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Vitalstoffe 1/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffe

V italstoffe Maulbeerblattextrakt senkt den Blutzuckerspiegel Hohe Blutzuckerspiegel und Diabetes sind große gesundheitliche Probleme der heutigen Gesellschaft. Die Anzahl der Erwachsenen mit Diabetes im Alter von 20 – 79 Jahren hat sich innerhalb von 17 Jahren (2000 bis 2017) von 151 Millionen auf 425 Millionen im Jahr erhöht, und ein immenser weiterer Anstieg der Zahlen wird vermutet (International Diabetes Federation, 2018). Die Folgen dieser Zahlen sind signifikant hohe soziale und wirtschaftliche Belastungen für die ganze Welt (WHO, 2016). Um dieses Problem anzugehen, wird mit Hochdruck nach geeigneten Präventionsstrategien geforscht. Diese sollen sich an prä-diabetische Personen mit hohem Diabetesrisiko richten. Als mögliche Waffe im Kampf gegen die stetige Zunahme der Diabeteserkrankungen wird Maulbeerblattextrakt angesehen. Maulbeerblätter können die postprandialen Blutzuckerspiegel regulieren. In einer randomisierten Humanstudie mit 50 gesunden Probanden konnte festgestellt werden, dass die tägliche Einnahme von Maulbeerblattextrakt Blutzuckerspitzen nach dem Essen senken und dauerhaft das Diabetesrisiko reduzieren kann. Maulbeerblattextrakte werden seit langem zur Regulierung des Blutzuckerspiegels eingesetzt. In einigen asiatischen Ländern werden die Extrakte bereits zur Behandlung von Diabetes verwendet. Die gesundheitsförderlichen Effekte der Maulbeerblätter hängen mit einer Verbindung namens 1-Desoxynojirimycin (DNJ) und einigen ihrer Derivate zusammen. Diese Iminozucker (eine Klasse der Alkaloide) können die Aktivität des kohlenhydratverdauenden Enzyms namens Alpha-Glucosidase hemmen. Durch die verminderte Ausschüttung des Enzyms wird die Verdauung von Stärke und Oligosacchariden verlangsamt, wodurch Blutzuckerspitzen nach dem Essen verringert werden. In einer koreanischen Studie konnte belegt werden, dass die Aufnahme von 2,5 g bis 5 g Maulbeerblatt nach Einnahme einer Maltose-Lösung zu einem niedrigeren Blutzuckerspiegel führt. Hierbei wurde ein Maulbeerblatt-Extrakt mit 0,36% DNJ verwendet. Der Extrakt reduzierte die Blutzuckerspiegel der gesunden Probanden nach der Einnahme einer 75-g-Maltose- Lösung ab der ersten Messung nach 0 bis 180. Die Dosis des Maulbeerblattextrakts entsprach hierbei ca. 9 – 18 mg DNJ pro 2,5 g bis 5 g Extrakt. Details der Studie zwischen der Dosierung mit 0 g und 1,25 g gab. Darüber hinaus wurden keine Abweichungen zwischen der vorgezogenen und der gleichzeitigen Verabreichung des Maulbeerblattextrakts festgestellt. Vollständiger Extrakt vs. Desoxynojirimycin (DNJ) Extrakt Laut einer früheren Studie konnte die blutzuckersenkende Wirkung nur beobachtet werden, wenn der gesamte Maulbeerblattextrakt verwendet, und nicht, wenn ein reiner DNJ-Extrakt verabreicht wurde. Da Maulbeerblätter auch Ballaststoffe enthalten, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich auch auf die Geschwindigkeit der Magenentleerung und die Resorption im Darm auswirken können und so den Blutzuckerspiegel senken. Neben DNJ und löslichen Ballaststoffen enthalten Maulbeerblätter auch Flavonoide, Chlorogensäure, Rutin und Quercetin. Daher könnte die Verringerung der postprandialen Glukoseantwort nach Aufnahme der Maltose auch auf den additiven Effekt der Hemmung der Maltase- und Glukoseresorption zurückgeführt werden. Die Derivate des DNJ-Iminozuckers tragen ebenfalls zur Hemmung der Glukoseaufnahme sowie der Alpha-Glucosidase-Aktivität bei. Referenzen: H.I. Chung, J. Kim, J.Y. Kim & O. Kwon (2013). Acute intake of mulberry leaf aqueous extract affects postprandial glucose response after maltose loading: Randomized doubleblind placebo-controlled pilot study. Journal of Functional Foods, Volume 5, Issue 3, Pages 1502–1506, doi: 10.1016/j. jff.2013.04.015. International Diabetes Federation (2018). IDF Diabetes Atlas, 8th edition from http:// diabetesatlas.org. World Health Organization (2016). Global report on diabetes. https://www.who.int/ diabetes/global-report/en/. 50 gesunde Menschen nahmen an der randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie teil. Die Probanden wurden zufällig einer von fünf Gruppen zugeordnet: Vier Gruppen erhielten ein Maltosepulvergetränk mit 0 g, 1,25 g, 2,5 g oder 5 g Maulbeerblattextrakt. Die fünfte Gruppe konsumierte 30 Minuten vor dem Trinken der Maltose-Lösung ein Getränk mit 5 g Maulbeerblattextrakt. Die Ergebnisse zeigten, dass Probanden mit der Dosierung von 2,5 g und 5 g deutlich niedrigere Glukosespiegel hatten und es keine signifikanten Unterschiede 10

