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FRANZ LISZT - nca - new classical adventure

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Landesfürsten, der 1775 Goethe nach Weimargeholt und damit die Basis für den „Musenhof“der klassischen Literatur in Weimar gelegt hatte.Während dieses Festes wurden (am 3. September)die Grundsteine zur Statue von Christoph MartinWieland und dem großen Reiterstandbild von Carlzu einem Resultat gekommen ist und das Stückbereits als Symphonische Dichtung (und nichtvielleicht als Konzertouvertüre oder dergleichen)auf der Programmfolge firmiert.Dem Stück liegt als „Programm“ das gleichnamigephilosophische Gedicht Friedrich Schillers, eineiner Selbstreflexion Liszts angesichts seinerWeimarer Tätigkeit herauslesen, etwa dergestalt:Nur das ständige Arbeiten an den „Idealen“, diestetige „Beschäftigung“ mit ihnen, hilft über dieunausweichlichen Desillusionierungen hinweg?)Ursprünglich wollte Liszt ein dreisätziges WerkVarianten und Transformationen verarbeitet undschließlich – nach neuerlichem „Aufschwung“– noch einmal triumphal bestätigt wird. DieWiederkehr der Introduktion zeigt den Beginn deslangsamen Satzes an – „Enttäuschung“ –, woransich eine Art Scherzo – „Beschäftigung“ – schließt.August gelegt und am nächsten Tag (4. September) prononciertes Ideenprodukt des Deutschen erstellen, doch dann entschied er sich für ein Den Abschluss bildet ein Finalabschnitt, der nachdie Doppelstatue von Goethe und Schiller vonRietschel vor dem Hoftheater enthüllt, die – wieIdealismus, zugrunde, veröffentlicht zuerst im„Musenalmanach“ 1795. Darin geht es um nichtseinsätziges Gebilde mit mehreren kontrastierendenAbschnitten – „Mehrsätzigkeit in der Einsätzig-neuerlichen Anläufen in eine „Apotheose“ des„Ideale“-Themas mündet, die den triumphalenvereinigen sollte: In der „Heldenklage“ klingenverschiedene Partien der Marseillaise an.die anderen – noch heute zu den prominentestenWahrzeichen der Stadt Weimar zählt. Das Fest fandGeringeres als die Menschheitsideale und denUmgang mit ihnen. Um den Ideengang seinerkeit“ –, was die musikalische Disposition etwaskomplizierter und auf den ersten Blick wenigeram 5. September seinen Abschluss und Höhepunkt Symphonischen Dichtung zu verdeutlichen, überschaubar macht, aber trotzdem eine klareDIE IDEALESymphonische Dichtung Nr. 12 für großesOrchester nach Friedrich Schillerin einem von Liszt geleiteten Festkonzert imHoftheater, in dem Liszt drei große Kompositionenaus der eigenen Feder präsentierte: das Chorwerkmit Orchester „An die Künstler“ nach dem Text derSchillerschen Dichtung „Die Künstler“, die „Ideale“stellt Liszt in der Partitur jedem Abschnittmehrere Verse des Schillerschen Gedichts voran,wobei er allerdings – noch stärker als er diesz.B. in „Les Préludes“ tut – weitgehend in diedichterische Vorlage eingreift und zahlreicheGliederung erkennen lässt. Die SymphonischeDichtung hat vier ineinander übergehende Partien,die den vier Sätzen einer Symphonie entsprechen.Das Stück beginnt mit einer kurzen Introduktion,der der Symphonie-Hauptsatz folgt: Dieser beginnt„Die Ideale“, von Liszt als Nr. 12 an den Abschluss und „Eine Faust-Symphonie nach Goethe“, die Umstellungen vornimmt! Außerdem gibt nicht mit einem vorgestellten „Thema“ selbst,der Weimarer Folge der Symphonischen nach der Pause auf dem Programm stand. „Die er jedem der Hauptgedanken des Gedichts sondern – „Aufschwung“! – mit einer längeren undDichtungen gesetzt, wurzeln ganz in der Weimarer Ideale“ fügen sich perfekt in den Beziehungskreis eigene Übertitel, die auch gleichsam als ausgedehnten Anbahnungs- und Steigerungsphase,Festtagsmythologie und Dichtergedenkkultur. Im des Festtagsprogramms ein; der Unterschied Kapitelüberschriften zu den Hauptabschnitten des an deren Zielpunkt erst das großzügigeSeptember 1857 wurde in einem mehrtägigen Fest zu den Werken der ersten Hälfte der Weimarer Werks fungieren: „Aufschwung“ – „Enttäuschung“ „eigentliche“ Hauptthema – man kann es ruhigder 100. Geburtstag des Großherzogs Carl August Hofkapellmeisterzeit besteht darin, dass der – „Beschäftigung“ – „Apotheose“. (Soll man aus das Thema der „Ideale“ nennen – präsentiert wird:12 13von Sachsen-Weimar-Eisenach gefeiert, jenesReflexionsprozess um die neue Werkgattung schondieser Gedankenfolge einen Subtext in Gestalteine doppelte Drehfigur, die in verschiedenstendeutsch

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