#ticinomoments 2024
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Geschichten aus dem Süden der Schweiz<br />
Ein überraschendes Tessin:<br />
das wunderbare Gefühl, eine Region<br />
zu geniessen, zu betrachten,<br />
zu hören, zu fühlen und zu berühren.<br />
FASZINIERENDE DUALITÄT<br />
Vom mediterranen Klima bis zur tausendjährigen<br />
Geschichte im oberen Maggiatal.<br />
AUTHENTISCHES AROMA<br />
Das leidenschaftliche Engagement der lokalen<br />
Betriebe für den Erhalt der regionalen Esskultur.
HOTEL<br />
Ticino Ticket<br />
Freie Fahrt im ganzen Kanton<br />
Alle Gäste, die in Hotels, Jugendherbergen<br />
und auf Campingplätzen<br />
übernachten, können die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel im gesamten Kanton<br />
frei nutzen und erhalten ausserdem<br />
Vergünstigungen bei Bergbahnen,<br />
Schifffahrten im Schweizer<br />
Seenbecken und touristischen<br />
Hauptattraktionen des Tessins.<br />
Das Ticino Ticket ist vom Check-in<br />
bis Mitternacht am Tag des Checkouts<br />
gültig. Seen, Flüsse und Berge –<br />
zum Greifen nah mit Ticino Ticket!<br />
ticino.ch/ticket
EDITORIAL 3<br />
Gedankenaustausch<br />
zwischen den<br />
Direktoren von<br />
Schweiz Tourismus<br />
und Ticino Turismo.<br />
Es herrscht ein<br />
freundlicher und<br />
kooperativer Geist,<br />
wenn Fachleute wie<br />
Martin Nydegger<br />
und Angelo Trotta<br />
aufeinandertreffen.<br />
Überraschendes Tessin<br />
Martin: Nun halten wir das neue <strong>#ticinomoments</strong><br />
in Händen und staunen nicht schlecht:<br />
Das Tessin bietet ja immer Überraschendes und<br />
auch diese Ausgabe entfacht in uns erneut die<br />
Entdeckerlust. Aber dass gerade ihr südlich der<br />
Alpen, lieber Angelo, uns das Schicksal eines<br />
Gletschers näherbringt, das hätte ich dann<br />
doch nicht erwartet!<br />
Angelo: Lieber Martin, liebe Leserin, lieber Leser,<br />
unerwartet und überraschend – das passt<br />
perfekt zum Erlebnis Tessin! Mit einer Reise<br />
in die Gletscherwelt nahe des Lago Maggiore<br />
erfahren wir viel über die Herausforderungen,<br />
die den Tourismus und uns alle erwarten: Das<br />
Klima wandelt sich, die Jahreszeiten verfliessen<br />
– der Herbst dauert länger, der Frühling<br />
kommt früher.<br />
Martin: Ein Paradebeispiel dafür, wie sorgfältig<br />
wir mit unserem Natur- und Kulturerbe umgehen<br />
müssen. Für das Tessin wie für uns alle<br />
ist dies sicherlich eine Herausforderung. Aber<br />
auch eine Chance: Als Ganzjahresdestination<br />
seid ihr prädestiniert dazu, auch im milden<br />
Winter Besucher:innen zu verwöhnen. Mit<br />
#swisstainable wollen wir sensibilisieren, zum<br />
Nachdenken und zum Handeln bewegen. Nachhaltigkeit<br />
verstehen wir darum im weitesten<br />
Sinne: als Diversifizierung des Angebotes, als<br />
soziale Verantwortung, langsam und behutsam<br />
bezüglich Mobilität und Energiefragen,<br />
mit einem Auge auf ganzjährige Arbeitsplätze,<br />
als Individual- und nicht Massentourismus<br />
und schliesslich mit einem Blick auf zukünftige<br />
Generationen. Reisen bereichert, soll uns<br />
verändern.<br />
Angelo: Unsere Gäste sollen ihren Aufenthalt<br />
geniessen und neue Erkenntnisse mit nach Hause<br />
nehmen. Daher stellen wir hier beispielsweise<br />
einen Hoteldirektor vor, der seinen Betrieb als<br />
eine Brücke zwischen sozialem Integrationsprojekt<br />
und kulinarischem Angebot aus dem<br />
hauseigenen Garten bei höchster Qualität<br />
der Gastfreundschaft positioniert hat. Zudem<br />
schauen wir in das private Umfeld eines Künstlers<br />
und erzählen mit einem Blick über dessen<br />
Schulter seine ganz persönliche Geschichte.<br />
Martin: Und da ja viele Wege ins Tessin führen,<br />
ist es besonders spannend, dass ihr uns<br />
einen Blick über den Lukmanier ins Bleniotal<br />
gewährt, wo Erwachsene wie Kinder behutsam<br />
in die Welt der alpinen Natur eingeführt<br />
werden – Tourismus also, der Türen öffnet<br />
und Menschen sensibilisiert und zusammenbringt.<br />
Na, neugierig?<br />
Angelo: Buona lettura e a presto in Ticino!<br />
Angelo Trotta<br />
Direktor Ticino Turismo
4 TICINO.CH<br />
8<br />
15<br />
22<br />
33
INHALT<br />
5<br />
6<br />
Mit geführten Touren die Vergangenheit<br />
erforschen.<br />
8<br />
15<br />
ENTDECKEN<br />
Zwischen den Gipfeln<br />
In grosser Höhe: Der Basòdino-Gletscher<br />
im oberen Maggiatal offenbart die Urkraft<br />
der Gebirge.<br />
Faszination Wellenkamm<br />
Neue Emotionen auf dem Lago Maggiore.<br />
18<br />
18<br />
22<br />
25<br />
26<br />
LERNEN<br />
Die Artenvielfalt erforschen<br />
Die Scuola Alpina von Olivone im Bleniotal<br />
bietet ein Labor mitten im Grünen für grosse<br />
und kleine Forscher:innen.<br />
Ein Schritt nach dem anderen<br />
Im Gleichgewicht zwischen Farben<br />
und Natur im Piumognatal.<br />
Die Pedale geben den Takt an:<br />
eine sensorielle Erfahrung.<br />
Das Tessin hautnah: die Farben,<br />
Geschmäcker und Klänge des Gebiets.<br />
28<br />
32<br />
33<br />
STAUNEN<br />
Wo die Kunst zuhause ist<br />
Im Dorf Rovio im Mendrisiotto öffnet der<br />
Künstler Yuri Catania seine Türen für eine<br />
intime Begegnung mit der Kunst.<br />
Spannende Neuigkeiten:<br />
Das erwartet uns <strong>2024</strong>!<br />
Radeln, entdecken, kosten<br />
Eine gastronomische Fahrradtour führt<br />
durch die traumhafte Weinbauregion des<br />
Mendrisiotto.<br />
28<br />
36<br />
42<br />
48<br />
50<br />
GENIESSEN<br />
Gastfreundschaft und Inklusion<br />
Das Bigatt Hotel & Restaurant in Lugano-<br />
Paradiso verbindet Unternehmergeist mit<br />
sozialem Engagement.<br />
Ein kleines Schmuckstück auf dem Wasser<br />
An Bord eines historischen Fischerboots<br />
geniesst man das Leben mit Stil.<br />
<strong>#ticinomoments</strong>:<br />
ein sensationell inspirierendes Gebiet!<br />
Kolumne: «Tessiner Künstler» von Omar Gisler.<br />
36 42
6 TICINO.CH/GEFUEHRTE-AUSFLUEGE<br />
In Locarno steht noch heute das Rivellino,<br />
eine von Leonardo da Vinci entworfene<br />
Festung der Renaissance.
ENTDECKEN — TICINO<br />
7<br />
DAS TESSIN PER GEFÜHRTEN TOUREN ENTDECKEN<br />
Auf den Spuren<br />
der Geschichte<br />
Das Tessin gibt es offiziell seit 1803. Aber was<br />
war vorher? Das Mittelalter – Dörfer, Burgen<br />
und Siedlungen in einem kulturell lombardisch<br />
geprägtem Alpengebiet. Heute ist es möglich,<br />
die Geschichte der Vergangenheit zu erfahren.<br />
Bitte anschnallen: Die geführten Touren versprechen<br />
eine Reise durch die Zeit!<br />
In Stein gemeisselt<br />
Durch Strassen und Gassen führt der<br />
historische Rundgang «Experience the<br />
Middle Ages in Bellinzona: the tour!»<br />
an die bedeutungsvollsten Orte der Stadt.<br />
In Begleitung von fachkundigen Stadtführer:innen<br />
und unter dem wachsamen<br />
Auge der Festung, ein wichtiges Verteidigungssystem<br />
aus dem 15. Jahrhundert.<br />
Spaziergang in die Vergangenheit<br />
Einst eine Hafenstadt, ist Lugano heute<br />
eine moderne Stadt, wo die Geschichte noch<br />
immer lebendig ist. Hier befindet sich das<br />
Fresko der Passion und Kreuzigung Jesu<br />
von Bernardino Luini. Eines seiner grössten<br />
Meisterwerke und eine Station der «Lugano<br />
Unexpected Classic Tour».<br />
Ostern im Freilichtmuseum<br />
In der Osterzeit erwacht Mendrisio mit den<br />
Prozessionen der Karwoche zum Leben.<br />
Die Strassen der Stadt werden mit grossen<br />
Transparenten dekoriert und zeugen von<br />
400-jähriger Geschichte. Eine lebendige<br />
Tradition, die 2019 von der UNESCO in<br />
die Repräsentative Liste des immateriellen<br />
Kulturerbes aufgenommen wurde.<br />
Wie kam es zur Riesenleinwand<br />
vom Locarno Film Festival?<br />
Locarno, 1971. Der Architekt Livio Vacchini<br />
hat die Idee, die Piazza Grande in ein<br />
riesiges Kino zu verwandeln. In der Stadt,<br />
in der einst Spuren von Leonardo da Vinci<br />
gefunden wurden, gibt es vieles zu entdecken.<br />
«Locarno Time Travel Tour»,<br />
eine Reise durch die Zeit!
8 TICINO.CH/BASODINO<br />
«Den Gletscherlehrpfad empfehlen<br />
wir jedem. Er ist wunderschön<br />
und offenbart das Wesentliche<br />
des Basòdino.»
ENTDECKEN — BASÒDINO<br />
9<br />
IN GROSSER HÖHE: DER BASÒDINO-GLETSCHER<br />
Die Urkraft der<br />
Gebirge<br />
Von den exotischen Palmen am Lago Maggiore bis<br />
zu den weiss getünchten Gletschergipfeln:<br />
Die Tessiner Landschaft ist abwechslungsreich und<br />
voller Kontraste. Der Basòdino-Gletscher ist bestimmt<br />
einen Besuch wert.<br />
BASÒDINO<br />
Ihre Faszination ist unbestritten. Majestätisch und erhaben<br />
prägen die Gletscher die Alpenlandschaft der Schweiz und des<br />
Tessins. Ihre ökologischen, hydrologischen und schützenden<br />
Funktionen sind vielfältig. Ihr Eis ist eine wichtige Wasserreserve<br />
und stabilisiert den Boden. Die sorgfältige Überwachung durch<br />
das kantonale Forstamt und durch GLAMOS (das Schweizerische<br />
Gletschermessnetz, das systematisch die langfristigen<br />
Gletscherveränderungn dokumentiert) hat ergeben, dass ihr<br />
Rückzug unmittelbar bevorsteht. Das gilt auch für den Basòdino-<br />
Gletscher im oberen Maggiatal. Sein Zustand dokumentiert<br />
Jahr für Jahr den Klimawandel südlich der Alpen. Mattia Soldati<br />
arbeitet für das kantonale Forstamt und ist für die Überwachung<br />
der Tessiner Gletscher zuständig. Giovanni Kappenberger ist<br />
Glaziologe. Sie beobachten diesen Wandel seit einiger Zeit.<br />
Fazit: die Landschaft verändert sich ständig, und man muss<br />
lernen, damit zu leben. Eine Herausforderung, die aber auch<br />
Überraschendes birgt.
