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KEM Konstruktion 04.2024

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AUTOMATISIERUNG »

AUTOMATISIERUNG » Perspektiven werden können. OPC UA ist der Standard, um herstellerübergreifend über Gerätegrenzen zu kommunizieren. Technologien, aber auch Ökosysteme wie Docker oder Node-RED, einfach zugänglich zu machen und auf einer industriefähigen Hardware miteinander in Aktion treten zu lassen: Das ist das Ziel von u-OS. Bild: Keba »Wichtig ist, dass alles kompatibel ist und die Personen, die an einem Projekt zusammenarbeiten, stets auf den selben aktuellen Datenstand zugreifen können. Gelingt dies, erhält die Automatisierung in Europa einen echten Schub.« KEM Konstruktion|Automation: Abschließend ein Blick in die Zukunft – kann bzw. wird sich über offene Plattformen eine Art „Android der Automation“ entwickeln, das auf verschiedenen Hardwareplattformen läuft? Bild: Bosch Rexroth »Die Integration von Open- Source-Lösungen bietet den Vorteil, die breite Community im IT-Bereich für die Weiterentwicklung etablierter Software nutzen zu können. ctrlX Automation ergänzt entsprechende Sicherheits - erweiterungen.« Thomas Maag, Leiter Produktmanagement der Business Unit Automation & Electrification Solutions, Bosch Rexroth AG, Lohr am Main Thomas Maag (Bosch Rexroth): Ja, die Entwicklung eines „Androids der Automation“ ist durch ctrlX OS realisierbar. Es bietet den Softwarestack für verschiedene Hardware-Plattformen, die über die klassische Edge-Hardware hinausgehen. Das System umfasst gehärtetes Linux, eine Echtzeiterweiterung, den ctrlX Data Layer, eine flexible App-Architektur und Remote-Fähigkeit. Diese Merkmale ermöglichen eine breite Anwendbarkeit von ctrlX OS in verschiedenen Umgebungen, von der Feldebene bis in die Cloud. Somit schafft es eine interoperable Basis und erweiterbare Architektur, die den Vergleich mit einem „Android der Automa - tion“ nahelegt. Christian Gabriel (Keba): Davon bin ich überzeugt – der Trend geht ja schon stark in diese Richtung. Jedoch wird das eher ein mittelfristiges Thema sein. Durch die Anzahl der Mitspieler in der Kette ist die Komplexität hoch. Werner Paulin (Lenze): Mag sein, dass in bestimmten Branchen und Anwendungen eine Art „Android der Automation“ eine sinnvolle Ergänzung zu allgemeinen IT-Standards ist. Allerdings ist Android auch nur ein Linux mit einer speziellen Art der „Container-Technologie“. Es wurde speziell für die Anwendung in mobilen Geräten mit Touchscreen entwickelt. Da wir Konsumenten alle die gleiche Hardware-Ausstattung haben, bietet sich die Standardisierung auf iOS oder Android an. Aufgrund der verschiedenen Anforderungen im Maschinenbau ist eine Kombina - tion aus RT-fähiger Hardware, RT-Linux und Container-Technologie der universellste und offenste Zugang. Die Automatisierung sollte tunlichst nicht wieder versuchen, eigene Standards zu definieren. Damit würde sich die Geschichte aus 1990, also die erneute Abkopplung der Automatisierung von der IT, wiederholen. Es gibt nur mehr eine Welt – und in dieser Welt bedienen sich IT und OT der gleichen Technologien. Christian Gabriel, VP General Automation, Keba Industrial Automation GmbH, Linz/Österreich Benjamin Homuth (Phoenix Contact): Mit unserem Angebot einer Technologiepartnerschaft, wie Phoenix Contact sie etwa bereits mit dem Robotik-Spezialisten Yaskawa geschlossen hat, stellen wir PLCnext Technology auch anderen Automatisierungsunternehmen zur Verfügung. Der Einsatz auf verschiedenen Hardware- Plattformen unterschiedlicher Hersteller kommt so den Anwendern zugute, indem diese zum Beispiel Apps aus dem PLCnext Store ebenfalls auf der Hardware weiterer Hersteller verwenden können. Martin Flöer (Weidmüller): Ein Teil der Analogie zu Android passt sicherlich auch für die Industrie. Kommerzielle Marktplätze aber, auf denen Anwender und Bereitsteller von Apps anonym bleiben, sehen wir in der B2B-geprägten Industriewelt nicht. Teil 1 unserer Trendumfrage zu offenen Automatisierungs-Plattformen mit einer Übersicht zu aktuellen Angeboten der Hersteller ist in KEM Konstruk - tion|Automation 03/2024 erschienen (S. 32ff). INFO Teil 1 dieser Trendumfrage und mehr zum Thema Digitalisierung für den Maschinenbau findet sich hier: hier.pro/4Wth0 68 KEM Konstruktion|Automation » 04 | 2024

