren sie anschließend.<br />

Wie kommt man auf so eine Idee?<br />

Fast alles im Leben von Menschen einer hohen<br />

Einkommensklasse ist customized. Im Jahr<br />

2010 hat Hendrik Jürgens für einen Kunden


aus Miami gearbeitet, der viele Events organisiert<br />

hat. Und die dort eingeladenen wohlhabenden<br />

Gäste hatten alles auf sich zugeschnitten:<br />

das Polohemd mit den eigenen Ini tialen,<br />

individualisierte Schuhe, Lackfarbe und<br />

Innenausstattung der Autos, Humidore usw.<br />

Nur ein Accessoire war bei den Leuten nicht<br />

individualisiert: die Uhren. Alle trugen zwar Luxusuhren,<br />

viele auch limitierte Auflagen – doch<br />

keine war ein Unikat. Es gibt eine bestimmte<br />

Klientel an Menschen, die das nicht wollen und<br />

die sehr empfänglich für einzigartige Uhren<br />

sind. Und daher kam dann die Geschäftsidee,<br />

Luxus uhren zu individualisieren.<br />

Ihr stellt also keine Uhren selbst her?<br />

Nein, wir sind keine Uhrenhersteller. Wir können<br />

und wollen das auch nicht sein. Die Uhrmacherkunst<br />

überlassen wir den Herstellern,<br />

die wahre Meister in ihrem Fach sind: Rolex,<br />

Hublot, Panerai, Blancpain, Omega, A. Lange<br />

& Söhne, Patek Phillipe, Jaeger LeCoultre und<br />

wie sie alle heißen. Wir werden niemals besser<br />

sein als diese Hersteller. Wir personalisieren<br />

ihre Produkte, die schon in Perfektion aus der<br />

Manufaktur kommen. Wir integrieren also die<br />

persönliche Emotion des Kunden in das Produkt.<br />

Das ist eine Form der Transformation. Wir<br />

sind also ein Add-on-Service-Unternehmen<br />

für Endkunden – keine Hersteller.<br />

Wie läuft der Beschichtungsprozess ab,<br />

der die Uhr schwarz werden lässt?<br />

Es handelt sich dabei um das sogenannte DLC<br />

Coating, das ist eine von uns patentierte Oberflächenverhärtung,<br />

die ursprünglich aus der<br />

Raumfahrt- und Medizintechnik kommt. DLC<br />

steht für „Diamond Like Carbon“. Wir zerlegen<br />

die Uhr (bis auf das Uhrwerk) in ihre Einzelteile<br />

und beschichten sie dann mit diamantähnlichen<br />

Kohlenstoffen. Das Ergebnis ist eine<br />

schmuckgleiche, perfekte Oberfläche, deren<br />

Glanz und Härte beim gegenwärtigen Stand<br />

von Wissenschaft und Technik kaum zu übertreffen<br />

sind. Die Uhr wird dadurch noch härter<br />

und auch für Allergiker tragbar, weil das<br />

Endmaterial keine allergieauslösenden Metalle<br />

enthält bzw. als Schutzschicht gegen solche<br />

Metalle dient. Darüber hinaus entfernen wir<br />

auch Kratzer auf der Uhr.<br />

Foto: © Blaken


Verlieren die Uhren nach so einer Behandlung<br />

nicht ihre Garantie?<br />

Ja, in jedem Fall. Wenn BLAKEN eine Uhr transformiert,<br />

egal welche, verliert sie die Herstellergarantie.<br />

Darum übernehmen wir die Garantie<br />

und die Haftung für das Produkt. Das ist in so<br />

einem Segment auch angebracht. Wir geben,<br />

je nach Alter der Uhr, 2 bis 5 Jahre Garantie.<br />

Bei neuen Uhren 5, bei älteren Uhren 3 oder<br />

2 Jahre – und zwar auf alles, selbst auf das<br />

Uhrwerk, das wir gar nicht anfassen, da wir nur<br />

optisch verändern und nicht technisch.<br />

Gefällt den Uhrenherstellern das, was ihr<br />

da macht? Wie ist die Beziehung zu denen?<br />

Die Beziehung ist unterschiedlich. Das ist vergleichbar<br />

mit dem Tuning in der Autoindustrie<br />

Anfang der 1980er-Jahre. Jeder Hersteller<br />

wird sich fragen, warum so ein schönes Produkt<br />

jetzt noch zusätzlich verändert werden<br />

muss. Das ist deren gutes Recht, und wir respektieren<br />

das auch. Darum betonen wir immer<br />

klar: Wir machen nichts besser als die Hersteller,<br />

darum geht es auch nicht. Wir bauen lediglich<br />

die Emotion des Kunden in das Produkt ein<br />

– und machen die Uhren somit zum Unikat.<br />

Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass der<br />

Respekt nicht allein gegenüber den Uhrenherstellern<br />

geboten ist – wir sollten als Uhrenindustrie<br />

auch den Kundenwünschen Respekt zollen.<br />

Kunden wollen individualisierte Produkte. Das<br />

ist ein Mega-Trend in unzähligen Märkten. Warum<br />

sollte sich die Uhrenindustrie diesem Trend<br />

verschließen? Das ist eine einmalige Gelegenheit<br />

für uns, neue Zielgruppen zu erschließen<br />

und auch jüngere Kundengruppen zu erreichen!<br />

Und: Am Ende entsteht jede BLAKEN-Uhr auf<br />

Basis einer bereits gekauften Uhr. Wir nehmen<br />

den Herstellern also nichts weg.<br />

Lässt sich eure Zielgruppe klar definieren?<br />

Das ist gar nicht so leicht. BLAKEN bedeutet<br />

für viele Understatement. Aber wir haben auch<br />

Kunden, die laut und extravagant unterwegs<br />

sind. Was vielleicht für die meisten zutrifft: Sie<br />

haben eine sehr spezielle Historie und eine<br />

sehr eigene Wahrnehmung. Sie haben besondere<br />

Erfahrungen gemacht – und dafür suchen<br />

sie eine Ausdrucksform. Beispielsweise<br />

die Autofarbe, die analog auf dem Ziffernblatt<br />

Foto: © Blaken<br />

zu finden ist. 75 Prozent unserer Kunden sind<br />

männlich, wobei die Anzahl der Kundinnen<br />

steigt, die das Thema für sich entdecken. Wir<br />

werden zunehmend als Fashion wahrgenommen,<br />

da wir Farbe ins Spiel bringen. Kunden<br />

kommen auch öfters wieder, mit neuen Farbwünschen.<br />

Unser Personalisierungsservice ist<br />

also keinesfalls eine einmalige Angelegenheit,<br />

sondern begleitet Kunden je nach Lebenseinstellung<br />

und Vorlieben über mehrere Jahre<br />

(und mehrere Uhren) hinweg.<br />

Inwieweit steigert sich der Wert einer Rolex<br />

nach einer BLAKEN-Behandlung?<br />

Das ist schwer zu sagen. Wir wollen auch gar<br />

nicht von monetärem Wert sprechen. Was sich<br />

bei uns sicherlich steigert, ist der persönliche<br />

emotionale Wert. Und der ist schwer messbar.<br />

Eine BLAKEN-Behandlung ist auch kein Investment.<br />

Das unterscheidet unsere Kundengruppe<br />

von den Käufern einer „normalen“ Luxusuhr.<br />

Bei vielen Herstellern sind Uhren zum<br />

Investmentgut geworden. Das möchten wir


Wiederverkaufsportalen ist fast keine BLAKEN-<br />

Uhr zu finden. Die Menschen verkaufen diese<br />

Uhren nicht mehr, weil sie ihnen etwas bedeuten.<br />

Wir, als Uhren- und Schmuckindustrie, haben<br />

die Wahl: Wir können unseren Kunden ein<br />

vorgefertigtes Menü anbieten und einen Preis<br />

nennen. Aber wir können auch dem Kunden das<br />

Zepter überlassen – und dafür steht BLAKEN.<br />

Die Uhrenindustrie hat sich in den letzten zwei<br />

Dekaden sehr zu einem Investmentmarkt entwickelt.<br />

In meinen Augen sollten wir wieder lernen,<br />

Emotionen zu verkaufen. Customizing ist<br />

ein Weg dabei.<br />

nicht. Wir wollen nicht, dass unsere Kunden in<br />

unserem Service ein Investment sehen – und<br />

das tun sie in der Regel auch nicht, weil ihnen<br />

der monetäre Wert der Uhr egal ist. Es geht<br />

um eine persönliche Liebe zu etwas, um eine<br />

Geschichte: Sei es ein bestimmtes Thema, ein<br />

Datum, eine Farbe, eine Initiale. Solche individuellen<br />

Geschichten lassen sich nicht in Geld<br />

messen. Unseren Kunden geht es nicht darum,<br />

ihre BLAKEN-Uhr wieder zu verkaufen. Nein:<br />

Sie wird individualisiert, weil sie bleiben soll.<br />

Sie wird zum Talisman, zum Symbol einer Geschichte<br />

und einer Emotion.<br />

Sehr schön gesagt! Ich sage auch immer:<br />

Der materielle Wert eines guten Produktes<br />

macht 10 Prozent aus, der emotionale<br />

Wert aber 90. Die nicht-physischen Eigenschaften<br />

werden bei einer BLAKEN also<br />

nochmals gesteigert, weil eine Geschichte<br />

darin steckt.<br />

Ja genau, und darum muss es auch gehen.<br />

Wir behandeln hunderte Uhren im Jahr. Auf<br />

Es gibt Marken mit großem nichtmateriellen<br />

Wert, wie das iPhone oder<br />

das Mineral wasser Apollinaris. Solche<br />

Produkte haben eine gute emotionale<br />

Geschichte, die um das physische Produkt<br />

herumerzählt ist. Oder das Magnum-Eis,<br />

das keine Süßigkeit, sondern schon fast<br />

ein erotisierendes Produkt ist. Die Amerikaner<br />

sagen dazu: „Romance the Product“,<br />

also romantisiere das Produkt – mit einer<br />

guten Geschichte.<br />

Ja. Doch bei BLAKEN kommt die Geschichte<br />

eben vom Kunden selbst. Wir romantisieren<br />

nicht das Produkt. Das macht der Kunde. Wir<br />

sind vielmehr der verlängerte Arm der Kunden,<br />

der deren Träume und Fantasien realisiert. Wir<br />

sind nichts anderes als ein Atelier der Emotionen.<br />

Die Apple Smart Watch steht für mich<br />

nicht für ein Luxusgut, sondern für Funktion<br />

und Lifestyle. BLAKEN dagegen ist die personalisierte<br />

Emotion eines Luxusguts.<br />

Das erinnert mich ein bisschen an den Porzellanhersteller<br />

Philip Rosenthal, der mal<br />

die Rosenthal-Studiohäuser entwickelt hat<br />

und eine Rosenthal-Designphilosophie<br />

definierte. Er sagte, so wie es Buchverlage<br />

gibt, die Schriftsteller in Büchern verlegen,<br />

ist Rosenthal ein Verleger von Künstlern<br />

auf Porzellan.<br />

Sehr schön. So kann man das beschreiben. Bei<br />

unseren Kunden sind die Geschichten hochgradig<br />

individuell. Das sehen wir auch an den<br />

Reaktionen unserer Kunden, wenn sie ihre personalisierten<br />

Uhren entgegennehmen. Es ist<br />

egal, ob es hochwertiges Porzellan oder eine


hochwertige Uhr ist, der Verleger oder das Atelier<br />

bietet die Plattform. Bei uns ist der Künstler<br />

der Kunde. Wobei wir im Zuge unserer globaleren<br />

Ausrichtung auch eigene Designs anbieten,<br />

um Kunden zu inspirieren. Beispielsweise<br />

planen wir gerade eine Kollaboration mit Künstlern:<br />

Musikern, Malern, Designern etc. Da freuen<br />

wir uns schon drauf.<br />

Ich habe mir auch eine Rolex von euch<br />

transformieren lassen. Wobei ich das ursprünglich<br />

gar nicht wollte ...<br />

Aber Ulvi, natürlich wolltest du eine! Wer drückt<br />

sich denn mehr aus im Personal Branding als<br />

du? Du hast das Gelb in deiner Branche für<br />

dich besetzt, das repräsentierst du. Und mit<br />

der Uhr drückst du das eben auch aus.<br />

Zahlen, Daten, Fakten:<br />

Wie groß ist das Unternehmen BLAKEN?<br />

Wie sieht der Markt aus?<br />

BLAKEN hat die Jahre vor Corona ein deutliches<br />

Wachstum von weit über 50 Prozent jährlich<br />

gehabt. Wir wollen aber auch exklusiv bleiben<br />

und nicht mehr als 1000 Uhren pro Jahr<br />

bearbeiten. Wir wollen immer qualitativ wachsen<br />

– nicht quantitativ. Qualität entsteht durch<br />

Liebe. Zum Markt: Es gibt Marktteilnehmer,<br />

die aber mehr Hersteller sind als Serviceanbieter.<br />

Direkte Mitbewerber haben wir fünf, die<br />

sich aber alle unterscheiden, alle gute Qualität<br />

liefern und von uns auch respektiert werden.<br />

Wir selbst sind auch schon lange im Geschäft<br />

und haben unseren eigenen Ansatz und unsere<br />

eigene Vision.<br />

Wie ist eure Markenkommunikation<br />

ausgerichtet?<br />

Unser Auftritt ist derzeit still. In Sammlerkreisen<br />

sind wir schon lange bekannt – hier ist die Qualität<br />

das beste Marketing. In Zukunft möchten<br />

wir aber etwas lauter werden und aktiver kommunizieren,<br />

um Individualisierung bekannter zu<br />

machen. Es gibt viele potenzielle Kunden, die<br />

das Thema noch nicht auf dem Schirm haben.<br />

Auch wollen wir unsere Kunden als Marken-Botschafter<br />

in die Kommunikation einbinden.<br />

Spürst du im Zusammenhang des Strukturwandels<br />

der Gesellschaft eine Veränderung<br />

eurer Zielgruppe – oder sind Unternehmen<br />

im Luxussegment nicht davon<br />

betroffen?<br />

Doch: Der gesamte Luxusmarkt befindet sich<br />

im Wandel. Das ist noch nicht so stark zu sehen,<br />

aber die Veränderungen werden wir bald<br />

spüren. Das Luxussegment wird sich wandeln.<br />

Selbstverwirklichung ist beispielsweise ein<br />

großer Trend, den Luxusmarken zunehmend<br />

bedienen werden. Darüber freuen wir uns, weil<br />

wir mit unserem Customizing schon Teil des<br />

Trends sind.<br />

Was wäre dein Wunschkunde?<br />

Für wen würdest du gerne die Luxusuhr<br />

zum BLAKEN-Unikat verwandeln?<br />

Eine traumhafte Frage, die nur von dir kommen<br />

kann, Ulvi. Da gibt es mehrere Personen, aber<br />

jetzt gerade fällt mir vor allem der Luxemburger<br />

Uhrmacher und Unternehmer Jean-Claude<br />

Biver ein. Ein Mann, den ich sehr schätze und<br />

sehr respektiere in seiner Philosophie.<br />

Foto: ©Blaken


„<br />

Testimonials<br />

Herr AYDIN wurde mir vom<br />

Interim Manager Siegfried Lettmann empfohlen. Eine<br />

der wertvollsten Empfehlungen in meiner Selbstständigkeit.<br />

Als Side Deal lernte ich durch die jahrzehntelange<br />

Erfahrung von Herrn AYDIN wertvolles Feedback<br />

bezüglich meiner Wirkung bzw. verbalen und nonverbalen<br />

­Kommunikation. Darüber hinaus unterstützt er<br />

mich sehr präzise und mit Akribie bei der Erstellung<br />

von Verträgen, LOIs und MOUs. Sowohl als Moderator<br />

in ­Online-Konferenzen als auch in Konfliktgesprächen<br />

­verfügt er über ein sehr großes Portfolio an Fragen,<br />

Anekdoten und Fach-Know-how.<br />

“<br />

Ethan Indra<br />

Advisor & Gründer, Wien (AT)<br />

„ Ulvi AYDIN ist blitzschnell,<br />

findet sich in komplexen Systemen sofort zurecht,<br />

nimmt originelle Lösungen weit vorweg und ist supergroßzügig<br />

mit seinem Netzwerk. AYDINs Beratungen<br />

sind intelligent und machen Lust auf mehr “–<br />

Danke, lieber Ulvi!<br />

Prof. Dr. Shulamit Bruckstein<br />

House of Taswir, Internationale Plattform<br />

für künstlerische Forschung


Romance the Product 4.0<br />

Die Unilever-Marke Magnum:<br />

Mehr als ein Eis?<br />

Wer kennt ihn nicht, diesen dolbysurround-schokoknackigen<br />

Sound aus der<br />

Magnum-Werbung? Ein fast schon erotischer<br />

Sound, der auch heute noch in den Werbespots<br />

vorkommt. Das „Eis für Erwachsene“<br />

schafft es heute ohne sich heranpirschende<br />

Raubtiere oder lüstern schleckende Frauenmünder<br />

zur Marke mit Strahlkraft.<br />

Eis oder Sex-Toy?<br />

Als Magnum 1989 eingeführt wurde, hatte die<br />

Magnum-Werbung etwas von Erotikprodukten.<br />

„Ich und mein Magum“ lautete der Claim. Bilder<br />

von Frauen, die in der Badewanne oder am<br />

Swimming-Pool genussvoll in ihr Magnum-Eis<br />

beißen, vermittelten: Magnum ist mehr als nur<br />

ein Eis. Magnum ist Verführung, Lust, Wonne,<br />

Genuss.<br />

Als wollten die Werbenden vermitteln, dass<br />

man dieses Eis auf der Venus-Messe findet –<br />

und nicht in der Gefriertruhe im Supermarkt.<br />

Foto: © depositphotos / Sasajo<br />

„Das Knacken ist einfach wahnsinnig, das geht<br />

einem durch und durch“, sagt eine Frauenstimme<br />

im Off in einem Werbespot von 1994,<br />

und weiter: „Da freut man sich schon darauf,<br />

was danach kommt.“ “Romance the product“,<br />

sagen die Amis. Das ist Magnum mit der Erotisierung<br />

definitiv gelungen.<br />

Aus der Zeit gefallen!<br />

Foto: © depositphotos / Shebeko<br />

Foto: © depositphotos / Vadymvdrobot<br />

Heute wirken solche Werbespots eher altbacken<br />

und sexistisch. „Sex sells“ gilt in der<br />

Werbung leider immer noch – ist aber völlig<br />

aus der Zeit gefallen. Wer heute noch glaubt,<br />

sein Produkt mit Frauenkörpern oder dummen<br />

Sprüchen aufwerten zu müssen, erhält plumpe<br />

Werbung – und erntet maximal einen Shitstorm<br />

an Aufmerksamkeit.<br />

Es gibt kreativere und subtilere Wege, einem<br />

Produkt mehr Emotionalität einzuflößen. Um im<br />

Reich der süßen Dickmacher zu bleiben: Gehen<br />

Sie mal in eine Ladurée-Konditorei. Deren<br />

Geschäfte wirken mehr wie ein Juwelier als wie<br />

ein Süßigkeitenladen.


Foto: © depositphotos / Wavebreakmedia<br />

Magnum hat den Dreh<br />

geschafft<br />

Und während sich manche Marken immer noch<br />

mit peinlichen Macho-Sprüchen zu profilieren<br />

versuchen, hat Magnum sein Sex-Toy-Image<br />

abgelegt – und dennoch nicht an Verführung<br />

und Genuss eingebüßt. 2018 entwickelte die<br />

Unilever-Marke Werbeplakte, die stark an die<br />

1920er Jahre erinnern. Ein Jahr später, zum<br />

30. Geburtstag der Marke, entstanden in Berlin<br />

und Wien das „Magnum House of Play“ – ein<br />

Haus voller Erlebnisräume, in denen Menschen<br />

ihren Spieldrang ausleben konnten.<br />

Mit der aktuellen Kampagne „Get old or get<br />

classic“ wurde Magnum zum „Advertiser of<br />

the month July <strong>2022</strong>” ausgezeichnet. An das<br />

House of Play anknüpfend, wird Genuss hier<br />

nicht als Frage des Alters, sondern der Einstellung<br />

betrachtet.<br />

Das physische Produkt ist heute nur noch<br />

zu 10 Prozent für die Kaufentscheidung von<br />

„<br />

Bist Du keine<br />

­Marke, ­entscheidet<br />

der/dein Preis über<br />

Deine Zukunft!<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

„<br />

Bedeutung. Die restlichen 90 Prozent machen<br />

nicht-physische, emotionale Eigenschaften<br />

aus. Magnum ist ein schönes Beispiel für einen<br />

Imagewandel – und der Beweis, dass „Romance<br />

the product“ auch ohne nackte Haut geht!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/romance-theproduct-4-0


VW: ein Bilderbuch-Turnaround<br />

„<br />

Vom Abgas-Lügner zum<br />

E-Mobility-Player<br />

A dead-end street<br />

is a good place to<br />

turn around.<br />

Naomi Judd<br />

„<br />

Im September 2015 kam ans Licht, dass Volkswagen<br />

eine illegale Abschalteinrichtung in den<br />

Dieselmotoren seiner Fahrzeuge eingebaut hatte.<br />

Damit wollte der Konzern den US-Behörden<br />

vorgaukeln, die Abgasnormen einzuhalten. Erwischt!<br />

Der Skandal – Dieselgate – war perfekt.<br />

Deutschlands größter Autobauer erlitt den<br />

wohl größten Imageschaden seiner 85-jährigen<br />

Firmengeschichte. Aus Markensicht ein<br />

absoluter GAU. Der Brand Trust sank in den<br />

Keller – und mit ihm die Aktien. Nur sehr starke<br />

Marken verkraften so einen Tiefschlag.<br />

Tiefer fallen, geht nicht<br />

Ich predige immer wieder, dass Krisen eine<br />

Chance und auch Innovationstreiber sind.<br />

Krisen sind die nötige Ohrfeige, der „Wake-up-<br />

Call“, den träge oder korrupt gewordene Unternehmen<br />

manchmal brauchen, um wieder in die<br />

Spur zu finden. Und genau das haben sich die<br />

Wolfsburger auch gedacht. Viel tiefer konnten<br />

sie ohnehin nicht mehr fallen. Es konnte nach<br />

dem Abgasskandal fast nur wieder bergauf<br />

gehen. Im Prinzip gab es zwei Optionen:<br />

1. Ein verunsichertes Management, das möglichst<br />

still ganz normal weiter Autos bauen lässt,<br />

die keine illegalen Abschalteinrichtungen haben.<br />

2. Ein mutiges Management, das die selbst<br />

herbeigeführte Krise zum Anlass nimmt, das<br />

Steuer herumzureißen – und einen zukunftsträchtigen<br />

Weg einschlägt.<br />

Foto: © depositphotos / fireandstone


„<br />

Never waste a<br />

good crisis!<br />

(Sir Winston Churchill)<br />

„<br />

Foto: © depositphotos / czuber<br />

Als jemand, der stolz auf die deutschen Autobauer<br />

ist, kann ich nur sagen: erfreulich, dass<br />

VW die zweite Option gewählt hat.<br />

New Auto 2030<br />

Im Sommer letzten Jahres stellte VW-CEO<br />

Herbert Diess die neue Strategie des Automobilherstellers<br />

vor (oder sollten wir besser<br />

sagen: des E-Mobility- und Smart-Solution-<br />

Providers?): Bis 2030 will der Konzern den<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck pro Auto über den gesamten<br />

Lebenszyklus um 30 Prozent reduzieren. Auch<br />

will das Unternehmen bis dahin der weltweit<br />

größte Hersteller von Elektrofahrzeugen sein.<br />

Die Marke VW hat den Abgasskandal genutzt,<br />

um sich ein neues Image zu verpassen:<br />

Nach dem Dieselgate bekam die Marke einen<br />

ökotechnologischen Anstrich, der ihr ausgesprochen<br />

gut steht. Die elektrifizierten ID-Modelle<br />

lassen sich sehen – es gibt sogar eine<br />

elektrische Neuauflage des beliebten VW-Busses,<br />

den ID Buzz.<br />

Darüber hinaus hat VW den Schauspieler<br />

Ewan McGregor als Markenbotschafter engagiert<br />

– McGregor setzt sich für Nachhaltigkeit<br />

ein und ist auch UNICEF-Botschafter.<br />

Marken in der Krise sind<br />

Marken mit Möglichkeiten<br />

Die Entwicklung Volkswagens zeigen: Auch<br />

harte und sogar selbst verschuldete Krisen<br />

stellen Unternehmen vor neue Möglichkeiten.<br />

Dafür benötigt es mutige Manager, die mit<br />

Hands-on-Mentalität den Laden umkrempeln<br />

und die Marke neu erfinden. Sehr gut VW!<br />

Klasse gemacht!<br />

Krisen nutzen!<br />

Aus Krisen<br />

Chancen machen!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/vw-ein-bilderbuchturnaround


Die Preise bleiben sauber<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Antonius Lödding<br />