10 <strong>#ticinomoments</strong><br />
Warum werden Gletscher gemessen?<br />
Mattia: Anhand der gesammelten Daten<br />
können wir nachvollziehen, wie sich die Landschaft<br />
entwickelt. Gletscher sind ein Indikator<br />
für den Klimawandel, ein greifbares Zeichen<br />
dafür, wie schnell sich das Klima verändert.<br />
Wie misst man einen Gletscher?<br />
Mattia: Die Messungen an der Gletscherfront<br />
werden einmal im Jahr durchgeführt, immer<br />
zwischen August und September. Mit einem<br />
GPS-Präzisionsgerät messe ich am unteren<br />
Ende des Gletschers, etwa alle 20 Meter, einen<br />
Punkt. Die Linie, die dabei entsteht, nennen<br />
wir Frontlinie. Diese wird dann mit der<br />
Messung des Vorjahres verglichen und gibt<br />
Aufschluss darüber, in welchem Ausmass sich<br />
die Länge des Gletschers verändert hat.<br />
Giovanni: Ich verfolge die Massenbilanz des<br />
Gletschers. Mit dieser Messung, die an verschiedenen<br />
Stellen des Gletschers im April und<br />
im September vorgenommen wird, kann man<br />
die Veränderung der Masse eines Gletschers in<br />
Metern Wasseräquivalent quantifizieren.<br />
Gibt es im Tessin neben dem Basòdino<br />
noch weitere Gletscher?<br />
Mattia: Gewiss. Der Basòdino-Gletscher ist der<br />
grösste und auch der erste, auf dem Messungen<br />
durchgeführt wurden, und zwar seit 1892. Weiter<br />
gibt es den Vadrecc di Bresciana (Bleniotal),<br />
den Valleggia und den Corno (Bedrettotal), den<br />
Tencia (Leventinatal), von dem nur noch sehr<br />
wenig übrig ist, und den Cavagnoli-Gletscher<br />
(Maggiatal), der wahrscheinlich in einigen<br />
Jahren ganz verschwinden wird.<br />
Auch die Tessiner Gletscher sind auf<br />
dem Rückzug. Wie steht es um ihren<br />
Gesundheitszustand?<br />
Giovanni: Nicht optimal. Das derzeitige Klima<br />
ist auch nicht gerade förderlich. Doch Gletscher<br />
haben eine recht langsame Reaktionszeit,<br />
denn es braucht viel Energie, um das Eis zum<br />
Schmelzen zu bringen und verschwinden zu<br />
lassen. Denken Sie zum Beispiel daran, wie<br />
viele Stunden es dauert, Ihren Gefrierschrank<br />
abzutauen, nachdem Sie ihn ausgesteckt und<br />
offen gelassen haben.<br />
Mattia: Eigentlich messen wir im Tessin gar<br />
keine echten Gletscher mehr: Die Gletscherdynamik<br />
ist nicht mehr vorhanden. Es gibt zwar<br />
noch einige Eisflächen und wir messen ihren<br />
Rückzug. Wir beobachten auch, dass immer<br />
weniger Schnee auf dem Eis liegt. Damit ein<br />
Gletscher weiter bestehen kann, braucht es<br />
Schnee.<br />
Was überrascht Sie bei Ihren Messungen<br />
am meisten?<br />
Mattia: Trotz der langsamen Reaktionszeit ist<br />
die Geschwindigkeit des Rückzugs bemerkenswert.<br />
Vor zwei Jahren sind auf dem Basòdino-<br />
Gletscher Felsinseln entstanden. Letztes Jahr<br />
erhob sich dort ein kleines Stück Fels, aber<br />
dieses Jahr ragt er schon zwei Meter hervor.<br />
Giovanni: Ich stimme zu. Auch beim Bergsteigen<br />
beobachten wir, wie sich der Gletscher<br />
verändert. Es gibt mehr Gletscherspalten, das<br />
Eis bröckelt mehr. Wir müssen uns zwangsläufig<br />
an diese Veränderungen anpassen, und das<br />
ist eine Herausforderung.<br />
Gibt es Lösungen, um das Schmelzen der<br />
Gletscher einzuschränken?<br />
Giovanni: Gegenwärtig nicht. In einigen<br />
Schweizer Regionen, insbesondere in Tourismus-<br />
und Skigebieten, werden Planen<br />
eingesetzt, die das Schmelzen verlangsamen<br />
sollen. Das sind aber nur vorübergehende<br />
Massnahmen, die das Problem nicht lösen.<br />
Der Rückzug des Basòdino-Gletschers<br />
schafft auch neue Landschaftsszenarien.<br />
Mattia: So ist es. Das merke ich bei den Messungen:<br />
Wo einst Eis war, spriessen jetzt Blümchen<br />
und Gräser aus dem Boden. Beim Abstieg<br />
vom Basòdino trifft man auf eine wunderschöne,<br />
üppige Vegetation. Die Freiräume, die der<br />
Gletscher hinterlassen hat, werden besiedelt.<br />
Giovanni: Die Natur lebt weiter und taucht<br />
in anderen Formen wieder auf. Auf einem<br />
Engadiner Gletscher, wo vor 50 Jahren noch<br />
Eis war, wachsen heute Bäume mit einem<br />
Stammdurchmesser von 30 cm. Das bevorstehende<br />
Verschwinden der Gletscher sollte uns<br />
zum Nachdenken anregen: Eine Ursache ist die<br />
globale Erwärmung, für die wir alle mitverantwortlich<br />
sind.<br />
Erstaunliche Nebeneffekte?<br />
Giovanni: Bald werden dort, wo einst Gletscher<br />
standen, viele kleine Alpenseen entstehen.<br />
Und am Gerenpass im Bedrettotal habe<br />
ich eine überraschende Beobachtung gemacht:<br />
Ein Gletscher verwandelt sich in einen Bergsee<br />
und dabei sind Eisformationen aufgetaucht.<br />
Kleine Eisberge, in unseren Breitengraden!<br />
Die Gletscher überraschen mich immer wieder.<br />
Mattia (lacht): Wer Kristalle sammelt kann sich<br />
freuen: Mit dem Rückzug der Gletscher werden<br />
sie immer leichter zu finden sein.<br />
Gletscherpfad Basòdino<br />
Der Wanderweg (mittlerer Schwierigkeitsgrad)<br />
ermöglicht die Erkundung der Naturlandschaft<br />
entlang der Flanke des Basòdino-Gletschers,<br />
dem höchstgelegenen Gletscher im Tessin.<br />
Eine Reihe von Lehrtafeln bietet nützliche<br />
Informationen über die Flora und Fauna sowie<br />
geologische und hydrologische Aspekte des<br />
Gebiets. (ticino.ch/basodinopfad)<br />
01<br />
02
ENTDECKEN — BASÒDINO<br />
11<br />
KLEINES<br />
GLETSCHERGLOSSAR<br />
Gletscherfront<br />
Unterer Grenzbereich<br />
eines Gletschers,<br />
an dem dessen Länge<br />
und Rückzug gemessen<br />
werden.<br />
Gletscherseen<br />
Die Eisschmelze<br />
erfolgt in der Regel<br />
an der Oberfläche,<br />
aber das Wasser<br />
kann auch durch den<br />
Gletscher fliessen.<br />
Das Schmelzwasser<br />
kann vor oder an den<br />
Seiten des Gletschers<br />
(proglazial), an der<br />
Oberfläche (epiglazial)<br />
oder im Inneren des<br />
Gletschers (endoglazial)<br />
Seen bilden.<br />
Gletscherspalten<br />
Das sind Risse in der<br />
Eisoberfläche.<br />
Sie können quer,<br />
längs oder endständig<br />
angelegt sein.<br />
03<br />
01. Entdeckungsreise im oberen<br />
Maggiatal, auf den schneebedeckten<br />
Hängen des Gletschers.<br />
02. Mit einer Fläche von 1.6 km 2<br />
ist der Basòdino-Gletscher der<br />
grösste Gletscher des Tessins.<br />
03. Mattia und Giovanni arbeiten<br />
bei den Messungen auf dem<br />
Basòdino-Gletscher oft<br />
zusammen.<br />
04. Die verschiedenen Messungen<br />
werden mindestens einmal im<br />
Jahr durchgeführt, meistens<br />
zwischen April und September.<br />
Séracs<br />
Durch breite<br />
Gletscherspalten<br />
isolierte Eismassen.<br />
Sie entstehen durch<br />
eine deutliche<br />
Zunahme der<br />
Gletscherneigung und<br />
-geschwindigkeit.<br />
Moräne<br />
Das sich bewegende<br />
Eis trägt Gesteinsschutt<br />
mit sich, der sich an<br />
den Seiten und vor dem<br />
Gletscher ablagert.<br />
So entstehen Moränen.<br />
04<br />
ZUM<br />
VIDEO
12<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Von den Palmen<br />
zum Gletscher<br />
Mit seinem mediterranen Klima ist das Tessin der<br />
Inbegriff von Palmen und Dolce Vita. Aber wer<br />
hätte gedacht, dass ganz oben im Maggiatal<br />
ein wahres Naturkunstwerk thront, das über<br />
Jahrtausende entstanden ist? Hier kommt man<br />
dem Basòdino-Gletscher ganz nah und kann<br />
die Geschichte entdecken, die in seiner weissen<br />
Eiskappe eingraviert ist.<br />
1.6 km 2<br />
DIE FLÄCHE, DIE IHN ZUM GRÖSSTEN<br />
DER 8 TESSINER GLETSCHER MACHT<br />
SICHERHEIT IN<br />
DEN BERGEN<br />
Die Berge sollten nicht<br />
unterschätzt werden: Es ist<br />
wichtig, sich im Voraus über<br />
die Anforderungen für einen<br />
sicheren Gipfelaufstieg zu<br />
informieren.<br />
ticino.ch/montagnesicure<br />
Tipp: Mit einem Tessiner<br />
Bergführer erreicht man das<br />
Ziel in aller Sicherheit.<br />
ticino.ch/GAT<br />
Quelle: Sezione forestale<br />
del Cantone Ticino (kantonales<br />
Forstamt) und GLAMOS.
13<br />
10-15 m<br />
DIE GESCHÄTZTE EISDICKE IM JAHR 2023<br />
3’273 m<br />
DIE HÖHE DES BASÒDINO-GIPFELS<br />
795 m<br />
DER RÜCKGANG DER<br />
GLETSCHERLÄNGE ZWISCHEN 1899<br />
UND 2022<br />
25 m ca.<br />
DIE GLETSCHERTIEFE IM JAHR 2005,<br />
ALS SIE ZUM ERSTEN<br />
MAL GEMESSEN WURDE<br />
ALPINE<br />
HÜTTEN<br />
Im Tessin gibt es<br />
75 Berghütten.<br />
ticino.ch/capanneti<br />
VIE ALTE<br />
IM TESSIN<br />
Anspruchsvolle alpine<br />
Routen für erfahrene<br />
Berggänger.<br />
ticino.ch/viealte<br />
VIA ALTA CRIO<br />
Auf der Süd-Nord-Achse<br />
führt eine Route über<br />
die Flanke des Adula,<br />
dem höchsten Tessiner<br />
Gipfel, bis auf 3’000 m.<br />
VIA ALTA<br />
DELLA VERZASCA<br />
Anerkannt als die erste<br />
weiss-blau-weiss markierte<br />
alpine Route, mit hohem<br />
Schwierigkeitsgrad.<br />
VIA ALTA VALLEMAGGIA<br />
Eine 200 km lange<br />
Strecke mit 19 Etappen.<br />
Die Übernachtung in<br />
den Berghütten lässt sich<br />
auch online buchen.<br />
VIA ALTA IDRA<br />
Von der Quelle des Ticino<br />
bis zu seiner Mündung:<br />
100 km auf +2’000 m.
FERROVIA<br />
Ihr Lieblingsziel für<br />
eine Panoramareise<br />
Der Monte Generoso hat so einiges zu bieten:<br />
die Zahnradbahn mit dem Panoramazug, die<br />
Fiore di pietra von Mario Botta, das ausgezeichnete<br />
Camping am Luganersee und das<br />
Buffet Bellavista mitten im Wald.<br />
CAMPING BELLAVISTA FIORE DI PIETRA<br />
www.montegeneroso.ch
15<br />
TICINO.CH/FOIL<br />
TENERO, LAGO MAGGIORE<br />
Ja, du hast es geschafft: Du stehst auf dem Brett, hast Vertrauen<br />
gewonnen und surfst nun auf dem Lago Maggiore. Ein phantastisches Gefühl.<br />
Die Sonne scheint, die Temperatur ist perfekt. Du reitest die Welle und<br />
erblickst dabei die Beach Bar, wo du später deinen Apéro geniesst.<br />
Vom Boot aus ermuntern dich deine Freunde, nicht aufzugeben.<br />
Sie können es kaum erwarten, selber ins Wasser zu steigen.<br />
25° 30°<br />
energisch<br />
15.30 Uhr – 9. Juli<br />
Bereit für einen 360er!<br />
Auf den Wellen<br />
des Lago Maggiore.