Aktuelle Studien Kategorie Walnusskonsum und gesundes Altern Wie vorzüglich sich Nüsse für eine gesunde Ernährung eignen, ist inzwischen hinreichend bekannt. Dies gilt ganz besonders für ältere Personen. Eine langfristig angelegte Beobachtungsstudie, die in Kalifornien die Ernährungsgewohnheiten von 33.931 Krankenschwestern analysierte, kam zu dem Schluss, dass besonders Frauen über 65 von einer mit Nüssen – vor allem mit Walnüssen – angereicherten Kost profitieren können, indem sie mithilfe der gesunden Inhaltsstoffe länger fit und leistungsfähig bleiben und somit gesünder altern. Bei der Nurses‘ Health Study (NHS) handelte es sich um eine epidemiologische Studie, mit deren Hilfe der Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Verzehr von Nüssen und der allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden im Alter ermittelt werden sollte. Die Forschergruppe unter der Leitung von Dr. Francine Grodstein hat die Ergebnisse aus ihren Beobachtungen im Journal of Aging Research veröffentlicht. Studiendesign und Verfahren Zwischen 1998 und 2002 nahmen weibliche Krankenschwestern des NHS an einer Befragung zu ihrer Ernährung teil, wozu auch der regelmäßige Nusskonsum gezählt wurde. Neben der Untersuchung auf chronische Krankheiten wie z.B. Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes 2 wurden auch mögliche Gedächtnisprobleme, die geistige Gesundheit und körperliche Einschränkungen sowie tägliche Aktivitäten analysiert. Ziel war es nun, eine Korrelation zwischen dem Nusskonsum in der Lebensmitte und dessen Auswirkungen auf ein gesünderes Altern zu belegen. Eine Besonderheit war die Spezifizierung des Nusskonsums, die Teilnehmerinnen wurden auch nach dem von ihnen bevorzugten Nusstyp gefragt – speziell der Verzehr von Erdnüssen, Erdnussbutter, Walnüssen und anderen Nüssen wurde begutachtet. Auffallend war, dass 16% der Teilnehmer letztendlich als „healthy agers“ eingestuft wurden, die übrigen als „usual agers“. Als die Forscher verschiedene Faktoren, die sich auf die Gesundheit älterer Erwachsener auswirken könnten, von der Bildung bis zum Grad der körperlichen Aktivität, herausrechneten, stellten sie fest, dass der Konsum von Walnüssen als einziger mit signifikant besseren Optionen auf gesundes Altern in Verbindung gebracht werden konnte. Die Wissenschaftler kommentierten wie folgt: „Wir ermittelten, dass der Verzehr von Nüssen in der Lebensmitte mit einer größeren Wahrscheinlichkeit für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden im höheren Alter verbunden war. Die Assoziation war besonders stabil bei Walnüssen, einer Quelle von Alpha-Linolensäure und Ellagitanninen. Da sich viele April 2021 11

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