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institut für kernchemie universität mainz jahresbericht 2009

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Synthese fluorsubstituierter 5-(Pyrimidin-4-yl)-isothiaz-3-ol-Derivate als<br />

potentielle Radioliganden <strong>für</strong> die PET<br />

V. Kramer 1 , V. Bockhardt 2 , H. Lüddens 2 , F. Rösch 1<br />

1 Institut <strong>für</strong> Kernchemie, Johannes Gutenberg-Universität, D-55128 Mainz, Germany;<br />

2 Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Psychiatrie, Unikliniken Mainz, Johannes Gutenberg-Universität, D-55128 Mainz, Germany<br />

Einleitung: Die Positronen-Emissions-Tomographie<br />

spielt bei der Diagnose und Therapiekontrolle von<br />

neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen eine<br />

wichtige Rolle. Hochaffine, kompetitive Rezeptorliganden<br />

sind zur Messung endogener Neurotransmitterkonzentrationen<br />

besonders wichtig, und wurden bereits<br />

<strong>für</strong> das serotonerge und dopaminerge Nervensystem<br />

beschrieben. Bis heute gibt es jedoch keine<br />

vergleichbaren Liganden <strong>für</strong> das GABAerge Nervensystem,<br />

was <strong>für</strong> die Behandlung von Erkrankungen wie<br />

Alzheimer, Epilepsie, Depressionen und Neurosen<br />

sowie zur Erforschung des ZNS besonders wichtig<br />

wäre.<br />

In den letzten Jahren sind durch Arbeiten von Frolund et<br />

al. neue hochaffine GABAA-Rezeptorliganden, basierend<br />

auf einer Isothiazol-Grundstruktur, in den Vordergrund<br />

des Forschungsinteresses gerückt [1] . Diese<br />

zeichnen sich gegenüber den 5-(Pyrimidin-4-yl)-isooxazol-Derivaten<br />

durch ihre deutlich bessere Affinität aus.<br />

Ziel dieser Arbeit war es daher fluorierte 4-(Naphthylmethyl)-5-(pyrimidin-4-yl)-isothiaz-3-ol-Derivate<br />

als<br />

potentielle Radioliganden <strong>für</strong> die PET zu entwickeln.<br />

Experimentelles: Im Vordergrund der organischen<br />

Synthesen stand zunächst die Synthese des geschützten,<br />

iodierten 5-(Pyrimidin-4-yl)-isothiaz-3-ols (8) (siehe<br />

Abb. 1).<br />

O<br />

O<br />

HN<br />

O<br />

O<br />

N<br />

N<br />

O<br />

O<br />

O<br />

S<br />

(5)<br />

(6)<br />

f)<br />

O<br />

N<br />

S<br />

NH 2<br />

OH<br />

O<br />

a) b)<br />

O<br />

N<br />

e)<br />

O<br />

O<br />

N<br />

(1) (2)<br />

(4)<br />

NH 2<br />

g)<br />

O<br />

N<br />

O<br />

N<br />

S<br />

h)<br />

O<br />

(7)<br />

O<br />

d)<br />

O<br />

O<br />

N<br />

N<br />

(3)<br />

N<br />

I<br />

c)<br />

(8)<br />

O<br />

O<br />

O<br />

N<br />

S<br />

Abbildung 1: Synthese von 4-Iodo-3-isopropoxy-5-(methoxycarbonylpyrimidin-4-yl)-isothiazol:<br />

a) BzBr, K 2CO 3, THF,<br />

98%; b) 1. LiAlH 4, THF 2. (COCl) 2, DMSO, TEA, 74%; c)<br />

Ph 3PCH 2CONH 2, THF, 62%; d) ClCOOEt, THF, 58%; e)<br />

AcSH/EtOAc, 57%; f) 1. NaOH 2. H 2O 2 3. SO 2Cl 2, 84%; g)<br />

iPrBr, K 2CO 3, THF, 50%; h) ICl, HAc, 36%.<br />

Dazu wurde zunächst Methylisonipecotat mit einer<br />

Benzylgruppe geschützt, mit LiAlH4 zum Alkohol<br />

reduziert und nach Swern zum Aldehyd (2) oxidiert.<br />

Dieses wurde in einer Wittig-Reaktion zum Propenamid<br />

(3) umgesetzt und anschließend mit Methylchlorformiat<br />

NH 2<br />

- B10 -<br />

umgeschützt. Nach sauer-katalysierter Addition von<br />

Thioessigsäure wurde der Ringschluss zum Isothiazol (6) in<br />

einer mehrstufigen Eintopfsynthese mit NaOH, H2O2 und<br />

SO2Cl2 durchgeführt. Nach dem Einführen einer Isopropyl-<br />

Schutzgruppe wurde der Aromat (7) mit Iodchlorid iodiert,<br />

und konnte <strong>für</strong> die nachfolgenden Kopplungsreaktionen<br />

weiter verwendet werden.<br />

Als weitere Kopplungskomponenten wurden in Position 1<br />

substituierte 2-Formylnaphthalin-Derivate (A1-A4) ausgehend<br />

von 1-Hydroxynaphthalin-2-carbonsäure und<br />

1-Brom-2-methylnaphthalin synthetisiert. Ein Syntheseschema<br />

der verschiedenen Aldehyde ist in Abb. 2 gezeigt.<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

a)<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

(A1)<br />

d)<br />

b)<br />

c)<br />

O<br />

b)<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O O<br />

O<br />

OH<br />

F<br />

F<br />

F<br />

O<br />

O<br />

c)<br />

d)<br />

O O<br />

O<br />

OH<br />

(A2) (A3)<br />

Br<br />

Br<br />

(A4)<br />

e)<br />

f)<br />

Br<br />

Br O<br />

g)<br />

F O<br />

Abbildung 2: Synthese der 2-Formylnaphthalinderivate: a)<br />

Me 2SO 4, THF, 85%; b) RBr, LiH, DMF, 90-95%; c) LiAlH 4,<br />

THF, 90%; d) NaOCl, TEMPO, 87%; e) NBS, AIBN, 90%; f)<br />

NaOAc, HAc, 96%; g) TBAF, THF, reflux, 50%<br />

Ergebnisse: Die Synthese des Grundkörpers (8) konnte mit<br />

guten Ausbeuten durchgeführt werden. Die Ausbeuten der<br />

Wittig-Reaktion und der aromatischen Iodierung lagen<br />

jedoch dabei deutlich unter den Literaturausbeuten. Im Falle<br />

der Iodierung ist dies auf das Sublimieren des Iodchlorids<br />

bei 80 °C zurückzuführen. Bei niedrigeren Temperaturen<br />

geht die Reaktionsausbeute ebenfalls zurück.<br />

Ausblick: Die dargestellten Aldehyde sollen an den<br />

Grundkörper gekoppelt, die Addukte anschließend<br />

entschützt und auf ihre Affinitäten hin untersucht werden.<br />

References<br />

[1] Frolund et al.; J Med Chem; 2006; 49; 1388<br />

Br

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