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Kleine Städte in Österreich Reisefuehrer

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DIE BESONDERHEITEN, DIE UNS AUSZEICHNEN: Historisches, geschlossenes Stadtbild Denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten Eingebettet in besondere Naturlandschaften Regelmäßige Stadtführungen mit zertifizierten Führern Abwechslungsreiche, hochwertige Veranstaltungen Regelmäßiger Wochenmarkt Handwerksbetriebe, die man hautnah erleben kann Erlebbare touristische Attraktionen Aktives kulturelles Angebot Gepflegte Gastronomie Individuelles Shopping-Angebot Stadt mit Stadtrecht Nicht mehr als 45.000 Einwohner

© TVB Wolfsberg ihnen

© TVB Wolfsberg ihnen große Besitztümer geschenkt. Für die Auflösung des Klosters 1816 war nicht Joseph II. (der alle Klöster schließen ließ, die keine sozialen Agenden verfolgten) verantwortlich, sondern der Mangel an Geistlichen. Das Gelände ging an die Stadtgemeinde. Heute befinden sich darin Büros und der Tourismusverband. Ein wunderschöner Innenhof erinnert an die alte Pracht. »700 Jahre Bamberger Herrschaft haben die Stadt entscheidend geprägt. Dann ging die Stadt ihre eigenen Wege«, erzählt Richter, während wir zur Stadtpfarrkirche schlendern. Nach Bränden wurde sie immer wieder aufgebaut, zuletzt aus finanziellen Gründen jedoch als reiner Zweckbau. Nur einen Turm hat man fertiggestellt. Ihn emporzusteigen ist trotzdem lohnend: Einerseits gewährt die Plattform auf 33 Metern Höhe einen tollen Ausblick auf Altstadt und Burg, andererseits beherbergen Orte wie dieser jede Menge Geschichten. Die Glocken etwa erzählen von zwei Kriegen: Im ersten wurde eine Glocke eingeschmolzen, im zweiten wurden alle fünf abmontiert, um sie der Rüstung zuzuführen. Zwei davon hat man nach dem Krieg zufällig und unversehrt in Hamburg in einer Halle wiedergefunden. Auch die gut erhaltene Turmwohnung beschwört eine Zeit, als der Türmer noch die Aufgabe hatte, Runden zu drehen und zu schauen, ob es in der Stadt irgendwo brennt. © TVB Wolfsberg Turm der Stadtpfarrkirche St. Markus. 130

WOLFSBERG Kärnten Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde die Stadt gemeinsam mit der Wehrburg bereits 1178. Den Namen »Wolfsberg« wählte man, weil die Gegend damals besonders wolfreich war. Der letzte seiner Art wurde allerdings schon im Jahr 1914 erlegt. Das besonders prächtige Exemplar wurde ausgestopft und im Rathaus der staunenden Presse präsentiert. Das Interesse hielt sich jedoch in Grenzen. Da zwei Tage zuvor der Thronfolger in Sarajevo ermordet worden war, hatte man schlichtweg andere Sorgen. Heute lässt sich das nachholen: Im Museum im Lavanthaus kann der letzte Wolfsberger Wolf bestaunt werden. Die Stadt einzunehmen gelang trotz mehrfacher Versuche nie. Festung und Stadtmauern hielten jedem Ansturm stand. Abgebrannt allerdings ist sie gleich einige Male, das letzte Mal im Jahr 1777. Danach ersetzte man die hölzernen Bauten durch steinerne. Wunderschöne Biedermeierhäuser entstanden, deren Dachneigungen – das ist einzigartig – alle gemeinsam zum Hohen Platz hin ausgerichtet sind. 16 Neben den Bambergern sind die Geschicke der Stadt auch untrennbar mit jenen des Adelsgeschlechts Henckel von Donnersmarck verbunden. Auf dem Weg nach Opatija zur Sommerfrische reiste der Graf einst durch das Lavanttal und erfuhr, dass es zum Verkauf stand. Der weltgewandte Adelige schlug zu. In den folgenden Jahrzehnten fand man Eisenerz, Gold, Silber und Braunkohle, und Henckel-Donnersmarck stieg zum Paradeunternehmer der industriellen Revolution auf. Die Zeichen stehen gut dafür, dass sich die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Tals fortsetzt: 1966 hat ein Mineraliensammler auf der Koralpe Lithium gefunden. Um sich einen adäquaten Wohnsitz zu verschaffen, sprengte der Graf 1848, im Jahr der österreichischen Revolution, kurzerhand die alte Burg weg und ließ nach Plänen von Wiener Baumeistern und nach englischem Vorbild ein Schloss im Tudor-Stil errichten. 1853 fertiggestellt ist es das erste historistische Gebäude Österreichs. St.-Anna-Kapelle. In ihrem Inneren befindet sich einer der schönsten spätgotischen Flügelaltäre Kärntens. © Daniel Zupanc An der im ausgehenden 15. Jahrhundert aus Lavanttaler Sandstein gebauten Annakapelle wandern wir schließlich zur Lavant hinab. Von Nord nach Süd fließend, teilt der Fluss die Stadt in zwei Teile, die obere alte Stadt, und die untere neue Stadt. An den Häusern finden sich jede Menge Hochwassermarkierungen, weil die Lavant bei Unwettern immer wieder für heftige Überschwemmungen sorgte. In den 1960er-Jahren wurde sie deshalb begradigt, wo- 131

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