Dieses Mal spreche ich mit dem Gründer<br />

und Unternehmer Antonius „Toni“ Lödding.<br />

Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern<br />

hat er die B2C-Vertriebsplattform „Den Preis<br />

machst du“ entwickelt: Interessenten können<br />

hier für angebotene Konsumgüter produkte<br />

jeder Couleur einen Kaufpreis bieten. Die<br />

Anbieter seite kann risikofrei entscheiden,<br />

welche Kaufangebote sie annimmt. Ein Gespräch<br />

über innovative Absatzwege, Markttransparenz<br />

sowie Warenpreise und -werte.<br />

Toni, bitte stell dich kurz vor.<br />

Mein Name ist Antonius Lödding, ich bin<br />

54 Jahre alt, verheiratet und habe eine 15-jährige<br />

Tochter. Nach einer Bankenlehre und anschließendem<br />

BWL-Studium habe ich für zwei<br />

große Unternehmen gearbeitet: zuerst bei der<br />

heutigen TUI AG und danach bei der Tchibo<br />

GmbH. 2021 habe ich mich mit meinem Startup<br />

selbstständig gemacht.<br />

Wie kamst du auf das Geschäftsmodell<br />

von „Den Preis machst du“?<br />

Als ich bei Tchibo noch im Reisebereich unterwegs<br />

war und mich mit vielen Hotelbetreibern<br />

unterhalten habe, habe ich mich irgendwann gefragt,<br />

warum Hotelpreise auch immer noch dann<br />

unverändert hoch sind, wenn die Häuser eigentlich<br />

schlecht ausgelastet sind. Ich kam schnell<br />

darauf, dass die Markttransparenz betriebswirtschaftlich<br />

sinnvolle Preissenkungen aus<br />

unterschiedlichen Gründen unmöglich macht.<br />

Daraus ist dann mein Geschäftsmodell entstanden.<br />

Aus der Transparenz eines Preises<br />

wird nun eine große Fläche mehrerer möglicher<br />

Preise. Die Käufer können also in einem<br />

gewissen Rahmen selbst entscheiden, zu welchem<br />

Preis sie ein Produkt oder eine Dienstleistung<br />

einkaufen möchten.<br />

Ihr hebt also die Markttransparenz auf?<br />

Transparenz aufheben klingt sehr negativ –<br />

was hier überhaupt nicht der Fall ist. Vielmehr<br />

nehmen wir einen festen Preis weg – und bieten<br />

der Kundenseite eine Spielfläche vieler<br />

möglicher Preise. Die Kunden machen den<br />

Preis. Liegt das Gebot im zuvor definierten<br />

Toler anzrahmen des Anbieters, geht das Produkt<br />

an den Kunden.<br />

Warum ist diese Preisflexibilisierung<br />

so hilfreich?<br />

Lass mich das anhand eines kleinen Beispiels<br />

aus dem Hotelsektor erklären: Ein Hotel ist<br />

nicht gut ausgelastet. Also senkt der Hotelbetreiber<br />

über einen bestimmten Zeitraum die<br />

Preise. Was passiert? Zunächst kommen die<br />

Gäste an, die zuvor zu höheren Preisen gebucht<br />

haben, und beschweren sich.<br />

Dann kommen Plattformen wie booking.com<br />

an und fordern, diese günstigen Preise ebenfalls<br />

auf ihren Plattformen abbilden zu dürfen.<br />

Zuletzt kommt dann noch der Marketingleiter<br />

an und warnt: „Mit diesen Rabattaktionen,<br />

und seien sie betriebswirtschaftlich noch so


Foto: © depositphotos / LDProd<br />

sinnvoll, schaden wir mittel- bis langfristig unserer<br />

Marke.“<br />

Das ist ein großes Problem. Es dauert lange,<br />

um eine Marke aufzubauen – aber durch eine<br />

Krise und daraus resultierende Rabatt-Aktionen<br />

kann die Reputation schnell schwinden.<br />

Rabatte lindern zwar kurzfristig den Lagerdruck,<br />

reduzieren den Lagerbestand, schaffen<br />

Liquidität im kleinen Umfang, aber: Sie zerstören<br />

die Marke.<br />

Du erkennst die Problematik, Ulvi. In diesem<br />

Fall verhindert die Transparenz des „einen klaren<br />

Preises“, dass der Hotelbetreiber betriebswirtschaftlich<br />

sinnvoll niedrige Preise setzen<br />

kann, ohne Schwierigkeiten von unterschiedlichen<br />

Stakeholdern zu bekommen.<br />

Was habe ich als Anbieter noch davon, auf<br />

der Plattform „Den Preis machst du“ Waren<br />

anzubieten?<br />

Der Vorteil besteht aus zwei Kernpunkten:<br />

1. Es besteht ein Annahmewahlrecht der Anbieter.<br />

Das heißt: Die Anbieterseite kann entscheiden,<br />

ob sie ein Preisangebot annimmt.<br />

Dadurch behält sie ausnahmslos die Kontrolle<br />

über die eigene Wirtschaftlichkeit und trägt<br />

kein Risiko.<br />

2. Die Nicht-Sichtbarkeit der annehmbaren<br />

Preise, zu denen Abschlüsse zustande kommen.<br />

Die Anbieterseite definiert einen Preisrahmen,<br />

den aber niemand kennt. Wird ein<br />

Preisangebot angenommen, weiß ich als Käufer<br />

nur: Mein Kaufangebot lag innerhalb des<br />

Preisrahmens. Ob das Angebot nach unten hin<br />

aber noch 100 Euro oder nur 1 Euro Toleranz<br />

hätte, erfahre ich nicht.<br />

Was bedeutet das für die Kundenseite?<br />

Für sie wird in gewisser Hinsicht der spielerische<br />

Jagdinstinkt geweckt. Denn die Kunden<br />

tappen ja nicht komplett im Dunkeln. Vor allem<br />

bei physischen Produkten ist es wichtig, dass<br />

es Orientierungspunkte gibt, Referenzpreise.<br />

Und davon gibt es in der Regel zwei. Einmal die<br />

unverbindliche Preisempfehlung (UVP) bzw.<br />

den Katalogpreis. Und einmal die von Kundenseite<br />

recherchierten Referenzpreise.<br />

Der UVP sollte stabil sein und sich nicht innerhalb<br />

von Stunden ändern. Kunden wissen,<br />

dass solche Preise eher hoch sind. Also recherchieren<br />

sie im Internet, was es noch für Preise<br />

gibt und erhalten tatsächliche Marktpreise.<br />

Damit haben sie zwei Orientierungspunkte:<br />

UVP und recherchierte Referenzpreise.<br />

Auf dieser Basis ermitteln die Kunden einen<br />

individuellen Preisrahmen, „von bis“, in dem<br />

sie sich bewegen können. Daraus entsteht aus<br />

meiner Sicht der fairste Preis überhaupt, weil<br />

einerseits jeder Kunden seinen Wunschpreis<br />

bietet und andererseits die Preise für die Anbieter<br />

sauber bleiben. Wie aggressiv er bietet,<br />

entscheidet dabei jeder Kunde selbst.<br />

Hinzu kommt ja auch, welchen emotionalen<br />

Wert ich dem angebotenen Produkt gebe.<br />

Manche Menschen geben nur wenig für ihren<br />

Fernseher aus, aber lassen sich die Flasche


Wein 100 Euro kosten. Heutzutage ist das rein<br />

physische Produkt nur noch zu 20–30 Prozent<br />

kaufentscheidend. Die restlichen 70–80 Prozent<br />

kommen über die Emotionen, den Zusatznutzen<br />

„beyond the product“.<br />

Das bedeutet: Nicht immer biete ich für den<br />

recherchierten Warenpreis, sondern auch<br />

für den persönlichen Warenwert, oder<br />

nicht?<br />

Ja und nein. Am Ende geht es vielen Käufern<br />

schon darum, einen guten Preis zu erzielen.<br />

Aber wir hatten auch schon mal medizintechnische<br />

Geräte für den persönlichen Bedarf im<br />

Angebot. Ein Messgerät zur Erkennung bestimmter<br />

Herzrhythmusstörungen. Der UVP<br />

lag bei 249 Euro. Hier war es schon interessant<br />

zu beobachten: Bieten Interessenten auch<br />

weniger, wenn es um ihre Gesundheit geht?<br />

Oder noch zugespitzter ausgedrückt: Was ist<br />

mir meine Gesundheit wert? In der Regel haben<br />

sich die Kunden tatsächlich stark am UVP<br />

orientiert. Manche haben etwas mehr geboten,<br />

andere etwas weniger.<br />

Für den Anbieter war das auch eine kleine<br />

Marktstudie, denn: Das Gerät war neu, und<br />

über unsere Plattform konnte der Hersteller<br />

einen guten Preis- und Produkttest machen.<br />

Neben dem Preistest. Wann lohnt es sich<br />

für die Anbieterseite, deine Plattform zu<br />

nutzen?<br />

Es lohnt sich, wenn Anbieter oder Hersteller<br />

ihren Lagerbestand reduzieren möchten, damit<br />

neue Ware reinkommen kann. Oder, um Liquidität<br />

zu schaffen. Aber auch, um neue Kunden<br />

zu gewinnen, die sonst nicht auf das Produkt<br />

aufmerksam geworden wären.<br />

Das Konzept hinter „Den Preis machst du“<br />

ist sehr innovativ. Warum haben so viele<br />

Händler Schwierigkeiten damit, innovative<br />

Absatzwege zu finden?<br />

Das kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung<br />

in Großunternehmen bewerten. Hier gilt:<br />

Wenn du mit neuen Ansätzen startest, als Corporate-Start-up,<br />

dann bist du in der Firma als<br />

Schnellboot unterwegs. Doch du bewegst dich<br />

in einem Umfeld, in dem alle Prozesse auf die<br />

großen Containerschiffe ausgerichtet sind.<br />

Foto: © depositphotos / CITAlliance<br />

Und in so einem Umfeld ist es wahnsinnig mühselig,<br />

wirklich Kraft auf die Strecke zu bringen.<br />

Selbst dann, wenn die Verantwortlichen deine<br />

Initiative gutheißen: Die starren Strukturen<br />

und langwierigen Prozesse erschweren es,<br />

kleine Einheiten problemlos in das Tagesgeschäft<br />

von großen Unternehmen zu integrieren.<br />

Hinzu kommt: Große Unternehmen haben<br />

oftmals Angst davor, mit neuen Absatzwegen<br />

ihr bestehendes Tagesgeschäft zu kannibalisieren.<br />

Wobei sie eigentlich genau das tun sollten,<br />

bevor es jemand anderes macht. Lass uns<br />

noch einen Blick in die nahe Zukunft werfen:<br />

Worin siehst du die größten Herausforderungen<br />

für E-Commerce-Plattformen<br />

und Händler in der Zukunft?<br />

Ich bin keine Zukunftsforscher und kann nur<br />

meine eigene Wahrnehmung widergeben: Ich<br />

glaube, der Kundenservice spielt in Zukunft<br />

eine zunehmend wichtige Rolle, weil er in das<br />

Kundenerlebnis einzahlt. Und hier scheint es<br />

fast unmöglich, die großen Amazons und Co<br />

einzuholen, die in der Lage sind, einen unschlagbaren<br />

Kundenservice zu bieten.<br />

Selbst wenn ich als neues Unternehmen<br />

ein Produkt habe, das in einem anderen Kanal<br />

günstiger ist als bei Amazon, gehen viele Kunden<br />

trotzdem zum Giganten, denn: Sie kennen<br />

das neue Unternehmen nicht – und Amazon ist<br />

schnell bei der Lieferung und bei der Problemlösung.<br />

Die Challenge der Zukunft liegt also<br />

darin, sich gegen diesen brutal effizienten Kundenservice<br />

der großen Player durchzusetzen.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/die-preisebleiben-sauber


!<strong>AYCON</strong> Principles of<br />

Sales Excellence<br />

Alle im Team !<strong>AYCON</strong> akzeptieren und<br />

praktizieren diese Prinzipien.<br />

Ausnahmslos!<br />

„Wer nicht mehr will,<br />

als er kann, bleibt unter seinem<br />

Können!“<br />

Herbert Marcuse<br />

19.07.1898 – 29.07.1979<br />

Philosoph, Politologe & Soziologe<br />

1. Wir im Vertrieb sind<br />

Jäger. Wir sind immer<br />

auf der Jagd nach<br />

Geschäften.<br />

2. Wir sind immer auf<br />

der Suche nach<br />

guten Geschäftsmöglichkeiten.<br />

3. Wir sind ständig auf der<br />

Suche nach dem Ausbau<br />

unserer Marktanteile.<br />

4. Wir sind immer vorn<br />

dabei! Wir sind immer<br />

vorn!<br />

5. Wir lieben es, in unseren<br />

Märkten zu sein.<br />

Vor Ort. Im persönlichen<br />

Kontakt mit unseren<br />

Kunden.<br />

6. Wir sind „Tu-er“ – wir<br />

sind MACHER. Nicht<br />

Verwalter!<br />

7. Wir sehen und ver stehen<br />

SALES EXCELLENCE<br />

als die Fähigkeit,<br />

unsere Umsatzziele<br />

zu erreichen – und<br />

zu übertreffen.<br />

8. Wir sind<br />

verkaufsorientiert!<br />

9. Wir sind profitorientiert!<br />

10. Wir wollen unsere<br />

Marktanteile ausbauen!<br />

11. Wir sind die Speerspitze<br />

unseres Unternehmens<br />

in unseren Märkten!<br />

12. Wir verlangen viel<br />

von uns selbst.


13. Wir verlangen sehr<br />

viel von unseren<br />

Geschäftspartnern.<br />

14. Wir gehen immer<br />

die „Extrameile“,<br />

um unsere Ziele<br />

zu erreichen.<br />

15. Wir sind Botschafter<br />

unseres Unternehmens,<br />

unserer Marke,<br />

unserer Mannschaft!<br />

16. Wir lieben es, Dinge<br />

möglich zu machen.<br />

17. Wir sind Problemlöser!<br />

Keine Problembeschreiber.<br />

18. Wir liefern Ergebnisse.<br />

Keine Erklärungen.<br />

19. Das Team hinter uns<br />

kann auf uns zählen.<br />

Immer.<br />

20. Wir kennen den Markt.<br />

21. Wir teilen alle wichtigen<br />

Informationen in<br />

unseren Teams.<br />

22. Wir sind die<br />

Aufklärungs einheit<br />

unseres Unternehmens!<br />

23. Wir sind wie Feuerwehrleute<br />

– wir laufen n icht<br />

vor dem Feuer davon.<br />

Wir gehen dahin!<br />

24. In unserem Geschäft<br />

sind wir die Elite.<br />

25. Wir arbeiten hart.<br />

Und wir feiern hart –<br />

u nse re E r fol g e.<br />

26. Wenn wir die Antwort<br />

nicht kennen – wir<br />

besorgen sie für Dich.<br />

27. Jeder von uns ist ein<br />

Profi mit den höchsten<br />

Ansprüchen an sich<br />

selbst.<br />

28. Wir erwarten das meiste<br />

von uns.<br />

29. Und wir erwarten viel<br />

von unseren Partnern!<br />

30. Wir machen Dinge<br />

möglich!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

aycon.biz/blog/aycon- principles-ofsales-excellence


Wir suchen geländefähige<br />

Manager mit Charakter<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Georg Larch<br />

Dieses Mal spreche ich mit Georg Larch,<br />

Managing Partner Interim Management<br />

Deutschland & Global Co-Leader Interim<br />

Management bei Boyden. Boyden ist die<br />

älteste Executive-Search-Beratung der Welt.<br />

Ein Gespräch über Interim- Vermittlung,<br />

Anforderungen an Interim Manager,<br />

Personenmarken und den Markt.<br />

Geschäftsfeldern Interim Management, Executive<br />

Search und Leadership Consulting aktiv.<br />

In Deutschland sind wir seit 1993 im Interim<br />

Management aktiv. Boyden ist auch Gründungsmitglied<br />

der Dachgesellschaft Deutsches<br />

Interim Management e. V. (DDIM). Wir<br />

haben einen hohen Anspruch an uns und unsere<br />

Austauschpartner.<br />

Georg, stell dich und Boyden bitte kurz vor.<br />

Georg: Ich bin Georg Larch, in Tirol geboren.<br />

Studiert habe ich BWL in Innsbruck und<br />

New Orleans. Danach habe ich bei Accenture<br />

in Wien angefangen und war auf Projekten in<br />

Deutschland, der Schweiz und Irland unterwegs.<br />

Nach vier Jahren bei Accenture habe<br />

ich ein Venture-Capital-finanziertes Start-up<br />

mitgegründet, aufgebaut und verkauft. Beim<br />

Käufer war ich dann 10 Jahre lang in der Medienbranche<br />

in leitenden Funktionen tätig und<br />

habe geholfen, das Unternehmen von 50 auf<br />

350 Mio. EUR erfolgreich zu entwickeln. Als ich<br />

das Unternehmen verließ, war ich kurzzeitig<br />

interimistisch tätig – und bin dann zur Vermittlungsseite<br />

gewechselt.<br />

Seit 2016 bin ich Partner bei Boyden – eine<br />

der ältesten Personalberatungen der Welt.<br />

Heute gehören wir zu den führenden Personalberatungen<br />

und sind in 45 Ländern mit den<br />

Foto: © depositphotos / KopoPhoto


Entscheidend ist aber, dass wir einen gewissen<br />

Bekanntheitsgrad haben, denn: Wichtig ist<br />

nicht, wen wir kennen, sondern wer uns kennt.<br />

Ulvi, wie siehst du Boyden als Provider und<br />

Georg als Interim-Berater?<br />

Ulvi: Es gibt ca. 175 Interim-Provider im deutschsprachigen<br />

Raum. Da sind viele kleine Firmen<br />

dabei, einige Massenfabriken – und wenige<br />

Boutiquen in unterschiedlichster Größe.<br />

Boyden zählt für mich zu den Top 3 Providern<br />

in der DACH-Region.<br />

Was mir an Boyden und speziell an Georg<br />

gefällt: Er ist ein Netzwerker und sucht den<br />

persönlichen Kontakt. Als Interim Manager ist<br />

man bei Boyden nicht nur eine Zeile in der Excel-Tabelle.<br />

Georg kennt mich, weiß wie ich ticke<br />

und vermittelt mir dadurch viel passendere<br />

Interim-Mandate. Ich fühle mich sehr gut informiert<br />

und aufgehoben bei Georg.<br />

Georg: Wir kommen aus dem Executive Search,<br />

das anders arbeitet als klassisches Interim Providing.<br />

Wir kombinieren beides. Unser Qualitätsanspruch<br />

ist dadurch ein anderer. Uns geht<br />

es nicht um das schnelle Geschäft.<br />

Mir ist lieber, ein Projekt weniger zu haben<br />

– aber dafür die richtigen Projekte. Wir<br />

suchen Leute, die sich mit Spaß in komplexe<br />

Herausforderungen einarbeiten. Leute mit Charakter.<br />

Und Ulvi ist so einer. Übrigens ist Ulvi<br />

der Interim Manager, den ich am häufigsten<br />

vermittelt habe.<br />

Welche Anforderungen stellt ihr an<br />

Interim Manager, die in euer Portfolio<br />

aufgenommen werden möchten?<br />

Georg: Einerseits gibt es Standardanforderungen:<br />

Wir suchen Leute, die schon erfolgreich<br />

in leitenden Positionen – auch im Mittelstand<br />

– waren, eine oder mehrere Branchen gut kennen<br />

und dort viel gesehen haben. Manager,<br />

die ein Gespür für Unternehmen und Märkte<br />

haben. Entscheidend ist aber immer die<br />

Persönlichkeit. Wir wollen Interim Manager, die<br />

schnell handlungsfähig sein können und sofort<br />

produktiv sind, Leute mit einem großen Selbstbewusstsein<br />

und Selbstvertrauen. People Mover,<br />

die Menschen mitnehmen und nachhaltige<br />

Veränderungen anstoßen können. Und: Manager,<br />

die „geländefähig“ sind.<br />

Wie meinst du das?<br />

Georg: Interim Manager kommen als Fremdkörper<br />

in das Kundenunternehmen hinein –<br />

und werden von allen Internen genau unter<br />

die Lupe genommen. Wenn der Interim Manager<br />

nicht in der Lage ist, in kurzer Zeit seinen<br />

Mehrwert zu untermauern, wird er es später im<br />

Projekt sehr schwer haben. Darum macht eine<br />

starke Persönlichkeit einen erfolgreichen Interim<br />

Manager aus.<br />

Ulvi hat zwei großartige Eigenschaften: ein<br />

hohes Selbstbewusstsein und Demut. Das<br />

kommt nur selten vor.<br />

Ulvi: Ich als Interim Manager muss darauf<br />

achten, dass der Mandant happy ist. So, wie<br />

Boyden ein Qualitätsmerkmal für mich und für<br />

Kunden ist, bin auch ich eine Art Visitenkarte<br />

für Boyden. Diese Konstellation befruchtet sich<br />

also gegenseitig. Und dieses Dreiecksverhältnis<br />

wird nur von wenigen Providern verstanden.<br />

Georg, was erwartest du von der<br />

Zusammen arbeit der Interim Manager<br />

mit Kundenunternehmen?<br />

Georg: Die beste Zusammenarbeit hat man mit<br />

selbstbewussten Kunden. Wer für gestandene<br />

Manager arbeitet, die kein Konkurrenzverhalten


an den Tag legen, sondern das Wissen der Interim<br />

Manager für sich nutzen – dann führt das<br />

Projekt fast immer zum Erfolg.<br />

In einem Mandat mit Ulvi gab es einen Geschäftsführer,<br />

der überhaupt keine Allüren hatte.<br />

Denn er wusste selbst: „Ich habe so viel zu<br />

tun, also gebe ich es dankend an einen Fachmann<br />

auf Augenhöhe ab.“ Dieses Mindset vermitteln<br />

wir auch immer unseren Kundenunternehmen:<br />

Nutzen Sie die Stärken des Interim<br />

Managers.<br />

Gute Manager machen das, lassen sich coachen<br />

und schöpfen das Erfahrungswissen der<br />

Interim Manager aus. Beispielsweise im ersten<br />

Projekt mit Ulvi: Ein Kunde suchte einen Interim<br />

Manager, der eine Ländergesellschaft restrukturieren<br />

und den Vertrieb stärken kann.<br />

Wir hatten einen Kandidaten aus der Branche<br />

des Kunden, aber ich habe auch Ulvis Profil ins<br />

Rennen geschickt – absolut branchenfremd.<br />

Der Kunde hat sich für Ulvi entschieden, weil<br />

er neben dem Fachwissen in Restrukturierung<br />

und Vertrieb als Mensch perfekt zum Unternehmen<br />

passte.<br />

Das funktioniert, weil Ulvi uns begeistert<br />

hatte und wir von ihm überzeugt waren – aber<br />

auch, weil wir den passenden Kunden parat<br />

hatten. Starke Persönlichkeiten wie Ulvi brauchen<br />

starke Kunden.<br />

Ulvi ist als Interim Manager eine starke Personenmarke.<br />

Kann das nicht auch problematisch<br />

für Provider sein, wenn ein Interim<br />

Manager als Marke zu sehr strahlt?<br />

Georg: Nein, das ist für uns überhaupt kein<br />

Problem. Im Gegenteil: Wir glauben, dass<br />

starke Persönlichkeiten zu uns passen. Wenn<br />

der Charakter passt, freuen wir uns, wenn der<br />

Interim Manager einen starken Markenauftritt<br />

hat. Das spricht auch für uns, dass solche<br />

Manager in unser Portfolio aufgenommen<br />

werden möchten. Wichtig ist immer, dass<br />

die Persönlichkeiten in Kundenunternehmen<br />

passen.<br />

Ulvi, wie siehst du das?<br />

Ulvi: Als starke Marke habe ich natürlich den<br />

Luxus, auch eigenständig Mandate an Land<br />

zu ziehen. Aber die Mandate, die mir Georg<br />

vermittelt hat, hätte ich niemals allein bekommen.<br />

Food, Lebensmittelsicherheit, Medical<br />

Devices, Elektromobilität. Ich habe den Zugang<br />

zu Kundengruppen, die ich ohne Georg nicht<br />

hätte, weil sie nicht auf meinem Radar wären.<br />

Foto: © depositphotos / everythingposs<br />

Foto: © depositphotos / stockasso


Und so erweitere ich mit Boyden auch meinen<br />

eigenen Kenntnisstand und meine Führungsskills.<br />

Vielleicht lautet die Erfolgsformel: Guter<br />

Provider + guter Ruf = Top Mandate.<br />

Georg: Den meisten Kunden fehlt ja nicht das<br />

Fachwissen, sondern das Leadership-Wissen<br />

und die Fähigkeit, in kurzer Zeit neue Strukturen<br />

aufzubauen, Prozesse zu entwickeln oder<br />

Bereiche zu verändern.<br />

Wie wichtig ist für Boyden die Kommunikation<br />

zwischen Provider und Interim<br />

Manager – auch während eines Mandats?<br />

Georg: Eine vertrauensvolle Kommunikation<br />

ist sehr wichtig. Regelmäßiger Austausch zwischen<br />

Interim Manager und Provider hilft beiden<br />

Seiten, up to date zu bleiben. Vor allem,<br />

wenn sich etwas ändert, ist die Kommunikation<br />

wertvoll. Denn so kenne ich die Situation<br />

der Interim Manager – und weiß, wem ich auch<br />

kurzfristig mal ein Mandat anbieten kann.<br />

Noch ein kleiner Blick auf den Interim-Management-Markt:<br />

Georg, wie bewertest du<br />

die Entwicklung des Marktes <strong>2022</strong> im Vergleich<br />

zu den beiden Vorjahren?<br />

Georg: Den gesamten Markt kennen wir nicht.<br />

Aber was wir sagen können: <strong>2022</strong> ist ein spannendes<br />

Jahr mit einer hohen Dynamik.<br />

Unternehmen stehen vor vielen Veränderungen:<br />

Ressourcenknappheit, Lieferengpässe,<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel,<br />

Krieg. Und gerade in solchen Situationen<br />

zeigt sich, ob Unternehmen mit den passenden<br />

Führungskräften besetzt sind oder nicht. Und<br />

bei vielen ist das nach den beiden Corona-Jahren<br />

nicht mehr der Fall. Zum Jahresbeginn hat<br />

sich die Spreu vom Weizen getrennt – und der<br />

Veränderungsbedarf ist gestiegen.<br />

Es gibt post-coronabedingte Sonderthemen:<br />

Beispielsweise gab es einen großen Bedarf<br />

im HR-Bereich. Wir haben in den letzten<br />

18 Monaten zahlreiche Interim-HR-Manager<br />

vermittelt. Auch Supply Chain und Einkauf sind<br />

solche Sonderthemen – und Bereiche, in denen<br />

wir viel vermittelt haben.<br />

Und aus Branchensicht, was hat sich für<br />

Boyden am Markt getan?<br />

Georg: Automotive und Maschinen-/Anlagenbau<br />

sind große Branchen, in denen traditionell<br />

ein hoher Bedarf an Interim Management<br />

herrscht. Zusätzlich zu diesen Branchen vermitteln<br />

wir immer mehr Interim-Mandate in<br />

andere Branchen z. B. in die Digitalbranche,<br />

also: E-Commerce-Unternehmen, Softwareas-a-Service-Unternehmen<br />

und andere digitale<br />

Dienstleister. Ein absoluter Wachstumsmarkt,<br />

auch für Interim Management.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/wir-suchen-<br />

„<br />

gelandefahige-manager-mit-charakter<br />

Die Mandate, die mir<br />

Georg vermittelt hat,<br />

hätte ich niemals alleine<br />

erhalten.<br />

Ulvi I. AYDIN<br />


Post-Covid-Wirtschaft ist das<br />

New Normal.<br />

„<br />

I never dreamed<br />

about success.<br />

I worked for it.<br />

Estée Lauder<br />

„<br />

Im März <strong>2022</strong> veröffentlichte die Dachgesellschaft<br />

Deutsches Interim Management e. V.<br />

(DDIM) eine Prognose für dieses Jahr. Darin<br />

waren folgende Aussichten aufgelistet:<br />

Foto: © depositphotos / alexlmx<br />

Aus Gesprächen mit Interim-Kollegen sowie aus<br />

eigener Erfahrung kann ich sagen: Diese Prognosen<br />

haben den Nagel voll auf den Kopf getroffen!<br />

Die Marktentwicklung ist bombastisch.<br />

• Interim-Management-Markt wird <strong>2022</strong><br />

auf über 2,5 Mrd. Euro wachsen<br />

• 12.000 Interim Manager stehen Ende<br />

<strong>2022</strong> für Herausforderungen der Unternehmen<br />

bereit<br />

• Tagessätze entwickeln sich positiv und<br />

spiegeln das hohe Qualitätsniveau wider<br />

• Auslastungsquote der Interim Manager<br />

wird <strong>2022</strong> auf über 90% steigen<br />

(Quelle: DDIM)<br />

Interim Management:<br />

die Booster-Impfung<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2022</strong> sieht der Markt exzellent<br />

aus. Man kann beobachten! Interim Manager<br />

werden noch stärker akzeptiert als vor der<br />

Pandemie. In unzähligen Unternehmen ist das<br />

Verständnis bei Verantwortlichen gestiegen:<br />

Externes Know-how, geballtes Erfahrungswissen,<br />

Hands-on-Mentalität und Möglichmacher<br />

in einer Person auf Zeit zu holen, beschleunigt<br />

die Unternehmensentwicklung enorm!<br />

Kein Wunder. Krisen waren<br />

schon immer Erfolgstreiber.<br />

Foto: © depositphotos / halfpoint<br />

Durch die Corona-Pandemie haben Unternehmen<br />

gemerkt: Wir können nicht mehr erfolgsverwöhnt<br />

in sich ändernden Märkten umhertreiben.<br />

Wir brauchen wieder Wind in den<br />

Segeln. Wir müssen Fahrt aufnehmen, um in<br />

der dynamischen Zukunft zu bestehen – und<br />

auch in 5 Jahren noch oben mitzuspielen.<br />

Interim Manager sind dieser Wind in den<br />

Segeln. Sie sind die Booster-Impfung für die<br />

Post-Covid-Wirtschaft!


Für ein erfolgreiches<br />

New Normal<br />

Denn die Post-Covid-Wirtschaft ist das New<br />

Normal. Die Dinge haben sich verändert – und<br />

werden sich verändern. Unternehmen müssen<br />

veränderungsbereit sein und kontinuierlich Resilienz<br />

aufbauen. Und genau dafür sind Interim<br />

Manager die richtigen. Ihre harte Arbeit zahlt<br />

sich aus.<br />

Interim Manager sind die Management- Elite<br />

der Wirtschaft. Sie arbeiten hart, sind in der<br />

Lage, ganze Unternehmensgruppen mit ihrer<br />

Energie mitzureißen – und sorgen für einen<br />

Return-on-Investment im dreistelligen Prozentbereich.<br />

Dass sich der Markt so gut entwickelt,<br />

liegt am Bewusstsein der Kundenunternehmen<br />

und an der High-Performance-Leistung aller<br />

Interim Manager und Managerinnen.<br />

Chapeau, liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Weiter so! Boostern wir die Wirtschaft weiter<br />

Richtung Erfolg!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/post-covid- wirtschaftist-das-new-normal<br />

Foto: © depositphotos / rdonar


Taugst Du als Manager?<br />

Gejammer löst keine Probleme!<br />

Über lösungsorientiertes<br />

Denken und Handeln<br />

Taugst Du als Manager?<br />

Management bedeutet immer u. a. mit 80% Information<br />

eine 100%-Entscheidung zu treffen<br />

Unklarheiten gehören dazu. Schwierigkeiten<br />

und Erschwernisse und Hürden und nahezu<br />

täglich wechselnde Parameter auch. Wer das<br />

nicht akzeptiert, wer darüber lamentiert, taugt<br />

nicht als Manager.<br />

Ein Manager muss die<br />

Klarheit schaffen und<br />

Orientierung geben.<br />

Wenn einer aus dem Management – egal ob<br />

Top- oder Mittel-Management – sich beschwert,<br />

keine Lösungen anbietet, „rummault“,<br />

nicht in Alternativen und in Lösungsvorschlägen<br />

denkt, gehört er aussortiert. Gegen etwas<br />

sein – das kann jeder Schwachkopf! Jeder Idiot<br />

kann das. Teddy Roosevelt sagte mal: „Complaining<br />

about a problem without proposing a<br />

solution is whining!“<br />

Frei nach !<strong>AYCON</strong> übersetzt: „Wenn Du Dich<br />

nur über Probleme beschwerst und meckerst,<br />

ohne eigene Vorschläge zu machen, dann jammerst<br />

Du nur!“ Und Jammerer braucht kein<br />

Unternehmen!<br />

Dann gilt !<strong>AYCON</strong>s Regel 7:<br />

„EIN PROBLEM ZU LÖSEN, HEISST (FAST IM-<br />

MER), SICH VON DEM PROBLEM ZU LÖSEN!“<br />

Denn dann ist der Jammerer selbst das Problem.<br />

In den schwankenden Märkten unserer<br />

Foto: © depositphotos / Rangizzz<br />

Wirtschaftswelt lauern überall Herausforderungen.<br />

Sonst wäre Unternehmertum auch<br />

langweilig, oder?<br />

Geht nicht, gibt’s nicht!<br />

Leider sieht nicht jeder Mensch Herausforderungen<br />

und Probleme als spannende Möglichkeit,<br />

etwas zu verändern und zu gestalten – den<br />

Unternehmergeist auszuleben. Viele Manager<br />

und Mitarbeitende sind immer noch stark problemorientiert:<br />

„Das geht nicht.“<br />

„Das haben wir aber sonst immer<br />

anders gemacht.“<br />

„Der Lieferant kann nicht<br />

zeitgerecht liefern.“<br />

Ja und? Dann sorgen Sie dafür, dass es geht!<br />

Dann machen Sie es halt dieses Mal anders!<br />

Dann versuchen Sie, dem Lieferanten<br />

entgegenzukommen oder suchen Sie sich<br />

eine Alternative! Wie gesagt: Probleme zu


lösen, heißt (fast immer), sich von den Problemen<br />

zu lösen. Mental oder in der Aktion!<br />

Suchen Sie nach einer Lösung! Gejammer löst<br />

keine Probleme!<br />

Reine Kopfsache<br />

In meiner 35-jährigen Berufserfahrung – davon<br />

seit 17 Jahren als Interim Manager, Coach und<br />

Beirat – habe ich gelernt: Viele Probleme sind<br />

kopfgemacht.<br />

Menschen verschanzen sich in ihrer Komfortzone.<br />

Und sobald eine Veränderung (in<br />

den Prozessen, Abläufen, Zielen oder Herangehensweisen)<br />

auftaucht, erscheint sie wie<br />

ein übergroßes Problem. Ein unüberwindbares<br />

Hindernis, ein Monster, das die Komfortzone<br />

anknabbert. Dass es sich dabei in der Regel nur<br />

um einen Scheinriesen handelt, der auch noch<br />

den eigenen inneren hinderlichen Glaubenssätzen<br />

entspringt, erkennen die wenigsten.<br />

Veränderungen sind<br />

heute Normalzustand.<br />

Wenn Verantwortliche und Mitarbeitende sich<br />

nur darüber aufregen, ohne eigene Lösungsansätze<br />

beizusteuern, dann sind sie nutzlos<br />

für das Unternehmen. An dieser Stelle muss<br />

ich „Teddy“ Recht geben: „Complaining about a<br />

problem without proposing a solution is called<br />

whining‘!”<br />

Wecken Sie Ihren<br />

Unternehmergeist!<br />

Ja, Sie können sich über wirtschaftliche Entwicklungen<br />

Sorgen machen. Absolut legitim.<br />

Aber den Kopf in den Sand zu stecken und einfach<br />

nichts zu tun, hat noch nie ein Problem<br />

gelöst. Warum aktivieren Sie nicht den Unternehmergeist<br />

in sich und bei Ihren Mitarbeitenden<br />

– und packen die Herausforderungen im<br />

Unternehmen an?<br />

Das wird schmerzhaft und sicherlich kein<br />

Spaziergang. Nicht alle werden den Weg mit Ihnen<br />

gehen. Lassen Sie diese Menschen ziehen.<br />

Sie brauchen Leute, die an Lösungen interessiert<br />

sind – und die den Weg dorthin mitgestalten<br />

und mitgehen möchten. Sobald der Weg<br />

beschritten und das Ziel erreicht ist, scheint<br />

auch wieder die Sonne für Ihre Organisation.<br />

Genießen Sie das und freuen Sie sich auf die<br />

nächste Krise. Denn sie kommt bestimmt! Es<br />

gibt übrigens noch ein sehr schönes und hierzu<br />

trefflich passendes Zitat: „Bei blitzschnell<br />

hereinbrechender Not und Verwirrung zeigt<br />

sich am besten, was der Mensch ist und was er<br />

kann.“ Wilhelm Karl Raabe (1831 – 1910), deutscher<br />

Schriftsteller, Vertreter des poetischen<br />

Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen<br />

Erzählungen, Novellen und Romane.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/taugst-du-als- manager<br />

