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Encuentros y diálogo - Welthaus Bielefeld

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04 # Mit weltwärts ins Ausland<br />

In verschiedenen Arbeitsgruppen diskutierten<br />

die anwesenden Freiwilligen und Mentor/inn/-en<br />

als auch die Südorganisationen über<br />

den Freiwilligendienst. Die Freiwilligen reflektierten,<br />

was sie im Rahmen ihres Freiwilligendienstes<br />

gelernt haben, was ihnen gefehlt hat,<br />

welche Unterstützung sie für die Organisation<br />

leisten konnten, wo ihre Grenzen lagen und<br />

was sie von den Organisationen wünschen.<br />

Die drei Gruppen der Südpartner diskutierten<br />

im Gegenzug über die Möglichkeiten der Freiwilligen,<br />

die eigene Arbeit zu unterstützen,<br />

über Schwierigkeiten und über ihre Wünsche<br />

an die Freiwilligen und an das <strong>Welthaus</strong> <strong>Bielefeld</strong>.<br />

Auch zu diesen Themenbereichen gab es viel<br />

Redebedarf und lebhafte Diskussionen, die<br />

zum Teil über den veranschlagten Zeitraum<br />

hinausgingen und beim Mittag- oder Abendessen<br />

fortgesetzt wurden.<br />

Bereichernde Erfahrungen<br />

Der Freiwilligendienst wurde von allen Anwesenden<br />

als eine auf allen Ebenen bereichernde<br />

Erfahrung betrachtet: »Ich habe unheimlich<br />

viel gelernt in dieser Zeit. Dinge zu organisieren,<br />

Geduld zu haben. Über die mexikanische<br />

und die indigene Kultur und darüber, dass es<br />

viele interkulturelle Konflikte gibt. Über<br />

meine Arbeit habe ich auch viel gelernt, denn<br />

Nichtprofessionalität bedeutet, viel auszuprobieren.<br />

Auch habe ich sehr viel über mich<br />

selbst gelernt, über meine eigene Kultur. Ich<br />

habe gemerkt, dass meine Art, die Dinge zu<br />

sehen, sehr europäisch ist. Du wirst dir erst<br />

darüber bewusst, wenn du andere Möglichkeiten<br />

siehst, mit dem Leben umzugehen.<br />

Dafür bin ich sehr dankbar.«<br />

Globale Weltbürger/-innen<br />

Der interkulturelle Austausch wurde hoch bewertet,<br />

in beide Richtungen: »Die Menschen<br />

in Mexiko wissen oft nicht viel über das Leben<br />

in Europa und die Menschen in Europa nicht<br />

viel vom Leben in Mexiko. Wir können mit<br />

unserer Arbeit als Freiwillige Brücken bauen<br />

und über andere Realitäten informieren.«<br />

»Der Freiwilligendienst ist hervorragend, im<br />

Sinne der Idee des globalen Bürgers. Die Freiwilligen<br />

sind jung und werden die Erfahrungen,<br />

die sie machen, nie vergessen. Auf dieser<br />

Basis von interkulturellem Verständnis und<br />

der Empathie für andere Lebenssituationen<br />

schafft man etwas großes für die Zukunft.«<br />

Von anderen Kulturen lernen<br />

Interkulturelle Kompetenz war immer wieder<br />

Thema: »Man lernt, sich zu integrieren, obwohl<br />

es auch oft schwierig ist. Man lernt, diplomatisch<br />

zu sein, zuzuhören und zwischen<br />

den Zeilen zu lesen.« Die Erfahrungen und Erlebnisse,<br />

die die Freiwilligen im Laufe ihres<br />

Einsatzes machen, nehmen sie in ihr weiteres<br />

Leben mit. »Warum gefällt es uns allen so,<br />

nach Lateinamerika zu fahren? Man spürt hier<br />

eine Magie, das hat viel mit der Dorfgemeinschaft,<br />

mit der Art des kollektiven Zusammenlebens<br />

und mit dem Kampf für Würde<br />

und Respekt zu tun, glaube ich. Dinge, die<br />

man in industrialisierten Gesellschaften nicht<br />

findet.«<br />

Über den Gewinn des Freiwilligendienstes für<br />

ihre persönliche Entwicklung herrschte Einigkeit.<br />

Ob sie aber mit ihrer Arbeit eine Hilfe für<br />

die Organisationen sind, darüber wurde lebhaft<br />

diskutiert:<br />

»Das Programm zahlt viel Geld für mich.<br />

Dafür könnte man vielleicht eine Mexikanerin<br />

anstellen, die sich besser auskennt und<br />

die vor allem bleibt und nicht nach einem<br />

Jahr wieder weg ist so wie ich.«<br />

»Ich glaube schon, dass unsere Arbeit den<br />

Organisationen hilft. Vor allem im Sinne des<br />

kulturellen Austausches. Und: ihre Mitarbeiter<br />

haben oft so viel zu tun, dass sie vieles andere<br />

gar nicht erledigen können. Ich mache<br />

viele Kleinigkeiten, kümmere mich um die<br />

Kinder, das würde sonst keiner machen.«<br />

Die Freiwilligen wünschten sich mehr Klarheit<br />

und Struktur in ihrer Arbeit, genau formulierte<br />

Aufgabenstellungen und regelmäßig evaluierte<br />

Ziele sowie regelmäßige formale Treffen<br />

mit den Organisationen. Konkrete Ansprechpartner<br />

wären zudem hilfreich.<br />

Mexiko<br />

K´inal Antzetik A.C.<br />

Der gemeinnützige Verein unterstützt<br />

die Organisation indigener<br />

Frauen. Ursprünglich<br />

1995 aus der Begleitung einer<br />

Kunsthandwerksinitiative entstanden,<br />

werden nun verschiedene<br />

Kooperativen und Kollektive<br />

– oftmals ökonomische Initiativen<br />

und Projekte – be gleitet.<br />

Ziel dabei ist, die soziale<br />

und politische Organisation zu<br />

stärken und eine Änderung<br />

des Geschlechterverhältnisses<br />

zu bewirken. Der Gesundheitsbereich<br />

bietet Workshops in<br />

den Gemeinden zu verschiedenen<br />

Themen an. Außerdem offeriert<br />

die Organisation einen<br />

Lebens- und Ausbildungsraum<br />

für zehn jugendliche Mädchen<br />

aus den Gemeinden, die in San<br />

Cristóbal zur Schule gehen.<br />

Kontakt: Calzada de la Escuela<br />

25, Barrio La Quinta San Martin,<br />

Chiapas, México | fon (52)<br />

967 112 5072 | eMail kinalantsetik@gmail.com<br />

|<br />

http://kinal.laneta.apc.org<br />

Vortrag

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