16<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Lust auf neue Emotionen? Wähle das Wasser als<br />
Leitmotiv für deinen Aufenthalt und entdecke in<br />
der herrlichen Atmosphäre des Lago Maggiore<br />
den neuesten Trend des Wassersports: das Foiling.<br />
EINE FLOSSE, UNENDLICHE EMOTIONEN<br />
Das Abenteuer beginnt im Bagno Pubblico in<br />
Tenero, genauer gesagt an der WakeInn Beach<br />
Bar. Wir haben uns hier um 16.00 Uhr mit den<br />
Instruktoren von Surf Tribe Fabio und Mattia<br />
verabredet.<br />
Meine Freunde und ich werden herzlich empfangen.<br />
Nach einigen Regeln und Sicherheitsinformationen<br />
ist es an der Zeit, die Ausrüstung zu holen und<br />
eine der vielen Wasserdisziplinen auszuwählen:<br />
Wakeboarding, Wakesurfing, Wasserski oder Foil?<br />
Ich möchte sie alle ausprobieren, entscheide mich<br />
aber für das Foil. Ich habe gehört, dass man sich<br />
damit extrem gut auf den Wellen bewegen kann.<br />
Fabio ist mit meiner Wahl einverstanden. Auch er ist<br />
sich sicher, das wird ein unvergessliches Erlebnis!<br />
Für diejenigen, die noch nie davon gehört haben:<br />
Das Foil ist eine lange, hydrodynamische Flosse<br />
mit Flügeln, die unter dem Board befestigt wird.<br />
Sie mildert die Auswirkungen des Windes auf der<br />
Wasseroberfläche und verringert die Reibung, was<br />
ein schnelleres Abheben und Kippen ermöglicht.<br />
Das Wakesurfen mit einem Foil ist ein aufregendes<br />
Erlebnis, für das es keine riesigen Wellen braucht.<br />
EINE BEEINDRUCKENDE SZENERIE<br />
Ich ziehe meine Badehose und meine Schwimmweste<br />
an, meine Flip-Flops aus ... und besteige<br />
zusammen mit meinen Freunden das Boot.<br />
Und was für ein Boot! Mattia erklärt uns, dass<br />
das Power-Wedge-System dafür sorgt, dass die<br />
Wellen, die während der Fahrt erzeugt werden,<br />
sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Riders<br />
perfekt sind. Wir machen es uns gemütlich und<br />
erreichen in wenigen Minuten das offene Wasser.<br />
Ich bewundere die Landschaft: das Naturschutzgebiet<br />
der Bolle di Magadino; das Maggia-Delta<br />
mit seinem kristallklaren Wasser; die bunten<br />
Häuser am Seeufer und die Gipfel, die sich im<br />
Lago Maggiore spiegeln. Ein wahres Paradies!<br />
ADRENALIN PUR<br />
Es ist an der Zeit, ins Wasser zu gehen. Jeder<br />
von uns hat 15 Minuten Zeit zum Surfen – das<br />
scheint wenig, ist es aber nicht. Beim Foil-Surfen<br />
wird man schnell müde, denn man braucht ein<br />
gewisses Mass an Konzentration, um die Wucht<br />
der Wellen zu bändigen.<br />
Ich springe auf das Brett und lasse mich vom Seil<br />
ziehen. Sobald ich das Gleichgewicht gefunden<br />
habe, lasse ich los. «Wow, unglaublich. Als würde<br />
ich über dem Wasser fliegen!» Ich surfe auf<br />
dem Kamm der Wellen, die vom Kielwasser des<br />
Bootes erzeugt werden. Der Wind auf der Haut<br />
und die Gischt im Gesicht – was für ein Gefühl<br />
von Freiheit! Der Adrenalinspiegel steigt ins Unermessliche,<br />
während mir meine Freunde auf dem<br />
Boot zujubeln: «Weiter so! Du machst das super!»<br />
WILLKOMMEN IN DER COMMUNITY<br />
Wenn man Spass hat, vergeht die Zeit wie im Flug.<br />
Ich übergebe das Board an meine Mitreisenden<br />
und nehme müde und zufrieden meinen Platz im<br />
Boot ein. Die Sonnenstrahlen trocknen meine<br />
Haut in der angenehmen Abendbrise.<br />
Jetzt bin ich es, der seine Freunde anfeuert. Die<br />
gegenseitige Unterstützung und der Austausch<br />
von Tipps ist ein wesentlicher Bestandteil des<br />
Wassersports. Fabio sagt, im Tessin sei die Surf-<br />
Community eine richtige Gemeinschaft. Am Lago<br />
Maggiore gibt es noch nicht viele Leute, die diese<br />
Disziplin ausüben. Es besteht aber ein grosser<br />
Wunsch zu zeigen, dass die Bedingungen hier<br />
wirklich aussergewöhnlich sind. Nach diesem Tag<br />
kann auch ich dies ohne zu zögern bestätigen. Ich<br />
fühle mich – mit einem gewissen Stolz – bereits<br />
mit dieser Community verbunden.<br />
SPASS UNTER FREUNDEN<br />
Zwischen Sonne, Wasser und Wind habe ich<br />
einiges an Energie verbraucht und freue mich<br />
auf die Rückkehr in die gemütliche Beach Bar.<br />
Das Boot kehrt zurück zum Bagno Pubblico, das<br />
sich inzwischen mit Leben gefüllt hat. Aus den<br />
Lautsprechern ertönt Lounge-Musik, der Grill ist<br />
heiss und auf den Tischen stehen lauter bunte Erfrischungsgetränke.<br />
Vor der Bar, der Sandstrand,<br />
der See, zwei Palmen und ein wunderschöner<br />
Sonnenuntergang. Der Tag fühlt sich an wie ein<br />
kurzer, aber intensiver Urlaub.<br />
Protip<br />
Das Boot Axis A22 von Surf Tribe bietet Platz<br />
für bis zu 10 Personen. Sowohl Erwachsene als<br />
auch Kinder sind willkommen; Anfänger und<br />
Fortgeschrittene.<br />
Der See ist ruhig, das ist gut. Ich springe ins<br />
Wasser, mache mich bereit und warte auf die<br />
Abfahrt des Bootes. Eins, zwei, drei und ... hopp!<br />
ZUM<br />
VIDEO
17<br />
5 GRÜNDE,<br />
WESHALB ES<br />
SICH LOHNT<br />
Der Adrenalinrausch<br />
beim Surfen.<br />
Teil der Surf-<br />
Community<br />
werden.<br />
Die bezaubernde<br />
Landschaft um den<br />
Lago Maggiore.<br />
Beim Foiling hat<br />
man den Eindruck,<br />
über dem Wasser zu<br />
schweben.<br />
Den Sonnenuntergang<br />
an der Beach Bar<br />
erleben.<br />
Durch maximale Konzentration<br />
auf dem Wellenkamm bleiben.
18 TICINO.CH/FASV<br />
«Die Scuola Alpina<br />
ist für Schüler ein<br />
unvergessliches Erlebnis,<br />
an das sie sich auch als<br />
Erwachsene noch gerne<br />
erinnern.»
LERNEN — OLIVONE<br />
19<br />
EIN LABOR MITTEN IN DER NATUR<br />
Von Mikro zu<br />
Makro<br />
Das Universum der Biowissenschaften entdecken<br />
und dabei Spass haben? In der Scuola Alpina von<br />
Olivone im Bleniotal erkundet man zwischen einem<br />
Laborexperiment und einer Wanderung das Gebiet<br />
mit seiner Artenvielfalt.<br />
OLIVONE<br />
«Die Scuola Alpina hat sich jahrelang hauptsächlich auf den<br />
Bildungssektor konzentriert. Nun möchten wir uns aber auch<br />
anderen Bereichen öffnen, darunter dem Ökotourismus, um die<br />
naturkundlichen und kulturellen Besonderheiten des Bleniotals<br />
einem breiteren Publikum bekannt zu machen.» Leonardo Azzalini,<br />
der Leiter der Alpinschule, hat keine Zweifel. Das wachsende<br />
Interesse am Angebot der Scuola Alpina bestätigt dies. 2018 in<br />
einem ehemaligen Labor für Phytopharmakologie gegründet,<br />
verfolgt sie das Ziel, die Bioressourcen und Heilkräuter der<br />
Region aufzuwerten. Auf der Grundlage dieser klaren Identität<br />
hat Leonardo zusammen mit 7 Mitarbeitenden über die Jahre<br />
das Bildungs- und Ausbildungsangebot ständig erweitert. Heute<br />
werden an diesem Ort von Astronomie über Geologie bis zu<br />
Botanik die meisten Naturwissenschaften vermittelt – von der<br />
Mikro- zur Makroebene. In der italienischen Schweiz gibt es<br />
keine andere Einrichtung dieser Art, die sich gleichzeitig an<br />
Kinder, Erwachsene und Akademiker:innen wendet.
20 <strong>#ticinomoments</strong><br />
Emanuela Fiorito ist Botanikerin<br />
und unterrichtet an der<br />
Scuola Alpina. Wir haben uns<br />
mit ihr unterhalten.<br />
Womit beschäftigst du dich<br />
an der Scuola Alpina?<br />
Nach meinem Hochschulabschluss<br />
in Kräuterkunde<br />
und Gesundheit habe ich ein<br />
Botanikstudium absolviert<br />
und mich auf Phytopharmakologie<br />
und Tessiner Kräutermedizin<br />
spezialisiert. An<br />
der Scuola Alpina bin ich als<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
und Lehrperson tätig.<br />
Wie sieht dein<br />
Tagesablauf aus?<br />
Zum einen leite ich von<br />
Oktober bis Mai Kurse für<br />
Schulkinder, vor allem von<br />
der Primarstufe. Vormittags<br />
führen wir je nach gewähltem<br />
Thema Laboraktivitäten<br />
durch; nachmittags machen<br />
wir eine Wanderung mit<br />
Schwerpunkt Botanik. Wir<br />
suchen zum Beispiel essbare<br />
Pflanzen oder Heilpflanzen.<br />
Oder wir versuchen, die Flora<br />
zu erkennen.<br />
Zum anderen bieten wir Kurse<br />
für Erwachsene an: einzelne<br />
Thementage mit einem<br />
roten Faden und Laborkurse.<br />
Auch für Erwachsene ist es<br />
etwas Besonderes, im weissen<br />
Kittel zwischen Reagenzgläsern<br />
und Kräuterpräparaten<br />
zu stehen. So etwas bringt<br />
die Augen von Jung und Alt<br />
zum Strahlen. Die Nachfrage<br />
steigt rapide an.<br />
Stimmt es, dass ihr<br />
Seifen herstellt?<br />
(Lacht) Ja, natürlich, aber<br />
nicht nur. In meinen Kursen<br />
vermittle ich die Pflanzenheilkunde<br />
mit Gruppenaktivitäten.<br />
Da gibt es zum<br />
Beispiel die Phytopharmakologie,<br />
wo wir kleine Mengen<br />
an Sirup produzieren, oder<br />
die Phytokosmetik, wo wir<br />
eine Salbe oder Creme herstellen.<br />
Die Lehrperson kann also<br />
ein bestimmtes Thema<br />
auswählen?<br />
Ganz genau. Die Scuola<br />
Alpina bietet verschiedene<br />
thematische Pakete an. Die<br />
Lehrperson wählt aus diesem<br />
01<br />
Angebot das Thema aus, das<br />
sie interessiert: Wasser, Ökologie,<br />
Kosmologie, Botanik<br />
usw. In diesem Themenbereich<br />
kann sie eine Aktivität<br />
im Labor entwickeln<br />
und/oder eine Wanderung<br />
organisieren. Alle Pakete sind<br />
modular aufgebaut.<br />
Und wie sieht es mit den<br />
Erwachsenen aus?<br />
Erwachsene können ein Angebot<br />
aussuchen oder eine<br />
Anfrage an uns richten. Der<br />
Kurs startet, wenn sich 8<br />
Personen angemeldet haben.<br />
Wir sind sehr flexibel und<br />
versuchen, so weit wie möglich<br />
allen gerecht zu werden.<br />
Unsere Kurse werden übrigens<br />
nicht nur auf Italienisch<br />
angeboten, sondern auch auf<br />
Deutsch, Französisch, Englisch<br />
und Spanisch.<br />
Was sind die beliebtesten<br />
Aktivitäten?<br />
Alles, was mit Botanik und<br />
Kräuterkunde verbunden ist.<br />
Es ist kein Zufall, dass die<br />
Scuola Alpina aus dem Institut<br />
für Phytopharmakologie<br />
hervorgegangen ist.<br />
Der bekannte Kräutertee<br />
Tisana Olivone wurde hier<br />
kreiert. Die Leute wollen<br />
wissen, wie sie die Kräuter<br />
verwenden können, die sie<br />
im Garten haben oder beim<br />
Spazieren finden. Es besteht<br />
ein Interesse. Und wenn sie<br />
unsere Alpinschule entdecken,<br />
kommen sie auf uns zu.<br />
Welche einheimischen<br />
Alpenkräuter schätzt du<br />
am meisten?<br />
Ich mag die gesamte Familie<br />
der aromatischen Kräuter,<br />
insbesondere die Königskerze.<br />
Diese voralpine Pflanze hat<br />
fantastische Eigenschaften<br />
für die Atemwege. Dann ist<br />
noch der wilde Thymian,<br />
dessen Duft man sehr gut<br />
riechen kann. Wenn ich mit<br />
Gruppen unterwegs bin, ist<br />
das immer ein Kraut, bei dem<br />
ich gerne verweile.<br />
Was sind die Folgen des<br />
Klimawandels in deinem<br />
Sektor?<br />
Davon gibt es eine ganze<br />
Menge. Die Wirkstoffe der<br />
Pflanzen variieren abhängig<br />
von den klimatischen Bedingungen.<br />
Eine Wurzel, die<br />
früher im September geerntet<br />
wurde, weil ihre Wirkstoffe<br />
auf dem Höhepunkt waren,<br />
könnte in Zukunft zu einem<br />
anderen Zeitpunkt reif sein.<br />
Alles muss neu bewertet<br />
werden. Im Moment haben<br />
wir noch Glück, denn dieses<br />
Voralpengebiet hat eine sehr<br />
grosse Artenvielfalt.<br />
Was gefällt dir an der Arbeit<br />
an der Scuola Alpina am<br />
meisten?<br />
Die Abwechslung. Wir haben<br />
nie dieselbe Klasse, die<br />
Gruppen ändern sich ständig.<br />
Wir lieben unsere Arbeit. Wir<br />
unterrichten und geben unsere<br />
Leidenschaft an andere<br />
weiter. Wenn man dann noch<br />
Kollegen und Kolleginnen hat,<br />
die sich auf eine Wissenschaft<br />
spezialisiert haben, von Biologie<br />
über Ökologie bis hin zu<br />
Astronomie, lernt man über<br />
die Biowissenschaften immer<br />
etwas dazu. In der Praxis übt<br />
man auch, das eigene Wissen<br />
immer besser weiterzugeben.
21<br />
Scuola Alpina, Olivone<br />
Die Alpinschule bietet spannende Erlebnisse,<br />
bei denen Jung und Alt sich aktiv der Welt der<br />
Wissenschaften nähern können: Experimente<br />
in einem echten Chemie- und Biologielabor,<br />
interaktive Vorführungen, Wanderungen im<br />
Bleniotal. (scuolafondazionealpina.ch)<br />
SCHAUPLATZ NATUR<br />
Stichwort: Spass.<br />
Es gibt zahlreiche<br />
Möglichkeiten, um<br />
bezaubernde Orte zu<br />
entdecken und<br />
hautnah zu erleben.<br />
Ein spannendes Angebot,<br />
um eine schöne<br />
Zeit mit der Familie<br />
zu verbringen.<br />
ticino.ch/familien<br />
Paläontologie-<br />
Unterricht<br />
Ein Klassenzimmer im<br />
Wald? Am Fusse des<br />
Monte San Giorgio,<br />
UNESCO-Welterbe,<br />
befinden sich gleich<br />
2: die Terrazza della<br />
Val Mara und die Aula<br />
Carpanee. Eine hervorragende<br />
Gelegenheit,<br />
um der Paläontologie<br />
und der Geologie<br />
näherzukommen.<br />
02<br />
Interaktive<br />
Schatzsuche<br />
Was gibt es Schöneres,<br />
als spielend das Gebiet<br />
zu erkunden? Im Bleniotal<br />
gibt es 4 interaktive<br />
Schatzsuchen mit Start<br />
in Ludiano, Campo<br />
Blenio, Cancorì und<br />
Lucomagno. Für jede<br />
ausgefüllte Schatzkarte<br />
gibt es eine Belohnung.<br />
03<br />
Die Kugel rollt<br />
BoBosco ist eine ausgeklügelte<br />
Murmelbahn<br />
aus Kastanienholz.<br />
Sie besteht aus 2<br />
Trassen: Die eine<br />
erstreckt sich zwischen<br />
Brione Verzasca und<br />
Lavertezzo, die andere<br />
von Gerra Verzasca<br />
bis Sonogno.<br />
10 Stationen verteilen<br />
sich auf 4.3 km<br />
Wanderweg entlang<br />
des Flusses Verzasca.<br />
Der Spass ist garantiert.<br />
01. Mini-Wissenschaftler:innen für einen Tag! Zwischen<br />
Reagenzgläsern und in Laborkitteln können Kinder in<br />
einem echten Labor chemische Reaktionen untersuchen.<br />
02. Die Lehrerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Emanuela liebt es, ihre Leidenschaft weiterzugeben.<br />
03. Das hochmoderne Labor für Phytopharmakologie<br />
der Scuola Alpina ist in einem Gebäude aus Lärchenholz und<br />
Stein untergebracht, das perfekt mit der Region harmoniert.<br />
ZUM<br />
VIDEO
22 <strong>#ticinomoments</strong><br />
TICINO.CH/SLACKLINE<br />
DALPE UND PIUMOGNATAL<br />
Freude und Seelenfrieden. Das fühlst du beim Versuch,<br />
auf dem zwischen zwei Bäumen gespannten Nylongurt unter deinen<br />
Füssen die Balance zu halten. Schritt für Schritt, in einem Zusammenspiel<br />
aus Gleichgewicht und Körperbeherrschung. Um dich herum erheben sich Lärchen<br />
und eine wunderschöne, tiefgrüne Wiese. Du atmest tief durch und geniesst<br />
das unendliche Farbenspiel des Herbstwaldes.<br />
4.22 KM 23°<br />
begeistert<br />
14.30 Uhr – 16. Oktober<br />
Fast wie fliegen!<br />
Boscobello,<br />
Dalpe.
