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Vitalstoffe 1/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

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V italstoffe © peterschreiber.media – shutterstock.com Abb. 3 Entzündungsherde in unterschiedlichen Gelenken bei. Dabei zeigte sich, dass die Astaxanthin-Gruppe unter wesentlich geringeren Gelenkschmerzen und Gelenkknorpelschäden litt als die Kontrollgruppe (17). In einer weiteren Studie zeigte Kumar, A. et al. die Reduktion von Ödemen an Beinen von Ratten, sowie erneut die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung von Astaxanthin (18). Auch wenn die Forschung in diesem Bereich noch nicht auf klinische Versuchsreihen am Menschen zurückgreifen kann, so liefern die Tierversuche durchaus positive Indizien, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass natürliches Astaxanthin für Menschen mit Gelenkerkrankungen hilfreich sein kann. Im Gebiet der Schmerzreduzierung bei rheumatoider Arthritis, Karpaltunnelsyndrom, Gelenk- und Muskelschmerzen bei stark trainierenden Sportlern sowie im Bereich der Verbesserung der Beweglichkeit bei Tendinitis (Tennisarm) konnten durch die Aufnahme von Astaxanthin bereits positive, schmerzlindernde Effekte dokumentiert werden. Eine Kombination von Astaxanthin mit weiteren bioaktiven Substanzen wie Hyaluronsäure, Kollagen, Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin und Chondroitin kann sich ebenso vorteilhaft auswirken wie natürlich vorkommende Bioenhancer, durch die die Wirksamkeit von Nutraceuticals gesteigert werden kann. So könnte auch die Wirkung von Astaxanthin durch Bioenhancer unterstützt werden. Bisher wurden diese fast ausschließlich in Pflanzen festgestellt. Am bekanntesten ist Piperin (im Pfeffer), aber auch Substanzen aus Curry, Ingwer und Curcuma gehören zu diesem Kreis (21,22). Die Bioverfügbarmachung von fettlöslichen Wirkstoffen rückt immer mehr in den Fokus von Forschung und Entwicklung. Vor allem das natürliche Astaxanthin aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis zeigt an dieser Stelle eine vergleichsweise überragende Bioverfügbarkeit auf. Zahlreiche klinische Studien zu diesem Thema befinden sich zwar erst am Anfang, aber der stetig wachsende Trend zu natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln treibt die Wissenschaft voran. Über BDI-BioLife Science BDI-BioLife Science ist Spezialist für die Entwicklung von innovativen Technologien zur Herstellung von hochqualitativen Algen-Wertstoffen für die Life Science-Industrie. In der im Ökopark Hartberg/Österreich gelegenen Kultivierungs-Anlage stellt die BDI-BioLife Science mit dem eigens entwickelten, geschlossenen Algenzuchtverfahren natürliches Astaxanthin maßgeschneidert für die Kosmetik- (AstaCos ® ) und Nahrungsergänzungsmittelindustrie (AstaFit ® ) her. Im Gegensatz zur degenerativen Arthrose handelt es sich bei einer rheumatoiden Arthritis um eine Gelenkentzündung. Auch wenn die Entstehung beider Krankheiten unterschiedlich ist, werden beide durch eine Funktionsstörung der Chondrozyten (Knorpelzelle) charakterisiert. Diese Funktionsstörung führt zur Entzündung und der Aktivierung von matrix-abbauenden Proteinasen, was in weiterer Folge zum Abbau des Gelenkknorpels führt. In zwei experimentellen Studien mit menschlichen Zellen wurde nachgewiesen, dass natürliches Astaxanthin auch hier therapeutisches Potential aufzeigt. Durch die Reduktion von matrix-abbauenden Proteinasen könnte Astaxanthin ein positives Supplement bei der Behandlung von Arthritis werden (19,20). Abb. 4: Schematische Darstellung der schützenden Effekte von Astaxanthin auf den Knorpel. Astaxanthin schwächt den Abbau der Extrazellularen Matrix (ECM) von Arthrose-Chondrozyten durch Nrf2-Signalisierung und verbessert die IL-1β-induzierten entzündlichen Reaktionen und den ECM-Abbau durch die Blockade von MAPK-Signalen (16). 22