Foto: © depositphotos / sbartsmediagmail.com


Mehr Qualität im<br />

Interim Management<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Siegfried Lettmann<br />

Heute spreche ich mit Siegfried Lettmann.<br />

Man kann wohl sagen, wir beide zählen zu<br />

den profiliertesten und bekanntesten Premium<br />

Interim Managern. Auch abgesehen davon<br />

haben wir einiges gemeinsam; etwa unsere<br />

Vision für einen neuen Exzellenz-Standard im<br />

Interim Management.<br />

ULVI: Hallo Siegfried! Ich freue mich sehr,<br />

dich wieder mal zu Gesicht zu bekommen.<br />

Ist ja schon eine Weile her …<br />

Siegfried: Die Freude ist ganz meinerseits!<br />

Ja, Tatsache! Wir haben uns schon eine Weile<br />

nicht mehr persönlich gesehen, das ist für uns<br />

doch etwas ungewöhnlich.<br />

ULVI: Ja, so ist das, wenn der Erfolg die Zeit<br />

auffrisst. Bei !<strong>AYCON</strong> hat sich ja viel getan,<br />

seit wir zum letzten Mal zusammengekommen<br />

sind. Du weißt ja, dass ich zunehmend<br />

mehr und mehr in Aufsichts- und Beiräten<br />

involviert bin.<br />

Siegfried: Ja. Eigentlich schwer zu glauben,<br />

dass jemand mit einer solchen Hands-on-Einstellung<br />

wie du das Geschehen als Beirat mitverfolgt.<br />

ULVI: Ist nicht so passiv, das hängt immer<br />

auch davon ab, wer es macht. Ich bin ein<br />

sehr aktiver Beirat und Aufsichtsrat. Ich berate,<br />

coache – und lege den Finger in Wunden,<br />

wenn es nötig ist. Genau das schätzt<br />

man ja an !<strong>AYCON</strong> und meiner Arbeit.<br />

Siegfried: Und was heißt es für !<strong>AYCON</strong>, also für<br />

deine !<strong>AYCON</strong> Management Consulting GmbH,<br />

wenn der Meister immer mehr Beirats- und Aufsichtsrats-Mandate<br />

übernimmt? Bleibt noch<br />

Zeit für das eigentliche Interim Management?<br />

ULVI: !<strong>AYCON</strong> ist und bleibt ein hochwertiger<br />

Anbieter von Interim Management. Es<br />

kann aber sein, dass es in einem gewissen<br />

Rahmen eine Neuaufstellung geben wird.<br />

Siegfried: Etwa in Form einer Kooperation mit<br />

anderen Interim Managern?<br />

ULVI: Das wäre jedenfalls eine perfekte<br />

Möglichkeit. Kooperationen sind<br />

!<strong>AYCON</strong> schon immer wichtig gewesen.<br />

„ Kooperation“, wohlgemerkt – ein<br />

Provider wird !<strong>AYCON</strong> sicher nicht.<br />

Aber auch so: Ich muss den Qualitätsund<br />

Exzellenz- Standard von !<strong>AYCON</strong>


Foto: © depositphotos / HayDmitriy<br />

garantieren, obwohl ich nicht alles selbst<br />

mache. Und da kommt ein weiteres Thema<br />

ins Spiel, nämlich CAMPUS45. Erklär du<br />

mal, was das ist!<br />

Siegfried: Gern. CAMPUS45 ist eine Akademie<br />

für Interim Manager – man kann sagen,<br />

ein geistiges Kind von uns beiden. CAMPUS45<br />

möchte einen Qualitätsstandard auf dem Interim<br />

Management-Markt etablieren.<br />

ULVI: Warum ist das nötig?<br />

Siegfried: Der Interim-Markt ist von außen<br />

schwer überschaubar. Im DACH-Raum gibt es<br />

15.000 Interim Manager, der Markt ist unstrukturiert<br />

und ohne Zugangsbeschränkungen.<br />

Eigentlich kann jeder sich als Interim Manager<br />

bezeichnen. Transparente Qualitätsnachweise<br />

gibt es sehr wenige.<br />

ULVI: Es braucht also Qualitätssiegel<br />

und dergleichen, damit die Kunden<br />

erkennen können: Dieser und jener<br />

Kandidat ist ein ernsthafter und<br />

vertrauens würdiger Anbieter.<br />

Siegfried: Genau. Bei Interim-Mandaten geht<br />

es oft um sehr viel. Nicht selten steht das<br />

erfolgreiche Fortbestehen der Unternehmen<br />

auf dem Spiel. Da muss man sicher sein können,<br />

dass man den Richtigen beauftragt.<br />

ULVI: Und hier setzt CAMPUS45 an. CAM-<br />

PUS45 bietet Top-Fortbildungen für Interim<br />

Manager an, um den Qualitätsstandard<br />

zu heben. Interim Manager sollen erfolgreich<br />

sein – und auch den Erfolg des Kundenunternehmens<br />

gewährleisten können.<br />

Siegfried: So ist es. In Zukunft soll dieses Angebot<br />

in eine Zertifizierung münden, damit<br />

auch die Kunden ein sichtbares Zeichen für die<br />

Qualität der Anbieter haben.<br />

ULVI: Und was genau ist dieses Angebot?<br />

Siegfried: CAMPUS45 unterstützt erfahrene<br />

Interim Manager dabei, noch professioneller<br />

zu werden. Es gibt aber auch Kursangebote für<br />

Neueinsteiger, Personen, die überhaupt erst<br />

überlegen, Interim Manager zu werden, und<br />

sogar ein mehrmonatiges Coaching für Interim-Start-ups.<br />

Die Seminare kombinieren verschiedene<br />

Formate von E-Learning bis hin zu<br />

Live-Webinaren. Sehr vieles davon kann online<br />

ablaufen.


ULVI: Du bist ja nicht nur sehr erfolgreich<br />

als Executive Interim Manager tätig, sondern<br />

auch schon länger Studienleiter der<br />

einzigen universitären Weiterbildung für<br />

Interim Manager, an der EBS Universität<br />

für Wirtschaft und Recht. Du bist wahrscheinlich<br />

der renommierteste Ausbilder<br />

für Interim Manager im ganzen deutschen<br />

Sprachraum.<br />

Siegfried: Ich denke, das kann man schon so<br />

sagen. Bei CAMPUS45 habe ich aber hochkarätige<br />

Unterstützung. Eine Professionalisierung<br />

der Branche samt Qualitätssiegel war ja<br />

unsere gemeinsame Idee. Dir ist der riesige Erfolg<br />

als Beirat in den letzten Monaten ein wenig<br />

dazwischen gekommen …<br />

ULVI: Ja, über kurz oder lang ist es aber immer<br />

noch der Plan, dass ich an CAMPUS45<br />

wesentlich aktiver mitwirke. Nicht nur, weil<br />

ich meine fast 20-jährige Praxiserfahrung<br />

einbringe – ich trage CAMPUS45 mit, und<br />

möchte auch gemeinsam mit CAMPUS45<br />

den Exzellenz-Gedanken vorantreiben.<br />

Viele Interim Manager sind schon gut in<br />

ihren Disziplinen – CAMPUS45 stellt sicher,<br />

dass sie „exzellent genug“ werden. Kein<br />

Kunde möchte weniger als das Optimum.<br />

Und da setzt sozusagen unsere Mission an.<br />

Siegfried: Ich freue mich darauf! Und ja, um<br />

Exzellenz geht es letztendlich. Für die Interim<br />

Manager – vor allem aber auch für die potenziellen<br />

Kunden. Exzellentes Interim Management<br />

heißt, dass Unternehmen umso mehr<br />

Mehrwert erhalten, wenn sie einen Manager<br />

auf Zeit einsetzen. Und CAMPUS45 sorgt dafür,<br />

dass diese Exzellenz schon von außen<br />

erkennbar wird.<br />

CAMPUS45 unterstützt Interim Manager,<br />

noch erfolgreicher zu werden. Von Einsteigerseminaren<br />

bis hin zu Kursen für erfahrene<br />

Interim-Profis. Aus der Praxis, für die Praxis.<br />

• Höhere Tagessätze<br />

• Höhere Auslastung<br />

• Fokus auf Deine Wunschmandate<br />

www.campus45.com<br />

Foto: © depositphotos / kasto


„Fang immer an, anzufangen!<br />

Hör nie auf, anzufangen!<br />

Hör auf, aufzugeben!<br />

Hör auf, aufzuhören!“<br />

Ulvi I. AYDIN


Bist Du die Person,<br />

die Du gebraucht hättest,<br />

als Du jung warst?<br />

„Die Jugend ist die Zeit, die Weisheit zu lernen.<br />

Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.<br />

“<br />

Jean-Jaques Rousseau<br />

Der Mensch sieht sich selbst etwas jünger,<br />

als seine Umwelt ihn wahrnimmt. Das ist<br />

faktisch immer so. Das kann bei Managern<br />

ab 45 plus dann sehr skurrile Züge annehmen:<br />

Wer sich in diesem Alter immer noch über<br />

jede Kleinigkeit beschwert, Aufgaben nicht<br />

abgeben kann, will, möchte oder sich von<br />

komplexen Herausforderungen aus der Bahn<br />

werfen lässt, wird seiner Seniorität wirklich<br />

nicht gerecht!<br />

den Weg zu bereiten und sie auf ihrem Weg<br />

zu begleiten. Sein Wissen weiterzugeben – ja,<br />

gerne zu teilen! Das geht nicht mit Meckern<br />

und Um-sich-Schlagen! Die Umwelt eines<br />

Senior Managers erwartet Seniorität, also:<br />

Unaufgeregtheit, Souveränität und Inspiration.<br />

Und: Orientierung! Ein Senior Manager<br />

macht seine Mitmenschen besser. Wer das<br />

nicht wahr- und annimmt, wer das nicht wirklich<br />

WILL, ist noch nicht in der Seniorität angekommen<br />

– und verfehlt seine Rolle.<br />

Was bedeutet Seniorität?<br />

Ja, Seniorität hat etwas mit dem Alter zu tun<br />

– im Business-Kontext aber vor allem mit der<br />

Berufs- und Lebenserfahrung. Und Erfahrung<br />

ist die Summe der gemachten Fehler und gefeierten<br />

Erfolge! Es hat auch was mit Kompetenz<br />

zu tun! Kompetenz wird in der Verhaltensforschung<br />

definiert als die Trinität aus<br />

• Wissen<br />

• Wollen<br />

• Können<br />

Die Aufgabe eines Senior Managers 45 plus<br />

ist es, jüngere Menschen zu inspirieren, ihnen<br />

Mehr Leben hinter sich,<br />

als vor sich<br />

Wenn Sie Manager 45 plus sind, denken Sie<br />

bitte daran: Sie haben mehr Leben hinter sich,<br />

als vor sich. Das sagt einem schon alleine<br />

die Versicherungsmathe matik. Sie sollten<br />

die nächsten 40 Jahre lieber bodenständig<br />

und souverän in Ihrem Umfeld auftreten.<br />

Wie waren Sie denn, als Sie 25 Jahre alt<br />

waren? Haben sie sich einen Mentor wie<br />

Mr. Miyagi bei Karate Kid gewünscht?<br />

Wie haben Sie zu den damals 50-jährigen<br />

Managern geschaut? Seien Sie die Person, die<br />

Sie gebraucht hätten, als Sie jung waren!


Ihre Umgebung wünscht sich, erwartet von<br />

Ihnen als Senior Manager:<br />

• Orientierung<br />

• Impulse<br />

• Inspiration<br />

• Kluge Perspektiven<br />

• Gute Gedanken-Angebote<br />

Wie viel Prozent Seniorität<br />

haben Sie bereits erreicht?<br />

Fragen Sie sich nun: Auf einer Skala von 0<br />

bis 100 – wieweit sind Sie schon die seniore<br />

Person, die Leitplanken setzt, Inspiration gibt,<br />

Souveränität ausstrahlt und junge Mitarbeiter<br />

weiterentwickelt? Und: Wollen Sie überhaupt<br />

diese Person sein? In meinen Gesprächen<br />

mit Managern stelle ich diese Fragen. Direkt.<br />

Scharf. Tacheles. Hilfreich. Senior Manager<br />

müssen ein Umfeld der Möglichkeiten kultivieren.<br />

Sie sind erfahrene Mentoren, die ihre<br />

Leute besser machen, als sie es selbst einmal<br />

waren.<br />

Was denken Sie?<br />

Wie sehen Sie die Rolle eines Manager 45 plus?<br />

Was verstehen Sie unter Seniorität? Ich freue<br />

mich auf Ihre Anmerkungen, Hinweise und<br />

Widersprüche.<br />

Orientierung geben!<br />

www.aycon.biz<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/bist-du-die-person-diedu-gebraucht-haettest-als-du-jung-warst


Die drei Phasen von<br />

Unternehmen<br />

Unternehmen durchlaufen immer drei sich<br />

wiederholende Phasen: Restrukturierung,<br />

Konsolidierung, Wachstum. Jede Phase<br />

erfordert einen eigenen Managementansatz.<br />

Aber wann sitzt die passende Führungskraft<br />

am Hebel? Eine existentielle Frage!<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.<br />

Erstens: Die Gesellschafter schmeißen das<br />

Personal-Karussell an und setzen immer denjenigen<br />

Geschäftsführer auf den Thron, von dem<br />

sie die höchste Kompetenz in der jeweiligen<br />

Phase erwarten. Oder zweitens: Verantwortliche<br />

beobachten ihr Unternehmen sehr genau<br />

und ändern ihren eigenen Management-Stil je<br />

nach Phase, in der sie sich befinden. Letztere<br />

Möglichkeit ist definitiv nachhaltiger. Doch sie<br />

ist auch komplexer. Nicht jeder Manager ist in<br />

der Lage, seinen Stil an die äußere Umgebung<br />

anzupassen. Ist das erlernbar? Ja. Im folgenden<br />

finden Sie Beispiele von Managementtypen<br />

in den jeweiligen Phasen.<br />

Restrukturierung: Blut,<br />

Schweiß und Tränen<br />

Eine Restrukturierung ist erforderlich, wenn<br />

„das Kind in den Brunnen gefallen“ ist, also:<br />

Wenn das Unternehmen Frühwarnsignale nicht<br />

erkannt hat und finanziell in der Krise steckt.<br />

Eine Not-Operation ist erforderlich. Es gilt, lebenserhaltende<br />

Maßnahmen einzuleiten, also<br />

für die Liquiditätssicherung zu sorgen: Kosten<br />

runter, Preise rauf. Man kann es auch so ausdrücken:<br />

Aus der OP den Weg in die Pathologie<br />

vermeiden und den Patienten in die Krankenstation<br />

bringen. Visionen? Haben gerade keinen<br />

Platz. Hier braucht es freudige Macher,<br />

bodenständige Architekten und disziplinierte<br />

Umsetzer, die das Ruder herumreißen, um mit<br />

den Leistungsträgern wieder auf Kurs zu kommen.<br />

Einer der stärksten Krisenmanager in Europa<br />

war Winston Churchill, der Großbritannien<br />

Foto: © depositphotos / chungking<br />

im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland<br />

führte – und der demoralisierten Gesellschaft<br />

Durchhaltewillen, Mut und Hoffnung einflößte,<br />

wie in seiner bekannten „Blut, Schweiß und<br />

Tränen“-Rede.<br />

Ein starkes Beispiel aus der Wirtschaft ist<br />

Ken Allen, Vorstandsmitglied der Deutschen<br />

Post AG. 2009 musste Allen als US-Chef von<br />

DHL Express das ohnehin schon marode – und<br />

nun von der Finanzkrise hart getroffene – Inlandsgeschäft<br />

abwickeln. Ein harter Brocken!<br />

Um DHL Express wieder auf Kurs zu bringen,<br />

strich Allen 15.000 Stellen, verkleinerte den<br />

Vorstand von 13 auf fünf und schloss das Europa-Hauptquartier,<br />

das in dieser Phase für ihn<br />

nur ein unnötiger Bürokratie-Apparat war. „Es<br />

war wie eine Operation am offenen Herzen“,<br />

erinnert sich Allen später an diese turbulente<br />

Phase. Doch genau das war notwendig. Der<br />

Turnaround war erfolgreich!<br />

Konsolidierung:<br />

Der Strategie-Marathon<br />

Das Schlimmste ist vorüber, das Unternehmen<br />

ist dabei, sich zu stabilisieren. Nun müssen<br />

Schlachtpläne für die Markteroberung geschmiedet<br />

werden. Dabei müssen Verantwortliche<br />

schauen: Wo sind wir wirklich stark, und<br />

was ist überflüssig? Weitsichtige Strategen,<br />

kreative Denker und kluge Wirtschafter sind<br />

gefragt, die den Laden wieder an die Spitze<br />

treiben wollen. Wichtig in dieser Phase: agieren,<br />

wie ein Langstreckenläufer, nicht wie ein


Sprinter. Auf Markt- und Kundenveränderungen<br />

achten und das eigene Geschäftsmodell<br />

immer wieder kritisch hinterfragen.<br />

Elmar Degenhart, seit 2009 Vorstandsvorsitzender<br />

der Continental AG, ist ein Top-Konsolidierungsmanager.<br />

Degenhart führte den<br />

Konzern 2012 zurück in den DAX und agiert<br />

seitdem stets mit Weitblick. So scheut er sich<br />

auch nicht, Ballast abzuwerfen, der auf den<br />

ersten Blick zukunftsweisend wirkt: Im Oktober<br />

2019 trennte sich Conti von seiner Antriebssparte<br />

– Elektromobilität inbegriffen. Das<br />

regelmäßige Hinterfragen des Geschäfts und<br />

die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken<br />

zeichnet Management in der Konsolidierungsphase<br />

aus. Degenhart fokussiert sich neben<br />

der traditionellen Reifensparte auf das Thema<br />

vernetzte Mobilität – und behält somit auch immer<br />

einen Blick in die Zukunft gerichtet.<br />

Wachstum:<br />

Ab durch die Decke!<br />

Die Richtung ist wieder klar, die Ziele sind formuliert.<br />

Es herrscht Aufbruchstimmung. Der<br />

Pioniergeist ist geweckt, und das Unter nehmen<br />

wächst. Visionäre Antreiber und erfahrene<br />

Organisations entwickler sind in dieser Phase<br />

die Manager der Stunde. Kommunikation mit<br />

der Öffentlichkeit ist dabei ein wichtiges Instrument,<br />

um von allen gesehen zu werden. Und<br />

vergessen wir nicht: Märkte sind Gespräche.<br />

Und: Alles kommuniziert!<br />

Steve Jobs (Apple) und Jean-Frédéric Dufour<br />

(Rolex) sind zwei Top-Beispiele für Wachstum<br />

und Marken-PR, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. Steve Jobs hat einerseits<br />

elektronische Geräte auf eine neue ästhetische<br />

Stufe gestellt: Die Produkte, das Packaging, die<br />

Apple-Stores und deren Mitarbeiter kommunizieren<br />

ein Lebensgefühl, eine Haltung, die noch<br />

heute seinesgleichen sucht. Und: Jobs hat sich<br />

einen Personenkult aufgebaut, der ihn als den<br />

Visionär und ästhetischen Lebensstil-Verbesserer<br />

darstellt. Damit hat er sich unsterblich<br />

gemacht.<br />

Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour kommuniziert<br />

auf seine Art: durch Abwesenheit. Das<br />

Erfolgsrezept von Rolex hieß schon immer:<br />

Verschwiegenheit. Keine Interviews, keine<br />

Foto: © depositphotos / lusia83<br />

Geschäfts zahlen. Nach dem Motto: „Willst Du<br />

gelten, mach Dich selten“. Ist eine Uhr ausverkauft,<br />

wird sie auch nicht mehr produziert. Das<br />

kommuniziert Exklusivität und Unerreichbarkeit<br />

– im Luxussegment eine passende Strategie.<br />

Steve Jobs und J. F. Dufour sind sehr unterschiedlich,<br />

aber haben durch ihren Auftritt<br />

ein Begehren bei ihren Kunden geschaffen.<br />

Optimal für die Wachstumsphase von Unternehmen.<br />

Fazit: Für jeden Topf der<br />

passende Deckel<br />

Ob Notarzt, Marathonläufer oder Kunden-Magnet:<br />

Verantwortliche müssen ihren Management-Stil<br />

an die jeweilige Unternehmenssituation<br />

anpassen. Denn: In einer Krise braucht<br />

es keinen Jean-Frédéric Dufour. Im Wachstum<br />

keinen Winston Churchill. Wer sich den Phasen<br />

anpassen will, muss seine wichtigsten<br />

fünf Unternehmenskennzahlen aus dem Schlaf<br />

kennen. Nur so erfahren Verantwortliche sofort,<br />

wann das Schiff vom Kurs abweicht und<br />

welche Führungsinstrumente nun gefragt sind.<br />

Das klingt leichter gesagt als getan. Sich immer<br />

wieder aus der Komfortzone zu begeben<br />

und an neue Situationen anpassen zu können,<br />

ist die Königsdisziplin im Management, die eine<br />

gesunde Portion Paranoia erfordert. Doch wie<br />

brachte es schon Intel-Mitbegründer Andy<br />

Grove passend auf den Punkt: „Only the paranoid<br />

survive.“<br />

Erstveröffentlichung:<br />

transformations-magazin.com/ magazin/<br />

situatives-management- koenigsdisziplin-derunternehmensfuehrung/


„<br />

You can't make<br />

decisions based<br />

on fear and the<br />

possibility of what<br />

might happen.<br />

Entscheidungen in Krisen<br />

Michelle Obama<br />

Nichtstun ist auch eine<br />

Entscheidung<br />

„<br />

Foto: © depositphotos / ymgerman<br />

Geschäftsführer, deren Unternehmen sich in<br />

einer Krise befinden, sind oftmals gelähmt. Im<br />

Gespräch höre ich immer wieder den Satz fallen:<br />

„Ich bin nicht zu 100 Prozent sicher, welche<br />

Entscheidung die richtige ist“. Das kann<br />

ich zwar auf menschlicher Ebene verstehen.<br />

Auf C-Level-Ebene und in der Krise sollte aber<br />

klar sein: 70 bis 80 Prozent Gewissheit reichen<br />

völlig aus. In der Krise ist schnelles Handeln<br />

gefragt. Wer hier jedes Wenn und Aber auf der<br />

Goldwaage abwiegt, versenkt das Schiff, ohne<br />

die Geschütze überhaupt ausgefahren zu haben.<br />

Natürlich sind wichtige Entscheidungen<br />

mit schweren Konsequenzen eine unangenehme<br />

Angelegenheit. Allerdings ist Nichtstun<br />

auch eine Entscheidung – und definitiv die<br />

falsche!<br />

Verantwortung<br />

übernehmen,<br />

Aufgaben verteilen<br />

Ich rate allen Geschäftsführern: Übernehmen<br />

Sie Verantwortung! In der Krise ist die gesamte<br />

Belegschaft verunsichert. Wenn Sie keine<br />

Entscheidungen treffen, wer soll es dann<br />

tun? Geben Sie Ihren Mitarbeitern Sicherheit,<br />

in dem Sie eine klare Richtung vorgeben und<br />

auch dahinterstehen. So kennen alle Beteiligten<br />

schon einmal die Krisen-Agenda. Anschließend<br />

können Sie Ihre Leute in die Lösungsumsetzung<br />

einbinden, indem Sie klare Rollen und<br />

Aufgaben verteilen. Wer macht was? Geben<br />

Sie klare, kurze Anweisungen! Und: Bleiben Sie<br />

aufmerksam.<br />

Auch sollten Sie den Input Ihrer Mannschaft<br />

für die Lösungsfindung nutzen. Aber Achtung:<br />

In Krisenzeiten ist die Zeit knapp. Begrenzen<br />

Sie den Input. Ich z. B. gebe oftmals vor:<br />

„Wir benötigen drei Optionen in den nächsten<br />

2 Stunden.“ So bleibt die Suche nach Ideen<br />

pragmatisch und schnell umsetzbar.<br />

Nicht im Büro verschanzen!<br />

In der Krise müssen Sie präsent sein. Wer sich<br />

in seinem Büro verschanzt, vermittelt seinen<br />

Mitarbeitern Zaghaftigkeit und Anteilslosigkeit.<br />

Sprechen Sie mit Ihren Leuten, fragen Sie,<br />

ob diese etwas von Ihnen benötigen, unterstützen<br />

Sie sie. Denn nur so signalisieren Sie:<br />

Ich weiß, wo es langgeht. Ihr seid nicht allein.<br />

Ich gehe den Weg mit euch.


Fordern Sie<br />

Engagement ein.<br />

Eine Mannschaft, die sich immer nur dann<br />

rührt, wenn ihr Kapitän etwas befiehlt, ist Teil<br />

des Problems. Machen Sie Ihre Leute zum<br />

Teil der Lösung, indem Sie eigenverantwortliches<br />

Arbeiten einfordern. Je mehr Menschen<br />

die Verantwortung der Krise schultern, desto<br />

leichter wird die Last. So erkennen Sie auch<br />

schnell, wer die aktiven Antreiber und Mitmacher<br />

sind – und wer die Bremsklötze. Erstere<br />

können Sie mit mehr Autorität und Handlungsspielraum<br />

ausstatten. Letztere sind, so hart es<br />

klingen mag: leider nutzlos!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/entscheidungen-in-krisen<br />

Foto: © unsplash.com / quinoal<br />

„ Ulvi spricht Probleme direkt an.<br />

Er ist klar, er ist direkt, und er hat recht.<br />

Sein riesiger Erfahrungsschatz ist dabei kein<br />

wohlbehütetes Geheimnis, sondern Grundlage<br />

seines Mentorings & Coachings.<br />

Meine Stärken fördert er, meine Schwächen<br />

spricht er gnadenlos an – immer freundlich und<br />

ohne Umschweife. Ihr wollt mehr PS auf die<br />

Straße bringen? Holt Euch Tipps vom Profi ‚Ulvi‘.<br />

Ich konnte von seinem Mentoring/Coaching<br />

sehr profitieren.<br />

Testimonials<br />

„<br />

Tim Kantaut<br />

Senior Consultant Project Management & Dozent<br />

an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin


Embrace the Crisis!<br />

Schon Seneca wusste: „Den guten Steuermann<br />

erkennt man im Sturm“. Leider irren<br />

bei Krisen viele Unternehmen orientierungs-los<br />

im Markt umher – wie eine Nussschale<br />

im Ozean. Aufwachen, Leute! Krise ist<br />

DIE Chance, stärker daraus hervorzutreten.<br />

Opfer oder Täter?<br />

Als Interim Manager begleite ich Unternehmen<br />

seit mehr als 20 Jahren durch schwere<br />

Veränderungen. Meine Erkenntnis: In der Krise<br />

zeigt sich Dein wahrer Charakter. Nur wer<br />

gezwungenermaßen aus seiner Komfortzone<br />

ausbrechen muss, erkennt, wozu er imstande<br />

ist. Ärzte, die in Kriegsgebieten Verletzte operieren<br />

müssen, können ein Lied davon singen.<br />

Interim Manager, die havarierte Unternehmen<br />

wieder auf Vordermann bringen müssen, übrigens<br />

auch.<br />

In Krisenzeiten haben Unternehmen und<br />

Manager die Wahl: Blockieren oder Handeln?<br />

Opfer oder Täter? Lamm oder Löwe? Verlierer<br />

oder Gewinner? Im Ausland sind deutsche Unternehmen<br />

für ihre Zaghaftigkeit und Vorsichtigkeit,<br />

die „German Angst“, bekannt. Nur wenige<br />

haben den Mut, Krisen mit offenen Armen<br />

zu begegnen oder Risiken einzugehen. Dabei<br />

ist die Faustregel für Manager doch so simpel:<br />

in guten Zeiten die schlechten vorbereiten –<br />

und in schlechten Zeiten die guten.<br />

Foto: © depositphotos / nikolaich<br />

Krisen und Unsicherheiten helfen, die eigenen<br />

Grenzen auszutesten, Kräfte zu wecken sowie<br />

Druck und Kontrollverlust in positive Energie<br />

umzuwandeln. Ist das schmerzhaft? Oh ja.<br />

Aber wir wissen doch alle: Tut es nicht weh,<br />

hast Du Dich nicht angestrengt!<br />

Not macht erfinderisch<br />

Deutschland ist Patent-Land. Interessanterweise<br />

schießt die Zahl der angemeldeten Patente<br />

immer wann durch die Decke? In Krisenzeiten!<br />

Die ältesten Unternehmen der Welt sind<br />

nicht so alt, weil ihr Geschäftsmodell so zeitlos<br />

ist. Nein, weil sie hochgradig experimentierund<br />

veränderungsfreudig sind.<br />

Ein schönes Beispiel nennt Stephan A. Jansen<br />

in der Brandeins (03/2020): Die deutsche<br />

Firma Freudenberg wurde vor 170 Jahren als<br />

Gerberei gegründet – und ist heute Automobilzulieferer.<br />

Embrace the change!<br />

No pain, no gain!<br />

Ungeahnte Kräfte schlummern in jedem Unternehmen.<br />

Wie groß diese Kräfte sind? Das erfährt<br />

nur, wer an seine Belastungsgrenzen<br />

geht. Unternehmen, die in sehr volatilen Märkten<br />

unterwegs sind, kennen ihre Kräfte sehr<br />

gut. Ein Beispiel aus der Kulturbranche: Das<br />

Düsseldorfer Theater Kom(m)ödchen wurde<br />

71 Jahre ohne Subventionen geführt. Theater-Chef<br />

Kay Lorentz sagt dazu: „Wer nicht<br />

sicher ist, ob er am Ende des Monats sein eigenes<br />

Gehalt bezahlen kann, gibt sich doch ganz<br />

anders Mühe.“<br />

Foto: © istockphoto / a_Taiga


Freu Dich auf die Krise<br />

Vorsichtige Geschäftsführer: Zieht Eure Köpfe<br />

aus dem Sand! Freut Euch auf den Change.<br />

Krisen sind ein Zwang, sich zu erneuern!<br />

Also nicht nervös werden – sondern souverän<br />

sein. Aus der Komfortzone rauszufliegen,<br />

sollte jeden Verantwortlichen beruhigen: Ach,<br />

wie schön, Zeit sich neu zu erfinden!<br />

„Embrace the change“ ist eine Managementfähigkeit,<br />

die Unternehmen weiterbringt. Veränderungen<br />

hat es schon immer gegeben und<br />

wird es immer geben. Oder wie Brian Roberts,<br />

CEO von Lyft, sagt: „Change is the natural state<br />

of business. So be ready”!<br />

Wie sagte doch Max Frisch: „Krise ist ein produktiver<br />

Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack<br />

der Katastrophe nehmen.“<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/embrace-the-crisis<br />