Piumognatal.
24<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Mit seiner unberührten Naturlandschaft, in der sich weisse<br />
Gipfel mit endlosen Wäldern und Wiesen abwechseln,<br />
ist das obere Leventinatal der ideale Ort zum Entspannen.<br />
Ein Paradies für Wanderlustige – und Leute mit Gleichgewicht.<br />
5 GRÜNDE,<br />
WESHALB ES<br />
SICH LOHNT<br />
FARBENPRACHT IM OBEREN LEVENTINATAL<br />
Unser Zug lässt die Gotthard-Panoramastrecke<br />
hinter sich. Zielort? Faido, im oberen Leventinatal.<br />
Meine Freunde und ich haben beschlossen, uns<br />
dort zwei Tage unbeschwertes Vergnügen in der<br />
Natur zu gönnen, um von der täglichen Hektik<br />
abzuschalten.<br />
Aus dem Fenster sehe ich die Gottardo Arena,<br />
das neue Eisstadion in Ambrì-Piotta, in dem die<br />
Spiele der nationalen Eishockeyliga ausgetragen<br />
werden. Wer weiss, vielleicht können wir am<br />
Abend dort vorbeischauen. Ich habe gehört, dass<br />
es auch Führungen geben soll.<br />
Der Zug fährt im Bahnhof von Faido ein, gerade<br />
noch rechtzeitig für das Postauto nach Dalpe!<br />
Während der Bus die Haarnadelkurven hinauffährt,<br />
beobachte ich die Landschaft. Zu dieser<br />
Jahreszeit ist sie auf dem Höhepunkt ihrer Pracht.<br />
Die Bäume verfärben sich von grün über gelb und<br />
rotorange bis braun. Die herbstlichen Farbtöne<br />
vermitteln ein Gefühl der Ruhe. Ich kann es kaum<br />
erwarten, dass unsere Wanderung losgeht!<br />
IM ZAUBERWALD<br />
Neben der Bushaltestelle sehe ich ein Holzhäuschen<br />
mit der Aufschrift «Lokale Produkte». Wie kann<br />
man einer solchen Versuchung widerstehen? Käse,<br />
Süssgebäck, Honig, Joghurt – alles streng nach<br />
dem Null-Kilometer-Prinzip. Wir decken uns ein<br />
für das Picknick, das wir später geniessen werden.<br />
Wir folgen den Wegweisern und kommen auf<br />
einen Pfad, der zwischen den Feldern emporsteigt<br />
und uns in eine immer dichtere Vegetation führt.<br />
Erster Halt? Boscobello. Ein Elfenwald wie im<br />
Märchen, mit hohen Lärchen und vereinzelten<br />
Lichtungen. Wir schauen uns an. Ein Lächeln und<br />
ein Nicken genügen. Ja, das ist der perfekte Ort,<br />
um die Slackline auszurollen!<br />
IM GLEICHGEWICHT ZU SICH SELBST FINDEN<br />
Gemeinsam suchen wir die Bäume aus, an denen<br />
wir das Band befestigen. Stimmt die Spannung?<br />
Noch eine kleine Anpassung und es kann losgehen.<br />
Es ist später Vormittag. Die Sonne scheint durch<br />
die Blätter hindurch und wärmt uns herrlich.<br />
Ich ziehe meine Schuhe aus, trete auf die «Linie»<br />
und horche auf meinen Atem. Es ist unglaublich,<br />
wie sehr diese Disziplin den Geist befreit. Im<br />
Gleichgewicht zu bleiben erfordert Konzentration.<br />
Langsam gewöhnt sich das Gehirn an die neuen<br />
Empfindungen, die Bewegungen werden automatisch.<br />
In der Luft zu schweben ist nicht nur<br />
ein Vergnügen, sondern auch ein Weg, wieder mit<br />
sich selbst in Kontakt zu kommen. Wir wechseln<br />
uns auf der Slackline ab.<br />
ZWISCHEN GEWÄSSERN UND SCHNEEBERGEN<br />
Zufrieden verlassen wir den Wald und gehen weiter<br />
in Richtung Piumognatal. Die Landschaft ändert<br />
sich erneut. In der Ferne sehen wir schneebedeckte<br />
Gipfel: Pizzo Campo Tencia, Pizzo Penca, Pizzo<br />
Forno. In der Mitte des Tals fliesst der gleichnamige<br />
Fluss, an dem unser Weg entlangführt. Wir<br />
erreichen einen kleinen kristallklaren See und<br />
halten an, um die vorher gekauften Spezialitäten<br />
zu kosten. Himmlisch! Bevor die Sonne hinter<br />
den Bergen versinkt, legen wir uns ins Gras und<br />
tanken die letzten warmen Sonnenstrahlen auf.<br />
Es ist Zeit, den Rückweg anzutreten. Unsere<br />
Rundwanderung führt uns zurück nach Dalpe.<br />
SÜSSES FINALE<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen wir<br />
den Camping Gottardo in Chiggiogna, wo wir<br />
übernachten werden. Die Wahl erweist sich als gut.<br />
Der Campingplatz hat sogar eine eigene Bäckerei!<br />
Es ist Zeit für einen Imbiss, und so probieren wir<br />
eine einheimische Spezialität: Spampezia, ein<br />
knuspriges, mit gemahlenen Nüssen gefülltes<br />
Mürbeteiggebäck.<br />
Während wir jeden Bissen geniessen, denken wir<br />
über das Programm für den nächsten Tag nach.<br />
Ich schlage vor, das Tessiner Boulder-Mekka in<br />
Chironico zu besuchen, nur wenige Kilometer von<br />
Faido entfernt. «Tolle Idee, das machen wir», heisst<br />
es einstimmig. Das heutige Slackline-Training<br />
wird sich morgen bestimmt als nützlich erweisen.<br />
Es war ein herrlicher Tag. Nicht nur wegen der<br />
erholsamen Natur, sondern auch wegen der ausgezeichneten<br />
gastronomischen Entdeckungen, die<br />
ich unterwegs gemacht habe. Ich mache mir eine<br />
Notiz: Ich werde auf jeden Fall ins Leventinatal<br />
zurückkehren.<br />
Protip<br />
Wusstest du, dass es auch im Tessin einen Slackline-Verein<br />
gibt? Er heisst TIslacco und setzt sich<br />
seit 2021 dafür ein, diesen Sport auf regionaler<br />
und nationaler Ebene zu fördern.<br />
(tislacco.ch)<br />
ZUM<br />
VIDEO<br />
Der Herbstzauber<br />
im Leventinatal,<br />
mit seinen intensiven<br />
Farben und Düften.<br />
Ein ruhiger Ort<br />
zum Slacklinen.<br />
Ein Sport für alle, gut für<br />
Körper und Seele.<br />
Eine ausgezeichnete<br />
Gelegenheit,<br />
die Spezialitäten<br />
des Tessins zu kosten –<br />
insbesondere<br />
die Süssigkeiten.<br />
Die Slackline-<br />
Ausrüstung ist leicht<br />
auf- und abbaubar.
25<br />
AUF ZWEI RÄDERN FÜR EIN SENSORIELLES ERLEBNIS<br />
Im Takt der Pedale<br />
Bezaubernde Landschaften,<br />
spannende Routen und<br />
sinnliche Erlebnisse: Das<br />
Tessin kann sich zu Recht<br />
als Veloparadies bezeichnen.<br />
Nord und Süd, Berg und<br />
Tal, Kultur und Natur,<br />
Stadt und Land bilden in<br />
ihren Gegensätzen eine<br />
Einheit. Das macht das<br />
Tessin so einzigartig.<br />
Dank des mediterranen<br />
Klimas und der milden<br />
Temperaturen beginnt<br />
die Outdoor-Saison im<br />
Tessin früher und endet<br />
später als in anderen<br />
Teilen der Schweiz. Auf<br />
den abwechslungsreichen<br />
Routen in den Bergen oder<br />
rund um die glitzernden<br />
Seen, gibt es jeden Tag<br />
etwas Neues zu entdecken!<br />
outdoor.ticino.ch<br />
EINES DER SCHÖNSTEN<br />
TÄLER DES TESSINS<br />
Länge 29 km<br />
Dauer 2h30’<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
Wiesenhänge, Splüi<br />
(Felsunterstände) und der<br />
imposante Wasserfall<br />
von Foroglio bilden die<br />
Kulisse dieser Route.<br />
Mit dem E-Bike von<br />
Cevio nach San Carlo<br />
und zurück, durch die<br />
12 Siedlungen des<br />
Bavonatals.<br />
ticino.ch/e-bikevalbavona<br />
EIN FEINER DUFT<br />
LIEGT IN DER LUFT<br />
Länge 41 km<br />
Dauer 3h<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
In der Magadino-Ebene<br />
werden Getreide, Gemüse<br />
und Obst angebaut, was<br />
den Geruchssinn immer<br />
wieder aufs Neue stimuliert.<br />
Eine Rundfahrt mit dem<br />
Fahrrad oder E-Bike von<br />
Bellinzona nach Tenero,<br />
wo man sich mit lokalen<br />
Produkten eindecken kann.<br />
ticino.ch/e-bike<br />
pianodimagadino<br />
EMOTIONEN DER<br />
WELTKLASSE<br />
Länge 7.5 km<br />
Dauer 1h<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
Durch den Wald und auf<br />
Schotter, ideal für MTBs.<br />
Das Rütteln der Räder ist<br />
elektrisierend. Die Strecke<br />
der Cross-Country-<br />
Weltmeisterschaft 2003<br />
am Fusse des Monte<br />
Tamaro ist jetzt auch<br />
für nicht-professionelle<br />
Biker:innen zugänglich.<br />
ticino.ch/mtbcrosscountry<br />
GASTRONOMISCHER<br />
AUSFLUG<br />
Länge 46 km<br />
Dauer 3h<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
Von Airolo nach<br />
Biasca, führt die<br />
Strecke an mehreren<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
vorbei. Eine Gelegenheit,<br />
um die Kultur dieser<br />
faszinierenden Gegend<br />
kennenzulernen und<br />
die typische Tessiner<br />
Küche zu kosten.<br />
ticino.ch/biketourgrotti<br />
BARRIEREFREI<br />
Länge 5 km<br />
Dauer 35’<br />
Schwierigkeitsgrad einfach<br />
Ein 5 km langer Rundweg<br />
für alle, die sich auch<br />
trotz einer motorischen<br />
Behinderung auf die Räder<br />
schwingen wollen. Die mit<br />
dem Handbike befahrbare<br />
Strecke führt durch die<br />
Wälder des Monte San<br />
Giorgio (UNESCO-Welterbe).<br />
ticino.ch/mtbmuratpelit<br />
01. Auf zwei Rädern die Magadinoebene<br />
erkunden: Eine einfache, flache<br />
Route, auf der man in verschiedenen<br />
Hofläden nachhaltig einkaufen kann.<br />
02. Handbikes können im Sommer auch<br />
auf der Route «Alpi Bedretto Bike 390»<br />
benutzt werden.<br />
01 02
26 <strong>#ticinomoments</strong><br />
Das Tessin hautnah<br />
Blühende Blumen im Frühling, brutzelnder Grill in den<br />
RIECHEN<br />
Grotti im Sommer, heisse Marroni im Herbst und Glühwein mit Zimt im Winter:<br />
Der Duft des Tessins ist unverwechselbar und schenkt kleine und grosse<br />
Glücksmomente, die in Erinnerung bleiben. Welche anderen Sinne ausser dem<br />
Geruchssinn erweckt das Gebiet?<br />
9<br />
Michelin-Sterneköche sind im<br />
Tessin ausgezeichnet worden.<br />
SCHMECKEN<br />
SWISS WINE TOUR<br />
Das Projekt zur Förderung des<br />
Schweizer Weintourismus bietet eine<br />
Auswahl an Erlebnissen in Tessiner<br />
Kellereien. Die Angebote können<br />
online gebucht werden.<br />
ticino.ch/swisswinetour<br />
2O<br />
TESSINER PARTNER<br />
+50<br />
REZEPTE AUS DEM TESSIN<br />
Eine kulinarische Reise<br />
durch traditionelle Aromen.<br />
Für alle, die bei sich zu Hause<br />
ein bisschen Tessin geniessen<br />
möchten!<br />
ticino.ch/rezepte<br />
STREICHEL-<br />
EINHEITEN<br />
BARFUSS<br />
UNTERWEGS<br />
Mit ihrem schwarzglänzenden Fell<br />
sticht die widerstandsfähige Nera<br />
Verzasca Ziege sofort ins Auge. Im<br />
Tessin begegnet man aber auch<br />
vielen anderen Tierarten, wie<br />
etwa Lamas, Alpakas, Pferden,<br />
Raubvögeln oder Eseln.<br />
Wandern auf weichem, rauem oder<br />
kitzeligem Boden? Von Sornico im<br />
Lavizzaratal bis zum Parco San<br />
Grato über Castelgrande gibt<br />
es Sinnespfade, wo man nur die<br />
Schuhe ausziehen muss, um eine<br />
Sinneserfahrung zu machen.<br />
FÜHLEN
27<br />
HÖREN<br />
8<br />
ROUTEN ZUM ANHÖREN<br />
Eine erzählende Stimme<br />
begleitet Entdeckungsreisen<br />
an einige der repräsentativsten<br />
Orte des Tessins. So wird<br />
ein Spaziergang zu einem<br />
Hörerlebnis. ticino.ch/podcast<br />
WASSERSYMPHONIEN<br />
Die Brise, das Rauschen des Wassers,<br />
das den Berg hinunterfliesst,<br />
Vogelgezwitscher im Hintergrund.<br />
Die Wasserfälle sind Kraftorte, an<br />
denen man sich regenerieren kann.<br />
IM TAKT DER MUSIK<br />
Grosse Namen der klassischen<br />
Musik, weltberühmte Orchester,<br />
Orgel- oder Opernfestival, Jazz<br />
und vieles mehr: Im Tessin gibt es<br />
Musikveranstaltungen aller Art.<br />
DIE FARBEN<br />
DES TESSINS<br />
Leuchtende Farben, tausend<br />
Schattierungen. Vom lebendigen<br />
Pink der Blüten über das<br />
intensive Blau des Sees bis hin<br />
zum leuchtenden Orange der<br />
untergehenden Sonne – im Tessin<br />
steht jede Farbe für unvergessliche<br />
Glücksmomente.<br />
ticino.ch/colori<br />
TRAUM-<br />
PANORAMA<br />
Vom Berggipfel bis zum Seeufer<br />
bezaubert das Tessin mit seinen<br />
spektakulären Landschaften.<br />
Grüne Weiten bieten ein<br />
Wechselspiel von Farben, wie in<br />
einem Gemälde. All das kann man<br />
auch bequem vom Gleitschirm<br />
aus oder beim Klettern an einer<br />
Felswand bewundern.<br />
10.<br />
AUGUST<br />
In der Sankt-Lorenz-Nacht fallen<br />
unzählige Sternschnuppen und<br />
lassen Wünsche wahr werden.<br />
Fernab von den Lichtern der<br />
Stadt sieht man die sogenannten<br />
Tränen des Sankt-Lorenz-Stroms<br />
am besten. Einfach magisch.<br />
SEHEN<br />
bellinzonaevalli.ch<br />
ascona-locarno.com<br />
luganoregion.com<br />
mendrisiottoturismo.ch
28<br />
TICINO.CH/CASAGALLERIA<br />
STAUNEN IM MARATAL<br />
Mi casa es tu casa<br />
In Rovio, einem antiken Dorf an den Hängen des Monte Generoso,<br />
steht ein einzigartiges Haus: die CasaGalleria.ART. Wer die Schwelle<br />
überschreitet, erlebt Kunst auf eine unkonventionelle Art.<br />
Der internationale Fotograf und visuelle Künstler Yuri Catania und<br />
seine Gefährtin Silvia Torricelli geben sich die Ehre.
