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Kleine Städte in Österreich Reisefuehrer

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DIE BESONDERHEITEN, DIE UNS AUSZEICHNEN: Historisches, geschlossenes Stadtbild Denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten Eingebettet in besondere Naturlandschaften Regelmäßige Stadtführungen mit zertifizierten Führern Abwechslungsreiche, hochwertige Veranstaltungen Regelmäßiger Wochenmarkt Handwerksbetriebe, die man hautnah erleben kann Erlebbare touristische Attraktionen Aktives kulturelles Angebot Gepflegte Gastronomie Individuelles Shopping-Angebot Stadt mit Stadtrecht Nicht mehr als 45.000 Einwohner

© FotoMitteregger pro

© FotoMitteregger pro Baujahr wuchs. Und dann wurde der Fortgang des Projekts auch noch durch einen verheerenden Stadtbrand im Jahr 1504 zuürckgeworfen. Der Sternenturm beherbergt eines der modernsten Planetarien Europas. Nach seiner Fertigstellung wurde der Turm von der Kirche als Glockenturm und von der Stadt als Feuerwache genutzt. Doch auch eine weithin hörbare und mit Blasebälgen betriebene Orgel, die man bei drohender Feuergefahr einsetzte, konnte nicht verhindern, dass der Turm noch weitere vier Male niederbrannte. Jedes Mal aber krempelte die Judenburger Bevölkerung die Ärmel hoch und baute den Turm wieder auf. War der Turm also früher ein weithin sichtbares Zeichen städtischer Macht und Unabhängigkeit, kann man ihn heute auch als Symbol für das Durchhaltevermögen der Judenburger, für ihren untrüglichen Optimismus sehen. Der heute 90-jährige Enkel des letzten Turmwächters, Rudi Lorenz, gibt übrigens heute noch Stadtführungen, bei denen er auch die eine oder andere Anekdote über das Leben im Turm zum Besten gibt: Wie man über Seilwinden mühsam Nahrungsmittel hochhievte oder wie lustig das freischwebende Schaukeln in schwindelerregender Höhe war. Der Lift, mit dem ich durch den verglasten Glockenstuhl hochfahre, ist einzigartig, aber auch der Aufgang hält einige Überraschungen bereit: Er wird immer wieder als Ausstellungsfläche genutzt, d.h. man kann die Stufen rauf- oder runter spazierend zeitgenössische Kunst ge- 100

JUDENBURG Steiermark 12 nießen. Und beim regelmäßig veranstalteten Stiegenlauf wird der- oder diejenige ermittelt, welche(r) die 256 zu überwindenden Stufen in Bestzeit bewältigt. In der Kuppel befindet sich heute eines der modernsten Planetarien Europas, der Sternenturm. Schon seine Konstruktion ist besonders: Die Leinwand ist nämlich auf Ketten aufgehängt. Eine starre Konstruktion würde, weil sich der Turm beim Glockenläuten leicht bewegt, zu Rissen und Sprüngen führen. Und ich habe Glück: Gerade beginnt eine Vorführung für Schulklassen und ich schließe mich kurz entschlossen an. So kann ich mich vor Ort überzeugen, dass das Gezeigte den Vorschusslorbeeren, mit dem der Sternenturm bedacht wurde, standhält. Bei dem Blick in die Sterne gibt es tatsächlich allerhand Details zu erfahren, die nicht nur den anwesenden Schulklässlern, sondern auch mir unbekannt waren. Im Turm werden auch andere Programmpunkte, u.a. Musik-Shows angeboten, derzeit etwa ein Streifzug durch die Geschichte der Popgruppe Queen. Eine großartige Hommage an die Kultband der 70er & 80er, die nicht nur die älteren Semester begeistert. Nach der Vorführung genieße ich noch die Aussicht, die man von der Galerie aus auf Judenburg und Umgebung hat. Museum Murtal Archäologie der Region: Eintauchen in die Welt vor 3.000 Jahren. © Museum-Murtal Wieder ebenerdig gehe ich dorthin, wo früher die Judengasse verlief, wo sich also die aus der Stadt vertriebenen Juden zwischen innerer und äußerer Stadtmauer ansiedelten, probiere allerhand kleine Durchgänge und Gässchen und lande schließlich in der Weyergasse, wo man nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf den Turm hat, sondern wo sich mit dem San Marco auch eine italienische Pizzeria befindet. Judenburg steht ja seit jeher in gutem Kontakt mit unserem südlichen Nachbarland, immerhin führte die alte Handelsstraße durch die Stadt. Wo also wenn nicht hier sollte man gut italienisch essen können. Und in der Tat sind die Pizzen hervorragend, und auch das ganz fein geschnittene Carpaccio vom Rind ist allererste Qualität. Das gemütliche Ambiente des Lokals tut ein Übriges dazu, den Tag angenehm ausklingen zu lassen. Auf dem Weg dorthin besuche ich aber noch ein weiteres ehemaliges Kloster, in dem ein ganz neues Museum untergebracht ist: Das Museum Murtal. Dieses historische Gebäude in der Herrengasse 12 war früher Das JUFA-Hotel bietet Zimmer in den altehrwürdigen Gemäuern des ehemaligen Jesuitenklosters. 101

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