Gelenke Literatur: (1) Niu, T. et al. Safety assessment of astaxanthin from Haematococcus pluvialis: Acute toxicity, genotoxicity, distribution and repeat-dose toxicity studies in gestation mice. Regul. Toxicol. Pharmacol. 115, 104695 (2020). (2) Young, A. J. & Lowe, G. M. Antioxidant and prooxidant properties of carotenoids. Arch. Biochem. Biophys. 385, 20–27 (2001). (3) Ambati, R. R., Moi, P. S., Ravi, S. & Aswathanarayana, R. G. Astaxanthin: Sources, extraction, stability, biological activities and its commercial applications - A review. Mar. Drugs 12, 128–152 (2014). (4) Domínguez-Bocanegra, A. R., Ponce-Noyola, T. & Torres-Muñoz, J. A. Astaxanthin production by Phaffia rhodozyma and Haematococcus pluvialis: A comparative study. Appl. Microbiol. Biotechnol. 75, 783–791 (2007). (5) Europäische Union. Durchführungsverordnung (EU) 2017/2470 Unionsliste zugelassener neuartiger Lebensmittel. (2017). (6) Capelli, B., Talbott, S. & Ding, L. Astaxanthin sources: Suitability for human health and nutrition. Funct. Foods Heal. Dis. 9, 430–445 (2019). (7) Yang, Y., Kim, B. & Lee, J. Astaxanthin structure, metabolism, and health benefits. J. Hum. Nutr. Food Sci 1, 1–11 (2013). (8) Aoi, W., Maoka, T., Abe, R., Fujishita, M. & Tominaga, K. Comparison of the effect of none-sterified and esterified astaxanthins on endurance performance in mice. J. Clin. Biochem. Nutr. 62, 161–166 (2018). (9) Tominaga, K., Hongo, N., Karato, M. & Yamashita, E. Cosmetic benefits of astaxanthin on human subjects *. 59, 43–47 (2012). (10) https://www.balancebeautytime. com/astaxanthin-wirkung. (11) Guerin, M., Huntley, M. E. & Olaizola, M. Haematococcus astaxanthin: Applications for human health and nutrition. Trends Biotechnol. 21, 210–216 (2003). (12) Davis, J. L. Pharmacologic Principles. Equine Internal Medicine. (Elsevier, 2018). (13) Meor Mohd Affandi, M. M. R., Julianto, T. & Majeed, A. B. A. Enhanced oral bioavailability of astaxanthin with droplet size reduction. Food Sci. Technol. Res. 18, 549–554 (2012). (14) Meor Mohd Affandi, M. M. R., Julianto, T. & Majeed, A. B. A. Development and stability evaluation of Astaxanthin nanoemulsion. Asian J. Pharm. Clin. Res. 4, 143–148 (2011). (15) Räuchle, M., Cemerka, M., Eibenberger, B. & Breitenseher, M. Arthrose - Update 2012. Radiologe 52, 149–155 (2012). (16) Sun, K. et al. Astaxanthin protects against osteoarthritis via Nrf2: A guardian of cartilage homeostasis. Aging (Albany. NY). 11, 10513–10531 (2019). (17) Park, M. H. et al. Flexpro MD ® , a combination of krill oil, astaxanthin and hyaluronic acid, reduces pain behavior and inhibits inflammatory response in monosodium iodoacetate-induced osteoarthritis in rats. Nutrients (2020). doi:10.3390/nu12040956 (18) Kumar, A., Dhaliwal, N., Dhaliwal, J., Dharavath, R. N. & Chopra, K. Astaxanthin attenuates oxidative stress and inflammatory responses in complete Freund-adjuvant-induced arthritis in rats. Pharmacol. Reports 72, 104–114 (2020). (19) Kimble, L., Mathison, B. & Chew, B. Astaxanthin Mediates Inflammation Biomarkers Associated with Arthritis in Human Chondrosarcoma Cells Induced with Interleukin-1β. Am. J. Adv. Food Sci. Technol. (2013). doi:10.7726/ ajafst.2013.1004 (20) Chen, W. P. et al. Astaxanthin reduces matrix metalloproteinase expression in human chondrocytes. Int. Immunopharmacol. 19, 174–177 (2014). (21) Ambati, R. R., Moi, P. S., Ravi, S. & Aswathanarayana, R. G. Astaxanthin: Sources, extraction, stability, biological activities and its commercial applications - A review. Mar. Drugs 12, 128–152 (2014). (22) Atal, N. & Bedi, K. L. Bioenhancers: Revolutionary concept to market. J. Ayurveda Integr. Med. 1, 96–99 (2010) Autorinnen: DI Katharina Dokulil ist Head of Product Development der BDI-BioLife Science. Sie hat Biotechnologie an der technischen Universität Graz studiert und war an der Entwicklung des firmeneigenen Algen-Zuchtverfahrens maßgeblich beteiligt. Mit ihrem Team arbeitet sie an der Optimierung algenbasierter Rohstoffe, Entwicklung von Rohstoffinnovationen und maßgeschneiderten Produktkonzepten. Dr. Monika Siebel ist Director Sales Nutrition & Pharma Cosmetics der BDI- BioLife Science. Sie hat den Promotionsstudiengang der Oecotrophologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn absolviert. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich funktioneller Rohstoffe für Nahrungsergänzungsmittel & gesundheitsbezogene Produkte, Produktentwicklung von Lifescience-Produkten und Erarbeitung wissenschaftlich fundierter, kundenspezifischer Konzepte. April 2021 23

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