architektur FACHMAGAZIN 68 Wie wohnen wir? Die Besitzer wollten drei separate Gästezimmer mit eigenen Eingängen, angeschlossenen Badezimmern und je einer Außenterrasse. Ebenso sollte es ein Projekt mit geringen Wartungskosten sein. Sie präferierten holzverschalten Beton aufgrund seiner organischen, taktilen Qualität und der Fähigkeit, sich optisch den umgebenden Felsformationen anzupassen. Die Holzschalungen mit ihren deutlich sichtbaren Strukturen im Beton wecken auch Erinnerungen an die Tradition des Holzbaus, der in dieser Gegend beheimatet ist. Durch den Entschluss, die drei benötigten Räume getrennt und nicht in einem Volumen zu realisieren, wirkt das Gesamtvolumen kleinteilig und passt sich besser der Landschaft an. Es ist, als ob drei Schutzhütten in einer Wildnis errichtet wurden. Die Topografie fließt in den Entwurf mit ein und das Grundstück bestimmt die Form und Lage. Die drei Körper steigen treppenartig den Hügel hinab, einer immer etwas tiefer als der vorige. Ein durchgehendes, vielfach gegabeltes Dach vereint die drei Räume und die Dachform referiert gleichzeitig die Bergketten und Täler der natürlichen Umgebung. Aus der Perspektive des Pools und der Gartenebene, sind die drei Körper solide Betonprismen. Durchschreitet man die Umhüllung aus Beton, dehnt sich der Raum aus und bietet den Blick in die unendliche Weite der Landschaft. Gläserne Grenzen definieren die Raumgrößen und sind auch der einzige materialmäßige Kontrast zum Beton, als dem Hauptmerkmal und -element der Architektur. Die Bodenplatten ragen aus dem Zimmer hinaus und gewähren so jedem Raum seine eigene, privilegierte, Aussicht und Terrasse. Die Orientierung der Zimmer weg von den sozialen Zonen des Gartens und des Pools bieten Intimität und sichern auch die thermische Performance des Gästehauses. Die soliden Betonwände und die Decke schirmen das Innere der Räume während der stärksten Hitzeperiode im Sommer ab. Die doch beträchtliche Speichermasse hält die Räume kühl und wärmt sie an kühleren Tagen. Der weite Vorsprung des Daches schützt die Terrassen und betont dabei auch den Fluss des Innenraumes der Gästesuiten in den Außenbereich. u
www.architektur-online.com 69 Mork-Ulnes Architects Privat, abgeschieden und mit traumhafter Aussicht sind drei Gästesuiten zu einem Feriendomizil hinzugefügt worden.
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