STAUNEN — ROVIO<br />
29<br />
ROVIO<br />
In den Gassen von<br />
Rovio, dem Dorf von<br />
Silvia und Yuri, trifft<br />
man nicht selten auf die<br />
Werke des Künstlers.<br />
«Wir machen<br />
unser Haus öffentlich<br />
zugänglich, denn<br />
Kunst muss gelebt<br />
werden.»
30 <strong>#ticinomoments</strong><br />
Der Mode- und Designfotograf Yuri Catania<br />
ist auch als visueller Künstler tätig und stellt in<br />
renommierten Museen auf der ganzen Welt aus.<br />
Nach Jahren mit dem Koffer in der Hand, liess<br />
er sich 2018 mit seiner Lebenspartnerin Silvia<br />
Torricelli in Rovio im Maratal nieder. Mit der<br />
CasaGalleria.ART hat er den Traum verwirklicht,<br />
Wohnraum und Kunstgalerie unter ein Dach zu<br />
bringen. Hier empfangen und verwöhnen Yuri und<br />
Silvia die Besucher:innen, für ein ungezwungenes<br />
Kunsterlebnis in einer stimmungsvollen Umgebung<br />
– als ob man zu Besuch bei Freunden wäre.<br />
KUNST IST FÜR ALLE<br />
Das eigene Heim ist für gewöhnlich der wichtigste<br />
und intimste Ort eines Menschen. Die Idee, diesen<br />
Raum auf eine neue Art und Weise zu nutzen<br />
und ihn mit anderen zu teilen, ist nicht selbstverständlich.<br />
Für Yuri und Silvia ist das jedoch<br />
der natürliche Ausdruck einer künstlerischen<br />
Auffassung. Demnach sollte der Wohnraum –<br />
genau wie die Kunst – in Gesellschaft und vor<br />
allem in einer ungezwungenen Atmosphäre<br />
erlebt werden. Das Ziel der CasaGalleria.ART<br />
ist es, Kunstinteressierten eine einzigartige Erfahrung<br />
zu bieten. Beim Besuch der Kunstgalerie<br />
kann man den Künstler kennenlernen, mit ihm<br />
plaudern und ihm im Atelier über die Schulter<br />
schauen. Und man ist willkommen, länger zu<br />
bleiben. Das Haus blickt auf einen prächtigen<br />
Blumen- und Gemüsegarten, den Silvia mit Hingabe<br />
bewirtschaftet. In der Mitte steht ein Tisch<br />
mit Stühlen. Bequeme Sessel und die Aussicht auf<br />
den Monte Generoso laden zum Verweilen ein.<br />
Ein Stück weiter, ein Campingzelt. «Wer länger<br />
bleiben will, kann das», erklärt Juri amüsiert.<br />
KUNST UND TERRITORIUM<br />
Die CasaGalleria.ART ist nach Vereinbarung<br />
an 7 Tagen in der Woche für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich. «Auf diese Weise», erklärt Silvia,<br />
«versuchen wir sicherzustellen, dass der Künstler<br />
immer vor Ort ist. Das wissen unsere Gäste<br />
sehr zu schätzen. Wir bieten auch Pakete an,<br />
die einen Galeriebesuch mit dem Künstler mit<br />
personalisierten Fotosessions verbinden, dazu<br />
ein Aperitif oder ein Abendessen.» Die Fotosessions<br />
im Atelier und Galeriebesuche werden bis<br />
ins kleinste Detail geplant, damit der Gast neben<br />
der künstlerischen Erfahrung auch Zeit hat, die<br />
regionale Küche zu kosten. Silvia wählt hierfür<br />
saisonale, lokale Produkte aus, die sie gekonnt<br />
mit einheimischen Merlot-Weinen kombiniert.<br />
«Durch die Kunst tragen wir dazu bei, dieses<br />
Gebiet zu fördern», fügt Silvia hinzu.<br />
01<br />
VON DER FOTOGRAFIE ZUR STREETART<br />
Yuri und Silvia sind perfekt im Dorfleben von<br />
Rovio integriert. Das liegt vor allem an ihrer<br />
freundlichen Art und ihrem spontanen Umgang<br />
mit anderen Menschen. «Wir betrachten uns als<br />
eine Grossfamilie. Der Gedanke, dass Leute bei<br />
uns vorbeikommen, ist eine Inspirationsquelle»,<br />
betont Yuri. «Durch ihre Besuche bereichern sie<br />
uns mit ihren Emotionen, mit ihrem Staunen.»<br />
Yuri ist ein neugieriger und eklektischer Künstler.<br />
Im Laufe der Jahre begann er neben der Fotografie<br />
mit anderen bildnerischen Sprachen zu<br />
experimentieren, wie etwa digitale Manipulation,<br />
Malerei oder Collage. Ein Beispiel unter vielen ist<br />
die Ausstellung «I Gatti di Rovio», die während<br />
der Pandemie entstand. Das Streetartprojekt<br />
basiert auf der sogenannten Paste-up-Technik.<br />
Dabei werden Fotos in verschiedenen Formaten<br />
gedruckt und auf die Fassaden geklebt. Der Dorfkern<br />
von Rovio war einige Monate lang mit riesigen<br />
Katzenbildern bevölkert, die Yuri mit der wertvollen<br />
Unterstützung der Dorfschaft realisieren<br />
konnte. «Kunst zu machen ist auch ein soziales<br />
Experiment», erklärt Yuri. Ein Konzept, das er<br />
mit Black Flower Secret Garden, einer Sammlung<br />
von Nachtaufnahmen von Silvias Blumen, erneut<br />
umsetzt. Als er in der Nachbarschaft über dieses<br />
Projekt sprach, waren viele so begeistert, dass sie<br />
anfingen, die Natur bei Dunkelheit zu fotografieren.<br />
Eine grosse Genugtuung für Yuri, der sich<br />
nun darauf freut, die spektakulären Edelweisspflanzen,<br />
die seit einiger Zeit in seinem Garten<br />
wachsen, im Mondlicht abzubilden.<br />
Im Maratal, umgeben von üppiger Natur, wird die<br />
Kunst des guten Lebens zu etwas, das man selbst<br />
erleben kann. Dazu muss man nur die Schwelle<br />
der CasaGalleria.ART überschreiten.<br />
01. Das Haus von Silvia und Yuri ist eine wahre Kunstgalerie,<br />
wo sie ihre Gäste mit Begeisterung empfangen.<br />
02. Mit dem Künstler den Pinsel zu teilen, war für Giulia<br />
eine unvergleichliche Erfahrung.<br />
03. In seinem Atelier begeistert der Künstler seine Kundschaft<br />
mit kreativen und personalisierten Angeboten.<br />
03
STAUNEN — ROVIO<br />
31<br />
CasaGalleria.ART, Rovio<br />
Neben der permanenten Ausstellung von fotografischen<br />
und digitalen Werken von Yuri Catania, finden hier das<br />
ganze Jahr über auch temporäre Veranstaltungen mit<br />
Fokus auf Fotografie statt. Zusätzlich zum Galeriebesuch<br />
(7 Tage die Woche nach Vereinbarung) kann man ein<br />
Erlebnispaket buchen, das einen Aperitif und/oder ein<br />
Abendessen und/oder eine Fotosession im Atelier des<br />
Künstlers umfasst. (casagalleria.art)<br />
TICINO, WIEGE<br />
DER KUNST<br />
Im Laufe der Jahre<br />
haben viele Künstlerinnen<br />
und Künstler<br />
das Tessin zu ihrer<br />
Heimat erkoren und<br />
bekannt gemacht.<br />
Ikone des Surrealismus<br />
Die Künstlerin Meret<br />
Oppenheim – inspirierende<br />
Muse<br />
der surrealistischen<br />
Bewegung – war eines<br />
der Lieblingsmodelle<br />
des Fotografen Man<br />
Ray. Casa Costanza,<br />
das Sommerhaus ihrer<br />
Familie im Dorfkern<br />
von Carona, nannte<br />
sie «mein Paradies».<br />
02<br />
Kriminalromane am<br />
Lago Maggiore<br />
Die amerikanische<br />
Autorin Patricia Highsmith<br />
wurde berühmt,<br />
als ihr erster Roman<br />
«Strangers on a Train»<br />
1950 für den Film<br />
von Alfred Hitchcock<br />
ausgewählt wurde. Die<br />
letzten 13 Jahre ihres<br />
Lebens verbrachte sie<br />
ab 1982 im Tessin. In<br />
ihrem Haus in Aurigeno,<br />
in der Gemeinde<br />
von Maggia, und später<br />
in Tegna, lebte sie<br />
zurückgezogen fernab<br />
vom Rampenlicht.<br />
Ein Nobelpreis in Rovio<br />
Gerhart Hauptmann,<br />
der deutsche Schriftsteller<br />
der 1912 den<br />
Nobelpreis für Literatur<br />
erhielt, besuchte<br />
das Tessin oft und<br />
insbesondere Rovio.<br />
In seinem Werk «Der<br />
Ketzer von Soana» ist<br />
die Kulisse am Fusse<br />
des Monte Generoso<br />
angesiedelt.<br />
ZUM<br />
VIDEO
32<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Was gibt es Neues?<br />
1’704 m<br />
AUCH IM WINTER AUF<br />
AUCH IM WINTER AUF<br />
GLÜCKWUNSCH BLUES<br />
Seit 10 Jahren eröffnet Caslano<br />
Blues am Ufer des Luganersees<br />
den langen und intensiven<br />
Musiksommer im Kanton Tessin.<br />
ÜBERNACHTEN AUF DER ALP IM<br />
SÜDEN DER SCHWEIZ<br />
Am Südhang des Monte Generoso<br />
liegt auf 970 m die Alpe Caviano.<br />
Die neu renovierte Hütte ist die<br />
vierte Unterkunft des Albergo<br />
Diffuso del Monte Generoso.<br />
Ein Aufstieg mit Schneepanorama? Mit<br />
der Zahnradbahn des Monte Generoso<br />
ist das jetzt möglich! Neu erreicht<br />
man den Fiore di pietra und das Buffet<br />
Bellavista von Capolago aus das ganze<br />
Jahr über.<br />
100<br />
JÄHRIGE BAHN<br />
JÄHRIGE BAHN<br />
Die kleine Centovalli-Bahn, die Locarno<br />
mit Domodossola verbindet, feiert ihr<br />
100-jähriges Jubiläum 12 Monate<br />
lang mit Sonderzügen, Aktivitäten,<br />
Festlichkeiten und Begegnungen.<br />
40<br />
JAHRE JAZZASCONA<br />
JAHRE JAZZASCONA<br />
Ein renommiertes Jazzfestival, das<br />
der Musik aus New Orleans gewidmet<br />
ist, feiert sein 40-jähriges Bestehen.<br />
Jedes Jahr im Juni wird der Dorfkern<br />
von Ascona mit Hunderten von<br />
Konzerten zu einem einzigartigen<br />
Schauplatz am Lago Maggiore.<br />
DAS DORF DER MUSIK<br />
Im malerischen Dorf Sobrio bringt das<br />
Sobrio Festival junge Musiker:innen,<br />
aussergewöhnliche Gäste und<br />
Meisterwerke des Klavier- und<br />
Kammermusikrepertoires zusammen.<br />
Das neu renovierte Hotel Symphony<br />
Club wird ab <strong>2024</strong> zum Treffpunkt für<br />
Musiker:innen und Musikbegeisterte.