Foto: © istockphoto / ico_k-pax<br />

„<br />

Testimonials<br />

I first met Ulvi last year in November 2021.<br />

I was quite surprised and honestly did not know what<br />

to expect. During this time he is interim manager in our<br />

company. I appreciate working with him, he is an open,<br />

direct person. He is able to assess situations quickly.<br />

Ulvi is a thrifty partner who I will miss when he starts<br />

his new challenge. If you need direct communication,<br />

quick action, an enabler, a leader with a sense of humor<br />

and drive, he is the man for you ...<br />

„<br />

Harald Müller<br />

Head Of Quality Management and Regulatory Affairs,<br />

HAAG-STREIT, Köniz, Switzerland


Die Digitalisierung ist nur eine<br />

von drei Zukunftssäulen<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Paul Martin<br />

Wer glaubt, junge Unternehmer haben keine<br />

Erfahrung oder Kompetenzen, irrt gewaltig.<br />

Dieses Mal habe ich mich mit Paul Martin,<br />

Gründer der Digitalberatung Etvide, unterhalten.<br />

Paul und sein Geschäftspartner, Christopher<br />

Giuliani, sind sehr junge Unternehmer,<br />

die schon einen stolzen Kundenstamm vorweisen<br />

können – und die mittelständische<br />

Unternehmerlandschaft digitaler machen.<br />

Ein Gespräch über Marke, Kultur, Plattformen<br />

und Ökosysteme.<br />

Paul, bitte stell deine Firma einmal kurz vor.<br />

Unser Unternehmen ist mit der Corona-Krise<br />

(auf-)gewachsen. Mein Geschäftspartner und<br />

ich haben Etvide vor zwei Jahren gegründet,<br />

als Anknüpfung unserer vorherigen Tätigkeit<br />

in einem gemeinsamen Start-up, das die Krise<br />

nicht überlebte.<br />

Aber viele Kunden aus dem Mittelstand<br />

haben uns weiterhin um Unterstützung zu bestimmten<br />

Themen gebeten – und so haben wir<br />

uns als umsetzendes Beratungsunternehmen<br />

auf die drei Kernsäulen Strategie, Softwareentwicklung<br />

und Markenführung spezialisiert. Für<br />

uns gehen diese Säulen immer Hand in Hand.<br />

Digitalisierung funktioniert nur, wenn alle<br />

drei Themen im gesamtheitlichen Kontext betrachtet<br />

werden, was viele Unternehmen hierzulande<br />

missverstehen.<br />

Wir stellen aber immer wieder fest: Diese drei<br />

Bereiche müssen sich gleichmäßig weiterentwickeln,<br />

um für Unternehmen wirksam und<br />

nachhaltig zu sein. Vor allem der deutsche Mittelstand<br />

benötigt Unterstützung bei der digitalen<br />

Weiterentwicklung.<br />

Von Mitarbeiterkompetenzen bis hin zu<br />

Wachstumsinitiativen muss ein größeres Verständnis<br />

gegenüber Digitalisierung aufgebaut<br />

werden. Und genau hierbei begleiten wir unsere<br />

Kunden, indem wir einen ganzheitlichen<br />

Blick auf das Thema werfen, Potenziale identifizieren<br />

und freisetzen.<br />

Foto: © depositphotos / monsit


Ihr bietet ja eine Menge an. Gibt es einen<br />

Bereich, den du als euer Kerngeschäft bezeichnen<br />

würdest?<br />

Damit haben wir uns vor kurzem tatsächlich<br />

etwas intensiver beschäftigt. Und was wir gemerkt<br />

haben: Der Kernbereich besteht wirklich<br />

aus diesen drei Säulen.<br />

Wir haben Kunden immer aus einer der drei<br />

Säulen gewonnen: Strategie, Softwareentwicklung<br />

oder Markenführung. Und jedes Mal haben<br />

die Kunden gemerkt, dass sich mit einer<br />

Säule auch die anderen beiden Bereiche mitentwickeln<br />

müssen. Unser Kerngeschäft besteht<br />

darin, die gesamtheitliche Perspektive<br />

zwischen den Bereichen einzubringen und auf<br />

der Grundlage gemeinsam Konzepte mit den<br />

Kunden zu erarbeiten.<br />

Das halte ich für sinnvoll. Wenn ein Mandant<br />

zu mir sagt, er wolle sich digitalisieren,<br />

dann frage ich ja auch: Wohin wollen<br />

Sie damit? Das Ziel muss klar sein. Eine<br />

Strategie muss definiert sein. Und der Weg<br />

zum Ziel geht oft mit einem Strukturwandel<br />

einher – und Strukturwandel geht wiederum<br />

nur mit Kulturwandel. Ihr seid junge<br />

Unternehmer – ist das Alter manchmal eine<br />

Hürde, um solch große Themen mit Kunden<br />

zu besprechen?<br />

Wenn es um kulturelle oder strukturelle Themen<br />

geht, holen wir uns Partner mit an Bord, wie<br />

dich, Ulvi. Wir gehen aber auch selbst in die<br />

Abteilungen rein und sprechen mit den Menschen,<br />

um das Mindset im Unternehmen zu<br />

erfassen. Hier stellt sich dann heraus, ob eine<br />

kultureller Change-Prozess nötig ist oder nicht.<br />

Im Bereich der Digitalisierung werden wir aber<br />

trotz – oder gerade wegen – unseres Alters<br />

sehr ernst genommen.<br />

Ein gutes Beispiel ist ein Kunde aus der<br />

Mobilitäts branche. Das Unternehmen fokussiert<br />

sich auf ein gesamtheitliches Angebot für<br />

die verbrennerfreie Mobilität und fragte uns,<br />

ob wir einen Konfigurator für sie bauen können,<br />

der die beste Wallbox für Kunden findet.<br />

Schnell wurde offensichtlich: Weder die bisherige<br />

Ausrichtung in der Markenführung noch<br />

die digitale Infrastruktur bildeten eine Grundlage<br />

für eine solche Digitalstrategie – direkt<br />

hatten wir zu den Punkten eine Diskussionsgrundlage.<br />

Ich glaube, was uns jungen Menschen definitiv<br />

zugetraut wird, ist Digitalkompetenz. Hinzu<br />

kommt: Je mehr Referenzen wir vorzeigen können,<br />

desto mehr wird unser junges Alter zum<br />

Vorteil. Agiles Vorgehen, Kreativität, Out-ofthe-Box-Denken:<br />

All diese positiven Assoziationen<br />

verbinden Kunden mit unserer Generation.<br />

Gleichzeitig brauchen wir Kollaborationen<br />

wie mit dir, Ulvi, weil wir natürlich in bestimmten<br />

Bereichen Erfahrung benötigen – und weil<br />

das auch Teil unserer gesamtheitlichen Haltung<br />

ist. Du kannst in einer Gesellschafterrunde den<br />

Verantwortlichen direkt ins Gesicht sagen, was<br />

sie ändern müssen. Das können wir als Young<br />

Professionals in der Art wahrscheinlich nicht.<br />

Absolut. Gleichzeitig sehen 21- Jährige<br />

Dinge, die ich in meinem Alter nicht mehr<br />

sehe. Ihr seid holistisch unterwegs,<br />

während ich mit einem Tunnelblick in die<br />

Mandate gehe. Ich bin wie ein Jagdhund,<br />

der KPIs jagt. Mich interessieren nur die<br />

wichtigsten KPIs, darum werde ich geholt.<br />

Und hier komplettieren wir uns gut. Auch<br />

könnte man sagen: Ich werde geholt, um<br />

das Unternehmen aus der Krise zu holen


Foto: © depositphotos / SergeyNivens<br />

– ihr werdet geholt, um es nach der Krise<br />

wieder auf Zukunft auszurichten. Gibt es<br />

typische Fehlannahmen, die du im Erstgespräch<br />

mit Kunden immer wieder hörst?<br />

Beim Thema Marke ist eine der größten Fehlannahmen,<br />

zu glauben, Marke sei nur die<br />

Oberfläche, nur das klar sichtbare. Das ist der<br />

größte Irrglaube. Starke Marken zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass die Touch Points, das Produktportfolio<br />

und die Kultur eines Unternehmens<br />

auf eine Botschaft ausgerichtet sind. Der<br />

Effekt: Die Markenwerte werden für die Kunden<br />

erlebbar, und es entsteht eine Beziehung.<br />

Zufriedene Kunden sind nach wie vor deine<br />

beste Werbung.<br />

Das sehe ich ähnlich. Du musst eine<br />

Marke sein wollen. Bist du keine Marke,<br />

entscheidet der Preis über deine Zukunft.<br />

Unternehmen müssen Marke leben. Das ist<br />

keine Frage des Geldes oder der Technik,<br />

sondern eine Frage der Haltung. Die physischen<br />

Eigenschaften des Produkts sind<br />

nur 5 Prozent davon. Marke ist eines der<br />

wichtigsten Assets.<br />

Unternehmen sollten sich überlegen: Wie können<br />

wir Nutzen schaffen, der Relevanz erzeugt,<br />

aber auch so differenziert ist, dass Menschen<br />

mit der Marke interagieren möchten und eine<br />

Bindung zum Unternehmen aufbauen wollen?<br />

Auch hier ist die gesamtheitliche Perspektive<br />

wieder entscheidend. Wir haben mal einen<br />

Kunden zu den Themen Strategie, Softwareentwicklung<br />

und Markenführung beraten. Er<br />

hat die zeitliche Priorisierung auf die Markenentwicklung<br />

gelegt. Da sich die drei Bereiche<br />

aber gegenseitig beeinflussen, kam es zu Herausforderungen.<br />

Wie gut siehst du deutsche Unternehmen<br />

in der Digitalisierung aufgestellt – strategisch,<br />

systemisch und markentechnisch?<br />

Digitalisierung ist für mittelständische Unternehmen<br />

vor allem deshalb eine Herausforderung,<br />

weil hierzulande einfach die Nachwuchskräfte<br />

fehlen.<br />

Das ist ein Riesenthema. Junge Menschen<br />

haben einen anderen Blick auf die Digitalisierung.<br />

Aber entweder fehlen den Unternehmen<br />

diese Menschen oder sie können sich dort nicht<br />

zu Digitalisierungsthemen äußern. Positiv ist: In<br />

den letzten Jahren hat sich ein starkes Start-up-<br />

Umfeld in Deutschland entwickelt. Allerdings<br />

geben wir das große Potenzial an die Amerikaner<br />

ab, weil wir Angst haben, zu investieren.<br />

Und das ist eines der Hauptprobleme: Deutsche<br />

Investoren haben Angst, in Plattformen zu<br />

investieren. Plattformen sind für die Shareholder<br />

ein wunderbares Geschäftsmodell, wenn<br />

auch zu Beginn sehr teuer. Eine Plattform kann<br />

noch so hervorragend sein – ohne User ist sie<br />

nutzlos.<br />

Was man jedoch verstehen muss: Mit den<br />

nötigen Ressourcen, dem richtigen Ansatz<br />

und etwas Risikobereitschaft (siehe Google+)<br />

erzeugen Plattformen ein hochlukratives Geschäftsmodell.<br />

Dann sprechen wir über den<br />

größten Mobilitätsanbieter der Welt, der jedoch<br />

keine Autos besitzt, den größten Anbieter<br />

von Unterkünften, der keine eigenen Unterkünfte<br />

besitzt o. ä.


Gerade B2B-Plattformen degradieren mittelständische<br />

Unternehmen in der Wertschöpfungskette.<br />

Ein B2B-Beispiel ist die Logistik.<br />

Zwischen 2013 und 2019 ist das Investmentvolumen<br />

in der Transport- und Logistikbranche<br />

um 76 Prozent auf 26 Mrd. Dollar gestiegen.<br />

Etwa 25 Prozent dieser Investitionen gehen<br />

auf Softwareunternehmen und Plattformen –<br />

Zu den Shareholdern gehören unter anderem<br />

wieder Alibaba, Amazon Web Services, Google<br />

und Co.<br />

Warum? Weil sie im großen Stil in Plattformen<br />

investieren. So werden Hersteller zu Lieferanten<br />

ohne direkten Kundenzugang. Ihre<br />

Marke verliert an Relevanz, weil die Plattform<br />

die wahrgenommene Marke ist. Und das ist ein<br />

Problem in Deutschland. Wir sind nicht schnell<br />

genug und nicht mutig genug. Das ist auch ein<br />

kulturelles Thema, keine Frage.<br />

Welche Rolle spielen Zusammenschlüsse<br />

zu Ökosystemen oder andere strategische<br />

Partnerschaften dabei?<br />

Ich glaube, dass Partnerschaften sehr relevant<br />

sind für den Mittelstand. Denn es stimmt:<br />

die Unternehmen in Deutschland haben nicht<br />

dasselbe<br />

„<br />

Investmentvolumen, haben nicht<br />

die Leute und haben auch nicht die Daten, die<br />

beispielsweise Google hat. Google besitzt andere<br />

Dimensionen an Datenschätzen als ein<br />

mittelständischer Logistiker.<br />

Hier erhalten strategische Partnerschaften<br />

eine hohe Relevanz. So lassen sich gemeinsam<br />

mit Mitbewerbern und branchennahen Akteuren<br />

Plattformen aufbauen, die einen konkreten<br />

Mehrwert bieten können.<br />

Für die Logistikbranche haben wir einmal<br />

ein Konzept dazu entwickelt. Wir haben uns<br />

die Frage gestellt: Was würde passieren, wenn<br />

sich die großen mittelständischen Logistiker in<br />

Deutschland, in der DACH-Region oder sogar<br />

in ganz Europa zusammenschließen und Daten<br />

zusammenlegen würden? Was würde das bitte<br />

für einen enormen Mehrwert bieten? Und was<br />

für einen Wert würde das für potenzielle Investoren<br />

darstellen?<br />

Momentan fließen Daten deutscher Mittelständler<br />

ab – und andere Unternehmen entwickeln<br />

innovative Geschäftsmodelle. Wir müssen<br />

darin besser werden, diese Daten selbst<br />

zu nutzen. Und mit Partnerschaften lassen sich<br />

Ressourcen, Daten und Investments bündeln.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/die- digitalisierung-istnur-eine-von-drei-zukunftssaulen<br />

Ulvi AYDIN initiiert mit den richtigen<br />

Fragen, seiner klaren und ­ergebnisorientierten Haltung<br />

intelligente Lösungen. Blitzschnell kann Ulvi eine<br />

holistische Diagnose zu den Potenzialen und Herausforderungen<br />

einer Organisationen ­erstellen und geht<br />

den Schwachpunkten auf den Grund bis der<br />

‚gordische Knoten‘ des Unter nehmens<br />

“<br />

­identifiziert werden kann.<br />

Paul Martin<br />

Co-Gründer etvide


Foto: © pexels / pixabay<br />

Von Start-ups,<br />

„<br />

Vogelnestern und<br />

Raketen<br />

Stay hungry, stay foolish.<br />

“<br />

Steve Jobs<br />

Momentan lese und höre ich immer wieder,<br />

wie kleine Start-ups und Micro-Brands den<br />

Konsum gütermarkt aufrollen. Selbst etablierten<br />

Unternehmen nehmen sie Marktanteile ab.<br />

Tja, denke ich mir, willkommen in der freien<br />

Marktwirtschaft! Denn neu ist das ja wohl nicht!<br />

Auch Bill Gates war mal<br />

ein Nobody<br />

Henry Ford, Bill Gates, Steve Jobs, Jeff Bezos –<br />

die waren doch auch nicht einfach plötzlich da.<br />

Nein, sie waren kleine Nobodys, die von den<br />

großen nicht für voll genommen wurden. Und<br />

dieses Symptom existiert heute noch genauso.<br />

Revolution kommt immer von unten! Seien<br />

Sie sich bewusst, dass heute ein 20-Jähriger<br />

irgendwo auf der Welt Ihr Geschäftsmodell<br />

über Nacht obsolet machen könnte. Was also<br />

tun? Auf zum Gegenangriff!<br />

Entkoppelt die Rakete<br />

Unternehmen, die eigene Innovationseinheiten<br />

für die Neugeschäftsentwicklung haben,<br />

sollten diese nicht im Mutterschiff behalten<br />

– sondern abkoppeln. Diese Einheiten sollten<br />

komplett eigenständig sein: eigene Rechtsform,<br />

eigenes Gebäude (am besten weit vom<br />

Mutter unternehmen entfernt), eigenes System,<br />

eigene Reisekostenrichtlinie. Intelligente große<br />

Unternehmen schmeißen ihre internen Startups<br />

raus, sobald diese ein MVP (minimum viable<br />

product) entwickelt und sich zu einer MVC<br />

(minimum viable company) organisiert haben.<br />

Also ziemlich am Anfang.<br />

Das ist genauso, wie Vogeleltern ihre Kleinen<br />

aus dem Nest schmeißen, sobald diese<br />

„flügge“ sind. Einige Start-ups werden mit voller<br />

Wucht gegen die Wand fahren, andere werden<br />

abheben und durchstarten. Doch wer die<br />

kleinen schnellen Start-ups direkt in seinem<br />

langsamen Mutterschiff behält, wird bald von<br />

der Konkurrenz überrundet.<br />

Die Rakete muss sich von ihren Triebwerken<br />

entkoppeln, sobald sie den Weltraum erreicht<br />

hat. Große Einheiten funktionieren nicht, wenn<br />

es darum geht, schnell und flexibel mit Innovationen<br />

neue Märkte zu erschließen. Diese<br />

Erkenntnis ist keine Secret Toolbox. Sondern<br />

gesunder Menschenverstand!<br />

Foto: © depositphotos / Alena Brozova


„<br />

Testimonials<br />

Ulvi ist ein Manager, der seine Mitmenschen<br />

ernst nimmt, Fragen stellt, zuhört und ihnen etwas<br />

zutraut. Er vermag es, alte Denkmuster aufzubrechen<br />

und die Menschen zu motivieren, ihren Verstand zu<br />

nutzen (‚sapere aude‘ – wage es, Deinen Verstand zu<br />

benutzen). Er hat keinerlei Scheu, auch unangenehme<br />

Dinge anzusprechen, tut dies aber in einer Form, die<br />

stets lösungsorientiert und nicht verletzend ist.<br />

Zudem ist er ein ordnungsliebender Effizienzfanatiker<br />

und trug bei uns so auch zur Effizienzsteigerung u. a.<br />

im Office bei! Eine der wichtigsten Personen, die ich in<br />

meinem Leben kennenlernen durfte!<br />

Nehmt Euch gegenseitig die<br />

Umsätze weg!<br />

Stefan Enslin<br />

Leiter Finanzen l Finance Manager<br />

BIOMIN Deutschland GmbH<br />

„<br />

Oftmals höre ich von zögerlichen Unternehmern,<br />

sie wollten nicht, dass ihr Start-up ihr<br />

traditionelles Geschäftsmodell kannibali siere.<br />

Das ist Mumpitz! Möge sich der bessere am<br />

Markt durchsetzen – wenn das innovative<br />

Start-up dem Mutterunternehmen die Butter<br />

vom Brot nimmt, dann hat es doch alles richtig<br />

gemacht. Und: Der nun krepierende Mama-<br />

Dino saurier kann Platz machen für die jungen<br />

Wilden. Branche gewechselt. Business Model<br />

transformiert. Geschäft gesichert.<br />

Hier zitiere ich gerne Gisbert Rühl, bis vor<br />

kurzem Vorstandsvorsitzender bei Klöckner,<br />

der in einem Insider-Beitrag mal sagte: „Lieber<br />

kannibalisiere ich mein Geschäftsmodell, bevor<br />

es andere tun!“ Einen angenehmen Ruhestand<br />

wünsche ich dem guten Mann, der mit dieser<br />

Aussage den Nagel auf dem Kopf trifft. Also:<br />

Attackieren Sie sich ruhig selbst, indem Sie innovative<br />

Start-ups eigenständig laufen lassen.<br />

Am Ende des Tages haben ja auch Sie etwas<br />

davon.<br />

Und: Was denken Sie?<br />

Ist Ihnen der Denkansatz zu radikal? Oder zu<br />

soft? Ich freue mich wie immer auf Einspruch,<br />

Zuspruch, Hinweise und Anreize.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

aycon.biz/blog/von-startups- vogelnesternund-raketen


!<strong>AYCON</strong>s Management Snippets:<br />

1:1 Insights<br />

Das Buch:<br />

Ulvi I. AYDIN: Er kann Gejammer nicht ab, steht<br />

auf glasklare Ansagen und sagt, wenn nötig,<br />

auch Vorständen direkt ins Gesicht, dass sie<br />

nutzlos sind. Das Buch ist eine unterhaltsame<br />

Sammlung provokanter Ideen, Anschauungen<br />

und Inspirationen. Für alle, die in ihrer<br />

Firma wirklich etwas bewegen wollen, statt<br />

„wie ein Schluck Wasser in der Kurve“ die<br />

wichtigsten Marktentwicklungen an sich vorbeiziehen<br />

zu lassen und immer die Schuld bei<br />

anderen zu suchen. Hart in der Sache, brutal<br />

ehrlich im Umgang! Harmonie bedürftige<br />

sollten dieses Buch jetzt lieber beiseitelegen<br />

und sich einen Fencheltee mit Honig machen.<br />

Für alle anderen gilt: anschnallen, die Fahrt beginnt<br />

…<br />

Rezensionen<br />

„Dieses äußerst kurzweilig zu lesende Buch fasst<br />

in einer bemerkenswerten Weise die Erfahrungen<br />

des TOP-Interims-Managers zusammen.“<br />

„AYDINs drittes Werk für den gestandenen<br />

Manager schließt nahtlos an die beiden Vorgänger<br />

an: Klarsprech statt verbales Gewölk.<br />

So haben wir den Autor kennengelernt, und er<br />

zieht es durch. Bis zum Ende.“<br />

„Eine Pflichtlektüre für alle gestandenen<br />

Manager, die die Bodenhaftung verloren haben<br />

und für alle Einsteiger, die die Bodenhaftung<br />

behalten wollen. Diese Klarheit ist absolut erfrischend<br />

und entbehrt nicht einer gewissen<br />

Komik, wenn das Kopfkino anspringt.“<br />

„Aus klaren Gedanken werden klare Sätze. Mit<br />

über 50 Tipps und Fragen leitet Ulvi den Leser<br />

durch seine Gedankenwelt des Managements.<br />

Kennt und befolgt man seine Ratschläge, spürt<br />

man schnell, wie man selbst klarer denkt und<br />

prägnanter handelt.“<br />

„Aus einem schier unendlichen Erfahrungsschatz<br />

schildert Ulvi ‚kurz-prägnant-auf-den-<br />

Punkt-gebracht‘ Anwendungsbeispiele, die als<br />

Rat umgesetzt werden können. Wer die zielorientierte<br />

und sachliche Ansage schätzt, kommt<br />

hier voll auf seine Kosten.“<br />

„Seine provokanten ‚Management<br />

­Snippets‘, wie Ulvi AYDIN sie und das<br />

Buch nennt, inspirieren, polarisieren,<br />

schockieren oder sind kurzweilige<br />

“<br />

Tipps<br />

für unser aller Berufsalltag.


JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />

Unter anderem bei:<br />

audible / spotify / iTunes<br />

Spieldauer:<br />

ca. 1 Std. und 30 Min.<br />

ISBN: 978-3-00-068361-9


Die Vermittlung eines Interim<br />

Managers ist Vertrauenssache<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Antje Lenk<br />

Antje Lenk und ich kennen uns schon<br />

seit vielen Jahren. Sie ist Gründerin und<br />

geschäfts führende Gesellschafterin von<br />

Bridge imp. Als Personaldienstleister ist<br />

Bridge auf Interim Management spezialisiert<br />

und eine der Vermittlungsagenturen, mit<br />

denen ich aus Überzeugung am engsten<br />

zusammenarbeite. Ein Gespräch über Persönlichkeit,<br />

Markttrends und Neuanfänge.<br />

Antje, stelle Bridge imp und dich<br />

doch bitte kurz vor.<br />

Ich bin Antje Lenk, Unternehmerin, Geschäftsführerin,<br />

dreifache Mutter. Seit 2001 bin ich in<br />

der Welt des Interim Managements unterwegs.<br />

2009 habe ich mich mit Bridge selbstständig<br />

gemacht. Ich habe mich damals – und bis heute<br />

– der Idee verschrieben, eine Agentur zu etablieren,<br />

die den Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellt. Seitdem sind wir auf fast 20 Mitarbeiter<br />

angewachsen, haben in meinem langjährigen<br />

Wegbegleiter Rayk Jakobi einen Vertriebsgeschäftsführer<br />

gefunden und mehr als 1.500<br />

Projekte betreut.<br />

Wie unterscheidet ihr euch von<br />

anderen Vermittlern?<br />

Der Leitgedanke von Bridge ist, Persönlichkeiten<br />

kennenzulernen und für genau die richtigen<br />

Aufgaben vorzuschlagen. Einen Interim<br />

Manager oder eine Interim Managerin in unser<br />

Netzwerk aufzunehmen, bedeutet für uns weit<br />

mehr, als den Lebenslauf in der Datenbank abzuspeichern.<br />

Wir wollen die Menschen dahinter<br />

verstehen; ihre Stärken und Schwächen,<br />

Persönlichkeit und Grenzen kennen.<br />

Die gleiche professionelle Neugier treibt uns<br />

im Kundengespräch. Wir müssen zwischen<br />

den Zeilen der Stellenbeschreibung lesen, uns<br />

der jeweiligen Unternehmenskultur bewusst<br />

sein und die Schwierigkeiten der Ausgangssituation<br />

kennen. So bekommen wir ein genaues<br />

Bild davon, welche Art Person hier gebraucht<br />

wird. Nur wenn Mensch, Aufgabe und Unternehmen<br />

perfekt zueinanderpassen, wird eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit daraus.<br />

Welche Markttrends spürt ihr im Moment?<br />

Wir haben ein sehr vielfältiges Netzwerk und<br />

bedienen alle Branchen, Funktionsbereiche<br />

und Regionen. Da ich persönlich häufig mit<br />

Banken, Finanzinvestoren, Personal- und Unternehmensberatungen<br />

und Private Equity<br />

zusammenarbeite, sehe ich, wie der Themenkomplex<br />

Insolvenzen, Sanierung und Restrukturierung<br />

an Fahrt aufnimmt. Seit zwei Jahren<br />

warten ja gewissermaßen schon alle darauf.<br />

Welche Restrukturierungseinsätze<br />

seht ihr?<br />

Im Restrukturierungsumfeld vermitteln wir CFOs<br />

zum Aufbau einer stabilen kaufmännischen<br />

Basis, CROs zur nachhaltigen strategischen<br />

Neuausrichtung, Manager für Teilaufgaben im


Foto: © bridgeimp<br />

strategischen Einkauf, SCM/Logistik, Produktion,<br />

Qualitätswesen oder im Personalbereich,<br />

Manager zur Einführung neuer oder<br />

der Optimierung bestehender ERP-Systeme,<br />

Sanierungsberater für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen und Manager für die<br />

operative Begleitung restrukturierender M&A-<br />

Aktivitäten.<br />

Welche Fähigkeiten sind bei<br />

Restrukturierungen wichtig?<br />

Von restrukturierungserfahrenen Interim Managern<br />

erwarten wir, dass sie als CRO wiederholt<br />

ihre Kompetenz in der Restrukturierung<br />

und Sanierung bewiesen haben und das mit<br />

entsprechenden Referenzen belegen können.<br />

Wir fordern eine ausgewiesene Stärke im Umgang<br />

mit sehr komplexen Ausgangssituationen<br />

und deren Entflechtung in lösbare Teilprojekte<br />

und -aufgaben. Ein umfangreicher Background<br />

im klassischen Mittelstand ist ebenfalls wichtig.<br />

Insgesamt brauchen Restrukturierungen solide<br />

Persönlichkeiten, die ihre Aufgaben nüchtern,<br />

unabhängig und pragmatisch lösen. Die<br />

als Macher mit der nötigen Sozialkompetenz<br />

ihre Themen strukturiert voranbringen. Die in<br />

alle Richtungen – Mitarbeiter wie Stakeholder –<br />

klar und verbindlich kommunizieren, Menschen<br />

mitnehmen und Vertrauen bilden können.<br />

Also Persönlichkeiten wie dich, Ulvi. Erinnerst<br />

du dich noch an dein Restrukturierungsmandat<br />

unter Bridge-Flagge?<br />

Das bei der Erber Group? Na klar!<br />

Genau. Ein Geschäftsführer geht, und die Suche<br />

nach einem Nachfolger braucht Zeit. Ein<br />

Interim Manager überbrückt die Vakanz und<br />

führt das Unternehmen zu einem zukunftsfähigen<br />

Neuanfang. Du hast neue Organisationsund<br />

Kommunikationsstrukturen aufgebaut,<br />

den Vertrieb hochgefahren, dringend nötige<br />

KPIs gesetzt, Budget und Businessplan im<br />

Blick gehabt. Wir haben dich damals unter anderem<br />

ausgesucht, weil deine dynamische und<br />

pragmatische Art und große Sozialkompetenz<br />

gebraucht wurden.<br />

Das Projekt hat mir viel Spaß gemacht!<br />

Was macht dir nach so vielen Jahren an<br />

deiner Arbeit immer noch Spaß?<br />

Ich mag die vielen verschiedenen Menschen<br />

in meinem Alltag. Menschen sind vielschichtig,<br />

eigen, entwickeln und verändern sich und machen<br />

es einem nicht immer leicht. Mir ihr Vertrauen<br />

zu verdienen und die richtigen Personen<br />

für die Projekte meiner Kunden zu finden,<br />

macht meine Arbeit so spannend.<br />

Kleine Anekdote dazu: Wir haben vor einiger<br />

Zeit online Anzeigen geschaltet, die automatisch<br />

auf verschiedenen Webseiten ausgespielt<br />

wurden. Bei den anfänglichen Optimierungen<br />

stellten wir fest, dass sie auch auf Dating-Portalen<br />

angezeigt wurden. Unser Satz „Wir kennen<br />

den Richtigen“ wurde wohl als passend<br />

eingeordnet ... Und eigentlich ist unsere Aufgabe<br />

tatsächlich recht ähnlich: Wenn wir die<br />

richtigen Menschen zusammenbringen, entsteht<br />

eine gelungene (Geschäfts-)Beziehung.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/die-vermittlung- einesinterim-managers-ist-vertrauenssache


