TitelthemaP. tecta unterscheiden sie sich durchihre hell-olive Kopfoberseite, durchihre nur schwach angedeuteten Streifenam Hals und dadurch, dass ihrzweiter Wirbelschild (Vertebrale)meist kürzer als der dritte ist. Streifenan den ersten drei Vertebralen.„K. ten toria ist K. tecta sehr ähnlich,und viele halten sie für eine Unterart.Sie ist offensichtlich eng verwandtmit sowohl K. tecta als auch K. smithii,und intensive Studien zu den Verwandtschaftsverhältnissendieser dreisind erforderlich“ (Ernst & Barbour1989).Das (1995) vermutet, dass im Brahmaputraeine vierte Unterart vonP. tentoria lebt, die sich seiner Meinungnach allerdings mit P. tentoriaflaviventer vermischen dürfte.Pangshura tentoria tentoriaGray (1834) hat diese Art aufgrundeines einzigen Tieres als Emys tentoriasehr kurz beschrieben.Beschreibung: Der Carapax ist braunbis oliv, mit orangefarbenem bis rotemMittelstreifen. Plastron und Brückemit einem großen Fleck auf jedemSchild. Die Kiefer sind gelb bis rosa,aber ungezeichnet. Am olivgrauenKopf fällt hinter dem Tympanum einrosa bis roter Fleck auf. Die Männchenerreichen kaum 10 cm CL, die Weibchenmaximal 23 cm.Vorkommen: in Indien, außer demSüden und Nordwesten; in den FlüssenMahanadi, Godavari, Kistna undwohl auch im BrahmaputraLebensraum: meist in fließenden GewässernNahrung: ähnlich wie P. tectaReproduktion: Eiablagen im Sanduferbereichder Flüsse, bis zu 50 mvom Wasser entfernt. Zeitpunkt undAnzahl der Gelege pro Jahr sindunbekannt. In einem Gelege sollen3–8 Eier abgelegt werden mit einerGröße von 40,0–45,0 x 26,0–29,0 mm(Ernst & Barbour 1989). Auch dieseGrößenangaben bezweifle ich, dieEier haben nämlich eine betont länglicheForm, im Unterschied zu P. tecta.Narain et al. (2006) geben Eilängenvon 46,1–58,5 mm bei Gewichten von17,4–21,8 g an.Gefährdung: Die Einheimischen habendiese Schildkröte sicherlich auch aufihrem Speiseplan, wir haben die Unterartaber nie auf Märkten angebotengesehen. Moll (1983) unternahm gemeinsammit Vijaya und Bhaskar imJänner 1983 seine erste Exkursion zumChambal River in Indien. Das war geradezum Ende der Eiablagezeit vonP. tentoria, „die Strände waren übersätvon den Eischalen geplünderter Gelegeebenso wie mit den Panzern derSchildkröten selbst, die offenkundigebenfalls unter erheblichem Prädationsdruckstehen“. Die Kanjar verwendetenBambusstöcke mit Metallspitzenan den Enden, um damit, barfuß imFluss watend, im Boden nach P. tentoriaund anderen Schildkröten zu stochern.Laut Wermuth (1954) soll das Fleischdieser Art bei den Einheimischen alsschädlich gelten, da ihr Genuss Blindheitverursachen soll.Unsere Erfahrungen: Wir pflegen seit2009 eine kleine Gruppe von P. tentoria,Schlupf einer Pangshura t. tentoria30
TitelthemaDrei Wochen alte Pangshura t. tentoria neben den auffällig langen Eierndie wir von Fischern bei Tezpur erwarben,die sie zuvor im Brahmaputra gefangenhatten. Ich zähle sie vorerst zuP. t. tentoria, da sie morphologisch derNominatform am ähnlichsten ist. GenetischeUntersuchungen (Praschag etal. 2007) konnten anhand der mt-DNAkeinen Unterschied zu P. t. flaviventerherausarbeiten, obwohl sich morphologischdie Brahmaputra-Population amstärksten von P. t. flaviventer unterscheidet.Zwei Weibchen legten bei unsvon 2015 bis 2021: ein Gelegeim Juni, eines im Juli, dreiim September, einesim Oktober,eines im November, zwei im Dezemberund zwei Gelege im Jänner. Eimaße:45,5–60,0 x 24,0–25,5; man beachte dieenorme Länge der Eier. Während derQuerschnitt bei allen Pangshura-Artenähnlich groß ist, zeigen sie bezüglichder Länge unerklärliche Unterschiede.Die Inkubationszeit ist infolge der Ruhe,d. h. mangelnder Eientwicklung imWinter, sehr unterschiedlich; wir verzeichneten83–173 Tage.Pangshura tentoriacircumdataBeschreibung: „circumdata“ heißt„umringt“, das trifft das augenscheinlichsteMerkmal dieser Unterartbestens: Ein orangefarbenes bisrötliches Band verläuft bei beidenGeschlechtern am Carapax rundumzwischen Rand- und Rippenschilden.In der gleichen Farbeerscheint ein Streifen oderFleck hinter demNachzuchtjungtier von Pangshura t. tentoria31