33<br />
TICINO.CH/OENOTOURISMUS<br />
MENDRISIOTTO<br />
Gemächlich durchquert ihr die gepflegten Rebzeilen bis zu einer<br />
grossen Terrasse mit Ausblick auf das Mendrisiotto. «Wow!» Ein Paradies.<br />
Vom Hügel aus könnt ihr das nächste Weingut sehen, in dem unzählige<br />
Variationen des edlen Tropfens auf euch warten. Ihr steigt wieder auf eure<br />
Räder und geniesst die angenehme Abfahrt durch die Rebberge.<br />
Noch nie war eine Weinprobe so stimmungsvoll.<br />
93.6°Oe 26°<br />
inspiriert<br />
16.50 Uhr – 2. September<br />
Dem Traubenduft folgen<br />
Weinberge in<br />
Novazzano.
34<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Eine originelle Fahrradtour führt durch die Tessiner<br />
Weinbauregion. Das Mendrisiotto zwischen malerischen<br />
Landschaften, alten Dörfern und unverfälschtem Geschmack.<br />
5 GRÜNDE,<br />
WESHALB ES<br />
SICH LOHNT<br />
EIN RUNDES WEINERLEBNIS<br />
In Vacallo, unweit von Mendrisio, erwartet uns<br />
ein Wochenende im Zeichen von Bacchus. Das<br />
Conca Bella Boutique Hotel, das erste Weinhotel<br />
im Tessin, wurde uns von Freunden empfohlen.<br />
Hier dreht sich alles um das Thema Wein: Unser<br />
Zimmer hat rubinrote Wände und ist einem lokalen<br />
Weinkeller gewidmet – mitsamt einer Flasche<br />
zum Probieren. Der Weinkeller des Hotels bietet<br />
über 1’100 verschiedene Etiketten.<br />
BIKE&WINE MENDRISIOTTO<br />
Am nächsten Morgen bewundern wir vom Fenster<br />
aus die hügelige, von Rebbergen geprägte Landschaft.<br />
Es ist der perfekte Tag, um die Gegend<br />
zu erkunden. Unsere Tour führt uns durch die<br />
Weingüter der Region, wo wir lokale Weine und<br />
Speisen verkosten werden – alles auf zwei Rädern.<br />
Wir starten in Balerna, bei der Azienda Borgovecchio.<br />
Hier treffen wir unsere Reiseführer:innen<br />
– allesamt freiwillige Einheimische und sehr<br />
freundlich – und lernen die anderen Teilnehmenden<br />
kennen. In der kleinen Gruppe breitet sich<br />
schnell eine entspannte, familiäre Atmosphäre<br />
aus. Nachdem wir die roten Fahrräder, Helme und<br />
ein paar Flaschen Wasser in Empfang genommen<br />
haben, sind wir bereit, in die Pedale zu treten.<br />
LEIDENSCHAFT UND HINGABE<br />
Das Mendrisiotto steckt voller Überraschungen.<br />
Wir fahren durch kleine Dörfer mit bunten Häusern<br />
und engen Gassen. Die Reiseführer:innen<br />
erzählen uns die Geschichte und Traditionen des<br />
Ortes, auch mit kuriosen Anekdoten. Der rote<br />
Faden ist immer der Weinberg, der pünktlich<br />
zwischen zwei Dörfern auftaucht, etwa auf einer<br />
Anhöhe oder einem Terrassengelände.<br />
Wir radeln begeistert weiter. Nach einer kleinen<br />
Steigung machen wir den ersten Halt. Im Weingut<br />
Trapletti in Coldrerio werden wir von Enrico,<br />
dem Inhaber, empfangen. Er ist praktisch in den<br />
Reben aufgewachsen und hat seine Leidenschaft<br />
zum Beruf gemacht. Seine Begeisterung ist ansteckend.<br />
Wir besichtigen das grosse Gelände.<br />
Die Trauben sind perfekt gepflegt und seit 2020<br />
auch biologisch angebaut.<br />
Enrico hat für uns eine Auswahl an Weinen zum<br />
Verkosten vorbereitet. Er erklärt uns die Eigenschaften<br />
jeder einzelnen Flasche. Wir möchten<br />
noch ein wenig verweilen, aber die Entdeckungsreise<br />
geht weiter. Wir schwingen uns in den Sattel<br />
und geniessen eine kleine Abfahrt.<br />
KÖSTLICHKEITEN AUS DER REGION<br />
Der nächste Halt ist bei der Azienda La Costa in<br />
Novazzano. Dem Weingut ist es gelungen, den<br />
ländlichen Charme des ursprünglichen Bauernhofes<br />
zu bewahren. Sogar Kühe grasen frei<br />
zwischen den Rebzeilen.<br />
Im bezaubernden Innenhof erwartet uns ein einladend<br />
gedeckter Tisch. Frischkäse und Aufschnitt,<br />
gepaart mit den Weinen des Gutes. Auch hier<br />
wird verkostet und mit dem Winzer geplaudert.<br />
Als wir uns wieder in den Sattel schwingen, ist<br />
es schon fast Zeit für das Abendessen. Da kommt<br />
das Grotto Sant’Antonio in Balerna gerade recht.<br />
Bevor wir die Tour beenden, kosten wir hier in<br />
einer lebhaften Atmosphäre die Spezialitäten<br />
der einheimischen Küche.<br />
DAS ERWACHEN DER SINNE<br />
Es fehlt noch ein Besuch in der Corte del vino<br />
Ticino in Morbio Inferiore. Also machen wir am<br />
nächsten Tag einen Spaziergang durch den Park<br />
der Breggia-Schluchten. Das Restaurant befindet<br />
sich am Eingang des Naturparks, in der Ghitello-<br />
Mühle. Dieses Schmuckstück ist eine Hommage<br />
an die mehr als 1’000 Hektar Rebfläche der Region,<br />
ihre jahrhundertealte Geschichte und die<br />
Menschen, die ihr Leben der Weinproduktion<br />
gewidmet haben.<br />
Wir fragen den Sommelier, ob wir an einem «Blind<br />
Wine Tasting» teilnehmen können. Gesagt, getan.<br />
Mit verbundenen Augen bereiten wir uns auf die<br />
Erfahrung vor. Der Geschmacks- und der Geruchssinn<br />
werden gefordert, alles erscheint verstärkt.<br />
Von jedem Glas nehmen wir das Aroma und den<br />
Geschmack wahr. Der Sommelier erläutert gekonnt<br />
die verschiedenen Weine. Die Übung macht<br />
Spass und erlaubt, die vielfältige Weinproduktion<br />
dieser Ecke des Tessins zu entdecken.<br />
Das Wochenende hat uns eine unerwartete Seite<br />
dieser Region gezeigt. Wir haben vieles über die<br />
lokale Weintradition erfahren, aber auch über die<br />
Geschichte und die Leidenschaft der Menschen,<br />
die hier leben.<br />
Protip<br />
Warum wird die Region Mendrisiotto auch<br />
«die Toskana der Schweiz» genannt?<br />
Der Grund dafür sind die grüne Hügellandschaft<br />
und die vielen Kellereien, die sich der<br />
Weinproduktion widmen. Weitere önotouristische<br />
Erlebnisse: (mendrisiottoterroir.ch)<br />
ZUM<br />
VIDEO<br />
Die Weine, Kultur und<br />
Geschichte der Region<br />
Mendrisiotto entdecken.<br />
Der persönliche<br />
Austausch mit den<br />
lokalen Winzer:innen.<br />
Die besten Erzeugnisse der<br />
lokalen Weingastronomie<br />
kosten.<br />
Mit dem Fahrrad<br />
gemütlich über<br />
malerische Strecken<br />
fahren, auf historischen<br />
Strassen durch alte<br />
Dörfer.<br />
Die Vielseitigkeit der<br />
Tessiner Weinproduktion<br />
erfahren.
Coldrerio, Weingut Trapletti.<br />
Mit dem Sohn des Besitzers und<br />
seinem ersten Wein wird angestossen.<br />
Im Weingut La Costa werden<br />
Besucher:innen in dem schönen<br />
Innenhof und herzlichst empfangen.
36 TICINO.CH/BIGATT<br />
«Wir unterstützen die<br />
Region und die Kreislaufwirtschaft:<br />
Die Leute wollen<br />
immer mehr eine lokale<br />
Erfahrung machen.»
GENIESSEN — PARADISO<br />
37<br />
EIN BEISPIEL VON INKLUSIVEM GASTGEWERBE<br />
Eine Oase für den<br />
Wiedereinstieg<br />
Das Wohlbefinden von Gästen und Belegschaft stehen im<br />
Bigatt Hotel & Restaurant in Lugano-Paradiso im Mittelpunkt.<br />
Hinter dem Betrieb steht die Cooperativa Area, die seit 1980 im<br />
Bereich der sozialen Integration tätig ist. Lorenzo Steiger, ein Pionier<br />
in der Tessiner Hotelszene, verbindet Unternehmergeist mit sozialem<br />
Engagement. Für den energischen Betriebsleiter steht fest:<br />
Die Zukunft des Tourismus ist zunehmend integrativ und nachhaltig.<br />
PARADISO<br />
Das Wort «Staunen» beschreibt vielleicht am besten, was die Ankunft<br />
im Bigatt hervorruft. Nur einen Katzensprung von Lugano<br />
entfernt aber schon in die grünen Hänge des Monte San Salvatore<br />
eingebettet, überblickt dieses vollständig renovierte ehemalige<br />
Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert die Bucht des Luganersees.<br />
Die Aussicht ist atemberaubend, die Hotel- und Restaurantgäste<br />
halten sich gerne auf der Terrasse auf. Rundherum erstreckt sich<br />
ein weitläufiger Park mit Rebbergen, Olivenhainen und üppigen<br />
biologischen, natürlichen und synergetischen Gemüsegärten.<br />
Auch im Inneren kommt man nicht aus dem Staunen: Räume<br />
mit Fresken an den Decken, 24 Zimmer (und jedes anders), ein<br />
Innenhof mit einer Kapelle. Etwas weiter, ein Laden für lokale<br />
Produkte, in dem eine alte Weinpresse zu bewundern ist. Im<br />
Bigatt herrscht eine entspannte Atmosphäre. Die Angestellten<br />
sind freundlich und aufgestellt und erledigen ihre Arbeit ohne<br />
Hetze, denn die Unternehmensphilosophie bemüht sich um das<br />
Wohlbefinden der Mitarbeitenden genauso wie um das der Gäste.