Steuerungstechnik/Digitalisierung « AUTOMATISIERUNG Bild: Renrae/stock.adobe.com (generiert mit KI) Apps steigern die Effektivität bei der Entwicklung von Automatisierungslösungen „Offene Plattformen erweitern den Lösungsraum und schaffen Mehrwerte“ Über den Einsatz eines echtzeitfähigen Linux-Betriebssystems hinaus hat Wago als erster System- und Technologiepartner von Bosch Rexroth das industrielle Betriebssystem ctrlX OS auf ausgewählten Steuerungen integriert. Anwender können damit von der Vielzahl an Apps der ctrlX World und dem ctrlX-Automation-Ökosystem profitieren. Auf Basis der Hardware lässt sich so die für den Bedarfsfall richtige Plattform und das zur Aufgabenstellung passende Angebot wählen. IM INTERVIEW Marco Henkel, Vice President Technology Management und Dirk Volkening, Head of Product Technology Management, Wago, Minden Fragen: Armin Barnitzke und Michael Corban, Konradin Mediengruppe KEM Konstruktion|Automation: Wo sehen Sie die Vorteile von offenen Plattformen für die OT-IT- Integration? Dirk Volkening (Wago): Offene Plattformen erweitern den Lösungsraum und schaffen Mehrwerte: Vor allem das App-Konzept bietet die Möglichkeit, Automatisierungsprojekte effizient zu strukturieren und zu vereinfachen. In der Regel besteht ein Projekt aus einer Anzahl unterschiedlicher Aufgaben, wie z. B. dem Steuerungsteil, bei dem es auf Deterministik ankommt, der Visualisierung, dem kommunikativen Teil zu einer höheren Automatisierungsschicht und ggf. auch der Anbindung sowie dem Datenaustausch zu einer IoT-Plattform oder Cloud-Lösung. Unsere Kunden können für die jeweilige Teilaufgabe die passende App auswählen und so die Effektivität bei der Entwicklung und die Wiederverwendung der Teilkomponenten steigern. Marco Henkel (Wago): Eine offene Plattform legt für uns die Basis für ein offenes Ökosystem, das sowohl Hardware als auch Software, Dienstleistungen und Lösungen umfasst. Also das, was unsere Kunden benötigen, um erfolgreiche Automatisierungslösungen umzusetzen. Neben der Integration von ctrlX OS basiert deswegen auch unsere Steuerungsplattform mit den bekannten Vertretern, dem PFC200 und dem Compact Controller 100, seit jeher auf einem echtzeitfähigen Linux-Betriebssystem, das dem Anwender die Möglichkeit der flexiblen Erweiterung nach seinen Anforderungen bietet. KEM Konstruktion|Automation: Kann eine OT-IT- Plattform mit Blick auf die hohen Anforderungen der Automatisierungstechnik (OT) an die Echtzeit wirklich beide Welten verbinden? Henkel: Ein ganz klares „Ja!“. Die Grundlage bilden die Hardware und das Betriebssystem. Sind beide in der Lage, Echtzeitanforderungen zu bedienen, dann lassen sich darauf die jeweiligen Anforderungen aus OT und IT ausprägen. Echtzeit ist dabei immer ganzheitlich zu sehen – es kommt hier nicht nur auf die Geschwindigkeit, sondern auch auf die Deterministik und Äquidistanz an. Die Symbiose aus Prozessor, KEM Konstruktion|Automation » 04 | 2024 69

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