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NATURA SLOVENIAE 7(2): 3-127<br />
Kommentare und Diskus<strong>si</strong>on<br />
Bei etlichen Arten werden die Funddaten diskutiert. Es gibt interessante historische<br />
Aspekte, und nicht immer kann bei Unklarheiten auf Belegexemplare zugegriffen werden.<br />
Die Nummer vor der Art ist die laufende Nummer dieses Beitrages, HT bedeutet Huemer &<br />
Tarmann (1993) und KR ist Katalog-Nr. aus Karsholt & Razowski (1996).<br />
(1) 4 Micropterix aureoviridella Höfner, 1898, Micropterigidae, HT 13, KR 9<br />
Höfner (1895) berichtet, dass er 1892 auf der Petzen »zwei Stück gefangen hat, die wohl<br />
Varietät von Aureatella Sc. sein könnten, doch sehen die Thierchen von dieser sehr<br />
verschieden aus«. Er hat diese Art 1898 dann als aureoviridella erstbeschrieben.<br />
(2) 6 K. lupulinus (Linnaeus, 1758) /Korscheltellus dacicus (Caradja, 1893), Hepialidae,<br />
HT 24, KR 67<br />
Carnelutti (1989) berichtet über einen Fund von Korschelltelus dacicus (Caradja, 1893),<br />
gefunden von dem Erstautor in Pesnica bei Maribor. Von De Freina & Witt (1990) wurde<br />
dacicus als Synonym zu lupulinus gestellt. Im persönlichen Gespräch sagte Herr T. Witt, dass<br />
er die beiden Taxa in seinem sehr umfangreichen Sammlungsmaterial nicht unterscheiden<br />
könne, was den Ausschlag zur Synonymi<strong>si</strong>erung gegeben hat. Das ist tatsächlich nicht<br />
zweifelsfrei möglich, da das grau-schwarze Kolorit von lebendigen dacicus-Faltern bei<br />
gealtertem Sammlungsmaterial den gleichen braun-schwarzen Ton annimmt, wie er bei<br />
lupulinus von Anfang an besteht. Die tageszeitliche Schwärmzeit, bei Hepialiden ein<br />
wesentliches Art-Merkmal, ist jedoch stark verschieden: dacicus schwärmt bei Sonnenschein<br />
auf trockenen Wiesen am Vormittag etwa von 10 bis 11 Uhr (MEZ), während lupulinus ab 16<br />
Uhr meist auf schattig-feuchten Wiesenstellen, in Gärten, selbst in aufgelockerten<br />
Buschwäldern beobachtet wurde. Der Erstautor erinnert <strong>si</strong>ch, die Falter am Vormittag<br />
gefunden zu haben, was in der Publikation von Carnelutti (1989) nicht erwähnt wurde. Weiters<br />
wurde noch nie ein dacicus am Licht gefunden, lupulinus hingegen fliegt an Leuchtgeräte,<br />
meist schon gegen Ende der Abenddämmerung (Habeler 1996). Noch ein Unterschied ist<br />
aufgefallen: dacicus wurde in der Steiermark nur auf lockeren, sandigen, trockenen Böden<br />
gefunden, lupulinus auf eher fetten, auch feuchten, an der nördlichen Adria sogar auf<br />
steinigen oder lehmigen Böden. Der Zweitverfasser ist von der Artverschiedenheit beider<br />
überzeugt. Ein Artikel mit dem Titel »Korscheltellus dacicus (Caradja, 1893), species restituta«<br />
ist in Vorbereitung.<br />
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