38 <strong>#ticinomoments</strong><br />
DER MENSCH IM MITTELPUNKT<br />
Die Hälfte der Mitarbeitenden sind Fachleute,<br />
die andere Hälfte sind Personen, die<br />
an einem beruflichen Eingliederungsprojekt<br />
teilnehmen. Hier haben sie die Möglichkeit,<br />
wieder in die Arbeitswelt einzutreten. Zusammen<br />
mit der pädagogischen Leitung und<br />
den Berater:innen für die sozio-professionelle<br />
Integration bewältigt Lorenzo tagtäglich<br />
mitunter heikle Situationen. Es geht darum,<br />
ein optimales Gleichgewicht zwischen dem<br />
operativen und dem eher sozialen Aspekt<br />
des Betriebes herzustellen.<br />
«Ich freue mich, wenn unsere Gäste die Arbeit<br />
des Teams loben», bekräftigt Lorenzo. «Ihre<br />
Zufriedenheit ist unser oberstes Ziel. Wir<br />
arbeiten alle mit Hingabe, um ihnen einen<br />
unvergesslichen Aufenthalt zu bieten. Wir<br />
sind Hotelfachleute, und mit diesem Projekt<br />
wollen wir zeigen, dass sich die Gastwirtschaft<br />
mit dem Geist eines Sozialunternehmens<br />
verbinden lässt.»<br />
ERFOLGREICHER START<br />
Das Anwesen gehört heute der Stiftung<br />
Crepaz-Antonietti und setzt den Willen der<br />
Erbin Maria Antonietti und ihres Mannes Leo<br />
Crepaz um, die Gebäude für soziale und/<br />
oder gesundheitliche Zwecke zu nutzen. Es<br />
brauchte einige Jahre und das Engagement<br />
der Cooperativa Area, bis sich ihre Vision<br />
verwirklichen konnte. Im Mai 2020 – mitten<br />
in der globalen Pandemiekrise – öffnet<br />
das Bigatt nach 3-jährigen Renovierungsarbeiten<br />
seine Pforten. «Paradoxerweise»,<br />
lächelt Lorenzo, «war das trotz der komplexen<br />
Zeit auch eine Chance: Wir hatten eine<br />
wunderschöne, grosse Aussenterrasse, und<br />
die Schweizer Gäste konnten aufgrund der<br />
Beschränkungen nur im Heimatland reisen.<br />
Auf diese Weise konnten wir uns beliebt und<br />
bekannt machen.»<br />
RUNDUM NACHHALTIG<br />
Man verliebt sich schnell in dieses Projekt,<br />
das im Einklang mit der Umgebung steht und<br />
es durch seine nachhaltige Philosophie aufwertet.<br />
Das Restaurant bietet, wenn immer<br />
möglich, saisonales Gemüse und Obst aus<br />
dem eigenen Garten. Die Weinkarte hat ausschliesslich<br />
Tessiner Weine, wobei ein Teil aus<br />
den umliegenden Rebbergen stammt und ein<br />
anderer Teil kleine Winzer:innen der Region<br />
fördert. Dank zahlreicher Partnerschaften<br />
mit örtlichen Handwerkern und Landwirten,<br />
geniessen die Gäste das Beste aus der Region.<br />
Zum Frühstück gibt es hausgemachte Kuchen<br />
und frisch gepresste Säfte aus den Früchten<br />
des Parks. Bei den Renovationsarbeiten wurden<br />
Materialien aus der Region verwendet. Für<br />
das Schwimmbad, zum Beispiel, Granit aus<br />
dem Onsernonetal. Parkplätze für Elektroautos<br />
sind auch vorhanden. Lorenzo betont:<br />
«Das Bigatt ist ein Projekt des Territoriums<br />
im Dienste der Gemeinschaft. Wir versuchen,<br />
«grün» zu sein. Besonders nachhaltig sind<br />
wir aber, wenn es darum geht, Menschen zu<br />
unterstützen.»<br />
OFFENE BAUSTELLEN<br />
Das Ferienerlebnis im Bigatt wird durch die<br />
zahlreichen Angebote, die zum Teil mit anderen<br />
Hotels kombiniert werden können, noch<br />
interessanter: Wanderungen mit Aufstieg auf<br />
den Monte Tamaro oder Monte Generoso,<br />
Wellness im Villa Sassa Hotel, Residence &<br />
Spa und kostenlose Yogakurse im Olivenhain<br />
für die Hotelgäste. Ein Fitnesspfad inmitten<br />
der Bio-Gemüsegärten des Anwesens ist geplant.<br />
«Eine Art Fitnessstudio unter freiem<br />
Himmel», erklärt Lorenzo, «damit man in diese<br />
einzigartige Umgebung eintauchen kann.»<br />
Zweifellos hat sich das Bigatt in kurzer Zeit<br />
in die Herzen der Menschen eingeprägt.<br />
Als «der Ort in Richtung Carona mit der<br />
prächtigen Terrasse, wo ein tolles Projekt<br />
umgesetzt wird».<br />
01<br />
Bigatt Hotel & Restaurant, Lugano-Paradiso<br />
«Bigatt» bedeutet im Tessiner Dialekt Seidenraupe.<br />
Unweit des heutigen Anwesens stand einst eine sogenannte<br />
Bigatteria, in der Seide verarbeitet wurde. Die sinnbildliche<br />
Bedeutung passt zur Philosophie: So wie sich die Larve in einen<br />
Schmetterling verwandelt, so trägt das soziale Projekt zur<br />
Verwandlung von Menschen in ihrer beruflichen Laufbahn bei.<br />
(hotelbigatt.com)<br />
02
GENIESSEN — PARADISO<br />
39<br />
Swisstainable<br />
Schweiz Tourismus hat<br />
ein Programm entwickelt,<br />
das bei der<br />
Orientierung in den<br />
vielfältigen Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
hilft. Die Zertifizierung<br />
erfolgt auf 3 Levels:<br />
I committed, II engaged,<br />
III leading.<br />
Die folgenden Unterkünfte<br />
haben im Tessin<br />
als erste das höchste<br />
Level erreicht.<br />
ticino.ch/swisstainable<br />
Hotel Eden Roc***** S ,<br />
Ascona<br />
Ein exklusiver Rückzugsort<br />
am Lago<br />
Maggiore. Umgeben<br />
von Bergen und an<br />
ruhiger Lage direkt am<br />
See, gehört das Hotel<br />
Eden Roc zusammen<br />
mit drei anderen Etablissements<br />
zur klimaneutralen<br />
Hotelgruppe<br />
Tschuggen Collection.<br />
Castello del Sole Beach<br />
Resort & SPA***** S ,<br />
Ascona<br />
Das Luxusresort bietet<br />
in seinem Wellnessbereich<br />
eine eigene<br />
Produktlinie an. Die<br />
Inhaltsstoffe stammen<br />
zum Teil aus den hoteleigenen<br />
Rebbergen.<br />
03<br />
01. Lorenzo Steiger ist der Geschäftsführer des<br />
Bigatt Hotel & Restaurant. Der weite Blick von<br />
der Terrasse umfasst Lugano in seiner ganzen<br />
Pracht und den Monte Brè.<br />
02. Rund um das Hotel erstreckt sich ein grosser Park mit<br />
Weinbergen, Olivenhainen und üppigen biologischen,<br />
natürlichen und synergetischen Gemüsegärten.<br />
03. Die Küche arbeitet mit dem, was der Boden hergibt:<br />
Auf der Speisekarte stehen Obst und Gemüse der<br />
Saison aus dem eigenen Garten.<br />
100 Jahre Swiss Youth<br />
Hostels<br />
Die 3 Mitglieder in<br />
Bellinzona, Locarno<br />
und Lugano-Savosa<br />
haben mit ihrem<br />
Nachhaltigkeitsansatz<br />
bereits das<br />
Level III erreicht.<br />
Jüngstes Mitglied der<br />
Schweizer Jugendherbergen<br />
im Tessin<br />
ist das Ostello della<br />
gioventù in Scudellate.<br />
ZUM<br />
VIDEO
40<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Agriesperienze<br />
Mit Leidenschaft und Hingabe engagieren sich die<br />
Tessiner Landwirtinnen und Landwirte dafür, dass<br />
die Authentizität und die Traditionen der Region<br />
bewahrt bleiben. Nun öffnen sie die Türen ihrer<br />
Betriebe für ein neues Projekt, das zur Erhaltung der<br />
Tessiner Aromen beiträgt.<br />
ticino.ch/agriesperienze<br />
POLENTA UND WEIN<br />
Im Muggiotal führt die<br />
Entdeckungsreise von Merlot,<br />
Polenta und Käse von der Kellerei<br />
Cavallini bis zur stimmungsvollen<br />
Mühle von Bruzella. Hier wird der<br />
Rote Tessinermais gemahlen – eine<br />
alte, hochwertige Sorte, die von<br />
ProSpecieRara erhalten wird.<br />
DAS<br />
GROSSE PLUS<br />
Erfahrene Reiseführer:innen begleiten<br />
diese Aktivitäten mit interessanten<br />
Anekdoten über die besuchten<br />
Ortschaften. Das Tessin hält eine Fülle<br />
an historischen Zeugnissen bereit!<br />
Quellen: Centro di Competenze<br />
Agroalimentari Ticino (CCAT), Bundesamt<br />
für Landwirtschaft (BLW),<br />
alpinavera und Verein Bio Ticino.<br />
TESSINER MISCHUNG<br />
Im Park der Magadino-Ebene<br />
duftet es nach Blumen. Auf dem<br />
Bio-Hof der Caritas Ticino lassen<br />
sich aus der Blumenernte eigene<br />
Salzkompositionen kreieren.
41<br />
1’600<br />
PRODUKTE SIND MIT DEM GÜTESIEGEL<br />
TICINO REGIO.GARANTIE ZERTIFIZIERT<br />
3.4 Mio.<br />
LITER ROTWEIN WERDEN IM TESSIN<br />
JÄHRLICH PRODUZIERT<br />
AUCH DAS AUGE WILL SEINEN TEIL<br />
Ein Abstecher in die lebhafte Stadt<br />
Locarno ist immer eine gute Idee.<br />
Weiter geht die Reise an Bord der<br />
Centovalli-Bahn nach Intragna, wo der<br />
höchste Kirchturm des Tessins steht.<br />
Auf dem Bio-Bauernhof Agarta in<br />
Cavigliano, an einem der Kraftorte der<br />
Region, kann man sich dann mit den<br />
Tieren anfreunden.<br />
192<br />
BIO-BETRIEBE GIBT<br />
ES IM TESSIN<br />
MIT DEN HÄNDEN ZUPACKEN<br />
Auf dem Bauernhof Scoglio in<br />
Mugena, im Herzen des Malcantone,<br />
regt die Handarbeit den Appetit<br />
an! Hier geht es ans kulinarische<br />
Handwerk: Zuerst wird ein<br />
weiches Brot gebacken, dann ein<br />
schmackhafter Frischkäse hergestellt.
42 <strong>#ticinomoments</strong><br />
TICINO.CH/CARPEDIEM<br />
LUGANERSEE<br />
Der Sommer liegt in der Luft. Ihr macht es euch am Bug bequem und lasst<br />
die wärmenden Sonnenstrahlen eure Haut trocknen. Auf den weichen Kissen<br />
schliesst ihr die Augen und geniesst die Entspannung mitten auf dem malerischen<br />
Luganersee. Ihr befindet euch an Bord eines historischen Fischerbootes, das euch<br />
durch traumhafte Landschaften führt und mit allem Komfort verwöhnt. Ein kleines,<br />
gemütliches «Haus auf dem Wasser», das Momente puren Glücks schenkt.<br />
100% 28°<br />
entspannt<br />
19.30 Uhr – 27. Juni<br />
Golden hour<br />
Der Luganersee bei<br />
Sonnenuntergang.
Bootsfahrt mit Blick auf die Bucht von<br />
Lugano und den Monte San Salvatore.
44<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Ein typisch mediterranes Fischerboot zieht seine<br />
Runden auf dem Luganersee. Ein kleines Juwel,<br />
wo das Leben mit Stil genossen wird.<br />
5 GRÜNDE,<br />
WESHALB ES<br />
SICH LOHNT<br />
STADTBUMMEL IN LUGANO<br />
Lugano ist eine bezaubernde Stadt. Wir sitzen an<br />
einem kleinen Tisch auf der Piazza della Riforma<br />
und geniessen unseren Cappuccino. Historische<br />
Fassaden umgeben das Rathaus. Im Hintergrund<br />
erhaschen wir einen Blick auf den See. Ein letzter<br />
Biss in das zarte Gipfeli, und wir beschliessen, am<br />
Nachmittag ein paar gemütliche Stunden auf dem<br />
Luganersee zu verbringen.<br />
Zunächst zieht es uns aber in die Altstadt. Die<br />
schönste Strasse ist die Via Nassa. Die Atmosphäre,<br />
die hier von jedem Gebäude ausgeht, ist<br />
eine Mischung aus mondän und historisch. Vom<br />
kleinen Antiquitätengeschäft über den Juwelier<br />
bis hin zur gehobenen Modeboutique ist hier für<br />
jeden Geschmack etwas zu finden.<br />
Der Tag ist perfekt: Die Sonne scheint und die Luft<br />
ist angenehm. Wir flanieren unter Bäumen auf der<br />
Seepromenade, vorbei an den roten Sitzbänken.<br />
Ab und zu bleiben wir stehen, um die Landschaft<br />
zu bewundern. Endlich erblicken wir in der Nähe<br />
vom Kulturzentrum LAC Lugano Arte e Cultura<br />
die Anlegestelle. Hier wird uns das Boot abholen,<br />
das wir gebucht haben.<br />
DAS SCHWIMMENDE PARADIES<br />
Und da kommt es schon! Anmutig und majestätisch<br />
gleitet das Boot über das Wasser. Sein Name ist<br />
Blume. Es dauert nicht lange, bis wir an Bord sind.<br />
Wir schütteln der Kapitänin Giovanna die Hand<br />
und schon sind wir mitten auf dem Luganersee.<br />
Das Boot ist spektakulär. Ein Gozzo, ganz aus Holz<br />
gebaut. Giovanna hat es mit viel Geschmack und<br />
Liebe zum Detail dekoriert. Der Bug ist mit Badetüchern<br />
und einladenden, ockerfarbenen Kissen<br />
ausgelegt. Wir müssen uns nur zurückzulehnen<br />
und von den Wellen schaukeln lassen.<br />
Gut, dass wir unsere Badesachen dabeihaben!<br />
Es wäre wirklich schade, dieses schwimmende<br />
Paradies nicht zu nutzen. Langsam nähert sich das<br />
Boot dem Dorf Gandria. Die Herrschaftshäuser<br />
und Villen lichten sich nach und nach und machen<br />
Platz für die traditionellen bunten Fischerhäuser.<br />
Rundherum, grüne Berge und üppige Natur.<br />
APERITIVO AN BORD<br />
Vom Steuerstand aus sorgt Giovanna dafür, dass<br />
uns nichts fehlt. Direkt vor Gandria wirft sie den<br />
Anker und lässt die Leiter herunter. «Es ist der<br />
perfekte Moment für ein erfrischendes Bad»,<br />
lächelt sie.<br />
Das finden wir auch. Vor der malerischen Kulisse<br />
des alten Fischerdorfes tauchen wir ohne zu zögern<br />
ins smaragdgrüne Wasser. Die Temperatur<br />
ist ideal. Rund um das Boot herrscht Stille. Was<br />
kann man sich mehr wünschen?<br />
Während wir um das Boot herum schwimmen<br />
und uns mit einer Reihe von Sprüngen amüsieren,<br />
erreicht uns aus dem nahe gelegenen Dorf<br />
der verführerische Duft von gegrilltem Fisch.<br />
Das weckt unseren Appetit. Wir merken, dass<br />
es spät geworden ist. Und dass es schön wäre,<br />
etwas zu essen.<br />
Gesagt, getan. Giovanna scheint unsere Gedanken<br />
gelesen zu haben. Zurück an Bord, erwarten uns<br />
auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Bootes<br />
ein erfrischender Eistee, saisonales Obst, zwei<br />
Gläser Prosecco und ein Körbchen mit weicher,<br />
hausgemachter Focaccia. Köstlich!<br />
ROMANTISCHER SONNENUNTERGANG<br />
Das ist noch nicht alles. Während wir unseren<br />
Apéro geniessen, wendet das Boot seinen Kurs und<br />
steuert auf Lugano zu. Gerade noch rechtzeitig,<br />
um den Sonnenuntergang zu bewundern. Der<br />
Himmel verfärbt sich orange, die letzten Sonnenstrahlen<br />
schimmern auf der Wasseroberfläche.<br />
Auf einer Seite der Monte San Salvatore, auf der<br />
anderen der Monte Brè, schaukelt unser Boot in<br />
der Mitte des Sees sanft dahin. Wir geniessen die<br />
grossartige Aussicht.<br />
Die Fahrt endet im Hafen von Lugano, nahe<br />
der Mündung des Cassarate. Es wird allmählich<br />
Dunkel. Endlose Lichter erleuchten das Ufer, und<br />
aus den Bars ertönt fröhliche Musik. Um den<br />
Abend ausklingen zu lassen, machen wir einen<br />
letzten Halt im Lugano Marittima. Hier geht im<br />
Sommer das Nachtleben von Lugano ab. Es ist ein<br />
richtiges kleines Dorf mit Musik im Hintergrund<br />
und mehreren Kiosken, die eine grosse Auswahl<br />
an Getränken anbieten.<br />
Wir haben uns in diese lebhafte Sommeratmosphäre<br />
verliebt und haben bereits beschlossen,<br />
bald wieder hierher zurückzukehren.<br />
Protip<br />
Ein Gozzo ist ein Fischerboot, das seinen<br />
Ursprung in der italienischen Seefahrertradition<br />
hat. Es ist typisch für Ligurien und wurde<br />
ursprünglich ganz aus Holz gebaut. Seine bauchige<br />
Form ist unverwechselbar, Bug und Heck<br />
sind praktisch identisch. Auf dem Luganersee<br />
ist die Blume eine Ausnahme. Die meisten<br />
Boote, die hier verkehren, sind die ortstypischen<br />
Fischerboote mit ihrem leichten,<br />
kompakten Motor. (blume-cruise.ch)<br />
ZUM<br />
VIDEO<br />
Vom Boot aus den<br />
Sonnenuntergang<br />
bewundern.<br />
Ecken des Luganersees<br />
entdecken, die zu Fuss<br />
nicht erreichbar sind.<br />
In der Mitte des Sees<br />
einen exklusiven Apéro<br />
riche geniessen.<br />
Badespass bei Gandria<br />
mit anschliessendem<br />
Spaziergang durch das<br />
Fischerdorf.<br />
Die Freundlichkeit und<br />
Professionalität der<br />
Kapitänin Giovanna,<br />
getragen von ihrer<br />
Leidenschaft für<br />
das Wasser.
