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FRANZ LISZT - nca - new classical adventure

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zweiten Teil zu C-Dur. Liszts „Tasso“ repräsentiertdamit eines jener Werke aus der großen Musik des19. Jahrhunderts, die in diesem Punkt das Vorbildvon Beethovens legendärer Fünfter Symphonieparaphrasieren: „Durch Nacht zum Licht, durchKampf zum Sieg“.Für die Kernpartie des „Lamento“ griff Liszt übrigensDiese Melodie bildet gleichsam das ideelleHauptthema des Werks, allerdings neben dem„tatsächlichen“ Hauptthema, dem „Tasso“-Motto,mit dem die Introduktion des Stücks einsetzt.Dieses ist zwar aus der Gondoliere-Melodieabgeleitet, tritt jedoch durchwegs als selbständigeGestalt auf. Auf diese Weise hat das Stück zweiin das Stück eingebracht wurde. Die vollendeteSymphonische Dichtung schildert also unterder Klammer des „Lamento e trionfo“ eigentlichdrei Lebensstationen des Dichters (wie Liszt imProgramm schreibt): Venedig (Kerkerhaft), Ferrara,Rom (Krönung zum „Poeta laureatus“).Tasso“, den Liszt 1866 als Nr. 3 unter seine drei„Traueroden“ einreiht.Liszt hat der Klavierfassung des Stücks folgendenAuszug aus einer italienischen Biographie Tassos,das Begräbnis Tassos schildernd, als Mottovorangestellt:„Tasso erreichte ein Alter von 51 Jahren, einemauf ein Klavierstück zurück, das in der Ouvertüre untereinander verwandte Hauptgestalten, die inMonat und 14 Tagen; auch hierin Virgil ähnlich,mehr oder weniger unverändert im Orchesterklangwiedererscheint. Es bildete das erste einer Serie vonKlavierstücken, die er bereits 1840 unter dem Titel„Venezia e Napoli“ veröffentlichen hatte wollen (dieihren Transformationen den gesamten Verlaufprägen.Als Liszt 1854 schließlich daranging, die „Tasso“-Ouvertüre zu einem selbständigen symphonischenLE TRIOMPHE FUNÈBRE DU TASSESymphonischer Epilog zur SymphonischenDichtung „Tasso“Trois Odes funèbres Nr. 3der sein Leben nicht über 52 Jahre brachte. Durchseinen Tod empfing die italienische Dichtkunsteinen schweren Schlag und blieb gleichsam unterihren Trümmern begraben. So war es kein Wunder,anderen wurden dann später zum gleichnamigen Werk umzuarbeiten, das er dann als Nr. 2 unterwenn ganz Italien trauerte, als es sich seinerSupplement des „Italien“-Bandes der „Années seine „Symphonischen Dichtungen“ einreihen Die Gestalt des Torquato Tasso war – und nicht nur höchsten Zier beraubt sah. Freunde und Verehrer8 9de Pèlerinage“ umgearbeitet). Die Beziehungsollte, schien ihm die bloße Zweiteiligkeit doch nochdurch Goethes Schauspiel – für Liszt unauflöslichwaren untröstlich. Vor allem vermochte sich derzwischen dem „Venedig“-Klavierstück und dem„Tasso-Lamento“ wurde für Liszt durch zweierleihergestellt: Der historische Tasso war in Venedigin Kerkerhaft gesessen, und im Klavierstück hatteLiszt eine melancholische Melodie verarbeitet,auf die venezianische Gondolieri die ersten Versevon Tassos Hauptwerk, dem großem Epos „LaGierusalemme liberata“, zu rezitieren pflegten.zu wenig anspruchsvoll. Er erweiterte sie durcheinen dritten Teil im tonartlich weit entferntengis-Moll, den er zwischen die beiden andereneinschob. Darin hört man Varianten der beiden„Tasso“-Themen zusammen ein zierliches Menuetttanzen – Tasso in der höfischen AtmosphäreFerraras –, wodurch also noch nachträglich derSchauplatz des Goetheschen Dramas musikalischmit seinem Selbstverständnis als eines aneinem Hof wirkenden Künstlers verknüpft: eineherausragende Persönlichkeit, die alle Widrigkeitenauf sich nimmt, um am Schluss den Lorbeerkranzdes großen Ruhms entgegennehmen zu können.In den römischen Jahren liefert Liszt seinerSymphonischen Dichtung „Tasso“ noch einenEpilog nach, betitelt „Der traurige Triumph desKardinal Cintio Aldobrandino nicht zufrieden zugeben, und es bekümmerte ihn sehr, dass so vielVerdienst nicht in Zeiten mit der gebührendenKrone belohnt worden war, welches Ehrenzeichener Torquato Tasso wenigstens nach dem Tode nichtvorenthalten wollte. […] Groß und prächtig war dasvon Aldobrandino veranstaltete Leichenbegräbnis,wie es der Bedeutung Tassos […] geziemte.“deutsch

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