Aufrufe
vor 5 Jahren

Industrieanzeiger 28.18

  • Text
  • Industrieanzeiger
  • Unternehmen
  • Industrie
  • Fakuma
  • Messe
  • Entwickelt
  • Technik
  • Deutschland
  • Produktion
  • Werkzeug
Themenschwerpunkte: Kunststoffverarbeitung und Composites zur Fakuma, Automatisiserung

eine Erfassungszeit von

eine Erfassungszeit von 20 μs – dies entspricht 50.000 Messungen pro Sekunde. Eine LED-Anzeige visualisiert die aktuelle Temperatur, eine Sensor-Tool-Software erzeugt die Temperatur-Grafik. Kurz vor Projektende nahmen die Opto- Light-Wissenschaftler noch zusätzlich ein dielektrisches Sensorsystem in das Werkzeug auf: Das Prinzip des Sensors wurde am Lehrstuhl für Experimentalphysik der Universität Augsburg speziell für CF-verstärkte Kunststoffe entwickelt, um genauere Ergebnisse über lange Produktionszeiten zu bekommen. Konventionelle Sensoren müssen demgegenüber wegen der Leitfähigkeit der CF-Fasern im Werkzeug mit einem Patch abgedeckt werden – eine eher provitechnik & wissen sorische Lösung mit zeitlich begrenzter Wirksamkeit. Das neue System ermöglicht es nach Angaben der Uni Augsburg, im Blick auf Viskosität, Aushärtegrad, Gel- Punkt und Glasübergangstemperatur die Qualitätssicherung schon während der Fertigung zu betreiben. So lassen sich wiederum Zeit und Kosten einsparen. Die positiven Erfahrungen mit dem neuen dielektrischen Sensor im OptoLight- Projekt führten sogar dazu, dass Netzsch- Gerätebau die Technik in einem neuen Produkt umsetzte, dem jüngst eingeführten System DEA 288 Iconic. DEA steht dabei für „Dielelektrische Analyse“. Zum System gehört ein Tool Mount Sensor (TMS), der in die Werkzeuge inte- Ein dielektrischer Sensor, der ins Werkzeug integriert ist, bestimmt unter anderem den Duroplast-Aushärtegrad. Bild: Netzsch Projekt: Thermoplastische Tapes im Spritzguss Thermoplastische Tapes bieten ein großes Poten - zial für Spritzgussteile. In Aachen soll mit Unternehmen eine breite Wissensbasis für deren Einsatz beim Spritzgießen erarbeitet werden. Bild: Covestro/Engel Verbundprojekt | Wie können thermoplastische Tapes die Kosten von Spritzgussteilen senken und die Produkteingeschaften steigern? Das AZL und das IKV starten ein Projekt und laden interessierte Firmen zum Auftakt auf der Fakuma ein. Mittelständische Spritzgießer, Maschinen- und Werkzeugbauer, Tape-Hersteller, OEM und Tier 1 sollen von den Ergebnissen profitieren. Die Aachener Institute möchten daher Unternehmen für die Teilnahme an dem Projekt gewinnen, das am 18. Oktober während der Fakuma in Friedrichs hafen startet. Als lokale Verstärkungen ermöglichen es thermoplastische Tapes, Kosten aufgrund eines effizienteren Mate - rialeinsatzes einzusparen und zugleich die Eigenschaften der Spritzgießteile zu verbessern. Erhöhte Steifigkeit und Festigkeit, höhere Oberflächenhärte und verbesserte Optik lassen sich gerade bei konventionellen Spritz- gussteilen erreichen, betonen die Wissenschaftler. Die Mehrheit der Spritzgießer sei mit dieser Technik jedoch nicht vertraut und setze sie und ihr Poten zial nur vereinzelt ein. Doch das könne sich ändern – nicht zuletzt, weil Engel Austria eine Anlagentechnik entwickelt hat, mit der sich die Tape lege-Geschwindigkeiten an Spritzgieß-Zykluszeiten anpassen lassen sollen. Die Experten der RWTH Aachen erarbeiten zunächst einen systematischen Überblick über Spritzguss-Anwendungen, die sich eignen, um mit thermoplastischen Tapes optimiert zu werden. Der Fokus liegt dabei ausdrücklich nicht nur auf typischen Leichtbauteilen. Studie mündet in Handlungsempfehlung Wichtiges Ergebnis des Projekts soll eine umfassende Dokumentation des Stands der Technik von relevanten Methoden und Technologien für die Bauteilentwicklung 50 Industrieanzeiger 28.18

griert wird. Bei Netzsch entstand daraus das neue Geschäftsfeld „Process Analytics“. Dessen Leiter ist Alexander Chaloupka, der die dielektrische Sensorik bei der Universität Augsburg entwickelt hatte. Netzsch- Gerätebau hat sich zum Ziel gesetzt, derartig „plug-and-play“ integrierbare Mess - systeme für Composite-Großserienprozesse anzubieten. Chaloupka spricht darüber am 5. November in Stuttgart auf der International Composites Conference (ICC 2018). • David Vink Freier Fachjournalist in Mettmann und -fertigung sein. Durch den Einbezug der gesamten Wertschöpfungskette profitieren alle beteiligten Firmen vom erarbeiteten Wissen und dem Austausch: So werden Entwicklungs- und Fertigungs prozesse analysiert und entwickelt, um Spritzgießern zu helfen, thermo - plastische Tapes in ihrer Produktion zu nutzen und deren Potenzial zu bewerten. Tape-Hersteller sowie Maschinen- und Formenbauer erhalten Ein blicke in die An- und Herausforderungen beim Verwenden thermoplastischer Tapes aus Verarbeiter-Sicht. Und OEM und Tier 1 profitieren vom direkten Austausch mit Lieferanten, um ihre Bedarfe und Anforderungen zu kommunizieren und Applikationen gemeinsam zu bewerten. Anzeigendaten einfach und sicher übermitteln. PDF RWTH will Leitfaden erstellen Die sechsmonatige Studie startet mit einer Kategorisierung von Entwicklungsprozessen in Spritzgießbetrieben und verschafft sich im Anschluss einen Überblick über vielversprechende Anwendungen. Münden wird die Arbeit in Handlungsempfehlungen: Business Cases für hybride thermoplastische Teile sollen konkrete Anwendungsbeispiele für Komponenten liefern. Die Initiatoren wollen außerdem Maßnahmen vorschlagen, wie technische und organisatorische Barrieren zu überwinden sind. Und sie planen einen prak tischen Leitfaden zur Projektinitiierung, Konstruktion, Fertigung und Planung. Weiteres, auch zum Fakuma-Termin, ist im Netz nachzulesen – siehe Link unten. • www.konradin-ad.de https://azl-aachen-gmbh.de/thermoplastics Industrieanzeiger 28.18 51

Industrieanzeiger