46<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
WENN DOLCE VITA UND LIEBE ZUSAMMENKOMMEN<br />
Ein Traum wird wahr<br />
Das Tessin ist eines<br />
der romantischsten<br />
Reiseziele der Schweiz.<br />
Der ideale Ort, um eure<br />
Liebe zu feiern und<br />
ein neues, aufregendes<br />
Kapitel in eurem<br />
Leben aufzuschlagen.<br />
Diese Region ist der<br />
perfekte Rahmen für<br />
eine Traumhochzeit,<br />
dank beeindruckender<br />
Landschaften, reicher<br />
Kultur und traditioneller<br />
Gastfreundschaft. Vom<br />
intimen Anlass bis zur<br />
aufwendigen Zeremonie<br />
bietet das Tessin unzählige<br />
Schauplätze für eine<br />
unvergessliche Feier.<br />
ticino.ch/weddings<br />
GEHEIME LIEBE<br />
Wer sich auf intime und<br />
romantische Art ewige Liebe<br />
schwören will, findet im<br />
Tessin den idealen Ort für<br />
ein Elopement. Stellt euch<br />
vor, euer Liebesgelübde<br />
an den Ufern des Lago<br />
Maggiore oder in einem<br />
malerischen Schloss mit<br />
Blick auf den Luganersee<br />
abzulegen. Umgeben von<br />
der prächtigen Schönheit<br />
und der tiefen Ruhe der<br />
Natur eignet sich das<br />
Tessin perfekt für eine<br />
Trauung unter vier Augen.<br />
AUSDRUCK DER LIEBE<br />
Symbolische Zeremonien<br />
sind der ultimative Ausdruck<br />
von Kreativität. Paare,<br />
die ihre Hochzeitsfeier<br />
persönlich gestalten<br />
wollen, können alles bis ins<br />
kleinste Detail definieren.<br />
Eine Trauung auf der<br />
Panoramaterrasse des<br />
Fiore di pietra von Mario<br />
Botta oder ein Fest im<br />
Dorfkern von Curzútt?<br />
Eine symbolische Zeremonie<br />
im Tessin wird zu einem<br />
kostbaren Zeugnis eurer<br />
Liebesgeschichte.<br />
DAUERFLAMME<br />
Nach einer Traumhochzeit<br />
im Tessin wird es euch<br />
immer wieder in diese<br />
magische Gegend<br />
ziehen – auch um euren<br />
Hochzeitstag zu<br />
feiern. Sanfte Hügel,<br />
Gourmet-Restaurants<br />
und Weinkeller bieten<br />
den richtigen<br />
romantischen Rahmen,<br />
um das Band der Liebe<br />
zu erneuern. Die<br />
Erinnerungen an eure<br />
Hochzeit an einem<br />
so bezaubernden Ort<br />
wird eure Bindung<br />
nur noch stärken.<br />
GÖTTLICHER SEGEN<br />
Auch für kirchliche<br />
Trauungen bietet das<br />
Tessin zahlreiche<br />
Möglichkeiten. Zur<br />
Auswahl stehen historische<br />
Kirchen mit prächtigen<br />
Fresken, wie die Kirche<br />
Santa Maria dei Miracoli<br />
in Morbio Inferiore,<br />
bezaubernde Bergkirchen<br />
und berühmte Heiligtümer<br />
wie die Wallfahrtskirche<br />
Madonna del Sasso<br />
oberhalb Locarno.<br />
ZIVILE TRAUUNG<br />
Wer hat gesagt,<br />
standesamtliche<br />
Zeremonien seien<br />
langweilig? Für eine<br />
zivile Trauung in einem<br />
originellen Rahmen<br />
liegt ihr im Tessin genau<br />
richtig. Hier könnt ihr<br />
euch das Jawort in einem<br />
prächtigen historischen<br />
Gebäude geben, wie<br />
etwa der Villa Ciani in<br />
Lugano oder der Villa<br />
Emden auf den Brissago-<br />
Inseln, oder in einer<br />
Kristallkaverne im Inneren<br />
des Gotthardmassivs.<br />
DIE ROMANTISCHE<br />
SEITE ENTDECKEN<br />
01. Die Kulisse des Luganersees ist<br />
für viele Brautpaare, die eine<br />
romantische und elegante Hochzeit<br />
wünschen, ein unwiderstehlicher<br />
Anziehungspunkt.<br />
02. Die Wallfahrtskirche Madonna<br />
del Sasso in Orsellina ist eines der<br />
Ziele schlechthin, um eine religiöse<br />
Zeremonie zu feiern.<br />
01 02
IHR ERLEBNIS,<br />
ANGEREICHERT UND<br />
VERFEINERT.<br />
Im BLU verschmelzen ein stimmungsvolles Ambiente und feine mediterrane<br />
Küche zu einem einzigartigen Erlebnis. Die umfangreiche und immer wieder<br />
überraschende Karte bietet frische und natürliche Gaumenfreuden, von<br />
köstlichen Fisch- und Fleischgerichten bis hin zu einer verführerischen Auswahl<br />
an vegetarischen und veganen Rezepten.<br />
Restaurant / Sushi & Natural / Lounge / Terrazza / Events<br />
www.blu-locarno.ch<br />
+41 (0)91 759 00 90<br />
Via Respini 9 / 6600 Locarno
48<br />
<strong>#ticinomoments</strong><br />
Das Tessin erweckt<br />
mehr als fünf Sinne<br />
1<br />
Eine raue Granitoberfläche, der Anblick<br />
eines Alpensees, das Rauschen eines<br />
Wasserfalls, der Duft gerösteter Kastanien<br />
oder die verlockende Sterne-Küche. Das<br />
Tessin ist ein Reiseziel, das alle fünf Sinne<br />
reizt. Doch diese Region ist so reich an<br />
wunderbaren Dingen, finden wir, dass sie<br />
bestimmt noch weitere Empfindungen weckt.<br />
Deshalb haben wir unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen von Ticino Turismo gefragt,<br />
wie sie das Tessin wahrnehmen. Hier sind<br />
ihre Antworten. Und welchen zusätzlichen<br />
Sinn erweckt das Tessin in dir?<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1. HARMONISCHE KONTRASTE<br />
2. PRACHT<br />
3. ENERGIE<br />
4. WOHLBEHAGEN<br />
5. REINHEIT<br />
6. SEELENFRIEDEN<br />
5
SEELENFRIEDEN<br />
6
50<br />
KOLUMNE<br />
Wahrhaftig schön<br />
Tessiner Künstler haben in ganz Europa Bauten<br />
von zeitloser Schönheit geschaffen.<br />
«Schönheit wird die Welt retten.» - Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski wird auch an die<br />
prachtvollen Paläste und Plätze von St. Petersburg gedacht haben, als er Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
seinen berühmten Satz zu Papier brachte. Tatsächlich war die Hauptstadt des Zarenreiches innert<br />
kürzester Zeit zu einer der elegantesten Metropolen Europas herangewachsen. 1703 hatte Zar Peter der<br />
Grosse den Auftrag erteilt, an den Sümpfen der Newa-Mündung aus dem Nichts eine neue Hauptstadt<br />
für sein Reich zu bauen. Zu einem seiner profiliertesten Baumeister avancierte Domenico Trezzini aus<br />
Astano im Malcantone. 65 Gebäude gehen auf sein Konto, darunter die Peter-und-Paul-Kathedrale,<br />
das Newski-Kloster und der Sommerpalast des Zaren.<br />
So einzigartig das Erbe von Trezzini ist: es handelt sich bei weitem nicht um einen Einzelfall. Tausende<br />
von Tessiner Baumeistern ersannen über Jahrhunderte im Auftrag von Päpsten und Bischöfen, von<br />
Königen, Fürsten und Adelsfamilien staunenswerte Bauten. Die Not machte sie erfinderisch respektive<br />
zwang sie zur Emigration. Denn in ihren mausarmen Dörfern gab es oft nicht einmal das sprichwörtliche<br />
Hungertuch, an dem sie hätten nagen können. Geschweige denn Auftraggeber für prunkvolle<br />
Bauten. Diese fanden sie in Rom, Neapel und Venedig, in Wien, Prag, Moskau und St. Petersburg. Dort<br />
hinterliessen sie Bauwerke, die Besucher bis heute entzücken.<br />
Beispiele gefällig? Die Sternstunde von Domenico Fontana aus Melide schlug 1585, als er einen 320<br />
Tonnen schweren antiken Obelisken auf den Petersplatz in Rom transportierte und dort aufrichtete<br />
- eine Herkulesaufgabe, die man für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten hatte. Der smarte Carlo<br />
Maderno aus Capolago vollendete das Werk von Michelangelo und gab dem Petersdom seine heutige<br />
Gestalt, während Francesco Borromini aus Bissone im barocken Rom mit Bauten wie der Kirche San<br />
Carlino alle Quattro Fontane die Architektur revolutionierte (und in den Ruch geriet, ein Ketzer zu sein).<br />
Andere Baumeister sind in Vergessenheit geraten, obwohl sie ebenfalls Grossartiges schufen. Oder<br />
hätten Sie gewusst, dass die Seufzerbrücke in Venedig von Antonio Contin aus Lugano und der Leopoldinische<br />
Trakt der Hofburg von Filiberto Lucchese aus Melide erbaut wurden? Der tschechische<br />
Aussenminister residiert heute in Prag in einem Palast, den Francesco Caratti aus Bissone konzipierte.<br />
Die Moskauer Universität basiert auf Plänen von Domenico Gilardi aus Montagnola. Und dank Gaspare<br />
Fossati aus Morcote kann eines der bedeutendsten Bauwerke der Menschheit immer noch in voller<br />
Pracht bewundert werden: Er bewahrte die antike Hagia Sophia in Istanbul, das achte Weltwunder,<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer Totalsanierung vor dem Einsturz.<br />
In der Summe sind diese Leistungen derart überragend, dass es einem schwerfällt zu glauben, dass<br />
aus einem Dreieck mit den Eckpunkten Lugano, Malcantone und Mendrisio während Jahrhunderten<br />
derart viele geniale Künstler hervorgingen. Zitieren wir dazu nochmals Dostojewski: «Nichts ist so<br />
unglaubwürdig wie die Wirklichkeit.»<br />
Omar Gisler<br />
Omar Gisler, 1976 in Altdorf /<br />
UR geboren, arbeitete jahrelang<br />
als Korrespondent für<br />
die SDA und die NZZ sowie<br />
als Kommunikationschef von<br />
Ticino Turismo im Tessin.<br />
Er ist Autor mehrerer Bücher<br />
über Fussball, Reisen und<br />
Geschichte. Unter anderem<br />
verfasste er das Werk<br />
«Terra d’artisti – Wie Tessiner<br />
Baumeister europäische<br />
Kunstgeschichte schrieben».<br />
Heute leitet er die Abteilung<br />
Marketing und Kommunikation<br />
am Kantonsspital Baden.<br />
Vom Schweizerischen<br />
Verband für interne und<br />
integrierte Kommunikation<br />
(SVIK) wurde er im Herbst<br />
2023 als «Kommunikator des<br />
Jahres» ausgezeichnet.<br />
<strong>#ticinomoments</strong> <strong>2024</strong> © Ticino Turismo <strong>2024</strong> Herausgeber: Ticino Turismo, Via Canonico Ghiringhelli 7, 6501 Bellinzona, ticino.ch Kontakt:<br />
info@ticino.ch Text und Redaktion: Catherina Sitar; Veronica Pingue (Ticino Turismo) Illustration: Variante Agenzia Creativa Art Direction und Grafik:<br />
Sabina Franzoni (Ticino Turismo) Fotos: Fabio Balassi, Elisa Cappelletti, Luca Crivelli, parisiva.ch, Jacques Perler, Milo Zanecchia; Lone Bjoern, Matthias<br />
Blättler/Ascona-Locarno Tourism, Sabina Franzoni, Jon Guler, Charly Hug/KSB, Kurhaus Cademario, Daniel Loosli/Switzerland Tourism, Alberto Moya/@swiss,<br />
Alessio Pizzicannella/Ascona-Locarno Tourism, M. Schindler/@Storyflow Fotolithografie: Prestampa Taiana SA Druck: Salvioni arti grafiche Auflage:<br />
11’000 Exemplare Das Magazin von Ticino Turismo erscheint einmal jährlich in Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch Printed in Switzerland.
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