Umsatz ist mehr als<br />

eine BWL-Ziffer!<br />

Foto: © istock / max-kegfire<br />

Nennt mich Old School –<br />

aber bekommt das<br />

in eure Köpfe!<br />

Eine der ersten Fragen, die ich stelle, wenn ich<br />

in ein Unternehmen komme: „Wie viel Umsatz<br />

macht das Unternehmen? Pro Mitarbeiter, im<br />

Monat, im Jahr?“ Komischerweise werde ich<br />

dann oftmals angeschaut, als käme ich gerade<br />

aus einer Steinzeit-Höhle gekrochen. „Sind die<br />

Innovationsrate, Abschreibungsquote, Churn<br />

Rate, Neukundengewinnung etc. nicht wichtiger?“<br />

Klar, darüber kann ich auch sprechen –<br />

aber warum das Pferd von hinten aufzäumen?<br />

Was bedeutet Umsatz?<br />

Umsatz ist eine betriebswirtschaftliche Größe.<br />

Wer etwas verkauft, schreibt eine Rechnung,<br />

und das nennt man Umsatz. Die Erlöse aus<br />

dem Umsatz nennt man Umsatzerlöse. Also<br />

die Summe der geschriebenen Rechnungen. In<br />

der BWA oder KER schreibt man den Umsatz<br />

ganz oben in die erste Zeile, das ist die Topline.<br />

Dann zieht man darunter die ganzen Kosten ab<br />

und übrig bleibt irgendein Ergebnis vor Steuern.<br />

Der Umsatz sollte idealerweise um den<br />

Gewinn größer sein als die Kosten. Soweit zur<br />

BWL-Ziffer Umsatz. Umsatz ist eine wichtige,<br />

relevante Größenordnung, allerdings viel mehr<br />

als eine betriebswirtschaftliche Zeile. Umsatz<br />

wird häufig nur als die Summe der Rechnungen<br />

verstanden, als Topline, die oben stehen muss,<br />

um die Ausgaben zu ernähren.<br />

It’s a KPI, stupid!<br />

Doch Umsatz ist ein KPI – und wahrscheinlich<br />

der lebensnotwendigste KPI überhaupt<br />

(es sei denn, das Unternehmen heißt Amazon<br />

oder Google)! Denn: Im Umsatz drückt sich<br />

der gesamte Unternehmenserfolg aus. Wieso?<br />

Weil Umsatz nicht nur eine Kennziffer aus<br />

dem Unternehmen ist, sondern auch aus dem<br />

Markt. Er drückt aus, wie viele Leute dies Produkte<br />

kaufen wollen und dafür bereit sind, eine<br />

Rechnung zu erhalten und Geld dafür zu bezahlen.<br />

Ich werde häufig als „Old School“ angesehen,<br />

wenn ich nach dem Umsatz frage.<br />

Ich bin ja auch ein alter Hase. Aber nur weil es<br />

„Churn Rates“ als KPIs gibt, heißt es noch lange<br />

nicht, dass ein Manager aus den Umsatzzahlen<br />

nichts herauslesen können sollte. Das Gegenteil<br />

ist der Fall!<br />

Umsatz ist eine Nachfrageziffer, eine Begehrlichkeits-KPI.<br />

Verantwortliche sollten den<br />

Umsatz immer als die Gesamtheit des Unternehmenserfolgs<br />

betrachten: attraktive Produkte,<br />

Qualität in der Lieferkette, gute Kommunikation,<br />

etc. Der Umsatz sagt aus: Wollen die Leute<br />

kommen und kaufen oder ist mein Unternehmen<br />

so interessant wie ein leeres Blatt Papier?<br />

Foto: © depositphotos / Valentyn_Volkov


Die Bäcker-Gleichung<br />

Also: Hoher Umsatz heißt hohe Beliebtheit.<br />

Das ist nicht nur das betriebswirtschaftliche<br />

Ergebnis, sondern auch die Begehrlichkeit am<br />

Markt! Nehmen wir zwei Bäcker in derselben<br />

Straße: Einer hat fast gar keine Kundschaft,<br />

beim anderen stehen sie täglich Schlange. Wer<br />

hat wohl die besseren Brötchen, die netteren<br />

Verkäufer*innen, die bessere Kommunikation?<br />

All das lässt sich im Umsatz lesen.<br />

Manche Dinge sind einfach!<br />

Auch wenn es für viele altmodisch klingt: Für<br />

manche Dinge reicht das erste Semester BWL<br />

aus, um sich ein schnelles Bild vom Zustand<br />

eines Unternehmens zu machen. Leider erlebe<br />

ich immer wieder, wie sich Unternehmer und<br />

Mitarbeiter das Leben selbst schwer machen.<br />

Aber darum werde ich ja geholt.<br />

Foto: © depositphotos / Igor Vetushko<br />

Was meinen Sie?<br />

Was sagt der Umsatz Ihres Unternehmens für<br />

Sie aus? Wie oft schauen Sie darauf? Ist er ein<br />

wichtiger KPI für Sie? Ich freue mich auf Ihre<br />

Anregungen, Widersprüche und Kommentare.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/umsatz-ist-mehr-als-<br />

„<br />

eine-bwl-ziffer<br />

Selten trifft man auf eine Person, die<br />

­einerseits mit ­gefühlten 180 km/h durch die<br />

Themen rast und dabei alle mitreißt und dies<br />

zugleich mit soviel Charme<br />

“<br />

und Herzblut tut.<br />

Susanne Orthofer<br />

Regional HR Manager EMA, ERBER AG<br />

Foto: © depositphotos / Andriy Popov


Für eine Millionen Gefäße<br />

brauche ich ca. 300 Jahre<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Uli Aigner<br />

Berlin zu besichtigen (6. Oktober <strong>2022</strong> bis 28.<br />

Mai <strong>2023</strong>). Ein Gespräch über Form, Raum, Zeit<br />

– und die Digitalisierung von Porzellan.<br />

Was hat Töpferei mit Digitalisierung zu tun?<br />

Für diesen Experten-Talk durfte ich mit der<br />

bildenden Künstlerin, Zeichnerin, Fotografin<br />

und Videokünstlerin Uli Aigner sprechen. In<br />

ihrem aktuellen Projekt „ONE MILLION“ möchte<br />

Uli eine Millionen Porzellangefäße töpfern<br />

– und zu jedem der Gefäße wird ein digitaler<br />

Zwilling, ein Datensatz erstellt. Ein Überblick<br />

über die ersten knapp 8 Jahre ist in der<br />

Ausstellung „DER PORZELLAN CODE - ONE<br />

MILLION BY ULI AIGNER “ im Museum für Vorund<br />

Frühgeschichte auf der Museumsinsel in<br />

Uli, bitte stell dich kurz vor.<br />

Ich bin bildende Künstlerin, 1965 geboren,<br />

habe mit 15 Jahren eine Töpfereiausbildung<br />

in Wien gemacht und anschließend Produktdesign<br />

und Kunst an der Universität für Angewandte<br />

Kunst in Wien studiert. In dieser Phase<br />

ist mein kunsthandwerkliches Schaffen durch<br />

multimediales Arbeiten und die beginnende Digitalisierung<br />

überlagert worden. Peter Weibel<br />

gründete die erste Meisterklasse für Neue Medien<br />

an der Universität für Angewandte Kunst<br />

in Wien. Dort habe ich mich 1985 auf den ersten<br />

Commodore-64-PC gestürzt – und angefangen,<br />

damit zu experimentieren. Ich bin unvoreingenommen<br />

und ohne Berührungsängste<br />

darangegangen, wie an ein neues Handwerk,<br />

Foto: © Michal Kosakowski


das es sofort zu erlernen galt. Diese Zeit des<br />

technologischen Umbruchs, der auch ein gesellschaftlicher<br />

war, hat mich geprägt.<br />

Inwiefern?<br />

Zum Beispiel habe ich in meiner Diplomarbeit<br />

1989 ein erstes drei Meter hohes monumentales<br />

Gefäß aus meterlangen Tonwürsten aufgebaut<br />

– und diesem Gefäß eine 3-D-Animation<br />

gegenübergestellt. Und das in einer Zeit, in der<br />

es noch nicht wirklich 3-D-Animationen gab.<br />

Dafür habe ich mir die Programmiersprache<br />

Unix selbst beigebracht und die CAD-Daten<br />

nummerisch eingegeben. Das Ergebnis war die<br />

Animation einer Schale, die sich zur Vase transformiert<br />

und wieder retour. Für meine Werke<br />

gab es damals kaum Resonanz oder diskursive<br />

Umfelder. Aber wenn ich mich heute so in<br />

der NFT und digitalen Kunstszene umschaue,<br />

erinnern mich Aspekte an diesen Arbeiten an<br />

das, was ich vor 30 Jahren in einer noch so<br />

anders gelagerten Gesellschaft experimentell<br />

gemacht habe. Erst vor einiger Zeit ist mir mitgeteilt<br />

worden, dass ich die dritte Person in<br />

Österreich mit einer E-Mail-Adresse war. Auch<br />

das war mir nicht bewusst.<br />

Wie ging es in meinem Leben weiter: Nach<br />

einem einjährigen Stipendium an der Akademie<br />

Schloss Solitude habe ich in Ludwigsburg<br />

ein Gaststudium absolviert und dort einen Film<br />

Foto: © Michal Kosakowski<br />

Foto: © Michal Kosakowski<br />

produziert. In den 1990er Jahren bin ich durch<br />

die Welt gereist und habe Kunstprojekte realisiert<br />

und ausgestellt. Und zur Geburt des ersten<br />

Kindes bin ich bewusst zur ältesten Kunst<br />

der Menschheit zurückgekehrt: dem Zeichnen,<br />

das durch meine veränderten Arbeitsbedingungen<br />

als Mutter mir als am einfachsten zu<br />

bewerkstelligen erschien. 2000 Umzug nach<br />

München, wo ich eine Gastprofessur an der<br />

Akademie der Bildenden Künste hatte, danach<br />

realisierte ich mit 11 StudentInnen und<br />

AbsolventInnen der Münchener Akademie die<br />

GHOSTAKADEMIE, und im Anschluss daran<br />

war ich die Leiterin der Lothringer 13 / Städtische<br />

Kunsthalle München. 2011 sind wir – mit<br />

inzwischen 4 Kindern – nach Berlin gezogen.<br />

Wie kamst du auf die Idee „ONE MILLION“?<br />

Das war in Berlin. Ich hatte entschieden: Ich<br />

möchte mich in einer radikalen Form um meine<br />

eigene künstlerische Arbeit kümmern, weil ich<br />

den Eindruck hatte, dass ich damit insgesamt<br />

am wirksamsten sein kann. Ich betrachtete den<br />

Anachronismus unserer Gesellschaft: Wir leben<br />

in der digitalisierten Welt mit einem unvorstellbar<br />

umfassenden Wissen, das für Einzelne<br />

in seiner Gesamtheit niemals in einem Leben<br />

konsumierbar ist. Und von uns, als lebende Organismen<br />

mit begrenzter Lebenszeit, ist dieses<br />

Wissen völlig entkoppelt. Meine Fragestellung<br />

für das Projekt lautete dann ungefähr so: Wie


kann ich Zeit als begrenzte Ressource des<br />

Individuums sowohl mit Materie als auch mit<br />

Digitalität verbinden, dies in einen Sinnzusammenhang<br />

bringen?<br />

Durch das Drehen von Gefäßen auf einer<br />

Scheibe, übe ich eines der ältesten Kunsthandwerke<br />

der Menschheit aus. Durch digitale<br />

Medien bin ich in der Gegenwart oder gar der<br />

nahen Zukunft unterwegs und schaffe neue<br />

Räume für meine Kunst. Ich wählte 1 Million<br />

Gefäße, um dem Projekt einen großen virtuellen<br />

Raum und alle Zeit der Welt zu geben.<br />

Die Objekte sollen eine Funktion erfüllen. Es<br />

soll hauptsächlich Essgeschirr werden, keine<br />

Kunstkeramik – wobei Ausnahmen die Regel<br />

bestätigen. Form ist immer auch Information<br />

– und Information hat immer mit Kommunikation<br />

zu tun. Es geht bei dem Kunstprojekt<br />

auch nicht darum, was ich schön finde, das ist<br />

irrelevant. Vielmehr geht es um existenzielle<br />

Objekte, die ihre Form durch die Gespräche mit<br />

den Menschen oder Institutionen erhalten, für<br />

die ich sie herstelle. Porzellan ist für mich ein<br />

politisches Material, ein Speichermedium, es<br />

gibt Auskunft darüber, wie wir leben. Und das<br />

seit Tausenden Jahren.<br />

Es ist für mich also wesentlich, dass die ONE<br />

MILLION Gefäße jemandem gehören. Diese<br />

Person kann mir sagen, wie ein Gefäß aussehen<br />

und welche Funktion es haben soll – und<br />

dann erschaffe ich es. Mich interessiert, was<br />

anderen Menschen gefällt, weil es mich interessiert,<br />

wie der Begriff der Schönheit bei anderen<br />

zustande gekommen ist. Ich gehe in alle<br />

Milieus, ich mag die individuellen Persönlichkeitskonstruktionen<br />

der Menschen. In den Formen<br />

der Gefäße steckt also auch deren Persönlichkeit.<br />

Und so baue ich eine Beziehung<br />

zwischen den verschiedensten Personen und<br />

meinen Porzellan-Objekten auf.<br />

Das nimmt Raum und Zeit in Anspruch: Wie<br />

lange wirst du für eine Millionen getöpferte<br />

Werke benötigen? Und: Wie viel Raum werden<br />

deine Werke einnehmen bzw. nehmen<br />

sie bereits ein?<br />

Für die eine Millionen Töpfereien würde ich<br />

ca. 300 Jahre brauchen. Ich habe 2014 angefangen<br />

und bin mit dem heutigen Tag bei gut<br />

7.100 Gefäßen. Der Raum ist die Welt. Zirka<br />

800 Gefäße sind in meinem Archiv, und alle anderen<br />

sind bei ihren BesitzerInnen. Wir haben<br />

eine digitale Weltkarte angelegt, auf der Betrachtende<br />

nachvollziehen können, wo sich<br />

welches Gefäß befindet.<br />

Foto: © Michal Kosakowski<br />

All deine Werke sind genau in der Reihenfolge<br />

nummeriert, in der sie entstehen.<br />

Weißt du schon, welche Form die Nummer<br />

1.000.000 haben wird?<br />

Nein, weil ich dann höchstwahrscheinlich nicht<br />

mehr lebe. Die Nummerierung dient aber vor<br />

allem der digitalen Interaktion der Rezipienten<br />

mit dem Kunstprojekt. Stell dir vor, du besitzt<br />

Nummer 4.623. Oftmals schauen Menschen<br />

dann auf der digitalen Weltkarte nach, wo die<br />

Vornummer oder die nachfolgende Nummer ihres<br />

Gefäßes sich befinden. Viele staunen dann,<br />

wenn sie sehen, dass eine ähnliche Schale in<br />

Tokio oder ein ähnlicher Becher in Santiago de<br />

Chile sind. Und anhand dieser Objekte nehmen<br />

sich Leute gegenseitig auf eine ungewöhnliche<br />

Art wahr.


Foto: © Michal Kosakowski<br />

Das ist interessant!<br />

Es geht aber noch weiter: Wir arbeiten gerade<br />

an einer interaktiven Website, einer Art wachsendem<br />

Adventskalender, dessen Türchen<br />

sämtliche existierenden Gefäße zeigen, und<br />

zu deren Datensätzen mit diversesten Objektinformationen<br />

zum jeweiligen digitalen Zwilling<br />

führen. Zurzeit versuche ich ein Forschungsprojekt<br />

zu formulieren: zusammen mit einem<br />

Team möchte ich eine Künstliche Intelligenz,<br />

eine KI, entwickeln, die mithilfe von Deep Learning,<br />

sprachbasiert einen Apparatus informiert,<br />

der erlernen wird, auf einer Scheibe 3-D-Hohlkörper<br />

aus Porzellan zu drehen.<br />

Wahnsinn! Die KI könnte das ONE<br />

MILLION-PROJEKT also abschließen?<br />

Ja, das ist mein Plan. Vor allem entsteht aber<br />

ein Kreislauf: Ich erschaffe einen physischen<br />

Körper, ein Gefäß. Dazu kreiere ich die digitalen<br />

Datensätze, sodass eine KI in Zukunft<br />

in der Lage ist, aus den Daten und durch<br />

Kommunikation wieder einen physischen Körper<br />

entstehen zu lassen. Materie wird zu Form,<br />

Form wird zu Information, Information zu Kommunikation<br />

– und Kommunikation wieder zu<br />

materialisierter Form. Eine in sich geschlossene<br />

ästhetische Form, wenn man will, eine<br />

Skulptur ist im Entstehen, lokalisierbar in einem<br />

bestimmten Raum in einer bestimmten Zeit, in<br />

der Unendlichkeit des Universums.<br />

Kann man das gesamte Projekt<br />

irgendwo betrachten?<br />

Ja. Zum Beispiel auf unserer Website mit der Online-Weltkarte:<br />

www.eine-million.com/de/map/.<br />

Aber auch in Berlin: Am 5. Oktober eröffnet<br />

meine erste Übersichtsausstellung im Neuen<br />

Museum auf der Museumsinsel. In den Räumen<br />

des Museums für Vor-und Frühgeschichte werden<br />

Werke aus dem ONE MILLION- PROJEKT<br />

im Kontext der Archäologie gezeigt, zwei meiner<br />

monumentalen Porzellangefäße sind zu<br />

sehen, ein Stop-Motion-Film mit den ersten<br />

7000 Gefäßen von ONE MILLION ist zu sehen<br />

und codierte Porzellane. Die Ausstellung läuft<br />

bis Ende Mai <strong>2023</strong>, Vorträge zur Ausstellung<br />

und Konzerte in der Ausstellung finden als Begleitprogramm<br />

statt.<br />

www.eine-million.com/de/news/the-porcelaincode-one-million-by-uli-aigner/<br />

In George Kublers Buch „The Shape<br />

of Time” schreibt er, dass jedes vom<br />

Menschen erschaffenen Objekt seine<br />

Notwendigkeit in der Zeit hat. Sind deine


Foto: © Michal Kosakowski<br />

Formen im ONE MILLION-Projekt<br />

nicht zeitlos?<br />

Zeitlosigkeit existiert nicht. Es gibt immer einen<br />

Grund, warum etwas existiert. Ich kann dir auf<br />

fünf Jahre genau sagen, welcher Epoche dein<br />

Hemd, dieses Gebäude oder jene Form entlehnt<br />

ist, nicht nur wegen der Materialien oder<br />

der Verarbeitungsart. Zeitlosigkeit liegt auch im<br />

Auge des Betrachters: Vielleicht findest du ein<br />

Bauhausgefäß zeitlos, ich aber eine barocke<br />

Vase, deren Form bereits im 15. Jahrhundert<br />

in China entstand – und die du wiederum als<br />

postmodern wahrnimmst.<br />

Du sagst, dein Lebensende stelle den<br />

behaupteten Endpunkt des Projekts dar.<br />

Was möchtest du mit dieser Aussage an<br />

die Rezipienten deiner Kunst vermitteln?<br />

Wir alle können froh sein, dass wir am Leben<br />

sind, weil es irgendwann vorbei sein wird. ONE<br />

MILLION macht auf unsere begrenzte Lebenszeit<br />

aufmerksam. Ist man sich seiner Endlichkeit<br />

bewusst, intensiviert das die eigene Gegenwart<br />

extrem. Zeit wird zu einem Ding, sie<br />

endet, so wie eine Veranstaltung endet. Zeit<br />

ist ein Kontingent. Man hat seine eigene Lebenszeit,<br />

die man mit den anderen, ebenfalls<br />

zur gleichen Zeit lebenden Menschen teilt. Mit<br />

den chronologisch nummerierten Porzellanen<br />

lege ich eine Spur durch die Gegenwart, ein<br />

globales, immer dichter werdendes Muster<br />

aus realen und virtuellen Verbindungspunkten<br />

ist im Entstehen. ONE MILLION ist mein Welt-<br />

Service.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/fur-eine-millionengefasse-brauche-ich-ca-300-jahre<br />

„Wir alle können froh sein,<br />

dass wir am Leben sind,<br />

weil es irgendwann<br />

“<br />

vorbei<br />

sein wird.<br />

Uli Aigner


Alice<br />

!<strong>AYCON</strong> CRM<br />

Benjamin<br />

!<strong>AYCON</strong> PRESSE<br />

Bernd<br />

!<strong>AYCON</strong> LEKTORAT<br />

Christina<br />

!<strong>AYCON</strong> ASSISTENZ<br />

Constanze<br />

!<strong>AYCON</strong> SOCIAL MEDIA<br />

Corbinian<br />

!<strong>AYCON</strong> BRANDING<br />

Julia<br />

!<strong>AYCON</strong> GRAFIK-DESIGN<br />

Simon<br />

!<strong>AYCON</strong> VIDEOGRAF<br />

Timon<br />

!<strong>AYCON</strong> SYSTEM ADMIN


Andreas<br />

!<strong>AYCON</strong> BOARD<br />

Dietrich<br />

!<strong>AYCON</strong> BOARD<br />

Marei<br />

!<strong>AYCON</strong> BOARD<br />

Markus<br />

!<strong>AYCON</strong> BOARD<br />

Vincent<br />

!<strong>AYCON</strong> BOARD<br />

Ulvi<br />

!<strong>AYCON</strong> CEO


Steinbeis-Akademie<br />

Andreas Renner<br />

Institutsleiter<br />

steinbeis-ifem.de<br />

info@steinbeis-ifem.de<br />

+49 82165084280<br />

Andreas Renner ist Institutsleiter und häufiger<br />

Dozent der Steinbeis Augsburg Business<br />

School. Im Interview spricht er über InterimsmanagerInnen<br />

– und wie sein Unternehmen<br />

ihnen zur Seite steht.<br />

1. Was kann die Steinbeis Augsburg<br />

Business School für InterimsmanagerInnen<br />

leisten?<br />

Die Augsburg Business School, kurz ABS, ist<br />

hier der Lösungsbringer für all die komplexen<br />

Herausforderungen. Sie liefert ein stabiles Unterstützungssystem<br />

– von der professionellen<br />

Weiterbildung über Beratung mit praxiserprobten<br />

Tools und Verfahren, bis hin zu unserem<br />

Shared-Service-Center-Konzept im Bereich IT<br />

sowie der Implementierung und Gestaltung.<br />

2. Was kann ich bei der Augsburg Business<br />

School als erfahrene Führungspersönlichkeit<br />

lernen?<br />

Die ABS ist der Ort in Deutschland für erfahrene<br />

Führungskräfte. Unser Anspruch ist Entwicklung<br />

auf Augenhöhe. Natürlich können Interimsmanager<br />

wie alle Fach- und Führungskräfte<br />

unser umfassendes Weiterbildungsangebot<br />

in Anspruch nehmen – von professionellen Zertifikatskursen<br />

aus dem Bereich Change-Kompetenzen,<br />

über eine Agile-Zertifizierung oder<br />

im Bereich Nachhaltigkeitsberatung (ESG), bis<br />

hin zur Zertifizierung als Aufsichtsrat für die<br />

deutsche Börse. Unser Spektrum spricht die<br />

zentralen Themen unserer Zeit an.<br />

Unsere Kunden schwärmen besonders von<br />

dem modernen Credit-Point-System unserer<br />

Angebote. Es ermöglicht Flexibilität, die in dieser<br />

Liga notwendig ist. Sie sind aber genauso<br />

begeistert von den erfolgreichen UmsetzerInnen<br />

in unseren Seminaren, die einen Blick hinter<br />

die Kulissen ermöglichen und eine familiäre<br />

Atmosphäre schaffen. Einer davon ist ohne<br />

Zweifel Ulvi AYDIN. Er versteht das Handwerk<br />

und lebt eine professionelle Kultur der Veränderung<br />

vor.<br />

3. Aber die Weiterbildung kann doch<br />

nur der Anfang sein?<br />

Die Weiterbildung ist die Basis. Die gemeinsame<br />

Sprache. Danach können unsere Teilnehmenden<br />

die Tools der Augsburg Business<br />

School nutzen. Das Stichwort ist hier „Shared<br />

Service Center“. Das schließt diagnostische<br />

Tools, den Zugang zu neuem Personal, die<br />

Platzierung auf Einkaufsplattformen und das


- TEAM<br />

Rating der eigenen Leistung ein. Selbst bei<br />

dem Aufbau einer eigenen Marke können unsere<br />

Partner auf unser Shared Service Center<br />

zurückgreifen.<br />

4. Was ist das ABS Network?<br />

Durch unsere eigene Tätigkeit im Bereich des<br />

Interimmanagements blicken wir auf eine lange<br />

Erfahrung zurück. Wir sind damit nicht nur<br />

auf der DozentInnen-Seite aktiv, sondern auch<br />

auf der Seite der konkreten Anwendung. Damit<br />

stehen unsere Seminarinhalte nie für sich allein,<br />

sondern sind immer mit praktischen Beispielen<br />

und Anwendungsmöglichkeiten verbunden.<br />

Unser Ziel ist ein möglichst produktiver Mix<br />

aus den theoretischen Grundlagen in Form von<br />

Case Studies und praktischen Übungen.<br />

Unsere besten Teilnehmenden gliedern wir<br />

in unsere Projekte ein. Was gibt es Besseres,<br />

als ein Team das eine gemeinsame Sprache<br />

spricht und die eigenen Stärken und Schwächen<br />

kennt? Und wenn sie Jahre später selbst<br />

in der Lehre an der Augsburg Business School<br />

tätig sind, freut mich das ganz persönlich.<br />

5. Andreas, Du hast einmal gesagt, dass<br />

seinem Team zu vertrauen, ein wichtiger<br />

Pfeiler ist.<br />

Ja, habe ich. Wenn man der Leistung seiner<br />

Partner nicht vertrauen kann, sollte man die<br />

Zusammenarbeit stoppen. Eine einfache Frage<br />

löst jegliche Werbeprospektdiskussion in<br />

Luft auf. Arbeiten Sie auf Erfolgsprovision? An<br />

der Augsburg Business School sagen wir ja!<br />

Wir vertrauen unseren assoziierten InterimsmanagerInnen<br />

sogar unser eigenes Geld an.<br />

Im Bereich M&A setzen wir auf die Betreuung<br />

von Firmen, die sich substanziell von unserer<br />

Expertise leiten lassen wollen und investieren<br />

sogar selbst. Anteilige oder 100 %-Investments<br />

können den Fortbestand von Firmen sicherstellen.<br />

„Gekommen, um zu bleiben“ ist hier<br />

das Motto. Denn wir vertrauen unseren Expertinnen<br />

und Experten.<br />

6. Du hast mir von „The Giants Walk“<br />

erzählt. Wieso ist dieses Format ein<br />

Gewinn für InterimsmanagerInnen?<br />

Bei The Giants Walk geht es um das innovative<br />

Format für Innovationen in Deutschland.<br />

Es geht darum, IdeengeberInnen und UmsetzerInnen<br />

zusammenzubringen. Die Augsburg<br />

Business School begleitet diese Idee dann im<br />

Inkubator zum Erfolg. Dieses Format sprüht<br />

nur so vor Inspiration und Umsetzungskraft<br />

und kann InterimsmanagerInnen helfen, unterstützende<br />

Themen zu lancieren sowie viele<br />

B-Themen lösen. Wir sind auf alle Fälle mit viel<br />

Freude dabei.<br />

7. Wie stehen InterimsmanagerInnen zu<br />

festangestellten Managern? Ist Interimsmanagement<br />

die Zukunft?<br />

Diese Art von Management hat große Vorteile,<br />

dabei ganz besonders ihre Flexibilität. Das<br />

heißt aber nicht, dass damit festangestellte<br />

ManagerInnen verdrängt werden. Diese beiden<br />

Berufsgruppen haben in der Regel andere<br />

Aufgabenbereiche und ergänzen sich, wenn<br />

man mit Profis zusammenarbeitet. Während<br />

die Festangestellten häufig das Tagesgeschäft<br />

und die stabile Unternehmensführung betreuen,<br />

werden Interimsmanager eher bei Veränderungsprozessen<br />

zeitweise eingesetzt.<br />

„Klassisches Management“ wird man damit<br />

gut komplementieren können. Jemand,<br />

der schon seit 30 Jahren im Unternehmen ist,<br />

kennt im Zweifel jede und jeden und weiß, wer<br />

Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH


für welchen Bereich der/die richtige AnsprechpartnerIn<br />

ist. Das ist etwas, das Interimsmanager<br />

niemals leisten können. Sie führen notwendige<br />

Change-Projekte durch und erlauben so<br />

Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Nur, es bleibt eine Frage: Wie kann ein fehlendes<br />

