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ar/t/chitecture N°5. Magazine about Swiss architecture, interior design, product design DE/FR/IT

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MINERGIE® EINE ZUKUNFTSVISION!<br />

Der Verein MINERGIE wurde 1998 gegründet. Die Vision dieser M<strong>ar</strong>ke für<br />

mehr Lebensqualität und einen tiefen Energieverbrauch hat in zehn Jahren<br />

nichts an Aktualität eingebüsst. Mit ihren pragmatischen Richtlinien,<br />

die einen gesteigerten Komfort der Bewohner und eine Verbesserung<br />

ihrer Lebensqualität zum Ziel haben, ist es MINERGIE gelungen, das<br />

Interesse der Endverbraucher zu wecken. In zehn Jahren wurden 8273<br />

Bauten jeglicher Art nach den Stand<strong>ar</strong>ds von MINERGIE®, MINERGIE-P®<br />

und MINERGIE-ECO® realisiert.<br />

/de<br />

AN<strong>DE</strong>RS BAUEN<br />

Der Immobiliensektor ist ein Energiefresser. In der Schweiz fallen mehr als 40%<br />

des Energieverbrauchs auf die Gebäudeheizung und die W<strong>ar</strong>mwasseraufbe-<br />

reitung. Dieser Prozentsatz liesse sich entscheidend verringern, wenn nach<br />

strengeren Energiestand<strong>ar</strong>ds gebaut oder renoviert würde.<br />

Bei einem Gebäude vom Typ MINERGIE® beispielsweise wird der Energiebed<strong>ar</strong>f<br />

beträchtlich eingeschränkt. Zunächst geht es d<strong>ar</strong>um, mit Hilfe einer perfekt wär-<br />

megedämmten und luftdichten Gebäudehülle die thermischen Verluste zu redu-<br />

zieren. Dann untersucht man die Möglichkeiten, wie der restliche Energiebed<strong>ar</strong>f<br />

(Heizung, W<strong>ar</strong>mwasseraufbereitung, Elektrizität) am effizientesten gedeckt wer-<br />

den kann, wenn immer möglich mit erneuerb<strong>ar</strong>en Energien. In diesem Stadium<br />

spielen auch die Form und Ausrichtung des Gebäudes eine wichtige Rolle. Unter<br />

Berücksichtigung der passiven Zufuhr von Sonnenenergie und der von Nutzern<br />

und elektrischen Geräten abgegebenen Wärme kann ein Gebäude dieses Typs<br />

sog<strong>ar</strong> ohne Heizung auskommen. Dies gilt insbesondere für Bauten, welche die<br />

Anforderungen des Labels MINERGIE-P® erfüllen. Durch eine einfache Um-<br />

setzung aktueller Erkenntnisse und Technologien wird der Heizwärmebed<strong>ar</strong>f un-<br />

bedeutend. Mit dem MINERGIE-ECO®-Label wird die Berechnung der grauen<br />

Energie eingeführt, das heisst der Energie, die für den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes notwendig ist, von dessen Bau über die Nutzung bis zum Ab-<br />

bruch. Auch die Herstellung und Herkunft der Baustoffe sind entscheidende<br />

Faktoren.<br />

Sämtliche von diesen Stand<strong>ar</strong>ds befürworteten Massnahmen beabsichtigen<br />

eine bessere Lebensqualität bei tiefem Energieverbrauch. Dabei steht der Kom-<br />

fort stets im Mittelpunkt. Der Einbau einer kontrollierten Lüftung, die bei luftdich-<br />

ten Bauten notwendig ist,g<strong>ar</strong>antiert eine regelmässige Erneuerung der Raumluft.<br />

Dieses System bietet eine effiziente und kohärente Lösung, um eine hohe Luft-<br />

qualität im Gebäudeinneren sicherzustellen und gleichzeitig dem Energieverlust<br />

vorzubeugen, unbesehen davon, ob es mit oder ohne Wärmerückgewinnung<br />

<strong>ar</strong>beitet.<br />

EIN SCHR<strong>IT</strong>T IN RICHTUNG «2000-WATT-GESELLSCHAFT»<br />

Auf dem Immobilienm<strong>ar</strong>kt wird die Werterhaltung von MINERGIE®-Bauten bes-<br />

ser sein als die konventioneller Bauten.Zu den dafür genannten Gründen gehören<br />

die allgemeine Optimierung des Gebäudes von seiner Planung an, schwache CO2-<br />

Emissionen sowie die Vorteile in Bezug auf Komfort, Gesundheit und Sicherheit,<br />

die der<strong>ar</strong>tige Gebäude ihren Nutzern bieten. Hinzu kommen die steigenden Ener-<br />

giekosten im Allgemeinen, was ebenfalls für das MINERGIE®-Modell spricht.<br />

Eine stärkere Wärmedämmung oder ein automatisches Lüftungssystem erfor-<br />

dern zw<strong>ar</strong> etwas höhere Anfangsinvestitionen als bei einem traditionellen Haus,<br />

sie werden aber immer schneller amortisiert.<br />

Klimaerwärmung, Erhöhung der Energiekosten, CO2-Abgaben und kantonale<br />

Vorgaben in Bezug auf die Verwendung erneuerb<strong>ar</strong>er Energien für Neubauten<br />

sind alles Faktoren, die MINERGIE® zu einer immer interessanteren Option ma-<br />

chen und für eine konkrete Veränderung der Gewohnheiten sprechen hin zu effi-<br />

zienten Bauformen und umweltfreundlichen Energiequellen.<br />

Die Sonnenenergie liefert zum Beispiel erst 0,2% des Heizwärmebed<strong>ar</strong>fs des<br />

Landes und nur 0,05% der Elektrizität. Dies bedeutet, dass die aktive Sol<strong>ar</strong>ener-<br />

gie, sei sie thermischer oder photovoltaischer Herkunft, eine Technologie mit<br />

st<strong>ar</strong>kem Entwicklungspotenzial ist. Für eine nachhaltige Energieversorgung ist<br />

sie umso mehr von Bedeutung, als wir in der Schweiz über etwa 400'000'000 m2<br />

Dachflächen verfügen.<br />

71. <strong>ar</strong>/t/<strong>chitecture</strong> MINERGIE®

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