Netzwerk im Unternehmen ausgeglichen<br />

werden?<br />

8. Und was antwortest du selbst darauf?<br />

Unsere Antwort ist das ABS Network. Das Network<br />

bietet Möglichkeiten, über die Shared<br />

Service Center Plattform schnelle Erfolge zu<br />

produzieren. Sie können flexibel aus einer Vielzahl<br />

von Maßnahmen entscheiden, in welchem<br />

Ausmaß Ihnen die ABS den Rücken freihalten<br />

soll. Mit einem Baukastenprinzip finden wir die<br />

richtige Lösung, die auch Ihnen nachhaltig Arbeit<br />

abnimmt und Sie Erfolge feiern lässt. Dabei<br />

sprechen wir nicht über die 3 %-Strategie,<br />

die schnell gefunden ist. Wir reden über das,<br />

was Erfolg ausmacht: die anderen 97 %. Umsetzungskraft.<br />

Wir sind ein großes Unternehmen mit professionellem<br />

Background. Unsere lange Erfahrung<br />

mit den unterschiedlichsten Kunden hat<br />

uns und unsere Außenwirkung entscheidend<br />

gestärkt. Die Marke Steinbeis – also auch die<br />

Marke Steinbeis Augsburg Business School –<br />

steht für hohe Qualität und Professionalität.<br />

Sie können sich bei uns darauf verlassen, dass<br />

wir unserem Ruf gerecht werden. Warum sonst<br />

geben wir eine Zufriedenheitsgarantie?<br />

9. Welche Rolle spielt das Thema Agilität im<br />

Bereich Interimsmanagement?<br />

Interimsmanager müssen wohl mehr als die<br />

meisten anderen Führungskräfte agil arbeiten.<br />

Sie sind schließlich nur für einen begrenzten<br />

Zeitraum im Unternehmen und müssen trotzdem<br />

große Veränderungen bewirken. Agile<br />

Methoden, gerade Agile Scrum, ist in dieser<br />

Hinsicht immens hilfreich. In einer sich rasch<br />

entwickelnden Welt gilt es, immer schneller<br />

und effektiver Produkte und Projekte zu entwickeln<br />

– und häufig kommt da das Interimsmanagement<br />

ins Spiel. Die InterimsmanagerInnen<br />

legen den Grundstein für eine agile Unternehmenskultur.<br />

InterimsmanagerInnen sollten im besten Fall<br />

eine Arbeitsweise zeigen, die sowohl agil als<br />

auch nachhaltig ist. Der ganze Zweck eines<br />

Change-Projekts, bei dem ein Interimsmanager<br />

tätig wird, ist die Vorbereitung auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft. Mit Digitalisierungsvorhaben<br />

werden Firmen für den Markt<br />

von morgen fit gemacht – und im Idealfall sollten<br />

die Verändungen so gestaltet sein, dass<br />

sie einen möglichst langfristig wirksamen und<br />

damit nachhaltigen Change erreichen.<br />

Die Steinbeis Augsburg Business School hat<br />

deshalb ihren Fokus auf Agilität, Nachhaltigkeit<br />

und Digitalisierung gesetzt. Diese drei Bereiche<br />

sind der Schlüssel zu einer modernen Arbeitsweise.<br />

Wir haben sie zu den Säulen unserer<br />

Arbeit gemacht und bilden nun zunehmend<br />

eine Dachregion für den Bereich Agile Scrum.<br />

Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH


- TEAM<br />

Benjamin Wulff<br />

PR-Konzepte für Consultants<br />

Benjamin Wulff<br />

www.wulff-pr.com<br />

benjamin@wulff-pr.com<br />

+49 30 55573955<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

DER GOLDENE ARSCHTRITT / <strong>AYCON</strong>S FÜHRUNGSATLAS /<br />

MANAGEMENT SNIPPETS / GASTBEITRÄGE WIRTSCHAFTS-<br />

WOCHE UND HARVARD BUSINESS MANAGER<br />

Benjamin Wulff ist mein „Pressemann“. Seit<br />

2018 ist er fester Bestandteil des !<strong>AYCON</strong>-<br />

Teams. Er hat mich zum XING-Insider gemacht,<br />

drei Bücher mit mir geschrieben und mich mit<br />

Gastbeiträgen in zahlreichen Wirtschaftsmedien<br />

untergebracht – darunter Wirtschafts-<br />

Woche und Harvard Business Manager. Ein<br />

kleiner Gesprächsauszug zwischen Benjamin<br />

und mir.<br />

ULVI: Benjamin, du bist mein Ghostwriter<br />

und mein PR-Agent. Du schreibst, wie ich<br />

denke.<br />

Benjamin: Das ist meine Aufgabe. Ich muss<br />

mich immer in die Gedankenwelt und die Artikulationsweise<br />

meiner Kunden hineinversetzen<br />

– schließlich schreibe ich ja aus ihrer Perspektive,<br />

nicht aus meiner.<br />

ULVI: Manchmal habe ich das Gefühl, wir<br />

sind wie ein altes Ehepaar: Einer beginnt<br />

einen Satz – und der andere führt ihn zu<br />

Ende.<br />

Benjamin (lacht): Ja, das stimmt. Wir haben<br />

aber mit drei Buchprojekten auch wirklich einige<br />

intensive Arbeitssessions gehabt. Manchmal<br />

kam ich selbst im Privaten gar nicht mehr<br />

aus dem „Ulvi-Sprech“ heraus – wie ein Schauspieler,<br />

der nicht mehr aus seiner Rolle herausfindet.<br />

In solchen Phasen ist es dann besonders<br />

schwer, mit anderen Kunden zu arbeiten,<br />

die eine völlig andere Wortwahl haben.<br />

ULVI: War das einmal der Fall?<br />

Benjamin: Ja – und dann auch noch mit einer<br />

Kundin, die eine diametral entgegengesetzte<br />

Herangehensweise hatte. Du bist laut, redest<br />

Klartext, machst „keine Gefangenen“. Dir ist<br />

egal, ob du dem einen oder anderen damit<br />

auf den Schlips trittst. Es war sogar einmal<br />

dein ausgerufenes Ziel, von einem Unternehmen<br />

abgemahnt zu werden. Die andere Kundin<br />

dagegen war still, vorsichtig, pflegte eine<br />

sehr gewählte Ausdrucksform. Von dir und ihr<br />

hin und her zu switchen, war eine Herausforderung.<br />

ULVI: Ich glaube, bei unserem nächsten<br />

Buchprojekt muss ich dir nur noch das<br />

Thema nennen – und du formulierst mir<br />

ein Buch ganz nach meinen Vorstellungen<br />

dazu.<br />

Benjamin: Etwas mehr Input würde mich schon<br />

freuen, aber wahrscheinlich könnte es auch so<br />

funktionieren.<br />

ABOUT<br />

Benjamin Wulff ist PR-Berater und Ghost writer<br />

aus Barcelona und Berlin. Auf Consultants, Interim<br />

Manager und ähnliche Berufe spezialisiert,<br />

begleitet er seit 2016 Einzelkämpfer und<br />

Unternehmen bei ihrer Kommunikations- und<br />

Marketingstrategie.<br />

Mehr Infos: www.wulff-pr.com


Constanze Wolff<br />

Expertin für Business-Netzwerke<br />

Constanze Wolff<br />

www.constanzewolff.de<br />

mail@constanzewolff.de<br />

+49 2513795211<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

XING UND LINKEDIN<br />

Constanze Wolff unterstützt mich seit knapp<br />

vier Jahren bei der professionellen Arbeit in<br />

und mit den Business-Netzwerken XING und<br />

LinkedIn. Was als Projektauftrag zur Überarbeitung<br />

meiner Online-Profile begonnen hat,<br />

entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer kontinuierlichen<br />

Zusammenarbeit – mit beeindruckenden<br />

Ergebnissen.<br />

ULVI: Ich habe gerade nochmal nachgesehen:<br />

Seit wir zusammenarbeiten, hat sich<br />

die Zahl meiner Kontakte bei XING und<br />

LinkedIn fast verdoppelt – wie hast du das<br />

gemacht?<br />

Constanze: Mit einer guten Mischung aus direkter<br />

Ansprache von Zielpersonen und der<br />

regelmäßigen Platzierung von gutem Content.<br />

Gerade Letzteres machst du mir natürlich<br />

leicht: Du bist nicht unbedingt der zurückhaltende<br />

Typ und hast mit Benjamin jemanden an<br />

deiner Seite, der deine Gedanken professionell<br />

aufbereitet.<br />

ULVI: Und was Benjamin AUFbereitet, wird<br />

dann von dir über die Plattformen VERbreitet.<br />

Verfolgst du dabei ein bestimmtes<br />

Ko nze p t ?<br />

Constanze: Grundsätzlich geht natürlich immer<br />

erst einmal ein entsprechender Beitrag<br />

über die Plattform-Startseite raus – und dann<br />

schaue ich, für welche Fachgruppen das jeweilige<br />

Thema interessant sein könnte. Besonders<br />

spannend wird es aber natürlich immer dann,<br />

wenn du plötzlich mit „Sonderaufgaben“ um<br />

die Ecke kommst.<br />

ULVI: Was meinst du damit?<br />

Constanze: 2020 hattest du die spontane<br />

Idee, eine Vortrags- und Networking-Veranstaltung<br />

für Entscheider*innen durchzuführen<br />

– da haben wir dann die ganze Klaviatur des<br />

Eventmarketings gespielt. Oder du wirfst mir<br />

eine Liste mit Fachanwälten ins Postfach, und<br />

ich sehe, wie wir die bei XING und LinkedIn finden<br />

und in dein Netzwerk einbinden können.<br />

ULVI: Stimmt, da ist richtig Musik drin – vor<br />

allem, wenn ich die online angebahnten<br />

Kontakte in meine analoge Kommunikation<br />

einbinde und per Post überrasche.<br />

Constanze: Das Sammeln von Visitenkarten<br />

(aka XING- und LinkedIn-Kontakten) hat noch<br />

niemanden weitergebracht. Wirklich spannend<br />

wird es erst, wenn echte Beziehungen etabliert<br />

werden – deswegen heißt es ja auch SOCIAL<br />

Media.<br />

ABOUT<br />

Constanze Wolff ist Texterin, PR-Beraterin und<br />

Social-Media-Aktivistin der ersten Stunde. Ihr<br />

Know-how gibt sie seit mehr als 20 Jahren als<br />

Beraterin und Trainerin in und für Unternehmen<br />

und Akademien weiter. Außerdem ist sie Autorin<br />

der Bücher „XING und LinkedIn für Dummies“,<br />

„Social Media für Gründer und Selbstständige“<br />

und „Praxisbuch Networking“.<br />

Mehr Infos: www.constanzewolff.de


- TEAM<br />

Dr. Bernd Wollner<br />

Lektorat/Biografie/Transkriptionen<br />

Dr. Bernd Wollner<br />

www.lektorat-wollner.de<br />

info@lektorat-wollner.de<br />

+49 922181042<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

LEKTORAT !<strong>AYCON</strong>S FÜHRUNGSATLAS / !<strong>AYCON</strong>S<br />

MANAGEMENT SNIPPETS UND !<strong>AYCON</strong> MAGAZIN EDITIONEN.<br />

Seit etwa zwei Jahren lektoriere ich die<br />

Bücher von Ulvi, so zum Beispiel !<strong>AYCON</strong>s<br />

Führungs atlas oder seine !<strong>AYCON</strong>s Management<br />

Snippets. Das bereitet mir immer wieder<br />

Freude, denn Ulvis Bücher sind – im positiven<br />

Sinne – so anders als andere Werke.<br />

Hier trifft geballtes Wissen auf humorvollen<br />

Schreibstil und ebenso knallharte „Ansagen“,<br />

die sicher nicht jedem Leser bzw. Betroffenen<br />

„schmecken“ dürften. Aber sie treffen immer<br />

den Kern der Sache, geradlinig, eben so, wie<br />

ich Ulvi kennengelernt habe.<br />

Diese Werke sind wirklich auch für mich als<br />

Lektor ein Genuss. Ulvis Bücher haben das,<br />

was ich besonders schätze: Sie strahlen zum<br />

einen Kompetenz aus und sind zum anderen<br />

auch für den, der nicht aus diesem Fachbereich<br />

kommt, sich aber für das Thema interessiert,<br />

sehr gut verständlich.<br />

Ich kann das ein bisschen beurteilen, denn<br />

ich habe selbst schon eine ganze Reihe von<br />

Büchern (zuletzt im Jahr 2021 eine Geschichte<br />

von Theisenort, einem Ortsteil der Marktgemeinde<br />

Küps in Oberfranken) und sehr viele<br />

Artikel zu verschiedenen Themen veröffentlicht,<br />

und auch mir war das immer wichtig:<br />

Jeder, den es interessiert, soll es lesen und<br />

verstehen können.<br />

Und weil ich immer neugierig auf neue Erkenntnisse<br />

bin, bin ich Lektor und nicht auf<br />

bestimmte Gebiete festgelegt. Aber warum<br />

braucht man eigentlich einen Lektor? Meine<br />

Foto: © Julia Bittruf<br />

Meinung ist, um einen alten Spruch („Raum ist<br />

in der kleinsten Hütte“) etwas abzuwandeln:<br />

„Platz für einen Fehler ist im kürzesten Wort!“<br />

Wer meint, er möchte seine Biografie, die<br />

eines Angehörigen oder die Chronik seines<br />

Unternehmens erstellen lassen, auch da helfe<br />

ich gerne.<br />

Im Zusammenhang damit steht natürlich,<br />

dass ich Dokumente, die in der deutschen Kurrentschrift<br />

(oft nicht ganz korrekt als „Sütterlin“<br />

bezeichnet), der bei uns über Jahrhunderte<br />

hinweg üblichen Schreibschrift, geschrieben<br />

sind, für andere transkribiere, sie also sozusagen<br />

in eine „lesbare“ Form bringe.<br />

ABOUT<br />

Er ist Historiker und seit 2006 selbstständig als<br />

Lektor und Autor tätig. Er hat eine ganze Reihe<br />

von Büchern veröffentlicht, transkribiert Texte<br />

in Kurrentschrift und verfasst Biografien und<br />

Firmengeschichten.<br />

Mehr Infos: www.lektorat-wollner.de


Creative Mules<br />

Solving Business Challenges with Design<br />

Corbinian Buchberger<br />

Project Strategist<br />

Gleb Podorozhnyy<br />

Creative Director<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

WEBDESIGN / BUCHLAYOUT / ANIMATION /<br />

BRANDING<br />

Creative Mules sind ein internationales Team<br />

aus kreativen Köpfen, die mich seit ihrer Gründung<br />

2018 begleiten und !<strong>AYCON</strong> zu einer<br />

der renommiertesten und stärksten Personal<br />

Brands auf dem Interim-Management-Markt<br />

gemacht haben. Vor kurzem haben sie meine<br />

Website www.aycon.biz gerelaunched, die unter<br />

anderem vom Mindsparkle Magazin mit dem<br />

Award „Best Site of the day“ ausgezeichnet<br />

wurde. Hier ein Auszug aus einem Gespräch<br />

mit Creative Mules Project Strategist Corbinian<br />

Buchberger und mir.<br />

ULVI: Corbinian, wir kennen uns jetzt schon<br />

fast 4 Jahre! Kannst du dich noch an unser erstes<br />

Projekt erinnern?<br />

Corbinian: Klar! Du hattest uns bezüglich<br />

deines „Manager-Flyers“ kontaktiert, und ich<br />

dachte „Wow –das ist ganz schön viel gelb“.<br />

ULVI: (lacht) Ja das stimmt!<br />

Corbinian: Mittlerweile haben wir schon unzählige<br />

kleinere und größere Projekte miteinander<br />

gemeistert und unsere Schreibtische<br />

sind mittlerweile Ulvi-gelb: Blöcke, Stifte, Bücher<br />

– vor kurzem hatte ich eine Videokonferenz<br />

mit einem großen deutschen Unternehmen,<br />

und ich habe die Kaffeetasse in der Hand<br />

des CEOs sofort erkannt!<br />

ULVI: Und genau darum geht es. Das Gelb soll<br />

sich in die Köpfe der Leute „einbrennen“ – und<br />

ich bin euch wirklich dankbar dafür, dass ihr<br />

zusammen mit mir die Marke in den letzten<br />

Jahren visuell klar definiert und erweitert habt.<br />

Wer hätte gedacht, dass aus dem Grau (meine<br />

Sekundärfarbe) einmal ein Blau wird?<br />

Corbinian: Das stimmt – ich kann mich noch<br />

daran erinnern, wie viel Überzeugungsarbeit<br />

uns das damals gekostet hat. Aber mit guten<br />

Argumenten kann man dich auch umstimmen.<br />

ULVI: Und genau das schätze ich an der Zusammenarbeit<br />

mit Creative Mules: Ihr führt den<br />

Auftrag genau wie besprochen aus, denkt aber<br />

immer mit und sucht nach Lösungen, wie man<br />

es eventuell noch etwas besser machen kann.<br />

Und im Endeffekt seid ihr die Profis!<br />

Corbinian: Danke Ulvi – es macht immer wieder<br />

Spaß, mit dir zu arbeiten, und wir freuen<br />

uns schon auf die neuen Projekte, die mit<br />

!<strong>AYCON</strong> anstehen!<br />

ABOUT<br />

www.creativemules.com<br />

hello@creativemules.com<br />

+49 1626946916<br />

Creative Mules ist ein „remote-first digital<br />

studio“ mit Sitz in Amsterdam. Gemeinsam mit<br />

ihren Kunden lösen sie deren Business-Herausforderungen<br />

mit Design & Storytelling.<br />

Das Team arbeitet von insgesamt 6 Zeitzonen<br />

aus, und die internationale Zusammensetzung<br />

ermöglicht im wahrsten Sinne eine „globale“<br />

Denkweise und Sicht auf die Dinge.<br />

Mehr Infos: www.creativemules.com


- TEAM<br />

WOPIMO creative Team<br />

Words – Pics – Motion<br />

Julia Bittruf<br />

www.wopimo.com<br />

info@wopimo.com<br />

+49 17681123029<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

ABOUT<br />

MAGAZIN-LAYOUT / POSTER / FLYER / KALENDER<br />

/ PRÄSENTATIONEN / PRINT-ERZEUGNISSE /<br />

SOCIAL MEDIA CONTENT<br />

ULVI: Julia ist der Kopf des WOPIMO creative<br />

Teams. Sie arbeitet mit mir seit 2019 zusammen.<br />

Trotz Corona hat das digitale onboarding<br />

über Zoom und WhatsApp so gut funktioniert,<br />

dass wir seitdem regelmäßig in Kontakt stehen.<br />

Sie ist bei !<strong>AYCON</strong> vor allem für die Gestaltung<br />

und das Layout meiner Magazine verantwortlich,<br />

wie das, das Sie gerade in den Händen<br />

halten. WOPIMO erstellt aber auch Webseiten,<br />

Logos, Erklärvideos, Präsentationen und Printprodukte<br />

wie Plakate. Julia ist eine gebürtige<br />

Fränkin, hat 2012 ihr Designstudium in Nürnberg<br />

abgeschlossen, arbeitet aber heute remote,<br />

meist von Städten wie Barcelona oder<br />

New York City aus.<br />

Ich bin sehr glücklich über Julias Designs<br />

und freue mich immer darauf, neue Entwürfe<br />

meiner Printmedien anzuschauen. Außerdem<br />

hat sie mir in den letzten Jahren so manchen<br />

unbezahlbaren Tipp gegeben, sei es die Empfehlung<br />

einer App, eines Top-Lektors wie Dr.<br />

Bernd Wollner oder einer Druckerei mit unschlagbarem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Man<br />

merkt, dass ihr der Erfolg ihrer Kunden über ein<br />

Projekt hinaus sehr am Herzen liegt.<br />

WOPIMO<br />

Julia: Wopimo steht für Words – Pics – Motion.<br />

Und ist mein Team aus professionellen Selbstständigen<br />

wie Programmierern, Film- und<br />

Animationskünstlern, Illustratoren, Marketingexperten,<br />

Autoren, 3D-Künstlern, Fotografen<br />

und Musikern, die digital zusammenarbeiten.<br />

Mit dem WOPIMO creative Team manage und<br />

organisiere ich umfangreiche Projekte, die verschiedene<br />

TOP-Qualifikationen benötigen. Wie<br />

Magazine, Websites, Erklärvideos, Marketing-<br />

Kampagnen und langfristige Social-Media-<br />

Marketing- Strategien.<br />

Für Ulvi zu arbeiten, ist sehr erfrischend. Mit<br />

seiner lockeren Art und seinem Credo KISS<br />

„Keep it short and simple“ erleichtert er unsere<br />

gemeinsamen Projekte ungemein. Er bringt<br />

noch dazu eine große Ladung Humor und Energie<br />

in unseren Arbeitsalltag. Was inspiriert und<br />

motiviert – an dieser Stelle DANKE Ulvi für die<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Ich freue mich auf unsere zukünftigen Projekte.<br />

Mehr Infos: www.wopimo.com<br />

Foto: © Julia Bittruf


STARSCAN<br />

media solutions<br />

Simon Doser<br />

www.starscan.de<br />

mail@starscan.de<br />

+49 8362 8809450<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

VIDEOPRODUKTIONEN / FOTOS /<br />

SOCIAL MEDIA CONTENT.<br />

Mein kreativer Partner ist Simon Doser. Er versteht<br />

es, mich ansprechend in Szene zu setzen.<br />

Ob für Videos oder Fotos, ich vertraue ihm<br />

zu 100%. Simon und ich haben uns vor vielen<br />

Jahren bei Apple in München kennengelernt.<br />

Er hat dort als Software-Trainer gearbeitet.<br />

Seit einigen Jahren führt er nun sein Medienunternehmen<br />

im schönen Ostallgäu.<br />

ULVI: Simon, wir haben nun schon einige<br />

Projekte zusammen gemacht. Wie findest<br />

Du unsere Zusammenarbeit?<br />

Simon: Unsere gemeinsame Arbeit macht mir<br />

sehr viel Spaß! Du sprichst frei heraus, was<br />

Du denkst, kannst Feedback annehmen und<br />

setzt konstruktive Vorschläge direkt um. Bei<br />

unseren Produktionen begegnen wir uns auf<br />

respektvolle Art, auf Augenhöhe und mit vollem<br />

Vertrauen. Daher sind wir meiner Meinung<br />

nach auch so effizient.<br />

ULVI: Worauf achtest du bei unseren<br />

Videoaufnahmen besonders?<br />

Simon: Oh, das sind viele Dinge. Das richtige<br />

Licht ist sehr wichtig, natürlich auch der Ton<br />

und die Komposition des Bildes. Letztendlich<br />

ist aber auch inhaltlich die Frage: Was kommt<br />

beim Zuschauer rüber? Wird die Botschaft klar<br />

und deutlich formuliert und kann sie überzeugen?<br />

Wie authentisch wirkt unser Ergebnis?<br />

Das sind Fragen, mit denen ich mich vor, während<br />

und nach dem Dreh in der Postproduktion<br />

beschäftige.<br />

ULVI: Ja, das merkt man auch an unseren<br />

Videos. Was bietest Du mit deiner Firma<br />

für Deine Kunden an?<br />

Simon: Wir machen Filme mit spezifischer Zielsetzung,<br />

insbesondere für Mitarbeitergewinnung.<br />

Ein Unternehmen muss sich heutzutage<br />

einem potenziellen Mitarbeiter ganz anders<br />

präsentieren als noch vor ein paar Jahren. Darüber<br />

hinaus erstellen wir auch Social Media<br />

Content und verwalten Unternehmerkonten<br />

bei Facebook, Instagram und Co., damit sich<br />

unsere Kunden auf das konzentrieren können,<br />

was sie am besten können.<br />

ULVI: Vielen Dank, Simon, und viel<br />

Erfolg weiterhin!<br />

Mehr Infos: www.starscan.de<br />

Foto: © starscan


Hannes Hoch<br />

Moderator/Journalist<br />

Dipl. Kommunikationswirt (BAW) Schirmherr Stiftung Deutsche<br />

Leukämie- & Lymphom-Hilfe<br />

Botschafter „30 Jahre Deutsche Einheit“<br />

Buchungsanfragen:<br />

hallo@hanneshoch.de<br />

!<strong>AYCON</strong> Projects:<br />

MODERATION<br />

„Mit Ulvi zu arbeiten ist spannend, lehrreich<br />

und sehr angenehm. Seit dem ersten Kontakt<br />

ist seine Klarheit, straighte Kommunikation und<br />

Zielorientierung für mich inspirierend. Seine<br />

klare Sprache und seine unverwechselbaren<br />

Aussagen beeindrucken selbst mich, der schon<br />

viel gehört und gesehen hat. Kompromisslos<br />

seine Wahrheit so direkt auszudrücken, beeindruckt<br />

mich. In den Film- & Videoprojekten fiel<br />

seine inklusive Art auf. Er nimmt immer alle, die<br />

am Projekt beteiligt sind, mit. Allein der Whats-<br />

App-Gruppen-Chat ist ein Highlight. Kommunikation<br />

par excellence – so arbeite ich gerne“,<br />

so erzählt uns Hannes.<br />

Zu Hannes:<br />

Mit Sachverstand und Fachwissen begleitet<br />

Hannes Businessveranstaltung als Moderator.<br />

Er schlägt die Brücke zwischen den fachlich-sachlichen<br />

Inhalten des Absenders zu<br />

denjenigen, die sie erreichen soll. In deren<br />

Sprache, unterhaltsam und respektvoll.<br />

Hannes verbindet Aussagen mit Antworten<br />

– er bringt die Message seiner Kunden zur<br />

Zielgruppe. Mit ihm bekommen Business-Interviews<br />

& -veranstaltung einen roten Faden,<br />

unterhaltsame Momente, und er unterstreicht<br />

die Bedeutung der Sache. Darüber hinaus<br />

bringt er sowohl den Gesprächspartnern als<br />

auch dem Publikum eine hohe Wertschätzung<br />

entgegen.<br />

Basierend auf dem Wissen und den Erfahrungen<br />

seines wirtschaftlichen Werdegangs, bringt<br />

Hannes viel Know-how mit. Er arbeitete als<br />

Marketingexperte (Dipl. Kommunikationswirt<br />

(BAW) für Agenturen), als Industriekaufmann in<br />

der Lebensmittelindustrie, bevor er seine Medienausbildung<br />

zum Moderator und Redakteur<br />

und weitere Ausbildungen im Bereich Strategie,<br />

Vertrieb und Psychologie absolvierte.<br />

Seiner Auffassung nach darf ein Businesstermin<br />

nebst den Zahlen, Daten und Fakten<br />

auch menschliche Momente haben und das<br />

Sachliche mit dem Emotionalen verbunden<br />

sein. Hannes verbindet Marken mit Menschen.<br />

Das sieht man auch in etlichen Interviews, in<br />

denen Hannes mit Ulvi gesprochen hat. Die<br />

beiderseitige Sympathie und Wertschätzung<br />

ist in den Videos sichtbar.<br />

Hannes bricht mit dem Bild des konventionellen<br />

Moderators. Stilsicher und mitreißend<br />

eröffnet er neue Möglichkeiten für jedes Format.<br />

Mit Leichtigkeit leitet er Publikum und<br />

Gäste und sorgt dafür, dass sich die Menschen<br />

lebendig & verbunden fühlen. Hannes Moderationen<br />

sind energiegeladen, präsent und inklusiv.<br />

Seine authentische, emphatische und<br />

begeisternde Art schafft für alle einen Wohlfühlraum,<br />

in dem die Ereignisse zu bleibenden<br />

Erinnerungen werden.<br />

Dabei findet jede Ansprache, jede Moderation,<br />

jede Interaktion mit Gefühl, Respekt und<br />

auf Augenhöhe statt. Die Zuschauer spüren<br />

seine positive und optimistische Ausstrahlung.<br />

So wird er für viele zur Inspiration. Hannes verbindet<br />

… Marken mit Menschen, Menschen mit<br />

Geschichten, Geschichten mit Emotionen.<br />

Mehr Infos: www.hanneshoch.de


!<strong>AYCON</strong>s FührungsAtlas<br />

Das Buch:<br />

Deutschland braucht Führungspersönlichkeiten! Freudige Macher!<br />

Visionäre Antreiber! Echte Unternehmer! Wahre Leader!<br />

In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt müssen wir authentisch<br />

und klar führen, um erfolgreich zu sein! Geschäftsführer,<br />

die ihrer Mannschaft keine Perspektiven aufzeigen, taugen<br />

nichts. Wer sich im Dickicht der Details verliert und im Sumpf<br />

des Mikromanagements versinkt, muss den Weg zurück in die<br />

Spur finden. Dieser Weg ist hart, erfordert Entschlossenheit und<br />

Mut. Wer ihn beschreitet, kehrt als starke Führungspersönlichkeit<br />

zurück. !<strong>AYCON</strong>s FührungsAtlas bietet Dir Orientierung auf<br />

dem harten Weg zum wahren Leader. Neun Regeln dienen Dir<br />

als Landkarte und hilfreicher Wegweiser, um Dich selbst, Deine<br />

Mitarbeiter und Dein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft<br />

zu führen. Ohne Chichi! Ohne Blabla! Klare, pure Perspektiven!<br />

DAS bietet Dir dieses Buch! Bist Du bereit? Wirklich? Dann halt<br />

Dich gut fest, denn: Ein Spazier gang wird das sicher nicht!<br />

„Wenn du das<br />

Buch liest,<br />

bringt dich das<br />

mindestens<br />

“<br />

­einen Schritt<br />

voran!<br />

Inhalt<br />

Vorwort<br />

Kapitel 1.0 – Kenne Dich und Deine Ziele!<br />

Kapitel 2.0 – Arbeite immer an Dir selbst!<br />

Kapitel 3.0 – Suche die Konfrontation!<br />

Kapitel 4.0 – Jeder leistet seinen Beitrag!<br />

Kapitel 5.0 – Ihr seid nicht gleich! Du führst!<br />

Kapitel 5.1 – Interview mit Manfred Bock<br />

Kapitel 6.0 – KISS – Keep It Short and Simple!<br />

Kapitel 7.0 – Entwickle ein ausgeprägtes<br />

Markenbewusstsein!<br />

Kapitel 8.0 – Suche den Dialog!<br />

Kapitel 8.1 – Interview mit Constanze Wolff<br />

Kapitel 9.0 – Umarme die Krise!<br />

Zum Abschluss: 21 Maximen für unterwegs<br />

„Dieses Buch ist<br />

nun ein eindeutiger<br />

­Ratgeber. An Eindeutigkeit<br />

nicht mehr zu überbieten.<br />

Bei manchen ‚Ansagen‘<br />

musste ich echt schlucken.<br />

Aber – auch diese<br />

unbequemen Hinweise<br />

gefallen mir sehr.<br />

“<br />

Sehr zu empfehlen!


JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />

Unter anderem bei:<br />

audible / spotify / iTunes<br />

Spieldauer:<br />

ca. 1 Std. und 45 Min.<br />

ISBN: 978-3-00-066008-5


Wenn Krisenmanagement<br />

zur Managementkrise wird<br />

Foto: © depositphotos / Robert Landsem<br />

Was können Unternehmen vom Brexit-Theater<br />

lernen?, fragte Interim Manager Ulvi AYDIN in<br />

seinem Kommentar. Seine Antwort: Wissen,<br />

Wollen und Können müssen bei Unternehmern<br />

wie Politikern Hand in Hand gehen.<br />

Kompetenz wird definiert als Trinität aus Wissen,<br />

Wollen und Können. Ein Blick auf das Brexit-Theater<br />

zeigt: Die britische Regierung hat<br />

ein Kompetenzproblem. Die Abgeordneten<br />

wissen nicht recht, was sie wollen. Möglicherweise<br />

wollen sie auch gar nicht. Und das Können?<br />

Das hat sich unterm Bett verkrochen und<br />

heult. Was für die Politik eine Katastrophe ist,<br />

ist für die Wirtschaft ein Lehrstück. Für Unternehmen<br />

lassen sich aus dem Brexit-Dilemma<br />

nämlich drei Maximen ableiten.<br />

Maxime eins: Es liegt an uns<br />

Alles, was Unternehmen bisher getan haben,<br />

hat sie dahin geführt, wo sie heute stehen.<br />

Steht ein Unternehmen wirtschaftlich gut da,<br />

hat es wohl einiges richtig gemacht. Gerät es<br />

in Schieflage, sollte es neue Handlungsweisen<br />

aus dieser Erkenntnis ableiten. Dazu gehört<br />

auch, Fehler einzugestehen. Die Regierung unter<br />

Theresa May dreht sich seit 2016 im Kreis.<br />

Sie streitet und zeigt mit dem Finger auf andere.<br />

Von Zugeständnissen, Problem-, Ergebnisoder<br />

Lösungsorientierung keine Spur.<br />

Maxime zwei:<br />

Souveränität bewahren<br />

Management bedeutet, mit 80 Prozent an<br />

Informationen eine hundertprozentige Entscheidung<br />

zu treffen und dahinter zu stehen.<br />

Theresa May wirkt aber so, als wolle oder<br />

müsse sie alle Eventualitäten klären, und verzettelt<br />

sich dabei. Dass sie jetzt ihren selbst<br />

ausgehandelten Brexit-Vertrag neu justieren<br />

wollte, ist Zeugnis politischer Unfähigkeit. Und<br />

auch wenn May in Wirklichkeit noch so kompetent<br />

sein mag: Mit solchen Handlungen verliert<br />

sie an Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit<br />

ist ein wichtiger Baustein der Reputation.<br />

Aber auch die britischen Parteien erscheinen<br />

in einem schlechten Licht, wenn sie jetzt wie<br />

die Labour-Partei das bereits lange erwartete<br />

zweite Brexit-Referendum fordern.<br />

Maxime drei: Imagepflege<br />

Reputation ist das, was von Unternehmen<br />

oder politischen Institutionen im Gedächtnis<br />

haften bleibt. Oder anders gesagt: Eine Marke<br />

entsteht aus der Gesamtheit der subjektiven<br />

Eindrücke. Fragen Sie sich bitte, was die<br />

Gesamtheit Ihrer Eindrücke von der britischen<br />

Regierung ist. Das Erscheinungsbild nach außen<br />

ist stark beschädigt. Wäre die Regierung<br />

um May ein Unternehmen, hätte es enorme<br />

Absatzprobleme, der Geschäftsführer wäre<br />

angezählt, die Kundenfrequenz rückläufig.<br />

Sich in der Krise<br />

neu erfinden<br />

Ein beliebter Managementsatz ist der über<br />

die Doppel bedeutung eines chinesischen<br />

Schriftzeichens, das sowohl für „Krise“ als<br />

auch für „Chance“ steht. Ein positives Beispiel<br />

für ein Unternehmen, das aus einer<br />

Krise positive Handlungen abgeleitet hat, ist<br />

Burberry. Groß geworden ist das britische


Traditionsunternehmen mit Regenmänteln. In<br />

den 1980er Jahren kämpfte die Marke in Europa<br />

mit schwachen Absatzzahlen. Zu altmodisch<br />

kam die Mode daher.<br />

Daraus hat das Burberry-Management um<br />

Rose Marie Bravo seine Konsequenzen gezogen.<br />

Sie führte eine günstigere und sportliche<br />

Kollektion ein, weitete die Damenkollektion<br />

aus, kaufte Markenrechte ein und löste<br />

Lizenzen auf. Das Modelabel hat sich aus der<br />

Verstrickung im Netz der Abhängigkeiten befreit.<br />

Dadurch geriet Burberry auch im Luxus-Segment<br />

wieder in das Rampenlicht. Ende<br />

der 1990er Jahren war das Unternehmen wieder<br />

voll im Geschäft – mit David Beckham und<br />

Kate Moss, die als Testimonials und Werbeträger<br />

dienten. Laut des McKinsey Global Fashion<br />

Report 2019 gehört Burberry heute zu den<br />

Top-20-Modekonzernen weltweit.<br />

Der Untergang<br />

Fahrt ins Ungewisse<br />

Für Spekulationen sorgt die britische Regierung<br />

schon lange nicht mehr. Trotzdem weiß<br />

niemand, in welche Richtung der Brexit-Deal<br />

gehen wird, auch wenn die Europäische Union<br />

aktuell eine Verschiebung um zwei Jahre erwägen<br />

soll. Und die Uhr tickt fröhlich weiter.<br />

Der 29. März 2019 naht. Theresa May besucht<br />

weiterhin Brüssel und kehrt mit leeren Händen<br />

nach London zurück. Wäre die britische Regierung<br />

ein Unternehmen, würde es sich im Sturzflug<br />

befinden. Das Krisenmanagement ist eher<br />

eine Managementkrise.<br />

Die Unternehmen, die das Königreich bereits<br />

jetzt verlassen haben, können mit den Leistungsträgern<br />

verglichen werden, die in Unternehmenskrisen<br />

ebenfalls schnell abspringen.<br />

Und wenn ein Unternehmen an Know-how verliert,<br />

kann es Jahre zurückgeworfen werden.<br />

Jeder Manager sollte sich beim Brexit-Thema<br />

also fragen: Haben wir all unsere Kompetenzen<br />

beisammen? Wissen wir, was wir wollen – und<br />

können wir auch danach handeln?<br />

Ein Unternehmen, das die Zeichen der Zeit zu<br />

spät erkannt hat, ist hingegen Gerry Weber.<br />

Das deutsche Modehaus hat den Strukturwandel<br />

in der Modebranche verschlafen, meldete<br />

Erstveröffentlichung: springerprofessional.de<br />

im Januar 2019 Insolvenz an und musste sich<br />

einem Sanierungsplan unterwerfen. Ob die Re-„Icstrukturierung gelingt, wird sich zeigen. Das<br />

habe mit Ulvi AYDIN<br />

Unternehmen hat bei Digitalisierung am Point<br />

mehrere Jahre eng<br />

of Sale und im Onlinehandel zu lange getrödelt.<br />

Zalando und Asos erbeuten seit Jahren<br />

zusammen­gearbeitet, eine<br />

zunehmend Marktanteile – und die Konkurrenz Zeit, an die ich mich gern<br />

aus Spanien ist besser darin, neue Modetrends<br />

erinnere. Ulvi ist der Typ<br />

schnell in die Geschäfte zu bekommen.<br />

Dass das deutsche Modehaus aus der ganzheitlicher Unternehmer,<br />

den man selten findet,<br />

Schieflage herauskommt, bleibt zu wünschen.<br />

Der erste Schritt ist gemacht. Das Unternehmen<br />

erkannte, dass es Hilfe und weniger Ladenflächen<br />

und mehr Onlineangebote benötigt.<br />

pragmatischer Umsetzer,<br />

Wissen, Wollen und Können scheinen hier, trotz<br />

wo nötig im Detail und<br />

aller Probleme, intakt zu sein. Der Turnaround immer mit viel Gespür<br />

“<br />

für<br />

soll 2021 gelingen. Welchen Reputationsschaden<br />

das Modehaus durch die Krise nehmen die Mannschaft.<br />

wird, hängt auch vom Vertrauen der Abnehmer<br />

und der Kundentreue ab. Strategisch unklug<br />

Robert Pauli<br />

verhielt sich Vorstandsmitglied Ralf Weber, der<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

ein Viertel seiner Gerry-Weber-Aktien verkaufte<br />

und für Spekulationen sorgte. beteiligungsgesellschaft<br />

NORD HOLDING Unternehmens-<br />

mbH


Der CFO als Treiber im Wandel<br />

!<strong>AYCON</strong> Experten-Talk<br />

mit Jürgen Kaiser<br />

Ich habe mich dieses mal zum !<strong>AYCON</strong>-Expertentalk<br />

mit Jürgen Kaiser, Managing Partner<br />

der Management-Boutique „dieSaremas“,<br />

getroffen. Jürgen ist als Interim-CFO für<br />

die Finanzen und die Geschäftsentwicklung<br />

seiner Kunden verantwortlich. Ein Gespräch<br />

über typische Fehlannahmen im Finance – und<br />

das Spannungsverhältnis zu Marketing und<br />

Ve r t ri e b .<br />

Jürgen, stell dich bitte kurz vor.<br />

Ich bin Jürgen Kaiser und seit gut sechs Jahren<br />

Interim Manager für Geschäftsführungs-, CFOund<br />

CRO-Positionen, für M&A, Investorensuche,<br />

Projektfinanzierungen, Restrukturierungs- und<br />

Turnaround-Management sowie systemisches<br />

Business Coaching. Vorwiegend übernehme<br />

ich CFO-Aufgaben, obwohl ich nicht aus dem<br />

klassischen Controlling- oder Rechnungswesen<br />

komme, wie die meisten CFOs.<br />

Ich komme ursprünglich aus dem Bankwesen<br />

und habe danach rund 20 Jahre lang in der<br />

Industrie als CFO sehr viele M&A-Themen verantwortet,<br />

weswegen ich nun auch oftmals für<br />

M&A- und Finanzierungsfragen geholt werde.<br />

Mit welchen Herausforderungen kommen<br />

Kunden auf dich zu?<br />

In der Regel bekomme ich Mandate mit Projekt-<br />

oder Transaktionshintergrund. Sowohl<br />

für Unternehmen in der Wachstumsphase als<br />

auch für solche, die sich restrukturieren bzw.<br />

sanieren müssen. Und so unterschiedlich die<br />

Unternehmensphasen Wachstum und Restrukturierung<br />

sind: Aus CFO-Sicht gibt es einige<br />

Parallelen.<br />

Zum Beispiel?<br />

In beiden Phasen steht die Organisation und<br />

das bedeutet vor allem die Menschen vor einem<br />

Transformationsprozess. Und dieser gelingt immer<br />

nur dann, wenn das Management und die<br />

Belegschaft an einem Strang und in die richtige<br />

Richtung ziehen. Themen wie Kommunikation,<br />

People Management und Veränderungsbereitschaft<br />

sind die weichen Erfolgsfaktoren in<br />

Foto: © depositphotos / DragonImages


diesen Unternehmensphasen – ohne sie bringen<br />

auch die harten zahlengetriebenen Faktoren<br />

nur wenig nachhaltigen Erfolg.<br />

Erhältst du deine Mandate über<br />

Banken oder über den Aufsichtsrat der<br />

Unternehmen?<br />

Das hängt von der Ausgangsituation des Unternehmens<br />

ab. Wenn eine Organisation im<br />

Wachstum auf Suche nach frischem Kapital<br />

ist, kommen in der Regel die Verantwortlichen<br />

des Unternehmens direkt auf uns zu. Handelt<br />

es sich dagegen um ein Unternehmen in<br />

finanzieller Schieflage, dann ist es eher die Restrukturierungsabteilung<br />

der finanzierenden<br />

Bank, die uns ins Boot holt, denn: Bedarf zur<br />

Restrukturierung und Sanierung passiert ja<br />

nicht ganz freiwillig und wird von den Firmen<br />

meist zu spät erkannt.<br />

Das spüre ich als Interim Manager auch<br />

direkt: Am Anfang weht mir da oft ein eher<br />

rauer Wind entgegen. Es braucht etwas<br />

Zeit, das Vertrauen der Beteiligten zu<br />

gewinnen. Schnell merken die Menschen<br />

im Unternehmen aber: Ich kann neue Perspektiven<br />

einbringen und kümmere mich<br />

vor allem um die Menschen und deren Entfaltung.<br />

Die Zeiten, in denen Sanierer mit<br />

der Machete durchs Unternehmen gingen<br />

und verbrannte Erde hinterließen, sind zum<br />

Glück vorbei.<br />

Dennoch kann ich Verantwortlichen nur empfehlen:<br />

Wenn sich eine Schieflage andeutet,<br />

kommen Sie direkt zu uns! Wenn erst Ihre<br />

Bank diesen Schritt gehen muss, ist es oftmals<br />

schon zu spät. Denn: Mit zunehmender Krise<br />

werden die möglichen Optionen immer geringer<br />

und das Risiko immer größer.<br />

Gibt es Muster, z. B. typische Fehler, die dir<br />

bei deiner Arbeit mit Kunden immer wieder<br />

begegnen?<br />

Zu langes Zögern, einen Interim Manager ins<br />

Boot zu holen. Das ist vor allem bei kriselnden<br />

Unternehmen ein immer wiederkehrendes<br />

Muster. Bis zu einem gewissen Grad kann ich<br />

das auch nachvollziehen. Es ist nur menschlich.<br />

Wie viele Menschen gehen erst zum Arzt,<br />

wenn sie bereits einen Schmerz verspüren?<br />

Foto: © depositphotos / SergeyNivens<br />

Im Unternehmenskontext lautet die typische<br />

Annahme der Verantwortlichen dann oftmals:<br />

„Ein Interim Manager ist in unserer aktuellen<br />

Situation viel zu teuer.“ Das ist aber ein Trugschluss,<br />

denn: Die Kosten, die ein kriselndes<br />

Unternehmen durch den Einsatz von Interim<br />

Managern einspart, übersteigen die Ausgaben<br />

für den Interim Manager um ein Vielfaches.<br />

Der Großbrandbekämpfer Red Adair sagte<br />

hierzu: „If you think it is expensive to hire<br />

a professional to do the job, wait until you<br />

hire an amateur.”<br />

Ja, das passt sehr gut. Ein weiteres Muster,<br />

das mir immer wieder begegnet, ist das Argument:<br />

„Sie haben ja von unserer Branche keine<br />

tiefgehende Ahnung“. Als Interim Manager<br />

kommen wir aber auch nicht, um in Festanstellung<br />

für das Unternehmen zu arbeiten. Der Fit<br />

muss nicht 100% sein. Wir kommen, um akute<br />

Herausforderungen schnell zu lösen.<br />

Als Interim CFO, Experte für M&A, Finanzierung<br />

und Restrukturierung muss ich die Branche<br />

nicht bis ins letzte Detail kennen. Ich muss<br />

das Problem raschestmöglich lösen können,<br />

mit dem Kunden auf mich zukommen. Hier<br />

zählt eher das Pareto-Prinzip.<br />

Welchen Stellenwert nimmt für<br />

dich als CFO das Marketing für ein<br />

Unternehmen ein?<br />

Marketing, Sales und Finance bewegen sich


traditionell in einem Spannungsfeld. Wer ist zum<br />

Beispiel für die Preisgestaltung verantwortlich?<br />

Sales, Marketing, Finance? Dieses Spannungsfeld<br />

kommt häufig vor, und hier ist Kooperation<br />

sehr wichtig. Ich werde auch geholt, weil an<br />

einer Stelle die Zahlen nicht stimmen.<br />

Nur: Die Zahlen allein sind ja nicht das Problem.<br />

Sie bilden das Problem nur ab. Und hier<br />

beobachte ich oftmals, dass es im Sales keine<br />

klaren Marketingkonzepte oder Vertriebsstrategien<br />

gibt. Teilweise fehlen auch die Kompetenzen<br />

in dem Bereich. Und meine Aufgabe als<br />

CFO ist, das zu erkennen, anzusprechen – und<br />

entsprechende Fachleute für die fehlenden<br />

Kompetenzen zu holen.<br />

Was Marketing und Sales für Hebel in Bewegung<br />

setzen können, wenn ein stimmiges Konzept<br />

und die passenden Fachleute vorhanden<br />

sind, ist immer wieder erstaunlich. Wenn es klare<br />

Strategien gibt, trägt der Finanzbereich die<br />

Vertriebs- und Marketingmaßnahmen auch sofort<br />

mit. Schwierig wird es für uns CFOs, wenn<br />

die Bestrebungen eher Trial-and-Error sind.<br />

Der Strukturwandel und die globalen<br />

Krisen üben großen Veränderungsdruck<br />

auf Unternehmen aus. Wird Change/Transformation<br />

aus Finanzsicht eher als Risiko<br />

betrachtet oder als Chance und Notwendigkeit,<br />

um marktfähig zu bleiben?<br />

Ich bin sicher, dass sich in den kommenden<br />

Jahren viele Geschäftsmodelle verändern<br />

werden – eben genau aus dem genannten<br />

Druck heraus. Der CFO ist dabei leider oftmals<br />

der Überbringer schlechter Nachrichten: Die<br />

Zinsen oder Rohstoffpreise sind gestiegen, die<br />

Bank hat ein neues ESG-Monitoring verlangt<br />

etc. Die daraus resultierenden Konsequenzen<br />

sind oftmals Transformation oder andere<br />

tiefgreifende Veränderungen des Geschäftsmodells.<br />

Hier muss dem Finance der Spagat<br />

gelingen, einerseits schlechte Nachrichten zu<br />

überbringen – und andererseits die Weitsicht<br />

und Vision für nötige Veränderungen zu haben<br />

und auch als Chance zu vermitteln, um marktfähig<br />

zu bleiben.<br />

Kann die Finanzabteilung Treiber für den<br />

Wandel im Unternehmen sein?<br />

Ja, das sehe ich so. In unserer Interim-Management-Boutique<br />

dieSaremas haben wir<br />

uns auf Finance, Sales und Geschäftsmodellentwicklung<br />

spezialisiert. Warum? Weil wir gemerkt<br />

haben: Wir werden zwar als Finanzer in<br />

das Kundenunternehmen geholt – die Themen<br />

greifen aber oft viel weiter. Die Probleme liegen<br />

an unterschiedlichen Stellen. Darunter<br />

eben Sales, Marketing und Business Model.<br />

Aber wir als Finanzer müssen das erkennen<br />

und den Wandel anstoßen.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/der-cfo-als- treiberim-wandel<br />

Foto: © depositphotos / redpixel


Der goldene Arschtritt<br />

Das Buch:<br />

„Wenn um Dich herum die Granaten einschlagen,<br />

dann möchtest Du einen wie Ulvi AYDIN<br />

neben Dir im Schützengraben wissen – einen<br />

der mit Dir kämpft und nicht wegläuft. Der Interim<br />

Manager Ulvi AYDIN scheut keine Probleme.<br />

Er kommt in Unternehmen, um sie wieder<br />

in die Spur zu bringen, Strategien neu aufzusetzen<br />

oder Produkte zu verbessern.<br />

AYDIN verpasst Geschäftsführern, Vorständen,<br />

Gesellschaftern, Führungsteams und<br />

Mitarbeitern den goldenen Arschtritt, den es<br />

braucht, um aus einem bunten Haufen wieder<br />

eine schlagkräftige Organisation zu machen.<br />

Das klingt martialisch? Dann lass lieber die<br />

Hände von diesem Werk und schau Deinem<br />

Unternehmen beim Untergang zu.“<br />

Übersicht:<br />

Einleitung<br />

Wie ich ticke – Das !<strong>AYCON</strong> Manifest<br />

Der INTERIM MANAGER als MODERATOR<br />

Der INTERIM MANAGER als DOMPTEUR<br />

Der INTERIM MANAGER als<br />

KILLER VON GESCHWAFEL<br />

Der INTERIM MANAGER als MOTIVATOR<br />

Der INTERIM MANAGER als »PAIN IN THE ASS«<br />

Der INTERIM MANAGER als KPI-PENETRATOR<br />

Der INTERIM MANAGER als<br />

ADVOCATUS DIABOLI<br />

Der INTERIM MANAGER als SCHNELLBOOT<br />

Der INTERIM MANAGER als<br />

GOLDGRÄBER<br />

Fazit<br />

Danksagung<br />

Rezensionen<br />

„Der Autor zeigt direkt schon auf den ersten<br />

Seiten klar, worum es in diesem Buch geht:<br />

einen praxisnahen Ausschnitt aus dem Leben<br />

eines Interim Managers. Egal, ob Geschäftsführer,<br />

Entscheider oder Führungskraft. Hier ist<br />

für jeden etwas Nützliches zum Nach denken<br />

dabei.“<br />

„Mal ein ganz anderes Fachbuch!“<br />

„Ulvi AYDIN gibt einige Weisheiten aus seiner<br />

Erfahrung als Interims Manager in diesem Buch<br />

wieder.“<br />

„Knapp, direkt und schonungslos (...)“<br />

„Ein Titel, der polarisiert, aber ein Buch voller<br />

Weisheiten eines Top-Managers. Kurz, prägnant,<br />

auf den Punkt.“<br />

„Zunächst wirkt es etwas forsch geschrieben,<br />

doch liest man sich die Texte durch, so versteht<br />

man, dass hier wirklich eindeutig kommuniziert<br />

wird. Welche Stolperfallen man als<br />

Startup so alles mitnehmen kann, wie Probleme<br />

anzusprechen sind und warum so mancher<br />

Plan nicht aufgeht – Ulvi AYDIN pragmatisiert<br />

jede Stolperfalle und macht sie so jedem verständlich<br />

auf seine unglaublich direkte Art. Das<br />

Ergebnis – Dinge bewegen sich!“<br />

„Ulvi AYDIN nennt die Dinge<br />

beim Namen, direkt, ohne Scheu oder<br />

­Überfluss. Notwendige Lektüre<br />

für ­Gründer, Management<br />

“<br />

und Shareholder!


JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!<br />

Unter anderem bei:<br />

audible / spotify / iTunes<br />

Spieldauer:<br />

ca. 1 Std. und 30 Min.<br />

ISBN: 978-3-00-062851-1


Leichte Sprache für<br />

Manager!<br />

Nein! Leichte Sprache ist nicht ausschließlich<br />

für Menschen mit kognitiven<br />

Einschränk ungen. Sie muss vor allem auch<br />

in den Chefetagen unserer Unternehmen<br />

gelten. In meiner Arbeit als Executive Interim<br />

Manager erlebe ich immer wieder, wie jemand<br />

im Vorstandsmeeting mit einem Tsunami aus<br />

Phrasen, Worthülsen, Füll- und Fremdwörtern<br />

den Raum einnimmt, als befände er sich im<br />

Finale eines Poetry Slams:<br />

“<br />

„Vor dem Hintergrund des im letzten Quartal<br />

durchgeführten Benchmarks zur Potenzial-Identifikation<br />

aller Business Units, einschließlich<br />

der Tochtergesellschaften und<br />

outgesourcten Bereiche, hat sich ergeben,<br />

dass wir in der Produktion, im Packaging und<br />

im Customer Touch Point Center die Prozesse<br />

tighter takten sollten, um unser Absatzziel für<br />

den Annual Report wie versprochen einhalten<br />

zu können und die Budgetgrenzen nicht zu<br />

stark an ihr Limit zu führen, ohne mit personellen<br />

Engpässen oder gar flächendeckenden<br />

Umstrukturierungen rechnen zu müssen.“<br />

„Tritt fest auf, mach’s Maul<br />

auf, hör bald auf.<br />

Foto: Bridgeman Images / Gemälde: Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren<br />

Luther und Einstein<br />

hatten Recht<br />

Führungskräfte dieser Welt: Lasst die Rosamunde<br />

Pilcher im Bücherregal! Auf solche<br />

Sätze wäre nicht einmal Thomas Mann, der<br />

Meister der Schachtelsätze, stolz. Ein Interim<br />

Manager kann mit so einem Wortsalat absolut<br />

gar nichts anfangen. Wer so spricht, vergeudet<br />

wertvolle Zeit, die das Unternehmen in der<br />

Regel nicht hat, wenn ein Interim Manager mit<br />

im Boot sitzt. Denn dann brennt es ja schon an<br />

irgend einer Stelle. Wer so spricht, soll in die<br />

Politik gehen. In der freien Wirtschaft ist dafür<br />

kein Platz. Für jeden Geschäftsführer gelten die<br />

Sätze von Martin Luther und Albert Einstein.


Foto: © depositphotos / Carlos Caetano<br />

Luther: „Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör<br />

bald auf.“<br />

Einstein: „Wenn Du es einem Sechsjährigen<br />

nicht erklären kannst, hast Du es selbst nicht<br />

verstanden.“<br />

Subjekt, Prädikat, Objekt<br />

Wenn Manager klare und kurze Sätze verwenden,<br />

steigern sie die Produktivität im Unternehmen.<br />

Denn: Sie vermeiden Missverständnisse<br />

und bieten keinen Interpretationsspielraum.<br />

Jeder Satz darf nur eine Aussage enthalten.<br />

Die Aussagen sind aktiv. Kein „Man müsste mal<br />

…“ oder „Es wäre gut, wenn …“. Nein! Klare Ansagen<br />

– z. B.:<br />

„Wenn Du<br />

es einem Sechsjährigen<br />

nicht erklären kannst, hast<br />

Du es selbst nicht<br />

“<br />

verstanden.<br />

• „Ich erwarte eine Steigerung des<br />

Absatzes um 10 Prozent.“<br />

• „Im nächsten Quartal gewinnen wir<br />

zwei neue Großkunden.“<br />

• „Sie sind eingestellt.“<br />

• „Für die gute Arbeit bekommt das<br />

Sales Team einen Bonus.“<br />

Erst denken, dann<br />

sprechen!<br />

Je länger Sie brauchen, um einen Sachverhalt<br />

zu schildern oder eine Entscheidung auszusprechen,<br />

desto weniger kommt bei Ihrem Gegenüber<br />

an. Je klarer und kürzer Sie sich ausdrücken,<br />

desto schneller begreifen alle, worum<br />

es Ihnen geht. Meine über 15-jährige Erfahrung<br />

als Interim Manager hat mir gezeigt:<br />

Leichte Sprache in der Geschäftsetage bedeutet<br />

höhere Produktivität im Unternehmen.<br />

In vielen Fällen sogar signifikant höhere.<br />

Ganz einfach! Also nehmen Sie sich lieber<br />

ein paar Sekunden mehr Zeit, nachzudenken,<br />

bevor Sie sprechen. Damit machen Sie es später<br />

allen leichter und tragen unmittelbar etwas<br />

zur Wertsteigerung Ihres Unternehmens bei.<br />

Foto: Arthur Sasse<br />

Was denken Sie?<br />

Erleben Sie in Strategiegesprächen auf Geschäftsführerebene<br />

auch manchmal nur Phrasengedresche<br />

und Wortblähungen? Wie gehen<br />

Sie damit um? Oder sind Sie eine Führungskraft<br />

der klaren Ansagen und kurzen Sätze?<br />

Ich freue mich auf Widerspruch, Zuspruch und<br />

Kommentare. Aber bitte halten Sie sich kurz!<br />

Erstveröffentlichung: xing.com/news


Strukturwandel geht nur<br />

„<br />

mit Kulturwandel!<br />

Wer die Kultur im<br />

Unternehmen nicht<br />

­ändert, wird mit<br />

jedem Strukturwandel<br />

scheitern!<br />

“<br />

Ein Strukturwandel – egal ob nun aus der Not heraus<br />

oder hin zu besseren Geschäftsmodellen<br />

erfordert ja einiges, etliches an Veränderung.<br />

Das kann aus einem Turnaround-Grund passieren<br />

(es gibt also Hoffnung) oder aus einem<br />

Restrukturierungszwang (das Unternehmen<br />

steht vor der Tür der Pathologie). Besser ist,<br />

wenn Du die Veränderung selbst anstößt,<br />

willst, anstrebst. Da kannst Du (noch) gestalten.<br />

Komplizierter ist es, wenn Du zur Veränderung<br />

gezwungen wirst. Von der Bank. Vom<br />

Markt. Vom Hauptgesellschafter. Dann brennt<br />

die Hütte, das Dach, der Kittel.<br />

Daher ist es immer klug, sinnvoll und wichtig,<br />

eine Veränderung, eine Restrukturierung<br />

selbst anzustreben. Dann – nur in diesem Fall<br />

– ist die Gestaltungshoheit (noch) bei Dir. Egal,<br />

wie Du es nennst. Egal, was der Anlass ist.<br />

Wenn Du Dinge erreichen willst, die Du bisher<br />

nicht erreicht hast und die Du erreichen willst,<br />

musst Du Dinge tun, die Du bisher noch nicht<br />

getan hast. Wenn Du immer nur das tust, was<br />

Du bisher getan hast, wirst Du immer nur die<br />

Dinge erreichen, die Du bisher erreicht hast.<br />

Veränderungsmanagement<br />

Veränderungsmanagement – oder Change<br />

Management – oder CM – ist die Gesamtheit<br />

aller Aufgaben, Maßnahmen, Tätigkeiten<br />

und Entscheidungen, zu einer tief gehenden,<br />

umfassenden, bereichsübergreifenden und inhaltlich<br />

weitreichenden Veränderung. Mit dem<br />

Ziel der Umsetzung neuer Strategien, Strukturen,<br />

Systeme, Prozesse oder Verhaltensweisen<br />

in einem Unternehmen.<br />

Das Ziel ist immer dasselbe: überleben! Verlust<br />

abbauen, Gewinn machen, langfristig aus<br />

der Sackgasse rauskommen. Nicht mehr „hinten“<br />

sein – sondern „vorn“ mitspielen. Nicht<br />

mehr reagieren. Sondern agieren. Das Heft des<br />

Handelns wieder in die Hand nehmen.<br />

Change Management kann bedeuten, eine<br />

Restrukturierung zu managen. Oder auch<br />

einen Turnaround. Wobei die Restrukturierung<br />

in der Regel „ brutaler“, tiefgehender, umfassender<br />

und auch schmerzhafter ist als ein<br />

Turnaround.<br />

Restrukturierung<br />

Restrukturierung ist in einem Unternehmen<br />

die grundsätzliche, die grundlegende Veränderung<br />

in der Ausrichtung und in den Prozessen!<br />

Es ist eine wesentliche (Ver-) Änderung<br />

aller Abläufe. Aller!<br />

Turnaround<br />

Turnaround bedeutet – allgemein gesprochen<br />

– einen Schwung zu etwas Besserem.<br />

Eine Wende, weil die neue Richtung bessere<br />

Foto: © istockphoto / Vladimir Ivankin


Resultate verspricht. Ein Turnaround ist nicht so<br />

sehr tief gehend und grundsätzlich wie eine Restrukturierung.<br />

Ein Strukturwandel – also eine<br />

„echte“ Restrukturierung – bedeutet eine wirklich<br />

wesentliche, umfassende und eine weitreichende<br />

Änderung. Wer da die Kultur der alten<br />

Struktur belässt – der scheitert. Und stirbt.<br />

Überleben! Verlust abbauen, Gewinn machen,<br />

langfristig aus der Sackgasse rauskommen.<br />

Nicht mehr „hinten“ sein – sondern „vorn“ mitspielen.<br />

Nicht mehr reagieren. Sondern agieren.<br />

Das Heft des Handelns wieder in die Hand<br />

nehmen.<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/ strukturwandelgeht-nur-mit-kulturwandel<br />

Foto: © depositphotos / cyano66<br />

Testimonial<br />

„Ulvi versteht es meisterlich, die Dinge auf den<br />

Punkt zu bringen und sie auch stets und ­stetig<br />

­voranzutreiben. Dabei ist er analytisch, dringt<br />

schnell zum Kern der Probleme vor, bietet ­passende<br />

­Lösungen und hat keine Scheu, Neues anzupacken.<br />

Die ­Kommunikation mit ihm ist schnell, gründlich und<br />

­immer zielorientiert. Ulvi durchdringt Handlungs­felder<br />

blitzschnell und macht konkrete und ­konstruktive<br />

­Vorschläge, wie nötige Veränderungen anzugehen sind<br />

und setzt diese punktgenau operativ um. Es ist eine<br />

­Freude, so ­jemanden in meinem Team zu haben.<br />

“<br />

Dr. Stefan Haag<br />

CMO Haag-Streit Holding<br />

Köniz, Schweiz


Vertrauen Sie dem Team<br />

Performance-Killer<br />

Mikromanagement.<br />

Wenn Chefs<br />

Kontrollettis sind<br />

Foto: © istockphoto / Milous<br />

Wenn Sie jede Kleinigkeit Ihrer Mitarbeitenden<br />

überprüfen müssen, dann sind Sie ein Kontrollfreak!<br />

Denn dann betreiben Sie zeitverschwendendes<br />

Mikromanagement. Und wer<br />

durch Mikromanagement seine eigenen Leute<br />

kontrolliert, signalisiert ihnen Misstrauen. Pures<br />

Gift für starke Performance!<br />

Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit<br />

negativen Erfahrungen, die Sie mit dem Vertrauen<br />

in andere gemacht haben. Nur weil vor<br />

Jahren mal ein Mitarbeiter Ihr Vertrauen missbraucht<br />

hat, müssen Sie sich doch heute nicht<br />

in die Angelegenheiten und Aufgaben anderer<br />

einmischen. Sie vergeuden Ihr eigenes Talent,<br />

wenn Sie durch Kontrolle und Mikromanagement<br />

andere Talente klein halten. Damit helfen<br />

Sie weder sich selbst, zu wachsen, noch Ihren<br />

Mitarbeitenden.<br />

Mikromanagement lähmt<br />

Potenzialentfaltung<br />

Ich rate: Haben Sie mehr Vertrauen in Ihre Mitarbeitenden.<br />

Nur so können diese einen positiven<br />

Beitrag für das Unternehmen leisten. Wenn<br />

Sie Ihre Leute wie Werkzeuge behandeln, werden<br />

sie niemals Topleistung bringen.<br />

Und bei allem Respekt: Was erlauben Sie<br />

sich eigentlich? Wie können Sie von Ihren Mitarbeitenden<br />

gute Ideen und Beiträge fordern,<br />

wenn Sie sie ständig kontrollieren – statt zu<br />

befähigen?<br />

Mikromanagement lähmt die Potenzialentfaltung<br />

Ihrer besten Mitarbeiter. Und das können<br />

Sie sich in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

nicht leisten! Anstatt Ihre Mitmenschen im<br />

Unternehmen wie Marionetten zu behandeln,<br />

schenken Sie ihnen besser mehr Vertrauen.<br />

Sie werden sehen, wie Ihre Mitarbeiter aufblühen.<br />

Und glauben Sie mir: Vertrauen muss<br />

man sich nicht immer erst verdienen. Man kann<br />

Vertrauen auch geben.<br />

Kontrollettis zerstören die<br />

Personalstruktur<br />

Mikromanager machen es der HR-Abteilung<br />

schwer, denn: Sie verbrennen die kompetentesten<br />

Talente, die Prätorianer, die Ihr Unternehmen<br />

eigentlich nach oben bringen.<br />

Gute Mitarbeiter springen schnell ab, wenn<br />

Sie ihnen ständig vorschreiben, was sie tun<br />

sollen. Sie haben keine Lust auf Manager, die<br />

Ihnen bei jeder Kleinigkeit über die Schulter<br />

schauen. Sie fühlen sich nicht wertgeschätzt<br />

– und ihre Arbeit verliert für Sie an Wert. Durch<br />

Ihr Mikromanagement zerstören Sie also die<br />

Personalstruktur in der Firma. Wollen Sie das<br />

wirklich?<br />

Auch wenn Sie denken, durch Ihr Mikromanagement<br />

mehr Kontrolle zu haben: Es ist<br />

genau das Gegenteil der Fall. Sie bauen damit<br />

eine Mauer auf – um sich selbst herum und<br />

um andere. Durch Mikromanagement säen Sie


„<br />

Misstrauen<br />

It doesn’t make<br />

sense to hire smart people<br />

and then tell them what to<br />

do; we hire smart people<br />

so they can tell us<br />

“<br />

what<br />

to do.<br />

Steve Jobs<br />

und verlieren mittelfristig an Einfluss,<br />

Beziehung und Glaubwürdigkeit im Unternehmen.<br />

Schenken Sie Ihren Mitarbeitern also mehr<br />

Vertrauen und widmen Sie sich wichtigeren<br />

Dingen. Sie werden sehen: Es funktioniert –<br />

wirklich! Und: Die Unternehmensperformance<br />

wird sich bei Ihnen bedanken! Vertrauen! Vertrauen<br />

ist ein Zeichen von Stärke. Misstrauen<br />

ein Zeichen von Schwäche!<br />

Erstveröffentlichung:<br />

www.aycon.biz/blog/vertrauen-sie-dem-team<br />

„ Danke für alles, Ulvi! In den letzten zwei Jahren<br />

habe ich viel gelernt, und Du warst unabhängig von<br />

Höhen oder Tiefen unterstützend an meiner Seite.<br />

Zuerst als Vorgesetzter und dann als Mentor. Du<br />

bereicherst durch Deine jahrelange Fachexpertise<br />

und hilfst Menschen, über sich hinauszuwachsen.<br />

Fordernd, lenkend, motivierend, emphatisch und<br />

immer zuversichtlich – das macht einen emotional<br />

intelligenten und starken Mentor aus! Ich bin stolz,<br />

Dich als Mentor haben zu dürfen, und freu‘ mich<br />

auch in Zukunft auf den ehrlichen und lösungsorientierten<br />

Austausch mit<br />

“<br />

Dir.<br />

Testimonial<br />

Antonietta Giannitelli<br />

Kommunikationsexpertin | Networking | Diversity |<br />

Sales | Marketing


!<strong>AYCON</strong> Manifest -<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

Aufgrund der konfusen und zum Teil verwirrten<br />

(nicht verwirrenden - sondern wirklich verwirrten)<br />

Themen, die mich umgeben, habe ich<br />

beschlossen, folgendes Manifest bekannt zu<br />

geben.<br />

Ein Manifest (lateinisch manifestus „handgreiflich<br />

gemacht“) ist eine öffentliche Erklärung<br />

von Zielen und Absichten, oftmals politischer<br />

Natur. Als Begriff der Kunst- und Literaturgeschichte<br />

auch für ästhetische Programme seit<br />

1800 verwendet. (Zitat aus Wikipedia).<br />

‍Mir ist es egal, ob Du weiß bist oder<br />

schwarz, Jude, Christ, Moslem, Buddhist oder<br />

Hindu. Ob Du alt bist oder jung, hetero- oder<br />

homosexuell. Mir ist es völlig gleichgültig, ob<br />

Du „links“ bist oder „rechts“ , behindert oder<br />

nicht. Welche Nationalität Du hast, welche<br />

Rasse. Ob Du Akademiker bist oder Arbeiter,<br />

reich oder arm.<br />

Mich interessiert, ob Du aufrichtig bist!<br />

Ob Du anständig bist. Ein ehrlicher, ein hart<br />

arbeitender Mensch, der seine Mitmenschen<br />

respektiert, Minderheiten toleriert. Gerade in<br />

schwierigen Zeiten, in Krisen: Handle überlegt,<br />

handle klug! Stifte Nutzen! Sei gut!<br />

Mich interessiert, ob Du die Welt durch Dein<br />

Handeln ein wenig besser machen willst. Du<br />

bist mein Freund, wenn Du integrierst, anstatt<br />

auszugrenzen. Wenn Dich das Gemeinsame<br />

und das Andersartige interessiert und wenn<br />

Du nicht das Trennende in den Vordergrund<br />

stellst. Du bist gescheit, und ich habe Dich<br />

gerne um mich, wenn Du neugierig bist – neugierig<br />

auf neue Kulturen, Sprachen, Gegenden,<br />

Speisen, Musik.<br />

Wenn Dich das alles nicht interessiert und Du<br />

alles Neue bloß ablehnst, Hass und das Trennende<br />

suchst und verbreitest – bleib weg! Wenn<br />

Du Dich immer als Opfer der Welt siehst: Bleib<br />

weg! Mein Weltbild ist einfach: Ich respektiere<br />

Dich und trete Dir mit Interesse und Neugier<br />

entgegen, wenn – wenn Du das auch tust.<br />

Meine Rasse ist nur „Mensch“. Ich bin liberal.<br />

Liberal offen und liberal neugierig. Ich vertraue<br />

auf meine Fähigkeiten, meine Familie, meine<br />

Freunde und die vielen guten Menschen. Ich<br />

respektiere die Gesetze in allen Ländern und<br />

beachte alle Gepflogenheiten, wenn ich woanders<br />

bin.<br />

Woanders zu Hause oder woanders in einem<br />

anderen Land. Privat oder beruflich! Ich bin<br />

überzeugt von meiner Selbstverantwortung<br />

– und Deiner. Ich suche zunächst Gründe bei<br />

mir, wenn etwas nicht so geht, wie ich’s will. Ich<br />

suche keine Schuld und keine Schuldigen – ich<br />

suche Lösungen.<br />

Leider gibt’s immer noch zu viele Schwächlinge<br />

und Idioten, die Schuldige für ihren Mist<br />

suchen. Keine Eigenverantwortung übernehmen.<br />

Eltern, die bei Problemen die Schuld in<br />

der Schule, im Fernsehen, im Internet, in der<br />

„Gesellschaft“ suchen. Mir ist es egal, woher<br />

Du kommst und wo Du hin willst.<br />

Wenn Du mich aufrichtig um Unterstützung<br />

bittest, bereit bist, meine Gebräuche zu respektieren,<br />

bereit bist, hart zu arbeiten – dann<br />

kriegst Du sie. Wenn nicht – dann bleib weg!<br />

Aus meinem Privat- und Berufsleben. Mit allen,<br />

die als ihre „Rasse“ auch „Mensch“ angeben,<br />

die aufrichtig, gradlinig, respektvoll, fleißig<br />

sind – mit Euch bin ich gerne zusammen.<br />

Gerade in schwierigen<br />

Zeiten, in Krisen: Handle<br />

überlegt, handle klug!<br />

STIFTE NUTZEN!<br />

SEI GUT!


„ Wer ein knallhartes, ehrliches Feedback<br />

nicht verträgt, sollte einen weiten Bogen um Ulvi<br />

machen. Wer aber wirklich vorankommen möchte,<br />

der braucht Ulvi und seine messerscharfe Analytik an<br />

seiner Seite. Er legt den Finger immer dort hin, wo es<br />

weh tut, sowohl in der Sache als auch in der Person und<br />

öffnet damit sofort neue Möglichkeiten für Wachstum<br />

und Entwicklung. Selbst in der frühen Phase unseres<br />

Unternehmens haben wir davon enorm profitiert und<br />

die Ergebnisse von Ulvis Consulting zeigten sich innerhalb<br />

kürzester Zeit. Dank seiner Tipps konnten wir<br />

unter anderem unsere Marge wesentlich optimieren,<br />

unser Netzwerk in wichtigen Punkten erweitern und<br />

­zusätzliches Kapital beschaffen.<br />

Testimonials<br />

„<br />

„<br />

Christian Hummel<br />

Gründer & Geschäftsführer<br />

Ein erfahrener Interimsmanager,<br />

der mehr ist als das – ein sehr geschätzter Kollege,<br />

Teammitglied und Partner, mit dem es Spaß macht<br />

und zielführend ist, durch die augenblicklich<br />

­herausfordernden Zeiten bei Poggemeier zu gehen,<br />

die daraus entstehenden Aufgaben<br />

gemeinsam anzupacken.<br />

Stephan Schölermann<br />

Geschäftsführer Poggemeier GmbH<br />


21 Maximen für unterwegs<br />

Von nichts kommt nichts. Stillstand ist Rückschritt.<br />

Wer früher ankommen will, muss früher<br />

aufstehen. Das sollte jedem Unternehmer klar<br />

sein. Harte Arbeit wird belohnt. Dafür muss man<br />

auch mal eine Zeit lang Dreck fressen. Wer sich<br />

aber dafür nicht zu schade ist, wird die Früchte<br />

des Erfolgs ernten. Meine innere Grundhaltung<br />

besteht aus den folgenden Maximen, die ich<br />

zum Abschluss gerne mit Dir teilen möchte:<br />

1. Suche Lösungen – und<br />

keine Schuldigen.<br />

2. Spreche niemals<br />

schlecht über andere.<br />

3. Lüge niemals!<br />

4. Kommuniziere<br />

transparent in<br />

Konflikten.<br />

5. Begegne Widerstand<br />

offen.<br />

6. Zeige Respekt und<br />

Wertschätzung.<br />

7. Gestehe Fehler ein – und<br />

entschuldige Dich dafür.<br />

8. Suche Feedback und<br />

Kritik – das bringt Dich<br />

voran.<br />

9. Sei interessiert,<br />

neugierig und<br />

begeisterungsfähig.<br />

10. Scheue keine<br />

unbequemen Aufgaben,<br />

sondern gehe sie an!<br />

11. Suche immer den<br />

direkten Weg.<br />

12. Sei rücksichtsvoll.<br />

13. Erfreue Dich an Erfolgen<br />

und sei ehrgeizig. Sei<br />

verliebt in das Gelingen.<br />

14. Laber nicht, sondern<br />

mach es!<br />

15. Sei brutal offen und<br />

ehrlich.<br />

16. Hab keine Angst vorm<br />

Scheitern. Unternehmerisches<br />

Risiko gehört<br />

dazu!<br />

17. Sei experimentierfreudig<br />

und offen für Unbekanntes<br />

und Neues.<br />

18. Führe, folge oder gehe<br />

aus dem Weg.<br />

19. Gib niemals auf!<br />

20. Wenn es nicht schmerzt,<br />

hast Du Dich nicht<br />

angestrengt.<br />

21. Ein Problem zu lösen,<br />

bedeutet, sich von den<br />

Problemen zu lösen.


Ich sehe was, was du schon<br />

kennst! Typografie und<br />

­Markenidentität.<br />

Alice M. AYDIN<br />

Studentin Typografie<br />

alice.aydin@aycon.biz<br />

Studentin an der Hochschule für Bildende Künste<br />

Braunschweig. Im 5. Semester des Bachelor of Arts der<br />

Visuellen Kommunikation mit dem Schwerpunkt Typografie<br />

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche<br />

Kaufentscheidungen Sie tagtäglich bewusst<br />

treffen? Oder wie sehr Gewohnheit und<br />

typografische Raffinesse ihre Finger im Spiel<br />

haben?<br />

Typografie leitet und umgibt uns jeden Tag.<br />

Jede Straßenecke, jede Litfaßsäule und Werbetafel<br />

weckt Emotionen in Ihnen. Wer kennt<br />

sie nicht: Times New Roman, Arial, Comic<br />

Sans. Zu Beginn die Frage: Was ist Typografie<br />

und worin liegt ihre Aufgabe?<br />

Typografie bezeichnet das Gestalten, das<br />

Arbeiten mit einer Schrift. Sie umgibt uns ständig<br />

und hat die Aufgabe, Content ästhetisch zu<br />

präsentieren, aber gleichzeitig auch seine Inhalte<br />

zu übermitteln. Typografie stellt Schriftsetzer*innen,<br />

Designer*innen und Typograf*innen<br />

vor mehrere Herausforderungen: die konkrete<br />

und situative Lesbarkeit, das Erschaffen einer<br />

visuellen Hierarchie oder das Wiedererkennen<br />

einer Marke oder eines Produktes.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das Stoppschild, das in<br />

fetter weißer Schrift auf rotem Grund auch bei<br />

überhöhter Geschwindigkeit noch erkennbar<br />

ist. Auch Zeitungs überschriften sind gut lesbar<br />

und wollen beim Vorbeigehen am Kiosk oder<br />

beim Scrollen durch die Homepage Aufmerksamkeit<br />

erregen und fordern diese mit großen<br />

Buchstaben und Kontrasten. Das Ziel, das die<br />

oben genannten Herausforderungen anstreben<br />

sollen? Weiterlesen, wiedererkennen und<br />

vor allem eins: kaufen! Firmen machen sich<br />

genau diese Macht der Typografie zunutze.<br />

Entweder verwenden sie bereits existierende<br />

Foto: © depositphotos / simonekesh


Schriften, um sich zu vermarkten oder eine neu<br />

entwickelte, maßgeschneiderte als ihr Corporate<br />

Font, also als sogenannte Hausschrift.<br />

Das Verwenden einer Hausschrift steigert den<br />

Wiedererkennungswert einer Firma und von<br />

deren Produkten und dadurch natürlich auch<br />

die Kaufbereitschaft.<br />

Noch vor rund zehn Jahren wurden eigene<br />

Hausschriften auf Grund von Kostenersparnissen<br />

bevorzugt, da der Wegfall von Lizenzgebühren<br />

so einiges einsparen konnte. Mittlerweile<br />

scheint der Fokus aber nicht mehr<br />

auf Einsparungen zu liegen, sondern auf dem<br />

Wunsch nach Individualität und Markenidentität.<br />

Nehmen wir uns Apple als Beispiel.<br />

Die meisten Unternehmen verwenden nur<br />

eine Wortmarke, manche eine Kombination<br />

aus Wort- und Bildmarke, aber die wenigsten<br />

können es sich erlauben, eine Bildmarke ganz<br />

ohne Schrift zu verwenden. So reicht der berühmte<br />

Apfel, um sofort zu wissen, um welche<br />

Marke es sich handelt. Seit der Firmengründung<br />

wurde diese Bildmarke nur geringfügig<br />

verändert und hatte immer einen sehr hohen<br />

Wiedererkennungswert. Aber wie sieht es mit<br />

einer Hausschrift aus? Lange Zeit nutzte das<br />

Unternehmen Helvetica. Der wohl berühmteste<br />

Font der Welt ist bekannt für seine Klarheit<br />

und Schlichtheit. Apple beschloss 2013, eine<br />

eigene Schrift zu entwickeln, die San Francisco.<br />

Hier liegt der Gestaltung ebenso das Streben<br />

nach Individualität zugrunde. Ein Font, der<br />

für jedes Produkt verwendet und somit von Millionen<br />

von Menschen auf der ganzen Welt gesehen<br />

wird, stärkt die eigene Identität. Neben<br />

dem Wunsch der Einmaligkeit nutzte Apple die<br />

breitgefächerten Vorteile der Typografie und<br />

schaffte es noch dazu, eine Hausschrift hervorzubringen,<br />

bei der noch das kleinste Detail<br />

auf eine optimale Lesbarkeit am Bildschirm abgestimmt<br />

ist. Die Form jedes Buchstabens ist<br />

perfekt für die Verwendung auf elektronischen<br />

Geräten, insbesondere solchen mit kleinen<br />

Bildschirmen.<br />

Unter anderem durch diese gewiefte Kombination<br />

fällt es den meisten unterbewusst<br />

schwer, sich nicht vom Wiedererkennungswert<br />

der Marke zum Kauf verleiten zu lassen.<br />

Haben Sie schon einen Corporate Font, der<br />

das gleiche für Sie bewirkt?<br />

„Probleme in Unternehmen haben<br />

immer eine gemeinsame DNA:<br />

Unklarheit!“<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

© <strong>AYCON</strong> Management Consulting GmbH


Pipeline-Paranoia – haltet den<br />

Funnel sauber!<br />

Vincent U. AYDIN<br />

Experte für B2B Sales / Beirat<br />

vincent.aydin@aycon.biz<br />

B2B-Unternehmen mit einer Vertriebsmannschaft,<br />

die nach einem Prozess verkauft,<br />

werden mit hoher Wahrscheinlichkeit eine<br />

„Sales Pipeline“ haben – eine Übersicht über<br />

offene Verkaufschancen, strukturiert nach den<br />

Phasen des Vertriebsprozesses. Die Hygiene<br />

dieser Pipeline sollte oberste Priorität haben<br />

und „paranoid“ auf Aussagekraft abgeklopft<br />

werden!<br />

Warum ist Pipeline-Hygiene<br />

so wichtig?<br />

Pipeline-Hygiene ist ein unterschätztes und<br />

häufig vernachlässigtes Instrument in Vertriebsorganisationen.<br />

Schlechte Vertriebsorganisationen<br />

ruhen sich auf dem Bild aus, das<br />

ihnen ihr Reporting zeigt: „Ist ja alles gut! Wir<br />

haben X EUR Volumen in der Pipeline!“<br />

Problematisch wird es, wenn diese Information<br />

nicht hinterfragt wird und das Volumen<br />

sich kontinuierlich von Monat zu Monat weiter<br />

verschiebt, ohne dass „schlechte“ Deals aussortiert<br />

werden. Nachdem die Pipeline nur eine<br />

aggregierte Information zeigt und nur so gut<br />

sein kann wie die Qualität der Information der<br />

Einzeldeals, verliert sie ihre Aussagekraft.<br />

Gut gemacht allerdings, kann eine gepflegte<br />

Pipeline ein echtes Asset sein! Sauber gehalten,<br />

ist sie eine Vogelperspektive darauf, wie<br />

gut es dem Vertrieb und damit dem gesamten<br />

Unternehmen aktuell geht und in Zukunft gehen<br />

wird. Mit einer Abschlusswahrscheinlichkeit<br />

Foto: © depositphotos / Olivier26<br />

der jeweiligen Verkaufsphase sowie Kenntnis<br />

über deren durchschnittliche Dauer hinterlegt,<br />

ist die Pipeline das perfekte Forecast-Sensorium:<br />

Wann werden wir voraussichtlich wie<br />

viel Auftragseingang holen? Das beste: Solang<br />

dahinterstehende Einzeldeals sauber gepflegt<br />

sind, braucht es keinen extra Aufwand dazu.<br />

Was braucht es also für<br />

Best-in-Class-Pipeline­<br />

Hygiene?<br />

Erfolgreiche Vertriebsorganisationen fangen<br />

auf der kleinsten Ebene an, um die Qualität der<br />

gesamten Pipeline sicherzustellen. Sie definieren<br />

klar und einheitlich, was für sie ein sauber<br />

gepflegter Deal darstellt – in jeder Phase des


Vertriebsprozesses. Und: Sie hinterfragen die<br />

Pflege und Aussagekraft dieser Informationen<br />

ständig, werden positiv paranoid nach einer<br />

akkuraten Pipeline-Übersicht.<br />

Die Definition, welche Information einen ordentlich<br />

gepflegten Deal ausmachen, können<br />

von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich<br />

sein. Aber: Sie sollten immer klar<br />

definiert und in der Organisation bekannt sein.<br />

Ganz wichtig und am häufigsten vernachlässigt:<br />

Was ist der nächste Schritt im jeweiligen<br />

Deal? Und sieht das unser (potenzieller) Kunde<br />

genauso?<br />

Diese Frage eignet sich hervorragend für<br />

Punkt 2: kontinuierliches Hinterfragen der<br />

Pipeline-Aussagekraft. Dies kann auf unterschiedlichen<br />

Ebenen passieren: im 1:1 zwischen<br />

Vertriebsleitung und Geschäftsführung,<br />

im Review zwischen Vertriebsleitung und Vertriebsmannschaft<br />

oder auch innerhalb der Vertriebsmannschaft<br />

im Sales Meeting. Es geht<br />

darum, für die Relevanz der sauberen Pipeline<br />

zu sensibilisieren.<br />

Die besten Vertriebler sollten ohnehin ein<br />

Interesse an einer gut gepflegten Pipeline haben.<br />

Nur so können sie beurteilen, wie gut sie<br />

wirklich im Vergleich zu ihrem Zielwert stehen<br />

und wie viele neue (gute!) Vertriebschancen<br />

sie „nachfüttern“ müssen, um die Pipeline kontinuierlich<br />

gefüllt zu halten.<br />

„ Alles Große in der<br />

Welt ­geschieht nur,<br />

weil einer mehr tut,<br />

als er muss.<br />

Albert Einstein<br />


Über Ulvi I. AYDIN<br />

Ulvi AYDIN (Jahrgang 1960) ist preisgekrönter Executive<br />

Interim Manager, Unternehmens- und Unternehmer-<br />

Entwickler, Beirat, XING-Insider und Buchautor. Als international<br />

agierender Interim-CEO und -CSO unterstützt er<br />

mittelständische Unternehmen und Konzerne bei Markenund<br />

Marktentwicklung, Neupositionierung, Restrukturierung<br />

und Vertriebsexzellenz.<br />

AYDIN ist Mitglied im IBWF – Institut & Beraternetzwerk<br />

qualifizierter Unternehmensberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer,<br />

Rechtsanwälte und Notare für den Mittelstand.<br />

Ebenso ist AYDIN Mitglied im Berufsfachverband<br />

„Die KMU Berater-Bundesverband freier Berater e.V.“<br />

Ulvi AYDIN ist zertifizierter BAFA-Berater.<br />

Über seine Erfahrungen als Interim Manager schreibt<br />

er in diversen Wirtschaftsmedien (Wirtschaftswoche,<br />

Springer Professional, Transformations-Magazin,<br />

Controller Magazin etc.).<br />

Mehr Infos: www.aycon.biz<br />

„The title I'm<br />

proud of most?<br />

Easy!<br />

‚Dad‘.<br />

“<br />

Kontakt<br />

www.aycon.biz<br />

+49 (172) 89 399 30<br />

ulvi.aydin@aycon.biz<br />

Klare Ansagen und hilfreiche Tipps


Mitgliedschaften und Preise<br />

Mitglied im Verband<br />

Qualifizierter Aufsichtsrat<br />

Insider<br />

BAFA BERATER<br />

Zertifiziert<br />

2021<br />

ULVI I. AYDIN #175312


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Bildnachweis<br />

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S. 66 Foto: © privat<br />

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S. 68 Foto: © depositphotos / SergeyNivens<br />

S. 70 Foto oben rechts: © depositphotos /<br />

Alena Brozova<br />

S. 70 Foto unten links: © pexels / pixabay<br />

S. 74 Foto: © bridgeimp<br />

S. 76 Foto: © depositphotos / Valentyn_Volkov<br />

S. 76 Foto: © istock / max-kegfire<br />

S. 77 Foto: © depositphotos / Igor Vetushko<br />

S. 77 Foto: © depositphotos / Andriy Popov<br />

S. 78–82 Fotos: © Michal Kosakowski<br />

S. 84–85 Fotos: © privat<br />

S. 87 Foto: © Steinbeis<br />

Beratungszentren GmbH<br />

S. 88 Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH


S. 91 Foto: © Julia Bittruf<br />

S. 93 Foto: © Julia Bittruf<br />

S. 94 Foto: © starscan<br />

S. 98 Foto: © depositphotos / Robert Landsem<br />

S. 100 Foto: © depositphotos / DragonImages<br />

S. 101 Foto: © depositphotos / SergeyNivens<br />

S. 102 Foto: © depositphotos / redpixel<br />

S. 106 Foto: © depositphotos / Carlos Caetano<br />

S. 106 Foto: Bridgeman Images / Gemälde:<br />

Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren<br />

S. 107 Foto: Arthur Sasse<br />

S. 108 Foto: © istockphoto / Vladimir Ivankin<br />

S. 109 Foto: © depositphotos / cyano66<br />

S. 110 Foto: © istockphoto / Milous<br />

S. 116 Foto: © depositphotos / simonekesh<br />

S. 118 Foto: © depositphotos / Olivier26<br />

S. 122 Foto: © depositphotos / dlpn<br />

S. 123 Foto: © Benedikt Roth<br />

S. 124 Foto: © Simon Doser<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber<br />

!<strong>AYCON</strong> Management Consulting GmbH<br />

Ulvi I. AYDIN<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Ottostr. 54<br />

D-85521 Ottobrunn<br />

www.aycon.biz<br />

Layout und künstlerische Leitung<br />

Julia Bittruf<br />

info@wopimo.com<br />

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Redaktion und Konzept<br />

Benjamin Wulff<br />

benjamin@wulff-pr.com<br />

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Lektorat<br />

Dr. Bernd Wollner<br />

+49 9221 810 42<br />

www.lektorat-wollner.de<br />

Konzeptionelle Mitarbeit<br />

Alice M. AYDIN<br />

© <strong>2023</strong> Ulvi I. AYDIN. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Diese Publikation darf – auch auszugs weise<br />

– nicht ohne schriftliche Zustimmung der<br />

Autoren oder Herausgeber kopiert werden.


Ulvi I. AYDIN<br />

PREMIUM EXECUTIVE<br />

MANAGEMENT CONSULTING<br />

& INTERIM MANAGEMENT


„ Wer nicht mehr will,<br />

als er kann, bleibt<br />

unter seinem Können.<br />

“<br />

Herbert Marcuse<br />

19.7.1898 – 29.7.1979<br />

Philosoph, Politologe & Soziologe


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